• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

erotische Geschichten, was gehört da rein?

S
Benutzer74108  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich drauf und dran eine kleine erotische, romantische Geschichte für meine Partnerin zu schreiben. Allerdings nicht in dem Pornostil, sondern es soll schon Gefühl und Nähe dabei herauskommen, das Erlebnis und das ganze drumherum ausführlich beschreiben.

Nur habe ich ich keinen Plan, wie ich das am besten anstelle, wäre froh von Tips, die ihr mir geben könnt?

Was gehört für Euch in so eine Geschichte rein?

Wie formuliere ich diverse Sachen am besten? Welche Dinge wären eher langweilig?

(Falls es das falsche Forum ist, bitte verschieben)
 
D
Benutzer110320  Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Hallo,


also es kommt ja ganz drauf an wie detailliert du da sein willst und um was es genau geht in der Geschichte. Jede Frau ist da sicher anders. Wenn ich jetzt mal von mir ausgehe: Es ist wichtig immer das drum herum schön zu beschreiben (also ähnlich wie im Pornofilm-wenn da gleich losgelegt wird, ist das eher für mich öde....) - also quasi langsam und kreativ auf das Thema hinführen...einfach die Stimmung beschreiben -ich weiss ja nicht was genau das für Geschichten werden sollen..aber eben z.B. beschreiben wie die Luft knistert und elektrisch aufgeladen ist..usw...vielleicht auch mal bissl googlen und Beispielgeschichten lesen um sich inspirieren zu lassen....

Du könntest sie auch in Etappen schreiben und immer mit einem Teil aufhören wo es grad bissl heisser wird, um die Fantasie anzuregen...

Natürlich auch nicht zuuu langatmig...also schon einleitend um Stimmung aufzubauen..dann aber doch konkreter werden und das steigern.
Ich find das schön, dass du sowas machst-hatte ich auch schon überlegt.

Diverse Formulierungen -schicke ich dir später per PN? wenn du willst, mal so als Beispiel.

Liebe grüsse
 
D
Benutzer11320  (53) Benutzer gesperrt
  • #3
Ich weiß ja nicht, wie Du zu deiner Partnerin stehst und wie intim das ganze werden darf. Für mich sind am allererotischsten immer die Beschreibungen der Gefühle, die die Akteure empfinden - in jeder Phase und auf jeder Ebene.

Allerdings muß man da aufpassen, daß man nicht denebenhaut - Menschen sind verschieden, und wenn diejenige auf die das gemünzt ist, die Sache ganz anders empfindet, kommt es natürlich nicht an...
 
C
Benutzer100759  Beiträge füllen Bücher
  • #4
Eine allgemeingültige Anleitung kann und sollte da nicht gegeben werden, denn das wichtigste ist:

Enthalten sein sollte:

- DEINE Formulierungen, DEINE Ideen, DEINE Phantasien

nicht enthalten sein sollte:

- abgenudelte Klischees, formelhafte Handlungen, schablonierte Formulierungen, usw.

Umso näher so was an deinen Innenvorstellungen, an deiner Sprache ist, umso interessanter wird das.



Eine gute Übung für den Anfang ist es, sich ein 750-Wörterlimit zu setzen, das ganze sehr klassisch in Einführung - Hauppteil - Schluß (also Vorstellung der Charaktere und Umstände - Spannungsaufbau und Krisis - Spannungsauflösung) einzuteilen und einfach mal loszulegen. Ein brauchbares kurzes Essay zu dem Thema findest du hier.
 
S
Benutzer74108  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Eine gute Übung für den Anfang ist es, sich ein 750-Wörterlimit zu setzen, das ganze sehr klassisch in Einführung - Hauppteil - Schluß (also Vorstellung der Charaktere und Umstände - Spannungsaufbau und Krisis - Spannungsauflösung) einzuteilen und einfach mal loszulegen. Ein brauchbares kurzes Essay zu dem Thema findest du hier.

Mit dem Tip der 750 Wörter ist super, da kann ich mich gut orientieren. Habe das Laster, immer viel zu viel zu schreiben.
Ich möchte gerne auch den Protagonsten etwas ausbauen und nicht nur den Sex, oder nimmt das schon zu viel der Spannung?
 
