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ADS/ADHS bei Kindern und Erwachsenen

Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #1
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #2
celavie celavie fällt mir dazu ein. Wen könnte man noch verlinken?
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Rosoideae Fragaria Rosoideae Fragaria HarleyQuinn HarleyQuinn würden mir spontan einfallen
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #4
Danke fürs verlinken :smile:
Es dauert noch ein bisschen bis ich so richtig reinkomme aber dafür bekomm ich eine Beratung und weiteres extra für Erwachsene.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #5
Ich glaube viele sind gerade erst in der Diagnostik. Mit meinem Sohn bin ich z.B. gerade dabei. Nächster Termin ist aber erst im Mai (Konzentrationstest) und Auswertung dann erst Ende Mai. Seid ihr offen für ne Medikation im Fall der Diagnosebestätigung oder wollt ihr vor allem therapeutische Unterstützung?
 
G
Benutzer Gast
  • #6
Darf ich auch mitmachen? Ich bin seit knapp zwei Jahren auch ADS diagnostiziert, aber eigentlich auch noch am "einarbeiten" bzw. herantasten.
 
Seestern1
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  • Themenstarter
  • #7
Ja klar, dass soll ja hier ein offener Erfahrungsaustausch werden :smile:
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Ich bin auch gerade in der Diagnostik (warte leider auf nen Termin, habe bisher nur den Wisch vom Psychiater mit „V.a. ADHS“).
 
celavie
Benutzer58054  (43) Sehr bekannt hier
  • #9
Das Buch fand ich sehr gut für den Einstieg:

und den Podcast
ADHD for smart ass women

bzw dem Tabulos Podcast zum Thema aus dem letzten Jahr.
 
celavie
Benutzer58054  (43) Sehr bekannt hier
  • #10
Witzig ist ja auch AufmerksamkeitsDefizit - wenn ich eins nicht habe, dann ein Defizit in Aufmerksamkeit bzw Gehirnleistung. Eher ein Zuviel davon. Nur auf eine Sache länger konzentrieren fällt mir schwer.
 
wild_rose
Benutzer164330  Beiträge füllen Bücher
  • #11
Witzig ist ja auch AufmerksamkeitsDefizit
Ich finde das auch unpassend und würde meine Symptome eher als Aufmerksamkeitsteuerungsdefizit beschreiben. Von den anderen Dingen die in der Beschreibung vollkommen fehlen wie Impulsivität und soziale Unfähigkeit mal abgesehen :grin:
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #12
Unsere Kinderpsychologin erklärte mir hierzu auch, dass die Amerikaner wohl mittlerweile häufiger den Begriff 'Executive Function Disorder' verwenden, weil es eben eher um Probleme in der 'Exekutive' geht, als wirklich um verringerte Aufmerksamkeit.

Passt zu dem, was ihr hier schreibt.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Ich gehe ja bei mir spätestens seit dem Studium, als ich ein paar Seminare zum Umgang mit AD(H)S-Schülern gemacht habe, davon aus, dass ich definitiv auch in das ADS-Spektrum gehöre. In meiner Familie wurde es mittlerweile auch bei mehreren nahen Familienmitgliedern diagnostiziert, was den Verdacht erhärtet.
Ich selbst verspüre bisher keinen Leidensdruck, das testen und diagnostizieren zu lassen, eventuell ändert sich meine Meinung, falls mein zweiter Sohn Anzeichen für ADS zeigt. Beim Großen ist nichts davon zu bemerken und ich bin ehrlich gesagt einfach nur erleichtert, weil ich erlebt habe, wie schwer es gerade für die beiden Verwandten (männlich) war und ist, sich einzufinden und zurechtzukommen. Es sind großartige Menschen, aber jedes Feature dieser Art, das ich nicht weitergebe, lässt mich aufatmen.

Andererseits bin ich fest davon überzeugt, dass wir als Gesellschaft ADSler brauchen, weil diese einfach ganz andere Lösungswege gehen und oft über eine besondere Form von Kreativität im Umgang mit gestellten Aufgaben verfügen. Ich fänd es schön, wenn man weniger versuchen würde, alle Formen von ADS in eine "normale" Form zu pressen, sondern ein Umfeld schaffen würde, in dem sich auch Menschen mit dieser "Begabung" zurechtfinden und klarkommen.

Off-Topic:
Als Beispiel: Ich weiß, dass ganz viele Menschen nicht mit mir dauerhaft auskämen und nie mit mir zusammen sein könnten, weil ich bin, wie ich bin. Mein Mann hat in seinem Leben aufgrund einiger autistischer Züge ähnliche Erfahrungen gemacht. Wir beide ergänzen uns aber nun seit 10 Jahren hervorragend und unterstützen uns da, wo wir jeweils Defizite haben. Nach außen hin wirken wir wie ein ganz normales Paar und irgendwie sind wir das ja auch, auch wenn jeder einzelne von uns seine Schwierigkeiten hat.
 
nepomuk
Benutzer108566  Sehr bekannt hier
  • #14
...
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • #15
Unsere Kinderpsychologin erklärte mir hierzu auch, dass die Amerikaner wohl mittlerweile häufiger den Begriff 'Executive Function Disorder' verwenden, weil es eben eher um Probleme in der 'Exekutive' geht, als wirklich um verringerte Aufmerksamkeit.

