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Gefühlschaos Für die Liebe umziehen?

B
Benutzer203621  (25) Ist noch neu hier
  • #1
Guten Morgen zusammen,

ich bin etwas verzweifelt…
Mein Freund (30) und ich (24) sind ein Jahr zusammen (das ist natürlich nicht lang, aber auch gar nicht so wenig). Uns trennt ein Katzensprung von 120 km und er ist auf Grund seiner Arbeit an seiner Heimat gebunden.. Ich bin mit meinem Job aktuell nicht zufrieden.

Vor der Beziehung war mein Plan mich intern auf ein berufsbegleitendes Studium zu bewerben. Das Auswahlverfahren beginnt im September. Ich bin jedoch unsicher, ob ich das noch will. 1. weil ich lernfaul bin 2. nicht weiß, ob mir die Aufgaben danach Spaß machen werden 3. würde ich das nur für etwas mehr Geld machen? 4. müsste weitere 3 Jahre pendeln, wir könnten nicht richtig zusammenziehen.

Dann habe ich letzte Woche zufällig eine freie Stelle in seiner Nähe gesehen, mit etwas weniger Gehalt, jedoch würde mir die Stelle zusagen. Bewerbungsfrist ist schon nächste Woche.. einerseits will ich mich bewerben, meine Komfortzone verlassen und meinen Plänen wie zusammenziehen, irgendwann eine Familie gründen näher kommen.. Aktuell kann ich mir eine Zukunft mit ihm sehr gut vorstellen. Andererseits habe ich Angst, dass meine Eltern und Freundinnen nicht so happy damit sind. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen, Familie ist für mich das wichtigste; ich hatte vor der Beziehung nie den Gedanken, meine Heimat je zu verlassen… jetzt hat sich alles verändert. Wird sich das Verhältnis verschlechtern? Werden sie traurig und enttäuscht sein? So weit weg bin ich ja auch gar nicht..

Zusammengefasst stehe ich zwischen berufsbegleitendes Studium und Jobwechsel und zwischen Freund und Familie/Freundinnen…

Woher weiß ich, welcher Weg der richtige ist? Seid ihr für eure Liebe in eine andere Stadt gezogen? Wenn ja, hat sich das Verhältnis zur Familie/Freunden verschlechtert? Konntet ihr in der neuen Stadt Anschluss und neue Freunde finden?

Ich freue mich über eure Erfahrungen und Einschätzungen.

Danke fürs lesen.

LG
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Ich würde nicht für eine Stelle, die weniger zahlt, umziehen. Umzüge sind teuer (und, sehr in die Zukunft gedacht, Elterngeld bemisst sich zB auch an deinem Verdienst der letzten 12 Monate :zwinker: ).

Aber es spricht nichts dagegen, sich bei der Stelle zu bewerben und ein höheres Gehalt zu verhandeln, wenn dein Gehaltswunsch nicht grad Zehntausende im Jahr drüber liegt. Du hast ja offenbar Arbeitserfahrung, das könntest du anführen. Auch, dass du in der aktuellen Stelle mehr verdienst.

120km sind nicht sooo weit, du könntest immer noch 1-2 Wochenenden im Monat zu Besuch kommen. Natürlich ist es anders, als vor Ort zu sein, und du müsstest dir im neuen Ort erstmal einen neuen Freundeskreis aufbauen.
Über Vereinsarbeit/ -sport ist das leichter, vielleicht hast du aber auch ein junges Kollegium.
Aber es sollte dir niemand böse sein, wenn du dein persönliches Glück verfolgst! Es kommt eben irgendwann der Zeitpunkt, wo die neue Familieneinheit (du und dein Partner) wichtiger als die Herkunftsfamilie werden. Daraus sollte dir niemand einen Vorwurf machen. Und wenn doch, würde ich genau das bemängeln "Du solltest für mich glücklich sein und mich unterstützen". Ich denke aber eher, dass die meisten traurig sein werden, weil sie dich gern haben und vermissen würden. Und das ist ja nur menschlich.

