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Wie soll ich mit jemandem umgehen, der mich runterzieht?

K
Benutzer183865  (28) Benutzer gesperrt
  • #1
Hallo liebe User,

es geht hier um meine Cousine. Wir sind gleich alt und kennen uns nun schon 26 Jahre, hatten immer ein gutes Verhältnis zueinander, auch, wenn wir uns so alle 2-3 Monate sehen. Schreiben und telefonieren tun wir aber so 3x wöchentlich miteinander. So bekomme ich auch regelmäßig mit, was bei ihr vorgeht.

Schon seit längerem empfinde ich den Kontakt zu ihr aber nicht mehr wirklich als Bereicherung, habe mich aber nicht getraut, ihn zu reduzieren. Nur ist es so, dass sie dauernd jammert, sich beschwert, aber an den grundlegenden Problemen in ihrem Leben nichts ändert. Sie hat beispielsweise eine extrem dominante Mutter, die sie schon seit ihrer Kindheit runtermacht und rumkommandiert. Außerdem hat die Mutter starke psychische Probleme, kein Umfeld, keine Arbeit und ist komplett von ihren Kindern abhängig. Macht ihnen auch ein schlechtes Gewissen, wenn sie rausgehen wollen. GEnerell hat ihre Mutter ihr ihr Leben lang wegen jeder Kleinigkeit ein schlechtes Gewissen gemacht, auch, dass sie sie ja immer alleine lässt, nichts macht, nichts zurückgibt, was halt alles absolut nicht stimmt. Da gibt es noch mehr zu erzählen, aber ich denke, an Hintergrundinfos müsste das genügen.

Meine Cousine ist jetzt 26 und wohnt, trotz sehr gutem Einkommen, immer noch zu Hause. Die Familie, bzw. der Stiefvater, besitzt ein Einfamilienhaus, dass von allen bewohnt wird. Sie hat zwar ihre eigene Etage, aber dennoch kaum Privatsphäre und darf sich auch nichts einrichten, wie sie will. Sie beschwert sich regelmäßig darüber, wie es bei ihr zu Hause läuft und wie sie behandelt wird, aber tut einfach nichts dagegen. Sie könnte sich locker mehrere Wohnungen gleichzeitig leisten, ist aber zu geizig für eine kleine 1-Zimmer Wohnung. Ich fragte sie letztens, ob es ihr echt wert ist, massiv an Lebensqualität einzubüßen, nur um sich ein paar hundert Euros zu sparen, die sie gar nicht wirklich nötig hat, weil hohes Einkommen. Da meinte sie, irgendwie sei sie zu geizig und naja, vielleicht irgendwann mal ne 20m²-Wohnung, aber mal gucken. Außerdem hat sie Angst, dass dann ihre Mutter und Geschwister (die ebenfalls stark unter dem Druck der Mutter stehen) sie verstoßen. Ihre Mutter hat einmal vor einem Jahr Wind bekommen, dass meine Cousine doch eine Wohnung sucht und hat sie dafür erstmal zusammengeschrien. Auch ihre Schwester, weil sie nicht alleine mit der Mutter bleiben will, da sie selbst nicht arbeitet und sich selbst keine Wohnung leisten könnte. Meine Cousine ist emotional enorm abhängig von denen, da sie auch keine Freunde, höchstens Bekannte hat und ihre Zeit meist mit ihrer Familie verbringt.

Das Problem ist, sie will regelmäßig deshalb Dampf ablassen, aber eigentlich keine Ratschläge hören und nichts ändern und in ihrer Misere bleiben. Mich nervt das zunehmend, zumal sie rein theoretisch in der Lage ist, ALLES wirklich zu verändern. Ich meinte auch zu ihr, ob das wirklich Menschen sind, die sie unbedingt in ihrem Leben halten will, wenn sie ihr regelmäßig Vorwürfe machen, dass sie ihr eigenes Leben lebt und ausziehen will. Da meinte sie nur, sie wolle nicht allein sein und hätte dann niemanden, mit dem sie Zeit verbringen kann. Generell ist sie nicht sehr anspruchsvoll, was ihr Umfeld angeht, da sie partout nicht allein sein kann mit sich.

Ich fühle mich einfach hilflos und weiß nicht, was ich machen kann. Ich kann mir die gleichen Probleme aber auch nicht immer und immer wieder anhören. Auch habe ich Bedenken, was ihre Persönlichkeitsentwicklung angeht. Sie wird immer unzufriedener und verbitterter und lässt das dann gerne mal an Personal aus, aber so richtig mit anschnauzen und sowas. Hat letztens sich letztens wegen eines 2€-Getränks beschwert, was ganz normal war, nur um das Geld wieder zurückzubekommen. Wohlbemerkt zahlt sie keine Miete und verdient echt sehr gutes Geld. Hinterher war sie noch stolz darauf, das Geld zurückbekommen zu haben, nachdem sie wegen scheiß 2€ 10 Minuten lang diskutiert hat und sogar nach dem Vorgesetzten verlangt hat - bei McDonalds.. Habe ihr dann auch gesagt, dass das völlig unnötig war und man so nicht mit Menschen umgehen sollte, aber sie meinte nur "Na und, jetzt hab ich Geld gespart, mach ich öfters so, hehe"..

Ansonsten haben wir auch nicht mehr so eine große Schnittmenge, was Gemeinsamkeiten anbelangt. Sie bildet sich nicht weiter, weiß nie irgendwas, nicht mal oberflächlich über das Weltgeschehen, sondern schaut nur Netflix oder hängt mit ihrer Familie rum, das war dann das höchste der Gefühle bei ihr. Sie wirkt auf mich auch depressiv, aber trotz einer mittlerweile einjährigen Therapie verändert sie sich nur noch ins Negative. Ich würde ihr gerne irgendwie helfen, weiß aber nicht wie. Ich frage mich auch, ob ich langsam aber sicher mehr auf Abstand gehen sollte, solange sie nicht selbst etwas angeht in ihrem Leben, denn es zehrt mittlerweile nur noch an den Nerven, mit ihr zu tun zu haben.

Für Ratschläge wäre ich sehr dankbar.
 
K
Benutzer183865  (28) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #2
Achso, ich habe ja geschrieben, dass wir eigentlich regelmäßig Kontakt haben. Der wird auch immer oberflächlicher, und so richtige Konversationen kommen nicht zustande mehr. Meist läuft es darauf hinaus, dass sie sich bei mir ausheulen will oder erzählt mir von ihrer Arbeit. Andererseits, manchmal hilft sie mir auch sehr, wenn ich was auf dem Herzen habe, aber das ist halt auch nicht so oft der Fall.
 
individuell
Benutzer183007  dauerhaft gesperrt
  • #3
Ohne alles gelesen zu haben: Solche Menschen meidet man ganz einfach.
 
T
Benutzer54465  Meistens hier zu finden
  • #4
Eigentlich bist du in der gleichen Situation wie sie. Du könntest es ändern, sprich den Kontakt reduzieren, tust es aber nicht.

Ich sehe 2 Möglichkeiten:
A) Variante ohne Kontaktreduzierung: du sagst ihr, dass dich die Gespräche runterziehen und du sie nicht jedes Mal führen möchtest, dass es immer nur darum geht, sie aber eh keine Hilfe will und du den Kontakt zur Zeit als nicht mehr so positiv empfindest, also im Prinzip, was du hier auch gesagt hast
B) Variante mit Kontaktreduzierung: du sagst ihr, dass du etwas mehr Zeit für dich brauchst (evtl auch mit dem Hinweis, dass dir das alles zu negativ ist) und reduziert den Kontakt

Es ist ehrenwert, dass du für sie da sein willst, aber spätestens nach der Aktion mit dem Getränk, wäre bei mir Ende gewesen. Das hat nix mehr mit 'Problemen zu Hause' zu tun, sondern mit einem richtig schlechten Charakterzug, gepaart mit Geiz. Geht beides gar nicht und würde zumindest ich nicht in meinem Leben haben wollen.

Wenn ihr wirklich was an dem Kontakt liegt, wird sie darüber nachdenken und dir nicht dauerhaft böse sein.
 
K
Benutzer183865  (28) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #5
Eigentlich bist du in der gleichen Situation wie sie. Du könntest es ändern, sprich den Kontakt reduzieren, tust es aber nicht.

Ich sehe 2 Möglichkeiten:
A) Variante ohne Kontaktreduzierung: du sagst ihr, dass dich die Gespräche runterziehen und du sie nicht jedes Mal führen möchtest, dass es immer nur darum geht, sie aber eh keine Hilfe will und du den Kontakt zur Zeit als nicht mehr so positiv empfindest, also im Prinzip, was du hier auch gesagt hast
B) Variante mit Kontaktreduzierung: du sagst ihr, dass du etwas mehr Zeit für dich brauchst (evtl auch mit dem Hinweis, dass dir das alles zu negativ ist) und reduziert den Kontakt

Es ist ehrenwert, dass du für sie da sein willst, aber spätestens nach der Aktion mit dem Getränk, wäre bei mir Ende gewesen. Das hat nix mehr mit 'Problemen zu Hause' zu tun, sondern mit einem richtig schlechten Charakterzug, gepaart mit Geiz. Geht beides gar nicht und würde zumindest ich nicht in meinem Leben haben wollen.

Wenn ihr wirklich was an dem Kontakt liegt, wird sie darüber nachdenken und dir nicht dauerhaft böse sein.
Ja, da hast du irgendwo recht.

Ich werde ihr dann nächstes Mal klipp und klar sagen, dass ich das so nicht mehr möchte und wir wenn, dann gerne über was anderes sprechen können, da sie ohnehin nichts ändern möchte im Moment und das zu anstrengend für mich ist.

Zu der Situation mit dem Getränk... Das Problem war auch, dass ich anschließend zu einem wichtigen Arztbesuch musste, und ich zwar davon abhängig, gefahren zu werden, deswegen habe ich nicht so reagiert, wie ich es gerne getan hätte. Sie hat mich halt gefahren und mir gut geholfen an dem Tag :/
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Ich stimme da T Tessy zu.

Es ist schwierig, bei einer guten, langjährigen Freundschaft Abstand zu nehmen, aber sie tut dir ja schon längere Zeit nicht mehr gut.
Wenn du dich davon frei machst, wirst du für die Intensivierung anderer, gesünderer Freundschaften deutlich mehr Zeit haben.

Du bist ihr nichts schuldig außer vielleicht einer klaren Ansage, und verantwortlich bist du auch nicht. Sie ist erwachsen. Für dich und dein Seelenheil bist du aber sehr wohl verantwortlich.
Ich kann verstehen, dass dir der Abschied bzw die Kontaktreduktion schwer fällt. Das tut bei Freundschaften manchmal genauso weh wie bei Beziehungen. Manchmal muss es aber sein.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #7
Abstand, Abstand, Abstand.

Ehrlich mit meiner doch immerhin schon 40jährigen Lebenserfahrung kann ich dir nur dringend dazu raten.

Was dich nicht glücklich macht, kann weg. Und dazu gehören auch Menschen, die dich 10 Minuten im Monat glücklich machen und die restliche Zeit nerven, ausnutzen und runter ziehen. So was darf man nicht zulassen, sonst ist man selbst schuld.

Einen seelischen Mülleimer findet sie vermutlich woanders und wenn sie Hilfe will (!), dann bekommt sie die auch.
Aber auch nicht von dir, denn du bist kein Psychotherapeut und kein Arzt.
Auch sie ist für ihr Leben selbst verantwortlich, genau wie du. Man hat immer die Wahl, ob man so weiter macht oder was ändert.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Ich kann den Vorrednern nur zustimmen, K Kaitlyn95 .

Nur eine Ergänzung: Du kannst Ihr ja sagen, daß Du jederzeit für sie da bist, wenn sie bereit ist, was zu ändern, etwa bei ihrer toxischen Mutter auszuziehen.
 
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