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Erziehung Wie gewöhnt man Kindern das Beißen/Zwicken ab?

Mann im Mond
Benutzer18780  Geheimdienstchef
  • #1
Unser Kind (bald 2) beißt und zwickt aktuell immer wieder. Teils echt heftig.
Ein "Nein", "Das möchte ich nicht" wird ignoriert und einfach gelacht.

Wie habt ihr das gemacht?
 
Mirella
Benutzer136760  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Ich habe es so erlebt, dass ein Kind beißt, wenn ihm was zu viel wird oder es sich ärgert, einfach mangels anderer Ausdrucksmöglichkeiten.
Wie man das abstellt hat damit zu tun, woher das kommt.
 
Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #3
Das hier klingt für mich aber eher nach Grenzen austesten. Wenn da ein einfaches "Nein" nicht hilft und das Kind nach der Ansage noch lacht, würde ich sagen, sind Tonfall/Mimik/ Situation noch nicht deutlich genug. Die Mahnung muss dem Kind klar machen, dass es kein Spaß mehr ist, sondern wehtut und nicht gemacht wird.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #4
So was wächst sich idR. raus.
Kommt in den n besten Familien vor.

Wenn es passiert, sollte es einfach sofort unangenehm für den Beisser werden.
Strafe folgt auf den Fuss.
Dann sollte es bald erledigt sein.
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #5
Das hier klingt für mich aber eher nach Grenzen austesten. Wenn da ein einfaches "Nein" nicht hilft und das Kind nach der Ansage noch lacht, würde ich sagen, sind Tonfall/Mimik/ Situation noch nicht deutlich genug.
Lachen ist in so einer Situation oft eine Entschuldigung/Beschwichtigung. Das klingt erstmal absurd. Mit dem Lachen möchte das Kind nicht unbedingt provozieren.

Hier kann man es ganz gut nachlesen, was ich meine.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #6
Lachen ist in so einer Situation oft eine Entschuldigung/Beschwichtigung. Das klingt erstmal absurd. Mit dem Lachen möchte das Kind nicht unbedingt provozieren.

Hier kann man es ganz gut nachlesen, was ich meine.

Ja Übersprungshandlungen kennt man ja nicht nur vom Homo Sapiens.
Auch bei vielen anderen hochstehenden sozialen Tieren .
Hunde, Pferde Katzen... Sogar bei Wellensittichen habe ich das schon beobachten können.
 
deep voice
Benutzer140528  (53) Meistens hier zu finden
  • #8
Wenn es passiert, sollte es einfach sofort unangenehm für den Beisser werden.
Stimmt.
Haben meine Mädels auch exakt einmal gemacht bei mir. In die dünne Haut am Oberarm. Richtig Aua.
Na ja, da hab ich halt sofort zurück gebissen. Natürlich im Rahmen.
Es folgte großes Geschrei und darauf hin von mir große Schimpfe.
Sie haben es nie wieder bei mir oder jemand anderem gemacht.
Mag man fies oder schlecht oder schlimm finden.
Ich nicht. :zwinker: Ich finde eher dieses "auf Kinder einreden" manchmal viel schlimmer.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #9
Mag man fies oder schlecht oder schlimm finden.

Nein finde ich nicht, solange man es im kindlich verständlichen und verhältnismässigen Kontext tut.

Als kleiner Junge hat unser auch ein paar Mal ins Gesicht gehauen. Nicht feste, aber will auch keiner haben.

Habe dann mal leicht zurück geohrfeigt.
Darauf hin hat er sich so erschreckt (wir haben nie gezüchtig, das kannte er von uns nicht) , dass er es danach nie wieder getan hat.
Hab ihn dann natürlich getröstet und es verständlich erklärt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Woodstock~81
Benutzer156506  Meistens hier zu finden
  • #10
Zurückbeißen. Und zwar so, dass es weh tut, aber natürlich keine bleibenden Schäden hinterlässt.

Meine Mutter hatte vor 35 Jahren genau dieses Problem mit mir und es auf Anrateten einer Kollegin (?) so gelöst. Muss sie wohl einiges an Überwindung gekostet haben, aber sie meint es hätte sofort und nachhaltig gewirkt.
 
Mann im Mond
Benutzer18780  Geheimdienstchef
  • Themenstarter
  • #11
Meine Frau wird immer wieder gezwickt beim zubettbringen.
Ich werde tagsüber oder beim zubettbringen gebissen.

Die Situationen sind eigentlich keine, in denen sich das Kind sonst nicht zu helfen wüsste oder einen "Ausweg" suchen müsste. Es kommt immer aus völlig heiterem Himmel.

Den Tonfall/Mimik/Whatever, den wir als Antwort wählen könnte meiner Meinung nach kaum strenger sein, ohne übergriffig zu werden. Ich packe es teilweise schon sehr rau am Arm, wenn sowas vorkommt.

Das Gefühl, auch mal Zurückbeißen oder Zwicken zu wollen haben wir schon. Aber ich glaube das nicht so dosieren zu können, dass es das merkt, ohne ernsthaft zu verletzen. Außerdem entspricht das überhaupt nicht unserem Verständnis von Erziehung.

sofort unangenehm für den Beisser
manchmal fällt mir einfach keine Konsequenz mehr ein.

Danke Tischtänzerin für den Link. Wir beobachten das mal.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #12
Meine Frau wird immer wieder gezwickt beim zubettbringen.
Ich werde tagsüber oder beim zubettbringen gebissen.

Die Situationen sind eigentlich keine, in denen sich das Kind sonst nicht zu helfen wüsste oder einen "Ausweg" suchen müsste. Es kommt immer aus völlig heiterem Himmel.

Den Tonfall/Mimik/Whatever, den wir als Antwort wählen könnte meiner Meinung nach kaum strenger sein, ohne übergriffig zu werden. Ich packe es teilweise schon sehr rau am Arm, wenn sowas vorkommt.

Das Gefühl, auch mal Zurückbeißen oder Zwicken zu wollen haben wir schon. Aber ich glaube das nicht so dosieren zu können, dass es das merkt, ohne ernsthaft zu verletzen. Außerdem entspricht das überhaupt nicht unserem Verständnis von Erziehung.


manchmal fällt mir einfach keine Konsequenz mehr ein.

Danke Tischtänzerin für den Link. Wir beobachten das mal.

Ich denke, da hilft vor allem Geduld.. und als Akutmassnahne ein sehr ernstes Wort, und eine unangenehne Konsequenz mit vorheriger Ansage.

Mehr fällt mir dazu auch nicht ein.
Bei uns hat er wie gesagt nur ein einziges Mal gehauen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schnecke106
Benutzer85763  Beiträge füllen Bücher
  • #13
Kleine Kinder fordern mit in unseren Augen negativem Verhalten auch oft Aufmerksamkeit ein, bei uns passiert das oft, wenn unsere Tochter eher nebenher läuft, weil wir aus verschiedenen Gründen wenig Zeit haben (Arbeit, Haushalt, Familie).

Wir sagen dann möglichst neutral, dass wir das nicht mögen, versuchen aber keine große Sache daraus zu machen. Gleichzeitig versuchen wir uns dann besonders viel Zeit zu nehmen, also intensiv mit ihr zu spielen, zu kuscheln oder was auch immer gerade benötigt wird (möglichst ohne Ablenkung durch Telefon, etc).
 
McCeline
Benutzer136609  (26) Beiträge füllen Bücher
  • #14
Ich denke ob ignorieren hilft (Also Neutral sein) oder eben eine negative Konsequenz nötig ist kommt sehr aufs Kind an und wie oft/doll es gemacht wird. Wenn es öfter vorkommt sollte es schon Konsequenzen geben, ob es nun ist zurück zu beißen oder mal laut zu werden und das Kind ins Zimmer zu schicken oder ein Spielzeug wegnehmen sollte man selbst einschätzen (Es sollte zumindest fürs Kind doof sein, wenn es gern alleine im Zimmer ist wäre es eine unwirksame Strafe^^ ) Vielleicht auch mit Warnung alla "Wenn das noch einmal passiert dann" manchen Kindern reicht das schon um klar zu machen wie Ernst es ist, falls nicht natürlich auch durchziehen.
Man sollte dem Kind klar machen das es nicht okey ist und kein Spaß ist, aus meinen Erfahrungen ist grinsen nämlich wirklich selten eine Entschuldigung oder eine Übersprungshandlung (Wobei ich meist genau mit diesen Kindern arbeite). Ich denke bei seinen eigenen Kindern kann man das gut einschätzen.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #15
Wie gut kann euer Kind denn schon sprechen? Hauen und Beißen tritt oft in Phasen auf, in dem ein Kind ganz viel sagen will, es aber nicht ausdrücken kann. Da es nicht sagen kann: “ich will noch 10 Minuten spielen, bevor du mich ins Bett bringst“ wird gebissen. Wenn beißen im immer den selben Situationen auftritt, hilft es diese Situationen zu veränder.
 
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Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • #37
Off-Topic:
Ob die Kinder jetzt wirklich alle traumatisiert sind?

Also: Körperliche Gewalt in der Erziehung (auch in schwacher Form: s. z. B. der berühmte "Klaps") ist ohne Frage falsch. Allerdings stehen Eltern - wenn Kinder z. B. wirklich völlig steil gehen, was ja durchaus mal vorkommen kann - unter einem enormen erzieherischen Entscheidungsdruck, und da kann ich schon verstehen (etwas entschuldigen ist noch einmal etwas anderes), wenn sie - vorsichtig ausgedrückt - nicht immer die optimale pädagogische Alternative wählen.

Z. B. von meiner damals allein erziehenden (und sicherlich oft ziemlich gestressten) Mutter habe ich schon ab und zu mal eine gescheuert bekommen. Vielleicht zehn Mal in meinem Leben - also gemessen an der gesamten Kinder- und Jugendzeit nicht oft. Und das hat mich - wenn ich ehrlich bin - überhaupt nicht traumatisiert. Die "Backpfeife" tat halt körperlich weh. Aber das hat nicht meine Entwicklung oder mein (übrigens gutes) Verhältnis zu meiner Mutter beeinträchtigt.

Nachhaltiger gewirkt haben bei mir eher die ebenfalls ab und zu mal vorgekommenen sprachlichen Grobheiten. Ich weiß noch, dass ich als Jugendlicher - ab und zu - argumentative Auseinandersetzungen mit meiner Mutter hatte, und in manchen Situationen sagte sie dann tatsächlich: "Du redest Scheiße!" Irgendwann ist mir auch aufgegangen, dass das ein Zeichen ihrer argumentativen Ohnmacht war in bestimmten Situationen, in denen sie gestresst war, ich die besseren Argumente auf meiner Seite hatte, sie aber Recht und die Entscheidungsgewalt behalten wollte. Dennoch hat dieser Satz "Du redest Scheiße!" bei mir viel nachhaltiger - und negativer - gewirkt als die paar "Backpfeifen".

Lange Rede, kurzer Sinn: Besonders vorsichtig muss man als Eltern sein, wenn es um non-verbale Gewalt geht, denn die trifft Kinder wahrscheinlich doch am härtesten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #42
Ich kann Affekthandlungen ja mehr als verstehen, aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass es sinnvoll ist, zurückzubeißen. Je nach Alter des Kindes lernt es daraus ja überhaupt nichts, man konditioniert es höchtens. Ich weiß nicht, ob es das wert ist. Es ist doch meistens sowieso nur eine Phase. :smile:

Ich glaube, ich würde deutlich machen, dass mir das weh tut, selbst wenn das Kind noch nicht die nötige Empathie entwickelt hat, außerdem notfalls die aktuelle Handlung abbrechen und mit etwas anderem ablenken. Man kann ja auch Alternativen anbieten, z. B. in irgendeinen Gegenstand beißen oder mit dem Fuß aufstampfen.
[doublepost=1534256307,1534256050][/doublepost]
Es geht darum, dem Kind eindeutig zu demonstrieren, wie Beissen oder Hauen auf andere wirkt.
Je nach Alter ist das Kind noch gar nicht in der Lage diesen Zusammenhang zu verstehen. Es versteht nicht, dass der Schmerz, den es selbst fühlt, derselbe ist, den die andere Person fühlt, wenn das Kind diese beißt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mann im Mond
Benutzer18780  Geheimdienstchef
  • Themenstarter
  • #57
Grundsätzlich möchte ich noch klarstellen:
So verzweifelt wie es scheint, sind wir nicht. Es passiert nicht ständig, aber wir hatten bisher eben noch keine erhellende Idee, wie wir dem Kind klarmachen sollen, dass es das lassen soll.

