Wirkung von Diskussionen im Internet - Ja/Nein?

Habt ihr schon mal eure Meinung aufgrund von einer Diskussion im Netz grundlegend geändert?

  • Ja, PL war eine der Seite/n

  • Ja, PL war keine der Seite/n

  • Nein, noch nie


Die Ergebnisse sind erst nach der Abstimmung sichtbar.
Diania
Benutzer186405  (54) Beiträge füllen Bücher
  • #1
Die ganze Frage habe ich nicht in den Titel gequetscht bekommen, die wäre gewesen:

Habt ihr schon mal eure Meinung aufgrund von einer Diskussion auf einer Plattform/Seite (im Internet) grundlegend und dauerhaft geändert?

Der Hauptimpuls ist/wäre dabei von dieser Diskussion gekommen, wenn das dann zusätzlich durch irgendeine reale Erfahrung gestärkt wurde, "gilt" das natürlich trotzdem. (Mit dauerhaft meine ich einen maßgeblichen Zeitraum, dass man nach zehn Jahren eine wiederum andere Ansicht haben kann, ist klar.)

Wenn das so war, würde ich mich über eine Beschreibung, also Thema usw., natürlich freuen.
 
Katzenauge123
Benutzer202690  (40) Öfter im Forum
  • #2
Ne, grundlegende Meinungsänderungen habe ich durch die eigene Lebenserfahrungen gemacht.
Aber das Lesen der verschiedenen Sichtweisen, Einstellungen und Lebensarten finde ich sehr interessant und ich meine, dadurch auch offener zu werden, nicht mehr so "eingeschränkt denkend" zu sein. Könnte aber auch nur die eigene Einbildung sein :tongue:
 
Sweet Connoisseur
Benutzer200615  (46) Öfter im Forum
  • #3
Bei mir ist es auch so, dass eventuelle Meinungsänderungen primär durch persönliche Erfahrungen, Begegnungen und Diskussionen im realen Leben erfolgt sind.
Hier im Forum ist es aber schon häufiger der Fall gewesen, dass ich mich gedanklich mit den vielen unterschiedlichen Erfahrungen und Ansichten intensiver auseinandergesetzt habe und das bei den unterschiedlichsten Themen.
Das hatte auch durchaus mal zur Folge, dass ich meine eigentlich feststehende Meinung überdacht und entweder ganz oder teilweise revidiert habe, nachdem ich versucht habe, mich auf die Gedankengänge und Sichtweisen der betreffenden Personen einzulassen.
 
Weseraue
Benutzer192870  (54) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Ob ich meine Meinung schon einmal grundsätzlich geändert habe, weiß ich nicht, aber in jedem Fall mal hinterfragt. Wichtiger finde ich, andere Blickwinkel, Gefühle und Erfahrungen kennenzulernen. Und damit das eigene Weltbild zu schärfen. Wer meint, immer im Recht zu sein, ist ganz schnell auf dem Holzweg. Wobei bei manchen Dingen (z. B. Rassismus) meine Meinung unveränderbar ist, egal was andere Leute sagen.
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #5
Also durch PL-Diskussionen habe ich noch nie meine Meinung grundlegend geändert (vermute ich mal, bin ja schon sehr lange hier). Klar gab es immer mal Interessantes, das ich außerordentlich hilfreich fand, aber eine grundlegende Meinungsänderung folgte da nicht.
Auf anderen Seiten im Netz möglicherweise, z.B. im Bereich Politik, aber im einzelnen weiß ich das jetzt nicht mehr so genau.
 
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (30) Beiträge füllen Bücher
  • #6
Ja, ich habe meine Meinung übers Gendern durch PL geändert. Am Anfang fand ich Gendern albern, aber durch PL habe ich aufgezeigt bekommen, dass ich persönlich beim generischen Maskulinum nur an Männer denke. Das hat mich dann überzeugt :smile:
 
Diania
Benutzer186405  (54) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #7
Ja, ich habe meine Meinung übers Gendern durch PL geändert. Am Anfang fand ich Gendern albern, aber durch PL habe ich aufgezeigt bekommen, dass ich persönlich beim generischen Maskulinum nur an Männer denke. Das hat mich dann überzeugt :smile:
Bist du dem vorher oder nachher vergleichbar nochmal so begegnet? Ich hatte da ein AHA Erlebnis bei den "Homies"
in den Lockdowns. Sie nutzen den Glottisschlag (im Video hört man z.B. relativ am Anfang Zuschauer:innen von Reiners) und aufgrund der Pandemie kamen da ziemlich oft Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen vor und ich habe zum ersten Mal bei der allgemeinen Formulierung Frauen dabei im Kopf gesehen.
 
