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Er vermisst mich nicht - Fernbeziehung

V
Benutzer202409  (24) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo!

Ich brauche dringend eine unbeteiligte dritte Meinung… Entweder reagiere ich total über, wie immer, wenn ich total emotional bin (und das kommt öfter vor, weil ich ein wirklich sensibler Mensch bin) oder ich liege gar nicht so falsch mit der Reaktion und meinen Gefühlen…

Ich habe vor zwei Jahren eine sehr toxische Beziehung beendet und bin mit dem Mann meiner Träume zusammen gekommen - der zufällig auch mein erster Kuss war, denn wir gingen von der 1. bis zur 6. in eine Klasse und tragen uns später zufällig immer wieder - und jedes Mal verliebten wir uns ineinander, die Zeit war nur einfach nicht richtig.
Vor über einem Jahr, nachdem wir einiges an Erfahrung getrennt voneinander gesammelt haben und ich eine fünfjährige toxische Beziehung beenden konnte, trafen wir uns erneut zufällig über den Weg und die Zuneigung war sofort da, weswegen es keine Woche dauerte, in der wir zusammen gekommen sind.
Ich bin überglücklich mit diesem Mann (25). Anfangs sahen wir uns fast alle zwei Wochen (er wohnt noch in unserer Heimatstadt, ich bin mit 18 knapp 700 Kilometer weit raus weg gezogen), seit einem halben Jahr nur alle 4 Wochen - manchmal sogar nur alle 6.
Er war in seiner Schulzeit für ein Jahr im Ausland und hält noch immer engen Kontakt zu seiner Gastfamilie. Mein Freund wollte sie nach seinem Abschluss unbedingt wieder besuchen, weswegen er Ende des Monats bis Anfang November seine Reise antritt. Zu Beginn war das ein großes Problem für mich, aber ich habe es verstanden und unterstütze ihn auch dabei, weil ich weiß, dass er seine Gastfamilie und das Land innig liebt.
Wie gesagt sehen wir uns seit einem halben Jahr nur alle 4 bis 6 Wochen. Ich kann meinen Freund leider gar nicht besuchen, weil ich zwei Katzen habe und sehr eingespannt bin, was meine Arbeit angeht. Sollten wir uns sehen, dann, weil er mit der Bahn zu mir fährt. Und dafür bin ich diesem Mann unglaublich dankbar - nur stützt er sich leider nur darauf.
In letzter Zeit erwähnt er öfter, dass es sein Beitrag zu unserer Beziehung ist, dass wir uns sehen. Immer dann, wenn ich sage, dass ich das Gefühl habe, wir führen eine Fernbeziehung ohne die Beziehung.
Ich versuche, dass wir trotz der Distanz Kontakt zueinander halten. Indem ich Routinen vorschlage, wie, dass wir uns jeden Samstagabend Zeit zum Telefonieren einräumen, dabei einen Film gucken und bis spät in die Nacht telefonieren. Heute kam dabei wieder so ein Moment auf, bei dem er mir in unserem Gespräch (auf Nachfrage meinerseits, weil ich Bestätigung haben wollte, nachdem er mehrere Ideen, was wir gemeinsam jetzt noch machen können, abschlug) sagte, dass ihm die Ferne in den nächsten drei Monaten nicht schwer fallen würde und er keine Zeit hat, um mich zu vermissen.
Das hat mich extrem verletzt. Es wurde dann still am Telefon, wir haben nichts gesagt, auch nichts mehr zusammen gemacht, nach nur einer Stunde, die wir zu telefonieren begonnen haben. Dann haben wir aufgelegt.
Ich hätte mir gewünscht, dass eine Entschuldigung kommt, dafür, dass er mit damit weh getan hat. Dass er sich ein Gesprächsthema überlegt - oder etwas, das wir gemeinsam machen können, weil das ja eigentlich unser gemeinsamer Abend werden sollte. Aber - leider wie immer, denn wie gesagt, er stützt sich darauf, zu mir zu fahren und etwas anderes ist nicht wichtig - kam nichts.
Ich habe meinen Freund vorhin darauf angesprochen, ihm gesagt, was ich denke und fühle. Dass mir aufgefallen ist, dass momentan sehr einseitig etwas für die Beziehung gemacht wird. Aber darauf bekomme ich nur ein „Ich fahre immer zu dir, das ist mein Beitrag". Es geht aber gar nicht um das Fahren im Moment, sondern dass wir trotz der Ferne versuchen müssen, es sich anfühlen zu lassen, als wäre es eine Beziehung. So, als seien wir physisch zusammen.
Das versteht mein Freund aber nicht, der argumentiert, dass wir unterschiedliche Leben führen und das einfach durchstehen müssen, bis die Zeit für uns gekommen ist und bis dahin „macht einfach jeder das, was er will und wenn man keine Lust auf telefonieren oder schreiben hat, muss das akzeptiert werden, in einer Fernbeziehung braucht man keine Routine. Es ist ja eine Fernbeziehung."
Ich fühle mich allein gelassen, und allen voran hinten angestellt. Ich bin unsere Partnerschaft eingegangen, weil ein festes Ende in Sicht war - darüber haben wir auch gesprochen, nur leider verschiebt es sich immer weiter und weiter.
Mir fällt die Ferne schwer, ich möchte alles tun, damit es leichter wird - aber ich möchte daran auch nicht alleine arbeiten und ständig solche Dämpfer zu hören bekommen, wie, dass es nicht schwer fällt, voneinander getrennt zu sein.

Möglicherweise kann auch jemand mit Tipps behilflich sein? Wie ich meine Gefühle unter Kontrolle bekomme, denn gerade, alles reflektierend, kann es schon sein, dass ich überreagiert habe und das alles gar nicht so schlimm ist, wie es sich anfühlt?
Ich muss dazu sagen, dass mir innerhalb der letzten 4 Monate zwei Diagnosen gestellt wurden, die mich ganz schön fertig gemacht haben. Ich bin emotional nicht besonders stabil, mir fehlt die Stütze meines Freundes, dass er hier ist, bei mir. Aber er möchte sein eigenes Leben führen, solange es keine andere Möglichkeit gibt. (Und jetzt könnte ich schon wieder damit anfangen, zu sagen, dass eine Fernbeziehung trotz der Ferne immer noch eine Beziehung sein muss!)

Ich bin komplett erschöpft. Und vielleicht kann mir auch niemand helfen - oder überhaupt verstehen, was ich hier geschrieben habe. Aber mir geht es alleine schon dadurch besser, einfach alles rauszulassen.

Ich wünsche euch einen guten Start in die kommende Woche!
 
G
Benutzer Gast
  • #2
Liebe V Velleitie , lass mich dir eins sagen-
Gefühle sind, egal ob Positiv oder Negativ, nie übertrieben.
Denn das fühlst du in dem Moment. Das bist du. Das ist 'echt'.

Kein Mensch hat jemandem seine Gefühle abzusprechen, indem er sie als 'übertrieben' hinstellt.
Das ist respektlos und gehört sich nicht.

Also fühle dich bitte nicht schlecht, wenn du emotional reagierst.
Das ist deine Art damit umzugehen und das ist in Ordnung. 🍀
 
Spongella
Benutzer187907  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Puuh das klingt tatsächlich irgendwie schwierig lösbar. Der einzige Weg wird wohl sein dich auf dich zu konzentrieren und an dir zu arbeiten und einzusehen, dass ihr euch im Moment an ganz verschiedenen Punkten im Leben befindet und es eventuell sein kann, dass auch jetzt noch nicht eure Zeit ist. Ich denke da gibt's kein richtig oder falsch, ihr fühlt unterschiedlich und alle 4-6 Wochen sehen ist nun mal sehr wenig, vor allem wenn eine Seite nichts dafür tun kann, dass es öfter wird.
Ist denn geplant wieder näher zusammen zu ziehen?
 
K
Benutzer202690  (39) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #4
Ich finde es von Grund auf ein Ungleichgewicht, wenn immer nur er zu dir fährt.
Warum findest du keine Lösung wegen den Katzen?
Hast du bisher keine Kontakte/Freundschaften aufbauen können, oder nette Nachbarn gefragt?
Zur Not würde ich die Katzen eben mitnehmen an deiner Stelle.
Ich führe auch seit mehr als zwei Jahren eine Fernbeziehung.
Es ist anstrengend und es ist immer ein auf und ab mit den Gefühlen.
Wir hatten allerdings nicht so große Abstände bei den Treffen - das hätte ich so nicht ausgehalten.
Alles Gute dir
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #5
hast du außer deinem Freund keine anderen Bezugspersonen?
 
Papalapap
Benutzer138994  (43) Meistens hier zu finden
  • #6
Ich finde, dass diese regelmäßig ausgemachten Pflichtveranstaltungen, so wie jeden Samstag immer zusammen zu verbringen, ob man da jetzt gerade Lust dazu hat oder nicht, ziemliches Gift für eine Beziehung. Ob fern oder na. Das kann so dermaßen erdrücken. So geht es mir jedenfalls. Auch eine Nichtfernbeziehung würde ich mit so vielen Routineritualen nicht führen wollen.
 
Papalapap
Benutzer138994  (43) Meistens hier zu finden
  • #7
Es geht aber gar nicht um das Fahren im Moment, sondern dass wir trotz der Ferne versuchen müssen, es sich anfühlen zu lassen, als wäre es eine Beziehung. So, als seien wir physisch zusammen.

(Und jetzt könnte ich schon wieder damit anfangen, zu sagen, dass eine Fernbeziehung trotz der Ferne immer noch eine Beziehung sein muss!)
Und wieder ein Part, der dem anderen Part unbedingt erklären muss, wie eine Beziehung zu führen ist und der andere das halt einfach nur noch nicht kapiert hat, wie der Hase zu laufen hat.

Es hat doch jeder seine eigenen Vorstellungen von Beziehung. Wie es aussieht, habt ihr beide da ganz unterschiedliche Ansichten. Wenn das auch nicht ändert, passt ihr womöglich doch nicht so gut zusammen und du müsstes mal seinen Status "Traummann" bei dir mal überdenken. Denn wäre er dein Traummann, dann wäre das nicht so wie es jetzt ist.
 
G
Benutzer Gast
  • #8
Auch ich führe eine Fernbeziehung, aber Pflichtprogrammpunkte einfühlen? Ein Graus! Das würde bei mir auch nicht funktionieren, weil ich genau diese Freiheit in der Fernbeziehung liebe - man muss nicht alles und jedes mit dem Partner absprechen. Aber ich bin dankar, dass mein Partner da ähnlich tickt.

Ich glaube auch, dass ihr nicht auf dem gleichen "Beziehungsniveau" seid: Du siehst die Fernbeziehung als "notwendiges Übel", er geniesst jedoch (wie ich) die Freiheiten (nein, ich bin treu) während der Zeit, in der man sich nicht sieht und lebt sein Leben. Vielleicht muss man sich auch mal eingestehen können, dass man nicht für eine Fernbeziehung gemacht ist? Da sollten beide Partner schon ähnlich ticken, sonst kommt es so raus wie bei Dir - man ätzt sich nur noch an und einer ist permanent unzufrieden und stellt sureale Ansprüche (wie z.B. er MUSS mich doch vermissen).
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #9
Aber darauf bekomme ich nur ein „Ich fahre immer zu dir, das ist mein Beitrag". Es geht aber gar nicht um das Fahren im Moment, sondern dass wir trotz der Ferne versuchen müssen, es sich anfühlen zu lassen, als wäre es eine Beziehung. So, als seien wir physisch zusammen.
Sicher? Ich meine er ist der der IMMER die 700 km fährt und zwar jedes Wochenende (wenn man hier noch von einem Wochenende reden kann)
Ich sehe das tatsächlich als seinen Beitrag.
Alles andere drumherum mit dem du versuchst aus deiner Fernbeziehung das Gegenteil zu machen, wirkt sehr erzwungen.
 
fluffypenguin1
Benutzer178050  (23) Öfter im Forum
  • #10
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #11
Ich bin da geneigt, dir in weiten, wenn auch nicht in allen, Teilen zuzustimmen.

Ihr seht euch alle 4-6 Wochen. Ihr telefoniert scheinbar nur einmal die Woche.
Was daran ist denn die Beziehung?
Für mich wär das keine.
Ich kenne Fernbeziehung auch, aber wir hatten so gut wie jeden Tag irgendeine Art von Kontakt (zumindest kurz telefonieren oder halt Messenger), sonst hätte ich das nicht gewollt.
Ja gut, das konnte auch mal ausfallen, wenn nix zu erzählen war oder man unterwegs war oder eben "sein Leben lebte". Aber es gab eine Beziehung. Ein Teilhabenlassen des Anderen am eigenen Leben.

Die Frequenz muss natürlich jedes Paar für sich abstimmen. Das driftet aber bei euch ja so arg weit auseinander, dass ich mich frage, ob das langfristig so wirklich klappt.
 
Sweet Secret
Benutzer88035  Sehr bekannt hier
  • #12
Ich stimme den anderen zu, was das Ungleichgewicht angeht.

Kannst du die Katzen nicht übers Wochenende von jemanden versorgen lassen, sodass es vielleicht möglich wäre sich alle zwei oder drei Wochenenden zu sehen?

Auch diese „Pflichtveranstaltungen“ jeden Samstag sehe ich schwierig. Ich persönlich bin kein Mensch, der gerne stundenlang verpflichtend am Telefon hängt.

Und was den Satz betrifft, das er keine Zeit hat, dich zu vermissen, da muss ich ihm Recht geben. Ich glaube noch nicht mal, dass das böse von ihm gemeint war. Er wollte dich auch bestimmt nicht verletzen.
 
Modsun
Benutzer198571  Öfter im Forum
  • #13
Liebe V Velleitie ,
Ich bin auch eine weitere Vertreterin an der Fernbeziehungsfront.

Fernbeziehungen können manchmal ein auf und ab sein und viel Kraft kosten. In den Punkt unterscheiden sie sich nicht großartig von „normalen“ Beziehungen. Und das finde Ich ist ein großer Punkt: Ich finde es wichtig, dass sich das eigene Wohlbefinden und Stabilität nicht auf den Partner stützt.
Du sagtest, du hättest eine toxische Beziehung beendet. Dafür erstmal eine ordentliche Menge Respekt an dich 🤗 gleichzeitig solltest du beachten, dass man vielfach Verhaltensmuster aus alten Beziehungen mit in eine Neue nimmt. Vielleicht schaust du mal darauf, ob es Dinge gibt, in denen du dich gerade in deinem Verhalten wiederholst - ganz unabhängig von deinem jetzigen Partner und eurer Fernbeziehung.

Wenn du Momente hast, in denen du eine Stütze brauchst und gerne Nähe spüren, was machst du dann? Was macht dir Freude?

Was wäre für dich ein erfüllender Samstagabend, wenn dein Freund gerade berechtigt verhindert ist?
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #14
Ich stimme da auch zu, dass sich eine Fernbeziehung schon nach Beziehung anfühlen sollte und nicht nur dann, wenn man gerade zusammen sein kann.
Ich finde auch, dass kleine Rituale da sehr wichtig sind und man den Partner trotz Distanz am seinem Leben teilhaben lassen sollte.
Mein Partner und ich schreiben uns jeden Tag "Guten Morgen" und "Gute Nacht" und auch zwischendurch wie unser Tag läuft, was so ansteht, etc.

Das müssen dann aber auch beide so wollen und keiner sollte das als Pflichtprogramm empfinden.

Dass dein Freund immer zu dir fährt, sehe ich schon auch als einen großen Beitrag zur Beziehung. Aber ich verstehe, wenn dir das allein nicht ausreicht, weil zwischen den Besuchen ja relativ viel Zeit liegt.

Kommunikation ist mMn sehr wichtig, gerade in einer Fernbeziehung.
Hast du deinen Freund denn mal ohne Vorwürfe gefragt, wie er sich das so vorstellt?
Was wäre seine Idee, wie ihr die Zeit überbrückt, in der ihr euch nicht sehen könnt?
Also irgendwas muss da von ihm schon auch kommen, sonst funktioniert das Konzept doch nicht.

Was das vermissen angeht, kannst du ihm halt nicht vorschreiben, dass er das tun muss. Klar klingt es für dich vielleicht blöd, wenn er sagt, dass er dich nicht vermisst. Aber manche können damit eben besser umgehen, sich gut ablenken während andere vor Sehnsucht zerfließen. Das ist Typsache und das solltest du nicht ganz so eng sehen.

Versuche doch mal in Ruhe mit ihm zu sprechen. Es macht wenig Sinn, wenn du dir Sachen überlegst, die er nicht machen möchte. Da solltet ihr gemeinsam überlegen und du solltest dann auch offen für seine Vorschläge sein und nicht sofort enttäuscht reagieren, wenn es nicht exakt deinen Vorstellungen entspricht. Findet Kompromisse mit denen ihr beide euch wohl fühlen könnt.
 
