Neuer Freund will kein Deutsch lernen und ist bequem

S
Benutzer185270  Ist noch neu hier
  • #1
Liebe Forumsmitglieder,

ich bin ganz neu hier und sage erstmal "Hallo" an euch! :smile:

Nun zu meinem Anliegen: Seit 3 Monaten bin ich mit einem Mann zusammen, der aus Spanien kommt und seit über 4 Jahren in Deutschland lebt. Er ist hier aus Berufsgründen. Wir sprechen Englisch miteinander. Als ich neulich fragte, wieso er nur so wenig Deutsch spricht (und mich manchmal zum Übersetzen braucht beim Bäcker oder so), war das Ergebnis: Er hat es anfangs versucht, es hat aber keinen Spaß gemacht zu lernen und er kommt ja auch so prima in der Stadt zurecht bei allem - mit Englisch.

Es störe ihn, dass "wir Deutschen immer wollen, dass man sich integriert und wie ein Deutscher verhalten muss". Das fand ich sehr seltsam, dass er so denkt. Ich will ja gar nicht, dass er sich wie ein Deutscher verhält. Ich habe ihm gesagt, dass mich seine Einstellung wundert, denn ich würde auch eine andere Sprache lernen für das Land, in dem ich lebe. Zumindest so gut, dass ich mich verständigen kann. Er sieht sich aber nur als Gast. Will aber auch nicht mehr zurück nach Spanien.

Ich will keinen Streit mit ihm und denke, das Thema ist nun durch. Aber irgendwie trifft es mich, weil seine Einstellung irgendwie respektlos auf mich wirkt. Ich mag aber auch kein Fass aufmachen deswegen, denn wir sind ja erst frisch zusammen. Aber ganz loslassen tut es mich auch nicht, das Thema

Wie denkt ihr darüber und was würdet ihr tun?
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Nichts. Also auch nicht für ihn übersetzen. Soll er doch schauen, wie gut er dann im Alltag zurecht kommt.
Sorry, aber mit so einer Einstellung käme er bei mir nicht weit.
Sicher, dass er in D bleiben will?
 
U
Benutzer177622  Sehr bekannt hier
  • #3
Kannst du dauerhaft mit dieser Einstellung leben? Dann ignoriere sie.
Nervt es dich auf Dauer, dann vertiefe die Beziehung nicht.
Stärke seine Faulheit nicht weiter, indem du ihm übersetzt.

Wenn er dauerhaft hierbleiben will, geht das ohnehin nicht ohne Sprachzertifikat, denn ein Arbeitsvisum ist irgendwann zuende und Einbürgerung funktioniert nur mit Sprachzertifikat und Einbürgerungstest.
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #4
wie hat er denn deutsch gelernt?
Vielleicht war die Methode falsch. Es gibt ja viele, also da könnte er sich schon um Alternativen bemühen.
oder eben auch mit dir lernen. Das kann ja super viel Spaß machen.
aber natürlich muss er wollen.
 
S
Benutzer185270  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #5
danke für die Antworten. Er hat Deutsch an der VHS probiert und ist dann nicht mehr hingegangen. Das kann ich irgendwie nachvollziehen (nach der Arbeit, man ist müde). Es ist halt so, dass er Deutsch schwierig findet und keine Freude daran hat.
Aber danke für den Hinweis mit dem "Gast sein" oder "hier leben", und was dann eben an Formalitäten nötig wird. Dann will er sicher irgendwann woanders hin und nicht in Deutschland bleiben. Ich muss wohl irgendwann nochmal mit ihm drüber reden.
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #6
Deutsch IST auch schwierig, sehr schwierig sogar. Ich hab einige Sprachen gelernt und ziehe meinen Hut vor jedem Ausländer, der das Projekt "Deutsch lernen" wagt.

VHS klingt eher fad. Ich war da auch mal in einem Sprachkurs, fands aber öde. läßt sich aber sicher nicht pauschalisieren.

Was ist mit Apps wie Babbel?
da lassen sich wirklich gute Fortschritte erzielen und man ist zeitlich absolut flexibel.

also ich will ihn nicht in Schutz nehmen, er muss den Hintern hoch bekommen, aber ich denke ein bisschen Extramotivation hat er verdient bei dem Projekt :zwinker:
versuch doch mehr das unterschwellig in eure Konversation einzubauen und frag mal zwischendurch, ob er weiß was dieses oder jenes auf deutsch heißt.

und loben, loben, loben für jeden klitzekleinen Fortschritt :smile:
 
C
Benutzer180426  (30) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #8
Die deutsche Sprache ist aber auch wirklich schwer, das glaubt man garnicht als gebürtiger Deutscher.
Erklär mal jemanden den Satz "Ich finde das gut" dass man nicht sucht und findet sondern dass es von empfinden kommt. Beides identisch geschrieben aber völlig verschiedene Bedeutung.

Ich kann beides nachvollziehen. Dass man als Erwachsener und berufstätiger Mann nicht unbedingt neben her noch eine Sprache lernen möchte. Ich rege mich aber dann auch auf, wenn ich dann mit mühe versuche jemanden zu verstehen der sich aber nicht mal darum bemüht die Sprache zu lernen wenn er schon hier lebt.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #9
Was meinst Du denn noch mit dem "und ist bequem" im Threadtitel? Kann es sein, dass sein Unwille, sich seiner Umwelt anzupassen, nicht nur auf die Sprache bezieht? Wirkt sich das auch noch in anderen Bereichen auf Eure Beziehung aus?
 
S
Benutzer185270  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #10
Hi Mark,

ja, ich wollte noch etwas anderes schreiben, aber dachte mir, sonst wird mein Posting zu lang. Er ist bei manchen Dingen etwas bequem, aber ich denke, wenn ich den Tipp verfolge, es ihm nicht immer allzu leicht zu machen (ihm mit vielem entgegenzukommen), sondern auch manches nicht tue und manches fordere bzw. was die Sprache angeht, eher spielerisch mal hier und da was zu lernen (ich kann ja auch Spanisch lernen), dann müsste es gehen.
 
Y
Benutzer174969  (32) Sehr bekannt hier
  • #12
Wie denkt ihr darüber und was würdet ihr tun?
Nicht mehr mit ihm zusammen sein, da für mich so eine Einstellung respektlos und unattraktiv ist. 🤷‍♀️ Ihn großartig bequatschen bei einer 3 monatigen Beziehung würde ich jetzt auch nicht, aber definitiv deutlich sagen, dass so eine Einstellung (egal ob Sprache lernen oder etwas anderes) für mich ein No Go ist und somit die Beziehung für mich beendet ist.

Dafür ist mir meine Zeit zu kostbar jetzt da jemanden zu erziehen. Wer 4 Jahre eine Sprache nicht lernen will, dann will er das wirklich nicht.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #13
ich wollte noch etwas anderes schreiben, aber dachte mir, sonst wird mein Posting zu lang
Hier bei PL ist es - je nach Thema - sogar gerne gesehen, wenn die Fragensteller länger und ausführlicher das Problem beschreiben. Denn je mehr Aspekte man kennt, desto hilfreicher können die Antworten ausfallen.


Er ist bei manchen Dingen etwas bequem
Beschreibe ruhig mal ein paar Beispiele.


aber ich denke, wenn ich den Tipp verfolge, es ihm nicht immer allzu leicht zu machen (ihm mit vielem entgegenzukommen), sondern auch manches nicht tue und manches fordere bzw. was die Sprache angeht, eher spielerisch mal hier und da was zu lernen (ich kann ja auch Spanisch lernen), dann müsste es gehen.
Kann man machen. Da gehen bei mir allerdings alle Alarmglocken an. Denn das klingt mir zu sehr nach Mutter/Erzieherin.
 
aglaia
Benutzer174836  Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Wie denkt ihr darüber und was würdet ihr tun?
Spiegelt meine Erlebnisse mit jedem spanischen Mitarbeiter den ich je hatte. Mein Arbeitgeber (eine renommierte Bank für ausschließlich sehr betuchte Kunden) hat in der 08er-Krise die Spanier in Scharen von den Bäumen gepflückt, eingeflogen und angestellt.

Fazit: Null Wunsch oder Bereitschaft Deutsch oder für AAA-Kunden passables (sprich einwandfreies) Englisch zu lernen, null Wunsch oder Bereitschaft zur Integration, sofortige Klüngelbildung mit den anderen Spanierinnen und Spaniern und Absonderung von der autochthonen Bevölkerung. Gepaart mit einer gewissen Arroganz und, sorry, ja, Faulheit in diesen Dingen.

Ich für meinen Teil würde daher inzwischen da auch auf einfach eine kulturelle Komponente tippen. Und ob die einfach durch reden umzudrehen ist, würde ich mal bezweifeln.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #15
Ich finde seine Einstellung ziemlich unmöglich. Er lebt seit vier Jahren in Deutschland und kann dennoch die Sprache nicht und du sollst dolmetschen? Nein, das würde ich ablehnen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, um Fremdsprachen zu lernen, da muss man sich eben einen Ruck geben und aus der eigenen Bequemlichkeit herausfinden.

Ich bin für meinen Mann nach Schweden gezogen und ich spreche mittlerweile fließend Schwedisch – ich hatte einen Schwedischkurs über ein (!) Semester vor über 15 Jahren, das war meine Basis. Den Rest habe ich mir selbst erarbeitet, mit altem Studienmaterial, der Duolingo-App und im Austausch mit Muttersprachlern. Es ist für mich vollkommen logisch, dass ich die Sprache des Landes lerne, in dem ich lebe und arbeite.
 
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Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #17
Er hat kein Auto (wohnt im Stadtzentrum)
Hatte ich auch sehr lange nicht, weil ich in der Stadt keins brauchte. Das war eine sehr bewusste Entscheidung. Und ich hätte mir auch kein Auto gekauft, weil meine Freundin auf dem Dorf lebt.
Naja, dass er u.U. nicht zig Stunden für 100km unterwegs sein will, kann ich auch verstehen. Dass Du ihn da abholst, wo die Zivilisation zu Ende ist, finde ich einen guten Kompromiss. Es ist ja keine Berufspendelei, also nicht jeden Tag.

Genauso andersherum: es ist doch logisch, dass Du zu ihm fährst, wenn Du ihn besuchst. Wieso soll er Dir da denn entgegen kommen, wieso willst Du ganz wonaders parken? Und am nächsten Morgen Dich wieder zu Deinem Auto in einen anderen Stadtteil bringen? Das wäre doch nun wirklich idiotisch.
 
G
Benutzer Gast
  • #20
Ich tu mich schwer, sein Argumentation nachzuvollziehen. Mal ganz ab von Integration und sonstigen Ansprüchen, die da seitens der Deutschen gestellt werden. Ich frag mich, wie man sich fühlt als Ausländer in einem anderen Kulturkontext? In China geschäftlich fühlte ich mich wie ein Alien, von jedweder Kommunikation angeschnitten, nichts lesen können, kein gesprochenes Wort verstanden, nicht fragen können, im Restaurant nur mit Fingerzeig auf die Bilder deuten zum Bestellen (ich hab in Deutschland noch nie ne Speisekarte mit Bildern gesehen). Radio, TV, Zeitungen, Magazine, nichts ist zugänglich. Es ist fast schon ein natürlicher Instinkt oder Reflex, dass man beginnt, die Gepflogenheiten zu adaptieren, auch die Sprache, wenn man sich lange genug in einem Kontext aufhält. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man 4 Jahre als Wassertropfen auf einer kulturellen Wachsfläche leben kann, ohne sozial komplett zu verhungern. Dazu müsste ich mich schon ganz bewusst entscheiden. Für mich hätte eine solche Beziehung keine Zukunft, weil ich mir kein Bild davon machen könnte, wie und wo die stattfinden sollte.
 
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F
Benutzer102346  (42) Meistens hier zu finden
  • #23
Also ich weiß ja nicht, aber wenn ich schon so lange in einem Land lebe, dann will ich doch auch die Sprache können?
Mein Kumpel lebt auch seit einigen Jahren in Frankreich und lernte französisch...
 
fluffypenguin1
Benutzer178050  (23) Öfter im Forum
  • #24
Das zeugt ja nicht nur von Faulheit sondern von verbissener Ignoranz.

Da würde ich ganz schnell meine Beine in die Hand nehmen…
 
jule-x3108
Benutzer178411  (23) dauerhaft gesperrt
  • #25
Es störe ihn, dass "wir Deutschen immer wollen, dass man sich integriert und wie ein Deutscher verhalten muss". […] Er sieht sich aber nur als Gast. Will aber auch nicht mehr zurück nach Spanien.
Wenn er mit mir zusammen sein will, muss er sich integrieren.
Wenn er sich wirklich für mich interessiert und an einer dauerhaften Beziehung mit mir interessiert ist, muss er sich anpassen, integrieren und auch meine Sprache lernen, so schwer sie auch ist. Da wäre für mich persönlich Grundvoraussetzung für eine Beziehung. Ist auch eine Frage des Respekts. Ist er nicht bereit sich der hiesigen Lebensart zumindest in mir wichtigen Aspekten anzupassen, wie soll ich dann an seine ernsten Absichten glauben können?
 
K
Benutzer183191  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #26
Als du ihn kennengelernt und dich auf ihn eingelassen hast, waren dir diese Umstände doch bekannt, oder?
Also das er kaum deutsch spricht und auch keine Ambitionen zum Erlernen hat? Oder das er kein Auto besitzt?
Wenn ja, dann frage ich mich, ob es dich von Anfang an gestört hat und du es dir nur schön geredet hast oder ist es doch eher so, dass dir dein Umfeld diesen "Störfaktor" eingeredet hat?

Jeder Mensch tickt anders. Wenn Deutschland für ihn nur ein "Zwischenstopp" ist und er sonst im Alltag sehr gut klarkommt, kann ich ihn sogar verstehen. Denn wie oben bereits mehrfach geschrieben ist Deutsch eine sehr, sehr schwere Sprache, wenn man es nicht von klein auf lernt. Diese VHS-Kurse sind echt für die Katz.
Klar denke ich auch, wenn er auf unbestimmte Zeit hier ist, sollten Grundkenntnisse in Deutsch schon gegeben sein. ABER das ist erstens meine persönliche Meinung und zweitens hat das im Grunde überhaupt nichts mit eurer Beziehung zu tun, denn du hast dich wissentlich darauf eingelassen, außer er wälzt alles mögliche auf dich ab, damit du es für ihn erledigst (wegen fehlender Sprache).

Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn er von Anfang an ehrlich kommuniziert hat (er hat nicht vor Deutsch zu lernen), dann finde ich es nicht in Ordnung ihm jetzt daraus einen Vorwurf zu machen!
 
S
Benutzer185270  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #27
Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn er von Anfang an ehrlich kommuniziert hat (er hat nicht vor Deutsch zu lernen), dann finde ich es nicht in Ordnung ihm jetzt daraus einen Vorwurf zu machen!
Ich mache ihm auch keinen Vorwurf. Das Thema kam jetzt erst die letzten Tage auf. Wir haben vorher nicht drüber gesprochen. Ja, ich habe ihn darauf angesprochen, weil so viele aus meinem Umfeld gefragt hatten. Das stand beim Kennenlernen (du musst Deutsch lernen - oder umgekehrt: Du musst Spanisch lernen) nicht im Vordergrund. :smile:

Nur lernt man sich eben durch Gespräche kennen und ich hab mich gewundert, dass er es so sieht, wie er es sieht (nicht so wirklich Lust auf die Sprache, was ich anhand der Schwierigkeit nachvollziehen kann). Ich habe mich natürlich dann gefragt, ob das für mich in Zukunft wichtig werden könnte und es geht da, glaube ich, für mich, um eine Art Gleichung. Oder Augenhöhe? Oder Respekt? All das zusammen vielleicht. Dass einer eben nicht ungleich mehr für den anderen macht als der andere.

Zwingen werde ich ihn nie. Und Vorwürfe machen auch nicht. Wozu? Es ist wohl so, dass ich meinen Weg damit finden muss, wenn ich ansonsten mit ihm glücklich bin. Für mich tun sich halt so ein paar Themen auf, wo wir uns nun mit Kompromissen finden sollten. Es hat für mich nur so einen doofen Nachgeschmack, gesagt zu bekommen, dass nur wir Deutschen immer wollten, dass man sich integriert. Das habe ich nicht erwartet, dass er das sagt und das eher so abtut dann.

Und ich habe ja auch hier sehr unterschiedliche Meinungen bekommen und finde es interessant, wie Ihr damit umgehen würdet. Am Ende bleibt mir nichts anderes, als meinen Weg damit zu finden. Ich hatte vorher noch nie einen englischsprachigen (bzw. Spanisch sprechenden) Partner. Ist auch alles neu für mich :smile:
 
K
Benutzer183191  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #28
Na ja, auf das Thema "Integration" gehe ich lieber gar nicht ein, weil das würde den Rahmen sprengen und ziemlich das Thema verfehlen.

Ich frage mich halt nur, ob es wirklich DICH stört oder es dir unangenehm geworden ist wegen deinem Umfeld?
Wenn es dich nicht wirklich stört, dann würde ich es dabei belassen. Solange es DICH nicht in irgendeinerform einschränkt oder belastet...
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #29
Wie denkt ihr darüber und was würdet ihr tun?
Die wesentlichen Antworten hat U unitylejean schon gegeben. Was Deinen Freund angeht: Ich verstehe ihn nicht. Wenn ich so lange wie er in einem fremden Land bin ist es doch in meinem eigenen Interesse, die Landessprache zu lernen und Sitten und Gebräuche soweit zu kennen, daß ich nicht anecke. Der verwechselt Integration mit Assimilation bzw. redet sich damit raus. Ich verstehe, daß er sich nach der Arbeit nicht in 'nen öden Kurs setzen will - aber wenn man Leute kennt, in Deinem Fall also 'ne einheimische Freundin hat, lernt man die Sprache doch nebenbei - wenn man will. Es gibt viele Filme auf DVD/Blu-ray mit spanischen und deutschen (oder englischen) Tonspuren und Untertiteln, mit denen man sich in die Sprache reinfuchsen kann, man kann gemeinsam sich mit Wörterbuch (gibt's in diesem neumodischen Internet) und Zeitungsartikeln oder Büchern hinsetzen und die durcharbeiten. Und vor allem muß man die Sprache sprechen.

Nebenbei: Deutsch mag ja schwierig sein: Aber Spanisch und Deutsch verwenden dieselbe Schrift, eine Hürde fällt also schonmal weg. Wenn man ein bißchen Sprachgefühl hat, erkennt man auch nach einiger Zeit Zusammenhänge, Wortabstammungen etc. Das kann sogar Spaß machen!

Wären solche Leute meine Bekannten, wären sie es vermutlich nicht lange. Was Eure Beziehung angeht, würde ich mich auch fragen, ob Du für ihn mehr als ein nettes Abenteuer bist und er in Gedanken sowieso in 'nem halben Jahr wieder in Spanien ist oder 'nem angelsächsischen Land....
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • #30
Hm, ok, also ich bin mir halt nicht sicher, inwieweit ich da diese neue Beziehung dadurch dämpfe mit dem, was mir so auffällt oder zu denken gibt. Ist ja noch alles sehr frisch. Und ich komme mir manchmal vor wie ein Detektor, dem Kleinigkeiten auffallen (auch nicht gut). Aber ein Beispiel: Er hat kein Auto (wohnt im Stadtzentrum), ich habe eines (wohne ländlich 100 km entfernt) und er lässt sich gerne von mir abholen in einer näher gelegenen Stadt (fahre dafür 30 km), da die Anreise zu mir in den Ort sonst etwa 1,5 Stunden länger wäre (Bahnverbindungen... kennt man ja). Aber wenn ich zu ihm in die Stadt fahre, will er mir manchmal nicht mal mehr in der Stadt entgegenkommen, wenn ich dann einen Parkplatz gefunden habe. Ich muss zu ihm und klingeln. --> Alles Kleinkram, aber ich bin da vielleicht zu sehr Deutsche als dass ich mich nicht freuen würde, wenn er mir nicht auch entgegenkäme.

1.
wehret den anfängen ...

2.
nein, ganz im gegenteil, das genaue hinschauen im einander kennenlernen ist DIE lösung, wenn es darum geht, sich bewusst FÜR oder GEGEN das weitergehen zu entscheiden ...
und wenn ich nicht licht UND schatten bei diesem neuen menschen an meiner seite wahrnehmen kann, kann ich ihn auch nie wahrhaftig lieben - denn wahrhaftige liebe sagt ja zu beiden dieser seiten ...
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #31
. Ich hatte vorher noch nie einen englischsprachigen (bzw. Spanisch sprechenden) Partner. Ist auch alles neu für mich :smile:
Das kann ich sehr gut verstehen.
Aber mach dich da nicht zu sehr verrückt. Ich habe seit Jahren fast ausschließlich mit Männern, Dating-Partner, Freunden etc. zu tun, die kein oder nur wenig deutsch sprechen und grade wenn es sich intensiviert, hatte ich auch schon oft Bammel, ob die Verständigung auf Dauer klappt. Mein Englisch ist fließend, kaum schlechter als mein Deutsch, aber sprachlich bin ich einem Muttersprachler gegenüber trotzdem immer im Nachteil. ABER wenn ich mit jemandem Kommunikationsprobleme hatte, dann lag es in den seltensten Fällen an der Sprache :zwinker:
'
Für mich persönlich käme es nie in Frage, in einem Land zu leben oder auch nur 1 Woche dort Urlaub zu machen, ohne wenigstens Grundlagen der Muttersprache zu beherrschen. Ich frische grade mit viel Ehrgeiz mein Spanisch für einen einwöchigen Mexiko-Urlaub im September auf und mein Begleiter schüttelt darüber nur den Kopf, weil es erstens nur eine Woche ist und dort zweitens auch Englisch verstanden wird. Aber mir macht es Spaß und ich brauch das einfach. Er dagegen null. So unterschiedlich ist das.

Ich war letztes Jahr ein Wochenende in Schweden und hab dort einen jungen Mann aus Gambia kennengelernt, der dort schon 2 Jahre gelebt hat, trotzdem sprach er kein Schwedisch und meins war besser als seins :zwinker: Hat mich aber nicht gestört und selbst bei einem längeren Kennen und Kennenlernen würde es mich nicht stören. So was entscheidet jeder selbst. Hauptsache ist (finde ich zumindest), dass ihr beide euch versteht und mir persönlich macht es auch Spaß bzw. ich mache es gerne, dass ich mal übersetze für jemanden.
Ich nutz meine Kenntnisse da gerne, um zu helfen. Egal ob derjenige jetzt vielleicht zu faul ist, um deutsch zu lernen.
Ich hinterfrag das nicht so :zwinker:

Also lass dich da nicht stressen und genieß eure Beziehung so wie sie ist. Ich denke, es kommt von ganz alleine, dass ihr euch auch sprachlich annähert.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #32
Edit.
 
Zuletzt bearbeitet:
fluffypenguin1
Benutzer178050  (23) Öfter im Forum
  • #33
Die Deutschkurse an den VHS sind soweit ich weiß staatlich finanziert und einfach mal so dran teilnehmen kann man nicht. Dafür kann man sich höchstens unter gewissen Bedingungen anmelden.

Ich hab bisher zumindest einen Sprachkurs und auch andere Kurse an VHS besucht und fand die immer super.
 
Metallfuß
Benutzer177659  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #34
Off-Topic:

Die Deutschkurse an den VHS sind soweit ich weiß staatlich finanziert und einfach mal so dran teilnehmen kann man nicht. Dafür kann man sich höchstens unter gewissen Bedingungen anmelden.
Kommt auf den Kurs an.
Meine Mutter unterrichtete sowas, also Deutsch für Migrantinnen, bei einem freien Träger. Es gibt staatlich finanzierte/unterstützte Kurse, und es gibt "freie" Kurse, die man machen kann weil man grad Lust hat.
 
fluffypenguin1
Benutzer178050  (23) Öfter im Forum
  • #35
Off-Topic:


Kommt auf den Kurs an.
Meine Mutter unterrichtete sowas, also Deutsch für Migrantinnen, bei einem freien Träger. Es gibt staatlich finanzierte/unterstützte Kurse, und es gibt "freie" Kurse, die man machen kann weil man grad Lust hat.
Es geht mir spezifisch um Kurse an der VHS. Die sind kostenlos und nur unter bestimmten Bedingungen besuchbar
 
Metallfuß
Benutzer177659  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #36
MelonPan90
Benutzer185296  (34) Ist noch neu hier
  • #37
Hallo Schneepfödchen ☺

leider geht es wahrscheinlich vielen die neu in Dland sind so.
Jedoch sollte sich jeder der sich aus freien Stücken in ein anderes Land begiebt, auch gewillt sein, die Sprache und die Kultur zu respektiere.
Ich kenne das aus anderen Ländern genau so, und nur weil wir in Dland sind ist das nicht anders :smile:
Dein Freund strebt ja einen längeren Aufenthalt hier an, arbeitet sogar hier und vllt sogar eine Familie gründen.
Ich denke, auch wenn es schwer ist, sollte er verstehen, dass es ihm nur Vorteile bringt und... leichter Kontakte, Freunde ect findet 😉

Aller Anfang ist schwer!
 
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