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Dilemma- Wenn das Unglück nicht ausweichbar ist

Sara54
Benutzer136704  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo,

ich hatte schon vor wenigen Monaten über mein Dilemma erzählt.
Kurz:
Ich (25Jahre) stamme aus einer anderen Kultur und habe einen deutschen Freund. Meine Mutter hat es von mir erfahren und mich wochenlang psychisch fertig gemacht und vor die Wahl gestellt: Das würde sie niemals akzeptieren und mich als Tochter abstoßen, falls ich mit ihm zusammen bleibe und erstere Absichten hege. Dann hat es mein Vater erfahren und die ganze Situation ist eskaliert. Psychoterror, Erpressung und Drohungen vom feinstem. Kein Argument oder Reden hat etwas gebracht. Stundenlange Diskussionen. Es hieß ER oder WIR. Irgendwann war mir klar: Es ist hoffnungslos. Meine Eltern werden mich für immer aus ihrem Leben streichen und meinen es toternst. Ich habe den ganzen Druck nicht mehr ertragen. Mein Freund stand dennoch stets hinter mir und war für mich da. Er ist der Mann mit dem ich mein Leben verbringen möchte. ER ist es einfach und wir lieben uns bedingungslos seit 1 1/2 Jahre.

Ich bin sehr verletzt und enttäuscht von meinen Eltern. Aber was habe ich mir nur erhofft...? Ich wusste es. Ich kann auch nicht ohne meine Eltern leben. Beides würde mich zerstören. Egal für was ich mich entscheide. Glücklich werde ich in diesem Leben nicht mehr.

Da ich mitten in meinem Master Studium bin, abhängig bin und kein Geld verdiene und vorallem auch nicht die Kraft habe, habe ich meine Eltern angelogen wir wären nicht mehr zusammen. Was sie nicht wissen: Die Beziehung zu beenden stand nie für uns zur Debatte.

Jetzt, nachdem meine Eltern meinen erreicht zu haben was sie wollten, überschütten sie mich mit Aufmerksamkeit und Liebe. Meine Mutter liebt mich plötzlich wieder und schreibt es mir und tut so als wäre nie was passiert. Mein Vater möchte mich am Wochenende mit meiner Schwester in meiner Unistadt besuchen. Es hieß so wollen ja nur das Beste für mich.
Was soll das?

Hätte ich tatsächlich Schluss gemacht, wäre ich jetzt am Boden zerstört, depressiv und würde daran kaputt gehen!! Meine Eltern wären die letzten Menschen von denen ich Hilfe haben wollen würde, geschweige denn besucht werden!

Ich bin so sauer und traurig. Das ich sie belüge, dass ich mich belüge.
Ich halte es nicht mehr aus. Weiß nicht wie ich damit umgehen soll. Mein Freund hat schon eine gemeinsame Wohnung für uns. Ich wollte mit ihm im April zusammen ziehen
. Wie soll das nur alles enden?
 
VersatileGuy
Benutzer162572  dauerhaft gesperrt
  • #2
Erstmal wünsche ich dir da viel Erfolg (und auch Glück, dass das halbwegs gut über die Bühne läuft langfristig).

Was mir direkt in den Sinn kommt: Du bist 25!
Wenn du willst, kannst du vollkommen unabhängig von deinen Eltern dein eigenes (!) Leben führen.
Das ist ja aber (verständlicherweise) nicht dein Ziel.

Du meinst, mit deinen Eltern reden ist wirklich gar keine Optiion, bzw. gänzlich unmöglich?
Kennen sie deinen Freund?

Mir stellen sich da noch einige Fragen. Ihn in den Kulturkreis in dem du dich bewegst zu integrieren, ist keine Option?

Und weiss er, dass du deinen Eltern das vorspielst?
 
Sara54
Benutzer136704  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Hey

Danke erstmal !!
Bezüglich reden habe ich alles erdenkliche versucht. Über Wochen hinweg und sie haben sich immer mehr dagegen gewehrt und auch, laut meiner Schwester, gelitten. Das tut mir im Herzen weh.


Sie kennen meinen Freund nicht und wollen es auch niemals.
"Meine" Kultur ist extrem streng. Von außen kommt keiner rein. Die Heiratsregeln besagen du darfst nur jemanden aus deiner Kaste heiraten, konvertieren ist auch nicht erlaubt. Es handelt sich um Yeziden. Ist man mit einem nicht-yeziden zusammen bedeutet das einen Austritt aus der Religion UND Familie.