Was du immer tun kannst: Es für ein Jahr ausprobieren und wenn es dir nicht gut tut, gehst du eben wieder zurück.
Mit deinem Freund würde ich darüber sprechen, ob er in diesem Fall auch bereit wäre, in deine Heimat zu ziehen. Gleiches Recht für alle, ihr seid in einer Partnerschaft. Und hör genau hin, ob er nur "Jaja" oder ein überzeugtes "Ja!" von sich gibt. Gerade bei Kinderwunsch kann es Gold wert sein, deine Familie in der Nähe zu haben. Kommt aber auch immer drauf an, ob seine oder deine Familie flexibler wäre und wer dich/ euch mehr in deinen/ euren Erziehungsvorstellungen unterstützen würde. Es sind viele Faktoren, die da mit reinspielen.

All das solltest du meines Erachtens schon mit deinem Freund thematisieren. Natürlich liegt es noch in der Zukunft, aber es ist nicht zu früh rauszufinden, ob ihr da auf einer Wellenlänge seid. Vor allem nicht, wenn du über einen Umzug nachdenkst.
 
Rocket_Scientist
Benutzer199502  (44) Öfter im Forum
  • #3
Mein Freund (30) und ich (24) sind ein Jahr zusammen (das ist natürlich nicht lang, aber auch gar nicht so wenig). Uns trennt ein Katzensprung von 120 km und er ist auf Grund seiner Arbeit an seiner Heimat gebunden..
Das macht in dem Alter nichts und ist auch Segen, nicht nur Fluch. Bedenke das.
Wie schön das alleine wohnen ist, merkt man erst, wenn man es nicht mehr hat.
Ich bin mit meinem Job aktuell nicht zufrieden.
Mit dem Job heißt?
Mit den Aufgaben? Mit dem Arbeitgeber? Mit der Perspektive?
Vor der Beziehung war mein Plan mich intern auf ein berufsbegleitendes Studium zu bewerben. Das Auswahlverfahren beginnt im September. Ich bin jedoch unsicher, ob ich das noch will. 1. weil ich lernfaul bin 2. nicht weiß, ob mir die Aufgaben danach Spaß machen werden 3. würde ich das nur für etwas mehr Geld machen? 4. müsste weitere 3 Jahre pendeln, wir könnten nicht richtig zusammenziehen.
Lernfaul war/ist mein Brüderchen zu 100%. Jetzt ist er Master of Irgendwas.... (alles berufsbegleitend studiert). Das geht schon.
Man kann ja effizient lernen. Es ist nunmal eine Pflicht, wie jede andere Pflicht auch.
Zusammenziehen und Familie gründen wird Dir zehnmal so viele neue Pflichten bescheren wie ein Studium.

Entscheidend sind für mich die Punkte:
Ist es das, was Du inhaltlich machen willst, auch die nächsten 40 Jahre?
Sind die Perspektiven gut?
Sind die Randbedingungen (Einkommen, Arbeitszeiten....) für Dich in Ordunng, auch in Hinblick auf sich ändernde Lebensbedingungen?

