S
Benutzer198522
Ist noch neu hier
- #1
Hallo,
wie scheinbar so einige andere, stehen meine Frau und ich vor der Überlegung, ob es eine gute Idee wäre die Beziehung zu öffnen.
Wir haben eine sehr fordernde Zeit hinter uns und irgendwann ist sogar mir aufgefallen, dass es mehr als Zeit für ein offenes Gespräch über unsere Beziehung war - auch wenn es Überwindung gekostet hat. Das Gespräch tat gut, dabei kam auf beiden Seiten aber auch so einiges an die Oberfläche. Neben unseren ganz eigenen und gegenseitigen Schroffigkeiten und Fehltritten (kein Fremdgehen, sondern nur das Verhalten zueinander), kamen auch unerfüllte Bedürfnisse seitens meiner Frau zutage. Und diese Bedürfnisse sind hier mein Problem.
Zwar hat mich das alles vor eine ziemliche Herausforderung gestellt, aber wir beide können immer noch sehr gut miteinander, wir hören zu und wir reflektieren die angesprochenen Punkte. Daher hat sich zu der anfänglichen Panik meinerseits auch Mitgefühl gemischt, als mir klar wurde, dass wir hier nicht von irgendwelchen Spielerein, kecken Ideen oder so reden, sondern von echten, unterdrückten Bedürfnissen... in Richtung Dom/Sub-Beziehung und BDSM. Soviel tief sitzender Scham, Unsicherheit und Angst vor Verurteilung durch mich, die da zum Vorschein kamen.... das macht mich immer noch fertig....
Ich sag es an dieser Stelle direkt: Ich kenne mich da nicht aus.
Aufgrund dieser Bedürfnisse und ihres Vorschlags, habe ich mich mit offenen Beziehungen beschäftigt und mir von verschiedenen Leuten und Quellen angehört, wie unterschiedlich und individuell die Beziehungsgestaltung sein kann und vorallem auch sein muss! Daher nehmen wir selbstverständlich auch erst mal unsere jetzige Beziehungsform in Angriff und sorgen wieder für ein stabiles und offenes Miteinander, bevor wir dann wirklich(!) darüber nachdenken die Beziehung zu öffnen. Wobei jeder Ausgang aus dieser Situation eigentlich für einen von uns, oder beide, scheiße ist, wie ich finde, um es mal direkt zu sagen (Hoffnung auf Irrtum betsteht).
Jetzt, nach mehr Überlegungen und Recherche, frage ich mich allerdings, ob die Idee mit der offenen Beziehung nicht doch eher naiv sein könnte. Denn Bedürfnis ist nicht gleich Bedürfnis und ein von mir nicht geteiltes Bedürfnis kann ich nicht nachvollziehen und einordnen.
Das sporadische/seltene/wie auch immer Ausleben im BDSM-Bereich erfordert aus meiner Sicht eine sichere Vertrauensbasis zwischen den Teilnehmern, das Ausleben einer tatsächlichen Dom/Sub-Beziehung klingt für mich aber eher nach einer Beziehungsart, die man nicht "mal so" haben kann, sondern nach einer Lebensweise, welche sich zu großem Teil auch durch alltägliches Miteinander definieren kann - das klänge dann für mich weniger nach einer offenen Beziehung, sondern eher polyamor... oder so...
Da ich in der aktuellen heiklen Lage nichts misverstehen oder fälschlicher Weise unterstellen möchte, würde mich interessieren, ob ich das zumindest einigermaßen richtig sehe, oder ob ihr da doch mehr Flexbilität seht. Wenn, dann gibt es für mich aktuell nur Chancen auf eine offene Beziehung, wenn sich weitere Kontakte als Ergänzung zu unserer Hauptbeziehung darstellen. Aber kann eine Beziehung überhaupt auf Dominanz basieren, wenn sich diese selber unterordnen muss?
Ich denke man sieht: Diese Konzepte sind neu für mich
Zudem würden mich Erfahrungsberichte von der geschlossenen bzw. zurückhaltenden Seite einer einseitig offenen Beziehung interessieren.
Denn momentan versuche ich mich oft an einer Selbstanalyse und stelle wiederholt fest, dass ich selber wohl nicht der Typ dafür wäre. Weder bin ich der spontane One-night-stand-Typ, noch der offene ich-lass-jeden-in-mein-Leben-Mensch. Daher empfinde ich in der Richtung (aktuell) gar kein Bedürfnis und finde eine "Gegenrechnung" der Vorteile im Sinne von "Du kannst ja dann auch" als vorgeschobenes Pseudoargument. Der "Gewinn" darin läge für mich (zunächst?) darin, dass die Person, welche mir am meisten bedeutet, innerlich nicht kaputt geht und wir in der Lage wären das Leben zusammen zu genießen.
Wobei ich aber auch befürchte, dass ich daran scheitern kann und die Situation psychisch nicht aushalte. Und rückgängig machen kann man da gar nichts, soviel ist klar. Pausieren vielleicht, aber zu versuchen alles zu stoppen wäre brutal... das sehe ich nicht als Option.
Viele kommen an der Stelle schnell mit "Besitzergreifend" um die Ecke, schließlich wirkt "Pausieren auf Knopfdruck" wie eine Art Notschalter, über den nur ich verfüge, das sehe ich aber anders.
Immerhin erzählt einem jeder von Rücksicht, Absprachen und so weiter, da kann es so weit außerhalb der Komfortzone nicht zuviel verlangt sein, auch mal zur Ruhe kommen zu wollen. Wäre das nicht was, worauf ich mich verlassen können sollte?
Mords die Metapher:
Tauchen macht Spaß, aber nicht mehr wenn die Luft ausgeht.
Wenn ihr sowas schon mal erlebt habt: Wie seid ihr damit umgegangen, dass der Partner eine intime Beziehung zu jemand anderem hat, wobei ihr wisst, dass ihr die Art der Beziehung weder verstehen, noch jemals selber aufbauen können werdet? Ich kann mir aktuell, wie gesagt, nicht so richtig vorstellen wie ich damit umgehen sollte...
Schönen Dank schon mal.
wie scheinbar so einige andere, stehen meine Frau und ich vor der Überlegung, ob es eine gute Idee wäre die Beziehung zu öffnen.
Wir haben eine sehr fordernde Zeit hinter uns und irgendwann ist sogar mir aufgefallen, dass es mehr als Zeit für ein offenes Gespräch über unsere Beziehung war - auch wenn es Überwindung gekostet hat. Das Gespräch tat gut, dabei kam auf beiden Seiten aber auch so einiges an die Oberfläche. Neben unseren ganz eigenen und gegenseitigen Schroffigkeiten und Fehltritten (kein Fremdgehen, sondern nur das Verhalten zueinander), kamen auch unerfüllte Bedürfnisse seitens meiner Frau zutage. Und diese Bedürfnisse sind hier mein Problem.
Zwar hat mich das alles vor eine ziemliche Herausforderung gestellt, aber wir beide können immer noch sehr gut miteinander, wir hören zu und wir reflektieren die angesprochenen Punkte. Daher hat sich zu der anfänglichen Panik meinerseits auch Mitgefühl gemischt, als mir klar wurde, dass wir hier nicht von irgendwelchen Spielerein, kecken Ideen oder so reden, sondern von echten, unterdrückten Bedürfnissen... in Richtung Dom/Sub-Beziehung und BDSM. Soviel tief sitzender Scham, Unsicherheit und Angst vor Verurteilung durch mich, die da zum Vorschein kamen.... das macht mich immer noch fertig....
Ich sag es an dieser Stelle direkt: Ich kenne mich da nicht aus.
Aufgrund dieser Bedürfnisse und ihres Vorschlags, habe ich mich mit offenen Beziehungen beschäftigt und mir von verschiedenen Leuten und Quellen angehört, wie unterschiedlich und individuell die Beziehungsgestaltung sein kann und vorallem auch sein muss! Daher nehmen wir selbstverständlich auch erst mal unsere jetzige Beziehungsform in Angriff und sorgen wieder für ein stabiles und offenes Miteinander, bevor wir dann wirklich(!) darüber nachdenken die Beziehung zu öffnen. Wobei jeder Ausgang aus dieser Situation eigentlich für einen von uns, oder beide, scheiße ist, wie ich finde, um es mal direkt zu sagen (Hoffnung auf Irrtum betsteht).
