
Benutzer138450 (33)
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- #1
Hallo liebe Community,
vielen hier, auch mir, wurde schon sehr gut geholfen und deswegen wende ich mich verzweifelt an euch. Es gibt niemanden sonst, mit dem ich die Geschichte besprechen könnte und langsam weiß ich nicht mehr, was ich tun soll.
Wie ihr meinen anderen Threads entnehmen könnt, bin ich psychisch angeknackst, womit genau, weiß ich allerdings nicht. Eine Diagnose habe ich bisher nur ein einziges Mal erhalten, vor knapp 9 Jahren, und die war oder ist zumindest heute falsch (Borderlinerin bin ich garantiert nicht). Meine psychische Verfassung ist die Grundlage für viele, viele Probleme, die ich mir teilweise selbst bereite, weswegen es mir wie ein Wunder erscheint, einen wirklich schönen, tollen Partner zu haben. Leider hat diese Medaille zwei Seiten, die uns permanent extrem belastet: Meinen Partner finde ich umwerfend, er sieht wirklich gut aus, ist sehr klug und gebildet, selbstständig, gelassen, optimistisch... Ein echter Traum. Es gibt nichts an ihm, das ich nicht als mindestens grandios bezeichnen würde. Neben ihm fühle ich mich wie ein Haufen Dreck. Ich fühle mich ja so schon, allein aufgrund meiner Existenz, wie ein Haufen Dreck, aber wenn ich allein bin, kann es ab und an doch mal vorkommen, dass ich etwas an mir finde, das nicht ganz so furchtbar ist. Sei es, weil ich einen guten Tag habe, in den Spiegel schaue und heute meine Haare ganz nett finde, oder weil (bitte verurteilt mich nicht dafür, ich weiß auch, dass es ganz schrecklich ist) ich mich durch Vergleiche mit anderen doch nicht ganz so schlecht mache (das sind dann aber Menschen, die sich selbst oder von anderen echt nicht gut darstellen/ dargestellt werden). Dann habe ich zumindest genug Kraft, um ohne größere Zusammenbrüche durch den Tag zu kommen.
Wenn ich allerdings mit meinem Freund zusammen bin, oder auch nur Kontakt zu ihm habe oder an einem schlechten Tag an ihn denke, kommt wieder diese schwarze Giftmasse in meinem Kopf hoch und ich fühle mich, als wäre ich die Luft nicht wert, die ich atme. Das passiert, weil ich mich mit ihm vergleiche oder mit der Frau, die er meiner Meinung nach haben müsste, die ihm zumindest ebenbürtig ist. Wie ihr gemerkt habt, vergleiche ich mir sehr viel, eigentlich permanent sogar und in den allermeisten Fällen schneide ich in diesen Fällen wirklich, wirklich schlecht ab, um es mal nett zu formulieren. Ich kann es nicht abstellen, auch wenn ich weiß, dass es mir und meiner Verfassung nicht zuträglich ist. Die Meinung anderer ist schon fast mein Lebenselixier, weil meine eigene von mir so dermaßen schlecht ist, dass ich mich aus Strafe selbst verletze und bereits mehrfach versucht habe, mich umzubringen. Ich habe furchtbare Angst, dass ich es irgendwann demnächst noch einmal versuche und diesmal richtig; an guten Tagen verstehe ich diese Angst und will auch nicht sterben, an schlechten Tagen aber (und die sind deutlich häufiger), wird der Wunsch nach meiner Auslöschung fast übermächtig. Ich denke, damit der Menschheit und speziell allen Menschen, die mich kennen lernen mussten, einen Gefallen zu tun, was dazu führt, dass ich mich noch schlechter fühle als sowieso schon, weil ich es nicht schaffe, diesen Gefallen zu tun. An mir selbst sehe ich absolut nichts Gutes, kein bisschen, weder innerlich noch äußerlich. Ich bin nicht einmal Müll, weil Müll irgendwann mal einen Wert hatte, also bin ich Dreck. Kommen zu dieser Grundeinstellung noch Vergleiche dazu, durchschlage ich Rock Bottom und bin irgendwo drunter.
