• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Wie habt ihr eure Sexangst überwunden?

siebenzeiger
Benutzer193373  (25) Ist noch neu hier
  • #1
Gibt es hier Leute die früher mal sehr ängstlich bei dem Thema Sex waren, mit den Gedanken von "das tut man nicht" und "das ist verboten" kämpfen mussten? Vielleicht behinderte euch das massiv bei jeglicher versuchter sexueller Handlung?

Wenn ja, wie habt ihr das überwunden? Mich würden ein paar Erfolgsgeschichten interessieren.
 
C
Benutzer183558  Öfter im Forum
  • #2
Meinst du das auf Sex allgemein bezogen, oder mehr auf bestimmte Praktiken? Ich frage deshalb, weil ich mit einigen vergleichsweise gängigen Sachen nicht wirklich etwas anfangen kann und mir auch nicht ganz klar bin, woran das eigentlich liegt.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #3
"das tut man nicht" / "das ist verboten" hatte ich so arg noch nie. Allerdings war das Thema für mich über die gesamte Pubertät hinweg schon mit viel Scham besetzt, und auch Unsicherheit ob Lust auf Sex überhaupt gezeigt werden darf etc.

Was mir tatsächlich geholfen hatte: Planet-Liebe. :grin: Ganz im ernst, ich hatte hier viel gelesen, das die Perspektive verschoben hatte, ein bisheriges Tabu-Thema zu einem Thema gemacht hatte über das man offen sprechen kann, und somit auch nach und nach (das kam jetzt nicht über Nacht, sondern ging langsam) Sex und sexuelle Offenheit für mich auch unterbewusst/tief in mir drin normalisiert hat.
 
siebenzeiger
Benutzer193373  (25) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #4
Meinst du das auf Sex allgemein bezogen, oder mehr auf bestimmte Praktiken? Ich frage deshalb, weil ich mit einigen vergleichsweise gängigen Sachen nicht wirklich etwas anfangen kann und mir auch nicht ganz klar bin, woran das eigentlich liegt.
ich meine so allgemein.

Beispiel: Jemand versucht sich selbst zu befriedigen aber vor lauter Angst und Scham geht nicht viel/ist nicht so schön wie wenn ohne Angst.
Oder: Jemand versucht mit Partner zu schlafen aber die innere Stimme erschwert die Sache obwohl Partner wirklich sehr lieb und geduldig ist und keinen Stress macht.
Jemand kann sich keine Pornos ansehen, nicht mal experimentiellerweise, weil man sich dabei sündig und schmutzig fühlt.

(Und in meinem Fall obwohl ich eigentlich erwachsen bin und nach außen hin so tue als wäre ich ganz und gar unverklemmt weil ich ja weiß dass das etwas Natürliches ist und auch in einer sex-positiven Familie aufgewachsen bin. Aber der unterbewusste Part meines Hirns ist anderer Meinung)

Das muss nicht mal zwingend religiös sein, einfach diese innere angelernte Angst, die einfach im Weg ist. Da gibts doch sicher noch mehr Leute die so sind oder so waren.
Ich bin mir sicher dass das mit genug Zeit und Erfahrung weggehen wird aber ich würde gern von Leuten hören die das schon geschafft haben und wenn ja wie und wie lange das dauerte, einfach weil Motivation und Hoffnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
D
Benutzer191261  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #5
Bei mir ist das zumindest bei Porno und SB so... Also weniger, dass das nicht geht und das ich das nicht mache... ganz im Gegenteil ich hab das schon immer gern gemacht und genossen.
Es ist aber so schambehaftet und intim bzw. wurde in meinen ganzen Beziehungen und auch in der Jugend von allen Frauen derartig tabuisiert, das es immer ganz klammheimlich gemacht wurde und ich da auch nie offen drüber reden konnte obwohl es doch das normalste der Welt ist und auch was mit Selbstfürsorge zu tun hat.

Wenn meine Ex zwei Wochen keine Lust auf Sex hat wird es mir doch gestattet sein mich selbst zu befriedigen, oder?
 
G
Benutzer Gast
  • #6
Wenn meine Ex zwei Wochen keine Lust auf Sex hat wird es mir doch gestattet sein mich selbst zu befriedigen, oder?
Stell dir vor - es ist dir sogar gestattet, wenn ihr Sex habt :zwinker:
SB und Sex sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe.
 
S
Benutzer188714  (57) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Ich bin mir sicher dass das mit genug Zeit und Erfahrung weggehen wird aber ich würde gern von Leuten hören die das schon geschafft haben und wenn ja wie und wie lange das dauerte, einfach weil Motivation und Hoffnung.
Die Frage ist halt auch: Reden wir von Sex-ANGST oder Schamgefühle/ sich schmutzig fühlen?

Erstere ist sicher zugänglich und veränderbar über Erfahrung und Gewöhnung (= das Gefühl und die Praxis sich durchs Doing zu eigen machen), aber zweites nicht unbedingt oder ggf. nur möglicherweise ......

Und Du sprichst von "angelernt" ..... das klingt danach, dass Du weisst, wo diese Emotionen bzgl. Sex bei Dir herstammen. Ist das so? Oder ist das eher was, was noch exploriert werden müsste/ könnte?

Und natürlich darfst Du äusserlich "erwachsen sein", aber gleichzeitig in Deiner Intimsphäre noch in der Selbstfindung und -entwicklung sein. Wenn Du hier im Forum querliest, siehst Du ja schnell, dass letzteres für viele ein lebenslanger Prozess ist.

Vielleicht würde es Dir helfen, einmal differenziert Deine Denkweisen und Erleben/ Gefühle zu bestimmten Situationen für Dich selbst zu "dokumentieren", damit zum einen für Dich klarer wird, wo genau das "Problem" für Dich liegt, was Dich am meisten belastet, und zum anderen, dass Du Dich mal damit auseinandersetzen kannst anhand konkreter "Bilder", was Du da als Norm/ Erwartung definierst.

Worauf ziele ich damit ab? Du beschreibst als Themenbereiche, die Du als "problematisch" erlebst: Partnersex, Selbstbefriedigung, Umgang mit Pornos .... wie D dergefesselte86 sind das auch bei ihr Themen, zu denen ich eine ganz unterschiedliche Gefühlswelt habe. Frage ist halt: Wo erlebst Du für Dich die grösste "Belastung", wo möchtest Du am ehesten eine Veränderung in Deinem Erleben und Zugang? ... daher die Reflexion für Dich ....
Und bzgl. Bilder/ Normen etc. ..... die Frage ist halt, ob Du da realistische Erwartungen hast, oder vermeintliche Ideale rund um Sex & Co. in Dir trägst, die u.a. durch sehr sex-affine Menschen in diesem Forum zusätzlich genährt werden :smile:

Ich würde da ein wenig mehr auf Spurensuche gehen, einfach mit dem Ziel, dass der Bereich, um den es vor allem geht, gezielter abgrenzen und zugänglich zu machen.
 
siebenzeiger
Benutzer193373  (25) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #8
Und Du sprichst von "angelernt" ..... das klingt danach, dass Du weisst, wo diese Emotionen bzgl. Sex bei Dir herstammen. Ist das so? Oder ist das eher was, was noch exploriert werden müsste/ könnte?
Ja ich weiß wo das herkommt. Die Art und Weise wie ich über Sex gelernt habe war leider vollkommen verkehrt und dazu wurde ich auch noch gemobbt. Alles in allem habe ich durch meine Klassenkameraden gelernt dass jegliche (imaginäre denn ich war 10 ) sexuelle Regung mit noch mehr Mobbing bestraft wurde. Die haben mir alles mögliche angedichtet was im Erwachsenenalter eigentlich normal ist aber sie haben es wie Beleidigungen hingestellt. Erst dadurch habe ich auch überhaupt von Sex erfahren - ich wurde mit allen möglichen Fetischen konfrontiert bevor ich überhaupt verstanden habe was los ist - und wurde dann regelmäßig verspottet weil ich das Sexvokabular nicht kannte.

Da das alles ja auch noch Kinder waren fanden die all das natürlich eklig und haben das auch als etwas Schlimmes, Ekliges, Abartiges dargestellt.

Meine Eltern, die sehr offen sind was das angeht haben versucht einiges von dem Schaden abzufangen indem sie mir so viel wie möglich erzählten bevor meine Klassenkameraden das tun konnten (sie haben schon als kleines Kind versucht mich aufzuklären aber da blieb kaum was hängen weil damals nicht interessant). Aber das war in der Gesamtsituation einfach zu viel.
(Ich hatte in der Schule keinen Sexualkundeunterricht).

Unterbewusst habe ich so gelernt dass Neugierde auf mich und andere schlecht ist und dass Sex ein niederes, abartiges Bedürfnis ist. (Auch wenn meine Eltern versuchten mir das Gegenteil beizubringen). Hätte ich als Kleinkind nicht zufällig eine SB-Methode entdeckt wäre es noch schlimmer gewesen. Ich war 12 als ich begriff dass das SB ist was ich tue und seitdem habe ich die Orgasmusfähigkeit fast verloren. Da ich in seltenen Fällen, in denen ich vergesse wer ich bin, wo ich bin und was ich tue, doch wieder Zugang dazu habe weiß ich dass das eine Angstblockade sein muss. Aber als ich selbst geht das nicht, mir geht plötzlich vorher die Energie aus, als ob mein Körper einen Schalter umgelegt hat.

Ich bin jetzt 23, ich hatte mich mit meiner Angst abgefunden und auch nicht vor, mich damit zu konfrontieren. Es war okay so, nicht ideal aber okay, lässt sich so damit leben, zumindest dachte ich nicht, dass es besser gehen könnte.

Vor Kurzem habe ich jemanden übers Internet kennengelernt, eine Frau meines Alters, wir haben uns verliebt und wollen uns nächsten Monat offline treffen. Für uns beide ist das die erste Beziehung überhaupt, auch wenns erst mal eine Onlinebeziehung ist. Nun ja und diese Frau hat überhaupt keine Angst was SB etc. angeht. Als ich sie traf hatte ich mich noch nie angefasst und ich war erstaunt wie leicht und mühelos alles bei ihr geht im Vergleich zu mir. Da merkte ich wie gehemmt ich bin und ich wollte das auch haben, so komplett angstfrei so wie sie.
Hab mich ihr auch geöffnet, hab ihr alles erzählt und sie hilft mir und unterstützt mich seitdem in meinem Fortschritt, ist sehr lieb und geduldig.

Trotzdem merke ich dass der Kopf noch einige Zeit braucht bis er sich lockern kann. Das macht die erstmalige Selbsterkundung teils ziemlich schwer weil irgendwie nichts so richtig funktioniert. Ich weiß ja noch wie sich das früher anfühlte und in seltenen Momenten anfühlen kann und momentan ist das einfach noch schwer. Hab auf ihre Inspiration hin auch ein Toy gekauft (hab sie bewundert weil sie eins hat obwohl sie beim Kauf selbst auch Angst verspürte - sie hat mit sich selbst/mit mir keine Angst aber sie ist anderen gegenüber sehr verschlossen bei dem Thema, also das komplette Gegenteil von mir hahah) und experimentiere damit herum.

Allerdings merke ich allein beim Anfangen der "neuen" Betätigungen dass ich immer einen Grundangstlevel habe und mich kopflich anstrengen muss um alles um mich herum zu vergessen. Meist hilft sie mir dabei mich von meinen Angstgedanken abzulenken dann geht es bis zu einem gewissen Level aber nie weiter. Ich habe mittlerweile schon gelernt dass das eben jetzt so ist und akzeptiert dass ich eben noch Zeit benötige. Habe innerhalb der kurzen Zeit schon extreme Fortschritte gemacht, natürlich geht es nicht sofort von 0 auf 100 aber das Ziel ist ja, so komfortabel mit mir und meinem Körper zu sein dass der Kopf nicht mehr dazwischenfunkt.

Ich bin mir sicher dass ich nicht de Einzige bin die eine solche mentale Blockade hat.🤔

Ach ja, und falls es so klingen sollte: Ich zwinge mich zu nichts. Ich versuche einen Kompromiss zwischen meinen Wünschen und tatsächlichen Bedürfnissen herzustellen, beispielsweise brauchte ich ganz am Anfang noch Handschuhe um die Angst zu überwinden. Sehen darf ich mich dabei bis heute nicht also muss eine Decke und viel Dunkelheit her. So taste ich mich eben voran, Schritt für Schritt. Heute brauche ich etwa keine Handschuhe mehr das war für mich ein ziemlicher Meilenstein.
Irgendwann wird das Toy auch reingehen lol. Momentan sperrt der Kopf (und dadurch die Muskeln) da noch ein bisschen aber deshalb habe ich ja bewusst eins gekauft das auch äußerlich verwendet werden kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • #9
Es freut mich für dich das du eine lieben und geduldigen Menschen gefunden hast und das ist denke ich auch genau der richtige Weg für dich. Lass dir Zeit, keinen Druck, sondern einfach versuchen bzw sie dann langsam versuchen lassen und du versuchst für dich zu fühlen was sich gut anfühlt. Das muss nicht in einem Orgasmus enden. Es geht erstmal nur darum das du dich spüren lernst, nach und nach los lassen kannst. Wenn du ihr nach vielleicht mehrmaligen Treffen mehr vertraust, auch einfach mal wirklich nur die Augen schließen und fühlen, entspannen.
Nicht versuchen zu erzwingen oder das muss erst aber so und so sein. Jeder empfindet anders, wichtig für dich ist das sich das Stück für Stück besser und gut für dich anfühlt und sich so diese Blockaden lösen können. Überfordere dich nicht, es braucht einfach Zeit.
 
