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Bindungsangst Der Gedanke fliehen zu müssen

B
Benutzer209137  (27) Ist noch neu hier
  • #1
Hi, ich bin neu hier und habe mich eigentlich nur angemeldet, weil ich auf Rat hoffe..

Vor einigen Jahren kam ich aus einer ca. 6-jährigen Beziehung. Mein damaliger Partner hatte mich über Monate, vielleicht auch Jahre, hinweg mit einer Arbeitskollegin betrogen. Als ich begann meinen Verdacht zu äußern, redete er mir ein, ich würde mir das alles einbilden. Die ganze Zeit über, vermittelte er mir, dass ich krank im Kopf sei, fast schon verrückt. Ich war unattraktiv in seinen Augen, dass ließ er mich deutlich spüren und wissen. Es endete damit, dass ich tatsächlich krank geworden bin. Ich entwickelte Panikattacken und eine Angststörung. Ich habe mich noch nie in meinem Leben so alleine und schuldig für all das gefühlt, wie damals zu dieser Zeit. Ich schaffte irgendwann den Absprung und begann all das für mich zu reflektieren. Ich hatte eine Psychotherapie begonnen wegen der Angststörung und Panikattacken. Ich glaubte, dass ich verstanden hatte, dass ich niemals die Schuld trug und er mich manipulierte hatte.


Dann lernte ich meinen neuen Partner kennen, mit dem ich mittlerweile auch schon seit knapp 2,5 Jahren zusammen bin. Zum ersten Mal gab mir ein Mann das Gefühl so richtig wertgeschätzt zu werden. Ich musste nie um etwas Bitten und das ist auch heute noch so. Er sieht mich als Menschen, unterstützt mich in meinen Vorhaben und schenkt mir bedingungslose Liebe. Er tut mir unfassbar gut.


Nun zum Problem:
In klaren Momenten, in denen ich nicht verunsichert bin, weiß ich, dass mein jetziger Partner, der beste Mensch ist, den ich jemals kennengelernt habe. Ich bin dankbar dafür ihm begegnet zu sein und ihn in meinem Leben wissen zu können. Doch hin und wieder flammen Momente auf, die völlig banal sein können, mich aber in all dem, was ich zuvor dachte, vollkommen verunsichern. Plötzlich ist da nur noch der Gedanke: du musst dich und dein Herz schützen, also geh, bevor es wieder gebrochen wird. Das jüngste Beispiel war eine Situation im Bett, in der er sich selber Druck gemacht hat, da er für einige Tage auf Dienstreise fährt, und deshalb Probleme mit seiner Erektion hatte. Ohne dass wir miteinander gesprochen hatten, war für mich direkt klar - "das ist meine Schuld! Ich bin einfach nicht gut genug."

Ich möchte mich gerne wieder 100% öffnen und einlassen können, ohne im Hinterkopf die Angst sitzen zu haben, die mir sagt, dass ich doch wieder verletzt werden könnte und mich davor schützen muss.

Vielleicht hat die / der ein oder andere ähnliche Erfahrungen gemacht und hat nun ein paar hilfreiche Tipps für mich.
 
Fußliebhaber84
Benutzer195524  (40) Öfter im Forum
  • #2
Zum ersten Mal gab mir ein Mann das Gefühl so richtig wertgeschätzt zu werden. Ich musste nie um etwas Bitten und das ist auch heute noch so. Er sieht mich als Menschen, unterstützt mich in meinen Vorhaben und schenkt mir bedingungslose Liebe. Er tut mir unfassbar gut.
Leb in diesem Augenblick!
Das gute ist, es ist dir bewusst das dieser Mann dir gut tut.
Ich möchte mich gerne wieder 100% öffnen und einlassen können, ohne im Hinterkopf die Angst sitzen zu haben, die mir sagt, dass ich doch wieder verletzt werden könnte und mich davor schützen muss
Ich denke du bist auf einem sehr guten Weg, du hast eine gesunde Selbstreflektion was deine Vergangenheit und dein aktueller Status angeht. Darauf kannst du aufbauen. Du musst nun lernen deine Ängste zu kontrollieren.
Du solltest einen Therapeuten um Hilfe bitten und dann wirst du deine Ängste auch unter Kontrolle bekommen
 
B
Benutzer209137  (27) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #3
Vielen lieben Dank für deine Antwort! Ich finde besonders deinen ersten Satz sehr wertvoll und hilfreich - "Leb in diesem Augenblick!". Viel zu oft bin ich wohl in der Zukunft und zerbreche mir den Kopf über mögliche Schreckens-Szenarien. Daran werde ich auf jeden Fall arbeiten und versuchen mich in solchen Momenten ganz bewusst ins Hier und Jetzt zurückzuholen.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #4
Es ist ganz normal, dass einen Erfahrungen prägen.
Und solche kleinen Flashbacks wie du sie hast sind auch normal und ich finde die auch nicht so dramatisch. Man macht sich eben ab und mal Gedanken aus den verschiedensten Gründen, man ist nicht jeden Tag 100% von sich überzeugt. Das ist alles ganz normal. Solange diese Zustände nicht länger anhalten als deine Glücksgefühle sehe ich da keinen großen Handlungsbedarf.

Letztlich kann dir niemand jemals eine Garantie dafür geben, irgendwie verarscht und belogen zu werden. Du bist 27, da geh ich leider schwer davon aus, dass du noch so einige schlechte Erfahrungen im Leben machen wirst. Wie wir alle eben. Und davor kann man sich auch nicht schützen und auch nicht davor weglaufen.
Wir können nur das Positive so gut wie möglich genießen.
 
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