C
Benutzer100759  Beiträge füllen Bücher
  • #6
Mit dem Tip der 750 Wörter ist super, da kann ich mich gut orientieren. Habe das Laster, immer viel zu viel zu schreiben.
Ich möchte gerne auch den Protagonsten etwas ausbauen und nicht nur den Sex, oder nimmt das schon zu viel der Spannung?

Lies mal den verlinkten Text :tongue:

Grundsätzlich ist es gut, die Charaktere einzuführen, damit sich eine Beziehung zwischen Leser und Charakteren entwickeln kann. Das 750W Limit zwingt dich aber dazu, dich auf die wirklichen Charakteristika zu beschränken und nicht ewig rumzulaborieren, bis die Charaktere zu Tode geschildert sind.
Das heißt ja nicht, daß du im Telegrammstil beschreiben sollst - du kannst auch sehr gut - nein bevorzugt - indirekt rausarbeiten, was so typisch ist an den dramatis personae; aber beschränk es einfach auf die für die Geschichte wichtigsten Eigenschaften anstatt Herzfrequenz, Schuhgröße, usw :zwinker:
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #7
Ich schreibe gerade selbst einen Essay darüber, wie man semiprofessionelle erotische Geschichten am besten schreibt... Und der ist jetzt auf 20 Seiten runtergekürzt, damit er einen eben nicht erschlägt.

Wie ich das jetzt auf einen kurzen Forenbeitrag runterkürzen soll, weiß ich allerdings nicht... Sorry! Vielleicht ist es doch besser, die Hobbyschriftsteller antworten hier, die haben vielleicht noch mal ne prägnantere Antwort :frown:.
 
Lollypoppy
Benutzer71335  (56) Planet-Liebe ist Startseite
  • #8
Sollen das Phantasiegeschichten werden oder vielleicht reales/erlebtes in Worten, also eine art Feedback?

Bei Fantasie sind ja keine Grenzen gesetzt, letzteres erfordert sehr viel Mut und Offenheit, weil man ehrlich auch seine Empfindungen Gefühle preis gibt (zumindest macht sie das authentisch), aber es erspart einem auch die "peinlichkeit" am Leben vorbei zu schreiben.:zwinker:

Was ich grundlegend bei beiden Versionen wichtig finde ist ads atmosphärische (das Licht, der Duft die Wörme eines Augenblicks), die Beschreibung der Stimmung, wie es aus dem eigenen Blickwinkel wirkt, nicht zu genau aber ehrlich.
Sehr lebendig finde ich es auch, wenn Selbstzweifel, Ängste oder Humor für eine Situation einfließt.:zwinker:

Wortwahl darf dagegen ruhig deftig und direkt sein, muss Bilde rim Kopf wachrufen und Gerüche im Kopf freisetzten.:zwinker:
 
Caelyn
Benutzer87573  (36) Sehr bekannt hier
  • #9
Für mich kommt es besonders gut rüber, wenn der "Erzählerteil" eher viel Adjektive enthält und in einem gehobenerem Sprachniveau verfasst ist, während Dialoge ruhig etwas vulgärer sein dürfen.
Viele Adjektive sorgen für die richtige Atmosphäre und Stimmung.
Ich denke aber da hat jeder so seine Vorlieben. Was ich außerdem wichtig finde, ist, dass du in Erfahrung bringen solltest welche Art an erotischen Geschichten/Fantasien deine Freundin überhaupt bevorzugt.
Ich habe schon einige erotische Geschichten gelesen, die mich in ihrer Art und von ihrem Inhalt her absolut kaltgelassen haben.
 
C
Benutzer100759  Beiträge füllen Bücher
  • #10
Was gehört für Euch in so eine Geschichte rein?

Die Frage hatte ich noch gar nicht beantwortet.

Nachdem Du ja für Deine Freundin schreiben willst: Wenn ich die Konsumentin solcher vom-Partner-für-mich geschriebener Geschichten bin, finde ich Phantasien wesentlich interessanter als Chroniken echter Erlebnisse.

Natürlich heißt es da aufgepaßt, es gab schon Threads wo Freundinnen erst die schriftlich überlieferten Phantasien ihrer Freunde wünschten, dann aber recht aufgelöst von denselben berichteten.

