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Ängste des Partners - wie soll ich damit umgehen und kann helfen?

S
Benutzer171501  (25) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo zusammen,

man ist das lange her dass ich hier war, einiges hat sich verändert. Die neue Oberfläche sieht echt schick aus!

Ich habe mal eine Frage an euch, wie ihr damit umgehen würdet. Aber vorab noch ein paar Infos:
Die Freundin ist die gleiche wie aus den Threads vor 2 Jahren (uff fast sogar 3, mittlerweile rennt die Zeit).
Die Probleme von damals gibt es gar nicht mehr, bzw so gut wie gar nicht mehr und ich würde diese auch nicht mehr als Problem sehen. Da haben wir beide echt einen riesen Schritt gemacht.

Worum es mir gerade mal geht ist einfach das Thema wie ich mit den Ängsten meines Partners am besten umgehen kann und wie ich ihr helfen kann.
Sie hat zum Beispiel echt viel Angst vor dem Telefonieren - soweit dass sie sich nicht traut Dinge einzuholen die ihr zustehen. Ich habe es auch schon soweit herausgefunden, dass sie andere nicht nerven will bzw. schnell die Angst hat anderen zu missfallen oder diese zu nerven. Das ist auch nicht nur bei dem Thema telefonieren so.

Ich würde ihr gerne helfen, aber es ist auch nicht so einfach darüber zu sprechen (klar verstehe ich, muss auch ein unangenehmes Thema sein für sie). Ich weiß leider nicht so recht wie ich darauf reagieren soll, zum einen weil ich total extrovertiert bin und deshalb die Probleme vielleicht auch nicht zu 100% nachempfinden kann und zum anderen möchte ich ihr natürlich keinen Stempel aufdrücken, in dem ich sage "Ja gehe doch zum Psychologen" oder ähnlichem.

Würde mich über eure Rückmeldungen freuen!

Grüße
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #2
hat sie jetzt nur angst vorm Telefonieren oder ist sie generell extrem zurückhaltend sodass ihr Nachteile entstehen, weil sie den Mund nicht aufmacht?
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #3
Eine Therapie wäre schon empfehlenswert, wenn die Ängste so stark sind, dass sie ihr Leben beeinträchtigen. Aber das solltest du ihr tatsächlich nicht einfach an den Kopf knallen, sondern schon etwas sensibler darüber sprechen.

Wie du ihr dabei sonst noch helfen kannst, finde ich, ist ein harter Drahtseilakt zwischen wirklich helfen und verschlimmern. Ich tippe bei deiner Freundin mal stark auf die klassische Sozialphobie, klingt jedenfalls so und dabei ist Vermeidung der schlechteste Weg.
Ich denke im großen ganzen also hilfst du ihr am besten, wenn sie sich von dir unterstützt fühlt ohne, dass du ihr die angstmachenden Aufgaben abnimmst.

Ich denke auch das mit der Angst andere zu nerven ist eher eine Ausrede um ihr Vermeiden vor anderen aber vor allem vor sich selbst zu rechtfertigen.

Das beste was sie tun kann ist üben, üben, üben. Zum Beispiel das Telefonieren, gezielt üben. Damit sie selbst erkennt, dass es eigentlich nichts gibt was ihr dabei Angst machen muss und das Erfolgsgefühl darüber sich getraut zu haben, bringt einen Stück für Stück weiter weg von der Angst.
Vielleicht kann sie darüber auch erst einmal Buch führen, in das sie Einträgt welche Dinge sie tun muss, ihre Ängste und Gefühle dazu notieren und am Ende ein Fazit (getraut oder nicht getraut, wie schlimm es letztendlich wirklich war).
 
S
Benutzer171501  (25) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #4
Danke euch beiden für die Rückmeldungen.

Es geht tatsächlich weiter als nur das Telefonieren.

Was ich nicht so ganz verstehe ist, sie arbeitet in einem Beruf bei dem sie viel Kontakt zu Menschen hat. Da klappt das ja auch - oder ist es da anders, weil die Menschen auf sie zukommen und nicht umgekehrt?

Danke Art_emis Art_emis für die Tipps wie ich damit umgehen kann, das letzte was ich will ist es sie einzuengen oder ihr das Gefühl zu geben etwas sei falsch. Ich habe häufiger schon solche Sätze wie "Das Gefühl danach wird der Hammer sein" versucht, nur meinte sie dann auch zu mir, dass es dadurch nicht besser wird..

Das mit dem Buch werde ich mal mitnehmen und in einem passenden Moment vorschlagen.
 
G
Benutzer Gast
  • #5
Schließe mich hier an. Das einzige was du hier tun kannst um sie unterstützen ist sie zu ermutigen Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Leider führt kein Weg daran vorbei, dass sie den Schritt selbst machen muss.
 
Crazyküken
Benutzer182891  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #6
Hi :smile:
Also was mir geholfen hat war tatsächlich ein Selbstbewusstseins-Kurs von der Uni :smile: Oder Selbstverteidigung könnte auch helfen. Im Allgemeinen macht Sport selbstbewusster :zwinker: Klar, eine Therapie hilft sicherlich auch..allerdings würde ich es erstmal mit Selbsthilfe-Ratgebern o.Ä. versuchen :smile:

Wie weit geht die Angst, du meintest ja "weiter als das Telefonieren" ? :smile:
 
W
Benutzer180521  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
ist es da anders, weil die Menschen auf sie zukommen und nicht umgekehrt?
Ich könnte mir vorstellen, dass sie sich da sicherer fühlt, weil sie sozusagen nicht als sie selbst anruft, sondern im Namen ihrer Firma. Wenn sie also kritisiert würde, dann deshalb, weil sie einen Arbeitsauftrag ausführt, und nicht, weil sie etwas für ihre eigenen Belange fordert.
Oft hilft es, sich genau klar zu machen, wovor man Angst hat.
Also was bringt sie zu der Annahme, andere zu nerven? Und wenn diese Leute genervt wären, wäre das berechtigt oder eigentlich nicht ihr Fehler? Vor welchen "genervten Äußerungen" fürchtet sie sich?
Es ist toll, dass du sie unterstützen möchtest. Aber drifte nicht zu sehr in die Richtung Therapeut ab. Das bist du nicht (erstens nicht dazu ausgebildet, und zweitens ihr Partner).
Was du jedoch auf jeden Fall vermeiden solltest ist, sie unter Druck zu setzen im Sinne von "Aber du hast doch gesagt, du rufst da an, warum hast du das denn heute nicht gemacht, es war doch genug Zeit?!" Denn dann läufst du Gefahr, dass sie mit dir darüber gar nicht mehr reden möchte. (Ich glaube auch nicht, dass du das tust, so hörst du dich nicht an, aber ich möchte es zur Sicherheit erwähnt haben.)
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Zur Angst vorm Telefonieren könnte ich dir ganze Romane erzählen, die habe ich auch.
Besser geworden ist es erst, als ich es einfach mal machen MUSSTE. So wie mit allen anderen sozialen Situationen auch.
Deswegen mal Beispiele für das Telefonieren, die man auch auf andere Dinge anwenden kann.

- Das Telefonat vorbereiten. Nummer aufschreiben, aufschreiben wo man anruft. Wenn man Informationen erfragen möchte, die Fragen aufschreiben und darunter Platz lassen, damit man die Antwort notieren kann. Dadurch hat man während des Telefonats was zu tun und muss keine Panik schieben. Viele, die beruflich telefonieren müssen, haben auch festgelegte Abläufe (genau wie Kassierer, Berater, Ärzte, etc.), die sie automatisch abspulen und die man auch leicht vorhersehen kann. Wenn man sich das bewusst macht, weiß man, dass es schnell vorüber ist und wenig schiefgehen kann.

- Ruhe. Ich kann nicht telefonieren, wenn andere mithören könnten, weil sie mich gerne mal aus dem Konzept bringen, und wenn das Telefonat dadurch nicht halbwegs planmäßig läuft, bin ich wirklich verloren.

- Kein Druck. Wenn irgendetwas eilt und ich keine Zeit habe, darüber nachzudenken, funktioniert das mit dem Telefonieren noch. Aber wenn es nur darum geht, da anzurufen, weil das muss jetzt getan werden, das ist wichtig...dann habe ich Angst, einen Fehler zu machen, und so kann man nicht telefonieren. Da kann es dann helfen, das ganze herunterzuspielen.

- Nicht viel darüber reden oder darüber nachdenken. Das bedeutet für dich, dass du ihr nicht zehn Mal erzählst dass sie da anrufen soll oder ihr erklärst, was für ein Problem es ist, dass sie Probleme mit dem Telefonieren hat. Sondern dass du sagst "Komm, ruf da mal an, ich helf dir auch und wenn alles schief geht reichst du mir den Hörer weiter". Und wenn sie in dem Moment nein sagt, probiert ihr es spontan wann anders.


Abgesehen davon ist es wichtig, dass sie da was dran ändern möchte und dass sie auch von sich aus vorschlägt, was ihr so helfen könnte.

soweit dass sie sich nicht traut Dinge einzuholen die ihr zustehen
Das weist aber zum Beispiel auch darauf hin, dass sie vielleicht Probleme mit ihrem Selbstwert hat und es sich einfach nicht wert ist, da hinterherzurennen. Oder, dass es ihr einfach nicht so wichtig ist (und dann musst du zusehen und nichts sagen, weil es ihre Entscheidung ist).

Da klappt das ja auch - oder ist es da anders, weil die Menschen auf sie zukommen und nicht umgekehrt?
Das ist ihr Beruf. Sie hat wahrscheinlich genauso festgelegte Strutkuren, es gibt einen festgelegten Rahmen und man weiß, was man erwarten kann und was eher nicht. Ansonsten ist es für mich durchaus angenehmer, wenn jemand auf mich zukommt, weil ich dann sicher weiß, dass er gerade Kontakt möchte und ich nicht ungebeten bin - und weil er dann für mich den Rahmen festlegt, an dem ich mich orientieren kann. Wenn ich auf andere zugehe, dann bestimme ich Ort, Zeit und Thema, und das Gegenüber kann mir in meine Vorstellungen des Gesprächs reingrätschen und ich stehe ohne Orientierung da. Gerade wenn man telefoniert und das Gegenüber nicht sieht ist das für mich echt unlustig, weil ich mich dann auch nicht an der Körpersprache orientieren kann.
Und dann kommt sicherlich noch dazu, dass sie sich a) ihren Beruf irgendwo ausgesucht hat und ihn gerne macht und b) dass sie in dem Moment einfach sozial funktionieren muss und es deswegen tut, und sie vielleicht auch weniger darüber nachdenkt weil die Zeit dafür fehlt.

Das waren jetzt aber alles Vermutungen meinerseits, was letztlich zutrifft wirst du sie fragen müssen.
Wenn du in einer konkreten Situation bist, in der du das Gefühl hast, sie kommt nicht klar obwohl sie das sollte, kannst du auch von dir aus mal fragen, was ihr gerade helfen würde.
 
B
Benutzer174589  (36) Sehr bekannt hier
  • #9
Das ist halt auch echt Typsache.

Auch wenn es fies klingt, ich bin nicht so der Köpfchen tätschel Typ, was solche Dinge angeht. Weder bei mir selbst, noch bei anderen.

Ich habe wahnsinnige Höhenangst. Und ich meine wirklich wahnsinnig, ich kann nicht mal eine Treppe runter rennen ohne mir gedanklich zehnmal das Genick dabei zu brechen. In Situationen, wo ich irgendwo hoch "muss", ist es das schlimmste für mich, wenn jemand dabei ist, der mir gut zureden möchte. Das sag ich auch, weil ich mich kenne. Klappe halten und machen. Und zwar schnell, ohne rumeiern und analysieren.

Eine andere Reitbeteiligung am Stall, hatte einen schweren Sturz vom Pferd. Meine Trainerin war das erste Mal mit ihr danach auf dem Platz und hat ihr Mut gemacht, Hilfsangebote, gut zugeredet, dass ganze endete mit Tränen und einem Pferdchen, dass dann nicht mehr geritten wurde. Ich hab dann die nächsten Male übernommen. "Sattel dein Pferd und in zwanzig Minuten bin ich auf dem Platz, da ist der warm geritten". Nach zwanzig Minuten war das Pferd von besagter Person warm geritten und dann wurde gearbeitet, richtig gearbeitet, dass der Schweiß lief und das Köpfchen oben drauf keine Zeit hatte nachzudenken, ob es jetzt Panik haben möchte.

Patienten von mir haben oft Ängste,viele verschiedene berechtigte und unberechtigte Ängste. Ich bin die Arschtreterin vom Dienst und ich erinnere mich nur an eine Person, bei der das nicht geklappt hat. Die wollte aber auch nicht.

Oft (nicht immer) greifen ängstliche Menschen zu jedem Strohhalm, den sie bekommen können. So sinnlos er sein mag. Kann ich verstehen, ich finde es auch deutlich bequemer, mich so unangenehmen Dingen nicht stellen zu müssen.
Wenn man aber etwas will, wirklich will, dann muss man für sich selbst Strategien basteln, damit umzugehen oder man muss es einfach sein lassen. Es scheint ihr im Job ja zu gelingen, also scheinen schon Strategien zu existieren.

