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Fühle mich dumm im Studium

Flöckchenstaub
Benutzer191902  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Zuerst: Ich liebe mein Studium wirklich, sowohl meine Fächer als auch die persönliche Weiterentwicklung.

Nur fühle ich mich im Gegensatz zu anderen unglaublich dumm, wenn ich mal wieder irgendwas Falsches rausgehauen habe, oder durch meine Dusseligkeit, Schüchternheit und mein Zögern manche Beiträge nicht teile, die eigentlich gut ankommen würden.
Warum ich im Moment da so dünnhäutig bin, weiß ich auch nicht, aber ich habe das Gefühl,dass wohl jeder Dozent und Professor mich für dämlich und unscheinbar hält.
Ich würde zwar hin und wieder mal für meinen Einsatz gelobt und habe auch relativ gute Noten, aber ich habe Angst, dass das zur Promotion und Forschung nicht reichen könnte.
Zudem habe ich immer das Gefühl, dass wenn ich mal behaupte in einem Bereich gut zu sein, als arrogant oder Hochstapler wahrgenommen werden kann, insbesondere wenn dann doch mal was nicht so gut klappt wie erhofft.

Was soll ich machen, dass dieses Gefühl weggeht? Bin ich wirklich nicht geeignet für eine Forschungslaufbahn und sollte mit, meinen womöglich fehlenden Kompetenzen, meinen Traum an den Nagel hängen?
 
Sweet Connoisseur
Benutzer200615  (45) Öfter im Forum
  • #2
Leider kann ich nicht erkennen wie alt du bist und in welchem Semester du studierst, das würde eine Antwort etwas erleichtern.

So würde ich dir erstmal zu etwas Entspannung raten.

Gewisse Zweifel kommen wohl immer wieder auf, das war auch während meiner Studienzeit nicht anders. Auch ich hatte hinsichtlich meiner Promotion eine Phase, in der ich mich gefragt habe ob es reicht, aber im Nachgang war das alles unbegründet.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #3
.

Was soll ich machen, dass dieses Gefühl weggeht?
Naja.... Mittlerweile hast du hier eine lange Liste an Strängen und eigentlich drehst du dich nur weiter im Kreis.
Bin ich wirklich nicht geeignet für eine Forschungslaufbahn und sollte mit, meinen womöglich fehlenden Kompetenzen, meinen Traum an den Nagel hängen?
Geht es auch ne Nummer kleiner mit dem Drama? Du steigerst dich gerade voll rein.

Langsam bekomme ich den Eindruck das du ne Menge Aufmerksamkeit brauchst und über Ecken einforderst.

Unsicherheiten sind völlig normal und hat jeder Mensch.

Problematisch wird es nur wenn du für dich selbst nicht die Kurve kriegst und dich 100% abhängig von Meinungen im aussen machst.
 
selesto90
Benutzer193744  (32) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #4
Nur fühle ich mich im Gegensatz zu anderen unglaublich dumm, wenn ich mal wieder irgendwas Falsches rausgehauen habe
Das ist völlig normal. Und nur negativ formuliert, immerhin ist man hinterher schlauer. Besser als zu glauben man weiß etwas, und es ist falsch, wird aber nie verbessert.
Warum ich im Moment da so dünnhäutig bin, weiß ich auch nicht,
Ich stelle eine vage Vermutung an und sage Stress und evtl was persönliches Abseits des Studiums, was dich unsicherer hat werden lassen. Aber das wirst du vermutlich besser wissen.
habe auch relativ gute Noten
Also bist du ja schonmal, anders als oben geschrieben nicht "unglaublich dumm".

Selbsterkenntnis und so.
Was soll ich machen, dass dieses Gefühl weggeht?
Nichts, das wird sich mit der Zeit von selbst erledigen.
Zudem habe ich immer das Gefühl, dass wenn ich mal behaupte in einem Bereich gut zu sein, als arrogant oder Hochstapler wahrgenommen werden
Stolz darf man durchaus sein, sogar ein wenig arrogant,solange man auch kompetent ist. Meiner bescheidenen Ansicht nach.

Du machst dir zu viele Gedanken was andere von dir denken. Bissil zurücktreten, und dann fragst du dich mal "Bin ich wirklich blöd?" -
"Reflektiert sich meine Dummheit in meinen Noten?" - "Wenn ich wirklich dumm wäre, wäre ich bisher gekommen?" Du bist doch Studentin. mal ein bissil wissenschaftlich arbeiten hier. Auch sich selbst mal auf der Metaebene analysieren :thumbsup:
 
elavio
Benutzer191674  (24) Öfter im Forum
  • #5
Nur fühle ich mich im Gegensatz zu anderen unglaublich dumm, wenn ich mal wieder irgendwas Falsches rausgehauen habe, oder durch meine Dusseligkeit, Schüchternheit und mein Zögern manche Beiträge nicht teile, die eigentlich gut ankommen würden.
Warum ich im Moment da so dünnhäutig bin, weiß ich auch nicht, aber ich habe das Gefühl,dass wohl jeder Dozent und Professor mich für dämlich und unscheinbar hält.
Das kommt mir sehr bekannt vor, da ich mich zu meiner Schulzeit häufig so gefühlt habe, und zum Teil im Studium auch noch. Man muss sich da aber klarmachen, dass es eben nur das ist: ein Gefühl. Und die Fakten sagen ja offensichtlich etwas anderes:
Ich würde zwar hin und wieder mal für meinen Einsatz gelobt und habe auch relativ gute Noten

Ich habe inzwischen selber begonnen, zu promovieren, trotz dieser wiederkehrenden Selbstzweifel. Das haben gar nicht so wenige, nennt sich Impostor Syndrome. Sofern deine Noten gut sind, du dich für Forschung interessierst, und vielleicht im Rahmen des Studiums schon kleinere Forschungsprojekte durchgeführt hast, sehe ich keinen Grund, warum es nicht klappen sollte :smile:
Dass man ab und zu dumme Antworten gibt, muss ja nicht gleich heißen, dass man dumm ist. Man war entweder nicht ganz bei der Sache, oder hat etwas falsch verstanden. Beides ist menschlich. Ich merke, dass mir solche Fehler eher mit anderen passieren, alleine jedoch weniger. Ist das bei dir vielleicht auch so?
 
E
Benutzer209281  (50) Klickt sich gerne rein
  • #6
unglaublich dumm, wenn ich mal wieder irgendwas Falsches rausgehauen habe
Scham führt zu fehlervermeidung und damit zur lähmung.
Studieren und forschen bedeutet im grunde fehler suchen (auch und vor allem eigene), sie wert zu schätzen und mit ihnen und durch sie lernen.
 
Gärtner91
Benutzer183521  Öfter im Forum
  • #7
Was du beschreibst sind die ganz klassischen Symptome des Imposter Syndrome. Vielleicht hilft es dir schon, dich mit diesem Phänomen auseinanderzusetzen, um besser damit umzugehen.

Für eine Forschungslaufbahn sind andere Aspekte wichtiger als gute Note oder zumindest reines Faktenwissen. Entscheidend sind Neugierde, Motivation, Kreativität, Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz.
Aber bevor du dich für eine wissenschaftliche Laufbahn entscheiden musst, kommen ja erstmal Bachelor- und Masterarbeit, wo du das Forschen Mal "ausprobieren" kannst und siehst, ob es dir liegt 😊
 
Zuletzt bearbeitet:
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Fehler sind Helfer. Sag ich immer meiner Zweitklässlerin. Ich finde, das gilt definitiv auch für uns Erwachsene. Man muss sich nicht schämen, etwas Falsches zu sagen oder zu tun.
Und dass du nicht dumm bist, sagen dir ja deine Noten und die Feedbacks deiner Dozenten.
Dass du dennoch das Gefühl hast, dumm zu sein, kann diverse Ursachen haben. Womöglich ein geringes Selbstbewusstsein, ein geringes Selbstvertrauen, aber auch z.B. ein übersteigertes Bedürfnis nach Lob und Anerkennung.
Es wäre für dich vielleicht hilfreich, die Ursache zu ergründen.

Ich habe dich recht jung in Erinnerung, du dürftest am Anfang deines Studiums stehen. Ich denke, es bringt dir nichts, dir JETZT Gedanken über eine Promotion und eine Karriere nach deinem Studium zu machen und ob du das alles packen wirst und überhaupt das Zeug dazu hast. Das wird sich zeigen, wenn es soweit ist, was du DANN noch willst und was realisierbar ist.
 
Gutsel
Benutzer196681  (56) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #9
Falls es Dir hilft: Ich hatte nach dem Abitur, wie vielleicht ein paar andere auch, das Gefühl, dass ich schon großes geleistet hätte. In den ersten Semestern wird man dann wieder auf ein Normalmaß zurückgestutzt. Nach den ersten Kolloquien und Klausuren war das Abi plötzlich nur ein kleiner Abschnitt auf dem langen Weg des Lernens.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es im Studium viel leichter ist, sich dumm zu fühlen, als in der Schulzeit.
Während man es in der Schule mit sehr überschaubaren Mengen von Stoff zu tun hat, der in mundgerechten Häppchen auf dem Silbertablett serviert wird und der sich relativ leicht vollständig erfassen lässt, wird einem das Wissen im Studium in großen, unhandlichen, schwer verdaulichen Brocken zum Fraß vorgeworfen.
Von daher ist es sehr schwer, im Studium wirklich alles in vollem Umfang zu erfassen. Und so kann man beliebig viel und lange lernen und hat immer noch das Gefühl, man könnte und müsste noch mehr tun, weil man eben nicht alles komplett erfasst und verstanden hat.
Darüber hinaus ist es in der Wissenschaft keine Seltenheit, dass Erkenntnisee mehr neue Fragen aufwerfen, als alte Fragen zu beantworten. Und dann fühlt man sich dumm, weil man vor allem weiß, was man alles nicht weiß, während man sich selten bewusst macht, wie viel man trotz aller offener Fragen schon gelernt hat.

Und dann hat man es nicht mehr mit irgendwelchen dahergelaufenen Menschen zu tun, die in eine Schule oder Klasse gesteckt werden und irgendwelche Dinge lernen sollen, die ihnen meilenweit am Arsch vorbei gehen, sondern mit Menschen, die sich auf Basis ihrer Interessen und Fähigkeiten ganz bewusst für dieses Studium entschieden haben. Von daher ist es deutlich schwieriger, sich im Kreise seiner Kommilitonen schlau zu fühlen, als im kreise seiner Mitschüler.

Wenn man diese Dinge weiß, fühlt man sich vielleicht nicht mehr do dumm, wenn man nicht alles komplett erfasst hat und wenn man sich mit seinen Kommilitonen vergleicht.

Und noch eine Bemerkung zum Schluss:
Mit vielen Studiengängen muss man nicht notwendigerweise eine klassische akademische Karriere machen - mit Promotion, Forschung, usw. Oft gibt es viele weitere berufliche Möglichkeiten, die teilweise deutlich attraktiver sind, als diese akademische Karriere.
Vielleicht gibt es ja auch für dich solche Möglichkeiten, wenn es mit Promotion, usw. nicht klappt.
 
thraca
Benutzer182699  (32) Öfter im Forum
  • #11
Leider kann man nicht in der Zukunft vorbeischauen und erleben, was für Leute so in höheren, angesehenen Positionen rumfuhrwerken oder wie die Arbeit tatsächlich aussieht im Gegensatz zur eigenen Vorstellung. Da würde man sich direkt mal ein bisschen lockerer machen und sich eher denken "okay, das kann ich auch" oder feststellen "oh, das ist gar nicht mein Traumberuf, ich müsste nicht alles von meiner Vorstellung von diesem Beruf abhängig machen und die Welt geht nicht unter, wenn ich etwas anderes mache, das andere ist vielleicht sogar viel besser".

Ich finde, es wurde schon alles sehr gut auf den Punkt gebracht. Nimm dir die Zeit und denk über die Beiträge nach.

Mir ging es im Studium wie dir. Ich habe dann auch nur noch selektiv wahrgenommen, meine eigenen Defizite an allen Ecken und Enden in den Fokus gestellt und die vermeintliche Brillanz der anderen überhöht. Ich habe das Studium abgebrochen. Endgegner waren bei mir unter anderem: Geringes Selbstvertrauen, geringes Selbstwertgefühl, Unsicherheit, Perfektionismus, Prokrastination, gelähmt sein durch das ständige Kreisen um meine Unzulänglichkeiten bei intensiver Beobachtung der Produktivität meiner Kommilitonen/ständigem Vergleichen und das bereits genannte Imposter-Syndrom. "Witzig" wiederum: Kommilitonen schrieben mir immer mal wieder besondere Kompetenz zu. Imposter hin oder her, das wirkte für sie in dem Moment einfach nur so, weil sie eben gar keine Einsicht hinter meine Kulissen hatten. Schein und Sein, das sind sehr oft zwei ganz unterschiedliche Dinge, mach dir das bewusst und bleib bei dir, konzentrier dich auf das, was dir wichtig ist und worauf es ankommt - und das sind nicht die Anderen. Suche dir wenn nötig rechtzeitig Hilfe, denn die geeignete Hilfe findet man meist nicht auf Anhieb.

Du sagst, du liebst dein Studium. Das ist schon mal eine wirklich gute Voraussetzung und lässt mich da optimistisch sein. :smile:
 
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