Passt zu dem, was ihr hier schreibt.
Das trifft es auch bei mir eigentlich sehr gut, bzw. besser. Ich hatte auch als Kind schon immer viele Probleme bei der Sache zu bleiben, weil einfach so viel immer gleichzeitig in den Kopf kam und verarbeitet werden wollte.
Mir hätte es sich damals schon viel geholfen wenn ich gewusst hätte das das nicht einfach nur meine eigene Unruhe und Verpeiltheit war. :smile:
 
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Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (31) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #159
Bei mir hat der Online Test auch ergeben, das ich nicht konzentriert Arbeite und ein starker Hinweis auf ADHS vorliegt.
So von der Art waren auch die Tests in meiner Diagnostik.
Aber zum einen über einen längeren Zeitraum (1-1,5 h). Danach hatte mich die Testerin gefragt ob mich das erschöpft hat, was ich verneinte. Als ich dann im Auto war ist der Stress den dieser Test bei mir ausgelöst hat erst abgefallen und ich habe gemerkt das ich in Wirklichkeit sehr müde war.
Zum anderen sehe ich bei diesem Test mögliche andere Erklärungen, warum man gute oder schlechte Ergebnisse erzielt. Z.B. kann jemand vielleicht besonders gut Kopfrechnen oder kann nicht gut sehen. Die Tests in der Diagnostik waren deutlich umfangreicher und diverser (wenn auch nicht interessanter). Dadurch ist da natürlich auch mehr abgedeckt.

Zu dem "besonders gut Laufen unter Druck/Stress": Man muss da natürlich im Auge behalten dass man als AD(H)Sler gerne in Extreme verfällt. Aber auch wir können Burnout bekommen. Sollte man schon im Auge behalten. Und eigentlich sind ein paar freie Kapazitäten auch wichtig, damit einen unerwartetes nicht direkt raus haut.
Das ist teilweise so ein bisschen mein Problem. Ich liebe dieses High, wenn viel los ist und alles Zack, Zack, Zack geht. Aber ich weiß einfach das es nicht lange gut geht und versuche mich deshalb da immer ein bisschen zu zügeln.
Andererseits hatte ich auch schon Phasen wo ich vor lauter Angst vor dem Down, erst gar nichts angefangen habe. Auch nicht gut.
Ich kämpfe da sehr um den Mittelweg.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #251
Wenn ich das so lesen… naja, den Test habe ich bisher nicht gemacht, da hätte ich einen Account erstellen müssen, oder? 😅
Bei vielem hier nicke ich jedoch.
Fehlende Hausaufgaben haben mich in der Mittelstufe ganz schön runtergezogen notentechnisch, die Leistungen selbst waren weniger das Problem. Soziale Probleme: ja, es sei denn, die Menschen waren deutlich älter oder ähnlich.
Ab der Oberstufe gab es keine Probleme mehr. Hausaufgaben habe ich weiterhin nicht gemacht. Meine Lehrkräfte waren damit meistens einverstanden, der Deal war, dass ich dafür mitmache. Da mir ohnehin langweilig war, konnte ich mich dann aktiv beteiligen. War ok. Ein Lehrer kam damit weniger klar. Ich sollte meine Sachen dann „vorlesen“. Nichts lieber als das. Was soll ich sagen? Seine Hausarbeiten haben uns nicht weigergebracht. Am Ende hatte ich 13 Punkte im Abi, danach ging es dann weiter mit 10. War schon amüsant, es war halt niemand gut vorbereitet trotz Teilnahme und Hausaufgaben 😌
Fürs Abi (ja, in Summe für alle Prüfungen) habe ich anderthalb Tage gelernt. 1,x kam dabei raus, war ok.
Im Studium ist es mir auf die Füße gefallen. Da musste ich dann tatsächlich auch erst lernen lernen. Das war schon schwierig, gekrönt von persönlichen Tragödien kam da dann auch der Bruch im Lebenslauf auf diese Weise zustande.
Faszinierenderweise geht es hier anscheinend vielen ähnlich 😅 Diese Häufung finde ich tatsächlich interessant.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #490
Ich habe letzte Woche etwas sehr wichtiges gelernt:
Personen mit Autismus und oft auch mit ausgeprägtem ADHS haben ja bekannterweise ein Problem beim Erlernen von Abläufen (Ordnung halten, Morgens fertig machen, etc). Sie bilden keine Habits, also keine Automatismen. Deshalb ritualisieren sie vieles.
Der Unterschied zwischen Ritual und Habit ist, dass man das Ritual mit Verstand, den Habit aber unterbewusst macht.
Neurotypische Menschen können sich im Halbschlaf im Bad fertig machen. Wenn man ihnen sagt "Putz dir die Zähne", dann macht man das einfach, es ist automatisch abgespeichert in welcher Reihenfolge man welche Bewegung macht. Ebenso so beim Haarewaschen. Man denkt da gar nicht, man macht einfach, seift sich ein, spült die Haare, rasiert die Achseln... Das kann so extrem sein, dass man das Badezimmer betritt, weil man das neue Shampoo ins Regal stellt und aufeinmal auf dem Klo sitzt, weil man das so automatisiert hat.
Autistische Personen haben diese Habits nicht, oder zumindest nur deutlich weniger ausgeprägt. Da muss bei jedem Zähneputzen, bei jedem Toilettengang, bei jedem Duschen und Tasche packen muss jeder Handgriff als aktive Handlung mitgedacht werden und das IMMER - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Das kostet unglaublich viel Gehirnkapazität und deshalb geht dann auch viel verloren, bzw wird übergangen: Zahnpastatuben bleiben offen, das Klo nicht abgespült, das Portemonnaie vergessen, die Haare nicht gekämmt, die Jacke neben die Garderobe auf die Kommode gelegt, die Schuhe vorm Regel stehen gelassen... Wahlweise leben diese Menschen daher im absoluten Chaos (zerstreuter Professor) oder sind zur Kompensation hyperordentlich und hyper strukturiert (eben sehr ritualisiert), um nicht unter zugehen.

