• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Beziehung beenden Die pure Verzweiflung

E
Benutzer211447  (37) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo Ihr Lieben,

Ich habe mich aus purer Verzweiflung hier angemeldet, da ich wirklich am Ende meiner Kräfte bin.

Ich versuche eine wirklich lange und unschöne Geschichte so kurz wie möglich zu halten …

Mein Freund und ich sind seit 2009 ein paar. 2010 bekamen wir einen Sohn, bei dem sich innerhalb eines Jahres herausgestellt hat, dass er eine geistige Behinderung hat und multiple körperliche Einschränkungen. Mein Freund hat sich von Anfang an recht wenig um unseren Sohn gekümmert und das hat sich bis heute nicht geändert. Er ist selbstständig und ist 7 Tage die Woche, 12 Stunden am Tag weg. Ich arbeite 3/4 -35 Stunden um unsere Kosten zu decken, denn trotz vieler Arbeitsstunden, bringt mein Mann sich finanziell nur ganz marginal ein. Die ganze Care-Arbeit für unseren Sohn, Haushalt, Einkaufen etc liegt alles bei mir. Er kümmert sich um gar nichts und sobald ich ihn um etwas bitte, starten die Diskussionen. Er kommt Abends heim, setzt sich an den gedeckten Tisch, hat immer frisch gewaschene Wäsche und ein sauberes Haus. Er denkt niemals mit, weiß nicht mal welche Therapien unser Sohn bekommt, geschweige denn in welche Klasse er mittlerweile geht. Ich habe mich von einer stets gut gelaunten, fröhlichen, hilfsbereiten Frau zu einer verbitterten, stets schlecht gelaunten und traurigen Frau verändert. Ich kann mich selbst nicht mehr ertragen und lasse das mittlerweile auch meine Umwelt spüren. Ich kämpfe mit selbstzweifeln… bin ich wegen ihm so unglücklich oder bin ich selbst so unzufrieden mit mir und schiebe ihm die Schuld einfach zu, nur weil es einfacher ist. Ich bitte ihn so oft etwas zu ändern, mich mehr zu unterstützen… aber es ändert sich nichts und ich werde immer dünnhäutiger! Mein Bauch schreit: TRENNE DICH!!! Mein Herz sagt mittlerweile überhaupt nicht mehr viel… aber mein Gewissen plagt mich bei dem Gedanken an meinen Sohn. Denn auch wenn er sich nicht mit ihm abgibt… der Junge liebt ihn abgöttisch.
Ich habe mich vor zwei Jahren bereits getrennt, denn der Kerl hatte seit Jahren ständig Kontakt mit anderen Frauen…auch „expliziteren“ Kontakt…und letztendlich hat er sich auch mehrfach mit einer getroffen. Da war mein maß voll! Aber mein Sohn hat tierisch gelitten, hat viele Rückschritte gemacht und sein Vater hat ihn emotional sehr manipuliert um mich zurück in die Beziehung zu zwingen.
Er hat meine Familie so lange torpediert, bis diese auch Druck gemacht haben zurück zu gehen. Alle haben mich kritisiert, ich solle mich nicht so anstellen.

Was er letztendlich geschafft hat… weil ich keine Kraft mehr hatte mich gegen seine Attacken zu wehren und gleichzeitig mein Kind zu halten und ihn zu unterstützen…habe ich ihn wieder aufgenommen. Und von den vielen Besserungs,- und Änderungsverspechen ist nichts übrig geblieben. Jetzt kommt zu der Vernachlässigung zusätzlich noch täglich Vorwürfe und haltlose Unterstellungen…ich hätte ihn betrogen und deswegen verlassen, ich hätte nur fadenscheinige Gründe gesucht um durch andere Betten hüpfen zu können, er hätte ja so gelitten (er lag ab Tag zwei bereits bei einer anderen im Bett) und hätte jetzt absolut gute Gründe an mir zu zweifeln! Er sei derjenige der alles macht und ich diejenige die nur rummeckert und die Narzisstin ist.