siebenzeiger
Benutzer193373  (25) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #10
Es freut mich für dich das du eine lieben und geduldigen Menschen gefunden hast und das ist denke ich auch genau der richtige Weg für dich. Lass dir Zeit, keinen Druck, sondern einfach versuchen bzw sie dann langsam versuchen lassen und du versuchst für dich zu fühlen was sich gut anfühlt. Das muss nicht in einem Orgasmus enden. Es geht erstmal nur darum das du dich spüren lernst, nach und nach los lassen kannst. Wenn du ihr nach vielleicht mehrmaligen Treffen mehr vertraust, auch einfach mal wirklich nur die Augen schließen und fühlen, entspannen.
Nicht versuchen zu erzwingen oder das muss erst aber so und so sein. Jeder empfindet anders, wichtig für dich ist das sich das Stück für Stück besser und gut für dich anfühlt und sich so diese Blockaden lösen können. Überfordere dich nicht, es braucht einfach Zeit.

awwww danke schön! Ja ich hab ihr auch schon gesagt dass wenn wir uns treffen und evtl miteinander schlafen, es gut sein kann dass bei mir in Sachen Orgasmus nicht viel passieren wird aber das ist okay für sie, sie findet die Intimität wichtiger als den Orgasmus und das ist schön :smile: Jaaaa ich würde überhaupt auch mal von ihr lernen, wie genau macht sie es für sich selbst, wirkt das bei mir auch? Wir sind ja beide noch Jungfrauen also kann es auch gut sein dass sie selbst nervös sein wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
halbleiter
Benutzer70365  Meistens hier zu finden
  • #11
Das klingt doch schon ziemlich gut. Ängste sind vergleichbar mit Gewohnheiten - eingelernte Denkmuster, bestehen sie schon längere Zeit, dann dauert es auch seine Zeit sie sich "abzugewöhnen". Dabei ist wichtig nicht ungeduldig zu sein und auch die kleinen Schritte, die man macht als Fortschritt zu sehen. Eben auch keine Erwartungshaltung.
Jaaaa ich würde überhaupt auch mal von ihr lernen, wie genau macht sie es für sich selbst, wirkt das bei mir auch?
Lust, Erregung, Orgasmus ist immer ein Zusammenspiel von Körper und Kopf .. wie zuvor erwähnt, die Intimität genießen, dir aber auch Zeit geben.
 
Machaa
Benutzer184451  (29) dauerhaft gesperrt
  • #12
Nicht direkt in dem Sinne, wie du es beschreibst. Aber ich war bei meinen ersten Erfahrungen extrem aufgeregt und habe mich kaum getraut ihn anzufassen. Ich hatte immer Angst, etwas falsch zu machen und dass es ihm nicht gefällt. Ich fand das damals alles sehr befremdlich. So ähnlich ging es mir dann auch nochmal, als ich dann mit meinem zweiten Partner zusammengekommen bin. Großartige Tipps kann ich aber nicht geben: Ich habe es halt langsam angehen lassen, mir viel Zeit genommen und irgendwann wurde es halt immer besser. Dass die Männer geduldig mit mir umgegangen sind und mich zu nichts gedrängt haben, hat natürlich auch geholfen. Und 2,3 Gläschen Bier auch, aber daran muss man sich kein Beispiel nehmen.
 
Selkie
Benutzer161594  Verbringt hier viel Zeit
  • #13
ich habe Sexualität auch, wenn auch ganz anders, negativ kennen gelernt und hab das dann auch in mein Erwachsenenleben "mitgenommen".
was mir geholfen hat, waren ganz verschiedene dinge: mein Partner und ich haben versucht, für uns herauszufinden, was überhaupt wichtig ist für uns: geht es um die nähe? um orgasmen? bedeutet sex für uns penis-in-vagina oder gäbe es andere dinge, die uns eine schöne Zeit miteinander machen, die das aber nicht sind? brauchen wir das für eine Beziehung? was brauchen wir an Körperlichkeit für eine Beziehung? was wäre, wenn wir nie sex haben?
du scheinst da ja auch in einer sehr liebevollen Partnerschaft zu sein, in der genau hingeschaut wird, was man selbst (allein und als paar) will und in der du dir Zeit nehme kannst - das ist klasse. <3

mir hat geholfen, hier mein bild von Sexualität zu erweitern - manches macht mir heute noch ungute Gefühle, aber die Auswahl an dem, was wir tun können, um miteinander körperlich zu werden, liebe auszudrücken, lust auszudrücken. zeit zu genießen ist so groß/groß genug, dass wir anderes tun können als das, was noch triggert.
und manche dinge habe ich langsam neu überschrieben: langsam gelernt, dass das mit dieser person anders ist als in anderen Situationen, dass ich heute erwachsen bin, dass das selbstbestimmt und schön sein kann und für mich und so wie ich das will. manchmal habe ich dazu die Situation verändert - andere Gerüche helfen zum Beispiel, andere Geräusche, andere Stimmung erzeugen.
ich hatte einen Partner, der mich zu nichts gedrängt hat, sondern neugierig mit mir geschaut hat, was sich gut anfühlt und für uns stimmig ist. habe ich immer noch und wir leben unsere Sexualität immer noch genau so: rücksichtsvoll und genau hinschauend, kein druck, wir tun nur, was gut ist, und wenn manche dinge das nie wären, dann wären sies halt nie. die Schnittmenge, die wir haben und mögen, ist mittlerweile groß genug.

ganz persönlich (und erstmal auch nur für mich gültig, mag hier nichts pauschalisieren): wichtig war für mich aber auch psychotherapie. außerdem habe ich ungefähr ein Jahr Psychopharmaka bekommen - *nicht* explizit wegen sexuellen Problemen ( mit der Libido wars dann erstmal ohnehin vorbei), sondern wegen PTBS-Symptomen, die aber viel mit sexualisierten Erfahrungen zu tun hatten. Aber die Medikamente haben auch dafür gesorgt, dass Angst und Panik handelbar wurden und in der Therapie hab ich unter anderem gelernt, wie sie das dauerhaft sind. Nicht, um mich zu irgendwas zu zwingen, wovor ich eigentlich angst und Panik habe - sondern um die angst dahinzubekommen, wo sie angemessen und hilfreich ist und da weg, wo sie mein leben einschränkt. dinge neu und angemessen zu bewerten, nach heutigen Maßstäben und nicht nach dem, was in der Vergangenheit angemessen war (Angst und Abneigung haben ja auch ihren sinn und können einmal hilfreich gewesen sein.)

die wichtige frage für dich ist wohl: möchtest du, ganz grundsätzlich, Sexualität neu kennenlernen, und zwar weil *du* das so willst (nicht für eine Partnerschaft, das wär ja nur wieder fremdbestimmt), hast *du* da ein bisschen eine Neugierde, wünschst *du* dir das in dein leben? ich glaube, dass diese grundsätzliche Neugierde Motor sein kann - vielleicht eben auch, um neue Dinge kennenzulernen, die für dich funktionieren, oder alte zu überschreiben.
mir hat hier auch geholfen, das Thema enorm zu erweitern - ich höre sehr viele sexpodcasts, lese viel dazu, ich bin sehr neugierig auf sexuelle Themen - mir das geholfen, viel in ein geraderes licht zu rücken, ich hab einfach auch kognitiv verstanden, dass ich mich für ABC nicht schämen brauche, weil das "total normal" ist. aber auch hier: zwing dir nichts auf, frag dich, was du tun und womit du dich beschäftigen willst.

ich hätte es allein bei allem willen übrigens, glaube ich, nicht geschafft, sondern wär in einem "zähne zusammenbeißen-aushalten" geblieben - ich kann dir (sexual-)therapie oder sexualberatung nur ans herz legen. ich arbeite selbst sexualpädagogisch und bekomm immer wieder mit, wie wertvoll und hilfreich die arbeit der entsprechenden kolleg*innen in diesen bereichen sein kann - weil sie auch sehr gezielt zu Themen arbeiten können, uU Körperarbeit miteinbeziehen, ganz direkt Hilfestellung leisten können, damit man selbst gut für sich sorgen kann und sich Möglichkeiten auftun. man muss da auch echt nicht allein durch und auf jede Lösung selbst kommen. <3



bitte keine direkten Zitate, kann sein, dass mir das später zu persönlich ist und Ichs löschen möchte.
 
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