All diese Negativität ist natürlich nicht zuträglich für meine Beziehung oder meinen Freund. Er weiß nicht, was er tun soll, ich weiß nicht, was ich tun soll. Er sieht sich selbst als nicht so toll, wie ich ihn sehe, im Gegenzug sieht er ja irgendwas an mir, sonst wäre er nicht mit mir zusammen. Das weiß ich auch theoretisch: Wenn ich so absolut bekackt wäre, wie ich denke, wäre er nicht mit mir zusammen. Aber auch da hat sich meine Logik ein perfides Argument einfallen lassen: Am Anfang der Beziehung habe ich ihn gelockt, weil ich da Phasen hatte, wo es mir länger gut ging und wir uns auch nicht so viel gesehen haben wie jetzt (wir führen eine Fernbeziehung über knapp 250km und sehen uns etwa 1-2 Wochen im Monat, oft am Stück) und jetzt, wo er weiß, mit was für einem Haufen Dreck er da zusammen ist, ist er zu höflich, um es zu beenden. Nochmal, das ist die Logik meines Kopfes.
(Zum Verständnis: Ich teile mich sozusagen in meinen Kopf und mich. Mein Kopf ist mein Feind, der, der mich tot sehen will und alles madig redet. Ich bin die, die versucht, irgendwie aus dieser Sache rauszukommen. Mein Kopf hat nur verdammt viele gute, starke Argumente...)
Lange Rede kurzer Sinn: Wie ihr euch vorstellen könnt, ist es auf Dauer äußerst belastend für alle Beteiligten, permanent auf so viel Widerstand zu treffen. Widerstand von meinem Freund, der mir sehr oft (manchmal schon, aber das ist eine andere Geschichte) in meinen Argumenten gegen mich widerspricht; Widerstand von mir gegen eine glückliche Beziehung, weil ich finde, er verdient etwas Besseres als mich. Eigentlich finde ich es nicht nur, es ist meine tiefste Überzeugung. Wir wissen beide weder ein noch aus, denken beide über Trennung nach, wollen es beide nicht wirklich. Sowohl er als auch ich haben das Gefühl, nicht gut für den anderen zu sein, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Wir wollen heute Abend noch einmal miteinander reden, aber ich weiß nicht, ob ich das kann. Das passiert öfter: dass ich einfach nicht mit ihm reden kann. Ich ertrage es nicht, den Mund aufzumachen und seine Zeit mit meinen immergleichen, langweiligen Worten zu verschwenden (so sieht er das nicht, sagt er mir).
Ich würde einfach gerne eure Einschätzung der Sache hören; einfach gerne wissen, was Unbeteiligte dazu sagen. Mein Freund und ich stecken sprichwörtlich schon so tief in dieser Scheiße, dass wir uns nicht mehr bewegen können. Vielleicht habt ihr einen Gedanken, einen Anstoß, irgendwas, womit man nochmal arbeiten könnte. Danke, dass ihr euch meine Geschichte durchgelesen habt, auch wenn es noch so viel mehr gibt was dazu gehört; für Fragen bin ich immer offen.
PS: Die Randdaten von uns beiden - er ist 24 und selbstständiger Journalist, ich bin 23 und arbeite im Augenblick in Teilzeit in einer Bäckerei, um ein bisschen Geld bis zum nächstjährigen Ausbildungsbeginn reinzuholen (so ist zumindest der Plan). Auf der Suche nach Hilfe bin ich schon sehr lange, aber bisher ist mir keine zuteil geworden. Kein Psychologe hat Platz und wenn, dann nur mit Wartezeiten von einem Jahr, in der psychiatrischen Anstalt wurden mir nur meine "gelegentlichen Suizidgedanken" attestiert (wobei ich ganz deutlich gesagt habe, dass ich schon morgens mit dem Gedanken aufwache), Medikamente bekomme ich dementsprechend auch keine. Der Antrag für einen privat arbeitenden Therapeuten, der von der KK übernommen wird, rattert durch die Mühlen der Bürokratie und meine Hoffnung schwindet, bis zu meinem Umzug Anfang Mai überhaupt etwas zu bekommen. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen.
vielen hier, auch mir, wurde schon sehr gut geholfen und deswegen wende ich mich verzweifelt an euch. Es gibt niemanden sonst, mit dem ich die Geschichte besprechen könnte und langsam weiß ich nicht mehr, was ich tun soll.
Wie ihr meinen anderen Threads entnehmen könnt, bin ich psychisch angeknackst, womit genau, weiß ich allerdings nicht. Eine Diagnose habe ich bisher nur ein einziges Mal erhalten, vor knapp 9 Jahren, und die war oder ist zumindest heute falsch (Borderlinerin bin ich garantiert nicht). Meine psychische Verfassung ist die Grundlage für viele, viele Probleme, die ich mir teilweise selbst bereite, weswegen es mir wie ein Wunder erscheint, einen wirklich schönen, tollen Partner zu haben. Leider hat diese Medaille zwei Seiten, die uns permanent extrem belastet: Meinen Partner finde ich umwerfend, er sieht wirklich gut aus, ist sehr klug und gebildet, selbstständig, gelassen, optimistisch... Ein echter Traum. Es gibt nichts an ihm, das ich nicht als mindestens grandios bezeichnen würde. Neben ihm fühle ich mich wie ein Haufen Dreck. Ich fühle mich ja so schon, allein aufgrund meiner Existenz, wie ein Haufen Dreck, aber wenn ich allein bin, kann es ab und an doch mal vorkommen, dass ich etwas an mir finde, das nicht ganz so furchtbar ist. Sei es, weil ich einen guten Tag habe, in den Spiegel schaue und heute meine Haare ganz nett finde, oder weil (bitte verurteilt mich nicht dafür, ich weiß auch, dass es ganz schrecklich ist) ich mich durch Vergleiche mit anderen doch nicht ganz so schlecht mache (das sind dann aber Menschen, die sich selbst oder von anderen echt nicht gut darstellen/ dargestellt werden). Dann habe ich zumindest genug Kraft, um ohne größere Zusammenbrüche durch den Tag zu kommen.
Wenn ich allerdings mit meinem Freund zusammen bin, oder auch nur Kontakt zu ihm habe oder an einem schlechten Tag an ihn denke, kommt wieder diese schwarze Giftmasse in meinem Kopf hoch und ich fühle mich, als wäre ich die Luft nicht wert, die ich atme. Das passiert, weil ich mich mit ihm vergleiche oder mit der Frau, die er meiner Meinung nach haben müsste, die ihm zumindest ebenbürtig ist. Wie ihr gemerkt habt, vergleiche ich mir sehr viel, eigentlich permanent sogar und in den allermeisten Fällen schneide ich in diesen Fällen wirklich, wirklich schlecht ab, um es mal nett zu formulieren. Ich kann es nicht abstellen, auch wenn ich weiß, dass es mir und meiner Verfassung nicht zuträglich ist. Die Meinung anderer ist schon fast mein Lebenselixier, weil meine eigene von mir so dermaßen schlecht ist, dass ich mich aus Strafe selbst verletze und bereits mehrfach versucht habe, mich umzubringen. Ich habe furchtbare Angst, dass ich es irgendwann demnächst noch einmal versuche und diesmal richtig; an guten Tagen verstehe ich diese Angst und will auch nicht sterben, an schlechten Tagen aber (und die sind deutlich häufiger), wird der Wunsch nach meiner Auslöschung fast übermächtig. Ich denke, damit der Menschheit und speziell allen Menschen, die mich kennen lernen mussten, einen Gefallen zu tun, was dazu führt, dass ich mich noch schlechter fühle als sowieso schon, weil ich es nicht schaffe, diesen Gefallen zu tun. An mir selbst sehe ich absolut nichts Gutes, kein bisschen, weder innerlich noch äußerlich. Ich bin nicht einmal Müll, weil Müll irgendwann mal einen Wert hatte, also bin ich Dreck. Kommen zu dieser Grundeinstellung noch Vergleiche dazu, durchschlage ich Rock Bottom und bin irgendwo drunter.
All diese Negativität ist natürlich nicht zuträglich für meine Beziehung oder meinen Freund. Er weiß nicht, was er tun soll, ich weiß nicht, was ich tun soll. Er sieht sich selbst als nicht so toll, wie ich ihn sehe, im Gegenzug sieht er ja irgendwas an mir, sonst wäre er nicht mit mir zusammen. Das weiß ich auch theoretisch: Wenn ich so absolut bekackt wäre, wie ich denke, wäre er nicht mit mir zusammen. Aber auch da hat sich meine Logik ein perfides Argument einfallen lassen: Am Anfang der Beziehung habe ich ihn gelockt, weil ich da Phasen hatte, wo es mir länger gut ging und wir uns auch nicht so viel gesehen haben wie jetzt (wir führen eine Fernbeziehung über knapp 250km und sehen uns etwa 1-2 Wochen im Monat, oft am Stück) und jetzt, wo er weiß, mit was für einem Haufen Dreck er da zusammen ist, ist er zu höflich, um es zu beenden. Nochmal, das ist die Logik meines Kopfes.
(Zum Verständnis: Ich teile mich sozusagen in meinen Kopf und mich. Mein Kopf ist mein Feind, der, der mich tot sehen will und alles madig redet. Ich bin die, die versucht, irgendwie aus dieser Sache rauszukommen. Mein Kopf hat nur verdammt viele gute, starke Argumente...)
Lange Rede kurzer Sinn: Wie ihr euch vorstellen könnt, ist es auf Dauer äußerst belastend für alle Beteiligten, permanent auf so viel Widerstand zu treffen. Widerstand von meinem Freund, der mir sehr oft (manchmal schon, aber das ist eine andere Geschichte) in meinen Argumenten gegen mich widerspricht; Widerstand von mir gegen eine glückliche Beziehung, weil ich finde, er verdient etwas Besseres als mich. Eigentlich finde ich es nicht nur, es ist meine tiefste Überzeugung. Wir wissen beide weder ein noch aus, denken beide über Trennung nach, wollen es beide nicht wirklich. Sowohl er als auch ich haben das Gefühl, nicht gut für den anderen zu sein, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Wir wollen heute Abend noch einmal miteinander reden, aber ich weiß nicht, ob ich das kann. Das passiert öfter: dass ich einfach nicht mit ihm reden kann. Ich ertrage es nicht, den Mund aufzumachen und seine Zeit mit meinen immergleichen, langweiligen Worten zu verschwenden (so sieht er das nicht, sagt er mir).
Ich würde einfach gerne eure Einschätzung der Sache hören; einfach gerne wissen, was Unbeteiligte dazu sagen. Mein Freund und ich stecken sprichwörtlich schon so tief in dieser Scheiße, dass wir uns nicht mehr bewegen können. Vielleicht habt ihr einen Gedanken, einen Anstoß, irgendwas, womit man nochmal arbeiten könnte. Danke, dass ihr euch meine Geschichte durchgelesen habt, auch wenn es noch so viel mehr gibt was dazu gehört; für Fragen bin ich immer offen.
PS: Die Randdaten von uns beiden - er ist 24 und selbstständiger Journalist, ich bin 23 und arbeite im Augenblick in Teilzeit in einer Bäckerei, um ein bisschen Geld bis zum nächstjährigen Ausbildungsbeginn reinzuholen (so ist zumindest der Plan). Auf der Suche nach Hilfe bin ich schon sehr lange, aber bisher ist mir keine zuteil geworden. Kein Psychologe hat Platz und wenn, dann nur mit Wartezeiten von einem Jahr, in der psychiatrischen Anstalt wurden mir nur meine "gelegentlichen Suizidgedanken" attestiert (wobei ich ganz deutlich gesagt habe, dass ich schon morgens mit dem Gedanken aufwache), Medikamente bekomme ich dementsprechend auch keine. Der Antrag für einen privat arbeitenden Therapeuten, der von der KK übernommen wird, rattert durch die Mühlen der Bürokratie und meine Hoffnung schwindet, bis zu meinem Umzug Anfang Mai überhaupt etwas zu bekommen. Es ist ein Kampf gegen Windmühlen.