Dann habe ich letzte Woche zufällig eine freie Stelle in seiner Nähe gesehen, mit etwas weniger Gehalt, jedoch würde mir die Stelle zusagen.
Das Gehalt kann man verhandeln. Goldenen Zeiten für Fachkräfte, sag ich nur.
Bewerbungsfrist ist schon nächste Woche.. einerseits will ich mich bewerben, meine Komfortzone verlassen und meinen Plänen wie zusammenziehen, irgendwann eine Familie gründen näher kommen.. Aktuell kann ich mir eine Zukunft mit ihm sehr gut vorstellen. Andererseits habe ich Angst, dass meine Eltern und Freundinnen nicht so happy damit sind. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen, Familie ist für mich das wichtigste; ich hatte vor der Beziehung nie den Gedanken, meine Heimat je zu verlassen… jetzt hat sich alles verändert. Wird sich das Verhältnis verschlechtern? Werden sie traurig und enttäuscht sein? So weit weg bin ich ja auch gar nicht..
Lass die vermuteten Erwartungen anderer außen vor. Was Familie und Freunde nicht mögen, sind übereilte, schlecht begründete Entscheidungen, die das ganze Leben betreffen. Für fundierte Entscheidungen, die auf Selbstverwirklichung fußen, erfährt man meistens Support von den Menschen, die einen lieben.
Du kannst das Thema doch auch mit allen besprechen. Momentan fragst Du ein Forum voller Fremder. Frag doch Familie und Freunde, was sie denken.
Zusammengefasst stehe ich zwischen berufsbegleitendes Studium und Jobwechsel und zwischen Freund und Familie/Freundinnen…
Richte Deinen Fokus auf Deine inneren Kräfte und ignoriere mal jedes empfundene Gezerre von außen. Nicht "die Familie zieht dich zur Heimat", "der Freund zieht Dich weg", denn wenn es so ist, ist es irrelevant.
Du hast Kopf, Bauch/Herz und Vagina. Interviewe die doch mal einzeln, dann erkennst Du, dass es Deine inneren Kräfte sind, die dich in unterschiedliche Richtungen drängen.
Alternativ kannst Du auch Deine Rollen getrennt betrachten. Was will die Tochter, die Freundin, die Partnerin, die Karrierefrau.....
Und aufgrund welcher Bedürfnisse entstehen diese Wünsche?
Welchen Bedürfnissen möchtest Du Priorität einräumen? Oder gibt es ggf. alternative Wege, manches Bedürfnis zu erfüllen?
Welche Ängste haben Deine einzelnen Rollen? Sind manche davon unbegründet oder gibt es Wege, den Grund für die Angst zu beseitigen?

Woher weiß ich, welcher Weg der richtige ist? Seid ihr für eure Liebe in eine andere Stadt gezogen? Wenn ja, hat sich das Verhältnis zur Familie/Freunden verschlechtert? Konntet ihr in der neuen Stadt Anschluss und neue Freunde finden?
So wirklich kann Dir keiner sagen, was für Dich richtig ist. Für manche war sowas goldrichtig, andere waren dann völlig unglücklich.
Bist Du generell zögerlich und mutlos und gehst auf Nummer sicher? Dann wäre eine gut überlegte, aber mutige Entscheidung vielleicht richtig.
Bist Du der totale Spontanentscheider, der oft dämliche Entscheidungen im Eilverfahren trifft? Dann ist vielleicht Skepsis angesagt.

Wenn Du Dich um Deine jetzigen Freunde sorgst und darum, neue zu finden, dann löse das Problem jetzt schon.
Was könntest Du tun, damit Freundschaften bestehen bleiben?
Was könntest Du tun, um Anschluss zu finden?
 
Zuletzt bearbeitet:
R
Benutzer193222  (39) Öfter im Forum
  • #4
Also ich würde auch schauen, was bietet die Stadt an Möglichkeiten um dich da wohlzufühlen.
Denn es ist fast wichtiger da deine Freizeit zu gestalten und ggf. Neue Freundschaften zu schließen. Ich selbst bin 2x umgezogen, aber nicht wegen einem Partner. Ich hab eigentlich immer recht schnell neue Menschen kennengelernt, aber da kommt es darauf an was für ein Mensch du bist.
Ich würde erst mal ganz unabhängig vom Partner schauen, ob die Stadt überhaupt was für dich ist mit all ihren Möglichkeiten.
Ein Studium kannst du jederzeit noch machen, das rennt nicht weg.
Ich würde mich da mal bewerben und dann schauen wie das Gespräch lief, erst dann entscheiden.
 
K
Benutzer202690  (39) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #5
was meint denn dein Freund dazu - würde er gerne zusammen ziehen?
Bewerben kannst du dich doch auf jeden Fall.
Freunde findet man überall - man kann sich ja über Vereine vor Ort informieren, vielleicht ist was Passendes dabei.
 
