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Benutzer72189
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo Alle,
ich habe ein komisches Problem, das ich hier gerne einmal zur Diskussion stellen möchte, da ich im Moment ziemlich ratlos bin und gerne erfahren würde ob es jemandem schonmal ähnlich ging.
In meinem Fall handelt es sich um eine Internetliebe, allerdings um eine sehr außergewöhnliche und vor allem langfristige.
Kennengelernt haben wir uns vor über zwei Jahren im Netz, haben damals sehr intensiven Kontakt gehabt und uns monatelang geschrieben. Schnell ist daraus eine Art "Verliebtheit" geworden, der wir uns beide nicht mehr entziehen konnten. Durch äußere Umstände (Umzug - zeitweise kein Internet) konnten wir dann eine zeitlang den Kontakt nicht mehr aufrechterhalten. Irgendwann hatten wir dann auch beide Partner im echten Leben, blieben aber die ganze Zeit über in Kontakt, erzählten uns immer alles, teilten Sorgen und berieten uns gegenseitig bei unseren Problemen. All diese Zeit war immer eine unterschwellige Verliebtheit zu spüren und obwohl ich in einer jahrelangen Beziehung steckte, hatte ich immer eine sehr komische, ausgeprägte Faszination und Sympathie zu meiner "Internetbekanntschaft", die ich vom ersten Tag an gespürt hatte und nie ganz beilegen konnte.
So vergingen knappe zwei Jahre mit fast täglichem Kontakt, inzwischen "kannten" wir uns wirklich gut. Eine Wendung nahm die ganze Geschichte vor ca. einem halben Jahr als wir durch einen "Zufall" beruflicher Art erstmal telefonieren "mussten". Wir waren beide unglaublich aufgeregt vor dem Gespräch und obwohl wir eigentlich nur technische Fakten und berufliche Dinge besprachen, war es danach sofort wieder um mich geschehen: Ich war verliebt. All die alten Gefühle und Ideen und Wünsche waren sofort wieder da und alles andere war vergessen. Ihr ging es genauso und so entwickelte sich über die Monate hinweg eine Art Internetbeziehung, die wir tatsächlich als beziehungsähnlich führten. Zu dieser Zeit bekam ich auch erstmal Fotos von ihr geschickt, die meine Verliebtheit und Begeisterung nur noch unterstützten und förderten. Es folgen etliche Telefongespräche (nun auch privater Natur) und natürlich tägliche Emails etc., auch schickten wir uns Post, Geschenke… alles mögliche.
Nun klingt das alles ziemlich verrückt, weil es sich komplett im virtuellen Raum abspielt, für mich ist diese Frau aber tatsächlich außergewöhnlich. Ich war schon oft verliebt, habe aber so etwas noch nie erlebt. Da besteht soviel Sympathie, soviele Gemeinsamkeiten und so eine Faszination, wie ich sie nur selten erlebt habe. Von Ihrer Seite ist es genau das gleiche. Ich würde, so komisch es klingen mag, tatsächlich von "Liebe" sprechen.
Nun fragt sich jeder natürlich sofort warum wir uns nicht treffen und genau da liegt auch das Problem: Denn das wollte sie all die Jahre nicht. Gut, damals war das auch nicht unbedingt nötig, aber jetzt, wo wirkliche Verliebtheit von beiden Seiten herrscht, wäre ein Treffen langsam der nächste Schritt.
Eigentlich hatten wir genau diesen Schritt auch die ganzen Monate geplant und wollten das jetzt konkret angehen, aber sie traut es sich nicht zu. Sie hat panische Angst davor mich zu treffen, mich zu sehen und live zu erleben. Ihrer Aussage nach hat das mehrere Gründe, der Hauptgrund ist aber die Angst enttäuscht zu werden. Sie befürchtet dass ich in Wirklichkeit nicht so verliebt sein könnte, dass die ganzen Träume (wir haben uns wirklich schon eine rosige Zukunft ausgemalt) zerplatzen könnten. Außerdem scheint sie eine wirklich panische Angst vor Bindung, Beziehung, ja, Liebe zu haben. Auf Nachfragen meinerseits kam auch heraus dass sie sich nie auf ernste Beziehungen einlassen konnte, sondern immer nur die oberflächlichen, mit nicht so vielen Gefühlen verbundenen einging. Nun ist bei uns das Gefühl aber wirklich mehr als intensiv und wir beide haben uns derart gern, dass von so einem Treffen natürlich eine gewisse Erwartungshaltung ausgeht, die - wenn man mal realistisch ist - natürlich auch enttäuscht werden könnte.
Ich setze sie nicht unter Druck was ein Treffen angeht und lasse ihr immer alle Zeit der Welt damit sie für sich entscheiden kann wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, aber allmählich spitzt sich die Situation zu. Sie selbst kann es nämlich kaum mehr erwarten, traut es sich aber nicht zu. Diese Angst und Ungeduld ist sogar so groß, dass sie ernsthaft darüber nachdenkt die ganze "Beziehung" in Frage zu stellen und zu beenden.
