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Benutzer137806 (39)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo zusammen,
ich suche ein wenig Austausch mit Menschen, die grundsätzlich dem Konzept der Offenen Beziehung gegenüber positiv gestimmt sind, denn ich habe keinen Bedarf an einer grundsätzlichen Moraldiskussion.
Aber ich würde mich total freuen, wenn ich Austausch mit Leuten fände, die Erfahrung auf dem Feld gesammelt haben, ob jetzt positive oder negative.
Ich bin mit meinem Mann seit über 9 Jahren verheiratet, seit fast 13 Jahren sind wir ein Paar. Wir haben eine Tochter im Kindergartenalter.
Wir führen grundsätzlich eine sehr, sehr glückliche Ehe und auch unser Sexleben ist immer noch (und ja es klingt nach Angeberei, aber so empfinde ich es) sehr, sehr gut und auch erfüllt, was die Häufigkeit angeht. Ich weiß, dass mein Mann unglaublich gern mit mir schläft und auch ich komme immer auf meine Kosten.
Als Corona reinschlug hat uns das ziemlich getroffen. Wir sind sehr aktive, gesellige Menschen und es war schwer, zumal mit einem Einzelkind im Haus. Dann hat mein Mann auch noch seinen Job verloren und ist dadurch in eine kleine Depression gerutscht. Durch Isolation und Konzentration auf die Kernfreunde sind wir uns mit unserem Umfeld sehr viel näher gekommen und dabei "kam raus", dass gleich drei sehr eng befreundete Paare ihre Beziehungen vor langem oder auch kürzerem geöffnet haben, meist durch den Antrieb der Frau.
Long story short: Mein Mann brachte (auf drängende Nachfragen meinerseits) vor ca. einem Jahr dann endlich heraus, dass er die Idee auch ziemlich spannend findet. Er war vor unserer Beziehung ein ziemlicher "Rumtreiber" mit vielen Bettgeschichten. Ich wiederum bin bi und hatte auch in der Vergangenheit während unserer Ehe ab und an mal was mit einer Frau am Laufen, allerdings im sehr engen freundschaftlichen Kontext und mit Wissen meines Mannes. Es waren aber eher so Geschichten auf Leven Rumknutschen und Fummeln.
Jedenfalls haben wir den Versuche Eheöffnung gewagt und ganz ehrlich: Am Anfang war es richtig scheiße, zumal wir durch Corona ohnehin sehr eingeschränkt waren, beide ziemlich belastet und vieles sich erstmal nur auf der Phantasieebene abgespielt hat. Mit sinkenden Inzidenzen und unserer Impfung haben wir dann tatsächlich erste Erfahrungen sammeln können. Eigentlich will ich auch gar nicht so die Details diskutieren, sondern meine Feststellung, dass mein Mann und ich einfach sehr unterschiedliche Bedürfnisse haben.
Ich bin mittlerweile der Meinung, demisexuell zu sein, also Sex mit starken Gefühlen verbinden zu müssen. Deshalb ist es für mich auch ziemlich leicht, mich mit engen Freunden einzulassen. Dreier etc, die wir gehabt haben, habe ich als sehr entspannt wahrgenommen. Mein Mann möchte aber eher "die Unbekannte" und er möchte auch eher mal eine "Runde allein" drehen. Ich habe bisher einmal Erfahrung mit einem anderen Mann gesammelt und obgleich auch das ganz gut war, habe ich kein Bedürfnis das zu wiederholen. Grundsätzlich erlaube ich ihm das, wenn auch die Aushandlung der Parameter immer ziemlich anstrengend ist. Aber ich habe halt das Gefühl, dass unsere Liebe, die ich zugegebenermaßen ziemlich idealisiert habe, durch das Ganze irgendwie "entwertet" wird. Wenn es nach mir ginge, würden wir einfach wieder monogam leben und obgleich ich weiß, dass mein Mann das akzeptieren würde, glaube ich schon, dass ich ihm etwas nehmen würde, was für ihn einen großen Gewinn bringt. Er nimmt mir ja auch nichts weg, seine Frau und seine Tochter stehen für ihn an erster Stelle, da kann ich mich gar nicht beschweren!
Ich persönlich brauche also diese Öffnung nicht, auch irgendwelche Frauengeschichten könnte ich mir ohne Verlust "klemmen". Meinem Mann allerdings gibt es schon recht viel und ohne dass mir objektiv viel genommen würde, denn wie gesagt, wir reden hier nicht von hoher Regelmäßigkeit oder davon, dass mir irgendetwas fehlen würde. Aber mich nervt das Thema. Es strengt mich an, es stört mich und es hat dafür gesorgt, dass mein Mantra von "wir führen die glücklichste, romantischte Ehe aller Zeiten" [sic] einfach nicht mehr wahr ist. Ich liebe ihn nicht weniger, aber für mich ist der Märchencharme verloren gegangen, ich verorte den Grund dafür tatsächlich in meiner demi-Neigung. Eifersucht ist auch, aber eigentlich nicht das Hauptthema, sondern eher so meine Glaubenssätze, die ein Leben lang für mich gegolten haben.
Jetzt habe ich schon irre viel geschrieben und könnte wohl noch weiter ausführen, daher bremse ich mich hier mal und warte ab, ob ich nette Menschen zum weiteren Austausch finde.
Liebe Grüße!
ich suche ein wenig Austausch mit Menschen, die grundsätzlich dem Konzept der Offenen Beziehung gegenüber positiv gestimmt sind, denn ich habe keinen Bedarf an einer grundsätzlichen Moraldiskussion.
Aber ich würde mich total freuen, wenn ich Austausch mit Leuten fände, die Erfahrung auf dem Feld gesammelt haben, ob jetzt positive oder negative.
Ich bin mit meinem Mann seit über 9 Jahren verheiratet, seit fast 13 Jahren sind wir ein Paar. Wir haben eine Tochter im Kindergartenalter.
Wir führen grundsätzlich eine sehr, sehr glückliche Ehe und auch unser Sexleben ist immer noch (und ja es klingt nach Angeberei, aber so empfinde ich es) sehr, sehr gut und auch erfüllt, was die Häufigkeit angeht. Ich weiß, dass mein Mann unglaublich gern mit mir schläft und auch ich komme immer auf meine Kosten.
Als Corona reinschlug hat uns das ziemlich getroffen. Wir sind sehr aktive, gesellige Menschen und es war schwer, zumal mit einem Einzelkind im Haus. Dann hat mein Mann auch noch seinen Job verloren und ist dadurch in eine kleine Depression gerutscht. Durch Isolation und Konzentration auf die Kernfreunde sind wir uns mit unserem Umfeld sehr viel näher gekommen und dabei "kam raus", dass gleich drei sehr eng befreundete Paare ihre Beziehungen vor langem oder auch kürzerem geöffnet haben, meist durch den Antrieb der Frau.
Long story short: Mein Mann brachte (auf drängende Nachfragen meinerseits) vor ca. einem Jahr dann endlich heraus, dass er die Idee auch ziemlich spannend findet. Er war vor unserer Beziehung ein ziemlicher "Rumtreiber" mit vielen Bettgeschichten. Ich wiederum bin bi und hatte auch in der Vergangenheit während unserer Ehe ab und an mal was mit einer Frau am Laufen, allerdings im sehr engen freundschaftlichen Kontext und mit Wissen meines Mannes. Es waren aber eher so Geschichten auf Leven Rumknutschen und Fummeln.
Jedenfalls haben wir den Versuche Eheöffnung gewagt und ganz ehrlich: Am Anfang war es richtig scheiße, zumal wir durch Corona ohnehin sehr eingeschränkt waren, beide ziemlich belastet und vieles sich erstmal nur auf der Phantasieebene abgespielt hat. Mit sinkenden Inzidenzen und unserer Impfung haben wir dann tatsächlich erste Erfahrungen sammeln können. Eigentlich will ich auch gar nicht so die Details diskutieren, sondern meine Feststellung, dass mein Mann und ich einfach sehr unterschiedliche Bedürfnisse haben.
Ich bin mittlerweile der Meinung, demisexuell zu sein, also Sex mit starken Gefühlen verbinden zu müssen. Deshalb ist es für mich auch ziemlich leicht, mich mit engen Freunden einzulassen. Dreier etc, die wir gehabt haben, habe ich als sehr entspannt wahrgenommen. Mein Mann möchte aber eher "die Unbekannte" und er möchte auch eher mal eine "Runde allein" drehen. Ich habe bisher einmal Erfahrung mit einem anderen Mann gesammelt und obgleich auch das ganz gut war, habe ich kein Bedürfnis das zu wiederholen. Grundsätzlich erlaube ich ihm das, wenn auch die Aushandlung der Parameter immer ziemlich anstrengend ist. Aber ich habe halt das Gefühl, dass unsere Liebe, die ich zugegebenermaßen ziemlich idealisiert habe, durch das Ganze irgendwie "entwertet" wird. Wenn es nach mir ginge, würden wir einfach wieder monogam leben und obgleich ich weiß, dass mein Mann das akzeptieren würde, glaube ich schon, dass ich ihm etwas nehmen würde, was für ihn einen großen Gewinn bringt. Er nimmt mir ja auch nichts weg, seine Frau und seine Tochter stehen für ihn an erster Stelle, da kann ich mich gar nicht beschweren!
Ich persönlich brauche also diese Öffnung nicht, auch irgendwelche Frauengeschichten könnte ich mir ohne Verlust "klemmen". Meinem Mann allerdings gibt es schon recht viel und ohne dass mir objektiv viel genommen würde, denn wie gesagt, wir reden hier nicht von hoher Regelmäßigkeit oder davon, dass mir irgendetwas fehlen würde. Aber mich nervt das Thema. Es strengt mich an, es stört mich und es hat dafür gesorgt, dass mein Mantra von "wir führen die glücklichste, romantischte Ehe aller Zeiten" [sic] einfach nicht mehr wahr ist. Ich liebe ihn nicht weniger, aber für mich ist der Märchencharme verloren gegangen, ich verorte den Grund dafür tatsächlich in meiner demi-Neigung. Eifersucht ist auch, aber eigentlich nicht das Hauptthema, sondern eher so meine Glaubenssätze, die ein Leben lang für mich gegolten haben.
Jetzt habe ich schon irre viel geschrieben und könnte wohl noch weiter ausführen, daher bremse ich mich hier mal und warte ab, ob ich nette Menschen zum weiteren Austausch finde.
Liebe Grüße!