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Benutzer31012
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hey Leute, ich schreibe mal hier rein um vielleicht den ein oder anderen Tipp zu bekommen oder auch einfach mal eine Sicht von außen auf das Ganze. Ich hoffe, es klingt nicht ganz gefühlskalt. Ich liebe sie! Aber wenn ich so etwas schreibe, versuche ich, dass von oben zu sehen.
Ich (25) habe meine Freundin (22) vor knapp 2,5 Jahren kennen gelernt. Damals habe ich in ihrer Stadt studiert und sie auch (Heimatstadt). Alles passte soweit. Glückliche Beziehung. Das einzige, was damals schon schlecht war, war ihre Wohnsituation. Sie hatte zuerst 2 Monate in einer WG mit alten Klassenkameraden gelebt, die gründlich schief ging (die anderen Leute waren bisschen extrem), dann flüchtete sie zurück zu ihren Eltern. Als ichsie kennen lernte, war sie gerade mit einer anderen Freundin zusammengezogen. Doch nach einigen Monaten ging auch das nicht mehr sooo gut, sie blieb jedoch wohnen. Bisschen Zweck-WG-mäßig.
Knapp ein halbes Jahr später im Herbst, kurz nach Semesterbeginn brach sie nach langem hin und her ihr Studium ab um ihr eigentliches Wunschstudium anzufangen. Sie hatte dann ein Jahr Leerlauf und arbeitete mal ein bisschen, machte ein paar Wochen Praktikum und so weiter. Letztes Frühjar zog ich dann studiumsbedingt in eine andere Stadt, 1,5 h entfernt. Wir waren zwar beide nicht begeistert aber es "musste" sein. Seitdem sehen wir uns aber trotzdem fast jedes Wochenende.
Sie bewarb sich dann im Herbst letztes Jahr auf mehrere Unis, eine in ihrer Stadt, eine in einer anderen Stadt und entschied sich für die andere Stadt (ungefähr gleiche Entfernung zu mir) - weil sie das Gefühl hatte, endlich mal auch mal aus der Stadt kommen zu müssen.
Nun, das Studium und die Stadt scheiterte gnadenlos. Die Mitbewohnerin war eine Psychopatin, das Studium stressig, sie hatte Heimweh. Sie rutschte in eine depressive Phase und brach alles ab und zog zurück zu ihren Eltern, wo sie erst einmal bleiben wollte und sich dann aber eine eigene Wohnung suchen. Seitdem lebst sie da in "Sicherheit" und das Leben ist wie das Jahr vorher: mal arbeiten, mal Praktikum. Sie hat sich nie (ärzliche) Hilfe geholt und das ganze auch so nie aktiv verarbeitet sondern aus meiner Sicht komplett verdrängt. Wir haben zwar in der Zeit viel geredet aber seit der Flucht nach Hause hat sie das Thema totgeschwiegen. Sie ist zwar stabil, jedoch hat sie nie etwas verarbeitet oder aufgearbeitet.
Jetzt wird sie ab Oktober wieder studieren. Den Wunschstudiengang, dieses mal in ihrer Heimatstadt. Noch ist sie da ganz zuversichtlich, auch wenn ich da bedenken habe. Sie wird wieder Stress haben und Schwierigkeiten, das zu verarbeiten.
Was mir aber noch mehr Sorgen macht, ist die Wohnsituation. Sie "schafft" es nicht, auszuziehen. Sie wollte immer mal wieder aber macht dann doch Rückzieher bzw. schiebt sich plötzlich selbst Gründe vor, warum es doch nicht geht. Zu unsicher, sie fühlt sich alleine und weiß, dass sie damit nicht klar kommen wird. Im Moment hat sie jeden Tag ihre Eltern um sich.
Jetzt hat sie es wieder versucht und eine Wohnung gefunden. Ich dachte schon, jetzt klappt es endlich. Bis sie mir gestern gesagt hat, dass sie es sich doch nicht zutraut und sich 20 Schritte zurückgeworfen fühlt.
Ich weiß langsam echt nicht mehr, was ich tun soll. Ewig kann es so nicht weiter gehen. Ich kann zwar die Belastung im Moment ertragen - aber nicht für immer. Sie hat einfach ausgeprägte Verlustängste und baut sich selbst riesige Mauern auf. Auch in anderen Fällen. Angst, dass die Eltern sich trennen, der Bruder sich nicht oft genug meldet und auch in Hinblick auf die Fernbeziehung hat sie immer noch starke "Probleme".
Ein Vorschlag: Rede mit ihr. Zwecklos. Sobald ein Gespräch in die Richtung kommt und sie sich unsicher fühlt, blockt sie ab. Sagt keinen Ton mehr. Sagt, dass sie wohl doch nicht so stark ist - aber auch nicht darüber reden will. Betreibt in dieser Hinsicht keine Selbstreflexion. Ich kann in dieser Hinsicht nur Monologe führen. Ich versuche ja, so gut es geht, den Druck rauszunehmen und sie einfach machen zu lassen. Dränge sie nicht, auch nicht wegen dem Auszug..
Aber das Thema Unsicherheit und Entscheidungsfreude betrifft auch andere Bereiche und tangiert immer wieder unsere Beziehung. Sie redet nicht so offen über Sex (wie ich es gerne hätte) oder Probleme in der Beziehung. Sagt nicht wirklich, was ihr da gefällt oder was sie stört.
Ich bin da genau das Gegenteil, denke sehr viel über alles nach und rede über meine Probleme. Das bringt meiner Meinung nach viel mehr. Aber es gibt bei solchen Sachen selten eine offene, ehrliche Kommunikation. Eine beliebte Antwort auf eine Frage ist von ihr "Weiß nicht". Auch auf Nachfrage.
Oh Gott, ich habe schon wieder viel zu viel geschrieben. Ich könnte noch mal so viel schreiben, aber das liest sich dann eh keiner durch.
Kurz zu mir noch: Ich werde noch ein halbes Jahr hier sein und dann auf Jobsuche gehen. Evtl auch in ihrer Heimatstadt, die ich auch sehr schön finde. Aber ich kann (und will) ihr nicht garantieren, dass wir im April dort zusammenziehen und ich dann da bin, weil es diese Sicherheit nicht gibt und ich denke, dass sie sich nicht von mir abhängig machen darf. In erster Linie muss sie selber wieder "normal" Leben können.
Eigentlich würde mich nur mal eure Meinung zu dem ganzen interessieren. Ich habe das Gefühl, dass in der Beziehung seit langem ein Ungleichgewicht herrscht und das auf Dauer nicht gut ist und ich brauche sie irgendwann wieder auf Augenhöhe haben. So wie es am Anfang war, als wir uns kennen gelernt haben. Das muss nicht morgen sein oder nächsten Monat aber im Moment sehe ich das einfach gaaar nicht vor mir.
So wie es jetzt läuft, wird sie ihr Studium anfangen und hoffentlich erstmal mit dem Stress klar kommen (was, wenn nicht???) und zuhause wohnen bleiben und darauf hoffen, dass ich nächstes Jahr zu ihr komme und wir zusammen ziehen (was wenn nicht???).
Über Meinungen und Tipps bin ich dankbar.
Ich (25) habe meine Freundin (22) vor knapp 2,5 Jahren kennen gelernt. Damals habe ich in ihrer Stadt studiert und sie auch (Heimatstadt). Alles passte soweit. Glückliche Beziehung. Das einzige, was damals schon schlecht war, war ihre Wohnsituation. Sie hatte zuerst 2 Monate in einer WG mit alten Klassenkameraden gelebt, die gründlich schief ging (die anderen Leute waren bisschen extrem), dann flüchtete sie zurück zu ihren Eltern. Als ichsie kennen lernte, war sie gerade mit einer anderen Freundin zusammengezogen. Doch nach einigen Monaten ging auch das nicht mehr sooo gut, sie blieb jedoch wohnen. Bisschen Zweck-WG-mäßig.
Knapp ein halbes Jahr später im Herbst, kurz nach Semesterbeginn brach sie nach langem hin und her ihr Studium ab um ihr eigentliches Wunschstudium anzufangen. Sie hatte dann ein Jahr Leerlauf und arbeitete mal ein bisschen, machte ein paar Wochen Praktikum und so weiter. Letztes Frühjar zog ich dann studiumsbedingt in eine andere Stadt, 1,5 h entfernt. Wir waren zwar beide nicht begeistert aber es "musste" sein. Seitdem sehen wir uns aber trotzdem fast jedes Wochenende.
Sie bewarb sich dann im Herbst letztes Jahr auf mehrere Unis, eine in ihrer Stadt, eine in einer anderen Stadt und entschied sich für die andere Stadt (ungefähr gleiche Entfernung zu mir) - weil sie das Gefühl hatte, endlich mal auch mal aus der Stadt kommen zu müssen.
Nun, das Studium und die Stadt scheiterte gnadenlos. Die Mitbewohnerin war eine Psychopatin, das Studium stressig, sie hatte Heimweh. Sie rutschte in eine depressive Phase und brach alles ab und zog zurück zu ihren Eltern, wo sie erst einmal bleiben wollte und sich dann aber eine eigene Wohnung suchen. Seitdem lebst sie da in "Sicherheit" und das Leben ist wie das Jahr vorher: mal arbeiten, mal Praktikum. Sie hat sich nie (ärzliche) Hilfe geholt und das ganze auch so nie aktiv verarbeitet sondern aus meiner Sicht komplett verdrängt. Wir haben zwar in der Zeit viel geredet aber seit der Flucht nach Hause hat sie das Thema totgeschwiegen. Sie ist zwar stabil, jedoch hat sie nie etwas verarbeitet oder aufgearbeitet.
Jetzt wird sie ab Oktober wieder studieren. Den Wunschstudiengang, dieses mal in ihrer Heimatstadt. Noch ist sie da ganz zuversichtlich, auch wenn ich da bedenken habe. Sie wird wieder Stress haben und Schwierigkeiten, das zu verarbeiten.
Was mir aber noch mehr Sorgen macht, ist die Wohnsituation. Sie "schafft" es nicht, auszuziehen. Sie wollte immer mal wieder aber macht dann doch Rückzieher bzw. schiebt sich plötzlich selbst Gründe vor, warum es doch nicht geht. Zu unsicher, sie fühlt sich alleine und weiß, dass sie damit nicht klar kommen wird. Im Moment hat sie jeden Tag ihre Eltern um sich.
Jetzt hat sie es wieder versucht und eine Wohnung gefunden. Ich dachte schon, jetzt klappt es endlich. Bis sie mir gestern gesagt hat, dass sie es sich doch nicht zutraut und sich 20 Schritte zurückgeworfen fühlt.
Ich weiß langsam echt nicht mehr, was ich tun soll. Ewig kann es so nicht weiter gehen. Ich kann zwar die Belastung im Moment ertragen - aber nicht für immer. Sie hat einfach ausgeprägte Verlustängste und baut sich selbst riesige Mauern auf. Auch in anderen Fällen. Angst, dass die Eltern sich trennen, der Bruder sich nicht oft genug meldet und auch in Hinblick auf die Fernbeziehung hat sie immer noch starke "Probleme".
Ein Vorschlag: Rede mit ihr. Zwecklos. Sobald ein Gespräch in die Richtung kommt und sie sich unsicher fühlt, blockt sie ab. Sagt keinen Ton mehr. Sagt, dass sie wohl doch nicht so stark ist - aber auch nicht darüber reden will. Betreibt in dieser Hinsicht keine Selbstreflexion. Ich kann in dieser Hinsicht nur Monologe führen. Ich versuche ja, so gut es geht, den Druck rauszunehmen und sie einfach machen zu lassen. Dränge sie nicht, auch nicht wegen dem Auszug..
Aber das Thema Unsicherheit und Entscheidungsfreude betrifft auch andere Bereiche und tangiert immer wieder unsere Beziehung. Sie redet nicht so offen über Sex (wie ich es gerne hätte) oder Probleme in der Beziehung. Sagt nicht wirklich, was ihr da gefällt oder was sie stört.
Ich bin da genau das Gegenteil, denke sehr viel über alles nach und rede über meine Probleme. Das bringt meiner Meinung nach viel mehr. Aber es gibt bei solchen Sachen selten eine offene, ehrliche Kommunikation. Eine beliebte Antwort auf eine Frage ist von ihr "Weiß nicht". Auch auf Nachfrage.
Oh Gott, ich habe schon wieder viel zu viel geschrieben. Ich könnte noch mal so viel schreiben, aber das liest sich dann eh keiner durch.
Kurz zu mir noch: Ich werde noch ein halbes Jahr hier sein und dann auf Jobsuche gehen. Evtl auch in ihrer Heimatstadt, die ich auch sehr schön finde. Aber ich kann (und will) ihr nicht garantieren, dass wir im April dort zusammenziehen und ich dann da bin, weil es diese Sicherheit nicht gibt und ich denke, dass sie sich nicht von mir abhängig machen darf. In erster Linie muss sie selber wieder "normal" Leben können.
Eigentlich würde mich nur mal eure Meinung zu dem ganzen interessieren. Ich habe das Gefühl, dass in der Beziehung seit langem ein Ungleichgewicht herrscht und das auf Dauer nicht gut ist und ich brauche sie irgendwann wieder auf Augenhöhe haben. So wie es am Anfang war, als wir uns kennen gelernt haben. Das muss nicht morgen sein oder nächsten Monat aber im Moment sehe ich das einfach gaaar nicht vor mir.
So wie es jetzt läuft, wird sie ihr Studium anfangen und hoffentlich erstmal mit dem Stress klar kommen (was, wenn nicht???) und zuhause wohnen bleiben und darauf hoffen, dass ich nächstes Jahr zu ihr komme und wir zusammen ziehen (was wenn nicht???).
Über Meinungen und Tipps bin ich dankbar.