Unperfekt perfekt

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Hallo lieber Leser, auch ich hab mich endlich dazu entschlossen meine Geschichte hier zur veröffentlichen. Das ist jetzt schon 9 Monate her, aber es fühlt sich so an als wäre es gestern gewesen und obwohl es sich so richtig angefühlt hat bereue ich es teilweise. Einen Grund es zu bereuen hab ich nicht, abgesehen davon, dass wir uns da gerade mal 2 Wochen kannten. Aber egal, ich will nicht zu sehr um den heißen Brei herum reden. Fangen wir an!Ich war damals ein sehr... Kaputter Mensch, für meine 14 Jahre, musst du wissen. Ich hatte alles was man sich vorstellen kann: Von Selbsthass über Depressionen bis zu diversen Essstörungen. Dementsprechend hat es mein Freund damals im März nicht mehr ausgehalten und er hat nach einem halben Jahr Beziehung Schluss gemacht. Natürlich war ich sehr traurig und wie ein depressives Mädchen in so einer Situation reagiert, wollte ich mich umbringen. Hab es auch fast geschafft, aber ich wollte es nicht wirklich und bin dementsprechend „nur“ im Krankenhaus gelandet. Und ab hier beginnt die ziemlich absurde Liebesgeschichte... Aber was soll man machen. Passiert halt.Am 31.3.14 lag ich also Mutterselen allein in meinem viel zu weißen Zimmer und starrte auf die Decke. Ich freute mich schon ein bisschen auf meine Eltern, obwohl ich sie über alles hasse, denn wenn sie endlich ins Krankenhaus kommen, darf ich nach Hause.Es klopfte an meiner Tür und ich hoffte schon, dass sie es waren, aber stattdessen kam eine Krankenschwester herein, welche mich zuredete von wegen „Überfüllt... Irgendein Junge... Mit ins Zimmer...“. Ich verstand nur Bahnhof, aber ich nickte trotzdem und plötzlich schoben sie ein weiteres Bett in mein Zimmer, dann noch eine Trendwand und dann gingen sie wieder. Total perplex fragte ich mich was das sollte und ehe ich mich versah stand wieder eine Krankenschwester neben mir, welche aber nur meine Werte kontrollieren wollte. „Wer ist das? Und wozu die Trennwand?“, fragte ich heiser.„Das Krankenhaus ist zu überfüllt und er hat ein Zimmer gebraucht. Männer und Frauen dürfen aber nicht in ein Zimmer, deswegen die Trennwand. Du wurdest doch gefragt, oder nicht?“. Ich nickte nur abwesend und verkroch mich wieder unter der Decke, da ich unerträgliche Kopfschmerzen hatte.Irgendwann war es dann nach 21 Uhr, meine Eltern dachten nicht einmal daran mich endlich abzuholen und so las ich in meinem Buch weiter, bis der unbekannte Junge plötzlich ein leises „Hallo“ krächzte. Ich antwortete gleich, obwohl ich sehr schüchtern war, bis irgendwann ein leises Gespräch zustande kam. Er fragte mich nach ca. 20 Minuten ob ich denn zu seiner Seite kommen könnte, weil es so besser wäre zu kommunizieren und er gerne wissen würde mit wem er redet. Also tapste ich langsam hinüber und setzte mich auf den Stuhl neben seinem Bett. Er hatte die ganze Zeit seine Augen zu, bis er bemerkte, dass ich neben ihm saß und als er dann seine Augen öffnete war ich wie versteinert. Er hatte die wunderschönsten Augen die ich je gesehen hab. Zum Glück konnte ich mich wieder fassen und wir redeten weiter. Ich weiß bis heute nicht wieso, aber ich war so fasziniert von ihm, dass ich ihm automatisch vertraute... Und ich vertraute niemandem. Es musste wohl auf Gegenseitigkeit beruhen, denn kurz darauf erzählten wir uns schon gegenseitig Geschichten, welche sonst niemand wusste. Ich erzählte von meinen „Problemen“ und er von seinen.Bis ca. 3 Uhr nachts saß ich neben ihm und redete mit ihm, bis er eingeschlafen war. Er musste sich erholen, ihm wurde ja vor kurzem erst der Bauch ausgesaugt.Es ging zwei Tage so weiter, bis meine Eltern sich endlich entschlossen hatten ihre Tochter abzuholen. Natürlich maulten sie mich an, weil ich, mal wieder, hier war, aber es war mir egal. Im Gegenteil war ich sogar ziemlich glücklich, denn ich wusste, morgen würde ich ihn besuchen kommen und wieder sehen. Keine Ahnung wie das ging, aber ich war verknallt. Sein Charakter faszinierte mich und schlecht sah er auch nicht aus...Am 7.4. durfte dann auch er raus und ich besuchte ihn noch ein letztes Mal, weil er sonst niemanden hatte, die ihn besuchten. Er war zwar sehr beliebt in der Stadt, aber niemand wusste von seinem Aufenthalt und Verwandte hatte er nicht mehr, denn seine Eltern waren so gut wie nie zu Hause.Als ich ihn dann nach Hause begleitet hatte, gab er mir vor seiner Haustür einen Kuss... Meinen ersten Kuss und ich war offiziell verliebt und wohl wieder in einer Beziehung.Meine Eltern wollten mich nicht sehen und so verbrachte ich meine Zeit bei ihm, mit ihm. Es war echt unglaublich, wir kannten uns ein bisschen über einer Woche, aber es fühlte sich so an als wäre es schon eine halbe Ewigkeit und nach einer Woche zusammen sein und zwei Wochen kennen war es dann so weit, denn ohne, dass ich es richtig realisierte, hatte ich plötzlich mein erstes Mal.Ganz ehrlich, ich hätte niemals gedacht, dass es so einfach ginge. Ich hab mir schon so oft den Kopf darüber zerbrochen wie es sein wird, mit wem... Und dann war es so einfach. Ich hatte nur am Anfang leichte Schmerzen, weil ich verkrampft war und das wars. Kein Blut, nichts. Einfach ein wundervolles Gefühl und für einen Menschen wie mich, der niemanden an sich ranlässt und jeden und alles nur verabscheut war es einfach unglaublich. Diese Nähe, diese Wärme und einfach alles drum und dran... Ich hätte niemals gedacht, dass es so schön sein kann.Er hatte schon Erfahrung und übernahm dementsprechend die Kontrolle und ich... Ich war einfach überwältigt und konnte nicht einmal wirklich was sinnvolles machen. Somit konnte ich auch nicht viel dummes anstellen, denn ich hatte nicht die Möglichkeit dazu. Nur dann später, als ich mehr machen wollte kamen auch die Fehler, aber da war es ja dann nicht mehr mein erstes Mal.Die Umstände waren absolut nicht das was ich erwartet hatte. Ich war 14, er 17, es war bei ihm zu Hause am hellsten Tag und ich kannte ihn gerade Mal zwei Wochen... Und trotzdem war es wundervoll. Das alles ist schon neun Monate her und wir waren gerade mal zwei Wochen zusammen, aber ich kann ihn noch immer stolz meinen besten Freund nennen und bin froh, dass ich ihn damals kennengelernt habe.

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Septemberregen
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