Jiisan
Benutzer217857  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #8
Grundlegend geändert wurde ich jetzt nicht sagen, aber sowohl durch einige Diskussionen und Themen hier auf PL als auch durch andere sozialen Medien haben sich Ansichten oder Einschätzungen schon erweitert und andere Aspekte mit einbezogen. Bei mir war es eher ein paar Mal ein Aha-Effekt, dass ich spannend und interessant fand, wie andere Menschen das von einem anderen Blickwinkel betrachten und mir klar wurde, dass ich das bisher zu wenig berücksichtigt habe. Meine eigene Meinung hat sich deshalb nicht komplett umgedreht, aber vielleicht andere Gewichtigungen bekommen.
Beispiel war das Thema meiner OB, die durch die Diskussion hier schon maßgeblich zu der Art Beziehung wurde, die ich jetzt führe. Ich habe das als Beziehungsform nicht abgelehnt davor, mir aber für mich nicht vorstellen können.
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
Ich finde es sehr interessant, vor allem die von meiner Meinung abweichenden Argumente zu lesen und gegenüber zu stellen, da sind mir schon immer mal wieder neue Aspekte in meinen Überlegungen dazu gekommen oder ich habe hinterfragt, wieso etwas so oder anders argumentiert wird.

Aber Diskussionen im Internet haben mir vor allem beigebracht, recht entspannt und auch ohne große Emotionen einen klaren Standpunkt zu finden und für ihn zu argumentieren. Früher hatte ich viel weniger Geduld mit abweichenden Haltungen, und das auch recht undifferenziert.

Wenn ich selbst zu einem Thema keine klare Haltung habe, haben Netzdiskussionen schon das ein oder andere Mal geändert, weil ich Sinnhaftigkeit in den einen oder anderen Argumenten gesehen habe.
Immer aber hat es einfach meinen Horizont erweitert, WARUM etwas wie gesehen wird. Das finde ich tatsächlich sehr viel spannender, als Meinungen zu ändern. Sie zu formen, begründen zu können, und ohne Emotionalität sicher vertreten zu können.

Dabei hat mir das Forum und auch andere Kommunikationsformen im Netz wirklich gute Dienste geleistet.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
PL hat definitiv sehr stark zu meiner Meinungsänderung zum Thema Abtreibung beigetragen.
Aus einem völlig undifferenzierten, unterkomplexen "Kinder sind doch so was tolles. Wie kann man nur?" wurde erst eine Befürwortung des Status quo (abgesehen vom absurden Werbeverbot). Inzwischen befürworte ich sogar eine Liberalisierung.

PL hat auch dazu beigetragen, dass ich mehr Verständnis und Tokeranz für Dinge außerhalb der "klassischen" hetero-mono-cis-Welt entwickelt habe, die mir früher ziemlich suspekt waren. (Auch wenn mir das Konzept der "Geschlechtsidentität" wohl immer suspekt bleiben wird.)

Und auch wenn sich meine grundsätzliche Meinung zu vielen Themen durch solche Diskussionen nicht ändern, finde ich die Diskussionen interessant, meine Meinung zu differenzieren und andere Sichtweisen und Argumentationen kennenzulernen, die mich am Ende oft sogar in meiner bestehenden Meinung bestärken.

Und auch sonst gibt mir PL einen Einblick in die Welt von Liebe und Sexualität, die mir in Bezug auf eigene Erfahrungen leider verschlossen bleibt.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #11
Ja, allerdings hauptsächlich da, wo meine Meinung auf zu wenig Ahnung basierte.

Ich war z.B. mal der Meinung, dass es für blinde Menschen nur unnötig grausam sei, grob beschrieben zu haben was auf einem Bild zu sehen ist, ohne es sehen zu können - weil das meine persönliche Empfindung dazu war. Das hat eine ziemlich erbitterte Diskussion ausgelöst, in deren Folge ich mir Wissen angeeignet und viel mit blinden / sehbehinderten Menschen kommuniziert habe, und heute ist es z.B. eine meiner nicht diskutablen Forderungen wenn ich Webseiten veröffentliche, dass Bildbeschreibungen erstellt werden.

PL hat ein wenig bei meiner Meinungsentwicklung beim Thema Gendern beigetragen, aber das war eher ein schleichender Prozess.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #12
Ja, klar!

Ich fände es doch sehr traurig, wenn Diskussionen meine Meinung überhaupt nicht verändern würden. Natürlich gehen Diskussionen gerade online auch sehr oft mit einem gewissen störenden Getöse von statten, und verlaufen sich oft irgendwann in Repetition, Kleinkriegen und Nebendiskussionen. Dennoch werden hier ja auch massiv Argumente, Lebenserfahrungen und Informationen ausgetauscht. Würde das alles völlig ohne Eindruck an mir vorüber ziehen, würde ich mir echt Gedanken machen.

Gerade bei den Kernthemen (Liebe, Sexualität, vielleicht auch Kinder/Familie) hat das Forum meine Ansichten und Horizonte massiv beeinflusst. Aber auch bei vielen anderen politischen und gesellschaftlichen Themen hat es mich mit geprägt, Standpunkte geschärft, differenziert, untermauert, und hier und da durchaus geändert. Ganz zu schweigen von den Themen, mit denen ich mich noch nie wirklich befasst hatte, und wo es dann natürlich sehr hilfreich ist, erstmal verschiedene Meinungen zu lesen.

Mal davon ab, dass solche Diskussionen auch eine Schule in der hohen Kunst (man könnte auch sagen, Sisyphosaufgabe) des Umgangs mit anderen Meinungen. Wobei das auch teils durchaus eine harte Schule ist, und man gut daran tut zu hinterfragen, ob die Lektionen die man darauf gelernt hat wirklich so gut und zielführend sind. Bzw. was genau man sich überhaupt von solchen Diskussionen verspricht.
 
Diania
Benutzer186405  (54) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #13
Das finde ich tatsächlich sehr viel spannender, als Meinungen zu ändern.
Das wäre ja auch eine andere Frage. Also, die Frage war ja nicht, ob man schon mal Meinungen von anderen geändert hätte. Wäre auch eine Frage natürlich, aber eine andere (gäbe halt auch eine Schwierigkeit der Überprüfbarkeit).
Sofern du nicht meintest, dass du es nicht so spannend findest deine eigenen Meinungen ändern zu lassen. Dass man das aber per se und vorab nicht so spannend findet, halte ich für sehr normal.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #14
Würde das alles völlig ohne Eindruck an mir vorüber ziehen, würde ich mir echt Gedanken machen.
Da sehe ich allerdings noch nen Unterschied zu "Meinung ändern" - nen anderer Aspekt wäre imho "Meinung gebildet" - wenn mir bewusst ist von einen Thema viel zu wenig zu wissen um eine Meinung zu haben kann sich durch Austausch auch eine bilden, aber ich glaube, das war hier nicht gemeint?
 
Diania
Benutzer186405  (54) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #15
aber ich glaube, das war hier nicht gemeint?
Richtig. Ist sicher immer alles ein wenig im Fluss, aber tatsächlich ging es mir schon eher um: ich habe eine gefestigte Meinung x und dann y und nicht: ich weiß gar nicht so richtig, ich lese mal mit und entscheide dann.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #16
Ich fände es für mich ehrlich schade, wenn mich keine andere Meinung erreichen könnte, oder wenn nie jemand einen Aspekt einbringen würde, den ich so noch nicht bedacht habe.

Aber es kommt natürlich darauf an. Wenn ich von einem User weiß, dass wir unterschiedliche Werte haben, dann überrascht und beschäftigt mich eine konträre Meinung vielleicht weniger als wenn die Meinung von einem User kommt, von dem ich weiß, dass wir Wert auf ähnliche Dinge legen.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #17
Da sehe ich allerdings noch nen Unterschied zu "Meinung ändern" - nen anderer Aspekt wäre imho "Meinung gebildet" - wenn mir bewusst ist von einen Thema viel zu wenig zu wissen um eine Meinung zu haben kann sich durch Austausch auch eine bilden, aber ich glaube, das war hier nicht gemeint?
Hmm, jein. Klar, eine Meinung festigt sich, und das ist ja auch gut so. Und wenn mir zum Beispiel jemand von den neuen Erkenntnissen erzählt dass die Erde in Wirklichkeit doch eine Scheibe ist, würde ich da nicht unvoreingenommen und ergebnisoffen dran gehen.

Aber so gänzlich abgeschlossen ist das ja doch nie. Mindestens in einzelnen Aspekten kommt ja doch immer mal wieder ein neues Licht auf eine Thematik.

Ansonsten gibt es natürlich auch den Fall "ich dachte, ich hätte mir eine Meinung gebildet, aber dann merke ich wie viel ich nicht auf dem Schirm hatte". Das gab es gerade in den ersten Jahren ziemlich viel, mein Horizont wuchs gewaltig.
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #18
Das wäre ja auch eine andere Frage. Also, die Frage war ja nicht, ob man schon mal Meinungen von anderen geändert hätte. Wäre auch eine Frage natürlich, aber eine andere (gäbe halt auch eine Schwierigkeit der Überprüfbarkeit).
Sofern du nicht meintest, dass du es nicht so spannend findest deine eigenen Meinungen ändern zu lassen. Dass man das aber per se und vorab nicht so spannend findet, halte ich für sehr normal.
Hm nein, Meinungen anderer ÄNDERN meinte ich nicht. Hab ich eigentlich auch nicht geschrieben.
Ich meinte ich lese sie gerne und erweitere meinen Horizont dazu wie man es warum auch sehen kann - so kann ich die Validität meiner eigenen Haltung und ihre Begründung für mich besser abwägen.
Das KANN zu einer Änderung führen oder nicht. Aber das interessante ist eben nicht die Änderung, sondern das WARUM.

Ich habe eigentlich gar kein Interesse daran, die Meinungen anderer zu ändern, ich möchte ihre Begründungen verstehen um meine eigenen Begründungen hinterfragen zu können. Meinungen per se sind für mich eher wie Ergebnisse von Mathegleichungen. Eigentlich ziemlich egal, der Weg dahin ist das wichtigere.

Off-Topic:
Schlussendlich macht nie ein anderer Mensch vollständig meine Meinung/Haltung zu einem Thema. Die ist immer aus verschiedenen Datenquellen und Erfahrungswerten zusammengesetzt. Daher wird nie nur ein einziges Gespräch egal ob real oder im Netz, als Ergebnis eine neue Meinung bei mir haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #19
Aber so gänzlich abgeschlossen ist das ja doch nie. Mindestens in einzelnen Aspekten kommt ja doch immer mal wieder ein neues Licht auf eine Thematik.
Ja, klar, nur ist das für mich nicht "Meinung ändern" sondern eher "Meinung feinjustieren" - eine komplette Änderung sehe ich dann, wenn ich erst das eine meine, und dann später etwas relativ entgegengesetztes.
 
Diania
Benutzer186405  (54) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #20
Hm nein, Meinungen anderer ÄNDERN meinte ich nicht. Hab ich eigentlich auch nicht geschrieben.
Ich meinte ich lese sie gerne und erweitere meinen Horizont dazu wie man es warum auch sehen kann - so kann ich die Validität meiner eigenen Haltung und ihrer Begründung für mich besser abwägen.
Das KANN zu einer Änderung führen oder nicht. Aber das interessante ist eben nicht die Änderung, sondern das WARUM.

Ich habe eigentlich gar kein Interesse daran, die Meinungen anderer zu ändern, ich möchte ihre Begründungen verstehen um meine eigenen Begründungen hinterfragen zu können. Meinungen per se sind für mich eher wie Ergebnisse von Mathegleichungen. Eigentlich ziemlich egal, der Weg dahin ist das wichtigere.

Off-Topic:
Schlussendlich macht nie ein anderer Mensch vollständig meine Meinung/Haltung zu einem Thema. Die ist immer aus verschiedenen Datenquellen und Erfahrungswerten zusammengesetzt. Daher wird nie nur ein einziges Gespräch egal ob real oder im Netz, als Ergebnis eine neue Meinung bei mir haben.

In dem Fall trifft zu:

Sofern du nicht meintest, dass du es nicht so spannend findest deine eigenen Meinungen ändern zu lassen. Dass man das aber per se und vorab nicht so spannend findet, halte ich für sehr normal.

Das ist glaube ich extrem normal (ich weiß, du hattest auch nicht geschrieben, dass es nicht normal sei, aber es so explizit erwähnt), dass man es nicht so spannend findet seine Meinungen zu ändern. Man hat ja seine Meinungen nicht ohne Grund und der erste bis zehnte Gedanke ist sicher oder extrem wahrscheinlich nicht: oh, das wäre aber richtig cool, wenn ich meine Meinungen ändern würde.
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (31) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #21
Onlinediskussionen haben auf jeden Fall dazu beigetragen mir Meinungen zu bilden.
Meine Meinung mit einem AHA!-Moment geändert, haben sie aber nicht. Das ist glaube ich auch generell (also auch irl) eher selten. Meistens hört man doch eine andere Meinung/Sichtweise immer wieder und so langsam festigt sich das dann.
Wenn ich im Netz gegen einen Nazi argumentiere, dass Juden vergasen, nicht der richtige Weg ist, habe ich nicht die Vorstellung, dass der dann danach aufsteht und so "links-grün-versifft" ist wie ich :zwinker: Wenn man von Aussteigern aus der Szene ließt, wird das ja meistens als schleichender Prozess beschrieben.
Weniger polarisierend kann man dass auch bei Modetrends beobachten. Ist ein Trend neu wird er oft erst Mal als "komisch" wahrgenommen. Umso öfter man ihn sieht, desto mehr gewöhnt sich das Auge daran und man findet es (im Schnitt) schöner.
 
Cathy1234
Benutzer200296  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #22
Ja absolut. Ich hab seit meinem 16.Lebensjahr vegetarisch gelebt. Wegen der Tiere und so und war immer der Meinung, dass es schon irgendwie okay wäre wenn man Eier und Käse aus Biohaltung kauft. Dann hab ich vor etwas über 5 Jahren zum ersten Mal in den sozialen Medien vegane Aktivisten erlebt, ihre Argumente dagegen und mich deshalb mehr über das Thema informiert. Für mich gab es deshalb nur noch diesen einen Weg. Vegan leben ohne Kompromisse. Heute ärgere ich mich über mich selbst, warum es erst diese Art von Aufklärung geschafft hat mich zum umdenken und umleben zu bringen.
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #23
Das ist glaube ich extrem normal (ich weiß, du hattest auch nicht geschrieben, dass es nicht normal sei, aber es so explizit erwähnt), dass man es nicht so spannend findet seine Meinungen zu ändern.
Off-Topic:
Äh, doch, ich finde es eigentlich schon spannend, meine Meinung zu ändern - das heiß ja etwas dazu lernen, was ich vorher nicht wusste, etwas das ich als sinnvoll und valide ansehe. Also doch, ja, Meinungen sind ja nichts statisches, sie werden doch ununterbrochen geformt und verformt, oft halt eher von Erfahrungen die man selbst macht, als von andern - aber manchmal auch von Wissen, das andere haben und man selbst nicht. Also doch ich finde das durchaus spannend, sonst würde ich mir das hier im Forum doch nicht antun :grin:Ich lerne gerne Neues dazu - meine fachliche Meinung hab ich schon oft geändert, eben weil ich dazu gelernt habe, und finde das ziemlich spannend. Ob das "normal" ist oder nicht, hab ich mich nie gefragt und interessiert mich auch nicht, muss ich gestehen.

Meine Meinung definiert ja nicht meine Persönlichkeit und muss unbedingt so fest stehen bleiben wie sie EINMAL unter ganz anderen Voraussetzungen gefasst wurde.... abgesehen davon ist nicht mal meine Persönlichkeit sonderlich statisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe ist Startseite
  • #24
Hier hab ich auch meine Meinung über gendergerechte Sprache doch über die Zeit sehr geändert.

Zum einen gehörte ich auch zu den Leuten, die da das komplette Themenfeld in einen Topf geworfen haben und Gleichberechtigung mit Gleichbehandlung vermischt haben. Da wird man hier von mir im Forum bei alten Beiträgen auch durchaus mal Beiträge finden, die weit weniger den Feminismus verteidigen als heutzutage.

Aber einige Leute hier haben wirklich gute Studien verlinkt. Haben da zwischen verschiedenen Methoden differenziert. Haben da wissenschaftlich und eben nicht aus dem Bauchgefühl heraus argumentiert. Und deshalb hab ich mir das Zeug dann auch mal angeguckt.

Und es gibt Methoden bei geschlechtergerechter Sprache, die finde ich nach wie vor doof. Aber bei weitem nicht mehr so doof, als dass ich da Fundamentalopposition betreiben müsste, und vor allen Dingen kann ich sagen, dass ich für eine gerechtere Sprache an und für sich bin (und nur das Sternchen da nicht für der Weisheit letzten Schluss halte).

Von daher hat sich meine Meinung da definitiv sehr viel komplexer gebildet als zuvor.
 
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (30) Beiträge füllen Bücher
  • #25
Bist du dem vorher oder nachher vergleichbar nochmal so begegnet?
Wie meinst du das? Ich sehe in meinem Kopf nach wie vor hauptsächlich Männer, wenn von Wissenschaftlern die Rede ist.
Ich hatte da ein AHA Erlebnis bei den "Homies"
Ich hatte dieses Erlebnis bei kurzen Geschichten oder Fragen (z.B. "Nenne 5 Sportler" und ich habe nur Männer genannt, oder die Anwälte, die Kleider trugen).
aufgrund der Pandemie kamen da ziemlich oft Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen vor und ich habe zum ersten Mal bei der allgemeinen Formulierung Frauen dabei im Kopf gesehen.
Das geht mir genauso. Deshalb bin ich mittlerweile auch mehr für Gendersternchen und Co. oder Doppelnennung als für neutrale Begriffe wie Lehrkraft.
 
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren