• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Wieder arbeiten und das schlechte Gewissen...

L
Benutzer81223  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo,

wann seit ihr nach der Geburt/der Elternzeit zum 1. mal wieder arbeiten gegangen?
Für wie viele Stunden?
Wo blieb euer Kind in der Zeit?
Und wie ging es euch und eurem Kind dabei?

*seufz* :geknickt:

Meine Elternzeit war im März diesen Jahres beendet. Weil es mir zusteht, wir das Geld brauchten und ich im Prinzip auch damit konform ging, meldete ich mich arbeitslos und stellte mich somit dem Arbeitsmarkt auch wieder zur Verfügung.

Nun sagt sich das immer so leicht, doch findet man als Mutter eines immer noch sehr kleinen Kindes gar nicht so leicht Arbeit. Zumindest habe ich diese Erfahrung gemacht. Es kamen viele Absagen, bei den wenigen Vorstellungsgesprächen wurde es eher ungemütlich, wenn es (überhaupt) um das Thema Kind, Unterbringung u.s.w. ging. Ich hatte das Gefühl, dass die damit überhaupt nichts zu tun haben wollen. Daher kam wohl auch nie was zustande. Und damit hatte ich mich eigentlich auch abgefunden und arrangiert...

Von August bis Oktober finanzierte mir das Arbeitsamt eine Weiterbildung für halbtags, was auch kein größeres Problem darstellte. Mein Sohn blieb in der Zeit bei den Großeltern, ich gewöhnte mich schnell daran und es machte mir auch Spaß.

Eine Woche später schrieb ich eine Bewerbung und wurde auch prompt eingeladen und was soll ich sagen? Nun liegt hier ein Arbeitsvertrag für 20 Stunden die Woche zur Unterschrift. Da möchte man sagen: "Ist doch super!" Aber... :schuettel:

Ich bin nun richtig zwiegespalten...
Bei der Weiterbildung wusste ich, dass es in knapp 3 Monaten vorbei ist. Danach konnte ich also wieder Vollzeitmama und für mein Kind voll und ganz da sein. Doch nun... Habe ich das Gefühl, ich lasse mein Kind im Stich. Es ist so schade. Ich würde so gerne noch mehr Zeit mit meinem Kind verbringen. Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen und freue mich nicht wirklich...

Nach der Weiterbildung sagt mein Sohn fast nur noch "Oma" zu mir. Ich muss ihn richtig daran erinnern, dass ich die "Mama" bin. Ja wirklich. Es geht nur noch "Oma" und "Opa" den ganzen Tag. Wird das noch schlimmer? :cry:

Dabei bin ich vorher gerne arbeiten gegangen. Ich wollte früher auch keine Kinder. Unser Sohn war ein "Unfall". Vorher hätte ich mir nie vorstellen können, dass ich einmal eine solche "Glucke" werden würde... :hmm:

Unser Sohn wird jetzt 20 Monate und würde dann bis er nächstes Jahr in den Kindergarten kommt bei den Großeltern bleiben während ich arbeite...

Sorry, ich musste mal jammern. :flennen:
Ich glaube, je länger man zu Hause beim Kind bleibt, desto schwerer fällt es auch, wieder arbeiten zu müssen... :frown:

Grüße
Livia
 
Engelchen85
Benutzer69081  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #2
:knuddel:

In dem Alter wird Oma/Opa/Mama und Papa gerne durcheinander geworfen. Wie wäre es, wenn du ihm ein Bild von dir mitgibst und die Großeltern können mit ihm zusammen das Bild anschauen und ihm sagen, dass das Mama ist?

Ich würde arbeiten gehen. Dein Sohn ist es ja nun schon gewohnt von den Großeltern betreut zu werden, ich vermute mal das klappt auch sehr gut sonst würdest du in dem Punkt mehr hadern, oder?

Du lässt ihn ja nicht im Stich, du tust das ja indirekt auch für deinen Sohn. Mehr Geld in der Kasse bedeutet auch für ihn ein besseres Leben.
 
X
Benutzer48102  Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Ich bin arbeiten gegangen, als die Maus 10 Monate alt war. Die Kleine ging anfangs in die Krippe, dann Tagesmutter und nun Kindergarten. Es gefällt ihr dort super. Ich hatte Anfangs eine 40h Woche, jetzt 48h. Ich arbeite viel abends wenn Sie im Bett liegt, von daher kommt sie nicht zu kurz.
Sie braucht den Kindergarten und ich meine Arbeit. So läuft alles super.
 
G
Benutzer Gast
  • #4
Off-Topic:
Mein Sohn sagte im Alter von etwa 2 Jahren zu jedem Mann Papa-nur soviel dazu. Kinder hauen Mama, Papa, Oma und Opa auch gern durcheinander :zwinker:


Also ich schreib mal wie das bei mir bisher alles ablief:
Nach der Geburt meines 1. Kindes blieb ich 10 Monate daheim und bin dann wieder Teilzeit arbeiten gegangen. Das klappt ganz gut da mein Ex morgens um 4 Uhr das Haus verließ und mittags daher wieder früh da war. So konnte ich dann nachmittags bis abends arbeiten (habe Hotelfachfrau gelernt und da sind das eh die Hauptarbeitszeiten).
Als meine Kleine dann kam, bin ich sogar nur den Mutterschutz (also 8 Wochen nach der Geburt) zu Hause geblieben und hab dann wieder gearbeitet. Man brauchte mich im Hotel und wir brauchten natürlich das Geld.
Ich hatte kein schlechtes Gewissen weil die Kinder ja eh zu Hause waren, ob nun Papa oder ich daheim war ist doch eingentlich Latte.
Ach da fällt mir ein das ich meine Tochter sogar das erste halbe Jahr mit zur Arbeit nehmen konnte, da ich gestillt habe. Danach blieb sie dann beim Papa.