Jetzt, nach mehr Überlegungen und Recherche, frage ich mich allerdings, ob die Idee mit der offenen Beziehung nicht doch eher naiv sein könnte. Denn Bedürfnis ist nicht gleich Bedürfnis und ein von mir nicht geteiltes Bedürfnis kann ich nicht nachvollziehen und einordnen.
Das sporadische/seltene/wie auch immer Ausleben im BDSM-Bereich erfordert aus meiner Sicht eine sichere Vertrauensbasis zwischen den Teilnehmern, das Ausleben einer tatsächlichen Dom/Sub-Beziehung klingt für mich aber eher nach einer Beziehungsart, die man nicht "mal so" haben kann, sondern nach einer Lebensweise, welche sich zu großem Teil auch durch alltägliches Miteinander definieren kann - das klänge dann für mich weniger nach einer offenen Beziehung, sondern eher polyamor... oder so...
Da ich in der aktuellen heiklen Lage nichts misverstehen oder fälschlicher Weise unterstellen möchte, würde mich interessieren, ob ich das zumindest einigermaßen richtig sehe, oder ob ihr da doch mehr Flexbilität seht. Wenn, dann gibt es für mich aktuell nur Chancen auf eine offene Beziehung, wenn sich weitere Kontakte als Ergänzung zu unserer Hauptbeziehung darstellen. Aber kann eine Beziehung überhaupt auf Dominanz basieren, wenn sich diese selber unterordnen muss?
Ich denke man sieht: Diese Konzepte sind neu für mich
Zudem würden mich Erfahrungsberichte von der geschlossenen bzw. zurückhaltenden Seite einer einseitig offenen Beziehung interessieren.
Denn momentan versuche ich mich oft an einer Selbstanalyse und stelle wiederholt fest, dass ich selber wohl nicht der Typ dafür wäre. Weder bin ich der spontane One-night-stand-Typ, noch der offene ich-lass-jeden-in-mein-Leben-Mensch. Daher empfinde ich in der Richtung (aktuell) gar kein Bedürfnis und finde eine "Gegenrechnung" der Vorteile im Sinne von "Du kannst ja dann auch" als vorgeschobenes Pseudoargument. Der "Gewinn" darin läge für mich (zunächst?) darin, dass die Person, welche mir am meisten bedeutet, innerlich nicht kaputt geht und wir in der Lage wären das Leben zusammen zu genießen.
Wobei ich aber auch befürchte, dass ich daran scheitern kann und die Situation psychisch nicht aushalte. Und rückgängig machen kann man da gar nichts, soviel ist klar. Pausieren vielleicht, aber zu versuchen alles zu stoppen wäre brutal... das sehe ich nicht als Option.
Viele kommen an der Stelle schnell mit "Besitzergreifend" um die Ecke, schließlich wirkt "Pausieren auf Knopfdruck" wie eine Art Notschalter, über den nur ich verfüge, das sehe ich aber anders.
Immerhin erzählt einem jeder von Rücksicht, Absprachen und so weiter, da kann es so weit außerhalb der Komfortzone nicht zuviel verlangt sein, auch mal zur Ruhe kommen zu wollen. Wäre das nicht was, worauf ich mich verlassen können sollte?
Mords die Metapher:
Tauchen macht Spaß, aber nicht mehr wenn die Luft ausgeht.
Wenn ihr sowas schon mal erlebt habt: Wie seid ihr damit umgegangen, dass der Partner eine intime Beziehung zu jemand anderem hat, wobei ihr wisst, dass ihr die Art der Beziehung weder verstehen, noch jemals selber aufbauen können werdet? Ich kann mir aktuell, wie gesagt, nicht so richtig vorstellen wie ich damit umgehen sollte...
Schönen Dank schon mal.