V
Benutzer202409  (24) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #15
Puh, das alles zu lesen ist wirklich ein ganz schönes Kaliber. Aber ich habe um eine dritte Meinung gebeten und kann die Antworten auch nachvollziehen.

Erstmal vielen Dank an fraukraehe für die herzlichen Worte. Das zu lesen hat wirklich sehr gut getan.

Spongella Spongella : Wir haben ursprünglich diesen Sommer angepeilt, weil er im Winter zu seiner Gastfamilie wollte. Da heiratet jetzt aber seine Schwester, weswegen der Zeitpunkt getauscht wurde und wir November/Dezember/Januar im Visier haben. Er möchte die Fernbeziehung auch nicht, selbst wenn er viel, viel besser damit zurecht kommt und das ist für mich ein Lichtblick, selbst wenn der Umzug erst im Frühling nächstes Jahres stattfinden sollte.

K Katzenauge123 : Ich habe kein Auto, und die Katzen 8 Stunden im Zug zu transportieren, zwei Stück, ist nicht gerade ideal.
Meine Freunde wohnen entweder über die Grenze hinaus in Österreich - nur eine würde mich innerhalb von 2 Stunden gut und schnell erreichen, sie befindet sich aber gerade mitten im Umzug.
Nachbarn kommen für mich persönlich nicht in Frage, das Verhältnis ist einfach nicht besonders gut - und das büßt beim Vertrauen ein.
Alles in einem: schwierig.

krava krava : Ich bin ziemlich oft arbeiten, mein Team ist gleichzeitig meine Freizeit. Hinzu kommen Freunde, mit denen ich mich abends viel über Discord unterhalte, Spiele am Telefon spiele usw. Man findet immer etwas, das man zusammen machen kann, wenn ich nicht gerade arbeite oder für die Uni lernen muss. Ich bin auch jeden Sonntag bei einer Pen & Paper-Runde mit dabei. Also ich weiß mich zu beschäftigen, wenn mein Freund nicht da ist - hätte aber gerne, wenn wir zusammen am Telefon Zeit verbringen, auch eben gerne diese gemeinsamen Stunden mit ihm.

Papalapap Papalapap : Das ist total nachvollziehbar. Und definitiv etwas, worüber ich nachdenken sollte.
In einer „normalen" Beziehung geht man allerdings auch zusammen auf ein Date - und wenn man sich nicht täglich sieht, wie beispielsweise Paare, die zusammen wohnen, wie genau kann man so kleine Sachen in einer Fernbeziehung einführen?
Also, das ist eine ernst gemeinte Frage. Wie „überlebt" man diese Ferne, geht jeder tatsächlich sein eigenes Leben nach, bis man sich dann sieht?

Er ist und bleibt der Mann, mit dem ich mein restliches Leben verbringen möchte. Wenn die Fernbeziehung nicht ist und wir zusammen sind, gibt es absolut nichts, was schwierig läuft - oder bei dem wir uns nicht einig werden. Und wegen einer Fernbeziehung zu sagen, dass er doch nicht das ist, was ich mir vorstelle - sehe ich irgendwie nicht. Letztendlich bin ich mit der Einstellung zur Fernbeziehung das Problem - und nicht er mit seiner eigenen Sicht darauf. Damit nur übereinzukommen ist nicht leicht, aber das haben wir über ein Jahr hinbekommen und werden es auch weiterhin schaffen.

TheDiva : Wir möchten beide ja nicht weiter in der Fernbeziehung sein. Wir haben uns nicht bewusst dazu entschieden, in der Ferne zu wohnen, um die eigenen Freiheiten zu genießen - sondern sehen es beide als das an, was es gerade ist, weil es durch seine Reise und die Arbeit usw. nicht anders geht. Wr kommt damit nur besser klar. Ich nicht, es ist auch meine erste Fernbeziehung.
Und tatsächlich bin ich nicht für eine Fernbeziehung gemacht, absolut nicht. Das ist für mich aber kein Grund, die Beziehung zu beenden. Ich würde gerne einfach einen Weg für mich finden.
Wie genau handhabt ihr das?

Kartoffeltierchen Kartoffeltierchen : Natürlich ist das sein Beitrag. Und der macht sehr viel aus. Wenn wir uns aber nicht sehen - was genau können wir dann gemeinsam für die Beziehung tun, verstehst du, was ich meine?

Sweet Secret Sweet Secret : Nein, es ist auch absolut nicht böse von ihm gemeint. Ich kann es auch verstehen, im Ausland hat er jeden Tag etwas zu tun. Ich würde mir nur irgendwie wünschen, dass er seine Gefühle anders verpackt, um es mir leichter zu machen. Ich setze auch seine Punkte um, die ihn stören. Da ist es nicht so leicht, damit auszukommen, wenn meine ignoriert oder übergangen werden.

Modsun Modsun : Danke für deinen Beitrag. Ich werde definitiv darüber nachdenken. Da scheine ich tatsächlich einiges an Bedarf zu haben.
 
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V
Benutzer202409  (24) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #16
Ich stimme da auch zu, dass sich eine Fernbeziehung schon nach Beziehung anfühlen sollte und nicht nur dann, wenn man gerade zusammen sein kann.
Ich finde auch, dass kleine Rituale da sehr wichtig sind und man den Partner trotz Distanz am seinem Leben teilhaben lassen sollte.
Mein Partner und ich schreiben uns jeden Tag "Guten Morgen" und "Gute Nacht" und auch zwischendurch wie unser Tag läuft, was so ansteht, etc.

Das müssen dann aber auch beide so wollen und keiner sollte das als Pflichtprogramm empfinden.

Dass dein Freund immer zu dir fährt, sehe ich schon auch als einen großen Beitrag zur Beziehung. Aber ich verstehe, wenn dir das allein nicht ausreicht, weil zwischen den Besuchen ja relativ viel Zeit liegt.

Kommunikation ist mMn sehr wichtig, gerade in einer Fernbeziehung.
Hast du deinen Freund denn mal ohne Vorwürfe gefragt, wie er sich das so vorstellt?
Was wäre seine Idee, wie ihr die Zeit überbrückt, in der ihr euch nicht sehen könnt?
Also irgendwas muss da von ihm schon auch kommen, sonst funktioniert das Konzept doch nicht.

Was das vermissen angeht, kannst du ihm halt nicht vorschreiben, dass er das tun muss. Klar klingt es für dich vielleicht blöd, wenn er sagt, dass er dich nicht vermisst. Aber manche können damit eben besser umgehen, sich gut ablenken während andere vor Sehnsucht zerfließen. Das ist Typsache und das solltest du nicht ganz so eng sehen.

Versuche doch mal in Ruhe mit ihm zu sprechen. Es macht wenig Sinn, wenn du dir Sachen überlegst, die er nicht machen möchte. Da solltet ihr gemeinsam überlegen und du solltest dann auch offen für seine Vorschläge sein und nicht sofort enttäuscht reagieren, wenn es nicht exakt deinen Vorstellungen entspricht. Findet Kompromisse mit denen ihr beide euch wohl fühlen könnt.

Danke für deine Antwort!

Wenn ich frage, wie er sich das vorstellt (und das Gespräch hatten wir schon öfter, die Fernbeziehung geht ja schon eine ganze Weile) kommt, dass wir momentan so leben und das ein Ende hat, aber in der Zwischenzeit müssen wir halt individuell gucken. Er möchte sein Leben führen, und wenn es passt und er Lust hat, mag er sich bei mir melden. Da meinte ich, dass mir ein bisschen mehr schon wichtig ist, wir könnten ja einfach mal überlegen, was man sonst machen kann. Leider kam da noch nie etwas zu. Er macht das mit, was ich vorschlage, und hat in dem Moment auch Freude daran - aber von alleine kommt nichts.

Danke für deine Worte zum Vermissen. Du hast absolut Recht. Es fällt nur wirklich schwer - aber daran muss ich arbeiten, nicht er.

Vorschläge kommen von meinem Freund leider nicht, weswegen ich mich darauf nicht einlassen kann. Er stützt sich auf das Fahren - aber das geht wegen seiner Uni gerade nicht, weswegen wir eigentlich etwas anderes probieren müssten.
 
Aktaion
Benutzer202907  (36) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #17
Vorschläge kommen von meinem Freund leider nicht, weswegen ich mich darauf nicht einlassen kann. Er stützt sich auf das Fahren - aber das geht wegen seiner Uni gerade nicht, weswegen wir eigentlich etwas anderes probieren müssten.

Das ist aber glaube ich das Hauptproblem. Du denkst, ihr MÜSST etwas probieren, er denkt aber eigentlich "läuft schon, ist halt grad viel los, man kann sich nicht so sehen und wenn's grad passt, dann gibt's Kontakt".
Er hat nicht das Bedürfniss, dass ihr etwas tun MÜSST. Du schon.
Beide Meinungen sind vertretbar und richtig, passen aber nicht zusammen.

Gibt nun drei Möglichkeiten:
- Du "drängst" ihm deine Ideen auf und läufst Gefahr, ihn damit abzuschrecken
- Du beißt in den sauren Apfel und versuchst seine Art, die Dinge zu handlen
- Ihr sprecht nochmal gezielt drüber und findet einen Kompromiss. Ohne Vorwürfe, ohne zu emotional zu werden und fokussiert.

Kleine Frage am Rande: Habt ihr schon mal so eine Art "Probewohnen" gemacht? Also mal 1-2 Wochen miteinander verbracht und "Alltag simuliert"?
Meine Freundin und ich haben das schon getan, sodass z.B. jeder trotzdem irgendwie einige Stunden am Tag "sein Ding" gemacht hat.
Sie konnte dann z.B. 'ne Serie schauen, die ich nicht mochte und ich hab etwas gezockt.
Ich war auch schon an Arbeitstagen vor dem Wochenende bei ihr und habe mobil gearbeitet, sodass wir da quasi Routine mit Kind in die Schule schicken, sie kommt von der Arbeit, wenn ich noch arbeite, wer kauft was ein, wer kocht etc. testen konnten.

Mir hat das z.B. sehr sehr viel Ruhe gebracht zu wissen, dass wir auch im Alltag funktionieren und ich auch nach dem baldigen Zusammenziehen genug Zeit für mich haben werde, sodass ich die einsamen Wochen jetzt nicht mehr so "genieße" (blödes Wort, Zeit ohne sie genießen ist super schwer), wie vor ein paar Monaten.
Hoffentlich verständlich, was ich meine.
 
V
Benutzer202409  (24) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #18
Das ist aber glaube ich das Hauptproblem. Du denkst, ihr MÜSST etwas probieren, er denkt aber eigentlich "läuft schon, ist halt grad viel los, man kann sich nicht so sehen und wenn's grad passt, dann gibt's Kontakt".
Er hat nicht das Bedürfniss, dass ihr etwas tun MÜSST. Du schon.
Beide Meinungen sind vertretbar und richtig, passen aber nicht zusammen.

Gibt nun drei Möglichkeiten:
- Du "drängst" ihm deine Ideen auf und läufst Gefahr, ihn damit abzuschrecken
- Du beißt in den sauren Apfel und versuchst seine Art, die Dinge zu handlen
- Ihr sprecht nochmal gezielt drüber und findet einen Kompromiss. Ohne Vorwürfe, ohne zu emotional zu werden und fokussiert.

Kleine Frage am Rande: Habt ihr schon mal so eine Art "Probewohnen" gemacht? Also mal 1-2 Wochen miteinander verbracht und "Alltag simuliert"?
Meine Freundin und ich haben das schon getan, sodass z.B. jeder trotzdem irgendwie einige Stunden am Tag "sein Ding" gemacht hat.
Sie konnte dann z.B. 'ne Serie schauen, die ich nicht mochte und ich hab etwas gezockt.
Ich war auch schon an Arbeitstagen vor dem Wochenende bei ihr und habe mobil gearbeitet, sodass wir da quasi Routine mit Kind in die Schule schicken, sie kommt von der Arbeit, wenn ich noch arbeite, wer kauft was ein, wer kocht etc. testen konnten.

Mir hat das z.B. sehr sehr viel Ruhe gebracht zu wissen, dass wir auch im Alltag funktionieren und ich auch nach dem baldigen Zusammenziehen genug Zeit für mich haben werde, sodass ich die einsamen Wochen jetzt nicht mehr so "genieße" (blödes Wort, Zeit ohne sie genießen ist super schwer), wie vor ein paar Monaten.
Hoffentlich verständlich, was ich meine.

Ab und an, wenn wir uns sehen, haben wir das Glück, ein, zwei Wochen zusammen zu sein. Wir haben auch Weihnachten/Neujahr miteinander verbracht, da bin ich zu ihm gefahren und habe die Katzen mitgenommen.
Wir sind auch schon gemeinsam im Urlaub gewesen.
Alles läuft gut, wenn wir zusammen sind. Es ist ausgewogen, entweder machen wir etwas gemeinsam, fahren am Wochenende die umliegenden Städte besuchen, oder machen etwas für uns alleine - ich habe weiterhin meine Pen & Paper-Gruppe am Wochenende, er geht zum Sport. Oder er zockt an der PS4, während ich etwas für die Arbeit nebenher mache, weil es mir Spaß macht.
Ich freue mich sehr darauf, meinen Alltag mit ihm zu verbringen. Und weil ich weiß, dass es so viel harmonischer ist, als in der Fernbeziehung, fällt mir die Fernbeziehung schwer.
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #19
Er möchte sein Leben führen, und wenn es passt und er Lust hat, mag er sich bei mir melden
Habt ihr das denn so mal probiert? Wie viel melden kommt dann von seiner Seite?
Finde ich persönlich auch zu wenig Engagement, ein wenig egoistisch und würde mich auch echt ins Grübeln bringen, ob er die Beziehung überhaupt möchte.
"Ich melde mich, wenn es mir rein passt, wenn ich Lust habe" klingt halt nicht sehr partnerschaftlich.
 
V
Benutzer202409  (24) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #20
Habt ihr das denn so mal probiert? Wie viel melden kommt dann von seiner Seite?
Finde ich persönlich auch zu wenig Engagement, ein wenig egoistisch und würde mich auch echt ins Grübeln bringen, ob er die Beziehung überhaupt möchte.
"Ich melde mich, wenn es mir rein passt, wenn ich Lust habe" klingt halt nicht sehr partnerschaftlich.
Naja, etwas anderes machen wir derzeit nicht. So machen wir das, seit wir die Fernbeziehung führen. Anfangs haben wir jeden Tag telefoniert, per Facetime auch, seit einem halben Jahr kaum noch und jetzt kurz vor seiner Reise absolut gar nicht mehr. Deswegen poche ich aktuell sehr darauf, etwas zu machen - mit meinen Freunden beschäftige ich mich derzeit mehr als mit meinem Partner und das finde ich schade.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #21
Wie gesagt sehen wir uns seit einem halben Jahr nur alle 4 bis 6 Wochen. Ich kann meinen Freund leider gar nicht besuchen, weil ich zwei Katzen habe und sehr eingespannt bin, was meine Arbeit angeht. Sollten wir uns sehen, dann, weil er mit der Bahn zu mir fährt.
Also ich muss sagen, ich denke schon, dass Du Dir auch mal Zeit nehmen kannst. Und 2 Katzen darf und kann man auch ein Weekend alleine lassen, resp. man findet (mit suchen) schon jemand, der die 2 für 3 Tage hütet (ich habe seit 30 Jahren immer mehrere Katzen und finde immer jemand, der zu ihnen schaut). Und auch im Job kann man sich mal frei machen. Das kann ja nicht 6 Monate lang Ausnahmezustand sein.