B
Benutzer203621  (25) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #6
Vorab vielen Dank für die ganzen Rückmeldungen. Damit hab ich wirklich nicht gerechnet. :smile:

Ich habe den Beitrag erstellt, weil ich es schwierig finde, zu fragen, was Familie und Freunde denken. Meine Eltern wollen natürlich, dass ich studiere, später gut verdiene und es besser habe, als die es mal hatten. Da ich auch noch bei ihnen wohne, fällt es noch schwieriger mich gehen zu lassen. Mit Studium wäre ich wahrscheinlich noch 3 Jahre zu Hause :grin: Ja und bei meiner engsten Freundin und gleichzeitig auch Arbeitskollegin kann ich das Thema gar nicht ansprechen, weil sie mich auch nicht gehen lassen will und mich womöglich auch versuchen würde umzustimmen..
Mein Freund kann nicht umziehen, da er ein Familienunternehmen mitführt. Er würde sich freuen, wenn wir zusammenwohnen, weil auch ihm die Abschiede und das tagelange nicht sehen zu schaffen machen. Würde ich mich für ein Studium entscheiden, würde er mich dennoch unterstützen und bei mir bleiben.

Bezgl. der neuen Stelle und ob ich verhandeln kann, weiß ich nicht - versuchen kann ich's definitiv..

Ich weiß, dass ich kein Karrieremensch bin und mir Familie und Freizeit am wichtigsten sind.

Ich stecke noch irgendwie fest und weiß noch nicht genau, was ich tun soll. Vllt schlafe ich noch ein paar Nächte drüber, führe Gespräche und werde auf jeden Fall versuchen, darauf zu hören, was mich glücklich macht.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #7
Also umziehen ja würde ich, ich finde du bist auch in einem sehr guten Alter dafür.
Aber ich würde mir eine eigene Wohnung nehmen und nach einem Jahr Beziehung noch nicht mit meinem Freund zusammen ziehen.
 
S
Benutzer188774  Meistens hier zu finden
  • #8
Ich weiß, dass ich kein Karrieremensch bin und mir Familie und Freizeit am wichtigsten sind.
Diesbezüglich würde ich nicht zu früh Entscheidungen treffen. Mir war Familiengründung auch wichtiger als Karriere, aber wie sich dann später herausstellte, konnte ich keine Kinder bekommen. Insofern ist es nicht gut, wenn man seinen Fokus zu früh verschiebt. Könntest Du denn nicht zu Deinem Freund ziehen und dort noch studieren? In dem Zusammenhang könntest Du auch kommunizieren, dass Du das Wohnen in seinem Ort erstmal nur für die Dauer des Studiums planst und dass Du Dich erst später entscheiden möchtest, ob sein Ort etwas für Dich ist bzw. ob Du die Entfernung zu Deiner Familie und Deinen Freunden in Kauf nehmen würdest. Vll ist es so auch für Dich mental leichter, da Du Dich jetzt damit noch nicht auf ewig festlegen müsstest.

Wenn er allerdings im Familienunternehmen arbeitet, ist er natürlich eh standortgebunden. Insofern könnte es also schwierig werden, wenn Ihr miteinander "alt" werden wollt und Du Deinen Heimatort nicht verlassen möchtest.
 
R
Benutzer192305  Öfter im Forum
  • #9
Ich finde es nicht zu früh, über einen Umzug nachzudenken.
Aber nicht f ü r die Liebe, denn es ist nicht nötig für die Liebe (oder deren Fortbestand) umzuziehen. Ich verstehe glaube ich, wie du es meinst..... aber es liegt/hängt nicht (allein) an dir, was aus euch (und eurer Liebe) wird! Ich habe die Erfahrung gemacht, in einer ähnlichen Situation gewesen zu sein wie du und anfangs dachte ich, es hängt wirklich an mir, ob das mit uns Fortbestand hat oder nicht.... je nachdem, ob ich umziehe. Dem ist aber nicht so! Reden wir von Liebe und einer gesunden/ausgewogenen Beziehung, sollte es nie so sein, dass eine(r) allein es irgendwie hinkriegen muss, die "Kröte schlucken" schon gar nicht in diesem Fall.
Ich würde mehr bei mir schauen, so wie ich es damals tat: Was würde es m i r ganz persönlich geben, in seine Nähe/zu ihm zu ziehen? Wie würde ich dort leben, welche Möglichkeiten für ein neues soziales Umfeld gibt es,....?
Ich finde, du bist noch sehr jung und dir stehen noch zig Möglichkeiten offen: Du kannst jetzt studieren oder erst in 1, 3 oder 5 Jahren..... oder eben gar nicht! Je nachdem, ob du Kinder haben möchtest, dasselbe
.... du hast Zeit! Du kannst jetzt, wenn du magst, etwas "Verrücktes" tun oder es lassen, warum probierst du es nicht aus? Ich weiß nicht, wie risikofreudig oder sicherheitsliebend du bist - im letzteren Fall könntest du dir Gedanken machen, was-wäre-wenn-es-mit-ihm-nicht-klappt-aber-ich-da-wohne. Je nachdem, was du beruflich machst, ist auch vielleicht eine Überlegung, was du leichter findest: Einen guten Job (weißt du für dich, was einen solchen ausmacht?) oder einen tollen Mann?
Wäre ich mit meiner Erfahrung von jetzt in deiner Situation/deinem Alter, würde ich es sehr wahrscheinlich wagen.... allerdings kenne ich deine Lebensumtände nicht.

Eines stößt mir sauer auf:
Dass dein Umfeld es dir pauschal ausreden möchte. Ja, natürlich wollen deine Eltern das Bestmögliche für ihr Kind, dass es ihm finanziell gut geht. Spricht was dagegen, dass du umziehst u n d irgendwie Karriere machst/studierst etc.?
Und deine Freunde - klar vermissen sie dich. Aber seien wir mal ehrlich, diese Haltung ist höchst egoistisch und beide, Familie und Freunde, übersehen dabei womöglich, dass du auch glücklich sein magst, emotional.
Und du brauchst auch deren Okay gar nicht: Menschen ziehen auf andere Kontinente etc., weil sie sich woanders was aufbauen möchten, das ist auch der Lauf der Welt - was sind da schon ernsthaft 120 km? :smile:
 
C
Benutzer185636  (40) Öfter im Forum
  • #10
Bezgl. der neuen Stelle und ob ich verhandeln kann, weiß ich nicht - versuchen kann ich's definitiv..

Ein Versuch ist es wert und vielleicht klappt es ja, so dass Du beim neuen Arbeitgeber mindestens gleich verdients, wie beim alten. Wenn die nicht auf Dein Gehaltswunsch eingehen, würde ich nicht dort hin wechseln. Aber dann kannst Du das Vorstellungsgespräch als Übung sehen, wenn dann doch noch der richtige Arbeitgeber auftaucht.

Dein berufsbegleitendes Studium würde ich aber nicht allein deshalb sausen lassen, weil Du zu Deinem Freund ziehen wills. Das wäre zwar verständlich, aber der falsche Ansatz. Wenn Du das Studium willst, dann zieh es durch. 3 Jahre gehen schnell rum und 120 km sind ja nicht so weit. Außerdem bekommst Du dann mit dem Studium eher einen guten Job in der Stadt von Deinem Freund.

Das Du Dir Gedanken wegen Deiner Familie machst ist normal. Aber es geht um Dein Leben und um Deine Zukunft. Daher solltest Du Dich dadurch nicht beeinflussen lassen. Zieh Dein Ding durch. Wenn Deine Familie merkt, wie wichtig Dir das ist, werden Sie das auch unterstützen! Und falls es mit Deinem Freund doch nicht klappen sollte, kannst Du ja wieder zurückziehen. Ich weiß zwar nicht, was Du beruflich machst, aber durch den derzeit Fachkräftemangel findest Du bestimmt jeder Zeit wieder einen neuen Job. Wichtig wäre auch, dass Du Dich im Guten von Deinem jetzigen Arbeitgeber trennst. Dan besteht auch eine Chance, dass Du zur Not dort wieder anfangen kannst, wenn Du doch wieder zurückziehen willst.

Oder besteht die Möglichkeit, dass Du mit Deinem jetzigen Arbeitgeber einen Homeoffice Arbeitsplatz verhandelst? Dann könntest Du Deinen jetzigen Job behalten und arbeitets von Deinem neuen zu Hause aus der neuen Stadt für ihn.
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #11
Das “etwas geringe Gehalt” relativiert sich oftmals, wenn man die gesparten Fahrtkosten und vor allem die gesparte Fahrtzeit berücksichtigt.

Wobei hier natürlich auch der Faktor “wohne noch bei den Eltern” reinspielt.

Da käme man dann mit dem weniger Gehalt vermutlich nur beim Zusammenziehen mit dem Freund hin.

Und ja … ich würde es machen.
 
H
Benutzer180039  (30) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #12
Ich kann dich total gut verstehen, weil ich mal vor mehr als 10 Jahren in einer ähnlichen Situation war, als ich meinen ersten Freund kennengelernt habe. Uns trennten sogar 240 Kilometer, also so knapp 2 bis 3 Autostunden.

Wir hatten schon ein Jahr Fernbeziehung hinter uns. In der Zeit hat er mich jedes zweite Wochenende besucht. Uns war klar, dass wir das nicht länger durchhalten würden und wollten und zusammenwollen.

Zu der Zeit war ich kurz vorm Abi und musste mich auch entscheiden, was ich danach machen will und wo vor allem. Aber ich wusste, dass ich unbedingt mit ihm zusammenziehen wollte, komme was, wolle. Ich habe tatsächlich in der Zeit nicht so die Zweifel und Ängste wie du in dem Maße gehabt, vielleicht auch, weil ich da etwas zu naiv und verliebt an die Sache herangegangen bin. Klar, war ich traurig, Familie, Freunde und Heimat hinter mir zu lassen, aber die Freude, mit meinem Freund zusammen zu sein, war dann doch viel größer.

Ich bin dann also auch in die andere Stadt gezogen, mit ihm in die erste gemeinsame Wohnung und war anfangs auch glücklich. Aber ich habe schnell gemerkt, dass nur die Liebe allein fürs Glück nicht ausreicht. Mir fehlte meine Familie und meine Freunde sehr, den Anschluss in der neuen Stadt und in der Uni packte ich nicht. Ich fühlte mich sehr einsam und zweifelte, ob es die richtige Entscheidung war. Ich besuchte immer mal wieder meine Heimat, womit mein Heimweh etwas gestillt wurde, aber auf Dauer war das eben keine gute Lösung.
Doch nach 3 Jahren etwa habe ich mich dann doch richtig reingestürzt ins soziale Leben (davor war ich noch sehr schüchtern, weswegen ich Probleme mit neuen Kontakten und Freundschaften hatte) und lebte mich zunehmend immer mehr in die neue Stadt ein, verliebte mich in sie und gewann tolle neue Freunde.
Heute bin ich nicht mehr mit meinem Freund zusammen, wohne aber in noch in der besagten Stadt und bin sehr glücklich mit meiner damaligen Entscheidung, auch wenn ich es hin- und wieder bereut habe.


Mein Kontakt zu alten Freunden ist leider weniger geworden, aber wenn wir uns wiedersehen ist es, als wäre die Zeit nie vergangen. So eine Vertrautheit überdauert Jahre und auch Distanzen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann dir leider nicht sagen, ob es der richtige Weg ist. Und weißt du warum? Weil du das für dich herausfinden musst. Ob eine Entscheidung gut war oder nicht, stellt sich meist erst viel später heraus und kann sich auch ändern.
Und wie die anderen auch schon schreiben: Deine Entscheidung wäre ja nicht endgültig. Wenn du merkst, dass dich das nicht glücklich machst, ziehst du wieder zurück.
Vielleicht wäre der Kompromiss auch, dass du vielleicht irgendwo in eine Stadt zwischen der Stadt deines Freundes und deiner Heimat ziehst? Nur so als Idee.
Oder dein Freund zieht mehr in deine Nähe, das wäre auch eine Alternative.

Ich denke, dass du da vor allem an dich und nicht an andere denken solltest. Es ist dein Leben und du entscheidest, was du tust um dich glücklich zu machen. Ich denke auch, dass du da unbedingt ganz transparent mit deinem Freund darüber sprechen solltet.

Am besten wäre, wenn du auch schaust, ob die Stadt, in die du ziehst, etwas für dich ist. Nur wegen deines Freundes hinzuziehen, wie ich es getan habe, könnte nicht ausreichen und dich unglücklich machen.

Es liegt an dir und in dir, was du daraus machst und wie du deine Freundschaften pflegst und auch neue entwickelst. Ich bin mir sicher, dass du da Wege finden wirst. :smile:
 
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