Ich bin weder religiös noch teile ich diese Werte.

Wenn ich sage es ist aussichtslos, dann ist es das auch. Langfristig gesehen muss ich mich entscheiden :frown:
 
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #4
Ich weiß nicht, ob dir meine Worte etwas bedeuten mögen und ich stamme auch nicht aus einer "anderen" Kultur (obwohl man vielleicht den ungesunden Mikrokosmos den meine...Erzeuger geschaffen haben, durchaus eine eigene Kultur nennen könnte), aber ich habe damals, mit fast 16 an ein einem ähnlichen Punkt gestanden.

Mich zu entscheiden.

Meine Eltern, mit ihren Ansichten und ihrer...Erziehungsmethodik (wenn man dabei tatsächlich von Erziehung hätte reden können) waren ungesund für uns Kinder.
So sehr, daß es, das sie... meinen geliebten, älteren Bruder in den Freitod getrieben hat.
Ich hatte das...Glück, daß meine Beziehung zu meinen Eltern schon von Distanz geprägt war.....auf praktisch allen Ebenen.

Trotzdem fällt es nicht leicht, das Leben grundlegend zu ändern.
Aber wenn deine Eltern dich kaputtmachen (und das einzwängen in eine Kultur halte ich dafür), dann mußt Du dir überlegen, ob Du das für dein ganzes weiteres Leben so möchtest.
Fremdbestimmt, ohne eigene Kontrolle.
Natürlich hat man Angst vor dem unbekannten, vor der...Trennung.
Und möglicherweise könnte es sogar sein, daß irgendwann deine Beziehung zu deinem Freund nicht mehr so ist, wie sicher Du dir ihr jetzt zu sein scheinst.
Aber zuerst einmal solltest Du an dich denken.
Was möchtest Du. Was möchtest Du in einigen Jahren. Was möchtest Du, wenn deine Eltern irgendwann einmal nicht mehr sein sollten.
Bei solchen Fragen kann man Angst davor haben all das nicht alleine zu schaffen....aber wenn Du ehrlich zu dir selbst bist, dann werden dir die Antworten dazu nicht leicht fallen, aber sie werden sich richtig anfühlen.
Irgendwann mußt Du für dich selbst verantwortlich sein und dabei kann dir keiner helfen.
Ich habe damals meinem Elternhaus den Rücken gekehrt und niemals mehr zurückgesehen.
Es war nicht immer leicht, aber ich denke...ich bin daran gewachsen. Und es war...ist die beste Zeit meines Lebens.
Ich habe auch kein Bedürfnis jemals wieder Kontakt zu meinen...Erzeugern zu suchen, aber meine Beziehung zu ihnen war auch schon sehr speziell.
Würden wir uns heute treffen....ach, darüber denke ich lieber nicht laut weiter.

Hätte ich das damals nicht getan, würde ich jetzt vielleicht ein anderes Leben führen.
Vielleicht sogar ein...leichteres.
Aber ich hätte auch nie so wunderbare Partner...sogar im grunde eine neue Familie gefunden.
Eine "Familie" die mich auf eine sehr spezielle, aber liebevolle Weise liebt.
Und das ist das erste Mal in meinem Leben, daß ich tatsächlich echte, aufrichtige, bedingungslose Liebe empfinde.
Die, die mir damals eigentlich durch meine Eltern hätte zukommen sollen.

Viel Glück auf jeden Fall für dich...egal wie Du dich entscheiden magst.
 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #5
Hm. Das ist schwierig, einen einfachen Ratschlag, mit dem alle zufrieden werden, gibt es wohl nicht.

Ich denke, Du sollst hier Deine Interessen in den Vordergrund stellen, denn jede(r) soll lieben duerfen, wen er/sie will, und diese Interessen sind
- mit dem Freund zusammenbleiben
- Das Studium bezahlt bekommen (und rasch abschliessen, damit Du finanziell unabhaengig wirst.)

Ich wuerde dann im Anschluss den Eltern einen - sehr anstaendigen und auch verstaendnisvollen - Brief schreiben, in dem Du ihnen erklaerst, dass und weshalb Du ihnen nicht die Wahrheit erzaehlen konntest, dass Du das sehr schade findest, dass Dein Freund ein "Guter" ist und Eure Beziehung schon lange dauert, und dass Du sehr gerne wieder ein normales Verhaeltnis mit ihnen haettest, auch wenn Du mit ihm zusammen bist.