Das schlechte Gewissen kam bei mir erst als es mit der Fremdbetreuung los ging. Kindergarten war ja noch okay, aber als ich dann alleinerziehend war und trotzdem arbeiten wollte und musste, bekamen wir eine Tagesmutter.
Ich muss sagen das die Tagesmutter eine ganz liebe Frau war, aber ICH würde es nicht mehr machen wollen. Wir haben die vom Jugendamt vermittelt bekommen und eigentlich zog das alles noch einen ganzen Rattenschwanz hinter sich her und war vom Jugendamt alles scheiße überlegt und geplant.
Mittlerweile haben wir die zweite Tagesmutter (auch eine sehr liebe Frau), aber ich bin froh wenn der Scheiß im Dezember vorbei ist! Wir haben immer nur Ärger mit dem Jugendamt wg der Betreuung. Ne, das möchte ich nicht mehr.

Im Dezember gehe ich eh in Mutterschutz da im Februar unser Baby kommt und dann werde ich ein Jahr Elternzeit nehmen. Danach kommt für mich nur noch die Ganztagsbetreuung in der Kita in Frage.
Ich denke aber das wir damit gut zurecht kommen werden.
 
M
Benutzer30735  Sehr bekannt hier
  • #5
Numina
Benutzer32811  (37) ...!
  • #6
Puh, ich kann mir gut vorstellen, dass das Ganze auch etwas weh tut.
Dein Knirps ist ja nur wenige Monate älter als meine Knirpsin und ich könnte mir das zur Zeit auch nicht wirklich vorstellen.

Richtig Vollzeitmama war ich eigentlich nur 8 Wochen.
Eigentlich gar nicht, drei Wochen nach Maras Geburt hatte ich Abgabetermin für zwei schriftliche Arbeiten für die Uni :grin:
Danach ging das Semester wieder los.

Bei uns fängt der Papa all die Stunden auf, die bei mir für die Uni gebraucht werden.
Im Moment ist das Donnerstags von 8 bis 20 Uhr und noch einige Stunden, die fürs Lesen "draufgehen"
Ich versuch das abends zu schaffen, wenn Madame schläft, aber das reicht längst nicht immer.
Anders kann ich mir das auch noch gar nicht vorstellen.

Ich nehme an für dich ist das Ganze schlimmer als für deinen Sohn, hm?
'Mit zunehmender Reife kann er euch alle bald auseinanderhalten.
Im Moment ist sprachlich noch wichtig, mit wem er viel Zeit verbringt, nicht wer ihn geboren hat.
 
Lebkuchenherz
Benutzer51829  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Schwieriges Thema...also ich hab nach der Geburt für ein Jahr Elternzeit genommen, es war geplant dass ich danach dann wieder arbeiten gehe. Bei meinem alten Arbeitgeber hätte ich zunächst nur für 1-2 Tage wieder einsteigen können und das dann später aufstocken. Von den Arbeitstagen wäre ich auch flexibel gewesen und wenn ich mal spontan nicht zum Arbeiten hätte kommen können wärs auch kein Problem gewesen, mein Chef war echt super. Leider ist das alles nicht zustande gekommen weil das Labor verkleinert wird, vielleicht auch ganz geschlossen. Echt sehr schade, bis auf den etwas längeren Anfahrtsweg wärs echt optimal gewesen :frown:
Nunja, ich hab mich dann auch arbeitslos gemeldet als die Elternzeit vorbei war ( das war Mitte Juli) und bin jetzt immer noch auf der Suche nach einem Job. Wie du schon geschrieben hast, es ist nicht einfach. In meinem Beruf ist es ziemlich schwer überhaupt ne offene Stelle zu finden, und wenn hab ich mit meinen 2 Jahren Berufserfahrung oft eh keine Chance den Job zu bekommen :geknickt:
Ich möchte eigentlich nur Teilzeit arbeiten gehen, in der Zeit würden dann auch Oma und Opa auf meine Tochter aufpassen. Wenn ich einen Betreuungsplatz in einer Krippe hätte würde ich auch Vollzeit nicht ganz ausschließen.
400-Euro-Jobs gibts sehr viele, aber das kann man ja auch vergessen wenn man Arbeitslosengeld bekommt, die Zeit verbring ich dann lieber mit meiner Tochter.

Mittlerweile würde Jessica glaube ich keine Probleme mehr damit haben von anderen betreut zu werden, bis vor wenigen Monaten war das noch überhaupt nicht vorstellbar. Finanziell würden wir auch weiterhin auskommen wenn ich noch eine Weile daheim bleibe, allerdings würde ich schon gerne wieder etwas arbeiten und nicht mehr nur Mama sein. Es ist wunderschön, aber für mich ist es auf Dauer glaube ich nichts wenn ich nur zuhause bin. Ich weiß natürlich nicht wie ich mich dann letztendlich fühlen würde wenn ich wieder einen Arbeitsplatz hätte, vielleicht möchte ich dann doch wieder nur fürs Kind da sein. Aber das weiß man erst hinterher.

Wir möchten ja noch ein zweites Kind haben, mittlerweile bin ich jetzt doch am Überlegen ob Jessica nicht doch erst ein Geschwisterchen bekommen soll und ich danach dann erst wieder anfange zu arbeiten. Wenn ich jetzt eine Stelle finden würde würde ich die wahrscheinlich sowieso bald wieder verlassen, eben weil wir ja noch ein Kind wollen und das nicht in allzu ferner Zeit.

Tipps kann ich dir also nicht wirklich geben, aber ich an deiner Stelle würde den Job annehmen. Du hast Glück und eine Tätigkeit gefunden, wer weiß wie es dann später aussieht, vielleicht findest du dann lange nichts mehr. Außerdem hast du ja geschrieben dass ihr das Geld braucht. Und dein Sohn ist gut aufgehoben bei Oma und Opa, das ist ja auch ein super Ausgangspunkt.
Wenn du dann wirklich total unglücklich bist wenn du wieder arbeitest, dann kannst du ja immer noch aufhören, aus einem Arbeitsvertrag kommt man ja auch wieder raus :smile:



Off-Topic:

Dein erster Sohn? Kommt jetzt etwa der zweite? :zwinker:

Ich tippe ja auf nen Jungen! :zwinker:
Aber wahrscheinlich wollte sie uns mit der Aussage nur verwirren, oder Sweety? :tongue:
 
ViolaAnn
Benutzer76802  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Da ich noch nicht mit der ausbildung fertig bin, werde ich im märz nach 6 monaten elternzeit wieder anfangen zu arbeiten.

40h woche, wegen ausbildung. ab dann ist auch der papa da und nimmt die nächsten 6 bzw 8 monate elternzeit. und sucht sich in der zeit dann hier nen job. da wir zur zeit ja noch ne fernbeziehung haben...

nach seiner elternzeit geht der kleine dann in die krippe damit er auch wieder arbeiten gehen kann und meine ausbildung ja noch net vorbei ist.

danach werd ich dann auch nur halbtags erstmal arbeiten gehen.
aber ausbildung ist halt wichtig immerhin will ich mein kind auch was bieten können.
 
G
Benutzer Gast
  • #10
Off-Topic:


Dein erster Sohn? Kommt jetzt etwa der zweite? :zwinker:

Off-Topic:
Tippfehler, ich wollte schreiben "mein erstes Kind" :smile:
...aber lustig, wie viele User meine Beiträge auseinander pflücken um Hinweise zu finden *gg*
 
J
Benutzer99306  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Hallo Livia228..

Ich bin nach 1 Jahr wieder arbeiten gegangen. Allerdings nur auf 400 Euro Basis. Die Kleine war dann bei der Oma. Als sie dann in den Kindergarten kam, bin ich jeden morgen gegangen. Das ist wirklich schwer nach so langer Pause wieder arbeiten zu gehen. Aber da ich vom Typ her sowieso so bin, dass ich nicht nur Hausfrau und Mutter sein kann, hat sich das schnell eingespielt. Ich bin froh, dass ich auch arbeiten gehe. Nur zuhause würde mich verrückt machen...
Viele Grüße
 
K
Benutzer70186  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Im Julli wurde Ben 1Jahr alt, und am 1.September hab ich wieder angefangen zu arbeiten :smile:
Ben geht in die Krippe, da wir hier leider keine andere Möglichkeit haben.
Im Moment arbeite ich Teilzeit, 30Stunden die Woche, werde aber wenn alles klappt nächstes Jahr wieder Vollzeit starten :smile:
 
Piratin
Benutzer29410  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #13
Ich bin ja Beamtin und kann nach 1 Jahr Elternzeit wieder ganz normal einsteigen. Ich denke mal, bis das Kind in den Kindergarten kommt mit ner halben Stelle (ich könnte natürlich auch gleich wieder ne ganze haben, wenn ich will, ich muss mal gucken wie alles mit dem Kind so läuft).

Nahezu alle meine Kolleginnen handhaben das so, außer eine Kollegin die ein behindertes Kind bekommen hat und ein paar Jahre mehr zu Hause geblieben ist.

Ich habe schon viele Familienkonstellationen beobachten können, und mir ist nicht aufgefallen, dass Kinder mit Vollzeitmama besser oder schlechter dran gewesen wären als Kinder von berufstätigen Müttern. Eigentlich möchte ich kein absolut mamafixiertes Kind (davon kenne ich einige und ich hatte keinen sehr angenehmen Eindruck von ihnen) haben, ich würde mich freuen, wenn mein Kind mehrere Bezugspersonen hat und aufgeschlossen gegenüber anderen ist. Außerdem finde ich es wichtig, dass mein Kind sich frühzeitig daran gewöhnt, mit anderen Kindern in ner Krabbelgruppe zu spielen (bei einer Tagesbetreuung), ohne dass ich unbedingt immer dabei sein muss. Und dass ein Kind selbstverständlich da rein wächst, dass jeder seine Pflichten hat (Mama und Papa gehen zur Arbeit, großer Bruder geht zur Schule, ich geh in die Betreuung/Kindergarten) und dass man nachmittags/abends die freie Zeit als Familie gemeinsam genießt.

Ich möchte auch, dass mein Kind, sollte es ein Mädchen sein, die Ergreifung und Ausübung eines qualifizierten Berufs als ganz selbstverständliches Rollenvorbild begreift. Nicht nur große Jungen und Papas gehen zur Arbeit, große Mädchen und Mamas auch, und die Hausarbeit teilen sich alle. Das ist mir als "Mitgabe" für mein Kind sehr wichtig.

Meine Mutter war immer berufstätig und ich hab mich total gefreut, wenn sie mich um vier von der Tagesmutter abgeholt hat und mit mir auf den Spielplatz und zum Einkaufen gegangen ist. Weniger lieb hätte ich sie um keinen Preis der Welt gehabt, oder gar die Tagesmutter ihr vorgezogen. Die Mama ist halt die Mama, und die ist unersetzlich! Ich wurde auch genügend geschmust und geknuddelt und bis zum Insbettgehen haben unsere Eltern ganz uns gehört. Ich hatte nie das Gefühl, vernachlässigt zu sein.

Und, nicht zu vergessen: wenn die Finanzlage nicht so angespannt ist, ist auch das Familienklima viiiieeel besser.

Und, wenn man als Frau komplett auf das Erwerbsleben verzichtet, ist man mitsamt den Kindern nur einen Mann entfernt von bitterer Armut, das sollte man nie vergessen.
 
Beastie
Benutzer2160  Beastialische Beiträge
  • #14
ich bin auch beamtin und wollte eigentlich drei jahre zu hause bleiben. ging auch nich anders, weil wir in der zeit ganz woanders gewohnt haben.
naja,.. jedenfalls sind wir früher zurückgekommen und ich war zusehends genervt vom zu hause bleiben und bin dann nach zweieinhalb jahren wieder los.

sollte noch eins kommen, weiß ich gar nicht, ob ich überhaupt zuhause bleiben würde oder eben der liebste. ich hab jedenfalls gemerkt, dass mir der kontakt mit leuten fehlt, die nich den ganzen tag nur gequatsche über kinder drauf haben. also spätestens nach einem jahr würde ich wieder losgehen und das kind inne krippe.

allerdings finde ich schon, dass das erste jahr jemand zu hause bleiben sollte.
 
G
Benutzer69341  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Unser kleiner Schatz ist noch unterwegs, im Dezember ist erst der Geburtstermin :smile: aber ich weiß jetzt schon, dass ich so schnell wie möglich wieder arbeiten gehen werde.
Nicht nur, weil mir wahrscheinlich irgendwann die Decke zuhause auf den Kopf fallen würde, wir brauchen auch das Geld, da das Gehalt meines Freundes zu wenig ist. Und ich möchte auch mein eigenes Geld verdienen und wenn es erstmal "nur" ein 400€-Job ist.

Ein schlechtes Gewissen sollte keine Frau dabei haben, wenn sie wieder arbeiten gehen muss/ möchte. Heutztage kommt man mit nur einem Verdiener meist einfach nicht aus. Ich kenne so viele Familien, wo beide arbeiten gehen. Wenn mir da einer mit dem Begriff "Rabenmutter" kommen würde, das fände ich einfach nur unmöglich.

Meine Mama ist auch halbtags arbeiten gegangen als ich klein war und es hat mir überhaupt nicht geschadet.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
G
Benutzer Gast
  • #20
@ Livia:

DU hast es in der Hand wie die Beziehung zu deinem Kind ist.
Es gibt auch noch was anderes als gestresste Mutter die kaum Zeit für ihr Kind hat (und klar hat es dann eine bessere Bindung zur anderen Betreuungsperson) und einer Hausfrau die immer greifbar ist.
Wenn man ganz normal arbeitet, also nachmittags wieder zu Hause ist, dann liegt es an einem selber wie man die Zeit mit dem Kind verbringt. Genauso an den Wochenenden...liegt man lieber auf der Couch und überlässt das Kind sich selber, oder ergreift man die Initiative und unternimmt als Familie etwas?
Man sagt ja nicht umsonst das die Qualitätszeit wichtiger ist als die Quantitätszeit :zwinker:
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #21
Allerdings kenne ich auch Fälle, bei denen das Kind ein besseres Verhältnis zur Oma als zur Mutter hat, weil die Mutter entweder nur am Arbeiten war und hauptsächlich mit ihrem eigenen Leben beschäftigt oder anderweitig oft mit Abwesenheit geglänzt hat.

So was kann durchaus passieren. Und ich habe schon den Wunsch, die 1. Bezugsperson meines Kindes zu sein und nicht die Oma... :schuettel

Also ich kann deinen Wunsch total verstehen, aber schau mal, dein Arbeitsvertrag sieht 20 Stunden pro Woche vor - das ist gerade mal die Hälfte einer normalen Vollzeitstelle. Da wird dein Sohn doch gar nicht so lang von der Oma betreut, und du hast noch massig Zeit neben der Arbeit übrig, die du mit dem Kleinen verbringen kannst. Von 'nur am Arbeiten sein' oder 'dauernd mit Abwesenheit glänzen' kann da doch gar keine Rede sein. Ich sehe da überhaupt keine Gefahr, dass dein Sohn kein so gutes Verhältnis mehr zu dir hätte, nur auf die Oma fixiert wäre o.ä.

Meine Mutter ist nach der Geburt meines Bruders bald wieder arbeiten gegangen, mein Bruder war 3 Tage die Woche bei den Großeltern, und er fand's toll - es hat niemandem geschadet und auch nicht das Mutter-Kind-Verhältnis irgendwie negativ beeinflusst.