An deiner Stelle würde ich tatsächlich nicht darauf eingehen. Lass sie machen und wenn es nicht klappt, Pech gehabt. Es bringt einfach nichts. Dieses "Aach, beim nächsten Mal bestimmt" oder "macht nichts, dass ist nicht so schlimm" oder am allerschlimmsten "aaach, du armes Hascherl, soll ich...?" macht es nicht besser. Beim nächsten Mal? Wann das nächste Mal? Nicht schlimm? Doch, für sie ist es schlimm. Soll ich dir helfen? Die nächsten 100 Male dann aber auch.

Der Mann mag zum Beispiel auch gar nicht telefonieren. Das geht schon beim Bestellen von Essen los. Ich sag dann einfach was ich will und geh mit dem Hund oder so. Einfach weg. Sein Magen knurrt ja auch. Klappt immer.

Sollte es wirklich in Richtung einer generalisierten Angststörung gehen, oder etwas anderes, was Leidensdruck verursacht, dann ist es wohl tatsächlich Zeit für eine Therapie. Das muss aber ebenfalls von ihr kommen.

Alles Gute euch.
 
S
Benutzer171501  (25) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #10
Hallo zusammen,

danke für eure Meinungen und Einsichten wie es euch selber betroffen hat.
Was ich jetzt so für mich mitnehme:

- Ich werde da sein wenn sie darüber sprechen will und vielleicht auch mal das Gespräch suchen falls es passt.
- Ich werde selber nicht tätig werden in der Hinsicht eines Therapeuten und versuchen das Problem zu lösen, sondern akzeptieren dass es halt so ist bzw. ich alleine das sowieso nicht ändern kann. (Auf dem Stand war ich vorher auch schon, Bestätigung dass man das richtige tut ist aber auch mal schön)
- Sind einige nützliche Tipp dabei gewesen (Buch führen, Nen klaren Plan zur Hand nehmen beim telefonieren)

Sollte ich was vergessen haben zu Erwähnen könnt ihr mich gerne nochmal ergänzen - ansonsten vielen Dank für die Anregungen!

Grüße und danke!
 
G
Benutzer Gast
  • #11
Ich kann noch hinzufügen, dass ängstliche Menschen ihr eigenes Tempo haben, Dinge anzugehen. Das ist auch ganz wichtig.
Ich finde gut, dass du ihr zur Seite stehst, aber ihr nicht unbedingt Dinge abnimmst.

Was ich noch wichtig finde zu erwähnen, ist, nur weil man etwas nicht sieht (Erfolg, Teilerfolg oder erledigte Aufgabe), heißt das nicht, dass es nicht da ist. Vieles passiert auch erst im Kopf (neues Mindset, neue Glaubenssätze herrichten und festsetzen)
Bei Ängsten und Dingen, die man dafür ändern muss, ist Umdenken erst mal das Schwerste.
Deshalb ist Geduld hier auch wichtig als Partner.
 
L
Benutzer178725  Öfter im Forum
  • #12
Also ich würd wenn das bei ihr Möglich ist und nicht direkt viel zu viel raten, dass einfach learning by doing zu bewälten.

Gott hab ich telefonieren gehasst. Beim Arzt oder so durfte immer meine Mama anrufen weil ich einfach nicht wusste was zu sagen ist.

Mitlerweile kann ich sagen durch meinen Job musste ich ständig mit irgendwelchen Kunden telefonieren und mit der Zeit konnte man dann immer mehr Erfahrungen zusammen tun und jetzt läuft es. Außer wenn mir dann ein Kollege zuhört xD aber das wird jetzt im nächsten Schritt bewältig.

Das ist so meine herangehensweise das bestmöglich durch Konfrontation zu bewältigen
 
Fender83
Benutzer174520  (41) Öfter im Forum
  • #13
Hallo lieber Themenstarter,
habe Deinen Eröffnungstext lange und konzentriert gelesen. Ich sehe zum Problem Deiner Partnerin Parallelen zu mir. Bei mir ist es nicht so, dass ich vor dem Telefonieren Angst habe, dass ziehe sogar einem Gespräch Face to Face vor. Ich arbeite in einem Beruf mit sehr viel Kundenkontakt, oft ist es so dass Kunden keine Distanz wahren. Also Wenn sie mit einem sprechen halten sie oft keinen Höflichkeitsabstand sondern rücken einem voll auf die Pelle. ( Ich rede von der Zeit vor Corona). Sie kleben fast schon an mir. Viele deuten meine Reaktion höflich auf Abstand zu halten als arrogant, unfreundlich und distanziert. Nach jetzt bald 20 Jahren in dem Beruf, bin ich ehrlich gesagt froh, über die AHA Regeln denn dadurch rücken mir die Menschen nicht zu Nahe.

Im Laufe der Jahre habe ich eine Angst vor Menschenmassen entwickelt und fast schon ein Gefühl von Abstoßend, gegenüber Menschenansammlungen. Aber nur was den beruflichen Bereich betrifft. Weil diese Angst vor Menschenmassen gewürzt ist mit Verantwortungsdruck, Leistungserwartung, und der Notwendigkeit, selbst zu Kunden noch freundlich und Professionell zu sein, die man auf den Tot nicht leiden kann. Z.T krönen Panikattacken während der Arbeit meine Panik vor Menschenmassen. Selbst größere Familienfeiern oder Partys mit mehreren Leuten bei denen ich eigentlich keine Verantwortung tragen muss machten mir zu schaffen (vor Corona). Habe mich vor einer Weile in Therapie begeben ( Gesprächstherapie). Selbige federt zwar nur die wieder aufkeimenden Symptome oder " Macken" meiner schon länger zurückliegenden und behandelten Bipolaren Angststörungen ab. Ist aber Hilfreich. Ehrlich gesagt mir hilft dabei dass ich keine Partnerin habe, denn dadurch kann ich mich in Ruhe mit mir und meiner " Baustelle " auseinander setzten. Denn kein einem noch so nahestehende Person kann in einen hinein schauen. Natürliche möchtest Du Deiner Partnerin helfen. ist ja verständlich. Hole sie dort ab wo sie steht, vielleicht öffnet sie sich Dir gegenüber weiter. Also ich meine damit wo sie im Kopf und mit ihren Gedanken und Empfindungen bezüglich ihres Problems steht. Wenn sie von einer Therapiesitzung nach Hause kommt, dann " löchere" sie nicht gleich was in der Therapie besprochen wurde. Sowas muss sich beim Betroffenen erst einmal setzten. Das kann seine Zeit dauern. Ich kann nur von mir ausgehen. Aber nach einer Therapiestunde bin ich danach recht ausgepumpt in meinem Inneren und mein Kopf ist quasi " Generalüberholt" und sortiert erst mal grob die Tipps und Ratschläge und die Zusammenhänge der Ratschläge und Erkenntnisse. Kann mich unmittelbar danach nur schwer konzentrieren und wirke etwas diffus nach Außen. Das was in den Therapiestunden behandelt wird entwickelt sich im Laufe der Monate wenn man regelmäßig zur Therapie geht. Also eine Wesenveränderung. Also vielleicht solltest Du Deiner Partnerin einfach Zeit einräumen um sich selbst besser kennen zu lernen. Eine Therapie macht sie ja schon, das ist schon mal gut.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #14
Madame Tahini hatte ja auch jahrelang mit vielen Ängsten zu kämpfen, seit sie China verliess und zu mir zog. Hunde, Katzen, Reinlichkeit im öffentlichen Umfeld, und alles, was in irgendeiner Weise gegen alte, chinesische Weisheitsregeln verstiess - "man darf sich keine Birnen teilen, man darf keinen Teller nachts in der Spuele lassen," etc.

Manche Leute leben einfach in kleinen, begrenzten Welten, die sie entweder selbst zu begrenzen wählten, oder die ihnen durch andere begrenzt wurden.

Also brachte ich ihr einfach eines Tages auf einer Einladung bei einem Kollegen ein kleines Huendchen, das da so rumlief, steckte es unter meine Jacke, und ging zu ihr und sagte "guck mal wie goldig!" Und sie wagte, dem Huendchen die Ohren zu kraulen, und fand es suess.

Schritt eins.

Ein paar Monate später versuchten wir dasselbe bei Freunden mit einer Katze. Ich tauchte einfach plötzlich mit der kleinen neben ihr auf, und setzte mich hin, und wartete, was passierte. Normalerweise reagierte sie auf Tiere aller Art, wie man auf ein Krokodil reagiert, aber die Salamitaktik funktionierte, und heute haben wir zwei Schmusekatzen zuhause, mit denen sie rumschmust, als wären sie Teddies.

Kurzer Sinn, manchmal muss man sich einfach mit Sachen auseinandersetzen, um die Angst davor zu verlieren. Und das muss man als Partner vielleicht irgendwie anleiern, wenn man da Wert drauf legt.
 
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