Das kann dann schon mal etwas Funkstille geben, doch ich denke, in den meisten Faellen gibt es spaeter wieder Annaeherung und auch Akzeptanz.

Wenn Du Dich physisch in Gefahr fuehlst, sieht die Sache natuerlich nochmals anders aus.

Und: hab einen Plan B bereit: Was machst Du, wenn Deine Beziehung "auskommt?"
Sofort zum Beispiel ein Ort, an welchen Du 'fluechten' koenntest, mittelfristig, was Du tun koenntest, um das Studium dennoch abzuschliessen, etc.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #6
Ich kann auch nicht ohne meine Eltern leben.
Doch, das kannst Du. Aus einem einfachen Grund: Deine Eltern lieben Dich nicht. Sie haben keinen Respekt vor Dir. Würden Sie Dich lieben, würden Sie das Beste für Dich wollen. Das, was Du als das Beste ansiehst. Nicht das, was sie meinen oder sich von ihrem Umfeld aufdrücken lassen.
Sie lieben Dich nicht, sie sind Egoisten, denen das Glück ihrer Kinder egal ist.

Das wird schwer für Dich, sehr schwer. Aber ich bin mir sicher eines Tages wirst Du Dir selber dankbar sein, diesen Schritt gegangen zu sein. Mit dem Menschen an Deiner Seite, der Dich ehrlich liebt.
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #7
So als kleiner Tipp: es gibt in jeder größeren Stadt eine Beratungsstelle für genau diesen Themenkomplex. Schau dich doch Mal um. Oft bieten Frauenberatungsstellen, die AWO o ä sowas an.
Kann auch gut sein, dass du bei Beratungsstellen, die zu Zwangsheirat - also genau andersrum - beraten, eine Ansprechpartnerin findest.
 
Fessler
Benutzer147556  Meistens hier zu finden
  • #8
Doch, das kannst Du. Aus einem einfachen Grund: Deine Eltern lieben Dich nicht. Sie haben keinen Respekt vor Dir. Würden Sie Dich lieben, würden Sie das Beste für Dich wollen. Das, was Du als das Beste ansiehst. Nicht das, was sie meinen oder sich von ihrem Umfeld aufdrücken lassen.
Sie lieben Dich nicht, sie sind Egoisten, denen das Glück ihrer Kinder egal ist.
Das hat für mich nichts mit fehlende Liebe oder Egoismus zu tun sondern eher mit Verzweiflung und innerer Zerrissenheit. Aus einer solchen Kultur in die man sein ganzes Leben integriert war auszubrechen, fordert ein totales Umdenken und bei Ausschluss aus der religiösen Gemeinschaft sogar einen kompletten Neuanfang. Hier geht es um Identitätsverlust und ein Wertesystem, das man ein Leben lang als das einzig richtige akzeptiert hat. Letztendlich werden die Eltern aber akzeptieren müssen, dass sie ihr Idealbild nicht ewig verteidigen können ohne dass die Familie daran zerbricht und sonst ist genau dies ihr Schicksal.

Ich würde die Eltern vor vollendete Tatsachen stellen und ihnen klar machen, dass endogene Religionen und Gemeinschaften in der Diaspora früher oder später aussterben wenn aufgrund ihrer Grösse und eines Kastensystems kein Nachwuchs zustande kommt.

Die Eltern müssen sich auch bewusst sein, dass die Tochter wenn es hart auf hart kommt, das Recht auf ihrer Seite hat weil in einem säkularen Rechtsstaat andere Regeln gelten als in ihrer Heimat. Die Vorzüge von Mitteleuropa geniessen aber der Tochter die ihr zustehende Freiheit als schlecht für die Familie auslegen, geht letztendlich nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
T
Benutzer167764  Meistens hier zu finden
  • #9
Du, ich muss mit dir schimpfen. Bisher waren deine Eltern zweifelhaft und inkonsequent, jetzt hast du sie angelogen. Mein Vorschlag, deine eigene Familie zu gründen und mit ihr deine persönliche Kultur mit Ritualen und Geborgenheit zu begründen, zielte direkt darauf ab, deinen Eltern die Unsinnigkeit ihrer Vorstellungen (die sie im Grunde ja selbst gar nicht haben) zu zeigen und ihnen eine Perspektive zu zeigen. Wenn nicht für sich selbst, so wenigstens für ihre Tochter (dich, denn selbst wenn du weg bist, wollen sie ja wissen, ob es dir gut geht).