Ich fand das sehr spannend, vielleicht hilft es anderen auch die Familienmitglieder zu verstehen.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #505
Ich habe letzte Woche etwas sehr wichtiges gelernt:
Personen mit Autismus und oft auch mit ausgeprägtem ADHS haben ja bekannterweise ein Problem beim Erlernen von Abläufen (Ordnung halten, Morgens fertig machen, etc). Sie bilden keine Habits, also keine Automatismen. Deshalb ritualisieren sie vieles.
Der Unterschied zwischen Ritual und Habit ist, dass man das Ritual mit Verstand, den Habit aber unterbewusst macht.
Neurotypische Menschen können sich im Halbschlaf im Bad fertig machen. Wenn man ihnen sagt "Putz dir die Zähne", dann macht man das einfach, es ist automatisch abgespeichert in welcher Reihenfolge man welche Bewegung macht. Ebenso so beim Haarewaschen. Man denkt da gar nicht, man macht einfach, seift sich ein, spült die Haare, rasiert die Achseln... Das kann so extrem sein, dass man das Badezimmer betritt, weil man das neue Shampoo ins Regal stellt und aufeinmal auf dem Klo sitzt, weil man das so automatisiert hat.
Autistische Personen haben diese Habits nicht, oder zumindest nur deutlich weniger ausgeprägt. Da muss bei jedem Zähneputzen, bei jedem Toilettengang, bei jedem Duschen und Tasche packen muss jeder Handgriff als aktive Handlung mitgedacht werden und das IMMER - mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg. Das kostet unglaublich viel Gehirnkapazität und deshalb geht dann auch viel verloren, bzw wird übergangen: Zahnpastatuben bleiben offen, das Klo nicht abgespült, das Portemonnaie vergessen, die Haare nicht gekämmt, die Jacke neben die Garderobe auf die Kommode gelegt, die Schuhe vorm Regel stehen gelassen... Wahlweise leben diese Menschen daher im absoluten Chaos (zerstreuter Professor) oder sind zur Kompensation hyperordentlich und hyper strukturiert (eben sehr ritualisiert), um nicht unter zugehen.

Ich fand das sehr spannend, vielleicht hilft es anderen auch die Familienmitglieder zu verstehen.

Mein großes Kind hat komplexe, selten genutzte Tätigkeiten auch wieder verlernt, zB Purzelbaum. Das macht man mit 10 ja nicht mehr oft, sie kann es nicht mehr. Autisten können auch Fahrradfahren und Co wieder verlernen. Verwandte von mir können nicht Auto fahren, haben aber einen Doktortitel.

Es ist wie mit der Dyskalkulie, die sehr gehäuft bei ADHS auftritt. Es ist ja nicht nur so, dass Zahlen nur ein verwurschteltes Durcheinander sind, wie verknotete Haare, es ist dieses stete immer wieder neu lernen. Dyskalkuliker können sich ja (gewisses) Rechnen auch (hart) erarbeiten, aber - immer wieder neu. Genau für dieses immer wieder neu geht einfach irgendwann die Puste aus, wer möchte sich schon zehnmal im Jahr Grundrechenarten beibringen und wer möchte sich schon permanent die einfachsten Dinge immer wieder neu erarbeiten? Deshalb gibt es ja immer wieder Phasen, in denen einfach nichts mehr funktioniert, weil alles zu mühsam ist, weil die Kraft nicht mehr reicht, weil diese für die einfachsten Dinge verbraucht wird und genau deshalb bekommen so viele unbehandelte Menschen mit ADHS eine Erschöpfungsdepression, weil so viel Kraft in den Alltag gesteckt werden muss und das ganz einfach zehrt und nicht genug Kapazität für die großen Dinge übrig lässt.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #567
Dreizehn Dreizehn
In Ergänzung zu Daylight Daylight

Sehr häufig sind Mädchen und Frauen nicht die typischen Zappelphilippe, mit denen man ADHS verbindet. Die Unruhe z.B. zeigt sich weniger in der Motorik, sondern findet mehr im Kopf statt. Mädchen sind öfter die verträumteren ADHSler.

Ich verlinke das mal zusätzlich:

Natürlich kann man fragen, wie viel ist davon vielleicht Sozialisation? Ich denke z.B., dass die Tatsache, dass deine Tochter auch nach außen hin "formuliert", schlicht damit zu tun hat, dass du es ihr auch einfach zugestehst, dass du sie nicht zwingst, es in sich mit ihr auszumachen. Oder auch, dass du ihr gestattest, sich z.B. zu wehren (die festhaltende Lehrerin).

Es wird sich vielleicht in Jahrzehnten zeigen, wenn eine andere Erziehung Auswirkungen hat, ob sich die männlichen/weiblichen Typen nicht doch mehr ähneln als man denkt.

Es kann aber auch sein, dass alles so bleibt wie es ist, ein Herzinfarkt zeigt sich bei Frauen ja auch ganz anders als bei Männern. Auf jeden Fall ist man auch bei ADHS zu lange von der Normgröße männlich ausgegangen.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #778
Und jetzt geht der Scheiß mit der ADHS-Medikation weiter. Ich hatte echt gehofft, was Wirksames zu bekommen, was ich nicht jeden Tag nehmen muss
ADHS Medikation muss schon kontinuierlich genommen werden. Zumindest ist es sinnvoller.