Konkret ist jetzt grade der Punkt gekommen, an dem ihr alles über den Kopf zu wachsen scheint. Wir führen nur noch Diskussionen, sie gerät in Panik, bekommt immer mehr Angst vor einem Treffen bzw. einer Beziehung und ist jetzt tatsächlich trotz aller "Liebe" soweit dass sie alles hinschmeißen und beenden möchte.
Sie möchte mich vergessen, möchte versuchen ohne mich zurechtzukommen um sich ihrer Angst gar nicht erst stellen zu müssen.
Ich möchte ihr aber so gerne helfen und ihr diese Angst irgendwie nehmen, aber ich kann nichts tun. Egal was ich sage, sie hat ein passendes Gegenargument parat und es wird immer schlimmer so dass ich langsam wirklich um die ganze "Beziehung" fürchte.
Ich finde es so schrecklich dass wir beide uns nichts mehr wünschen als uns endlich zu sehen und live zu erleben, aber sie sich mit ihrer Angst und ihren Bedenken so selbst im Weg steht. Sie ist sich dessen ja auch bewusst, weiß aber auch nicht wie sie dagegen vorgehen kann, die Angst scheint zu stark zu sein.
Meine Fragen sind nun die folgenden:
- Hat jemand sowas ähnliches schon mal erlebt?
- Kann jemand so eine Angst nachvollziehen oder kennt ähnliche Ängste vor Enttäuschung und diese Unsicherheiten?
- Wie soll ich ihr begegnen um ihr diese Angst zu nehmen? Wie kann ich die ganze Sache noch retten?
Versteht mich nicht falsch, ich möchte niemanden verändern oder verbiegen, aber mir ist wirklich sehr viel an dieser Frau gelegen und ich würde einiges dafür tun, sie irgendwie endlich mal zu sehen. Vor allem da ich genau weiß, dass sie sich das ebenso wünscht und einfach nur durch ihre Unsicherheit davon abgehalten wird. Ich möchte diese Beziehung auf jeden Fall retten, bin aber grade wirklich mit meinem Latein am Ende.
Ich bedanke mich bei allen, die diese lange Geschichte bis zum Ende gelesen haben und freue mich über Eure Meinungen. Nachfragen beantworte ich gerne.
Vielen herzlichen Dank.
ich habe ein komisches Problem, das ich hier gerne einmal zur Diskussion stellen möchte, da ich im Moment ziemlich ratlos bin und gerne erfahren würde ob es jemandem schonmal ähnlich ging.
In meinem Fall handelt es sich um eine Internetliebe, allerdings um eine sehr außergewöhnliche und vor allem langfristige.
Kennengelernt haben wir uns vor über zwei Jahren im Netz, haben damals sehr intensiven Kontakt gehabt und uns monatelang geschrieben. Schnell ist daraus eine Art "Verliebtheit" geworden, der wir uns beide nicht mehr entziehen konnten. Durch äußere Umstände (Umzug - zeitweise kein Internet) konnten wir dann eine zeitlang den Kontakt nicht mehr aufrechterhalten. Irgendwann hatten wir dann auch beide Partner im echten Leben, blieben aber die ganze Zeit über in Kontakt, erzählten uns immer alles, teilten Sorgen und berieten uns gegenseitig bei unseren Problemen. All diese Zeit war immer eine unterschwellige Verliebtheit zu spüren und obwohl ich in einer jahrelangen Beziehung steckte, hatte ich immer eine sehr komische, ausgeprägte Faszination und Sympathie zu meiner "Internetbekanntschaft", die ich vom ersten Tag an gespürt hatte und nie ganz beilegen konnte.
So vergingen knappe zwei Jahre mit fast täglichem Kontakt, inzwischen "kannten" wir uns wirklich gut. Eine Wendung nahm die ganze Geschichte vor ca. einem halben Jahr als wir durch einen "Zufall" beruflicher Art erstmal telefonieren "mussten". Wir waren beide unglaublich aufgeregt vor dem Gespräch und obwohl wir eigentlich nur technische Fakten und berufliche Dinge besprachen, war es danach sofort wieder um mich geschehen: Ich war verliebt. All die alten Gefühle und Ideen und Wünsche waren sofort wieder da und alles andere war vergessen. Ihr ging es genauso und so entwickelte sich über die Monate hinweg eine Art Internetbeziehung, die wir tatsächlich als beziehungsähnlich führten. Zu dieser Zeit bekam ich auch erstmal Fotos von ihr geschickt, die meine Verliebtheit und Begeisterung nur noch unterstützten und förderten. Es folgen etliche Telefongespräche (nun auch privater Natur) und natürlich tägliche Emails etc., auch schickten wir uns Post, Geschenke… alles mögliche.
Nun klingt das alles ziemlich verrückt, weil es sich komplett im virtuellen Raum abspielt, für mich ist diese Frau aber tatsächlich außergewöhnlich. Ich war schon oft verliebt, habe aber so etwas noch nie erlebt. Da besteht soviel Sympathie, soviele Gemeinsamkeiten und so eine Faszination, wie ich sie nur selten erlebt habe. Von Ihrer Seite ist es genau das gleiche. Ich würde, so komisch es klingen mag, tatsächlich von "Liebe" sprechen.
Nun fragt sich jeder natürlich sofort warum wir uns nicht treffen und genau da liegt auch das Problem: Denn das wollte sie all die Jahre nicht. Gut, damals war das auch nicht unbedingt nötig, aber jetzt, wo wirkliche Verliebtheit von beiden Seiten herrscht, wäre ein Treffen langsam der nächste Schritt.
Eigentlich hatten wir genau diesen Schritt auch die ganzen Monate geplant und wollten das jetzt konkret angehen, aber sie traut es sich nicht zu. Sie hat panische Angst davor mich zu treffen, mich zu sehen und live zu erleben. Ihrer Aussage nach hat das mehrere Gründe, der Hauptgrund ist aber die Angst enttäuscht zu werden. Sie befürchtet dass ich in Wirklichkeit nicht so verliebt sein könnte, dass die ganzen Träume (wir haben uns wirklich schon eine rosige Zukunft ausgemalt) zerplatzen könnten. Außerdem scheint sie eine wirklich panische Angst vor Bindung, Beziehung, ja, Liebe zu haben. Auf Nachfragen meinerseits kam auch heraus dass sie sich nie auf ernste Beziehungen einlassen konnte, sondern immer nur die oberflächlichen, mit nicht so vielen Gefühlen verbundenen einging. Nun ist bei uns das Gefühl aber wirklich mehr als intensiv und wir beide haben uns derart gern, dass von so einem Treffen natürlich eine gewisse Erwartungshaltung ausgeht, die - wenn man mal realistisch ist - natürlich auch enttäuscht werden könnte.
Ich setze sie nicht unter Druck was ein Treffen angeht und lasse ihr immer alle Zeit der Welt damit sie für sich entscheiden kann wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, aber allmählich spitzt sich die Situation zu. Sie selbst kann es nämlich kaum mehr erwarten, traut es sich aber nicht zu. Diese Angst und Ungeduld ist sogar so groß, dass sie ernsthaft darüber nachdenkt die ganze "Beziehung" in Frage zu stellen und zu beenden.
Konkret ist jetzt grade der Punkt gekommen, an dem ihr alles über den Kopf zu wachsen scheint. Wir führen nur noch Diskussionen, sie gerät in Panik, bekommt immer mehr Angst vor einem Treffen bzw. einer Beziehung und ist jetzt tatsächlich trotz aller "Liebe" soweit dass sie alles hinschmeißen und beenden möchte.
Sie möchte mich vergessen, möchte versuchen ohne mich zurechtzukommen um sich ihrer Angst gar nicht erst stellen zu müssen.
Ich möchte ihr aber so gerne helfen und ihr diese Angst irgendwie nehmen, aber ich kann nichts tun. Egal was ich sage, sie hat ein passendes Gegenargument parat und es wird immer schlimmer so dass ich langsam wirklich um die ganze "Beziehung" fürchte.
Ich finde es so schrecklich dass wir beide uns nichts mehr wünschen als uns endlich zu sehen und live zu erleben, aber sie sich mit ihrer Angst und ihren Bedenken so selbst im Weg steht. Sie ist sich dessen ja auch bewusst, weiß aber auch nicht wie sie dagegen vorgehen kann, die Angst scheint zu stark zu sein.
Meine Fragen sind nun die folgenden:
- Hat jemand sowas ähnliches schon mal erlebt?
- Kann jemand so eine Angst nachvollziehen oder kennt ähnliche Ängste vor Enttäuschung und diese Unsicherheiten?
- Wie soll ich ihr begegnen um ihr diese Angst zu nehmen? Wie kann ich die ganze Sache noch retten?
Versteht mich nicht falsch, ich möchte niemanden verändern oder verbiegen, aber mir ist wirklich sehr viel an dieser Frau gelegen und ich würde einiges dafür tun, sie irgendwie endlich mal zu sehen. Vor allem da ich genau weiß, dass sie sich das ebenso wünscht und einfach nur durch ihre Unsicherheit davon abgehalten wird. Ich möchte diese Beziehung auf jeden Fall retten, bin aber grade wirklich mit meinem Latein am Ende.
Ich bedanke mich bei allen, die diese lange Geschichte bis zum Ende gelesen haben und freue mich über Eure Meinungen. Nachfragen beantworte ich gerne.
Vielen herzlichen Dank.