Ich stell mir vor, wie es mir ginge, wenn immer irgendwohin fahren müsste um meinen Partner zu sehen und er sich nie die Mühe machte, mich zu besuchen.... wäre für mich nicht stimmig.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #22
Hallo ☺️
beim Lesen ist mir aufgefallen, dass es dir/euch wichtig ist, dass die Fernbeziehung nicht von Dauer ist. Das heißt, es geht nicht darum, dass sehr langfristig funktionale Strukturen entstehen, sondern ihr überbrückt damit eine Zeit.
Mein Partner und ich hatten direkt am Anfang unserer Beziehung erstmal drei Jahre lang eine Fernbeziehung, etwa 700km. Dank Corona konnten wir etwa anderthalb Jahre auch gemeinsam verbringen, das war sehr schön. Wir haben uns an 90% der Wochenenden gesehen. Am Anfang haben wir uns abgewechselt, später ist er häufiger gefahren, weil er dann auch eine BC 100 hatte. Zwischenzeitlich haben wir es auch hinbekommen, dass er etwas näher an mir dran war unter der Woche, da waren dann auch spontane Treffen am Abend möglich.
Was bei uns wichtig war: Alltagskompatibilität. Wir haben auch immer wenn es ging zusammen gewohnt, aber unsere Beziehung hat, wenn wir auseinandergewohnt haben, einen guten Alltag auch zugelassen. Meistens vermisse ich ihn an den ersten beiden Tagen besonders stark, aber danach geht’s, wir schreiben viel im Alltag. Meistens telefonieren wir abends, was nicht lang sein muss, aber manchmal auch nicht. Gerade verpflichtende Termine zu einer Zeit, wo auch viel im Leben vor Ort stattfindet, finde ich immer etwas schwierig. Ja, da haben dann beide frei, aber es ist dann auch etwas, dass den eigenen Alltag auch „beeinträchtigen“ kann (in Anführungszeichen, weil es natürlich auch schön ist, gemeinsam Zeit zu verbringen, aber es ist eben auch Zeit, die man dann nicht mit Einkäufen, Leben vor Ort, etc. füllt).
Hier könntet ihr womöglich noch optimieren. Wenn längere Telefonate nicht so gut gehen, wie sieht es dann mit Alltagskommunikation aus? Schriftlich geht das ja gut nebenher und auch minimal zeitversetzt. Ich befürchte, dass sein Urlaub eine ziemliche Belastungsprobe für euch sein wird. Er wird dann wahrscheinlich wirklich sehr eingespannt sein, weniger Zeit haben und ich könnte mir vorstellen, dass dich das sehr treffen wird.
Hier halte ich für wichtig auch mitzuteilen, dass „wenig vermissen“ nicht bedeutet, dass er dich nicht liebt. Er kommt so besser durch den Alltag, ist abgelenkt und absolviert seine normalen Tasks. Zumal er auch klar sagt, dass er mit dir zusammenleben möchte.
 
G
Benutzer Gast
  • #23
Deswegen poche ich aktuell sehr darauf, etwas zu machen - mit meinen Freunden beschäftige ich mich derzeit mehr als mit meinem Partner und das finde ich schade.
Hm, die Fernbeziehung dauert nicht mehr lange, wenn ich das richtig vetstanden habe. Ihm gerade jetzt vor / während seiner Reise (überspitzt formuliert) Fesseln (fixe virtuelle Paartermine) reindrücken zu wollen, basiert doch auf Deiner Verlustangst. Angst ist ein schlechter Berater.
 
heiter.bis.wolkig
Benutzer192571  (54) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #24
Dir sind deine Katzen und dein Job wichtiger. Das merkt er. Was erwartest du? Wenn wir eine Beziehung hätten wären wir bei deiner Einstellung sehr schnell getrennt. Selten sowas egoistisches gelesen.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #25
Die Katzen haben sich das eben nicht ausgesucht und man hat nunmal Verantwortung. Das hat nichts mit unwichtiger/wichtiger zu tun.
Ich würde meine Katze auch nicht übers Wochenende alleine lassen, ich würde meines Lebens nie mehr froh werden, wenn sie in dieser Zeit bei einem evtl. Hausbrand umkommen würde oder sie Freitag Nacht schwer krank werden würde und ich finde sie Montag früh qualvoll verendet vor.

Warum kann man das auf PL eigentlich nicht akzeptieren, wenn jemand schreibt, dass er keine Wohnung findet, niemand zum Katzen betreuen, keinen sofortigen Arzttermin oder was auch immer. Menschen und Lebensumstände sind nunmal unterschiedlich und auch wenn PL User immer alles toll schaffen, muss das nicht immer und für jeden genau so auch stimmen.

Übrigens finde ich gar nicht zwingend, dass derjenige, der fährt, der "Mehrleistende" ist. Ich z.B. fahre aus Gründen IMMER zu meinem Partner. Er putzt die Wohnung bevor ich komme (meistens zumindest :grin:), kauft ein (ich hasse einkaufen so abgrundtief, dass ich kein Wort dafür finde), hat hinterher die Wäsche wie Bettwäsche usw. Ja, die Fahrerei ist sicher auch nicht ohne und wir könnten uns unsere Städte gerne näher zusammen vorstellen, aber eine Einseitigkeit bei mir, die immer fährt, sehe ich nicht.
 
Rocket_Scientist
Benutzer199502  (44) Öfter im Forum
  • #26
Du fühlst Dich damit nicht gut. Das ist wichtig und Ernst zu nehmen. Aber ich muss ehrlich sagen, dass mich selbst diese Telefoniererei tierisch stressen würde. Stundenlang... Immer wieder....
Es ist ok, wenn er mit Distanz gut klarkommt. Das hat nichts weiter zu heißen, außer dass er in einer Vollzeitbeziehung einer ist, der vielleicht auch seine Freiräume braucht und dem Du nicht ständig auf der Pelle hocken kannst.
Das muss man einfach besprechen. Jeder hat unterschiedliche Bedürfnisse und unterschiedliche Eigenschaften und keine davon ist besser als die andere.
Du formulierst Deine Bedürfnisse.
Er formuliert seine Bedürfnisse.
Dann such ihr gemeinsam nach Lösungen.
 
V
Benutzer202409  (24) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #27
Ein kleines Update nach zwei Monaten:

Ich habe mir die Antworten auf meinen Beitrag zu Herzen genommen und mein Verhalten reflektiert. Ich habe eingesehen, dass meine Bedürfnisse nicht die meines Freundes sind. Er hat andere, die ich nicht persönlich nehmen sollte, denn Menschen sind eben verschieden. Wir haben das Gespräch noch einmal aufgegriffen und lange über uns geredet. Ich habe seine Bedürfnisse verstanden - und dass mein Freund, nur, weil er nicht sagt, dass er mich vermisst, mich nicht nicht vermisst. Er hat das Bedürfnis nicht, es mir ständig zu sagen und seine Gefühle mir gegenüber auszudrücken. Vor allem auf die Art, wie ich mit meinen Emotionen umgehe, nämlich offen.
Damit ließ es sich bis zu seinem Abflug gut leben.
Die ersten zwei Wochen waren trotzdem schwierig. Mir ist bewusst geworden, dass wir uns drei Monate nicht sehen werden - aber ich habe mich zunehmendes an die neue Situation gewöhnt. Auch, dass wir eher schreiben, statt wie besprochen zu telefonieren oder uns per Facetime zu sehen.
Jetzt wird es aber wieder schwieriger… Er meldet sich kaum noch, womit ich mir laut seiner Aussage abfinden muss, er hat keinen Kopf für uns, sondern macht Urlaub. Er hat mir aber gestern den Vorwurf gemacht, dass ich den ganzen Montag über nicht geschrieben habe. Ich schmeiße momentan alleine das Büro und habe mir zusätzlich noch eine Magen-Darm-Verstimmung eingefangen, entsprechend selten bis gar nicht war ich am Handy. Ich habe seine letzten Bilder kommentiert, bevor ich mich für die Nacht verabschiedet habe und bin absolut erschöpft ins Bett gefallen.
Ich habe ihm die Situation erklärt, mir wurde aber gesagt, ich hätte es schon irgendwie hinbekommen sollen, zu schreiben, es sei nicht gut, dass ich mich nicht weiter gemeldet habe. Das trag bei mir auf Unverständnis und entsprechen geäußert habe ich das. Daraufhin wurde mir gesagt, wir stoßen immer nur auf Konfrontation miteinander (obwohl absolut nicht vorgefallen ist, das nicht geklärt wurde und mit dem wir beide weitermachen konnten) und egal, wie klein die Sache ist, ständig bricht ein Streit aus (woher er das plötzlich nahm, kann ich nicht sagen, ich nehme an, wir verstehen uns beim Schreiben oft falsch und interpretiere Stimmungen in unsere Texte hinein, die gar nicht existieren). Ich habe daraufhin um ein Telefon gebeten, zu schreiben kam mir in dieser Situation nicht richtig vor und ich kann seine Gefühle nur beim Reden beurteilen. Er hat das ignoriert. Ich habe eine Stunde später angerufen, er ging nicht ans Telefon. Okay, er ist vermutlich beschäftigt. Ich habe ihm noch einmal geschrieben, dass ich mich gerade unwohl mit der Situation fühle und gerne telefonieren möchte. Erneut keine Reaktion. Ich habe eine Stunde später ein weiteres Mal angerufen, er hat mich weggedrückt. Daraufhin kam eine Nachricht: er ist jetzt im Kino. Ich habe ihm viel Spaß gewünscht und gefragt, ob er mich zurückrufen könnte, bevor er ins Bett geht. Auch das hat er ignoriert.
Mit der Zeitverschiebung ist es nicht besonders einfach, die Gesundheit kommt dazu und der emotionale Stress, der eigentlich nicht hätte sein müssen.
Jetzt stehe ich total auf dem Schlauch und weiß nicht, wie ich es deuten soll, dass er mich ignoriert. Zumal ich den Grund dafür gar nicht verstehe.
Ich habe das Gefühl, unsere Beziehung ist momentan total unausgeglichen. Es geht um seine Erlebnisse, seine Gefühle - aber um mich geht es nicht. Ich akzeptiere es, um keinen Streit vom Zaun zu brechen - und nachdem wir anfangs schonmal das Thema hatten, möchte ich nicht erneut das Fass aufmachen und dabei zusehen, wie es nichts bringt, außer, dass er sich dann entschuldigt aber sich trotzdem nichts ändert.
Ich weiß nicht, was ich von der ganzen Sache halten soll. Mal sehen, was die nächsten Tage bringen… Und dann die nächste Zeit bis zum Ende seiner Reise.

Es tat gut, das aufzuschreiben.
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #28
Hmm ganz ehrlich, wie sicher bist du dir das er die Beziehung noch möchte?
Ich finde sein Verhalten sehr ambivalent.
Komm ich heut nicht, komm ich morgen.

Ich meine er wirft dir die Sachen vor die er sich in dieser Zeit ganz selbstverständlich rausnimmt.
Er ignoriert deine Anrufe, schreibt dir lange nicht aber wenn er möchte musst du springen?
Ich bin mir sicher die Situation wäre einfacher für dich wenn ihr 1-2 Tage zum Austausch hättet. Das scheint er ja aber nicht zu wollen.

Für mich klingt es danach als ließe er die Beziehung ganz langsam ausschleichen aber möchte es nicht aussprechen damit er nicht der Buhmann ist.
Ich finde es sehr schön das du dir die Zeit genommen hast dich selbst und dein Verhalten zu reflektieren, aber damit eine Beziehung funktioniert müssen beide ihren Beitrag leisten und es muss zumindest einen Strang geben an dem man gemeinsam zieht.
 
G
Benutzer Gast
  • #29
Das er auf deine Anrufe nicht wirklich reagiert bzw. zurückruft ist kein gutes Zeichen. Er bemüht sich auch nicht wirklich darum, die Distanz zu überbrücken, ich vermisse meine Partnerin auch wenn ich anderen Freizeitaktivitäten nachgehe nach einer bestimmten Zeit, im Urlaub ohne sie noch viel mehr. Wie das Kartoffeltierchen Kartoffeltierchen auch vermute ich, er lässt leider die emotionale Distanz immer größer werden und will sich damit ganz einfach aus eurer Beziehung zurückziehen...
 
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