Es ist einfach so unfassbar unfair… ich war immer für meine Familie da, habe alles für mein Kind getan, habe mich demütigen lassen und verziehen- um meinem Sohn ein einigermaßen normales Leben zu ermöglichen. Ich stehe aber jetzt an dem Punkt, an dem ich die Ungerechtigkeit nicht mehr ertragen kann. Was soll ich nur tun. Wenn ich mich wieder trenne geht der Terror von vorne los und mein Sohn fällt garantiert wieder in ein tiefes Loch… ich fürchte einfach dass ich nicht mehr genug Kraft habe ihn auffangen zu können ohne selbst zu zerbrechen, so instabil wie ich mich momentan fühle…

Entschuldigt bitte die lange Jammertirade… es musste einfach mal raus

Eve
 
Spongella
Benutzer187907  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Puuh du Arme. Ohne euren Sohn wärst du längst auf und davon. Sowas wird immer hässlich, aber eigentlich musst du da weg, oder eben durchhalten bis das Kind größer ist, ist ja zumindest nicht mehr ganz klein, aber vermutlich auch nicht irgendwann so selbstverständlich aus dem Haus mit dem gesundheitlichen Hintergrund. Es klingt quasi unlösbar, und das tut mir sehr leid zu hören. Du hast allen Grund zu jammern!
 
10073
Benutzer190278  (37) Öfter im Forum
  • #3
Ich gebe spongella recht...
Du tust mir auch echt leid. Das traurigste an der Sache ist einfach, dass die Gleichgültigkeit des Vaters zum Sohn mit der abgöttischen Liebe erwidert wird...

Habt ihr schon mal nachgedacht, dass ihr vielleicht euch Hilfe holt?
 
E
Benutzer211447  (37) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #4
Ich habe schon oft versucht Hilfe zu bekommen. Habe ihn gebeten eine Paartherapie zu machen, damit eine Aussenstehende neutrale Person ihm vielleicht verständlich machen kann wie sehr mich diese Beziehung belastet…aber er lächelt alles weg und meint das einzige Problem wäre ich, denn es gäbe gar keinen Grund unzufrieden zu sein. Er ist 10 Jahre älter als ich und ich habe das Gefühl, je älter er wird, desto egoistischer und skrupelloser wird er. Wenn er mit Tatsachen konfrontiert wird, winkt er ab und behauptet ich würde mir etwas vorlügen. Er ist einfach so unfassbar manipulativ und ich empfinde es mittlerweile fast so, als hätte er Freude daran mich zu quälen und dann zu behaupten ich würde mir das alles einbilden und „Probleme und Fehler“ suchen. Wenn mein Sohn nicht wäre, würde ich mir das Alles nicht bieten lassen. Wenn Hoffnung bestünde dass mein Sohn irgendwann verstehen wird, warum ich mich trennen musste… aber aufgrund seiner Behinderung, durch die er wahrscheinlich immer mental auf dem Stand eines Kindes bleiben wird, sieht er seinen Papa mit bedingungsloser Zuneigung durch eine rosafarbene Brille. Und sein Vater weiß genau wie er sich das zu Nutze machen kann…was für mich das allerschlimmste ist, zu sehen wie er das Kind zu seinen Zwecken benutzt um mich gefügig zu machen.

Ich hatte mir geschworen durchzuhalten bis mein Sohn irgendwann groß genug ist… aber ich bin mittlerweile so am Ende dass ich das Gefühl habe ihn nicht mehr ertragen zu können. Ich gehe ihm aus dem Weg so oft ich kann, ich kann und will keine Nähe mehr zulassen, was er mir natürlich auch immer wieder vorhält und meint er müsse sich bald nach einer anderen umsehen wenn ich ihm keine Befriedigung mehr verschaffen möchte… ich wünschte ich hätte ihn niemals kennengelernt, dann hätte ich mir das alles erspart. Aber leider erkennt man oft nicht, wenn man mit offenen Augen in sein Unglück rennt
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #5
Dein Hauptargument um zu bleiben und dir weiterhin alles gefallen zu lassen, ist dein Sohn.

Du kümmerst dich hauptsächlich um deinen Sohn.

Er ist nie da.

Was glaubst du ist deinem Sohn wichtiger? Und für seine Entwicklung?

Eine glückliche Mutter oder eine traurige verbitterte.

Dein Kind mag bei einer Trennung natürlich auch leiden aber du hast da den falschen focus. Wenn du zusammen klappet, wer kümmert sich dann um ihn? Der Vater? Sicher nicht.

Das ganze ist nicht fair, keine Frage. Aber an diesem Punkt bist du als Mutter gefragt. Auch wenn dein Sohn es nicht versteht
 
A
Benutzer175150  (32) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #6
Oh Gott, das ist echt hart. Dein Mann scheint ein Narzisst zu sein.

Ich kann verstehen dass das schwierig ist, aber es ist auf Dauer sowohl für dich als auch für deinen Sohn besser, dich von ihm zu trennen. Alles andere führt zu nichts.
Wahrscheinlich findet dein Mann auch noch Gefallen daran, dich in eine Art Abhängigkeit von ihm manövriert zu haben.
 
Bria
Benutzer65313  (36) Toto-Champ 2008 & 2017
  • #7
Hast du eine Familienberatung bei dir in der Nähe? Caritas, städtisch, irgendwas? Ich würde mich da hin wenden und mich beraten lassen. Was dir zusteht, was für Möglichkeiten du hast, gerade wenns auch um das Aufhetzen deines Sohnes geht.
Ich verstehe sehr gut, dass du dich nicht trennen möchtest nach der Erfahrung vor zwei Jahren, allerdings befürchte ich, dass es so auch nicht vorangehen wird.

Ich würde wohl auch aufhören, ihn zu umsorgen. Keine Unterwäsche mehr? Ups, wohl übersehen. Abendessen? Haben wir schon, tut mir leid.
Oder du sagst ihm eben direkt, dass du nicht mehr bereit bist, mehr zu geben als er, je nachdem, welcher Typ du bist. Ich finde ja schon recht bedenklich, dass er nicht mal die Klasse des Kindes kennt...
Weiß deine Umgebung das alles? Falls ja würde ich dir empfehlen, auch diese Umgebung auf den Prüfstand zu stellen, so hart es ist. Aber wer so etwas weiß und dich nicht unterstützt, kann nicht wirklich hinter dir stehen.
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Wenn er sagt “er müsse sich bald nach einer anderen umsehen”, … wäre das nicht “der Weg raus”? Du verschaffst ihm keine Befriedigung mehr und er trennt sich.
 
J
Benutzer186595  Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Ich glaube wenn du so weiter machst gehst du daran kaputt. Ja du musst durchhalten. Aber nicht die Beziehung, sondern die Trennung. Auch das wird ein harter Weg, aber er wird ein Ende haben. Nur so kannst du deine Selbstachtung retten bzw. wiedergewinnen.
 
A
Benutzer175150  (32) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #10
Ich glaube wenn du so weiter machst gehst du daran kaputt. Ja du musst durchhalten. Aber nicht die Beziehung, sondern die Trennung. Auch das wird ein harter Weg, aber er wird ein Ende haben. Nur so kannst du deine Selbstachtung retten bzw. wiedergewinnen.
Genau das was Jo43 sagt.
Wenn nicht für dich selbst, dann für deinen Sohn.

Auf Dauer wird dich das in eine depressive Phase bringen, schlimmstenfalls wirst du dann selbst nicht mehr in der Lage sein, die nötige Liebe für deinen Sohn aufzubringen.
Und dann? Dann ist er noch einsamer als zuvor, weil dein Mann dann sicher nicht plötzlich einspringen wird, um für ihn zu sorgen.

Dieses Thema nimmt mich sehr mit, weil wir ähnliches in unserer Familie durchgemacht haben. Vlt ermutigt dich meine story ja zu diesem schritt.
ich habe auch einen geistig behinderten Bruder, mit dem Vater war es ähnlich wie von dir beschrieben. Meine Mutter ließ sich scheiden - sie hielt sogar sehr lange durch. Zum Glück sind wir aber 5 Kinder, so konnten wir einigermaßen zusammenhalten. Ich bin das älteste Kind, meine Mutter, mein behinderter Bruder und meine 2 kleineren Zwiöllingsschwestern, die jetzt 18 geworden sind, leben bei mir. Ohne mich selbst anhimmeln zu wollen - ich weiß nicht, ob und wie sie ohne mich finanziell ausgekommen wären. Aber finanziell geht es uns Gott sei Dank schon viel besser. Theoretisch wäre ich schon in der Lage, meiner Mutter ne 2te Wohnung zu mieten und ihr dabei finanziell unter die Arme zu greifen. Da ich aber noch Single bin, besteht kein Bedarf darin. Ist manchmal für mich eine schwere Bürde um ehrlich zu sein, weil ich zb nicht spontan einfach so mein Date zu mir nachhause einladen kann😅, aber es ist ok für mich. Du solltest gucken, dich finanziell abzusichern. Klar kannst und wirst du von ihm wenn nötig gerichtlich Geld fordern können wegen eurem behinderten Kind, aber es gibt genug Schlupflöcher um der Zahlung zu "entgehen". Wenn er auch nicht allzuviel verdient,, ist es fraglich ob es die ganze Mühe und Stress mit dem Gericht wert ist, Geldforderungen zu schicken.

Naja, nach der Scheidung stritten meine Eltern sich noch 2, 3 Jahre lang. Irgendwann kehrte ruhe ein.
Heute haben beide ihren Frieden gefunden, sie sehen sich ab und zu, rein freundschaftlich. Auf nen Kaffee usw.
Ab und zu haben sie ihre zickigen Streitphasen, wo sie sich nicht sehen wollen (aktuell ist es wieder so), aber es ist alles definitiv besser im Vergleich zu damals.
Wir (die kinder), haben kontakt zu beiden Elternteilen. Alles in allem finde ich, dass das der beste Weg war. Alles andere wäre keine Alternative gewesen.

So, genug gequatscht. Sorry für den wall of Text, ich neige sehr schnell dazu, einen Roman zu verfassen, wenn ich was schreibe 😅
 
LakesideJohnny
Benutzer205622  (50) Ist noch neu hier
  • #11
Wenn du nicht mehr da bist, ist dein Sohn hilflos. Dann wird er warscheinlich in einer Einrichtung für Menschen mit schweren Behinderungen leben. Das ist sicher die weniger bessere Lösung als das Leben mit seiner ihn individuell liebenden Mutter. Dein Mann hat versagt und gehört nicht mehr in deinen Lebenskreis. Dass dein Sohn es anders sieht, ist durch seine Einschränkungen bedingt. So kann er nicht abschätzen, dass du kaputt gehst. Oh oh, micht erinnert das so sehr an mein Elternhaus (ich war sprachbehindert und mein Vater ... lassen wir das besser) ... meine Mutter hat mich ihm ausgesetzt, bis ich ausgezogen bin.
 
N
Benutzer197010  (45) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #12
Du weißt - und fühlst -, dass Du dich trennen möchtest. Es ist fies, dass Du das neben allem anderen auch noch schaffen musst, aber ich kann Dich nur ermutigen.
Meine derzeitige Freundin hat Deine Geschichte 2x erlebt. Jetzt ist sie zwar weitgehend alleinerziehend, aber selbstbestimmt. Und hat immerhin einen Freund, der ihr zwar wegen eigenen Kinds und Jobs nicht viel abnimmt, aber ein bisschen kochen und spülen oder Hausaufgaben mit der Älteren schon mal.
Ein neuer Partner oder eine Freundin oder Verwandte wird Dich mehr unterstützen als dieser 'Vater'.
Es stellen sich praktische Fragen, bei denen Dir z.B. das Jugendamt helfen sollte: Wenn er das Sorgerecht hat, wie wird der Umgang geregelt? Wieviel Unterhalt muss er zahlen? etc.
Und wegen Deines Sohnes: Nicht Deine Trennung ist die Ursache dafür, dass Dein Sohn leidet, sondern der die Trennung verschuldet hat. Und Kinder (auch und gerade solche mit Einschränkungen) fühlen - und wissen später - meiner Erfahrung sehr genau, wer sich um sie gekümmert und sie geliebt hat und wer nicht.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren