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Zusammenziehen ja oder nein? Erste Zweifel!

P
Benutzer35578  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen!

Ich brauche mal wieder euren Rat!

Mein Freund und ich sind seit fast 1 1/2 Jahren glücklich zusammen. Er liebt mich so wie ich bin, bringt mich zum lachen, unterstützt und motiviert mich, ihn interessiert meine Meinung, er ist kreativ, lieb, zärtlich, versteht sich mit meiner Familie und ist an vielen Dingen interessiert, ich mag seine Freunde sehr etc. Bis dahin alles perfekt.

Wir haben auch geplant dieses Jahr zusammen zu ziehen, allerdings packen mich gerade ein paar Zweifel, die ich gerade noch nicht richtig zuordnen kann.

Angefangen hat es glaube ich damit, dass ich von einem 6-wöchigen Auslandsaufenthalt zurück gekommen bin und er mich dann ständig sehen wollte. Bei mir ist es aber so, dass wenn ich meinen Freund lange nicht gesehen habe, nicht direkt wieder von 0 auf 100 schalten kann, sondern auch mal meinen Freiraum brauche. Außerdem hatte ich extrem viel zu tun auf der Arbeit nachdem ich zurück kam. Das war Anfang Dezember. Außerdem ruft er manchmal 5 Mal am Tag an, da habe ich mich schon etwas eingeengt gefühlt.

Dann kamen auch noch die Weihnachtstage, die wir gemeinsam bei meinen Eltern verbracht haben. Anfang Januar waren wir dann auch noch eine Woche mit meinen Eltern in Urlaub, haben uns also seit Anfang Dezember sehr oft gesehen. Das war für mich ein ziemlicher Stressfaktor.

Außerdem lerne ich im Urlaub immer wieder Seiten an ihm kennen, die ich nicht wirklich toll finde.

1. Urlaub: Da waren wir eine Woche seinen Vater besuchen (seine Eltern haben sich getrennt als er 6 war, und er kommt mit seinem Vater nicht besonderns gut zurecht weil er ihm immer noch Vorwürfe macht, wollte mir aber mal zeigen wo er aufgewachsen ist). Jedenfalls war dieser Urlaub die Hölle, er hat sich nur mit seinem Vater gestritten, die beiden haben sich ständig in meinem Beisein gezankt und auch wenn wir mal alleine unterwegs waren, hat sich alles um dieses Thema gedreht. Natürlich habe ich ihm zugehört und versucht, die Situation zu entschärfen. Ich fand aber auch, dass mein Freund total überreagiert hat auf jedes Wort seines Vaters, er hat sich von allem angegriffen gefühlt, auch wenn es nur ein harmloser Spaß war. Ich habe ihm auch gesagt dass ich mich dabei nicht wohl fühle und der Urlaub nur stressig für mich ist, aber er konnte sich nicht mal mir zu liebe mit den ständigen Streitereien zurückhalten.

Urlaub 2: Wir waren seine Verwandten in Berlin besuchen. Leider hat das Wetter nicht mitgespielt und es hat die ganze Zeit geregnet. Mein Freund war die ganze Zeit wegen des Wetters mies drauf, hat nur rumgenörgelt, ist lustlos mit mir durch die Stadt gezogen und hat die ganze Zeit ein langes Gesicht gemacht. Ich finde in unserem Alter (er ist übrigens 31 und ich 29) kann man sich doch wohl ein bisschen zusammenreißen. Also wieder ein Urlaub der für mich nicht sehr spaßig war.

Urlaub 3: Skifahren Anfang diesen Jahres mit meiner Familie. Mein Freund ist Skianfänger, meine Schwester und ich sind schon erfahren. Jedenfalls sind wir dann zu dritt auf der Piste gewesen und wir haben meinen Freund angeleitet und ihm Tips gegeben. Leider war an den ersten 2 Tagen die Sicht sehr schlecht, und so war er sehr unsicher, hat sich alle 2 Meter hingepackt und dann immer ewig gebraucht um wieder auf die Beine zu kommen. Natürlich verstehe ich es, das jemand, der Anfänger ist, auch mal hinfällt und unsicher ist. Aber dann kann man auch aufstehen und weiterfahren, damit die anderen nicht stundenlang warten müssen. Mein Freund aber ist immer erst ein paar Minuten liegen geblieben, dann ist er aufgestanden und hat seine Skischuhe von Schnee befreit (auch wenn er seine Skier nicht verloren hat, hat er die Schuhe abgemacht um von unten den Schnee abzukratzen), dann hat er seine Skibrille gemächlich geputzt, vielleicht nochmal seinen Fotoapparat rausgeholt um ein Bild von der Piste zu machen (obwohl man wegen des Nebels nichts sehen konnte) und meine Schwester und ich haben einen Anfall bekommen weil wir endlich mal ein bisschen fahren wollten und nach jedem Sturz ca. 10 Minuten warten mussten. Schliesslich ist er ziemlich oft hingefallen und jedes Mal dann diese Prozedur. Manchmal haben wir ihn auch auf eine Hütte geschickt, damit wir mal eine Abfahrt alleine machen können, er konnte sich dann in der Zeit ausruhen. Als wir ihn abholen und weiterfahren wollten (wir sind wieder davon ausgegangen dass es dann direkt los geht), musste er erstmal aufs Klo (dauert ja in Skiklamotten ewig), dann noch eine rauchen etc. Das kann man doch machen solange wir unterwegs sind! Genug Zeit hat er ja gehabt.

Wenn wir abends mal alle zusammen was gespielt haben, war er auch übelst langsam, war ständig abgelenkt und hat nicht aufgepasst wann er dran war und hat dann auch noch sehr lange überlegt, so dass selbst meine Eltern genervt waren.

Morgens beim aufstehen das gleiche Spiel mit dem Warten: er ist nicht aus dem Bett gekommen, ich musste ihm 5 mal sagen dass er aufstehen soll weil wir alle mit dem Frühstück warten. Dann hat er meistens gequengelt: "komm nochmal zu mir ins Bett". Das letzte was ich wollte war nochmal ins Bett zu kommen, er sollte endlich seinen Arsch bewegen und voran machen! GRRR!