Hab das Rezept für Atomoxetin jetzt erst Mal mitgenommen. Ob ich es wirklich nehme, weiß ich noch nicht.
Mach das mal. Also es nehmen. Mit mal meine ich natürlich nicht einmal zum testen, sondern solange bis du eine Aussage treffen kannst. Über welchen Zeitraum sollst du auf wahrscheinlich 40mg steigern? Solange würde ich es auf jeden Fall mal versuchen, es sei denn, die Nebenwirkungen sind zu stark.
Mach das, schon deshalb, dass du eine Argumentationsgrundlage hast, aber auch für dich, zur Erfahrung. Ich finde, dass Strattera, darunter fällt Atomoxetin, einen ganz anderen Bereich ansprechen, als Metylphenidate, also BTM Medikamente, aber sie sprechen Bereiche an. Bezüglich Konzentration und ähnlichem wirst du sicher nicht den Effekt haben wie mit Ritalin, Medikinet usw.
Atomoxetin hat z.B. das, was ich hier beschrieben habe, erreicht, nämlich, dass sich 'morgens' immer noch doof anfühlte, aber nicht so wie zehn Kilimandscharos auf mir drauf. Das war schon schön, einfach eine Erleichterung. Es gab auch noch ein paar andere klare Wirkungen, die will ich jetzt aber wegen zu persönlich nicht ausführen. Metylphenidate haben einen ganz anderen Bereich angesprochen, beides zusammen wäre das Beste, nur ein paar Bereiche, sind ja auch schon etwas.
Beim Atomoxetin musst du bitte beachten, dass es anders als die BTM ein Spiegelmedikament ist, die positiven Wirkungen brauchen etwas. Sprich in dieser Zeit auch nochmals mit deinen Ärzten wie die Befürchtung mit dem Risiko beseitigt werden könnte.
Was du auf jeden Fall machen solltest, kauf dir ein Blutdruckmessgerät und miss deinen Blutdruck vor der Einnahme mit Atomoxetin, eine halbe Stunde danach und dann nochmal ein paar Stunden später. Dokumentiere alles. Es ist nämlich leider nicht so, dass Atomoxetin da völlig unproblematisch ist, was den Blutdruck betrifft und darum geht es deinem Arzt wohl auch.
Trotzdem, sei achtsam, aber, probiere das Atomoxetin.
 
Enigma.
Benutzer203678  (52) Öfter im Forum
  • #1.215
Ich steh ja noch am Anfang und muss die nächsten 4 Wochen natürlich nach Anleitung vom Arzt dosieren…
Aber entscheidet ihr das eigenständig wann (also Wochenende, Urlaub) ihr die Medikamente einnehmt? (Denn das könnte bei mir in Verbindung mit Zyklus wichtig sein) und Dosierung?
Mein Doc wollte mir auch erst 30 mg Elvanse adult aufschreiben, obwohl er das für mich zu viel fand (ich reagiere auf viele Medis sehr sensibel). Nachdem ich ihm gesagt habe, dass Elvanse "ohne Adult" in allen Dosierungen für Erwachsene zugelassen ist (und er es nochmal kurz gecheckt hat), hat er mir die 20 mg verschrieben.

Ich habe mich auch die 20 mg nicht getraut :seenoevil: und mit 10 mg angefangen. Fand er völlig o.k., so lange ich die besprochene Höchstdosis nicht überschreite. Auch dass ich die Dosierungen nicht nur 7 Tage, sondern teilweise 10-14 Tage oder noch länger genommen habe, bevor ich höher dosiere, fand er gut. Ich habs halt immer offen kommuniziert - auch dass ich mal versehentlich zu viel genommen habe, was mir erst aufgefallen war, als ich so langsam aus dem morgendlichen Halbschlaf erwachte.:sleep:

Laut meinem Doc sollte ich in der Eindosierungsphase die Medis täglich nehmen, um die Wirkung besser beurteilen zu können. Danach hat er mir empfohlen, ab und zu 1-2 Tage Pause zu machen, damit mein Körper sich von den Medis erholen kann. Die Empfehlung ist aber individuell, entsprechend meiner Reaktion auf die Medis, erfolgt.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #1.224
Ich hatte es hier ja schon beschrieben, als an mich herangetragen wurde (vor einem Jahr??), dass bei K1 Autismus vorliegen würde und bei mir eben auch und ich das natürlich gleich an das Kind weitergegeben habe, war das fürs Kind überhaupt keine neue Information, jaha, wisse es schon seit Jahren, hatte es rumgegoogelt, ertestet, sich total wiedergefunden, besteht kein Zweifel usw. Nur ich habe natürlich nichts bemerkt.
Hast du mit deinem Kind mal offen dadrüber geredet, auch über die damit verbundene Trauer oder Wehmut, die das bei dir auslöst?

Zum einen ist man manchmal eben betrtiebsblind. Zum anderen ist es viel verlangt, die eigene Diagnose bei anderen zu erkennen, wenn man die eigene nicht kennt. :zwinker: Bei uns zu Hause reden alle durcheinander, wechseln die Themen im Sekundentakt, es ist bekannt, dass man hier und da nichts hinstellen darf, weil meine Mutter das nicht erträgt, dass man bestimmte Farben nicht anziehen darf, weil ihr dann schlecht wird, dass mein Vater Antworten gibt, ohne es später zu wissen... mit etwas Abstand denke ich mir mittlerweile, dass da einige Autisten und /oder ADHSler zusammensitzen und dass auch mein Bruder und ich nicht beim Bettenmachen gefunden wurden. :grin: Aber wenn doch alle so sind, ist es auch wieder unser "normal", so sind wir eben.

Was ich vor einem Jahr bewegend fand, als mein Vater sagte, dass er die Sendung mit Torsten Sträter und Kurt Krömer gesehen hatte und er dann sagte: "Dein Bruder hat einfach auch seit Jahren Depressionen und ich habe das nie gesehen und total unterschätzt." Und dabei schaute er total traurig und ich fand es einfach so wichtig in dem Moment, dass er das sieht. Dass er damit auch mich sieht, die seit Jahren die Probleme aufdröselt und Hilfe möchte, während meine Eltern sagen: "Du kennst ihn doch!"

Meine Schwiegereltern haben meinem Mann als Kind Ritalin gegeben. Wir haben jahrelang (!) darüber geredet, ob er ADHS haben könnte, erst danach sagte meine Schwiegermutter irgendwann: "Die Tabletten hattest du als Kind schon". Bis heute null Reflexion dazu, sobald wir das ansprechen, wird das Thema gewechselt. Aus Sicht eines erwachsenen Kindes: Das ist kacke.

Mein Tipp wäre daher, sage deinen Kindern das, was du hier schreibst. Dass du dir diese Gedanken machst, zeigt doch, dass du eine empathische und fürsorgliche Mama bist, die auch nur das Beste wollte - aber es eben damals nicht besser wusste.

Viel schlimmer, als etwas nicht zu wissen, ist aber, starrsinnig daran festzuhalten, dass das "eben so war" und "nicht anders ging". Das machen meine Schwiegereltern nämlich immer und das tut meinem Mann jedes Mal sehr weh. Ein simples "Das war doof" von den eigenen Eltern kann manchmal soviel ausmachen.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #1.302
Dazu muss man aber auch sagen, dass ich aktuell PMS habe und da meine ADHS-Symptome deutlich schlimmer werden, insofern muss ich vielleicht einfach meine Periode abwarten, um das Medikament besser beurteilen zu können?
In der Periode selbst musst du mit deutlichen Einschnitten in der Wirkung rechnen. Ansonsten, so wie Dreizehn Dreizehn schreibt, es ist zu kurz, um es wirklich beurteilen zu können.
Vor vielen vielen Seiten hatte ich es schon geschrieben, aber hier auch nochmal, viele ADHSler bemerken die positive Wirkung der Medikamente auch oft erst, wenn sie diese absetzen, also quasi im "fehlen". Dafür ist es zu früh für dich, einfach nochmal als Hinweis, dass vieles so "zwischen den Zeilen" wirkt und man nicht vorschnell urteilen sollte. Die Unruhe sollte man natürlich gut im Auge haben. Wenn das irgendwann gar nicht mehr gehen sollte (ich zu früh wie gesagt), dann kann ich auch nochmal als (ganz andere) Alternative Atomoxetin (Strattera) empfehlen. Bringt ziemlich wenig in Richtung Konzentration, Struktur, usw., aber eine deutliche Stimmungsaufhellung, die du ja auch bei Elvanse schätzt.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #1.512
Ja, bei uns war es ganz gut, nicht überragend, aber als Auszeit und für die Bindung gut. Und immerhin ist das Kind seitdem sicher, dass es keine Reha mehr machen möchte und es zu Hause viel schöner ist, was die Dankbarkeit für das, was wir zu Hause machen, auch stark erhöht hat. :zwinker:

Die Klinik war halt eher oll, das Essen nicht kindgerecht und die Zeitpläne eher starr. Das war auf der negativen Seite. Sie waren im Sommer und war recht stickig in dem kleinen Zimmer. Auf der Haben-Seite waren aber viele gute Gesprächsgruppen, Elternrunden, die Schule war super dort (und hat uns gezeigt, dass Schule generell sehr gut gehen kann, wenn das Setting stimmt) und auch die Ärzte und Therapeuten waren sehr bemüht und gut. Es ist halt überall Personalmangel und man kann von den 4 Wochen nicht zuviel erwarten. Wenn man eine komplette Eindosierung mit Medikamenten möchte, ist eine Tagesklinik oder eine Elternkindstation besser. Bei uns gab es zwei Termine beim Psychiater und der wollte auch nichts an den Medikamenten ändern, weil dafür die Zeit fehlte. Unser Kind hat sich in der Zeit toll entwickelt und obwohl sie auch meckert, sind viele positive Berichte dabei. Die Wochenenden waren Highlights, sie hat viel gelernt und ist sehr souverän und selbstbewusst in der Zeit geworden. Dazu war sie 4 Wochen aus ihrer Schulklasse raus, was in unserer Konstellation sehr wichtig war.

Auch muss man ein bisschen nach Altersgruppen schauen - das Löwenkind war mit 7 in der Gruppe der 7 bis 12jährigen die Jüngste. Man hätte sie mental wohl besser in der Vorschulgruppe untergebracht, aber das ging wegen Schule halt nicht. Führte dann dazu, dass sie beim Schwimmtraining mit halbwüchsigen ADHSlern und Autisten einfach Angst bekam und dann verweigerte. Die Rehaklinik konnte aber dann auch Alternativen anbieten, weil das mit dem Schwimmen nicht ging.

FrauNaddi FrauNaddi Ich weiß, ich klinge da wie eine zerbrochene Schallplatte, aber für mich sind Medikamente bei ADHS echt keine Frage des "ob" mehr. Nahrungsergänzungsmittel, Ernährungsumstellung usw. schön und gut, aber helfen wird es nicht oder nur marginal. Da ADHS-Medikamente aber häufig auch auf die Impulsivität wirken, den Wunsch nach schnellen Dopaminkicks usw. reduzieren, ist das Thema Gewicht sehr häufig damit auch abgefrühstückt. Sehr viele Kinder nehmen unter Medikamentierung ab, weil der Appetit sinkt (je nach Ausgangsgewicht eine blöde oder gute Nebenwirkung), aber eben auch der "Kick" nicht mehr so benötigt wird.

Deswegen würde ich an deiner Stelle schnellstmöglich einen Termin zur Eindosierung machen, damit der Leidensdruck rausgeht und dein Sohn zur Ruhe kommen kann. Das dauert eh einige Wochen, bis man weiß, was hilft und was man braucht, da ist jetzt bis Ostern eine gute Zeitspanne.

Eine Reha oder Kur ist eben nichts, was man macht, wenn man auch zügig was braucht. Kurzfristig würde ich daher erstmal auf andere Dinge setzen, Reha oder Kur beantragen kann man ja parallel schon. Bei uns brauchte es dafür eine Bescheinigung vom Kinderarzt, das war aber schnell erledigt.
 
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Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #1.548
Voodoo Girl Voodoo Girl Wenn Elvanse nicht gut wirkt, bleiben als MPH eben auch noch Kinecteen und Concerta. Die wirken schneller und auch länger, als Elvanse. Bei uns war die Appetitlosigkeit damit aber sehr stark und Elvanse wirkt gleichmäßiger. Hat alles so seine Vor- und Nachteile und es dauert etwas, bis man was Passendes hat.

Wir hatten heute den schlimmsten Tag seit langem, was Impulsivität bei der Großen angeht. Haben ja bislang die Wochenenden immer mit 20mg Elvanse gemacht, aber das ging heute mal gar nicht. 40mg ist echt gut für die Schultage, ggf. müssen wir die Wochenenden dann mit 30mg machen, damit der Einbruch nicht so krass ist. Man wird sehen.
 
Enigma.
Benutzer203678  (52) Öfter im Forum
  • #1.549
Kinecteen und Concerta. Die wirken schneller und auch länger, als Elvanse.
Kann ich jetzt nicht bestätigen.

Kinecteen hat bei mir ca. 8-9 Stunden gewirkt, angeflutet ist es ca. 45 Minuten nach Einnahme.
Elvanse (30 mg) wirkt bei mir ca. 10-11 Stunden und nach ca. 1 h merke ich die Wirkung. Bei Elvanse ist die Wirkdauer auch abhängig von der Dosis (bei MPH nicht). Je höher die Dosis, desto länger wirkt es (zumindest bei den meisten. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.)

Stimulanzien können schon eine kleine Wundertüte sein und jeder reagiert anders.
 
Voodoo Girl
Benutzer8333  Verbringt hier viel Zeit
  • #1.550
Ist mir eben noch eingefallen: der Psychiater, der das aktuell betreut (ich bin aktuell nach jemanden in wohnortnähe) verordnet grundsätzlich nur Stimulanzien, die bei Erwachsenen offiziell zugelassen sind. Kann das daran liegen, dass "nur" Medikinet getestet wurde?

Dreizehn Dreizehn ich starte jetzt erst mit Elvanse. Bin mir aktuell nur noch unsicher, ob ich gleich mit 30 mg oder eben doch erstmal nur mit 20 mg anfange. Unter Medikinet hatte ich übrigens auch schon extreme Appetitlosigkeit. Ist das irgendwie so ein MPH Ding?
 
Zuletzt bearbeitet:
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #1.551
Voodoo Girl Voodoo Girl Ja, glaub schon. Habe unter Elvanse auch weniger Appetit,
wobei es immerhin gegen Abend besser wird. Dann hole ich da meine Kalorien nach. Oder am Wochenende 🙈.

Ich hab damals eindosiert (10/20/30 -
immer nach einer Woche erhöht), war dann länger auf 30mg, aber mit 20 geht es mir besser.
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #1.552
Ich hatte Anfang des Jahres mit Medikinet angefangen, von 10 mg auf 30 + 10 (morgens und mittags) und hatte deprimierend wenig Effekt, dafür aber tatsächlich auch deutliche Nebenwirkungen: Appetitlosigkeit (das fand ich sogar noch ganz praktisch), erhöhten Puls, Hitzegefühl, trockener Mund und am frustrierendsten ein deutliches Absinken meines Sexdrives, ich hatte nicht mal mehr Lust auf Selbstbefriedigung.

Die Ärztin hat dann umgestellt auf Elvanse, erst 20 mg, dann 30 mg, und da hatte ich zwar keine Nebenwirkungen, allerdings auch keine positiven Effekte. Ich hatte schon richtig Angst, ob ich doch fehldiagnostiziert bin, und die Medikation bei mir schlicht nicht wirkt.

Jetzt hat sie vor einer Woche auf 40 mg erhöht, und plötzlich erkenne ich mich nicht wieder, als sei mir ein Schleier von den Augen weggezogen worden. Ich habe genau die Effekte, von denen ich immer geträumt habe, also lästige Aufgaben auch durchzuziehen, anstatt sie beiseite zu schieben, Dinge nacheinander abarbeiten, mich weniger von Impulsen wie Social Media ablenken zu lassen, und insgesamt auch deutlich ruhiger und emotionskontrollierter, stressresistenter.

Ich habe noch immer Angst, dass ich mir das einbilde, oder dass das nur am Anfang so drastisch ist, aber ich genieße es unfassbar sehr. Gleichzeitig verblüfft mich etwas, wie krass der Effekt bei nur einer "leichten" Erhöhung ist.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #1.553
Kann ich jetzt nicht bestätigen.

Kinecteen hat bei mir ca. 8-9 Stunden gewirkt, angeflutet ist es ca. 45 Minuten nach Einnahme.
Elvanse (30 mg) wirkt bei mir ca. 10-11 Stunden und nach ca. 1 h merke ich die Wirkung.
Ja stimmt, Elvanse wird sogar bis 13 Stunden angegeben, Kinecteen 'nur' mit 12. Wobei wir hier MPH nach 20 Minuten merken, Elvanse braucht teils echt über ne Stunde, das muss man abziehen.

Gegen 17 Uhr ist die Wirkung mit Elvanse vorbei, Kinecteen hielt oft bis 20 Uhr. War dann blöd, wenn das Kind den ganzen Tag keinen Hunger hatte und dann um 21 Uhr 4 Teilchen und 5 Brote essen wollte. :grin: Das hatten wir mal im Urlaub, das war krass. Bei der Appetitlosigkeit unter MPH haben wir auch das Problem, dass kaum noch Gesundes ins Kind geht, entweder gehen Kohlenhydrate und Zucker en Masse- oder gar nichts. Da ist Elvanse besser, da gehen mittags und abends normale Mahlzeiten mit Gemüse usw., wenn auch kleiner, als ohne Medikamente. Da sie aber wächst, ist es nicht so wild, wenn sie dabei etwas schlanker ist.

