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Zwanglose Geschichten - zum Scheitern verurteilt?

__lini__
Benutzer152473  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen,
immer wieder hört man von F+ und zwanglosen "Beziehungen", also da, wo es im Grunde nur um Sex geht.
Ich selber hatte bereits einmal eine F+, welche dann aber aufgrund der Gefühle seinerseits kläglich gescheitert ist. Danach ist mir die Lust auf Zwangloses vergangen. Nun ist das schon eine Weile her, mittlerweile sehe ich das wieder anders, habe auch gar keine Zeit aufgrund einer Fortbildung für eine Beziehung.
Es hat sich nun ergeben, dass ich wieder in solch eine zwanglose Sache "reingerutscht" bin.
Mir ist das an sich sehr recht, nur frage ich mich, ob diese Art von "Beziehung" schon von vornherein zum Scheitern verurteilt ist.
Habe da schon einiges, auch von Freunden gehört + meine eigene Erfahrung.

Wie sieht das bei euch aus?
Hat das Zwanglose mal bei euch funktioniert oder eher nicht?
Irgendwelche Tips, wie es funktionieren kann ohne in einem Drama zu enden?

Ich freue mich auf eure Erfahrungen 😊
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #2
Hat bei mir schon sehr oft funktioniert.
Hab damit überwiegend positive Erfahrungen gemacht :smile:
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Es kommt schlichtweg auf die persönliche Einstellung beider Parteien an, würde ich sagen.
Für mich muss es nur einen unabdingbaren Grund geben, weshalb das als Beziehung nicht funktionieren könnte, und fertig der Lack.
So ein Grund kann auch sein, dass er nichts Festes will. Offene und ehrliche Kommunikation finde ich auch wichtig. Meine erfolgreichen F+, mit denen ich bestimmt seit 2 oder 3 Jahren immer wieder was am Start habe/ hatte, sind charmant und machen aber auch klare Aussagen über ihre Bedürfnisse. Da kommt es echt nicht zu Missverständnissen.

Wichtig auch, dass sie emanzipiert genug sind, um zu glauben, dass ich mich nicht doch noch verliebe, bloß weil ich eine Frau bin :zwinker:
 
G
Benutzer Gast
  • #4
Hat für mich schon sehr gut funktioniert, ist aber auch schon mal gescheitert.
Wobei die Frage ist, wann ist eine F+ gescheitert? Wenn man aufhört Sex zu haben und wieder einfach befreundet ist? Eher nicht. Für mich war es das, als wir danach keinen Kontakt mehr haben konnten. Das war sehr unschön, aber uns war das Risiko klar.

Eine Faustformel, wie es langfristig funktioniert, gibt es denk ich nicht - ganz besonders langfristig nicht. Denn wenn man befreundet ist (sich also mag) und Sex miteinander hat (sich also wohl attraktiv findet), dann sind das ja Voraussetzungen, bei denen auch mal irgendwann Gefühle entstehen können.

Was in meiner aktuellen F+ gut funktioniert ist räumlicher Abstand (sehen uns nur ab und zu) und die Tatsache, dass wir wissen, dass wir sexuell, aber nicht beziehungsmäßig kompatibel sind.
Hilfreich ist vielleicht auch zu vereinbaren, sofort die rote (?) Flagge zu hissen, sobald man merkt, dass man Gefühle entwickelt und die Sache dann neu zu betrachten und notfalls zu beenden. Damit das funktioniert muss man aber schon extrem ehrlich zu sich selbst sein können.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Hat das Zwanglose mal bei euch funktioniert oder eher nicht?
Für mich bedeutet „funktionieren“ in dem Fall, dass es eine gute Zeit für beide ist/war, die keiner von beiden bereut. Kommt das hin?

Dann hat das bei mir bisher immer funktioniert, mit einer kleinen Einschränkung, bei der ein Mann doch eine ganze Weile arg gelitten hat und es zu ein bißchen Drama kam.
Aber selbst das hat sich irgendwann ganz gut geklärt.

Dass sich mal der eine oder der andere verknallt, kam sowohl bei Freundschaft plus als auch bei reinen Sexaffären gelegentlich vor, aber das ist ja nicht grundsätzlich eine Katastrophe und hat sich bisher immer gut händeln lassen.
 
G
Benutzer Gast
  • #6
Hallo zusammen,
immer wieder hört man von F+ und zwanglosen "Beziehungen", also da, wo es im Grunde nur um Sex geht.
Ich selber hatte bereits einmal eine F+, welche dann aber aufgrund der Gefühle seinerseits kläglich gescheitert ist. Danach ist mir die Lust auf Zwangloses vergangen. Nun ist das schon eine Weile her, mittlerweile sehe ich das wieder anders, habe auch gar keine Zeit aufgrund einer Fortbildung für eine Beziehung.
Es hat sich nun ergeben, dass ich wieder in solch eine zwanglose Sache "reingerutscht" bin.
Mir ist das an sich sehr recht, nur frage ich mich, ob diese Art von "Beziehung" schon von vornherein zum Scheitern verurteilt ist.
Habe da schon einiges, auch von Freunden gehört + meine eigene Erfahrung.

Wie sieht das bei euch aus?
Hat das Zwanglose mal bei euch funktioniert oder eher nicht?
Irgendwelche Tips, wie es funktionieren kann ohne in einem Drama zu enden?

Ich freue mich auf eure Erfahrungen 😊

nun ...
aus meiner sicht bewegen sich gesunde, reife begegnungsweisen schlussendlich entweder auf ebene einer affäre (beziehung auf rein erotischer ebene) oder auf ebene einer liebesbeziehung (man bekennt sich zueinander, und gestaltet gemeinsam sein leben) ...

diese neue, aus meiner sicht seltsame und nicht nachvollziehbare variante "f+" sehe ich als ein "wasch mich, aber mach mich nicht nass" ...

und ich vermute, es ist ein "symptom der zeit" - (zu) viel (wahl)möglichkeiten, (zu) wenig "ich weiß, wer ich bin, was ich will, und gehe diesen meinen weg - und halte es aus, dass ich dadurch andere wege nicht gehe(n) (kann)" ...

aber natürlich gilt immer: jedem das seine ...
 
G
Benutzer Gast
  • #7
SAMSARA ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass F+ einfach ein neues und positiv besetztes Wort für den eher anrüchigen Begriff Affäre ist. Denn im Grunde ist es ja nichts anderes, außer dass es zusätzlich suggeriert, dass man sich auch außerhalb des Betts gut versteht (was bei einer Affäre ja nicht impliziert wird).
 
G
Benutzer Gast
  • #8
SAMSARA ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass F+ einfach ein neues und positiv besetztes Wort für den eher anrüchigen Begriff Affäre ist. Denn im Grunde ist es ja nichts anderes, außer dass es zusätzlich suggeriert, dass man sich auch außerhalb des Betts gut versteht (was bei einer Affäre ja nicht impliziert wird).

FREUNDSCHAFTplus ≠
beziehung auf rein erotischer ebene ...
FREUNDSCHAFTplus =
freundschaft plus sex ...

(aber die meisten menschen nehmen es meiner erfahrung nach grundsätzlich sprachlich nicht so genau - sprich mit der wohlüberlegten verwendung von begriffen ...)

so gesehen können wir es auch folgendermaßen ausdrücken - bzw. wir sprechen dann halt der klarheit wegen nur von A, B oder C:

A) "beziehung auf rein erotischer ebene" -
AFFÄRE, oder wie immer es das gegenüber nennen will
B) "man bekennt sich zueinander, und gestaltet gemeinsam sein leben" -
LIEBESBEZIEHUNG, oder wie immer das gegenüber es nennen will
C) freundschaft plus sex -
F+, oder wie immer es das gegenüber nennen will
 
Anila23123
Benutzer167118  (30) Sehr bekannt hier
  • #9
Also ich hatte zwei Affären, die einer F+ sehr nahe kommen.
Die erste ging einige Monate. Es hat sich zwar nicht rein auf's vögeln beschränkt, aber hauptsächlich ging es darum. Das habe ich von vornherein so kommuniziert. Es war auch in seinem Interesse und das hat sich nie geändert.
Der Grund für das Ende war, dass er eine andere kennen gelernt hat mit der es wohl was ernstes war.
War schade, aber okay. Es war immer klar, dass es irgendwann zu Ende geht.

Zweite Affäre ging ein halbes Jahr etwa, da haben sich aber beideitug Gefühle entwickelt und heute sind wir in einer glücklichen Beziehung. So kann es halt auch gehen.

Etwas zwangloses, wo es nur oder hauptsächlich um Sex geht, kann funktionieren, aber es ist halt nichts für die Ewigkeit.
Wichtig ist, dass man sich einig ist, was ed sein soll. Gefühle können sich immer entwickeln. Das kann man nicht wirklich kontrollieren. Auch da muss man dann halt ehrlich sein.

Wenn man mit einem Freund schläft muss man sich darüber klar sein, dass die Freundschaft darunter leiden und auch kaputt gehen kann.
Deswgen mache ich das nicht. Da muss man Prioritäten setzen.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
dass F+ einfach ein neues und positiv besetztes Wort für den eher anrüchigen Begriff Affäre ist.
Wird wohl gehäuft so verwendet mittlerweile, war aber nicht so gedacht und ist meiner Meinung auch total unzutreffend.
Für mich ist eine Freundschaft plus zwangsläufig erstmal eine Freundschaft, sonst kann es auch kein „plus“ geben.
So entstand es ja auch, das originale „friends with benefits“ trifft es vielleicht besser.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
zu) wenig "ich weiß, wer ich bin, was ich will, und gehe diesen meinen weg

bewegen sich gesunde, reife begegnungsweisen
Nicht überraschend, das sehe ich ganz, ganz anders.
Ich habe es genossen, dass gerade eine gewisse Reife, ein entwickeltes Selbstbewusstsein, ein erwachsen werden und sein im wörtlichen Sinne und eine gesunde Einstellung zu meinen Bedürfnissen und denen meiner Mitmenschen es mir ermöglicht haben, zwischenmenschliche Beziehungen mit erfüllenden sexuellen und wunderschönen emotionalen Komponenten zu erleben, die ganz klar und übereinstimmend nicht in einer partnerschaftlichen Bindung münden sollten oder mussten.
Ich hätte es sehr viel unlogischer und unreifer gefunden, wenn mir diese wundervollen Begegnungen versagt geblieben wären, nur weil ich entweder die emotionale Komponente nicht zulassen möchte oder meine, diese Begegnungen müssten zwangsläufig zu etwas führen oder streben und wären in sich nicht genug oder nichts wert.
 
Anila23123
Benutzer167118  (30) Sehr bekannt hier
  • #12
Für mich ist eine Freundschaft plus zwangsläufig erstmal eine Freundschaft
So sehe ich das auch. Ich habe klare Vorstellungen davon was eine
Freundschat Plus (F+), Affäre und Sex-/Fickbeziehung ist.
Wobei die Übergänge der letzten beiden fließend sind. F+ nimmt eher eine Sonderstellung ein, weil die Basis (die Freundschaft eben) eine ganz andere ist.

Ich glaube was fie TS beschreibt ist am ehesten eine Affäre nach meiner Definition, auch wenn die es anders betitelt.
 
G
Benutzer Gast
  • #13
Wie ich mir so Eure Beiträge durchlese fällt mir auf, daß ich JEDEN von Euch ein kleinwenig Recht geben muß.

Dabei gehe ich ja auch gern analytisch wie SAMSARA vor und versuche erstmal die Kategorien sauber zu definieren, in die ich dann meine Gefühle, beziehungsweise meine eigenen Erfahrungen versuche einzuordnen.