Er ist ein ziemlicher Traumtänzer und kann manchmal ganz schön naiv sein. Er hat mit seinen 31 Jahren noch weder Ausbildung noch Studium gemacht, arbeitet so vor sich hin (er hat einen festen Teilzeitjob und macht nebenher noch ein paar kleine Aushilfstätigkeiten), aber ständig beschwert er sich dass er kein Geld hat. Immerhin konnte ich ihn mal dazu bewegen sich zu überlegen was er machen möchte und jetzt hat er sich für ein Studium entschieden. Damit es da mal vorwärts geht musste ich ihn auch ständig in den Hintern treten. Problem: er will seinen Teilzeitjob nicht aufgeben. Ich habe ihm gesagt, dass er Probleme haben wird, diesen Job, für den er tägich 6 Stunden macht, mit seinem zukünftigen Studium zu koordinieren, da die Vorlesungen ja über den ganzen Tag verteilt sind, die Uni in einer anderen Stadt ist, er ja für die Uni auch lernen muss und ja irgendwie noch seine 6 Stunden hinkriegen muss. Er sieht dieses Problem aber garnicht. Ich denke manchmal er ist ziemlich weltfremd und naiv. Er will später nach seinem Studium auch nicht Vollzeit arbeiten, er will nur etwas mehr Geld verdienen als jetzt und ansonsten sein Leben geniessen, nach dem Motto: "Wenig arbeiten, dafür aber auch weniger Geld und mehr Freizeit". Ich glaube, dass unsere Ansprüche da auch etwas auseinander gehen. Er ist in einem Plattenbau in der ehemaligen DDR aufgewachsen und musste immer mit wenig auskommen, ich wuchs in einem Einfamilienhaus mit Garten in einem netten Dörfchen auf (ich würde meine Famlie nicht als übermäßig reich bezeichnen, meine Eltern haben normale Jobs und ich kaufe meine Klamotten auch meistens bei H&M :smile:). Ich würde gerne den Lebensstandard, den ich von meinem Elternhaus kenne, fortführen. Ich möchte mir einfach gewisse Dinge leisten können, für die ich auch hart arbeite, z.B. einen schönen Urlaub im Jahr oder nicht auf jeden Cent gucken wenn man abends mal mit Freunden unterwegs ist.

Einerseits liebe ich ihn für seine in den ersten Zeilen genannten Eigenschaften sehr und weiß ihn sehr zu schätzen, andereseits gehen mir einige Dinge sehr auf die Nerven.

Ich weiß nicht, ob ein zusammen wohnen klappen würde, erstens weil wir dann ja noch mehr aufeinander rumhocken würden und zweitens weil ich von seiner Langsamkeit in allen Dingen glaube ich schnell genervt wäre, da ich eher eine Macherin bin und auch mal ungeduldig sein kann wenn jemand nicht aus dem Quark kommt.

Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen gemacht? Wie würdet ihr als Außenstehende die Situation einschätzen?
 
S
Benutzer80965  (32) Meistens hier zu finden
  • #2
Hey Pearl24

Das scheint ein ziemliches Dilemma für dich zu sein.
Was mir mal gerade aufgefallen ist: Bei den Eigenschaften, die du an ihm liebst, sind gerade mal zwei Dinge nur auf ihn selbst und nicht auf sein Verhalten dir gegenüber als perfekter Freund (zärtlich, interessiert sich für deine Meinung, gutes Umfeld,...) bezogen: Kreativ und vielseitig interessiert. Wiegst du diese Merkmale mit all denjenigen, die dich stören, auf, sieht das schon ziemlich mager aus... Die Frage, die sich mir nun stellt, ist folgende: Hat dich das schon immer gestört? Lag es mehr daran, dass du dich sowieso schon gestresst gefühlt hast? Könntest du dir mit Gesprächen ein wenig mehr Freiraum verschaffen, indem er dich weniger anruft und so weiter? Oder sind all deine Zweifel Ausdruck davon, dass nun die erste Verliebtheitsphase durch ist, und du einfach realisierst, dass ihr nicht zusammenpasst? Ist das Gefühl von "Liebe" wirklich noch da?

Ich persönlich rate dir, noch nicht zusammenzuziehen. Dazu musst du unbedingt mit ihm reden, dass du eben auch etwas mehr Freiraum brauchst. Und dann würde ich einfach mal sehen, wie es weiter geht, ob du weiterhin eher genervt von ihm bist oder er im Normalfall eher als Ausgleich für dich fungiert mit seiner gegensätzlichen Art. Allerdings habe ich eher das Gefühl, dass ihr eher nicht so zusammenpasst, gerade auch was eure Erwartungen vom Leben angeht... Womöglich könntest du ihn anspornen (hast du ja bereits getan), aber ob ihr so beide wirklich glücklich werdet?
 
unklar
Benutzer98976  Sehr bekannt hier
  • #3
Ich weiß nicht...mir scheint, ihr habt ganz unterschiedliche Herangehensweisen an eure Zukunft/euer Leben, unterschiedliche Werte und seid auch sonst recht verschiedene Typen. Während Du organisiert, mit beiden Beinen im Leben stehend und voll im Erwachsenenleben angekommen bist, scheint er eher der kindlich-naive Müßiggänger zu sein, der glaubt, das Leben würde ewig so weitergehen wie jetzt. Das kann gut gehen, kann aber auch zu ordentlich Problemen führen.

Ich weiß ja nicht, was Du von einer Beziehung möchtest?
Mit Ende 20 bzw Anfang 30 seid ihr beide 'normalerweise' in einem Alter, in dem es so langsam aber sicher um 'die Wurst', sprich Zusammenziehen, Familiengründung, grob gesagt den Aufbau eines gemeinsamen Lebens geht. Nicht mehr um die nette, das Leben versüßende Beziehung mit Anfang 20, bei der man primär die schöne Gegenwart genießt. Ist das bei Dir auch so, hast Du gewisse Zukunftsansprüche? Oder ist das (in näherer Zukunft erstmal) egal?
haben uns also seit Anfang Dezember sehr oft gesehen. Das war für mich ein ziemlicher Stressfaktor.
Du sprichst von ihm als Stressfaktor. Und natürlich ist er das auch, wenn Du ihn regelmäßig treten musst, weil er selbst nicht besonders gut organisiert und zudem noch ein bisschen gemütlich veranlagt zu sein scheint. Kann es sein, dass Du in eurer Beziehung der Macher, der Organisator bist? Könnte es sein, dass Du deshalb quasi für zwei Menschen gleichzeitig die Verantwortung übernimmst?
So wie Du ihn beschreibst, ist er als Mensch einfach so. Ich glaube nicht, dass das mit dem Zusammenziehen unbedingt sooo viel besser wird. Da es Dich jetzt schon stresst, ist es durchaus berechtigt, darüber nachzudenken, ob Zusammenziehen die beste Idee ist. Doch wie findet man das heraus?

Ich würde mir an Deiner Stelle folgende Fragen stellen:
Was will ich von einer Beziehung? Ist es realistisch, das mit diesem Mann zu leben?

Wie gut kann ich damit leben, dass ich von uns Beiden vermutlich immer die HauptVerantwortung werde tragen müssen? Auch im ganz banalen Falle von "Wer füllt eigentlich den Kühlschrank?" Überweist er rechtzeitig die Miete/Nebenkostennachzahlung? Was ist bei Ärger wegen einem eventuell vorhandenen, gemeinsamen Auto, wenn ich wegen einem blöden Zufall im Krankenhaus liege...bis hin zum wirklich wichtigen Fall: Was ist zB mit Kindern(sofern das Deiner Lebensplanung entspricht)?
Kann ich mich da auf diesen Partner verlassen, oder sehe ich da zu viel Arbeit auf mich zukommen?
Was ist, wenn mein Verdienst mal ausfällt (Du verdienst ja vermutlich mehr als er)? Wie geht dann unser gemeinsames Leben weiter?
Gibt es Eigenschaften und Verhaltensweisen von ihm, die mir den 'Stressfaktor' aufwiegen?

Das würde ich mir möglichst alles noch überlegen, bevor ich mit ihm zusammenziehe. Solltest Du merken, Du kannst damit nicht leben, ist es fairer für euch beide, wenn ihr möglichst früh wieder nach einem passenderen Partner suchen könnt. Solltest Du allerdings merken: Ich will ihn, und ich kann damit auch leben, selbst wenn sich nicht viel oder nur langsam etwas verbessert - dann kannst Du ohne Zweifel diese Beziehung genießen. Weil Du Dir dann intensiv Gedanken gemacht hast und weißt, dass Du nicht unüberlegt handelst.
 
Converse
Benutzer26217  (36) Meistens hier zu finden
  • #4
Du musst dir einfach selbst folgende Frage stellen: Kann ich mir mit ihm, so wie er ist – denn ändern wirst du ihn nicht – ein gemeinsames Leben vorstellen?

Ich persönlich könnte das nicht, mit jemandem der so kindisch und naiv an sein Leben herangeht. Da bist du dann nämlich immer die Macherin und die, die immer und für alles die Verantwortung übernehmen muss während er so in den Tag hineinlebt und nicht einsieht, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist. Eine Beziehung muss auf Augenhöhe stattfinden und bei euch tut sie das – so mach es zumindest den Anschein – nicht.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #5
Tägliches SEhen und gemeinsamer Alltag ist wohl der Grundstein eines jeden Zusammenlebens.
Und wenn du in diesen beiden Punkten Ängste und Zweifel hast, dann ist alles andere irrelevant. Da kannst du noch so viele positive Eigenschaften von ihm aufzählen, das ändert nichts.

Alltag ist natürlich meistens öde und da zankt man sich auch mal. Das ist normal. Da reißt man sich dann aber auch mal am Riemen, klärt das, hakt es ab und macht weiter. Wenn man zusammen lebt, hat jeder auch Pflichten, jeder hat Aufgaben zu erfüllen, jeder braucht Freiraum, jeder muss Kompromisse eingehen usw.

Setz dich doch mal mit deinem Freund zusammen und besprecht wie ihr euch ein Zusammenleben in einer Wohnung vorstellt. Wie soll da der Tagesablauf sein? Wie sollen die Haushaltsaufgaben verteilt werden? Usw.
 
K
Benutzer12443  (42) Meistens hier zu finden
  • #6
Meiner Meinung nach nörgelst du ganz schön an ihm herum, er tut mir ehrlich gesagt leid. Dich scheinen viele Dinge, die er mit Sicherheit nicht böse meint, total zu nerven. Ich glaube irgendwie nicht, dass du ihn besonders liebst und dir eine Zukunft mit ihm vorstellen kannst.

Es liest sich jedenfalls ganz und gar nicht so. Nimm mir das jetzt nicht übel, ich kann mich schon gut in deine Situation hineinversetzen, da es mir auch mal so ging. Aber ich sags jetzt mal so: mirs war´s einfach zu wohl in dem Moment. Ich war mir viel zu sicher und hatte es zu gut. Vielleicht musst auch du, bevor du eine Beziehung wirklich schätzen kannst, erstmal richtige Einsamkeit erleben. Mal sehen, wie es ist, wenn es eben nicht mehr klappt, wenn du diejenige bist, die wegen Kleinigkeiten kritisiert wird, wenn du diejenige bist, bei der man(n) sich überlegt, ob das wirklich das Richtige ist. Verstehst du, was ich meine?

Vielleicht kannst du auch so lernen, deinen Freund zu schätzen und über kleine Nervigkeiten hinwegzusehen. Denn glaube mir, es gibt Schlimmeres. Ich kann dir gerne ein paar Geschichten erzählen, die einen erwarten können, wenn man eine gute Beziehung beendet, weil man gucken will, was es sonst noch so gibt.

Das ist nur meine Sicht der Dinge aus meiner Erfahrung heraus, denn ich habe deinen Text gelesen und dabei mich selbst gesehen, wie ich von oben herab auf meinen Freund geschaut habe. Ist ne sehr gefährliche Einstellung.
 
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Ich seh das wie unklar. Allein vom Lesen bekomme ich den Eindruck, dass bei Euch so gar nix passt. Vor allem menschlich.

Du warst 6 Wochen weg, und danach geht's Dir auf die Eierstöcke, dass er Dich vermisst hat und nun verlorene Zeit aufholen will. Du ziehst Dich von ihm weg, und er versucht die Distanz (z.B. mit 5 Anrufen am Tag) wieder zu verkürzen. Das geht Dir noch mehr auf den Senkel.

Du bezeichnest es als Stressfaktor, dass Ihr Euch seit Anfang Dezember sehr oft gesehen habt - aber pardon, wie soll das werden, wenn Ihr zusammen wohnt? Da seht Ihr Euch jeden verdammten Tag!

Und dann noch Deine Urlaubsbeschreibungen.
Da urteilst Du dann, dass er bei seinem Vater überreagiert, selbst bei harmlosen Späßen. Aber wie gut kennst Du ihr Verhältnis, um beurteilen zu können, ob der "Spaß", der sich für Dich harmlos anhörte, auch für Deinen Freund so harmlos war? Man kann nämlich auch mit einem "harmlosen Spaß" wunde Punkte treffen. Ich wette, das kennst Du selbst.

Wie lange lagen der Besuch bei seinem Vater und der in Berlin auseinander? Gibt es da eventuell einen Zusammenhang?
Ganz ehrlich? Wenn ich in Urlaub bin, irgendwo hinfahre, und da gibt's nur grau in grau und Dauerregen, schlägt mir das auch auf die Laune.
Wie viel Spaß hättest Du gehabt, wenn er nicht dabei gewesen wäre? Anders gefragt: Hättest Du Dich vielleicht zum Spaß gezwungen? Du klingst nämlich danach, als sei in Deinem Leben alles bis ins Letzte durchorganisiert, ohne einen Spielraum für Müßiggang.

Nehmen wir mal den Skiurlaub. Da schreibst Du:

Morgens beim aufstehen das gleiche Spiel mit dem Warten: er ist nicht aus dem Bett gekommen, ich musste ihm 5 mal sagen dass er aufstehen soll weil wir alle mit dem Frühstück warten. Dann hat er meistens gequengelt: "komm nochmal zu mir ins Bett". Das letzte was ich wollte war nochmal ins Bett zu kommen, er sollte endlich seinen Arsch bewegen und voran machen! GRRR!

Erstens mal ist es durchaus möglich, dass man im Urlaub auf seine spießbürgerliche Deutschmichelordnung verzichtet und individuell zu unterschiedlichen Zeiten frühstückt - dafür isses Urlaub, und der soll Erholung sein.
Zweitens darf man auch als Paar im Urlaub Sachen alleine machen, einschließlich dass man sich nochmal hinlegt und kuschelt (oder gar Sex hat!).

Dazu stellt sich mir noch die Frage: Wessen Idee war das mit dem Skiurlaub? Ich vermute mal, Deine. War es ihm ein Grundbedürfnis, mitzukommen, oder hat er das nur grummelnd gemacht, weil er Dir zwei Urlaube versaut hat und wenigstens noch Zeit mit Dir verbringen wollte, wenn denn schon vor Weihnachten Stress angesagt war?
Seinem Verhalten auf der Piste nach würde ich sagen: Er hat Dir auf subtile Art und Weise mitgeteilt, dass er darauf keinen Bock hat (dass ihm Skifahren auch überhaupt keinen Spaß macht), und dass er eigentlich nur Dir zuliebe überhaupt mitgefahren ist. Und seine lahmarschige Art interpretiere ich als deutliches Zeichen dafür, dass er nur irgendwie die Zeit rumbringen wollte, bis er wieder über sich selbst bestimmen durfte. (Entweder, weil er das Gefühl hatte, Du würdest ihm eh nicht durchgehen lassen, wenn er nicht auf die Piste mitginge, oder weil Du das deutlich kommuniziert hast.)
Insofern stellt sich auch die Frage: Ging es Dir bei dem Urlaub darum, mit ihm Zeit zu verbringen, oder mit Skifahren?

Ein noch deutlicheres Zeichen scheint mit das gemeinsame Spielen am Abend zu sein. "Übelst langsam", "ständig abgelenkt", "nicht aufgepasst" - klingt auch wieder sehr danach, als hätte er lieber Zeit mit Dir als mit Euch verbracht. Und dass Du lieber Zeit mit Deinen Eltern verbracht hast als mit ihm alleine.

Zum Beruflichen kann ich nur sagen, dass ich das durchaus nachvollziehen kann, denn ich war auch so einer. Nur eines sollte Dir klar sein: Mit 31 noch eine Ausbildung zu kriegen oder nach einem Studium einen gut bezahlten Job, ist absolut illusorisch. Dass er sich so durchschlagen muss für den Rest seines Lebens (denn dass er eine ausreichende Rente bekommt, steht nicht zu erwarten), darauf kannst Du Dich schon mal verlassen. Das heißt nicht, dass man dadurch keinen Stress und keine Erholung nötig haben kann! Eher im Gegenteil. Wenn ich lese, dass er einen Teilzeit- und noch Nebenjobs hat, dann dürfte das deutlich stressiger sein als ein einziger 9-to-5-Job. In dem Zusammenhang stehen auch die aus seiner Sicht versauten Urlaube in anderem Licht.

Zusammen mit Euer beider auseinandergehenden Ansprüchen und Lebensphilosophien glaube ich nicht, dass Eure Beziehung den nächsten Sommer erlebt. Du hast in Deinem Eingangsbeitrag viele, viele Dinge genannt, in denen Du Dich ganz deutlich von Deinem Noch-Freund distanzierst und uns aufzeigst, dass das mit Euch nix werden kann - ohne es selbst wahr haben zu wollen.
 
P
Benutzer35578  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Danke erstmal für eure Antworten!

Dann gehe ich jetzt mal auf einige eurer Punkte ein:

Die Frage, die sich mir nun stellt, ist folgende: Hat dich das schon immer gestört? Lag es mehr daran, dass du dich sowieso schon gestresst gefühlt hast? Könntest du dir mit Gesprächen ein wenig mehr Freiraum verschaffen, indem er dich weniger anruft und so weiter? Oder sind all deine Zweifel Ausdruck davon, dass nun die erste Verliebtheitsphase durch ist, und du einfach realisierst, dass ihr nicht zusammenpasst? Ist das Gefühl von "Liebe" wirklich noch da?

Ich denke schon, dass man nach der ersten Verliebtheitsphase einige Dinge anders sieht, das heißt aber nicht unbedingt, dass man nicht zusammen passt. Bei meinen bisherigen Beziehungen ist meistens nach 1 1/2 Jahren, eben nach dieser Verliebtheitsphase, die Luft raus gewesen und bisher habe ich jedesmal nach dieser Zeit meine Beziehungen beendet. Ich denke, ich habe meinen Freund jetzt recht gut kennengelernt und natürlich gibt es jetzt eben auch einige Dinge, die mich stören, die ich früher vielleicht nicht so wahrgenommen habe.

Als ich aus dem Ausland wiedergekommen bin, hätte ich einfach ein bisschen mehr Zeit für mich gebraucht, das liegt nicht an meinen Freund, es ist einfach so dass ich, wenn ich längere Zeit großen Freiraum hatte, nicht einfach wieder in den Alltag reinkommen kann sondern mich erstmal wieder daran gewöhnen muss. Natürlich weiß ich wie sehr er sich auf das Wiedersehen gefreut hat (ich habe mich ja auch sehr drauf gefreut), deswegen habe ich wohl auch nichts gesagt als mir das ganze etwas zu viel wurde.

Ich habe ihm diese Woche gesagt, dass ich momentan mehr Zeit für mich brauche, und er akzeptiert und versteht das auch und hat vorgeschlagen, dass ich mich melden soll wenn ich mich mit ihm treffen möchte.

Ich weiß ja nicht, was Du von einer Beziehung möchtest?
Mit Ende 20 bzw Anfang 30 seid ihr beide 'normalerweise' in einem Alter, in dem es so langsam aber sicher um 'die Wurst', sprich Zusammenziehen, Familiengründung, grob gesagt den Aufbau eines gemeinsamen Lebens geht. Nicht mehr um die nette, das Leben versüßende Beziehung mit Anfang 20, bei der man primär die schöne Gegenwart genießt. Ist das bei Dir auch so, hast Du gewisse Zukunftsansprüche?

Genau so ist es! Wir haben vor ein paar Tagen darüber gesprochen was wir von der Zukunft erwarten. Wir möchten beide irgendwann heiraten und Kinder haben. Ich möchte gerne einen erfüllenden Beruf ausüben und mir einen gewissen Lebensstandard leisten, er möchte gerne Teilzeit arbeiten und viel Freizeit haben. Ich habe ihm auch gesagt, dass ja dann irgendwann nicht nur wir beide, sondern dann auch mal Kinder da sind, die wollen auch versorgt werden. Daraufhin sagte er nur, dass seine Familie ja auch ohne viel Geld ausgekommen ist. Wie gesagt, ich will nicht superreich werden, aber gewisse Dinge möchte ich mir schon leisten können.

Du sprichst von ihm als Stressfaktor. Und natürlich ist er das auch, wenn Du ihn regelmäßig treten musst, weil er selbst nicht besonders gut organisiert und zudem noch ein bisschen gemütlich veranlagt zu sein scheint. Kann es sein, dass Du in eurer Beziehung der Macher, der Organisator bist? Könnte es sein, dass Du deshalb quasi für zwei Menschen gleichzeitig die Verantwortung übernimmst?

auch das ist richtig. Er hat z.B. von rechtlichen Dingen keine Ahnung und schiebt immer sofort Panik wenn irgendetwas ist, anstatt sich hinzusetzen und sich über solche Dinge zu informieren. Ein Beispiel ist nur, dass er bei seinem Einzug die Eingangstür beschädigt hat, daraufhin wochenlang Panik geschoben hat und am Ende hat es die Haftpflicht bezahlt. Ein aktuelles Beispiel: seine ehemalige Vermieterin fordert irgendwelche überhöhten Betriebskostennachzahlungen, ob das alles so gerechtfertigt ist weiß ich nicht. Er schiebt wieder Panik, und ich habe einen ganzen Nachmittag damit verbracht, im Internet verschiedene Dinge zu recherchieren und konnte ihm am Ende zahlreiche Informationen dazu geben. Manchmal wirkt er in solchen Dingen sehr hilflos, und ich wünsche mir aber einen Partner, der souverän mit so etwas umgeht und sich selbst aus dem Schlamassel zieht. Ich hoffe ich kann ihm das mal vor Augen führen und ihm somit einen Schubs in dir richtige Richtung geben.


Ich würde mir an Deiner Stelle folgende Fragen stellen: Was will ich von einer Beziehung? Ist es realistisch, das mit diesem Mann zu leben?

Das ist eine Frage die ich mir gerade stelle. Er hat sehr viele gute Eigenschaften, die ich an ihm schätze, nicht nur die, die ich bereits genannt habe (da gibt es noch viele andere Sachen, z.B. ist er offen für Neues, tierlieb, setzt sich für Dinge ein die ihn wirklich interessieren...).

Ich weiß auch, dass er mich z.B. nie auf der Miete sitzen lassen würde, dann würde er lieber irgendwelche Nebenjobs annehmen um das Geld rein zu bekommen. Um gemeinsame Kinder würde er sich auf jedenfall auch genügend kümmern, er liebt Kinder!

Aber dennoch muss ich mich fragen, wie schwer die negativen Eigenschaften ins Gewicht fallen.

...während er so in den Tag hineinlebt und nicht einsieht, dass sein Verhalten nicht in Ordnung ist. Eine Beziehung muss auf Augenhöhe stattfinden und bei euch tut sie das – so mach es zumindest den Anschein – nicht.

Hm, ich finde nicht, dass sein Verhalten grundsätzlich nicht in Ordnung ist. Es gibt ja Leute, die mit so einer Art gut klarkommen, und er kann ja bislang seinen Lebensunterhalt auch selbstständig bestreiten. Wir haben da eben nur andere Ansichten und Verhaltensweisen, die in einigen Punkten wohl nicht gut miteinander harmonieren.

Wenn man zusammen lebt, hat jeder auch Pflichten, jeder hat Aufgaben zu erfüllen, jeder braucht Freiraum, jeder muss Kompromisse eingehen usw.

Setz dich doch mal mit deinem Freund zusammen und besprecht wie ihr euch ein Zusammenleben in einer Wohnung vorstellt. Wie soll da der Tagesablauf sein? Wie sollen die Haushaltsaufgaben verteilt werden? Usw.

Ich hoffe es ist nicht der Eindruck entstanden, dass mein Freund faul ist und nur rumgammelt. In seiner Wohnung ist es ordentlich und (meistens) sauber, wenn wir z.B. zusammen kochen hat jeder gleichbereichtigte Aufgaben was die Arbeitsteilung angeht. Von diesem Standpunkt aus glaube ich, würde ein Zusammenwohnen gut klappen weil er eben sehr hilfsbereit ist und die Arbeit nicht an mir hängen bleiben würde. Und wir haben auch schon besprochen, dass jeder sein eigenes Zimmer haben würde (er schnarcht nachts ziemlich und das hat mir schon einige schlaflose Nächte beschert).

Dich scheinen viele Dinge, die er mit Sicherheit nicht böse meint, total zu nerven. Ich glaube irgendwie nicht, dass du ihn besonders liebst und dir eine Zukunft mit ihm vorstellen kannst.

Natürlich meint er es nicht böse! Das habe ich auch nie gesagt, aber auch wenn es nicht böse gemeint ist, kann es mich doch stören! Und ich liebe ihn und weiß ihn sehr zu schätzen. Nur muss ich gerade meine Gedanken neu ordnen, was eben die negativen Eigenschaften angeht, ob ich darüber hinwegsehen kann oder ob das Punkte sind, die für mich trotz aller Liebe nicht akzeptabel sind.

Vielleicht musst auch du, bevor du eine Beziehung wirklich schätzen kannst, erstmal richtige Einsamkeit erleben. Mal sehen, wie es ist, wenn es eben nicht mehr klappt, wenn du diejenige bist, die wegen Kleinigkeiten kritisiert wird, wenn du diejenige bist, bei der man(n) sich überlegt, ob das wirklich das Richtige ist. Verstehst du, was ich meine?

Ich verstehe was du meinst. Auch ich habe schon richtige Einsamkeit erlebt! Nach meiner ersten Beziehung war ich 5 Jahre Single, habe mich ein paarmal verliebt in der Zeit, aber die Herren wollten mich nicht, es waren immer nur längere Affären aus denen dann am Ende nicht mehr geworden ist und ich sehr verletzt war. Ich weiß eine gute Beziehung sehr wohl zu schätzen. Nur ist eben jetzt bei mir der Zeitpunkt erreicht, wo es sich entscheidet wie es weitergeht, jetzt, wo die rosarote Brille abgesetzt ist und man die Macken des Partners besser kennt. Ich weiß was ich an meinem Freund habe, aber es gibt eben auch Dinge, die ich nicht mag. Ich weiß eben nicht, ob ich nicht, wenn wir zusammenziehen, schnell von diesen Macken genervt wäre und die Beziehung darunter leiden würde. Das muss ich ertsmal für mich selbst einschätzen.

Naja, das mit dem Zusammenziehen ist ja grob für dieses Jahr geplant, es muss ja auch nicht sofort sein und ich denke er versteht es, wenn ich lieber noch etwas damit warten möchte.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #9
Bei meinen bisherigen Beziehungen ist meistens nach 1 1/2 Jahren, eben nach dieser Verliebtheitsphase, die Luft raus gewesen und bisher habe ich jedesmal nach dieser Zeit meine Beziehungen beendet.
Im Klartext: Du hast noch mit keinem Partner jemals Alltag erlebt.
Was genau tust du denn, um dem Luft-Raus entgegen zu wirken? Das kommt ja nicht von ungefähr und ist auch nicht nur die Schuld deines Freundes.
Außerdem bin ich der Meinung, dass man überhaupt keine Beziehung braucht, wenn man sich nicht auf Beziehungsalltag einlassen will. Dann lieber hier und da ein Affärchen und eben Kommen und Gehen, wenn man will. :hmm:

auch das ist richtig. Er hat z.B. von rechtlichen Dingen keine Ahnung und schiebt immer sofort Panik wenn irgendetwas ist, anstatt sich hinzusetzen und sich über solche Dinge zu informieren. Ein Beispiel ist nur, dass er bei seinem Einzug die Eingangstür beschädigt hat, daraufhin wochenlang Panik geschoben hat und am Ende hat es die Haftpflicht bezahlt. Ein aktuelles Beispiel: seine ehemalige Vermieterin fordert irgendwelche überhöhten Betriebskostennachzahlungen, ob das alles so gerechtfertigt ist weiß ich nicht. Er schiebt wieder Panik, und ich habe einen ganzen Nachmittag damit verbracht, im Internet verschiedene Dinge zu recherchieren und konnte ihm am Ende zahlreiche Informationen dazu geben. Manchmal wirkt er in solchen Dingen sehr hilflos, und ich wünsche mir aber einen Partner, der souverän mit so etwas umgeht und sich selbst aus dem Schlamassel zieht. Ich hoffe ich kann ihm das mal vor Augen führen und ihm somit einen Schubs in dir richtige Richtung geben.
Also mein Partner ist in solchen Dingen auch sehr hilflos und ich muss da die Initiative ergreifen. Aber ich hab damit nicht unbedingt ein Problem. Es ist ja unter anderem der Sinn einer Partnerschaft, dass man sich gegenseitig hilft und unterstützt.
Ich zum Beispiel bin dafür völlig hilflos, wenns darum geht, einen GEbrauchtwagen zu kaufen. Und da kann ich dann auf meinen Freund zählen!! Als doof oder irgendwie unselbständig möchte ich deshalb aber auch nicht abgestempelt werden...

Aber dennoch muss ich mich fragen, wie schwer die negativen Eigenschaften ins Gewicht fallen.
Aber doch wohl nicht nur, wenns ums Zusammenziehen geht, sondern generell.
Außerdem darfst du nicht vergessen, dass es sicher auch genügend Punkte an dir gibt, die deinen Freund nerven. Perfekt ist niemand.

Ich hoffe es ist nicht der Eindruck entstanden, dass mein Freund faul ist und nur rumgammelt. In seiner Wohnung ist es ordentlich und (meistens) sauber, wenn wir z.B. zusammen kochen hat jeder gleichbereichtigte Aufgaben was die Arbeitsteilung angeht. Von diesem Standpunkt aus glaube ich, würde ein Zusammenwohnen gut klappen weil er eben sehr hilfsbereit ist und die Arbeit nicht an mir hängen bleiben würde. Und wir haben auch schon besprochen, dass jeder sein eigenes Zimmer haben würde (er schnarcht nachts ziemlich und das hat mir schon einige schlaflose Nächte beschert).
Nö als faul kommt dein Freund nicht rüber.
Das ist nur einer von vielen Punkten, die man beim gemeinsamen Wohnen eben abklären muss.

Dass die rosarote Brille nicht ewig bleibt, ist wie gesagt ganz normal. Aber wenn mein Partner mich nur mit rosaroter Brille will und danach nicht mehr, dann kann er mich doch auch nicht wirklich lieben oder? :hmm:
Grade wenns mal nicht prickelt, grade wenn mal kein Feuer lodert, sondern wenn man sich im Alltag eben umeinander kümmert bzw. Probleme bewältigen muss, grade dann will ich meinen Partner haben und grade dann zeigt sich, ob er da ist oder nicht.
 
P
Benutzer35578  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
ich möchte auf einige deiner Punkte eingehen

Du warst 6 Wochen weg, und danach geht's Dir auf die Eierstöcke, dass er Dich vermisst hat und nun verlorene Zeit aufholen will. Du ziehst Dich von ihm weg, und er versucht die Distanz (z.B. mit 5 Anrufen am Tag) wieder zu verkürzen. Das geht Dir noch mehr auf den Senkel. Du bezeichnest es als Stressfaktor, dass Ihr Euch seit Anfang Dezember sehr oft gesehen habt - aber pardon, wie soll das werden, wenn Ihr zusammen wohnt? Da seht Ihr Euch jeden verdammten Tag!

Das habe ich bereits erklärt, dass ich eben jemand bin, der sich nach 6 Wochen Freiraumerfahrung schnell überfordert fühlt, wenn man dann plötzlich wieder ganz eng beieinander ist. Ich habe mich überhaupt nicht von ihm weggezogen, sondern mich sehr oft mit ihm getroffen, dazu kamen dann die Anrufe noch on top.




Da urteilst Du dann, dass er bei seinem Vater überreagiert, selbst bei harmlosen Späßen. Aber wie gut kennst Du ihr Verhältnis, um beurteilen zu können, ob der "Spaß", der sich für Dich harmlos anhörte, auch für Deinen Freund so harmlos war? Man kann nämlich auch mit einem "harmlosen Spaß" wunde Punkte treffen. Ich wette, das kennst Du selbst.

Natürlich gebe ich dir recht, dass es Situationen gibt, die ich in diesem Fall als Außenstehenden nicht beurteilen kann, aber bei den Streitereien ging es um ganz banale Sachen wie ums Essen. Ich hatte nicht den Eindruck dass es um irgendetwas aus der Vergangenheit ging. Die 2 sind einfach Streithähne, die sich ständig wegen den banalsten Sachen in die Haare geraten sind.


Wie lange lagen der Besuch bei seinem Vater und der in Berlin auseinander? Gibt es da eventuell einen Zusammenhang?
Ganz ehrlich? Wenn ich in Urlaub bin, irgendwo hinfahre, und da gibt's nur grau in grau und Dauerregen, schlägt mir das auch auf die Laune.

Na klar hätte es mir bei schönem Wetter auch mehr Spaß gemacht, aber wir hatten nunmal keine Wahl, da wir nur ein Wochenende da waren. Der Urlaub war seine Idee und er wollte dann auch in die Stadt fahren und was sehen. Klar dass das bei Regen nicht so der Renner ist, aber man muss dann seine schlechte Laune nicht den ganzen Tag raushängen lassen. Ich habe ja garnicht erwartet dass er freudestrahlend umherspringt, aber er hat mich einfach total runtergezogen, genau wir in dem Urlaub bei seinem Vater, der auch seine Idee war.

Du klingst nämlich danach, als sei in Deinem Leben alles bis ins Letzte durchorganisiert, ohne einen Spielraum für Müßiggang.

Da liegst du ganz ordentlich falsch! Ich finde es schade, wie einige Leute hier immer meinen, anhand eines Beitrages eine Person durchschaut zu haben und dann Behauptungen in den Raum werfen. Um dein Beispeil des Urlaubs aufzugreifen: Wir haben den Urlaub gemeinsam geplant, er hat sogar vorgeschlagen dass meine Eltern mitkommen weil er sie gut leiden kann, er war vorher schon mal Skifahren und es hat ihm großen Spaß gemacht, wie gesagt waren die ersten 2 Tage für ihn schwierig, weil er durch die schlechte Sicht verunsichert war.

Erstens mal ist es durchaus möglich, dass man im Urlaub auf seine spießbürgerliche Deutschmichelordnung verzichtet und individuell zu unterschiedlichen Zeiten frühstückt - dafür isses Urlaub, und der soll Erholung sein.
Skiurlaub ist nicht in erster Linie Erholungsurlaub sondern Aktivurlaub. Wir wollten morgens immer zeitig auf die Piste, um den Tag gut nutzen zu können (das haben wir vorher gemeinsam besprochen), deswegen haben wir dann abends immer eine Zeit für das gemeinsame Frühstück ausgemacht. Wenn man zusammen Skifahren möchte, ist es schwierig wenn einer um 9Uhr aufsteht und der andere erst um 12. Ich persönlich habe es sehr gern wenn die Familie zusammen am Tisch sitzt und mein Freund auch. Da er von zu Hause aus keine intakte Familie kennt, fühlt er sich bei uns sehr wohl und genießt das famliäre Miteinander. Nachmittags wenn die Lifte geschlossen hatten war ja noch genug Zeit zum ausspannen, kuscheln und auch mal nichts tun.


Dazu stellt sich mir noch die Frage: Wessen Idee war das mit dem Skiurlaub? Ich vermute mal, Deine. War es ihm ein Grundbedürfnis, mitzukommen, oder hat er das nur grummelnd gemacht, weil er Dir zwei Urlaube versaut hat und wenigstens noch Zeit mit Dir verbringen wollte, wenn denn schon vor Weihnachten Stress angesagt war?.


Wie bereits gesagt, haben wir den Uralub gemeinsam geplant. Stress war vor Weihnachten nur bei mir angesagt weil ich mich überfordert gefühlt habe, aus Gründen die ich bereits erklärt habe, er hat davon ja garnichts gewusst, für ihn war alles wie immer.


Seinem Verhalten auf der Piste nach würde ich sagen: Er hat Dir auf subtile Art und Weise mitgeteilt, dass er darauf keinen Bock hat (dass ihm Skifahren auch überhaupt keinen Spaß macht), und dass er eigentlich nur Dir zuliebe überhaupt mitgefahren ist. Und seine lahmarschige Art interpretiere ich als deutliches Zeichen dafür, dass er nur irgendwie die Zeit rumbringen wollte, bis er wieder über sich selbst bestimmen durfte. (Entweder, weil er das Gefühl hatte, Du würdest ihm eh nicht durchgehen lassen, wenn er nicht auf die Piste mitginge, oder weil Du das deutlich kommuniziert hast.)

ja klar :rolleyes:


Zum Beruflichen kann ich nur sagen, dass ich das durchaus nachvollziehen kann, denn ich war auch so einer. Nur eines sollte Dir klar sein: Mit 31 noch eine Ausbildung zu kriegen oder nach einem Studium einen gut bezahlten Job, ist absolut illusorisch. Dass er sich so durchschlagen muss für den Rest seines Lebens (denn dass er eine ausreichende Rente bekommt, steht nicht zu erwarten), darauf kannst Du Dich schon mal verlassen.


du urteilst ständig über Dinge bzw. stellst Vermutungen an, von denen du keine Ahnung hast! Weißt du denn wie lange er schon seinen Job macht und in die Rentenkasse eingezahlt hat?? Übrigens habe ich in meine Studium Leute kennengelernt, die mit 30 erst angefangen haben und jetzt Top Jobs haben, soviel dazu.

---------- Beitrag hinzugefügt um 15:15 -----------

@krava: vielen Dank für deinen Beitrag, du hast recht, ich habe noch nie richtigen Beziehungsalltag erlebt und habe wohl auch ein wenig Bammel davor. Vielleicht sehe ich ja gerade darum jetzt die negativen Dinge, weil es mir neben der Freude auf die Aussicht, mit meinem Freund zusammenzuziehen, auch irgendwo Angst macht...
 
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Um dein Beispeil des Urlaubs aufzugreifen: Wir haben den Urlaub gemeinsam geplant, er hat sogar vorgeschlagen dass meine Eltern mitkommen weil er sie gut leiden kann, er war vorher schon mal Skifahren und es hat ihm großen Spaß gemacht, wie gesagt waren die ersten 2 Tage für ihn schwierig, weil er durch die schlechte Sicht verunsichert war.

Wenn Du das auch geschrieben hättest, hätte das auch anders ausgesehen... nur mal so...

Wie bereits gesagt, haben wir den Uralub gemeinsam geplant. Stress war vor Weihnachten nur bei mir angesagt weil ich mich überfordert gefühlt habe, aus Gründen die ich bereits erklärt habe, er hat davon ja garnichts gewusst, für ihn war alles wie immer.

Das heißt, Du leidest jetzt unter Zweifeln, weil Du es unterlassen hast, ihm zu sagen, wie Du Dich fühltest?

du urteilst ständig über Dinge bzw. stellst Vermutungen an, von denen du keine Ahnung hast!

Ich kann nur anhand der dargebotenen Informationen Vermutungen anstellen und sagen, wie das für mich aussieht. Wenn Du nicht anderer Leute Meinungen willst, warum schreibst Du dann hier? :confused:

Weißt du denn wie lange er schon seinen Job macht und in die Rentenkasse eingezahlt hat?? Übrigens habe ich in meine Studium Leute kennengelernt, die mit 30 erst angefangen haben und jetzt Top Jobs haben, soviel dazu.

Und ich hab genau die gegenteilige Erfahrung gemacht und sehe, was auf meiner Rentenabrechnung steht (nur dass ich das nicht für bare Münze nehme, da es bis zur Rente noch wenigstens 30 Jahre hin sind und keiner weiß, was morgen passiert). Woher sollte ich auch wissen, wie lange und wie viel er in die Rentenkasse einzahlt - ohne Informationen von Dir?
 
P
Benutzer35578  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Wenn Du das auch geschrieben hättest, hätte das auch anders ausgesehen... nur mal so...

wegen dem sowieso schon sehr langen Text wollte ich nicht in Details ausschweifen. Wenn man die Hintergründe nicht kennt, sollte man sich mit Spekulationen zurückhalten, nur mal so...


Das heißt, Du leidest jetzt unter Zweifeln, weil Du es unterlassen hast, ihm zu sagen, wie Du Dich fühltest?

In der Tag hätte ich früher äußern sollen, dass ich gerade mehr Zeit für mich brauche. Aber es geht schließlich nicht nur darum, dass wir uns in letzter Zeit so oft gesehen haben.



Ich kann nur anhand der dargebotenen Informationen Vermutungen anstellen und sagen, wie das für mich aussieht. Wenn Du nicht anderer Leute Meinungen willst, warum schreibst Du dann hier? :confused:

Natürlich möchte ich unabhängige Meinungen hören, aber dein Text war sehr angreifend formuliert, teilweise aus der Luft gegriffen, voll mit Spekulationen und der letzte Teil kam so rüber wie "dein Freund kriegt ja eh nichts gebacken und wird den Rest seines Lebens ein Looser sein". Solche Bemerkungen brauche ich nicht! Wenn du es nicht so meinst solltest du mal über deine Formulierungen nachdenken!

Und ich hab genau die gegenteilige Erfahrung gemacht und sehe, was auf meiner Rentenabrechnung steht (nur dass ich das nicht für bare Münze nehme, da es bis zur Rente noch wenigstens 30 Jahre hin sind und keiner weiß, was morgen passiert). Woher sollte ich auch wissen, wie lange und wie viel er in die Rentenkasse einzahlt - ohne Informationen von Dir?

Jetzt widersprichst du dir im gleichen Satz. Erst pochst du auf deiner eigenen Erfahrung rum, dann sagst du aber, dass du das nicht ernst nimmst. Ganz genau, bis zur Rente ist es noch ein weilchen und man weiß nie was kommt! Und: nochmal, du kennst ihn nicht, weißt nich was er arbeitet, du sagst selbst, du weißt nicht wieviel und wie lange er eingezahlt hat, was veranlasst dich dann zu solchen Aussagen wie dieser hier??

Mit 31 noch eine Ausbildung zu kriegen oder nach einem Studium einen gut bezahlten Job, ist absolut illusorisch. Dass er sich so durchschlagen muss für den Rest seines Lebens (denn dass er eine ausreichende Rente bekommt, steht nicht zu erwarten), darauf kannst Du Dich schon mal verlassen.
 
capricorn84
Benutzer56469  (39) Beiträge füllen Bücher
  • #13
Ich werd dir mal was schreiben zu dem Thema Skifahren und Anfänger.

Ich bin auch Anfänger und vor 2 Jahren hat mein Freund versucht es mir beizubringen (ich wollte es probieren). Wir fingen mit Snowboarden an was relativ gut funktionierte aber doch nicht so das richtige war und dann probierten wir das Skifahren. Die Piste war eigentlich nicht steil und nachdem wir das runterfahren auf einer wirklichen Babypiste probieren wagte ich mich auf die normale Piste. Ich hatte tierisch Angst und als ich dann hingefallen bin (was schon weh getan hat) und ich dann auch nicht mehr aufkam heulte ich los. :ashamed: Ich hatte einfach totale Angst, mein Freund hat zwar versucht mir zu helfen aber was hätte er machen sollen? Ich hatte Probleme damit aufzustehen und saß nur da, heulend.
Seitdem war ich nicht mehr Skifahren weil ich Angst habe und ich krieg Panik wenn irgendwer möchte dass ich Skifahren probieren soll bzw. einen Kurs machen soll.

In dem Punkt kann ich deinen Freund absolut verstehen wenn er sich Zeit lässt. Dein Verhalten kann ich allerdings gar nicht verstehen. Warum musst du auf deinen Freund warten und fährst nicht selber ein paar mal runter?
 
ViolaAnn
Benutzer76802  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Ganz ehrlich, das liest sich irgendwie so,, als wenn du nicht nur ein problem mit den zusammen ziehen hast bzw ängst und zweifel.. das kann ich in der situationen die du schilderst, an den vorfällen total verstehen.

sondern generell nicht wirklich damit zu recht kommst, das dein freund andere ansichten von einem leben hat.

Ich bin zwar um einiges jünger wir du, bin nun aber im August mit meinem Freund 6 jahre zusammen. wir haben seid fast 1,5 jahre einen sohn...

haben jahre lang eine Fernbeziehung geführt und da ich ungeplant schwanger wurde und noch in ausbildung bin, ist mein Freund quasi von jetzt auf gleich nach meinem halben jahr elternzeit zu mir gezogen.(nach 5 jahren fernbeziehung) von knall auf fall von Fernbeziehung auf Nahbeziehung zusammenleben... noch dazu nicht in einer eigenen wohnung sondern im haus meine oma in der wohnung meiner eltern.

wir haben uns wenns hoch kommt das erste jahr meiner ausbildung(4te jahr der beziehhung) vll höchstens 3 mal gesehen. und immer waren monate dazwischen. dann als der kleine da war zwar in einen halben jahr aus 3 mal.. aber das auch nur weil seine mum, ihren enkel auch mals ehen wollte.

so nun ist die situation so, das wir seid fast nun einem jahr praktisch ständig zusammen hocken. mein Freund hat hier nun seid Dezember arbeit (davor war er in elternzeit und 1 monat arbeitslos) kennt hier außer seine arbeitskollegen niemanden. und deswegen geht er auch nicht wirklich weg.ich hab jeden tag einen 9,5 std arbeitstag außer Mi und Sa und Fr habe ich frei.. und weg geh ich auch nicht weils einfach von der zeit her nicht drin ist.

es ist nicht einfach, aber wenn man es wirklich will geht selbst das. Man muss sich halt arrangieren und bei streitigkeiten auch mal zurückstecken..

und glaub mir ich geh hier regelmäßig hoch und wir standen schon 2 mal fast vorm beziehung aus.

du musst dir gut überlegen ob du wirklich mit ihm nun schon zusammen ziehen willst. Wenn du aber zweifel hast und die nicht verschwinden, dann würde ich an deiner stelle noch bissel warten.
 
C
Benutzer100759  Beiträge füllen Bücher
  • #15
Off-Topic:
Ich weiß ja nicht, was Du von einer Beziehung möchtest?
Mit Ende 20 bzw Anfang 30 seid ihr beide 'normalerweise' in einem Alter, in dem es so langsam aber sicher um 'die Wurst', sprich Zusammenziehen, Familiengründung, grob gesagt den Aufbau eines gemeinsamen Lebens geht. Nicht mehr um die nette, das Leben versüßende Beziehung mit Anfang 20, bei der man primär die schöne Gegenwart genießt. Ist das bei Dir auch so, hast Du gewisse Zukunftsansprüche?

Naja, nichts für ungut...
Ich bin ja noch ein junges Ding, aber irgendwie klingt deine "normalerweise" Beziehung für Anfang 30 nicht nach einer Liebesbeziehung, sondern nach einem auf 50 Jahre durchorganisierten Perfektionistengulag.

Wenn mir eine Beziehung nicht mehr primär die Gegenwart versüßt, ist sie in Wirklichkeit eine Rentenversicherung.
 
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