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Der schlimmste Schmerz in meinem Leben

S
Benutzer156987  (24) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo liebes Forum,

ich bin Celine (23 Jahre alt) und erzähle euch meine Geschichte, bzw. das was mir im Moment viel Schmerz bereitet.

Wir lernten uns kennen, nur durch Zufall , ich war nicht bereit für eine neue Beziehung und auch überhaupt nicht darauf aus. Ich kam aus einer fast 2-Jährigen Beziehung, die mich nicht glücklich machte und wollte erstmal alleine bleiben. Wir verstanden uns super und wurden gute Freunde ( so war das auch abgemacht, ich hatte gesagt ich möchte keine Beziehung). Aber wie das immer so ist, wenn man jemanden nicht sucht, dann findet man ihn durch Zufall und so sollte es auch kommen. Irgendwie haben wir uns doch ineinander verliebt, ließen aber alles ganz langsam angehen. Nach 3 Monate Datingphase kamen wir zusammen und waren ein Herz und eine Seele. Wir haben die gleichen Hobbys, teilen die gleichen Interessen und unternahmen alles zusammen. Lachten viel, hatten Spaß, so wie man es sich wünscht. "Das ist er" , der mit dem ich alt werden will , den Gedanken hatte ich nie in der vorherigen Beziehung.

Natürlich kriselte es auch bei Uns mal, wir rauften uns aber wieder zusammen, weil wir wussten was wir aneinander hatten. Wir zogen nach einiger Zeit zusammen (bzw. ich zu ihm), alles lief wunderbar. Dachte ich. Der Mann hatte leider eine äußerst schwierige Kindheit und ein (wie es mir erst später auffiel) recht gestörtes Verhältnis zu Alkohol. Gegen ein Feierabendbier hatte ich nie etwas, auch nicht wenn man mal einen über den Durst getrunken hatte auf Feiern. Aber irgendwann wurde es doch zur Regelmäßigkeit. Er kam betrunken nach Hause (ist selbst noch gefahren), ließ mich hängen um irgendwo anders Bier trinken zu gehen und hatte regelmäßig Abstürze, bei denen ich schon den Notarzt rufen wollte. Das ganze belastete mich sehr, ich selber trinke deshalb garkeinen Alkohol mehr ( habe vorher auch nie großartig getrunken). Immer wenn ich etwas dagegen sagt, wetterte er dagegen "er könne auch nein sagen" oder "wenn es dir nicht passt dann such dir einen anderen". Das verletzte mich und wir redeten bereits über eine Trennung, da wir beide nicht glücklich waren. Zwischenzeitlich habe ich auch noch meinen Job verloren und war 3 Monate zuhause, bevor ich mit meiner neuen Selbstständigkeit starten konnte. Wir entschieden uns gegen eine Trennung, weil wir uns lieben. Es wurde kurzfristig besser, bis wieder diese "Alkohol-Ausfälle" dazu kamen, bei denen er nun regelmäßig aggressiv (nie mir gegenüber) wurde und einfach abhaute. Ich musste dann bis mitten in die Nacht warten, dass er nach Hause kommt und litt unter großen Ängsten, dass ihm etwas zustoßen würde ( er hatte schon mal Selbstmordgedanken). Ich sagte Ihm, wenn das nochmal passiert werde ich gehen, ich konnte nicht mehr. Ich war immer bereit ihm zu helfen, hatte ihm angeboten mit ihm gemeinsam nach einer Therapie zu suchen , aber er lehne alles ab. Dann kam dieser Freitag...

Er kam nach Hause, betrunken und weinte. Er sprach mit seiner Schwester über Selbstmord, er könne das alles nicht mehr. Mitten im Gespräch stand er auf und ging. Ich dachte er sei zur Toilette gegangen , hörte dann aber die Haustür. Ich bin hinterher, habe ihn aber nicht mehr gesehen. Ich rief ihn an und er faselte nur ein "vergiss mich, ich beende es jetzt" und legte auf. Ich hatte noch nie eine solche Angst erlebt. Die Bahnschienen sind direkt neben unserem Haus und jeder Zug der einlief und ausfuhr ließ mir einen kalten Schauer über den Rücken fahren. Ich rief schließlich die Polizei, denn irgendwas war anders. Er schickte mir noch ein Video, wie er auf den Schienen lief. Zum Glück hatte die Polizei ihn kurz darauf aufgegriffen und in eine Psychiatrie verbracht. Ich ging zu meinen Eltern, der Schock saß so tief, dass ich nicht einmal geweint habe. Am nächsten Morgen holte ich meine Klamotten aus der Wohnung. Er hat sich selbst aus der Klinik entlassen "er brauche keine Hilfe". Gestern holte ich dann den Rest meiner Sachen und zog endgültig aus. Er weinte, entschuldigte sich und bat mich zu bleiben. Ich blieb hart, auch wenn es mir innerlich das Herz zerrissen hat. Er schreibt mir weiterhin, so ganz löschen kann ich ihn irgendwie nicht.

Das schlimmste für mich ist gerade dieses Alleinsein. Keine Nachrichten (von niemandem), keine Anrufe, niemand interessiert sich für mich. Hätte ich ihn noch nicht aufgeben sollen? Ich habe nicht mal Freunde. Die Konzertkarten (die er mich zu Weihnachten geschenkt hatte), über die ich mich so gefreut hatte, habe ich gerade eben verkauft weil ich niemanden habe der mit mir hingeht. Ich kann mein Hobby aufgeben, weil ich es alleine nicht schaffe das Motorrad zu transportieren und ich dort sowieso niemanden kenne. Ich werde wohl nie wieder zu irgendeiner Feier oder Geburtstag eingeladen werden, weil ich immer nur wegen ihm eingeladen war. Mein Job macht mir kein Spaß´mehr, alles hat gerade keinen Sinn. Ich sitze hier und starre die Wand an, während ich mich frage was ich falsch gemacht habe...
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #2
Mach mal langsam.....

Du hast ihn nicht aufgegeben, sondern du müsstest dich selbst schützen.

Das ist ein sehr großer Unterschied.

Das du keine freunde hast, liegt wahrscheinlich daran, das du dich immer sehr auf deinen Partner fokussierst und Kontakte nicht pflegst.

Eine wertvolle Lektion fürs Leben! Du kannst neue Freunde finden. Und es ist nur eine Moment Aufnahme.

Auch das mit dem Motorrad usw ..... Klingt ungesund.

.......

Allgemein ist eine Trennung immer sehr schwer. In deinem Fall liegt es auch nicht an fehlender liebe.

Dein Freund ist Suchtkranke oder/und hat viele Baustellen. Die muss er angehen. Denn es ist nicht fair wenn er so mit dir umgeht.

Auch das mit dem angedrohten Selbstmord..... Puh. Ganz übel.
 
S
Benutzer190912  (48) Öfter im Forum
  • #3
Einerseits tut es mir sehr leid, dass Du Dich gerade in dem tiefen Loch befindest, am absoluten Tiefpunkt. Auf der anderen Seite kann es der Beginn sein, dass Du Dich aus der Co-Abhängigkeit seiner Alkoholsucht befreist.
Ich glaube ein Teil Deiner aktuellen Traurigkeit und Einsamkeit macht Deine fehlende Selbstliebe aus. Es wäre gut, wenn Du auch bei kleinen Dingen auf Dich schaust, was Du brauchst, was Dir guttut. Im letzten Abschnitt klingt eine große Passivität raus, Du warst das Anhängsel von Deinem Ex, anscheinend nicht selbst aktiv. Nimm Dein Hobby Motorrad als Aufhänger, sonst komm erstmal ohne Motorrad zu Veranstaltungen/Treffen, geh auf Leute zu. Daraus kann sich viel ergeben.
Sei im Zweifel so mutig, Dir auch Hilfe und Unterstützung zu holen, viele Leute sind hilfsbereit, aber sie können keine Gedanken lesen.
Ich wünsche Dir viel Mut und Kraft in Dein neues Leben zu starten. lass Dich von kleinen Rückschlägen nicht entmutigen
 
haarefan
Benutzer38494  Sehr bekannt hier
  • #4
Ich bin mir sicher das du richtig für dich gehandelt hast.
Sein Problem ist SEIN Problem, auch wenn er offenbar immer wieder versucht andere Menschen mit seinen Drohungen und Wutanfällen zu einer REakttion zu bewegen.
Dieser Mensch tut dir nicht gut und würde dich auf Dauer nur mit in den Gefühlsabgrund ziehen.

Versuche du jetzt aus deinem Loch zu krabbeln.
Mache Sport. Bewegung macht auch was mit der Psyche und kann als ein wichtiges Werkzeug dienen sich selbst wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
 
GeoMZ
Benutzer180909  (62) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #5
Liebe Spiderwoman,

du hast das einzig Richtige gemacht, du hast dich selbst beschützt und ihn verlassen.
Jetzt musst du dein Leben neu ausrichten. Geh raus und such dir Kontakt in der realen Welt.
Geh in einen Verein oder besuche in der Volkshochschule einen Kurs, da lernst du Menschen kennen.

Suche dir ein Hobby. Z.B. geh in einen Motorradclub oder so.
 
Nicht von hier
Benutzer190778  (35) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #6
Guten Morgen

Also ich kann nur beipflichten, jemand der ein Alkoholproblem hatt und es nicht selber einsieht dem ist NICHT zu helfen...
Einsicht ist der erste weg zur besserung!
Deine Entscheidung war richtig.

ZUm Thema Motorrad verstehe ich es so dass du einen Hänger benötigst um es zu transportieren...

Ich an deiner Stelle würde mir ein Strassen motorrad kaufen, das auch zur rennstrecke/crosspiste oder was auch immer gefahren werden kann!

Und viele Biker freuen sich wenn eine Frau dabei ist, du wirst nicht lange "alleine" sein...

Ich empfehle dir eine längere motorradtour... dabei kann man Gedanken gut sortieren...

Alles gute und viel Mut!

Kopf hoch und Motorrad an :zwinker:
 
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