Wir wissen doch noch gar nicht, was der Mann im Mond Mann im Mond schon alles (neues) probiert hat? Vielleicht hat er ja jetzt noch etwas Input bekommen, der funktionieren könnte?
Heute waren wir unterwegs und wir wurden weder gekratzt, gezwickt oder gebissen.

Aus euren Posts habe ich mal folgende Anregungen mitgenommen, die wir versuchen umzusetzen:
* Alternativen finden, wie ins Kissen o.ä. beißen.
* Rückfrage stellen "Möchtest du, dass ich das mit dir mache"?


Ein 2-Jähriges Kind hat sich schon öfter versehentlich auf die Finger gebissen und weiß sehr wohl, dass es weh tut. Zumindest meine 2-Jährige versteht das vollkommen.
Vielleicht kriege ich den Vergleich fürs Kind vermittelt. Da bin ich mir aber unsicher, ob das vom zeitlichen Abstand nicht doch zu groß ist. Der Biss auf den Finger ist dann ja doch nicht gerade fünf Minuten vor dem Biss des Kindes passiert.

Na sehr böse gucken und ernst und mit Augenkontakt ehrlich schimpfen.
Das klappt eben nicht. --> "Hähääää" *grinsen* *lachen* *das-ist-aber-witzig-wie-du-da-reagierst".
Ich bin wohl nicht glaubwürdig genug als Erwachsener :confused:.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #58
Das klappt eben nicht. --> "Hähääää" *grinsen* *lachen* *das-ist-aber-witzig-wie-du-da-reagierst".
Ich bin wohl nicht glaubwürdig genug als Erwachsener :confused:.

Vielleicht so:
Eine kindklare Ansage machen, dass das nicht gewollt ist, und dass man beim nächsten Mal gehen wird. Ohne ihn.

Das muss dann beim nächsten Mal dann aber auch wirklich kommen.
Nichts ist schlimmer als hohle Ankündigungen oder leeres Schimpfen ohne Konsequenzen.

Also beim nächsten Mal:
ich mag das nicht, und ihn stehen lassen und gehen. ... Aber wirklich stehen lassen (natürlich in Wirklichkeit nicht unbeaufsichtigt) , aber so, dass er sich wirklich erschreckt und allein gelassen fühlt.
Wenn das Erschrecken eingesetzt hat natürlich wieder zurück kommen und ihn trösten und in den Arm nehmen.
Wichtig: er muss den Zusammenhang zwischen der Strafe und der Tat zweifelsfrei erkennen können.

Ich habe bei Fehlverhalten immer versucht eine Sanktion zu finden, die ihn wirklich berührt.
Also genau darauf geachtet, dass er mit seinem Fehlverhalten nicht an das von ihm gewünschte Ziel kommt.

Vom Prinzip in etwas so:
Also wenn er bockte oder ungezogen war, weil er zB. auf den Arm genommen werden wollte, dann eben nicht auf den Arm nehmen, wenn er nur Aufmerksamkeit wollte, dann keine schenken...
Dafür aber als Belohnung ihn beim nächsten Mal extra lieb auf den Arm nehnen, wenn er gut gelaunt danach fragt,... ihn mit freundlicher Aufmerksamkeit beschenken, wenn er selber freundlich und charmant ist.
Den Unterschied merkt ein Kind sehr genau und stellt sich drauf ein.

Auf der anderen Seite:
Man muss auch nicht aus Prinzip und jeden Machtkampf im Bockzeitalter gewinnen, aber halt doch die Wichtigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
g_hoernchen
Benutzer70315  (35) Beiträge füllen Bücher
  • #59
Was mir zum Thema noch einfällt: gibt es denn irgendwas, was euch signalisiert, dass euer Kind gleich womöglich wieder beißen/zwicken wird?
Oder anders gesagt: gibt es irgendein Warnsignal, bevor die Situation erst entsteht?

Ich bin kein großer Fan von Sanktionen, weil (ganz ehrlich) die meisten sind Müll und viel zu kompliziert, um von Kleinkindern verstanden zu werden.

Wenn es klappt, ist es doch besser, das Kind ab- bzw umzulenken bevor es wieder passiert.
Die Aufmerksamkeit der Kleinen ist schnell mal auf ein Spielzeug/eine Frage etc. gelenkt.

