Druck auf dem Zylinder?

[Benutzer176818]

Liebe PL-Community,

in vielen Threads in denen es in irgendeiner Art um das Ejakulieren (wie z.B. diesem hier) oder um das Bedürfnis nach Sex (wie z.B. diesem hier) geht, werden fast immer auch Begriffe, wie "abspritzen", "voll geladen", "Entladung", "Druck", "Druckabbau" oder "Samenstau" verwendet. Das vermittelt ein Bild, als würde in den Geschlechtsorganen des Mannes durch die beständige Nachbildung von Samenflüssigkeit ein physikalischer Druck aufgebaut, den es gilt, regelmäßig abzubauen, um den Mann nicht in eine Art Notlage zu bringen. Dem unabwendbar steigenden physikalischen Druck folgt so etwas wie ein psychischer Druck, der gewissermaßen nur durch das vorsätzliche Öffnen der Ventile abgebaut werden kann. Der aufgebaute Druck (und damit die Erleichterung) lässt sich an der Zeit zwischen Stimulation und Ventilöffnung, sowie Menge und Reichweite der Entladung ablesen.

1. Entspricht dieses Druckbehälter-Bild Eurem persönlichem Erleben und Empfinden? Hat sich das bei Euch im Laufe der Jahre eventuell gewandelt?
2. Findet Ihr dieses Bild als hilfreich? Fühlt Ihr Euch wohl mit so einer Darstellung des Sachverhalts?
3. Was macht es mit Euch, wenn diese Vorstellung in der Kommunikation mit Eurer Partnerin / Eurem Partner auftaucht?

 

[Benutzer181422]

1. Nein
2. Nein
3. Gar nix.

Wobei ich halt weiß, wie das mit der Biologie beim Mann funktioniert. Also schon lange und vor kurzem hab ich mir dann noch dieses nette Buch zugelegt:
Krieg der Spermien: Weshalb wir lieben und leiden, uns verbinden, trennen und betrügen von Robin Baker | medimops
Und da wird das ziemlich gut erklärt, wie und warum und weshalb der ganze Krempel zusammenhängt.

Eine allgemeingültige Aussage Aufgrund deiner Frage lässt sich jedoch schlicht nicht treffen, da wir Menschen einfach sehr unterschiedlich sind. Eine grobe Richtlinie gibt das Buch (und auch andere Bücher) aber wo ist wer? Wer ist wer? Joe Quirk macht das in diesem Buch: https://www.amazon.de/Die-Wahrheit-Bio-Unterricht-Ullstein-Sachbuch/dp/3548369170
schön deutlich.

Also ja, Männers sind mit ihrer ziemlich ständigen Produktion durch ihre Hoden ein wenig ärger geschlagen als Frauen. Nicht mal grundsätzlich im sexuellen Sinn, aber der Dreck (sobald er alt ist) muss da hin und wieder schlicht raus. (Siehe im Buch von Robin Baker) Sozusagen zwanghafte Masturbation. Fällt jedoch eigentlich nicht auf, weil wir Männers das eh ziemlich regelmäßig tun. - Mit Glück durch einen Sexualpartner, mit weniger Glück halt nur mit uns selber.

Wobei es auch hier Ausnahmen gibt. Wobei,.. ne, denke ich eigentlich nicht. Also selbst Typen die angeben, das sie seit Jahren keinen Sex hatten, zählen einfach ihre eigenen privaten Spielchen mit sich selbst, schlicht nicht mit.

Im engeren Sinne hat das nix mit Sex zu tun. Ist sozusagen nur ein Druckausgleich.

 

[Benutzer]

aber der Dreck (sobald er alt ist) muss da hin und wieder schlicht raus.

Das glaubst du jetzt (mit all‘ deinen Büchern) jetzt aber nicht wirklich? Es soll Körper - männliche Körper - geben, die das einfach abbauen. Ohne es „rauszuschmeißen“...

 

[Benutzer181422]

Das glaubst du jetzt (mit all‘ deinen Büchern) jetzt aber nicht wirklich? Es soll Körper - männliche Körper - geben, die das einfach abbauen. Ohne es „rauszuschmeißen“...

Es soll...???

Bring mir ein Gegenbeweis und ich fange vielleicht an dich ernst zu nehmen.

 

[Benutzer175418 (42)]

Meines Wissens werden bei jedem Mann die Spermien abgebaut wenn sie nicht zum Einsatz kommen.
Oder wie funktioniert das bei Männern die sterilisiert sind?
Da kommen ja auch keine Spermien mehr raus und werden somit vom Körper wieder abgebaut. Ansonsten wäre meinem Mann ja schon längst der Sack geplatzt

 

[Benutzer155728]

Bring mir ein Gegenbeweis und ich fange vielleicht an dich ernst zu nehmen.

Nach einer Vasektomie zum Beispiel bleibt dem Körper gar nichts anderes übrig, als die Spermien abzubauen.

 

[Benutzer89539]

Off-Topic:
Man kann sich in der deutschen, oder besser noch englischen, Wikipedia schnell mal einen Überblick über dieses "Krieg der Spermien" verschaffen, und damit ungefähr einsortieren was man davon halten mag.

 

[Benutzer]

Es soll...???

Bring mir ein Gegenbeweis und ich fange vielleicht an dich ernst zu nehmen.

Den Gegenbeweis kannst Du gerne haben. Ich bin vasektomiert, wie krieg ich jetzt das „alte Zeug“ raus?
Und weder hab ich fussballgrosse Hoden, noch lauf ich regelmässig Amok.

 

[Benutzer83901 (39)]

Nein, das ist bei uns kein Thema. Mein Mann spricht nie von Druck oder Erleichterung oder so, sondern einfach nur davon, dass ein Orgasmus herrlich ist.

 

[Benutzer]

Off-Topic:
Man kann sich in der deutschen, oder besser noch englischen, Wikipedia schnell mal einen Überblick über dieses "Krieg der Spermien" verschaffen, und damit ungefähr einsortieren was man davon halten mag.

Das ist der entscheidende Hinweis. Der Quatsch stammt dann aus dem 90ern und soll wohl einfach erklären, dass nur männliche Ar...löcher erfolgreich sind, Frauen eigentlich mit Gewalt genommen werden wollen, und dass das heute Männer und Frauen wohl nur nicht mehr wissen. Naja, ist dann wie mit den Hummeln und fliegen. Gut, dass eine Vasektomie nicht zum Platzen der Hoden führt und dass Mann und Frau auch einvernehmlich Sex haben, auch wenn wir nur nicht wissen, dass das nach Mr. Baker ja eigentlich ganz anders laufen müsste.

 

[Benutzer174836]

Die Verwandtschaft von abspritzen und Druck erschließt sich mir jetzt nicht ganz.

aber dass er das Gefühl von Druck und Erleichterung verspürt wenn er notgeil ist finde ich jetzt nicht so abnormal wie hier immer getan wird, ich kenne das ja auch dass ich manchmal fast die Wände hochgehen könnte weil ich es so nötig habe und dann ganz erleichtert bin wenn ich „es“ bekommen habe.

man muss ja nicht jede Metapher immer wörtlich nehmen.

 

[Benutzer]

Es soll...???

Bring mir ein Gegenbeweis und ich fange vielleicht an dich ernst zu nehmen.

...erledigt. So, wie du auch, „privat“ und hier:

Zum Beispiel dies: „Erfolgt über längere Zeit kein Samenerguss, werden die Spermien von Immunzellen des Körpers wieder abgebaut oder durch einen unwillkürlichen Samenerguss (meist im Schlaf) nach draußen befördert.“ (Fortpflanzungsvorgänge beim Mann)
Oder hier: „Bei einem vasektomierten Mann werden die Spermien nicht mehr benötigt. Sie werden daher in der Regel im Nebenhoden wieder abgebaut. Zu einer Überproduktion kann es auf diese Weise nicht kommen. Dass weiterhin Samenzellen gebildet werden stellt kein Problem dar. Mit den Jahren wird der Körper die Samenproduktion etwas reduzieren. Ein Phänomen wie ein Samenstau wird vermieden.“ (Was passiert mit der Spermienproduktion nach der Vasektomie? - vasektomie-experten.de)

Ok?

 

[Benutzer176818]

Schon in meinem zweiten Forumsbeitrag schrieb ich davon, dass der Druck aus meinem Sexleben fast ganz verschwunden ist. Das war vor ungefähr einem Jahr und seitdem hat er sich noch mehr in Luft aufgelöst. Vielleicht weil ich davon selbst ein wenig erstaunt bin, lese ich deswegen Beiträge, in denen es darum geht, sehr aufmerksam und schaue genau hin.

So bis zum ca 40igsten - wenn ich eine Woche und länger keinen Sex und keine Selbstentspannung hatte musste ich vor dem 1. Abspritzen immer ein Fenster aufmachen, sonst wäre eine Scheibe in Bruch gegangen, der Druck und die Beschaffenheit, ein Wahnsinn.

(Zitat aus dem ersten der beiden verlinkten Threads)

Neugierig macht mich auch die Frage, wie andere Menschen damit umgehen und darüber sprechen. Warum ist so ein pointierter Beitrag zumindest für die allermeisten Forumsteilnehmer unmittelbar verständlich? Niemand fragt nach: Was meinst Du damit? Meine Hypothese: "Druck" ist intuitiv nachvollziehbar und kann in irgendeiner Form von jedem persönlich (körperlich) nachempfunden werden. Die Druckbehälter-Anlaogie scheint deswegen eine ziemlich naheliegende und überzeugende Möglichkeit zu sein, einen eigentlich sehr komplexen und vielschichtigen Sachverhalt mit nur einem Wort zu vermitteln. Gänzlich unabhängig wie nahe dies der biologischen Realität ist. Es geht ja nicht um die Fakten, sondern das eigene Erleben und die damit verbundenen Gefühle und Bedürfnisse.

aglaia , vielen Dank für Dein Hinterfragen! Du hast Recht, ich habe auch hier eine persönliche Annahme über die Entstehung dieses Wortgebrauchs getroffen. Ich stelle mir vor, dass die Verwendung des Verbs "abspritzen" für den Vorgang des Ejakulierens, sich vielleicht von einer Beobachtung im medizinischen Bereich ableitet. Dem Spritzen eines Medikaments oder eines Impfstoffs. Dabei wird zuvor auch ein wenig vom Inhalt der medizinischen Spritze nach außen befördert, damit der Kolben der Spritze keine Luft mehr enthält. Der Kolben übt Druck auf die Flüssigkeit aus, die dadurch durch die i.d.R. sehr viel engere Kanüle hinaus gepresst wird und einen mehr oder weniger langen, sichtbaren, Strahl erzeugt.