• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

wie soll ich mich dem Chef gegenüber verhalten

T
Benutzer114288  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo zusammen!
Mir ist es sehr unangenehm hier das reinzuschreiben. Aber ich mach mich schon das ganze We verrückt...
Ich bin vor einiger Zeit missbraucht worden. Ich komme damit gut klar, war bei einem super Therapeuten und habe inzwischen einen klasse Freund mit dem ich ein tolles (Sex)leben habe. Also wirklich alles ok.jetzt kommt mein Problem: ich bin damals zur bewusstlosigkeit gewürgt worden.ich arbeite als physiotherapeutin in einer kleinen Praxis.mein Chef will mir morgen eine Technik für die nackenmuskulatur zeigen. Durch das würgen bekomme ich manchmal Panik wennmir jemand zu nah an den hals geht. Ich habe meinem Chef gesagt das ich besser lerne wenn ich das sehe.aber er meint ich sollte das lieber selber fühlen. Mein Chef weiß von dem Missbrauch natürlich nichts. Habt ihr Tipps wie ich mich verhalten sollte. Ich weiß, Tipps geben ist schwer aber die Probleme anzusprechen tut gut.
Danke
 
S
Benutzer Gast
  • #2
Auch wenn es schwer fällt, solltest du deinen Chef davon in Kenntniss setzen. Dann denke ich wird es auch nicht dazu kommen, dass er dir an den Hals geht. Oder stellt sich die Option für dich garnicht?
 
Streuselchen
Benutzer34605  (38) Sehr bekannt hier
  • #3
Sage deinem Chef, dass du nicht am Hals berührt werden möchtest aufgrund einer vergangenen schlechten Erfahrung, die du noch verarbeitest und er dafür bitte Verständnis haben mag.
 
T
Benutzer114288  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Ich wollte ihm nichts davon erzählen weil ich ja aus beruflichen gründen ständig fremde Menschen berühren.das macht mir nichts aus aber ich hab Angst das er mich dann für eine schlechte Therapeuten hält. Bin erst seit 3 Monaten in der Praxis
 
A
Benutzer114997  Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Wie ist denn dein Verhältnis zum Chef?
Mein Boss hat mich auch schon das ein oder andere Mal unbewusst in Situationen gebracht, in denen ich auf Grund früherer Ereignisse Panik bekam.
Unser Verhältnis ist aber so gut, dass ich ihm -ohne Einzelheiten zu nennen- einfach sagen konnte, dass ich mit bestimmten Situationen ein Problem habe. Er hat das sehr verständnisvoll angenommen und nimmt da auch extrem viel Rücksicht.

Sollte dein Chef also jemand sein, dem du zutraust Rücksicht zu nehmen, kann ich nur dazu raten, ihm zu sagen, dass du ein Problem damit hast, wenn dir jemand an den Hals geht. Den Grund dafür musst du ihm ja nicht nennen. In dem Fall kann man dann überlegen, ob man es ganz sein lässt, oder ob du das mit der Technik an dir zumindest versuchst und dann abbrichst, wenn's nicht geht. So haben mein Boss und ich es gemacht.

Könntest du dir vorstellen das so zu machen?

PS: Jeder Mensch hat irgendwelche Schwächen. und wenn du sonst gute Arbeit machst, wird er auch nicht auf die Idee kommen, dich für beruflich unqualifiziert zu halten.
 
T
Benutzer114288  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Ich halte mein Chef für rucksichtsvoll.nur hab ich nicht So ein super Verhältnis.aber vielleicht sollte ich das wirklich versuchen. Aber ich könnte mir vorstellen das er nachfrage wenn ich ihm das nur ganz grob erzähle.und ich möchte nicht ins detail gehen aber ihn auch nicht vor den kopf stoßen
 
A
Benutzer114997  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Ich glaube, wenn du halbwegs souverän vorgehst und ganz klar sagst wo deine Grenze ist, dann geht das schon klar.
Du musst dich für deine Grenzen weder entschuldigen noch rechtfertigen. Und wenn er nachfragt und du ihm dann bestimmt aber freundlich sagst, dass du darüber nicht im Detail sprechen willst, dann gehe ich davon aus, dass er das respektiert und sich auch nicht vor den Kopf gestoßen fühlt. Es ist eben deine ganz persönliche Sache und das wird er -da bin ich mir ziemlich sicher- auch so akzeptieren.

Ich halte es aber für wirklich sehr sinnvoll, das grob anzusprechen.
Angenommen du sagst nichts und bekommst dann wirklich Panik, dann ist das wohl für euch beide extrem unangenehm.
Und angenommen du sagst nichts und redest dich irgendwie raus... dann stehst du beim nächsten Mal vor dem selben Problem.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #8
Vielleicht solltest du etwas sagen: "Mir ist in der Vergangenheit etwas schlimmes passiert und seit dem kann ich es nicht mehr ertragen wenn mich jemand oder etwas am Hals berührt."
Wenn mir jemand gegenüber etwas so wage andeutet gehe ich davon aus, dass der- oer diejenige nicht darüber reden möchte und belasse es dabei. Bei einer solchen Wortwahl, könnte man ja davon ausgehen, dass du eine OP im Nacken hattest und Schmerzempfindlich bist, oder dass du jemanden gefunden hast, der sich aufgehangen hat, man wird nicht gleich denken: "Hah, die wurde gewürgt und vergewaltigt!", fals es dir peinlich ist Fremden von deinem Erlebnis zu erzählen.
Bitte deinen Chef freundlcih, die Übung an einer Puppe, einem Patienten oder einem Kollegen zu zeigen und gut ist. Wie gegsagt, du siehst ja sonst eh nicht,w as du tun sollst, wenn man dir an den Nacklen fasst, oer? Also ist auch das ein gutes Argument. Nach sem Motto: "Ich mag es nicht wenn man mich am Nacken berührt, aber Nadine ist so nett und stellt sich zur Verfügung."
 
D
Benutzer86779  (39) Sehr bekannt hier
  • #9
Ich würde keinesfalls etwas von dem missbrauch erzählen. So was gehört nicht auf die Arbeit. Rede dich irgendwie anders raus. Auch vage Andeutungen wie etwas schlimmes passiert würde ich lassen. Sag einfach,dass sie das unangenehm ist.
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #10
So was gehört nicht auf die Arbeit.

Wieso gehört "so etwas" nicht auf die Arbeit? Weil man sich dafür schämen muss? Weil es unprofessionell ist, wenn man von privaten Problemen beeinflusst wird?

Ich finde auch, dass die TS auf der Arbeit nichts von ihrer Missbrauchserfahrung zu erzählen braucht - aber deswegen, weil es eine sehr persönliche Sache ist, die niemanden etwas angeht und die man verständlicherweise auch nicht jedem anvertrauen möchte.

Liebe TS, ich würde es so machen, wie hier schon geraten wurde: Sag ihm, dass du aus persönlichen Grunden ein Problem damit hast, am Hals angefasst zu werden. Ein halbwegs empathiebegabter Mensch wird da auch nicht weiter nachbohren und nach den genauen Gründen fragen. Sollte dein Chef das doch tun, dann sag freundlich und bestimmt, dass du darüber nicht sprechen möchtest.
 
haarefan
Benutzer38494  Sehr bekannt hier
  • #11
ich kann da streuselchen und inloveandwar nur zustimmen. :jaa:
 
T
Benutzer114288  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Vielen Dank! Ich denke ich werden das dann wohl so machen. ihm sagen das ich es nicht mag, wenn ich am hals berührt werde und das ich die technik gerne an jemand anderes sehen würde.
 
B
Benutzer114145  Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Was hälst du davon,wenn du erzählst du hättest eine schilddrüsenüberfunktion und hast so ein "beklämmendes" gefühl am hals. Das ist mit sicherheit keine einschränkung für deinen beruf und er wird nicht weiter drauf eingehen...
 
K
Benutzer115059  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Auch wenn es schwer fällt, ich glaube, dass hier Ehrlichkeit der sinnvollste Weg wäre.
 
D
Benutzer86779  (39) Sehr bekannt hier
  • #15
Wieso gehört "so etwas" nicht auf die Arbeit? Weil man sich dafür schämen muss? Weil es unprofessionell ist, wenn man von privaten Problemen beeinflusst wird?

Ich finde auch, dass die TS auf der Arbeit nichts von ihrer Missbrauchserfahrung zu erzählen braucht - aber deswegen, weil es eine sehr persönliche Sache ist, die niemanden etwas angeht und die man verständlicherweise auch nicht jedem anvertrauen möchte.

Liebe TS, ich würde es so machen, wie hier schon geraten wurde: Sag ihm, dass du aus persönlichen Grunden ein Problem damit hast, am Hals angefasst zu werden. Ein halbwegs empathiebegabter Mensch wird da auch nicht weiter nachbohren und nach den genauen Gründen fragen. Sollte dein Chef das doch tun, dann sag freundlich und bestimmt, dass du darüber nicht sprechen möchtest.

na ja das problem ist, dass derart private informationen, gerade was missbrauch angeht später auch gegen einen verwendet werden können.

viele assoziieren vergewaltigung mit lebenslangen psychologischen störungen und quasi "fall für den psychater". das muss nat. nicht so sein, aber es kann ja durchaus sein, dass der chef bei der nächsten beförderung denkt "gute mitarbeiterin, aber ist die wirklich belastbar genug für die höhere position?"

ich finde das geht ihn einfach nichts an.

vage andeutungen "was schlimmes erlebt" finde ich sogar fast noch schlimmer weil menschen von natur aus neugierig sind. vermutlich wird er nicht nachfragen weil man so was nicht tut, aber er wird selber spekulieren.

ich würde entweder einfach sagen, dass ist mir unangenehm und wenn er nachbohrt zu ner kleinen lüge greifen (wie hier ja jemand vorgeschlagen hat). in dem fall wäre das IMO völlig angemessen.
 
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Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #16
Ich glaube deine Angst blockiert dich.
Aus diesem Grund ist es schwer für dich auch zu sehen, dass du ihm dein Anliegen durchaus mitteilen kannst, ohne dass er automatisch von deinem Gesicht ablesen kann, wie dein letzter Klogang aussah :zwinker:.
Mach dir keine Sorgen. Vielleicht ahnt er etwas, wenn du ihm sagst, dass dir Berührungen am Hals "sehr unangenehm" sind. Selbst wenn er nachbohrt, kannst du immernoch sagen, dass du da nicht drüber reden magst, denn das ist dein gutes Recht. Sollte er nachfragen, fände ich das richtiggehend unangebracht, denn es geht ihn garnichts an!
Vielleicht kann man aber auch eine Art aufteildende Lehrstunde draus machen. Er zeigt dir erst, wie man die eine Seite macht und dann die andere, so dass deine Panik nicht getriggert wird. Vielleicht kann man auch einfach nur 1 - 2 Finger reinpieken und sagen "da isses, da musst du hin", dann würde es sich nicht wie würgen anfühlen...Wichtig ist nur, dass du den Mund aufmachst, sagst was du machen kannst und was nicht, ohne dabei wie ein "Opfer" zu wirken. Du kannst "betroffen" sein, aber als "Opfer" wirst du tatsächlich vielleicht nicht ernst genommen.

Versuch also einfach souverän zu reagieren, dann sollte nix mehr schief gehen...
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #17
na ja das problem ist, dass derart private informationen, gerade was missbrauch angeht später auch gegen einen verwendet werden können.

viele assoziieren vergewaltigung mit lebenslangen psychologischen störungen und quasi "fall für den psychater". das muss nat. nicht so sein, aber es kann ja durchaus sein, dass der chef bei der nächsten beförderung denkt "gute mitarbeiterin, aber ist die wirklich belastbar genug für die höhere position?"

Ok, in der Hinsicht muss die TS selber wissen, wie sie ihren Chef einschätzt und ob es möglich wäre, dass er ihr aus dem Statement "ich will xy aus persönlichen Gründen nicht" gleich einen Strick dreht.

Aber ehrlich gesagt kann ich mir nur schwer vorstellen, dass es irgendwelche negativen Konsequenzen haben würde, wenn sie das auf diese indirekte Art äußert. Dass sie nichts Konkretes über den Missbrauch erzählen muss, darüber sind wir uns ja sowieso einig (wobei ich finde, dass auch das grundsätzlich ohne Probleme möglich sein müsste, wenn die TS es selbst so will).

Ich persönlich würde eh in keiner Firma arbeiten wollen, wo ich das Gefühl habe, nach dem Prinzip "Tarnen und Täuschen" vorgehen zu müssen, weil alles, was ich sage, gegen mich verwendet werden kann.
 
T
Benutzer114288  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #18
Danke für eure Hilfe und die ernstgemeinten Tips. es hat mir wirklich gut getan!
und dabei war alle panik umsonst. mein chef ist mindestens die komplette woche krankgeschrieben und ich denke danach hat er vergessen,dass er mir die technik zeigen wollte.

ich bin selber auch der meinung, der mein chef die sache nicht erfahren muss und ich hoffe jetzt einfach,dass ich nicht in die situation kommen werden und wenn doch,dass werde ich das wohl mit der schilddrüse anbringen ;-)
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #19
und wenn er sich zufällig mit dem Thema wirklich auskennt? Oder bemerkt, dass du lügst?
Lügen haben die Angewohnheit einem irgendwann auf die Füße zu fallen, ganz besonders dann, wenn man nicht ständig auf der Hut ist. Irgendwann fragt er vielleicht nach der Narbe....die verschwindet nicht ganz...erzählst du dann die nächste Lüge? Warum erscheint es dir einfacher eine Geschichte zu erfinden? Ich finde es eher sehr sehr viel stressiger...
Sag doch einfach "Ist mehr sehr sehr sehr unangenehm, ich kann das nicht, können wir da nicht eine andere Lösung finden" und falls weiter nachgebohrt wird, sagst du, dass du da nicht drüber reden magst...das ist wesentlich leichter und stressfreier, als sich in Unwahrheiten zu verstricken...
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #20
Warum erscheint es dir einfacher eine Geschichte zu erfinden?

Ich habe zwar selbst zum Glück keine Erfahrung mit Missbrauch, aber ich kann es aus anderen Gründen verstehen, dass man bei so persönlichen und schwierigen Angelegenheiten hin und wieder lieber den einfacheren Weg einer unverfänglichen Ausrede geht.

Ja, man hat dann nicht die Wahrheit gesagt - aber erstens hat man in Situationen wie der der TS dazu auch keine moralische Verpflichtung, und zweitens ist es manchmal einfach nur anstrengend, sich immer über ganz private Angelegenheiten erklären zu müssen (oder zumindest das Gefühl zu haben).
 
Ezio Auditore
Benutzer113476  (38) Benutzer gesperrt
  • #21
und wenn er sich zufällig mit dem Thema wirklich auskennt? Oder bemerkt, dass du lügst?
Lügen haben die Angewohnheit einem irgendwann auf die Füße zu fallen, ganz besonders dann, wenn man nicht ständig auf der Hut ist. Irgendwann fragt er vielleicht nach der Narbe....die verschwindet nicht ganz...erzählst du dann die nächste Lüge? Warum erscheint es dir einfacher eine Geschichte zu erfinden? Ich finde es eher sehr sehr viel stressiger...

Wenn der Chef nur ein wenig mitdenkt, wird er schon schnell merken, dass hier weitere Fragen zu unterlassen sind.
 
T
Benutzer114288  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #22
und wenn er sich zufällig mit dem Thema wirklich auskennt? Oder bemerkt, dass du lügst?

Ok,du machst mir jetzt doch etwas angst. meinst du echt,dass sowas so auffällig ist? Das thema war schon seit längerer zeit für mich angeharkt, nur jetzt ist das alles wieder hoch gekommen.
aber ich halte es nicht wirklich für eine lüge wenn ich meinem chef das nicht erzähle. ich glaub ich würde es ehr selbstschütz nennen?!
 
Streuselchen
Benutzer34605  (38) Sehr bekannt hier
  • #23
Du musst es ihm doch auch nicht ausführlich erzählen. Aber lügen musst du eben auch nicht.
 
T
Benutzer106891  Verbringt hier viel Zeit
  • #24
Ich würde ihm auf keinen Fall etwas von deiner Vergangenheit erzählen. Du bist erst 3 Monate dort und es scheint kein 2-Mann-Betrieb zu sein. Das wäre echt töricht. Es sind, so freundlich die Kollegen/Chefs auch sein mögen, immernoch Fremde, die das einen feuchten D*** angeht, und deren wahres Ich du nach 3 Monaten unmöglich einschätzen kannst. (Wenn du mit dem Typen seit 15 Jahren zusammenarbeitest und er der Patenonkel deiner kleiner Tochter wäre, wäre es vielleicht etwas anderes).

Das mit der Schilddrüse finde ich auch ziemlich abwegig, und wenn er damit Erfahrung haben sollte, merkt er den Bluff (oder schickt dich zum Arzt). Du kannst doch klar und deutlich sagen, dass du aus unerklärlichen Gründen schon immer ein Problem damit hattest, am Hals angefasst zu werden. Quasi eine Phobie.... und dass er das bitte als Tabuzone akzeptieren sollte.
 
Serenity
Benutzer505  Team-Alumni
  • #25
aber ich halte es nicht wirklich für eine lüge wenn ich meinem chef das nicht erzähle. ich glaub ich würde es ehr selbstschütz nennen?!
Du hast in diesem Fall jedes Recht der Welt zu lügen, eigentlich geht das wirklich niemanden an, wenn du nicht drüber reden willst.

Aber: mal angenommen, du wärest Chef und jemand käme zu dir und würde sagen "Es wäre mir lieber, wenn Sie mir die Übung an jemand anderem zeigen könnten. Ich habe leider einige schlechte Erfahrungen gemacht und Berührungen am Hals sind für mich sehr unangenehm." - glaubst du wirklich, dass du das so negativ aufnehmen würdest?

Ich denke, je offener man mit dem Thema umgeht, desto normaler nehmen es auch die anderen auf, die Erfahrung habe ich zumindest gemacht. Und nur weil man jemandem sagt, dass man eine Vergangenheit hat, heißt das nicht, dass dieser Mensch einem plötzlich in die Seele schauen kann und auch nicht, dass der gleich einen ganzen Film vor Augen hat.

Du hast dich von deiner Vergangenheit scheinbar bisher nicht klein kriegen lassen und wenn du das so zeigst und nicht komplett vor ihm zusammenbrichst, wird er das kaum als Schwäche ansehen. Im Gegenteil kann er vielleicht sogar von dir lernen, wenn du das zulässt - nämlich, wie er mit Betroffenen umgehen kann und vor allem, dass es auch Menschen betreffen kann, von denen man es nicht unbedingt erwartet. Was in Hinsicht auf Patienten vielleicht auch nicht schlecht ist.

Je mehr Betroffene damit möglichst normal umgehen, desto mehr werden auch andere Menschen normal damit umgehen und das fände ich sehr wünschenswert. Aber es liegt an dir, ob du das kannst und möchtest oder nicht.
 
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