Diese Idee oder diese Alternative kontaminierst du jetzt aber mit deiner Lüge. Du verlängerst damit den Schmerz deiner Eltern, verzögerst ihre Akzeptanz deiner Entscheidung, denn du säst damit Zweifel an deiner Beziehung, weil du deinen Freund verleugnet hast.

Ich wünsche dir selbstverständlich alles Gute, aber es wäre hilfreicher gewesen, deine Eltern vor vollendete Tatsachen zu stellen. Du wusstest vorher, dass es zu einem (möglicherweise vorübergehenden - das wissen wir nicht) Kontaktabbruch gekommen wäre. Der wäre aber nötig gewesen, damit sie begreifen können, dass sie irgendwann mit 70 ohne Kinder und Enkelkinder in einer überalterten und geographisch zerrissenen Gemeinde trostlos rumhocken werden. Jetzt hast du sie quasi eingeladen, zu versuchen, die Kontrolle über dich zurückzuerlangen (nichts anderes ist der Besuch).

Was sagt eigentlich deine ältere Schwester?
 
Fessler
Benutzer147556  Meistens hier zu finden
  • #10
T Triangelspieler
Dein Geschimpfe, dass die TS deinen Ratschlag nicht in deinem Sinn umgesetzt hat, nützt hier niemandem. Dein Vorschlag ist für Mitglieder einer endogenen Gemeinschaft vermutlich auch keine gangbare Alternative.

Dass die TS ihre Eltern angelogen hat, bedeutet nicht, dass sie ihren Freund verleugnet. Ich würde dies sogar als Notlüge durchgehen lassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
T
Benutzer167764  Meistens hier zu finden
  • #11
Off-Topic:
T Triangelspieler
Dein Geschimpfe nützt hier niemandem und dein Vorschlag ist für Mitglieder einer endogenen Gemeinschaft vermutlich auch keine gangbare Alternative. Letztendlich ist die TS in ihrer Entscheidung frei, ob sie deinen Rat befolgen will.

Dass die TS ihre Eltern angelogen hat, bedeutet nicht, dass sie ihren Freund verleugnet. Ich würde dies sogar als Notlüge durchgehen lassen.
Du widersprichst mir heute schon den ganzen Tag, ohne jemals einen anderen Vorschlag zu machen. Woran liegt denn das?
 
G
Benutzer Gast
  • #12
Im Nachhinein könnte man sagen, es wäre besser gewesen von deinem Freund vorerst nicht zu erzählen. Da es aber doch dazu gekommen ist, finde ich, du hast erstmal die richtige Entscheidung getroffen, und zwar in der Hinsicht, dass du dir noch alle Möglichkeiten offen hältst. Ich finde zwar Lügen generell schlecht, aber das ist ja eine besondere Situation, und gerade deine Geschichte zeigt was passieren kann, wenn man Prinzipien bedingungslos folgt.
Ich weiß nicht, wieviel noch von deinem Studium übrig ist. Wenn es nicht mehr so lang dauert und du diese Situation noch bis dahin ertragen kannst, dann könntest du mit deiner Entscheidung bis dahin warten. Ich finde, erst wenn du beruflich und finanziell auf eigenen Füßen stehst, kannst du wirklich frei entscheiden.
Falls es dann mit deiner Familie zum Bruch kommen sollte, können sie dir in diesem Fall noch zusätzlich vorwerfen, dass du sie belogen und ausgenutzt hast. Allerdings haben sie sich ja zu sehr in dein Leben eingemischt und wollten dich in deiner Freiheit beschränken im Namen der Tradition.
Wie sieht dein sonstiges Umfeld aus, außer deiner Famile/Gemeinde und deinem Freund? Hast du noch andere Freunde oder Bekannte, mit denen du gern zusammen bist? Kommst du gut in der Welt zurecht? Du solltest diese Fragen nicht mir beantworten, sondern dir selbst. Denn ohne das richtige Umfeld besteht die Gefahr, dass du von einer Abhängigkeit in die andere rutschst.
Deshalb ist es meiner Meinung nach wichtig, so schnell wie möglich das Studium abzuschließen, unabhängig werden, und dann wohl überlegt und frei von Zwängen eine Entscheidung treffen, auch wenn es dann vielleicht noch schwieriger sein wird, vielleicht aber auch einfacher.
 