Abgesehen davon muss man sich ja auch mal überlegen: Dass die Väter nach der Geburt eines Kindes gleich weiter ihre üblichen 40-Stunden-Wochen schieben, war immer ganz normal (und ist es ja heute auch noch) - dann müssten ja sämtliche Kinder hierzulande ein schlechtes Verhältnis zum Papa haben. :smile: Ich finde, man sollte sich als Frau kein schlechtes Gewissen einreden lassen oder gar selbst einreden, weil man arbeiten geht. Das Kind hat davon ganz sicher nichts, die Mutter auch nicht, und außerdem sollte man auch immer bedenken, was Piratin erwähnt hat:

Und, wenn man als Frau komplett auf das Erwerbsleben verzichtet, ist man mitsamt den Kindern nur einen Mann entfernt von bitterer Armut, das sollte man nie vergessen.

Man tut also dem Kind auch für die Zukunft etwas Gutes, wenn man seinen Beruf nicht total schleifen lässt - im Falle einer Trennung (und die muss man bei den heutigen Verhältnissen realistischerweise im Hinterkopf haben) erhöht man die Chancen, nicht mitsamt dem Nachwuchs in Hartz IV abzurutschen.
 
Piratin
Benutzer29410  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #22
Abgesehen davon muss man sich ja auch mal überlegen: Dass die Väter nach der Geburt eines Kindes gleich weiter ihre üblichen 40-Stunden-Wochen schieben, war immer ganz normal (und ist es ja heute auch noch) - dann müssten ja sämtliche Kinder hierzulande ein schlechtes Verhältnis zum Papa haben

und außerdem gibt es etliche ausgesprochene "Papakinder" obwohl Papa den ganzen Tag arbeiten geht und erst abends nach Hause kommt. Das wäre ja dann eigentlich nicht möglich, wenn ein Kind nur die Leute besonders liebt, die es 24/7 vor der Nase hat.
 
mosquito
Benutzer20976  (be)sticht mit Gefühl
  • #23
Mein Rat: Unterschreib den Vertrag. Diese Gelegenheit solltest Du nutzen! Dass es nicht so einfach ist, als Mutter eine Stelle zu finden, hast Du ja schon bemerkt. Dass es rational gesehen sinnvoll ist, den Vertrag zu unterschreiben, dürfte Dir ja auch klar sein. Hey, Du hast die Umschulung erfolgreich absolviert und sogar ein Stellenangebot! Freu Dich darüber.

Meine Ansicht ist, dass Du Deinen Sohn keinesfalls im Stich lässt, im Gegenteil. Ich kann aber verstehen, dass Dir die Gefühle dazwischenfunken und Dir der Einstieg in den neuen Abschnitt nach der Zeit ohne Arbeit auch schwerfällt.

Auch die Irritation, weil Dein Sohn jetzt manchmal zu Dir Oma sagt, kann ich nachfühlen. Trotzdem weiß Dein Sohn, wer Du bist, auch wenn er sich bei den Namen vertut. Einer alleinerziehenden Freundin gings damals ähnlich, als sie wieder zu arbeiten begann, wobei keine Großeltern in der Nähe lebten, sondern das Kind anderweitig fremdbetreut wurde. Da hatte die Mutter zunächst das Gefühl, dass ihr Sohn gar nicht mehr weiß, wer nun eigentlich seine Mutter ist und wohin er gehört, weil er sehr offen gegenüber anderen Betreuern ist und seine Mutter da manchmal schnell abgemeldet war und ist. Zum Glück war schnell zu merken, dass ihr Sohn sehr wohl weiß, wer seine Mutter ist - und dass sie unangefochtene Nummer Eins bleibt. So toll er andere Leute auch findet.
Bei einer Teilzeitstelle, wie Du sie jetzt antreten kannst, ist die Betreuungszeit pro Woche ja auch überschaubar.
 
L
Benutzer81223  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #24
Hallo alle zusammen,

ich danke euch für eure Beiträge. :smile:

Ich versuche, es positiv zu sehen und das Beste draus zu machen. Ich möchte versuchen, die Arbeitszeit auf 2 ganze Tage zu verteilen, damit ich dann noch 5 volle Tage in der Woche habe, um mich voll auf meine Rolle als Mutter und Hausfrau konzentrieren zu können und im Gegensatz dazu 2 ganze Tage die Woche habe, um mich viele Stunden am Stück nur auf die Arbeit konzentrieren zu können. Darin sehe ich nur Vorteile. Die An- und Abfahrt zur und von der Arbeit fällt nur auf 2 Tage, was auch Zeit und Geld spart, dann muss ich Sohnemann auch nicht so oft abholen fahren und für ihn verteilt sich das Hin und Her nur auf 2 statt auf 4 Tage.

Das ist meine Hoffnung, dass es so klappt. So war die Stelle ursprünglich auch ausgeschrieben und das kam auch im Vorstellungsgespräch aufs Tapet. Nur für den Anfang wollte der Chef es auf 4 Stunden beschränken, damit alles Neue sacken kann.

Ich werde es wohl versuchen. Und wenn obig genanntes klappt, bin ich auch schon mehr erleichtert. Falls alle Stricke reißen, kann man das Experiment auch beenden. Das stimmt. (@ Lebkuchenherz)

Das mulmige Gefühl bleibt aber erst mal. Ist aber wohl normal, wenn man erstmals als Mutter berufstätig sein soll und nach langer Pause wieder arbeitet. :confused:

Danke und liebe Grüße
Livia
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #25
Das mulmige Gefühl bleibt aber erst mal. Ist aber wohl normal, wenn man erstmals als Mutter berufstätig sein soll und nach langer Pause wieder arbeitet. :confused:

Ich glaub, das kann dir jede Mutter nachfühlen, die schon in der Situation war. Aber es ist gut, dass du dich davon nicht abhalten lässt. Ich wünsche dir viel Erfolg für die neue Arbeitsstelle!
 
L
Benutzer81223  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #26
Ich glaub, das kann dir jede Mutter nachfühlen, die schon in der Situation war. Aber es ist gut, dass du dich davon nicht abhalten lässt. Ich wünsche dir viel Erfolg für die neue Arbeitsstelle!

Ich danke dir. Ich hoffe, du behältst recht! Ich werde es einfach mal versuchen...
 
Engelchen85
Benutzer69081  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #27
Dieses mulmige Gefühl wird dich sicherlich noch ein paar Wochen begleiten aber dann wird es sich allmählich in Luft auflösen, insbesondere wenn du genau weißt, dass dein Sohn gut betreut ist :smile:
 
L
Benutzer81223  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #28
Oje!

Wollte nur mal schnell Bericht erstatten:
Der Tag fing schon Sch... an. War schon um halb 4 wach und konnte nicht mehr schlafen. Unser Sohn wurde auch schon weit vor der eigentlichen Uhrzeit wach und schrie, wodurch wir aber mehr Zeit zum fertig machen hatten, was den "Abschied" für mich nur noch länger hinaus zog... :ratlos:

Die Arbeit ist etwas gewöhnungsbedürftig. Fremde Materie, fremde Umgangsformen, alles anders als gewohnt. Das triste und monotone arbeiten zermürbt mich jetzt schon... :frown:
Ich denke die ganze Zeit an mein Kind und was ich gerade zu Hause tun würde oder könnte...

Da es ein Teilzeitjob ist, wird es keine anspruchsvolle Tätigkeit werden... Von dem her wird es alles schon gehen glaube ich. Aber ob es das Richtige für mich ist... hm... naja... :confused:

Das mulmige Gefühl bleibt (wie Engelchen ja auch schon prophezeite :smile: ) und zwiegespalten bin ich sowieso...

Teilzeitjob, Teilzeitmama (?), ich weiß nich... :geknickt:


Na jedenfalls Danke für euren Beistand!
 
Piratin
Benutzer29410  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #29
Teilzeitjob, Teilzeitmama (?), ich weiß nich...

Ist dein Kind nur ein Teilzeitkind, weil es spätestens in nem Jahr in den Kindergarten und dann in die Schule geht???? Ich hoffe nicht....

Wir können dir bei dieser privaten Entscheidung nicht weiterhelfen. Aber gut gemeinter Rat von mir: drück dich nicht vor der Arbeit und "schiebe" das alles auf das Kind. Du könntest es eines Tages sehr bereuen.

Wir haben Scheidungsraten von an die 50%. Alleinerziehende Mütter mit Kindern sind die am schnellsten wachsende Armutsgruppe in Deutschland. Es ist sehr hart, von Hartz IV und dem bisschen Unterhalt zu leben, für dich und für dein Kind!

Nutze deine Teilzeitstelle um wieder "reinzukommen" ins Berufsleben und halte nach guten Stellen Ausschau. Zu einer verantwortungsvollen guten Mutter gehört auch, dass sie finanzielle Verantwortung und Vorbildfunktion wahrnimmt, meiner Meinung nach, gerade in diesen Zeiten.

Auch ich hab manchmal die Schnauze voll und denke sehnsüchtig: ach wär das schön, einfach nur zu Hause bleiben, Kekse backen und Laternenfeste organisieren....aber die Nachteile wiegen die Vorteile einfach nicht auf. Die Abhängigkeit, die finanzielle Enge mit nur einem Ernährer, die Sorgen, die das dem Mann bereitet, die Einsamkeit mit zunehmendem Alter des Kindes, das seinen eigenen Horizont fleissig jeden Tag erweitert, keinen Ausgleich zur kleinen Familienwelt und ständig die Angst vor einer Trennung und den katastrophalen Konsequenzen im Nacken, die knallharte 50er Jahre Rollenteilung und damit auch Entfremdung des Partners und mit jedem verstrichenen Jahr schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt....da könnte ich gar nicht in Ruhe zu Hause sitzen.
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #30
Die Arbeit ist etwas gewöhnungsbedürftig. Fremde Materie, fremde Umgangsformen, alles anders als gewohnt. Das triste und monotone arbeiten zermürbt mich jetzt schon... :frown:
Ich denke die ganze Zeit an mein Kind und was ich gerade zu Hause tun würde oder könnte...

Da es ein Teilzeitjob ist, wird es keine anspruchsvolle Tätigkeit werden... Von dem her wird es alles schon gehen glaube ich. Aber ob es das Richtige für mich ist... hm... naja... :confused:

Hey, das war grade mal der erste Tag, lass dich nicht schon gleich wieder ins Bockshorn jagen! Dieser Job muss nicht dein absoluter Traumjob aller Zeiten werden, und es sagt ja auch niemand, dass du dir nicht was anderes suchen kannst, wenn es dir dort auf Dauer wirklich nicht zusagt. Aber gib dem Ganzen eine Chance, und gib dir selbst Zeit, dich an den Job zu gewöhnen. Nach einem Tag kann man sich ja noch nicht 'eingelebt' haben, und klar ist das alles erstmal ungewohnt und nicht so leicht - vor allem, wenn man mit Ängsten und Bedenken im Hinterkopf an die Sache rangeht.

Versuch dich von deinen Zweifeln und Selbstvorwürfen frei zu machen und etwas offener an den Job heranzugehen. Sieh es als Chance, nicht als notwendiges Übel, das dich vom Vollzeit-Muttersein abhält.

Und nimm dir auch Piratins Post zu Herzen, sie hat ganz recht mit dem, was sie sagt!
 
M
Benutzer22419  Sehr bekannt hier
  • #31
Als meine Tochter ein halbes Jahr alt war, habe ich wieder angefangen zu arbeiten, Vollzeit im Wechselschichtdienst, Früh-, Spät, Nacht- und Wochenenddienste. Länger zu Hause zu bleiben, wäre nur eine theoretische Option gewesen - ich stecke noch im Studium, konnte das gerade anstehende Praxissemester vor der Geburt nicht beenden und will endlich mal fertig werden, außerdem waren die finanziellen Einbußen trotz Elterngeld spürbar.

Obwohl ich die Kröte vom ersten Tag an auf diese Situation vorbereitet, sie mehrmals wöchentlich für 1-2h bei der Oma gelassen und fast täglich zumindest für einen kurzen Kaffee dort vorbei geschaut hatte, damit ihr die Umgebung vertraut ist, hatte ich einen Riesenbammel vor meinem ersten Arbeitstag. Ab dem dritten Monat fremdelte das sonst so pflegeleichte Kind fürchterlich, länger als 20-30 min konnte ich sie wach niemandem anvertrauen (weder Papa noch Oma) ohne dass nicht enden wollendes Gebrüll die Folge war. Sie verweigerte die Flasche, Brei wollte sie erst recht nicht... nur Mama, nur Brust.
Mit dem Tag als ich zu arbeiten begann, war sie wie ausgewechselt. Es war wirklich, als ob sie gespürt hätte, dass das jetzt kein Privatvergnügen für die egoistische Mama, kein Spiel, kein Training mehr ist, sondern dass es halt jetzt "so sein muss".
Von allen Seiten war mir prophezeit worden, dass auch ich schrecklich leiden und die Kröte vermissen würde, mich nicht würde konzentrieren können usw. Ja klar, ich habe während des Dienstes immer mal wieder an sie gedacht. Ob es meinem Freund gelungen sein mag, sie ohne Terror ins Bett zu bringen, ob die Nacht so erträglich war, dass ich nicht ein übermüdetes Wrack von Papa aufpäppeln muss, wenn ich nach Hause komme. Wenn ich nachts in der Nähe unserer Wohnung unterwegs war, habe ich voller Zärtlichkeit an sie gedacht und mich auf den Morgen gefreut und gehofft noch ein oder zwei Stunden mit ihr unter einer Decke schlafen und kuscheln zu können, ehe sie aufwacht (hat meistens nicht geklappt, erst seit kurzem schläft sie etwas länger). Was ich damit sagen will: ja, ich hab an mein Kind gedacht. Ja, ich bin während meiner Arbeit auch Mama (nicht nur beim Milchabpumpen auf der Toilette). Aber das hat mich nie, zu keinem Zeitpunkt belastet oder bei der Arbeit behindert. Ich wusste bzw. weiß mein Kind in besten Händen, ich weiß, es geht ihr gut und das, was ich tue, ist gut und richtig für uns beide. Und pfui, ich habe diese Zeit auch genossen. Ich liebe mein Kind über alles, aber ich habe es sehr genossen, für ein paar Stunden mal nicht in erster Linie Mutter zu sein. Ich fand es klasse, mich mit erwachsenen Menschen auf Augenhöhe zu unterhalten (über Fachliches und Privates, aber nicht über Windelwechsel und Zahnen!), ohne dass mir ein Kind am Rockzipfel hängt, aufs Klo zu gehen ohne dass mir jemand hinterher krabbelt, einen Kaffee zu trinken ohne dass die Kröte auch probieren will... Am Ende des Semesters habe ich Überstunden und Urlaub abgefeiert und war vier Wochen zu Hause. Mir ist fast die Decke auf den Kopf gefallen, obwohl ich noch in der dankbaren Situation bin, die Kleine wirklich fast immer zumindest für eine kurze Zeit irgendeiner Tante oder Oma in die Hand drücken und schnell was alleine erledigen zu können. Trotzdem - mir hat sehr schnell etwas gefehlt. Ich bin keine Krabbelstillgruppenspielplatzkuchenbackmama, bisher habe ich noch keine junge Mutter kennengelernt, mit der ich irgendwie soweit auf einer Wellenlänge lag, dass ich mich länger mit ihr verweilen könnte ohne innerlich entnervt die Augen zu verdrehen. Ich brauche dringend Ausgleich zum Mamasein, Freiheit und Zeit für mich (dazu zählt auch der Job!) und Anerkennung von erwachsenen Menschen auf einem Gebiet, das nichts mit Kinderkriegen und Kindererziehung oder Haushalt zu tun hat.

Ich hatte und habe auch jetzt immer mal wieder leise Bedenken, dass die "Fremd"betreuung einen zu großen Raum einnimmt bei uns. Meine Mutter und meine Schwester kümmern sich, neben dem Papa, wirklich rührend um die Kleine, wenn ich nicht da bin. Es klappt super, der Kröte geht es prächtig. Sie hat halt nicht nur die eine, alles überstrahlende Übermama, sondern Mama und Papa und dazu noch zwei, drei weitere sehr enge Bezugspersonen, von denen sie sich trösten und zu Bett bringen lässt. Seit einigen Wochen bin ich nur noch von Donnerstag bzw Freitag bis Sonntag abend zu Hause, dh unter der Woche ist der Papa die Nummer eins für sie, gefolgt von Oma und Co.
Es war für mich nicht leicht, die Verantwortung für mein Kind für mehrere Tage so aus der Hand zu geben. Zu akzeptieren, dass der Papa und die Oma manches anders machen als ich, dass das nicht schlechter sein muss und festzustellen, dass dieser Variantenreichtum der Kröte keineswegs schadet, solange es ein paar klare Grundsätze und Grenzen gibt, das ist ein Prozess, der immer noch andauert.
Wie gesagt, es geht ihr prima. Und wenn ich Donnerstag oder Freitag Abend die Tür aufmache, dann guckt sie kurz etwas verwirrt, strahlt dann über beide Ohre, rennt mit ausgestreckten Ärmchen auf mich zu und für die nächsten zwei, drei Tage ist es als wäre ich nie weg gewesen und Papa und Oma wechseln mal eben schnell wieder ins zweite Glied, wo sie hingehören ;-). Mama bleibt eben doch Mama.


Äh ja. Das war jetzt viel Text und ich hoffe es kam rüber, was ich eigentlich sagen wollte. Nämlich, dass es für dich keinen Grund gibt sich schlecht zu fühlen, wenn du arbeiten gehst. Hätte man vermutlich auch mit weniger Worten ausdrücken können. Sorry :smile:
 
T
Benutzer8865  (37) Meistens hier zu finden
  • #32
Off-Topic:
Echt toller Text, Miss Marple!
Und schön mal wieder was von Dir zu lesen. :smile:


Ich hab wieder angefangen zu studieren und ich muss sagen, neben dem schlechten Gewissen dass sich irgendwie doch manchmal meldet,tut es mir nach langer Zeit echt gut,wieder unter Leute zu kommen, wieder was anderes zu sein, als nur Mama und was für mich zu tun, voran zu kommen. Zwar nicht immer leicht, allem gerecht zu werden, manchmal spiele ich auch mit dem Gedanken alles doch wieder hinzuwerfen, grade weil ich eben noch alles ordnen muss.. Aber im Endeffekt tut es mir eigentlich wirklich gut.
Ich kann Dir also auch nur raten.. nutz die Chance. :smile:
 
L
Benutzer35546  Meistens hier zu finden
  • #33
Ich geb jetzt zu, dass ich nicht alle Beiträge genau gelesen hab... wollte aber trotzdem auch noch was dazu schreiben :smile:

Ich an deiner Stelle würde das Angebot annehmen, wer weiß, wann du wieder etwas bekommst. Und 20h in der Woche sind ja nicht die Welt, das heißt, du wirst wahrscheinlich den ganzen Nachmittag Zeit für dein kind haben, das ist doch super!

Ich bin ja der Meinung, Kinder gehören zu Kindern und dein Kind ist ja nun schon über ein Jahr. Oder wird er dann weiter von Oma und Opa betreut? Da kannst du froh sein, dass er Oma und Opa hat, die so gut auf dein Kind Acht geben können. Ein Kind in dem Alter kann gut unterscheiden ob da gerade Mama oder Papa oder O*O aufpassen, nur mit der Benennung ist es halt etwas schwer. Es ist doch positiv, wenn er weiß, dass da auch noch Oma und Opa sind, die für ihn da sind!

Und du kannst wieder etwas verdienen, kommst raus, hast arbeitskollegen. Da macht doch die Zeit am Nachmittag mit deinem Kind noch gleich mehr Spaß. Das finde ich zumindest.

Bei meiner Großen bin ich nach 8 Wochen wieder arbeiten gegangen, der Papa hat die Elternzeit gemacht, in die Krippe kam sie mit 1 Jahr. Die Kleine geht mit 9 Monaten in die Krippe. Es geht finanziell eben nicht anders.

Klar, auch mir kamen gedanken, ob das alles richtig ist und ich mache mir jetzt auch schon nen Kopf, wie dass dann im März wird, aber ich weiß, dass es wichtig ist, dass es den beiden in der Krippe bzw. im Kindergarten gut geht und das es uns als Familie was bringt.
 
L
Benutzer81223  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #34
Erst mal Danke für eure weiteren Beiträge. :smile:

Oder wird er dann weiter von Oma und Opa betreut?

Ja, er muss weiter von den Großeltern betreut werden, da wir erst für Sommer 2011 die Zusage für den Kindergarten haben.

Ihr habt sicherlich Recht, was das Fortkommen im Beruf, Unabhängigkeit, Scheidungsraten und die finanzielle Situation anbelangt. Das sehe ich ja auch so, darum hatte ich mich ja für diesen Weg entschieden. Nur Theorie und Praxis ist ja meist zweierlei, daher das mit dem Gewissen...

Jedenfalls Danke für euren Rat!
 
Es gibt 4 weitere Beiträge im Thema "Wieder arbeiten und das schlechte Gewissen...", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren