• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Wie kann ich ihm am besten beistehen

D
Benutzer95214  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo ihr Lieben...

Ich bin grade total durch den Wind und etwas überfordert...
Und könnte ein paar gute Ratschläge gebrauchen...

Folgendes ist gestern passiert...ich war mit meinem Freund auf dem Weihnachtsmarkt, seine Eltern haben selbst bei zwei Ständen mitgemacht, auch wir haben Kaffee und Kuchen verteilt (kleines Dörfchen, kleiner Weihnachtsmarkt)...

Jedenfalls kam der Onkel von meinem Freund plötzlich zu ihm gestürmt und meinte, sie müssen fahren, der Opa von meinem Freund sei verstorben:frown:

Mein Freund ist dann mit kompletter Familie gefahren, ich bin noch kurz da geblieben, er hat mich dann aber abgeholt, wusste bis dahin noch nichts weiteres...

Er hat mir dann erzählt, was passiert ist-seine Großeltern waren im Urlaub auf Fuerte Ventura und sein Opa ist ertrunken:cry: einfach so. Die Oma ist alleine im Hotel, der Opa wird noch obduziert...natürlich sind alle am Boden zerstört, gestern abend und heute morgen ist viel telefoniert worden (wegen der Oma, der Überführung usw.)

Ich weiß, dass mein Freund das verkraften kann, auch wenn es grade ganz schwer ist. Allerdings weiß ich nicht, wie ich damit umgehen soll, wie ich ihm helfen kann und wie ich mich verhalten soll/kann. Das alles überfordert mich etwas und ich fühle mich total hilflos, denn ich kann nichts für ihn tun:schuettel:

Mir ist klar, dass ihr ihn nicht kennt und nicht wisst, wie er tickt, aber vllt habt ihr trotzdem ein paar allgemeine Hinweise und Ratschläge. Ich weiß einfach nicht weiter...

Danke
 
G
Benutzer99591  Meistens hier zu finden
  • #2
Zu nächst einmal mein herzliches Beileid.

So schwer es in diesen Momenten auch ist, du kannst nicht viel tun. Nur dasein und bei Banalitäten unterstützen. Für dich mag das nichts sein, aber für deinen Freund ist es sicher eine große Stütze, wenn er weiß, dass jemand zum Reden da ist, wenn er dich braucht und Dinge auf dich abwälzen kann, für die er im Moment keinen Nerv hat. Gegenüber seiner Familie würde ich meine Hilfe anbieten, aber ansonsten dezent im Hintergrund halten.

Ich wünsche dir, deinem Freund und seiner Familie viel Kraft.

Gänseblümchen
 
xoxo
Benutzer30217  Sophisticated Sexaholic
  • #3
Als meine Oma gestorben ist, da habe ich meinen Freunden ein paar Zeilen hinterlassen,a ber wirklich darüber reden wollte ich noch nicht und helfen konnte mir auch keiner. Ablenkung half manchmal ganz gut, aber mit den Gedanken an sie musste/wollte ich alleine sein. Da kann einem einfach niemand helfen, bei dem Schmerz helfen keine Worte.
 
D
Benutzer95214  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Als meine Oma gestorben ist, da habe ich meinen Freunden ein paar Zeilen hinterlassen,a ber wirklich darüber reden wollte ich noch nicht und helfen konnte mir auch keiner. Ablenkung half manchmal ganz gut, aber mit den Gedanken an sie musste/wollte ich alleine sein. Da kann einem einfach niemand helfen, bei dem Schmerz helfen keine Worte.

Und hast du niemandem zum reden gebraucht? Ich beziehe das jetzt nicht explizit auf einen Partner sondern allgemein. Klar, jetzt ist das alles noch zu nah dran und ich denke, er ist einfach schockiert und unendlich traurig. Sie waren sich sehr nahe und haben sogar zusammen gearbeitet.

Er möchte gerne, dass ich da bin. Gestern Abend war ich mit bei ihm und seiner Familie und heute Abend möchte er auch gerne, dass ich bei ihm bin. Ist es besser, das alles dann garnicht anzusprechen? Zu fragen, ob es was neues gibt? Oder wie es seiner Oma geht? Wahrscheinlich wäre es besser, zu warten, bis er es mir erzählt...:geknickt:

Zum glück war ich nie in so einer Situation, zwar ist mein Opa auch vor ein paar Jahren gestorben, aber zu dieser Zeit war das alles viel weiter weg..
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #5
Ja ich glaube es wäre besser, wenn du das Thema nicht ansprichst.
Wenn es was neues gibt und wenn dein Freund das Bedürfnis hat zu reden, dann wird er schon von sich aus anfangen.

Versuch lieber, ihn ein bisschen abzulenken. Erzähl was von dir oder irgendwas allgemeines, irgendwas belangloses.
Darauf reagiert er zwar vielleicht nicht, aber ich fänds immer noch besser als ständiges Schweigen.

Als mein Opa gestorben ist, hat mein Freund sich sehr zurück gehalten und das war auch das beste. Letztlich war es eine Familiensache und mein Freund und ich waren damals noch recht frisch zusammen und er hätte da einfach nicht viel tun können. Er hat mir gesagt, dass er da ist, wenn ich reden möchte und das hat mir dann auch geholfen.
 
G
Benutzer99591  Meistens hier zu finden
  • #6
Ich würde ihn direkt fragen, ob er reden will, ob ihr vielleicht etwas anderes tun sollt, was ihn ablenkt oder du ihn einfach nur in den Arm nehmen sollst und da sein. Einfach Ablenken oder von etwas Belnaglosem reden, kann auch nach hinten losgehen. Dem einen mag es recht sein, mir nicht, wenn einer anfängt von seinem Einkauf zu erzählen, während ich um einen Angehörigen trauere.
 
D
Benutzer95214  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Ich denke auch, dass ich ihn fragen werde, ob er reden mag...
Werde bald wieder zu ihm fahren..danke für eure netten Worte..

Ich hoffe nur für ihn und seine Familie, dass es nicht allzuviel ärger geben wird, wegen der überführung...hoffentlich stellen sich die Behörden nicht quer:frown: Ich denke, davor haben alle am meisten Angst...
 
B
Benutzer101446  Verbringt hier viel Zeit
  • #8
erst mal herzliches beileid!!!

also das beste ist wenn du deinem freund sagst wenn er jemand zum reden braucht oder oder einfach mal nur in den arm genohmen werden möchte das du da bist wenn er dich braucht. und versuch ihn ab zu lenken das hilft oft mals da du zurzeit nicht mehr tun kannst. als mein opa stab war ich dankbar als mein freund und seine familie für mich da warn mich ab gelenkt haben oder für mich da waren wenn ich das bedürfnis hatte zu reden. oder mich in den arm nahmen um mich zu trösten. mir hat das geholfen
 
M
Benutzer39497  Sehr bekannt hier
  • #9
Als nicht direkt beteiligter Nahestehender ist es in einem solchen Fall vor allem wichtig sich dem Verhalten u. den Bedürfnissen des Trauernden anzupassen, sofern dieser sich dazu äussert.

Der Wunsch desjenigen kann es sein Menschen um sich zu haben oder sich für eine gewisse Zeit zurückzuziehen und danach sollte man versuchen sich zu richten.

Oft sind Trauernde einfach froh, wenn jemand in Reichweite ist, an den sie sich bei Bedarf wenden können, ohne dass sie dabei bestimmte Erwartungen an diese Personen haben müssen.

Diese wiederum können in einem solchen Fall verunsichert sein, da sie nicht wissen wie sie mit dem Betroffenen und seiner Trauer umgehen sollen und es kann soweit kommen, dass der Wunsch entsteht sich von dieser bedrückenden Situation zurückzuziehen.

Wenn sie aber präsent bleiben, dann besteht die Möglichkeit, das der Trauernde auf sie zukommen kann, sofern er Trost oder jemanden zum reden braucht.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Aktiv tun kannst du ziemlich wenig - und deshalb fühlt man sich in einer solchen Situation auch äußerst unwohl: Man will helfen - aber man weiß nicht, wie.

Das Einzige, was du tun kannst: Für deinen Freund da sein, ihm zuhören und mit ihm reden, wenn er mit dir über die Sache reden will, ihn in den Arm nehmen, wenn er es will, ihm seine Ruhe lassen, wenn er alleine sein will und es akzeptieren, wenn er mit dir nicht drüber reden will.
Er möchte gerne, dass ich da bin. Gestern Abend war ich mit bei ihm und seiner Familie und heute Abend möchte er auch gerne, dass ich bei ihm bin. Ist es besser, das alles dann garnicht anzusprechen? Zu fragen, ob es was neues gibt? Oder wie es seiner Oma geht? Wahrscheinlich wäre es besser, zu warten, bis er es mir erzählt...:geknickt:
Dauernd fragen ist sicherlich nicht sinnvoll.
Aber vielleicht tut es ihm gut, wenn du explizit sagst, dass er jederzeit zu dir kommen kann und dir alles erzählen kann, wenn ihm danach ist. - Zumindest mir hat es, als meine Oma und mein Opa gestorben sind, sehr gut getan, zu wissen, dass es jemanden gibt, der immer für mich da ist, wenn ich jemanden (zum Reden) brauche, auch wenn ich das Angebot nicht immer und bei jeder Person, die es mir angeboten hat, auch in Anspruch genommen habe.

Und noch etwas ganz wichtiges: Lass deinem Freund Zeit! - Als Angehöriger hat man kurz nach dem Tod oft viel zu viel Stress mit allen möglichen Dingen (Überführung, Beerdigung, usw.), um überhaupt richtig trauern zu können. Das kommt dann manchmal erst später, wenn Außenstehende denken, man müsste sich so langsam wieder gefangen haben.
 
D
Benutzer66951  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Herzliches Beileid! Ich hab ungefähr dasselbe durchgemacht wie du! War gerade zwei oder drei Monate mit meinem Freund zusammen und da wusste ich schon, irgendwann in nächster Zeit wird seine Oma sterben und dann?? Sie hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs und lag schon auf der Palliativstation. Ich hab sie dort kennengelernt und auch nur das eine mal gesehen! Am 27.10. mussten wir zur Silberhochzeit meiner alten Arbeitskollegin, wo er schon so fertig war, das er eigentlich gar nicht mitwollte, aber man weiß nie wann es genau passiert, also habe ich ein wenig gezwungen, weil auch essen bestellt war und ich ihn ablenken wollte(war seine lieblingsoma). Naja am nächsten Morgen rief seine Mama an, dass sie verstorben sei und er nach hause kommen soll. Aber wir haben uns nochmal kurz umgedreht nachdem er sich beruhigt hatte, haben dann noch gefrühstückt und er ist dann losgefahren (wollte ihn nicht so aufgewühlt fahren lassen).
Ich wollte ihm helfen, aber er wollte alleine sein und in einer Ecke sitzen und vor sich hinstarren. Haben ganz viel drüber geredet und hab ihm auch immer zu gehört und besuche immer noch ab und zu mit ihm das Grab. Zur Beerdigung war ich nicht mit. Konnte ich auch verstehen, weil da waren wir ja echt noch nicht lange zusammen. Bei dem Aufräumen des Hauses habe ich geholfen und beim Umbau zur Ferienwohnung. So viel ich konnte und seine Familie wollte, hab ich mitgeholfen und es gern gemacht.

Mehr als ihm zu sagen, wenn was ist, kannst du immer anrufen, vorbeikommen, etc. kann man nicht! Wenn er möchte, das du bei ihm bist mach es ruhig. Vllt. reicht ihm das ja schon wenn du nur an seiner Seite bist!
 
M
Benutzer91202  (32) Verbringt hier viel Zeit
  • #12
das klingt so traurig :'(

und ich kann dich verstehen...ich selbst wüsste es auch nicht....

wenn das bei mir die situation wäre würde ich ihn zeigen das ich für ihn da bin..ihn im arn nehmen und ihn trösten etc...würde aber nicht zu -aufdringlich- sein ..sprich wenn er mal nicht reden mag...oder allein sein will oder so...dann würde ich es akzeptieren ....
nimm ihn in den arm und zeige ihn das du für ihn da bist :')
er wird es dir danken..
 
D
Benutzer95214  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Danke für eure vielen hilfreihen Beiträge.

Ich hab mich an eure Tipps gehalten, war/bin nicht zu aufdringlich aber zeige ihm trotzdem, dass ich für ihn da bin, nehme ihn öfter in den Arm, weil ich auch ganz einfach das Bedürftnis danach habe, ich denke, es tut ihm gut, diesen Halt zu bekommen.
Gestern abend saßen wir zusammen mit seinem Cousin und haben viel gesprochen. Sehr emotional aber auch befreiend für die beiden. Vor allem auch für meinen Freund, der in den letzten Tagen wirklich sehr still und in sich gekehrt schien.

Vielen Dank..
 
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