Fessler
Benutzer147556  Meistens hier zu finden
  • #13
Off-Topic:

Du widersprichst mir heute schon den ganzen Tag, ohne jemals einen anderen Vorschlag zu machen. Woran liegt denn das?
Off-Topic:
Ich habe mein Statement begründet und auch meinen Ratschlag zu diesem sensiblen Thema eingebracht. Sei deswegen bitte nicht gleich eingeschnappt.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Ich kann auch nicht ohne meine Eltern leben.
Natürlich kannst du das. Jeder Mensch kann das. Jeder Mensch MUSS das können, aus einem ganz einfachen Grund:

Wir werden alle sterben. Jeder einzelne von uns. Du, ich, und natürlich auch deine Eltern. Und wenn jetzt nicht irgendwer vom Blitz erschlagen oder vom Bus überfahren wird, werden sie das gut und gerne 30 Jahre vor dir tun. Du WIRST ohne sie leben. Sogar eine sehr lange Zeit. Und selbstverständlich wirst du das auch KÖNNEN.

Und auch du wirst sterben. Jetzt nicht heute oder morgen, aber eines Tages bist du wie wir anderen auch nur noch Würmerfutter. Deine ganzen Träume, Hoffnungen und auch deine ganzen Schmerzen, alles Herzweh und jedes Leid wird in 100 Jahren kein Schwein mehr auch nur irgendwas interessieren.
Und genau diese Tatsache führt zu einem einzigen Schluss: Zeit ist verdammt kostbar, und wenn man eines nicht zu verschwenden hat, dann Zeit, in der man sein Leben lebt. Und niemand anderes kann das für dich tun. Entweder, du bist dir selbst wertvoll genug, die wenige Zeit, die du hast, mit dem zu füllen, was du wirklich willst - oder du sitzt hier einfach nur deine Zeit ab und wartest darauf, dass du tot umfällst.

Dass du niemals mehr glücklich werden wirst ist auch Schmarrn. Natürlich wirst du auch wieder glücklich sein. Du wirst nicht jeden Tag im Jahr jedes Jahr deines Lebens grinsend durchs Leben rennen. Manchmal wirst du traurig sein wegen deinen Eltern und der Situation, manchmal wirst du traurig sein, weil jemand gestorben ist, manchmal wirst du traurig sein, weil etwas, das du dir gewünscht hast, nicht in Erfüllung gegangen ist.
Aber dazwischen wirst du natürlich auch glücklich sein, wirst lachen und dich freuen, wirst deinen Mann und vielleicht später mal deine Kinder lieben - oder deine Freunde, dein Haustier oder den Roboter, den in 50 Jahren jeder Haushalt hat :grin:

So wie jeder andere Mensch auch.
 
T
Benutzer167764  Meistens hier zu finden
  • #15
Off-Topic:
Off-Topic:
Ich habe mein Statement begründet und auch meinen Ratschlag zu diesem sensiblen Thema eingebracht. Sei deswegen bitte nicht gleich eingeschnappt.
Ich habe gesagt, dass sie die Eltern vor vollendete Tatsachen hätte stellen sollen - so wie du - und habe das begründet - im Gegensatz zu dir übrigens. Und ich habe kein Politikum daraus gemacht, sondern bei meinem Ratschlag die Wünsche der TS respektiert, die den Wunsch hat, sich eines Tages mit den Eltern zu versöhnen, die selbst nicht konsequent in der Religionsausübung sind.
 
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banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #16
Selbstverständlich kannst du ohne deine Eltern leben.
Früher oder später werden sie sterben und höchstwahrscheinlich wir das sein, bevor du stirbst. Und spätestens dann musst du ohne sie leben.

Indem du deine Eltern belügst, verschiebst du den Konflikt nur in die Zukunft und verschärfst ihn dann höchstwahrscheinlich auch noch, weil sie nicht nur von deinem Lebenswandel, sondern auch von der Lüge enttäuscht sind.

Letztendlich bleiben dir eben nur zwei Möglichkeiten:
1. Du unterwirfst dich all den religiösen und kulturellen Regeln, obwohl du mit der zugehörigen Religion und Kultur nichts anfangen kannst.
2. Du brichst mit dieser Religion und Kultur (und damit eben wohl auch mit deinen Eltern) und führst ein freies Leben so, wie du es willst und wie es dir gefällt.

Dei aktuelles Doppelleben wirst du nicht ewig leben können. - Und wenn es auffliegt, wird es die Probleme mit deinen Eltern nur weiter verschärfen.
 
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