Da nehme ich eins nach dem anderen meine ehemaligen Sex-Partner geistig in die Hand und überlege, in welche Schublade ich den- oder diejenige nun legen kann . . . da sind Urlaubs-Firts. . . Jugend-Sünden . . . Dummheiten . . . hemmunglos romantische Trunkenheit . . . Verliebtheit . . . Sturm-und-Drang . . . zersplitterte Herzen . . . was hätte wohl aus dem einen oder der anderen werden können? . . . .

Mir fällt auf, wie viele Konjunktive "hätte", "würde", "könnte" sich damit verbinden und vermischen. Dazu größere oder kleinere dunkel-bittere Tropfen Wehmut, beleuchtet von Ediths verraucht-glühender Gold-Pailletten-Schrift "je ne regrette rien" . . . wohlwollendes Schmunzeln über wertvolle Erinnerungen in meiner längst verstaubten Erfahrungskiste lassen mich die eingangs von __lini__ __lini__ gestellte Frage fahrlässig verträumt vergessen . . . doch plötzlich . . . SCHWUPPS . . . rutsche ich auf der Bananen-Schale meiner eigenen Naivität aus und falle gemein auf meinen emotionalen Hintern.

VERDAMMT! . . . kann ich den einen oder die andere auch auf eine der Kanten der Schubladen legen? Oder dawzischen? Gerade weil ich mich wie A Armorika erwachsen, reif und selbstbewußt in meinem Umgang mit Beziehungen und Wünschen halte, sehe ich mich unfähig über einen oder alle das Urteil des vorhersehbaren Scheiterns zu fällen.

Warum wurde aus meiner aktuellen Beziehung ein bald mehrere Jahrzehnte dauerndes gemeinsames Leben? Warum sind all die vorangegangenen Beziehungen nur noch Erinnerungen? War irgendetwas davon planbar? Absehbar? Berechenbar? . . . irgendwie hoffe ich, daß es das nicht war. Selbst wenn ich der trügerischen Überzeugung nachhänge das ein oder andere bewußt gesteuert zu haben.

Irgendwie berührt mich der Gedanke traurig bei allem vorher schon gewußt zu haben müssen, ob es zum Scheitern verurteilt war oder zum langlebigen Erfolg. Ein solches Wissen - selbst wenn es nur ein gefühltes, geglaubtes ist - raubt mir das Bauchkitzeln nicht zu wissen was kommt.

Okay, okay, Ihr habt Recht! Ich bin meilenweit über's Ziel hinausgeschossen! Um all das ging's wohl garnicht hier, oder? . . . und doch merke ich wie ich über mich selbst lächeln muß bei dem Gedanken daran immer geglaubt gewußt zu haben, was mir dieses oder jenes Abenteuer bringen würde. Es kam so oft so anders. Aus "F+" wurden innige Jahre tiefer Empfindungen. Aus geplanter Hingabe bittere Enttäuschung. Aus Affären wurden Horrorfilme. Aus Abneigung wurde Liebe . . .

. . . Fazit? . . . schön, daß Tod-gesagte länger leben und zum Scheitern verurteilte begnadigt werden können.

Euer Mike
 
Karlinka
Benutzer121182  (38) Meistens hier zu finden
  • #14
Ich hatte eine und das leider über mehrere Jahre andauernde Affäre. Ich war sehr verliebt, wovon er auch wusste. Er hat mir immer wieder sonstwas versprochen, mir von einem gemeinsamen Leben, von zukünftigen gemeinsamen Kindern erzählt, nur um weiter mit mir ins Bett gehen zu können. Er hat mich völlig zerstört mit seinem Verhalten.
Für mich käme sowas nie wieder in Frage. Entweder ich bin die Frau, mit der Mann sein Leben verbringt oder eben nicht. Dazwischen gibt es für mich nicht mehr.

Bei anderen mag es funktionieren, bei mir hat es nicht funktioniert und ich würde es auch nicht mehr versuchen. Ich kann meine Gefühle nicht so kontrollieren, um das komplett abzugrenzen.
 
NichtLustig
Benutzer183126  Öfter im Forum
  • #15
Ich sehe es bei einer Freundin, was aus einer Freundschaft + werden kann. Als sie eine wirklich kraft- und nervenraubende Beziehung beendet hatte, war eins für sie sicher- NIE WIEDER BEZIEHUNG! Und dann war da er.
Ein Mann der ihr sexuell, wie auch charakterlich außerordentlich gefiel. Aber nein, Beziehung ging nicht, dazu fühlte sie sich zu schwach. Der Mann betonte, ebenfalls nichts Festes zu wollen, aber da man ja so gut zusammen harmonierte, könnte man ja auch neben der intensiven Freundschaft ein bisschen Sex haben.
Das zog sich über 4 Jahre. neben dem regelmäßig treffen, täglich schreiben und sogar zusammen kochen (da wusste ich- sie ist verloren), kam dann die Eifersucht dazu. Grabenkämpfe, Besitzansprüche- naja, die Schattenseiten einer waschechten Beziehung eben. Nachdem der Mann versichert hatte, sich nun auch noch anders orientieren zu wollen, hatte er meine Freundin im Sack. Tobsuchtsanfall und schließlich die Zusage, zusammen zu ziehen.
Hätten die beiden mit einer Beziehung, statt einer Freundschaft begonnen, hätte es wohl nicht funktioniert. Meine Freundin war nach ihrer Beziehung völlig durch den Wind. Alles, was nach ernsthafter Beziehung roch, hätte sie mit sofortiger Wirkung trotz Schmetterlingsflug heillos überfordert und zur Flucht veranlasst.
Freundschaft klang ja viel unverbindlicher, entspannter und ohne nennenswerte Verantwortung.

Ich schätze, ihr Herzallerliebster hat das gerochen und alles von langer Hand geplant, der olle Fuchs. Hat ja auch funktioniert. Nachdem der Tornado über ihn hinweg gefegt war.
Ansonsten gibt es bei mir gerade eine feste Beziehung, die einen Dritten für einen Dreier rekrutiert hat. Daraus wurde dann schon eine etwas längerfristige Sache. Das war so auch nicht geplant. Ebenso war es nicht geplant, das sich von beiden Seiten, meinem Partner und mir eine Freundschaft zu besagten Mann entwickeln würde. Mittlerweile steht der Plan im Raum, Ende des Jahres zu dritt eine WG zu gründen.
Ehrlich gesagt klingt das für mich nach einem verdammt heiklen Unterfangen. Vielleicht auch nur, weil es nicht der Norm entspricht. Und ich kenne genug Leute, die hätten sich aus Angst, dass es schiefgehen könnte, niemals darauf eingelassen. Die würden sich aber auch niemals auf einem Menschen einlassen, der nicht zu 100% mit ihrem Lebensmodell und der Vorstellung davon kompatibel ist. Genauso käme es für sie nicht in Frage, den Sprung ins kalte Wasser zu wagen und einen neuen Job zu versuchen, da sie den alten hassen.
Diese Menschen würden nicht einmal rote Socken kaufen, weil sie Angst hätten, die Mitmenschen könnten es sehen und schlecht von ihnen denken.
Ich habe dagegen im Leben schon mal häufiger etwas gewagt. Gut, hat sich manches Mal als Dummheit raugestellt. Allerdings gab es auch verdammt viel Gutes, was ich so auch nicht hätte missen wollen. Ich wäre ja nicht einmal mit meinen Partner zusammen, hätte ich nicht wieder einen Anfall von Wahnsinn gehabt. Und während ich mich nun mit so einer unüblichen Dreier-Konstellation auseinander setzen muss, fühlen sich die, die aus einem Sicherheitsbedürfnis heraus rein garnichts zulassen, die Einsamkeit beklagen.
Ist ja auch nicht wirklich besser. Und bei allen Minenfeldern, über die ich hopsen muss, hab ich deutlich mehr Spaß schätze ich.
Ich mag mal eine Dummheit bereuen, die anderen fragen sich aber ständig :"was wäre gewesen, wenn..."
Können sie nicht wissen, sie haben sich ja nicht getraut. Und rausfinden werden sie es nun auch nicht mehr.

Und wenn ich auf Sicherheit gesetzt hätte, wäre ich nun arbeitslos, denn es kam Corona, und hätte mich mit meinen Ex zerstritten und wäre nun vermutlich allein ohne meinen Herrn Jungspund.
Ich glaube, manchmal muss man Dinge auf sich zukommen lassen. Der Mensch lernt aus Erfahrung. Dummerweise muss er die Erfahrung aber erst mal machen, um aus ihr zu lernen. Darüber hinaus kann der Mensch nicht vermeiden, bis zum Ende seines Lebens Erfahrungen zu machen.
Also kann man genau so gut sich auf eine lockere Geschichte und sehen, wohin die Reise geht.
Wenn jemand etwas Verbindliches plant, hat er trotzdem keine Garantie, dass alles nach Plan verläuft.
Mehr als Liebeskummer wird schon nicht passieren. und ehrlich, wenn man leben will, lassen sich Verletzungen nun mal auch nicht vermeiden.
 
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Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #16
Ich finde für mich auch die voranstehende Begriffsdefinition wichtig.
Eine Freundschaft ist für mich mit tiefen Emotionen (obgleich nicht die gleiche Art von romantischer Liebe, die ich für einen Beziehungspartner empfinde), mit Verbindlichkeit und Verlässlichkeit verknüpft. Sie ist und bleibt für mich aber strikt getrennt von Sex. Denn sie ist gerade nicht unverbindlich für mich, steht aber auf ganz anderen Säulen. Und auch die Anziehung für einander ist bei denen, die ich Freund nenne, nie sexueller Natur gewesen.

Unter einer Affäre verstehe ich eine wiederholte, rein sexuelle Verbindung. Die kann für mich nie frei von Emotionen sein, weil Sex für mich einfach viel mehr ist als mechanisches Rein-Raus. Beim Sex will ich Menschen begegnen, und dazu braucht es eine seelische und geistige Verbindung für mich, wenn es was sich Wiederholendes sein soll. Das geht für mich bei geklärten Fronten aber frei von jeder Verliebtheit und frei von jeder Erwartungshaltung an ein Fortbestehen in der Zukunft. Und zugleich auch frei von dieser Tiefe und emotionale Offenbarung, die eine Freundschaft für mich bedeutet.
Dieser Art waren meine häufigsten sexuellen Begegnungen, und einige davon (teils parallel) haben über mehrere Jahre gehalten. Die meisten davon sind aus Gründen wie Wegzug, Eingehen einer festen Beziehung mit einem anderen Menschen, etc. auseinander gegangen, haben sich schlicht verloren oder verlaufen. Manchmal habe ich das schlicht geschehen lassen, manchmal war ich darüber ein bisschen traurig. Einmal habe ich mich verliebt, und es darum beendet, weil klar war, es hat keine vom Sexuellen abweichende Perspektive. Einmal habe ich jemandem schmerzhaften Liebeskummer damit gemacht, und diese Geschichte dann auch ad hoc nach Bekanntwerden beendet.

Viel häufiger und oft emotional lebendiger und sogar nachhaltiger und intensiver erinnert waren aber oft Schwärmereien, Flirts, Verliebtheiten, Begegnungen fernab von sexuellem Ausleben, sowohl mir geltend als auch von mir ausgehend. Ein paar dieser Schwärmereien sind zu Beziehungen geworden, ein paar zu guten Freunden, ein paar zu melancholisch-süßen und vereinzelt auch bitteren Erinnerungen oder verbliebenen Bildern im Kopf, zum Beispiel eines bestimmten Blickes.

Und das ist die Stelle, an der ich mich frage, wie ich scheitern eigentlich für mich definiere... -Nachträglich betrachtet hat mich jede dieser Begegnungen zumindest mir selbst näher gebracht, und auf meinem Weg weiter geschickt. Und wo ich heute stehe, da bin ich richtig.
 
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