Und ja: hört sich jetzt alles so einfach an. Ich weiß aus Erfahrung mit meiner (jetzt) Dreijährigen, dass es das ganz und gar nicht ist. Aber in manchen Situationen hat das Ablenken schon prima geklappt :smile:
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #60
Also beim nächsten Mal:
ich mag das nicht, und ihn stehen lassen und gehen. ... Aber wirklich stehen lassen (natürlich in Wirklichkeit nicht unbeaufsichtigt) , aber so, dass er sich wirklich erschreckt und allein gelassen fühlt.
echt jetzt? die absolute urangst jedes kindes - das verlassen werden, allein sein, die eltern verlieren - nutzen, um ihm zwicken, kratzen oder beissen abzugewöhnen?

das würde ich auf garkeinen fall tun, mir dreht sich schon bei dem gedanken der magen um. einem kleinen kind in den kopf zu setzen, dass die eltern es verlassen, wenn es nicht lieb ist, empfinde ich als grausam. auch wenn der ernsthafte schreck nur eine sekunde dauert.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #61
echt jetzt? die absolute urangst jedes kindes - das verlassen werden, allein sein, die eltern verlieren - nutzen, um ihm zwicken, kratzen oder beissen abzugewöhnen?

das würde ich auf garkeinen fall tun, mir dreht sich schon bei dem gedanken der magen um. einem kleinen kind in den kopf zu setzen, dass die eltern es verlassen, wenn es nicht lieb ist, empfinde ich als grausam. auch wenn der ernsthafte schreck nur eine sekunde dauert.
Erziehung ist leider nicht immer nur Ponyhof und macht nicht immer nur Vergnügen. Es geht hin und wieder auch mal um wichtige Lernziele und um kleine Machtkämpfchen. Leider.
Vor allem in Zeiten der Bockphase. Da agieren die Kinder auch nicht immer rationell und logisch und es müssen auch mal unkonventionelle Lösungen her.

Das ist eben das Entscheidende bei Erziehung. Das Gespür für die richtige Entscheidung auch in schwierigen Situationen.
Auch mal was zu tun, was unangenehm ist. Gerade der Fall hier, wo das Beissen schon fast zu einem unangenehmen Ritual bze. Tick ausgewachsen zu sein scheint, da muss gehandelt werden.
Konventionelle Strategien zum Ändern des Kinds-Verhaltens sind ja offenbar bisher fruchtlos geblieben.

Am Ende muss das Elternreil entscheiden, was... was geht und was nicht. Dies muss nicht bei jedem Kind das Richtige sein. Logo.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #62
Erziehung ist leider nicht immer nur Ponyhof und macht nicht immer nur Vergnügen. Es geht hin und wieder auch mal um wichtige Lernziele und um kleine Machtkämpfchen. Leider.
natürlich, und da gibt es diverseste möglichkeiten - aber niemals, unter garkeinen umständen, darf das grundvertrauen in die eltern beschädigt werden. das ist keine erziehung, das ist grausamkeit.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #63
Das heisst ja auch nicht zwangsläufig .
Es kommt immer auf den Einzelfall und auf das erzieherische Gesamtpaket an.
Eine einzelne Szene sich aus dem Zusammenhang und Kontext rauspicken und sezieren ist nicht hilfreich und bringt auch nicht wirklich weiter. Ein singuläres Ereignis lässt sich immer schön zerpflücken.

Aber am Ende können nur die Eltern wirklich eissen, was zu tun ist und was richtig ist.
Sie haben die Verantwortung für ihren Nachwuchs und müssen mit den Konsequenzen ihres Handelns leben.

Vielleicht machst du es ja bei deinen Kindern mal viel besser. Ich wünsche es dir.
[doublepost=1534323358,1534323065][/doublepost]
Und ja: hört sich jetzt alles so einfach an. Ich weiß aus Erfahrung mit meiner (jetzt) Dreijährigen, dass es das ganz und gar nicht ist. Aber in manchen Situationen hat das Ablenken schon prima geklappt :smile:

Ja richtig. Es kommt immer auf den Einzelfall an. Meist reicht eine Ablenkung, die Befriedigung von Grundbedürfnissen (Hunger, Müde, Überreizt). Manchmal aber auch nicht. Manchmal muss man aber auch ne klare Ansage mit Konsequenzen androhen, leider.
Es gibt kein Kochrezept für alle Situationen.

Und wichtig. Wir reden hier über die Erziehung eines Kleinkindes in der Bockphase, nicht eines Säuglinges und auch nicht eines älteren Kindes.

Wichtig ist auch immer,
dass die Erzieher nicht überfordert sind und auch ihre eigrnen Interessen im Blick haben.
Beides ist wichtig.
Eine gestresste, überforderte Mutter verliert oft den Überblick und die Souveränität.
Damit ist dem Kind noch weniger geholfen.
[doublepost=1534325393][/doublepost]Auf der, anderes Seite stimmt natürlich auch. Nicht immer ist es möglich die allerbeste Lösung für ein bestimmtes Problem aus dem Hut zu zaubern.
In der Erziehung von Kindern geht auch immer mal was daneben. Eltern sind ja auch keine Superhelden.
Das muss man auch akzeptieren können.
Und auch Kinder sind nicht nur aus Zucker.

Wichtig ist, dass das Gesamtpaket stimmt. Dass Liebe, Fürsorge und Zuneigung die Grundlage des Handelns und Erziehens ist. Dann kann eigentlich nichts dauerhaft in die Hose gehen.

Erziehung ist einfach eine aufregende Zeit und immer auch ein Stück Blindflug und Neuland.

Ich bin jedenfalls Stolz auf unsere Kinder und auf den Weg, den wir bisher ohne allzu grossen Blessuren geschafft haben.
 
HoldenC
Benutzer138875  Beiträge füllen Bücher
  • #64
Beißen scheint bei vielen Kindern irgendwann einmal zum "Arsenal" zu gehören.
Zumindest war das bei meinen Söhnen so, für eine kurze Zeit.
Warum dieses Verhalten in Auseinandersetzungen vorkommt, kann ich nicht wirklich beurteilen. Ob es sich um irgendeinen archaisch verankerten Reflex handelt oder ob die überraschend große Wirkung ist, die ein Biss mit scharfen Kinderzähnen verursacht etwas faszinierend Mächtiges innehat, keine genaue Ahnung.

Bei unseren Söhnen kam es vor, dass der schmächtigere, seinen größeren und kräftigeren Zwillingsbruder in Auseinandersetzungen biss. Ich vermute, dass dem eben auch Hilf- oder Wehrlosigkeit zu Grunde lag. Das letzte Mittel, dass sein Ziel nicht verfehlt. Entgegentreten konnten wir dem nur, indem wir über diese Vorfälle gesprochen haben, das Beißen (gilt aber auch für Kneifen oder Hauen oder spucken) als Gemeinheit verurteilt haben und wert auf die Einsicht gelegt haben, dass man so etwas niemandem antut.
Dementsprechend habe ich immer Wert darauf gelegt, dass meine Kinder lernen, Gemeinheiten nicht mit Gemeinheiten zu vergelten, weil das letztendlich nichts löst.

Zum Thema Vergeltung: Mein anderer Sohn hat mich mall volles Rohr in die Schulter gebissen, während ich ihn nach einer Auseinandersetzung mit meiner Frau am Arm zu mir heran gezogen hatte um ihm meine Meinung zu sagen. Er war offenbar vollkommen gefangen in seiner Wut und der Biss kam so einer Art Übersprungshandlung gleich. Auf den wahnsinnigen Schmerz habe ich komplett reflexartig reagiert und habe ihn an den Haaren zurückgezogen, dass war wohl das erste, was ich zu fassen bekam. Riesengeschrei, seinerseits. Ein komplett asoziales Szenario, nüchtern betrachtet. Wir haben uns dann beide beruhigt, ich habe mich entschuldigt und ihm erklärt, dass ich unbewusst gehandelt habe und mir das wahnsinnig leid tut. Er hat mir sinngemäß gesagt, dass sein Biss auch das Ergebnis von Besinnungslosigkeit war, oder Ohnmacht, wie man will.

Gebissen hat er mich danach niemals wieder. Ich setze stark darauf, dass der Grund hierfür unser Gespräch war und nicht der für beide schmerzhafte und würdelose Eklat.

Die Idee, jemanden kalkuliert zu verletzen, als "züchtigende" Lehrmaßnahme ist mir komplett unsympathisch und ich bezweifle, dass sie nachhaltig mehr lehrt als dass Vergeltung ein probates Mittel ist.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #65
Jetzt wo HoldenC HoldenC schreibt, fällt mir aich noch was ein.
Und zwar unsere Tochter hatte und hat eine beste Freundin. Mit der ist sie sehr eng verbunden. Sie kennen sich von Geburt an.
Als beide so 1,5 Jahre alt waren, hat die Freundin unsere Tochter oft gebissen.

Öfters endete das gemeinsame Spiel mit einem Beissabdruck und Geheule. Das war auf für uns Eltern auch doof, weil wir Eltern gut befreundet in rinem Mietshaus wohnten, und die Kinder wie Schwestern waren. Gegenseitige Übernachtungspartys schon mit 1 Jahr und vertauesvolles Babysitten der Eltern inclusive.

Was soll man also tun? Fremde Kinder massregeln geht nicht, hätte in dem Alter ja eh auch nichts gebracht.
Doch will man sein Kind und die Freundschaft ja auch schützen... Und nun?

Es hat sich dann nach gefühlt ziemlich langer Zeit einfach rausgewachsen.
Wir haben es einfach ausgesessen.
Sie sind heute noch, mit 13 sehr enge Freunde.
 
Zuletzt bearbeitet:
HoldenC
Benutzer138875  Beiträge füllen Bücher
  • #66
Off-Topic:
Kenne solche Begebenheiten aus dem Kindergarten, allerdings nicht als direkt Betroffener, soll heißen unsere Kinder waren nicht beteiligt.



Was soll man also tun? Fremde Kinder massregeln gehr nicht, hätte in dem Alter ja aich nichts gebracht

Das finde ich nicht, dass man fremde Kinder nicht für ihr Verhalten zur Rede stellen kann. Erziehung durch die Eltern ist die eine Sache, die Auseinandersetzung mit anderen Teilen der Gesellschaft eine andere.
Oft findet die Persönlichkeitsbildung dabei hilfreiche Ergänzung.
Das meine ich übrigens nicht nur im Tadel. Ich habe mal einen Jungen gelobt, dessen Sozialverhalten ich super positiv fand und ihm gesagt, wie bemerkenswert ich das finde. Seine Eltern fanden das wohl ziemlich selbstverständlich. Ihm hat diese Bestätigung sichtlich gefallen, der war ziemlich Stolz drauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #67
Off-Topic:
Vorweg: Ich habe noch keine eigenen Kinder und musste mich noch nicht praktisch damit auseinandersetzen. Beruflich muss ich allerdings häufiger Kinder maßregeln und (abgesehen davon, dass ich - völlig zurecht - keine Gewalt anwenden darf) muss mir oft überlegen, wie ich Fehlverhalten tadele.


Man muss sich doch überlegen, was man dem Kind damit beibringen will. Es geht nicht nur darum, dass das Kind nicht mehr beißt, sondern doch auch darum, wie man mit Situationen dieser Art umgeht. Natürlich kann ein zweijähriges Kind das Verhalten der Eltern nicht vollständig spiegeln, aber die Art der Erziehung schlägt sich auch in anderen Bereichen nieder. Will man wirklich, dass die eigenen Kinder die anderen, mit denen sie sich streiten, genauso behandeln? Ich will meinen Kindern eine andere Streitkultur vermitteln, als die, alles "heimzuzahlen". Wieso muss der, der ein Fehlverhalten an den Tag legt, denn spüren, dass er etwas falsch gemacht hat? Besser ist, man zeigt praktisch, wie man sich dieser Situation entzieht und mit diesem Konflikt umgeht.

Ein reales Beispiel aus der Schule: Zwei Jungs streiten sich. Einer beleidigt den anderen derbe, woraufhin ihn der Beleidigte schubst und dieser die Treppe runterfällt. Auf Sanktionen der Schule reagierten die Eltern mit Unverständnis: "Unser Sohn hatte doch das Recht den anderen Jungen zu schubsen! Der hat ihn immerhin beleidigt!"

Kinder schauen sich sehr, sehr viel von den Eltern ab und das ist weitaus mehr als "man beißt einander nicht".

Mann im Mond Mann im Mond Es mag so wirken, als würde es nichts bringen, immer und immer zu wiederholen, dass ihr das nicht möchtet, aber so ist das nicht. Eventuell dauert es noch, aber irgendwas bleibt auf jeden Fall hängen.
 
Finwe
Benutzer118204  (44) Meistens hier zu finden
  • #68
Gebissen hat er mich danach niemals wieder. Ich setze stark darauf, dass der Grund hierfür unser Gespräch war und nicht der für beide schmerzhafte und würdelose Eklat.
Ich wäre ehrlich gesagt nicht verwundert wenn es beides war, weil die Geschehnisse zuvor das Bewusstsein für die Aufklärung verstärkt haben.
Das wäre zumindest eine Erklärung warum unser Kind plötzlich die Argumente verstanden hat,welche sie bei allen vorherigen Bissen noch ignoriert hatte.
Das man gleiches nicht mit gleichem bekämpft haben unsere Kinder trotzdem gelernt.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #69
Die beste Freundin meiner Tochter war in der u3 auch eine Beißerin. Fast täglich hatte unser Kind Abdrücke. Manchmal wollte sie nicht mehr in die Kita, weil es natürlich sehr weh tut.
Das Mädchen wächst bilingual auf, Schwerpunkt auf der Muttersprache, nicht dem Deutschen. Es ware die pure Ohnmacht des Kindes in Situationen, in denen sie meiner Tochter sprachlich und auch intellektuell (1 Jahr jünger) unterlegen war, die zu den Bissen führte. Meine Tochter ist in sozialer Interaktion auch nicht besonders souverän und so gerieten die beiden oft aneinander.
Mit einem Entwicklungssprung der Freundin, war das Beißen passé.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #70
Das finde ich nicht, dass man fremde Kinder nicht für ihr Verhalten zur Rede stellen kann. Erziehung durch die Eltern ist die eine Sache, die Auseinandersetzung mit anderen Teilen der Gesellschaft eine andere.
Ja schwierige Entscheidung, da man ja nur verlieren kann. Sehr sensibles Thema.
Auf der einen Seite wird es nicht immer besser, wenn die Eltern sich einmischen und ein Krach mit den andern Eltern ist auch nicht ausgeschlossen.

Auf der, andern Seite die Interessen des eigenen Kindes.
Wir haben halt dann, wenn wir es bei uns passierte und wir esdirekt gesehen haben nach unseren Gusto gehandelt.
Aber viel machen konnte man halt nicht. Es war so wie beim TS. Reden half nichts.

Ich hab das aber so direkt gar nicht mitbekommen, da ich zu der Zeit schon wieder mehr gearbeitet habe.
[doublepost=1534344414,1534342719][/doublepost]
Meine Tochter ist in sozialer Interaktion auch nicht besonders souverän und so gerieten die beiden oft aneinander.

Hab gerade nschgefragt.
Bei uns war es damals so, dass das Beissen der Freundin oft aus dem Nichts kam. Meist lag offensichtlich kein Kinderstreit vor. Das machte die Einordnung besonders schwer.
 
Mann im Mond
Benutzer18780  Geheimdienstchef
  • Themenstarter
  • #71
Feedback:
Heute war An-den-Haaren-Ziehen dran. Den Grund konnte ich nicht erkennen, meine Frau war aber nicht sehr amüsiert, zumal unser Kind nicht loslassen wollte.

Ich habs gepackt und mal versucht eure Tipps anzuwenden:
Gesagt, wir wollen das nicht. Und dann versucht nach einer Erinnerung zu Fragen, wo es auch schon an den Haaren gezogen wurde (Ja klar, Kita). "Hat dir das weh getan?" --> Niemand mag das, deshalb darf man es auch bei niemandem anderes tun.
Es gab wieder dieses freche Lachen, aber mit dem Text/Link im Hintergrund würde ich sagen, es ist tatsächlich eine Übersprungshandlung, mit Lachen zu reagieren.
Letztendlich haben wir ein zustimmendes "ja" vom Kind erhalten auf die Rückfrage, ob es das zukünfig unterlässt.

Hat sich erstmal als gute Konfliktlösung für diesen Fall angefühlt.
Beim nächsten mal versuche ich noch zu artikulieren, dass wir das freche Lachen als Übersprungshandlung verstanden haben.
 
Mann im Mond
Benutzer18780  Geheimdienstchef
  • Themenstarter
  • #72
Rückmeldung: Mittlerweile gab es schon lange keine derartige Übergriffe mehr auf uns. Hoffen wir mal, es war nur eine kurze Phase.
 
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