LouisKL LouisKL Ich finde es auch erstaunlich, was das macht. Wir sind beim Kind nach mehreren MPH-Anläufen und Lieferengpässen beim sonst echt guten Kinecteen bei Elvanse von 20 und 30 gelandet und es lief gut. Kurz vor Ostern der Einbruch, sie konnte kaum noch lesen, rechnen oder schreiben, kam nicht mehr mit, war dauernd unkonzentriert und wurde wütend, weil ihr nichts gelang. Nun mit 40mg neues Kind - gut drauf, lustig und sozial, liest, rechnet und schreibt wieder ziemlich gut, Lehrerin beim Elternsprechtag berichtete, dass es die Woche nach Ostern richtig gut wurde. Wenn man bedenkt, dass unter diesen wechselnden Bedingungen ja auch IQ-Tests gemacht wurden, finde ich das ziemlich unheimlich. Zwischen 'Ich glaube, das Kind hat Dyskalkulie' und 'Wieso hat sie jetzt den Mathetest in 5 Minuten fertig?' ist da alles drin. :ratlos:
 
Zuletzt bearbeitet:
FrauNaddi
Benutzer174959  Meistens hier zu finden
  • #1.554
Könnt ihr bitte mal euren Senf dazugeben!

Wir hatten Donnerstag einen Termin mit dem großen (kinderpsychotherapeutische Praxis mit Freigabe von Medikamenten)…
Also Anamnese gemacht…

Hier die Aussagen…

Eine adhs UND generalisierte angststörung wird nicht gleichzeitig diagnostiziert… eine generalisierte angststörung schließt ein adhs kategorisch aus - denn eine angststörung löst die selben Symptome aus und wird die Angst behandelt schwinden die Symptome…

Ok klingt logisch, so halt das Prinzip einer differenzial Diagnose…

Meine Frage darauf… aber die Symptome hat er ja schon von Geburt an… leistungsängste die Ängste kamen erst später neu dazu (mit schuleintritt wo auch die fehlende konzentration das Kind selbst sehr belastet)
Es ist doch also auch möglich das die Ängste ein Produkt des nicht behandelten adhs ist…

Antwort: Nein ! So rum funktioniert das nicht… auch das er schon immer ein ängstliches, scheues (bei Erwachsenen/fremden Menschen/orten) Kind war, spricht nicht dafür das er adhs hat…

Also sind wir ohne Medikamente von dannen gezogen…
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #1.555
Eine adhs UND generalisierte angststörung wird nicht gleichzeitig diagnostiziert… eine generalisierte angststörung schließt ein adhs kategorisch aus - denn eine angststörung löst die selben Symptome aus und wird die Angst behandelt schwinden die Symptome…
Ich habe diese Diagnosen, also beide. Mit ADHS liegt ja auch ein erhöhtes Risiko für Depressionen und Angststörung vor.
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #1.556
Könnt ihr bitte mal euren Senf dazugeben!

Wir hatten Donnerstag einen Termin mit dem großen (kinderpsychotherapeutische Praxis mit Freigabe von Medikamenten)…
Also Anamnese gemacht…

Hier die Aussagen…

Eine adhs UND generalisierte angststörung wird nicht gleichzeitig diagnostiziert… eine generalisierte angststörung schließt ein adhs kategorisch aus - denn eine angststörung löst die selben Symptome aus und wird die Angst behandelt schwinden die Symptome…

Ok klingt logisch, so halt das Prinzip einer differenzial Diagnose…

Meine Frage darauf… aber die Symptome hat er ja schon von Geburt an… leistungsängste die Ängste kamen erst später neu dazu (mit schuleintritt wo auch die fehlende konzentration das Kind selbst sehr belastet)
Es ist doch also auch möglich das die Ängste ein Produkt des nicht behandelten adhs ist…

Antwort: Nein ! So rum funktioniert das nicht… auch das er schon immer ein ängstliches, scheues (bei Erwachsenen/fremden Menschen/orten) Kind war, spricht nicht dafür das er adhs hat…

Also sind wir ohne Medikamente von dannen gezogen…
Könnt ihr eine Zweitmeinung einholen? Zumal du ja diagnostiziert bist, da ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es dein Kind auch hat. Und klar kann ein ADHS-Kind eine Angststörung entwickeln. Oder eine Depression. Was ist denn das für eine Argumenation?! Kann man übrigens auch überall nachlesen, vielleicht hältst du es dem Arzt beim nächsten Mal unter die Nase?

 
FrauNaddi
Benutzer174959  Meistens hier zu finden
  • #1.557
Mit ADHS liegt ja auch ein erhöhtes Risiko für Depressionen und Angststörung vor.
Hatte ich ja auch so im Hinterkopf, deswegen ja mein Einwand… der eiskalt abgeschmettert wurde 😭…
Könnt ihr eine Zweitmeinung einholen?
Das wäre dann die 4.
die erste Stelle im SPZ hatte so argumentiert wie jetzt die Praxis…
Die aktuelle Therapeutin hat nach einer etwas abgespeckten erneuten Testung diese Diagnose gestellt…mit ihr arbeiten wir seit noch nicht ganz 6 Monaten…
 
sanspoil
Benutzer146280  (55) Meistens hier zu finden
  • #1.558
Hatte ich ja auch so im Hinterkopf, deswegen ja mein Einwand… der eiskalt abgeschmettert wurde 😭…

Das wäre dann die 4.
die erste Stelle im SPZ hatte so argumentiert wie jetzt die Praxis…
Die aktuelle Therapeutin hat nach einer etwas abgespeckten erneuten Testung diese Diagnose gestellt…mit ihr arbeiten wir seit noch nicht ganz 6 Monaten…
Deine Praxis macht keine Diagnose für Kinder?
Ich drücke euch die Daumen, dass ihr Hilfe bekommt.
 
Voodoo Girl
Benutzer8333  Verbringt hier viel Zeit
  • #1.560
Könnt ihr bitte mal euren Senf dazugeben!

Wir hatten Donnerstag einen Termin mit dem großen (kinderpsychotherapeutische Praxis mit Freigabe von Medikamenten)…
Also Anamnese gemacht…

Hier die Aussagen…

Eine adhs UND generalisierte angststörung wird nicht gleichzeitig diagnostiziert… eine generalisierte angststörung schließt ein adhs kategorisch aus - denn eine angststörung löst die selben Symptome aus und wird die Angst behandelt schwinden die Symptome…

Ok klingt logisch, so halt das Prinzip einer differenzial Diagnose…

Meine Frage darauf… aber die Symptome hat er ja schon von Geburt an… leistungsängste die Ängste kamen erst später neu dazu (mit schuleintritt wo auch die fehlende konzentration das Kind selbst sehr belastet)
Es ist doch also auch möglich das die Ängste ein Produkt des nicht behandelten adhs ist…

Antwort: Nein ! So rum funktioniert das nicht… auch das er schon immer ein ängstliches, scheues (bei Erwachsenen/fremden Menschen/orten) Kind war, spricht nicht dafür das er adhs hat…

Also sind wir ohne Medikamente von dannen gezogen…
Ich bin selbst von ADHS betroffen (bei mir wurde es erst letzten Herbst diagnostiziert) und habe mich deshalb viel mit dem Thema auseinandergesetzt. Was du da von der Praxis schilderst, wundert mich ehrlich gesagt – denn nach allem, was ich weiß, schließen sich ADHS und Angststörungen eben nicht grundsätzlich aus, im Gegenteil: Viele entwickeln Ängste aufgrund des ADHS – etwa durch dauerhafte Überforderung, Ablehnung oder Frust über eigene "Unzulänglichkeiten". Dass bei euch gesagt wurde, es könne nur das eine oder das andere sein, erscheint mir deshalb zumindest fragwürdig. Gerade wenn dein Kind schon früh Anzeichen von Konzentrationsproblemen gezeigt hat und die Ängste erst später dazu kamen, wäre doch auch die Möglichkeit denkbar, dass das ADHS die Ängste überhaupt erst mit ausgelöst hat – nicht umgekehrt
 
FrauNaddi
Benutzer174959  Meistens hier zu finden
  • #1.561
Ich bin selbst von ADHS betroffen (bei mir wurde es erst letzten Herbst diagnostiziert) und habe mich deshalb viel mit dem Thema auseinandergesetzt.
Dito…
Dass bei euch gesagt wurde, es könne nur das eine oder das andere sein, erscheint mir deshalb zumindest fragwürdig.
Empfinde ich ja auch so… aber die Löwin rauskramen kam mir in dem Augenblick nicht förderlich vor, deshalb ich das Gespräch mit der Therapeutin (die die Diagnose gestellt hat) sie wird sich jetzt mit der Praxis in Verbindung setzten…

Ich befürchte einfach das die Praxis nicht auf dem neusten Stand ist (im Gespräch konnte ich zb raushören das die noch das alte „Modell“ von adhs ODER ads fahren)…

Viele entwickeln Ängste aufgrund des ADHS – etwa durch dauerhafte Überforderung, Ablehnung oder Frust über eigene "Unzulänglichkeiten"
Richtig ich würde noch einfließen lassen das besonders unbehandelte Personen dazu neigen, was bei dem Kind ja die letzten 10 Jahre mehr oder weniger der Fall ist (ich würde mich als streng aber bedürfnisorientiert bezeichnen… also ich hab schon viel abgefangen, bin aber einfach kein Profi auf dem tiefenpsychologischen Gebiet)…
Gerade wenn dein Kind schon früh Anzeichen von Konzentrationsproblemen gezeigt hat und die Ängste erst später dazu kamen, wäre doch auch die Möglichkeit denkbar, dass das ADHS die Ängste überhaupt erst mit ausgelöst hat
Die konzentration ist erst bei der Einschulung so richtig auffällig geworden (in der Vorschule gab es ja noch nicht den Zwang „Schulaufgaben“ zu machen, da war es freiwillig und er hat es geliebt zu zeigen was er schon kann… Mal abgesehen von dem Pensum welches bewältigt werden muss)…
Alle anderen Dinge waren von Geburt an… Reizbarkeit und reizüberforderung… er war ein sehr anstrengendes Baby und mit der Fähigkeit sich selbstständig zu bewegen ist aus dem Baby ein Tornado geworden ❤️
Damit kommen wir ja als Familie auch zurecht, aber er ist in der Schule frustriert weil er das vorgegebene Pensum nicht schafft (das aber will)… er hat zum Glück die Fähigkeit ein Minimum an konzentration in Klassenarbeiten abzurufen…

Ich fand den Termin einfach insgesamt sehr anstrengend… der Sohn genauso…

Ich weiß einfach nicht mehr wie ich dem Kind weiterhelfen kann (hab wirklich schon sehr viele Tipp/tricks/Skills angelernt, ausprobiert, aussortiert)
 
Blaubeerin
Benutzer179302  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #1.562
Ich habs geschafft! Finally! Mit wurde ein Rezept ausgestellt, was ich am Freitag hoffentlich einlösen kann und dann kann ich am Wochenende mit Elvanse starten. Weil ich nur 50kg wiege, wollte der Arzt lieber erstmal mit 20mg anfangen. Schauen wir mal, was wird. Hoffe ja, es funktioniert direkt, hab nämlich keine Lust da viele Schleifen zu drehen (und jedes mal privat alles zahlen muss 🫠).
Bin so gespannt!
 
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