Da kann ich Caelyns Tip nur beipflichten!

Aber dennoch:

Ich finde es unglaublich schön und intim seine Phantasien lesen zu dürfen, und mich erschrecken die auch nicht - "schlimmstenfalls" sind sie verdammt sexy und irgendwie niedlich, bestenfalls sind sie fetzheiß und eine Inspiration für zukünftige Unternehmungen. Ich finde das, wie gesagt, viel toller als eine Rekapitulation vergangener Paarungen.

Was mir daran gefällt ist neben dem Einblick in die Innenwelt des Partners auch die Sprache, die Stimmung, die Atmosphäre die transportiert wird... für mich als reine Konsumentin ist das schon irgendwie eine Kunst, vor der ich auch Respekt habe. Gerade erotische Geschichten werden schnell mal entweder lächerlich, weil sie zu prollig geschrieben sind, oder weil sie im Gegenteil zu künstlich oder gar klinisch abgefaßt sind. Den Mittelweg zu treffen, das schaffen wenige. Aber umso schöner ist das dann.

Oft wird ja auch der Fehler gemacht, "erotisch" mit "verschämt" zu übersetzen. Geht für mich gar nicht! Wenn, dann will ich schon Fleisch am Knochen haben, nicht nur so andeutungsweises Softcoregeschreibsel - es muß einfach eine Ausgewogenheit zwischen sexuellem Inhalt und Charakterentwicklung dasein.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #11
Off-Topic:
Viele Adjektive sorgen für die richtige Atmosphäre und Stimmung.

Waaaaah! Hilfe!

NEEEEEIIIIN! Keine Adjektive! Adjektive nach Möglichkeit streichen, streichen, streichen! Und vor allem keine Adjektive wie "zauberhaft", "unbeschreiblich", "nie erlebt", "herrlich", "wundervoll", "prachtvoll", "extatisch", "verdorben" oder sonst was, die etikettieren!

Eine gute Beschreibung kommt mit verdammt wenigen Adjektiven aus, aber sie nutzt Metaphern, genaue Vergleiche, was-weiß-ich... Aber Adjektive?

*seufz*

Sorry... Aber... Aber...

Ich sollte hier wirklich nicht mitschreiben, nicht mal mit lesen. Pfui, böse Shiny. Es geht doch nicht um Geschichten, die veröffentlicht werden sollen, sondern um Geschichten für (potentielle) Sexualpartner. Pfui. Pfui. Pfui. Die miüssen keinen literarischen Kriterien genügen.

Außerdem schreibt man erst mal, wie der Schnabel gewachsen ist, bis einem die Geschichte als Ganzes gefällt - und erst dann fängt man mit Kritik und Korrigieren an und kürzt das ganze. Wenn in der Rohfassung tausend Adjektive stehen, ist das normal und gar nicht schlimm.
 
Caelyn
Benutzer87573  (36) Sehr bekannt hier
  • #12
Off-Topic:
Ich finde Adjektive total wichtig. "viele" war sicher übertrieben aber bei mir bleiben immer die Adjektive am meisten hängen und lösen auch irgendwo am meisten in mir aus. Ich stolpere in Geschichten immer über Adjektive... und erst wenn in einer Geschichte Adjektive vorkommen, die mich irgendwo begeistern dann find ich sie auch gut.
Kann aber auch sein ich bin in der Hinsicht was erotische Geschichten angeht etwas freakig.
 
S
Benutzer83875  (36) Meistens hier zu finden
  • #13
Da die Geschichte erotisch-romantisch sein soll ist wichtig, dass deiner Partnerin trotzdem klar ist, wie sie mit dieser Geschichte umgehen soll: Ist es eine Geschichte, die du gerne auch umsetzen möchtest? Oder ist es eine Geschichte, die du rein auf dem Papier und als Vorstellung gut findest? Stelle das im Vorfeld irgendwie klar.

Im ersteren Fall achte möglichst darauf, dass du über Praktiken schreibst, von denen du weißt, dass deine Partnerin ihnen gegenüber nicht abgeneigt bzw. auch dazu in der Lage ist. Ungünstig wäre also, stundenlange aktrobatische Stellungen zu beschreiben o. ä.

Viele (vielleicht besonders im Forum nicht alle) Frauen mögen es, wenn man wirklich das ganze "Drumrum" beschreibt. Davon, wie man sich begegnet bis zum Sex z. B. und möglichst auch noch ein paar Sekunden danach. Wie schon meine Vorposter erwähnten, kommt es gut an, zu beschreiben, was man sieht, fühlt, riecht und denkt (bzw. fühlt im Sinne von Gefühlen). Du kannst damit schon bei der Vorgeschichte anfangen. Z. B. schon beschreiben, wie erotisch du sie findest, wenn ihr euch begegnet, welche Bewegungen von ihr dich anmachen etc. Nach dem du den Sex beschrieben hast solltest du, wenn es eine romantische Geschichte ist, nicht sofort aufhören, sondern noch einen Ausblick geben, was ihr im Anschluss macht.
 
B
Benutzer65532  Meistens hier zu finden
  • #14
Ich finde es schön, dass du dir Tipps zum Schreiben holst. Deine Geschichte muss nicht perfekt sein, um Gänsehaut zu erzeugen.
Mit ein paar Tricks kannst du trotzdem die Wirkung verstärken.

Bevor du loslegst, schließe die Augen und drehe in Gedanken einen Film. Welcher Drehort ist passend? Welche Requisiten möchtest du verwenden? Welche Lichtverhältnisse herrschen? Gibt es einen Dialog? Spielt Musik im Hintergrund oder dringen Gerausche in die Stille? An welchen Stellen möchtest du eine Nahaufnahme? Wann gefällt dir die Totale besser? Welche Emotionen möchtest du genau erzeugen? Welche Sinne möchtest du ansprechen? (Sehen, Hören, Schmecken, Riechen, Tasten)

Wenn der Film vor deinem inneren Auge abläuft, ist das schon mal eine gute Einstimmung. Jetzt schreibst du dir in Stichpunkten alles auf, was du gedanklich entworfen hast. Dann hast du schon mal eine Grundlage. Danach formulierst du die vollständigen Sätze.

Als Erzählform würde ich in deinem speziellen Fall, die "Ich und Du-Erzählung" wählen. Du sprichst von dir in der"Ich"-Form und von ihr in der "Du"-Form. Damit sprichst du deine Leserin direkt an und machst sie zur Hauptperson der Geschichte.

Als Erzählzeit finde ich die Gegenwart passend. Damit holst du deine Liebste beim Lesen direkt ins Geschehen.

Ich gebe "Shiny" recht, zu viele Adjektive können das Lese-Erlebnis beeinträchtigen. Dennoch sind Adjektive nicht grundsätzlich schlecht. Statt wertende Abjektive, wähle lieber Formulierungen, die direkt die Sinne ansprechen, wie "heiß", "kalt", "salzig", "sanft" "leise". Oft passt allerdings ein Nomen besser ("Du spürst etwas Kaltes auf deiner Haut, das dich erschauern lässt")

Deine Partnerin freut sich beim Lesen der Geschichte sicher über kleine Komplimente wie Mondlicht, das ihre Wangenknochen hervorhebt. Oder ein Blick von ihr, der bei dir "Bauchkribbeln" erzeugt, ihre Hingabe, die dein "Gemächt" in ihren Händen wachsen lässt. Nur nicht übertreiben mit den Komplimenten, sonst nutzt sich die Wirkung ab.

Du brauchst keine außergewöhnliche Handlung für deine Geschichte. Koste stattdessen mit Worten die Einzelheiten des Liebesaktes aus. Beschreibe, wie du deine Partnerin berührst (mit Finger, Händen, Feder, Zunge...) wie sie darauf reagiert und wie sich das für dich anfühlt. Lasse Anzeichen von steigender Erregung mit einfließen, die du von ihr kennst (Atmung, Gänsehaut, bebender Körper, Seufzer, Stöhnen...)

Falls deine Handschrift nicht zu unleserlich ist, würde ich ihr die Geschichte handgeschrieben übergeben. Da kommt mehr Gefühl rüber:zwinker:

Viel Spaß beim Schreiben!
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #15
Off-Topic:
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Ich finde Adjektive total wichtig. "viele" war sicher übertrieben aber bei mir bleiben immer die Adjektive am meisten hängen und lösen auch irgendwo am meisten in mir aus. Ich stolpere in Geschichten immer über Adjektive... und erst wenn in einer Geschichte Adjektive vorkommen, die mich irgendwo begeistern dann find ich sie auch gut.
Kann aber auch sein ich bin in der Hinsicht was erotische Geschichten angeht etwas freakig.

Es gibt gute Adjektive, aber ich finde beispielsweise "ihre Augen hatten die gleiche Farbe wie ein perfekt gemixter Martini Dry, der Licht ins Cocktailglas zwingt" deutlich schöner als "sie hatte wunderschöne hellbraune Augen", auch wenn letzteres Beispiel mit Adjektiven und das erste davon mit einem Vergleich beschrieben wird.
 
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M
Benutzer Gast
  • #16
Off-Topic:
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Es gibt gute Adjektive, aber ich finde beispielsweise "ihre Augen hatten die gleiche Farbe wie ein perfekt gemixter Martini Dry, der Licht ins Cocktailglas zwingt" deutlich schöner als "sie hatte wunderschöne hellbraune Augen", auch wenn letzteres Beispiel mit Adjektiven und das erste davon mit einem Vergleich beschrieben wird.

Das kommt wohl auch auf persönliche Vorlieben beim Leser an. Ich als Konsument fände die zweite Variante deutlich schöner. Ersteres ist mir persönlich (!) deutlich zu gezwungen, zu gestochen, einfach "too much".
Von daher fände ich es für den TS am sinnigsten, wenn er mal schaut, was seine Dame so bevorzugt.
 
Caelyn
Benutzer87573  (36) Sehr bekannt hier
  • #17
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Es gibt gute Adjektive, aber ich finde beispielsweise "ihre Augen hatten die gleiche Farbe wie ein perfekt gemixter Martini Dry, der Licht ins Cocktailglas zwingt" deutlich schöner als "sie hatte wunderschöne hellbraune Augen", auch wenn letzteres Beispiel mit Adjektiven und das erste davon mit einem Vergleich beschrieben wird.

Mir geht es genauso wie Enfant. Ich würde in einer erotischen Geschichte auch zweitere Variante bevorzugen. Einfach weils irgendwo direkter ist und ich bei einer erotischen Geschichte weniger komplizierte literarische Ergüsse einfach "ergiebiger" finde.
Für mich ist eine erotische Geschichte irgendwie schon Pornoersatz und da mag ich es nicht zu verkünstelt.
Es gibt sehr starke Adjektive, die vielleicht auch speziell bei mir irgendwo besonders konnotiert sind und deshalb bei mir schon sehr viel Lust wecken.
Kommt aber sicherlich eben auf den Konsumenten der Geschichte an was schlussendlich gut und effizient ist.
 
D
Benutzer11320  (53) Benutzer gesperrt
  • #18
Off-Topic:


Es gibt gute Adjektive, aber ich finde beispielsweise "ihre Augen hatten die gleiche Farbe wie ein perfekt gemixter Martini Dry, der Licht ins Cocktailglas zwingt" deutlich schöner als "sie hatte wunderschöne hellbraune Augen", auch wenn letzteres Beispiel mit Adjektiven und das erste davon mit einem Vergleich beschrieben wird.

Licht ins Cocktailglas zwingt??? Naja, also wenn man noch keinen Literaturpreis gewonnen hat sollte man sich zweimal überlegen, ob man eine derart gestelzte Formulierung wirklich anbringen will. Das kann ja funktionieren, aber da muß alles drumrum wirklich dazu passen.

Formulierungen, die man irgendwo mal gelesen hat und klasse fand sollte man nicht unbedingt in eigene Texte übernehmen, wenn sie da nicht hinpassen regen sie den Leser am Ende ungewollt und an unpassender Stelle zur Heiterkeit an.

Den Martini kann man aber stehenlassen :grin: !
 
S
Benutzer74108  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #19
Vielen Dank für Eure tips, die konnten mir wirklich gut helfen!

Hätte nicht gedacht, das das so schwer ist. Das Grundgerüst und die Handlung steht. Jetzt geht es ans redaktionelles Ausarbeiten (Formulierungen umschreiben, etc.).

Was ich schongelernt habe; keine Filmmusik dabei hören! Die lenkt zu sehr, ab wenn man sich an Szenen erinnert und dann taucht unvermittelt im Satz eine Mundharmonika auf (Spiel mir das Lieb vom Tod), oder im romantischen Teil "Rohr geladen und Feuerbereit" (da lief grade "Das Boot"), passt das nicht wirklich. :rolleyes::grin:

Aber Übung macht den Meister
 
B
Benutzer65532  Meistens hier zu finden
  • #20
Off-Topic:


Es gibt gute Adjektive, aber ich finde beispielsweise "ihre Augen hatten die gleiche Farbe wie ein perfekt gemixter Martini Dry, der Licht ins Cocktailglas zwingt" deutlich schöner als "sie hatte wunderschöne hellbraune Augen", auch wenn letzteres Beispiel mit Adjektiven und das erste davon mit einem Vergleich beschrieben wird.


Ja, das Licht ins Cocktailglas zwingen... . Da spricht die Domse in der Schriftstellerin:zwinker: Nochmal zu den Adjektiven. Ihr schlechter Ruf in der Stil-Lehre kommt vor allem daher,dass viele Adjektive überflüssig sind. Auch in Shinys Martini- Satz hat sich ein Adjektiv zuviel geschlichen. Ich würde "gleiche" streichen und den Nebensatz weg lassen. "Ihre Augen hatten die Farbe eines perfekt gemixten Martinis" Soll der Nebensatz bleiben, würde ich "lockt" statt "zwingt" wählen. Das klingt verführerischer. Streichst du aus der zweiten Variante das "wunderschön" wird der Satz kurz und prägnant. Ist also auch in Ordnung.

Anders ist es mit dem Satz "Ich schaue in deine leuchtenden hellbraunen Augen." Hier ist "hellbraun" überflüssig. Es geht um das "Leuchten". Verwandele ich "leuchten" in ein Nomen, kann ich es sogar noch verstärken."Das Leuchten deiner Augen macht mich an." Also einfach immer nochmal drüber gucken ob jedes verwendete Adjektiv wirklich nötig ist, oder sich noch "weiße Schimmel" im Text verstecken.

Lg batida
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #21
Off-Topic:
Der Satz mit dem Martini ist nicht von mir, sondern aus einem Lehrbuch für guten Stil :zwinker:. Ich habe ihn mal, bevor ich das wusste, iin einem Roman von Banana Yoshimoto gelesen (die vermutlich wirklich irgendwann den Literaturnobelpreis kriegt ^^), war davon so begeistert, dass ich meiner Schreib-Sensei davon erzählen musste - und die zeigte mir einen Monat später tatsächlich die Stelle in einem Lehrbuch, in dem er als gutes Beispiel zitiert wurde ^^.


Aber ich glaube, er wirkte in dem Buch auch deswegen so gut, weil er halt einfach perfekt in den Zusammenhang der Story und des ganzen Stils passte. An der Stelle, wo er kam, bewirkte er mehr Unterleibszusammenziehen bei mir als so ziemlich alles andere, was ich je zuvor gelesen hatte... Aber das lag wahrscheinlich auch wirklich am Umfeld. Für sich genommen ist der Satz wahrscheinlich längst nicht so genial wie im Kontext.

Imitieren sollte man so was sowieso nie, es sollte immer ein eigener, in sich homogener Stil sein, Brüche und nicht gekennzeichnete Zitate merkt man immer sofort. Wie das mit dem "geladen und feuerbereit" hier ja auch so schön selbstironisch beschrieben wurde ^^.

Batidas Tipp mit dem "Man sollte immer schauen, was an dem Adjektiv (oder dem Satz oder dem Absatz) gerade für den Gesamtbogen der Story wirklich wichtig ist" ist übrigens einer der besten und prägnantesten, den ich je für die Überarbeitung gehört habe. Den kann man wirklich einfach eins zu eins so nehmen und umsetzen - werde ich heute abend bei meiner eigenen gerade zu überarbeitenden Geschichte auch gleich mal so herum versuchen.
 
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