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Wie geht man mit vergeudeten Lebensjahren um?

M
Benutzer177210  (40) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo ihr Lieben,

ich komme schon den ganzen Tag nicht aus dem Bett, weil ich nur am Grübeln und Selbstbemitleiden bin :frown:

Mein Problem ist folgendes: ich kam mit 20 mit meinem Ex zusammen. Er war sehr faul, arbeitete nicht, ich machte eine Ausbildung, bei der ich wenig verdiente. Wir hatten also kaum Geld, dennoch zog ich mit ihm zusammen.
Ich habe schon seit ich eine Jugendliche war immer wieder Depressionen und eine Essstörung (Binge-Eating).
Als ich dann mit meinem Ex zusammenlebte, war ich unglücklich und meine Fresssucht wurde immer stärker. Ich nahm sehr viel zu und wurde dick.
Aus Scham und weil wir kein Geld hatten, zog ich mich sozial sehr zurück, traf kaum noch Freunde.

Nun bin ich 36 Jahre alt und hatte vor 3 Jahren endlich die Kraft, mich zu trennen, habe mittlerweile auch einen neuen Freund.
Seit ungefähr 5 Jahren gehe ich auch wieder mehr weg und bin etwas aus meinem Loch gekrochen.

Allerdings merke ich nun immer mehr, dass ich 10 Jahre meines Lebens, also die Zeit zwischen 20 & 30 komplett vergeudet habe. Dinge die andere in dem Alter tun (Party machen, auf Festivals gehen, ...) habe ich in dieser Zeit nicht getan und das frisst mich innerlich auf.
Viele Freunde und Bekannte gehen mittlerweile nicht mehr so oft weg. Immer mehr von ihnen bekommen Kinder und haben nun andere Prioritäten.

Ich komme damit einfach nicht klar und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.

Kann mir jemand Tips geben? Kennt jemand solche Situationen?

Liebe Grüße
Michaela
 
G
Benutzer Gast
  • #2
Mit verschenkten Lebensjahren geh ich überhaupt nicht um, weil zurück bekomme ich nicht 1 min von der gelebten Zeit.

Von daher die Zukunft möglichst sinnvoll gestalten um eben nicht Zeit zu verschenken.
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #3
dass ich 10 Jahre meines Lebens, also die Zeit zwischen 20 & 30 komplett vergeudet habe.
Hast du nicht :smile:
Überleg mal, wie viel du daraus gelernt hast.
Auch diese 10 Jahre haben dich zu dem Menschen gemacht, der du heute bist und wofür dein Partner dich liebt.
 
G
Benutzer Gast
  • #4
Die Zeit ist für dich bestimmt nicht ideal verlaufen, keine Frage, aber wie Jens-Lucas schon gesagt hat, du wirst die Zeit nicht zurück bekommen.
Du hast deine Lehren daraus gezogen und hast dich aus dem Loch gekämpft.
Sei stolz auf dich und mach jetzt das beste aus deinem Leben.
 
sanguina
Benutzer149155  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Aufstehen, Krönchen richten, weiter gehen.

Mir wurden wie dir 10 Jahre meines Lebens gestohlen, allerdings eher von 10 bis 20. Gewisse Dinge habe ich nie wirklich gemacht.

Aber wie in diesem Faden schon erwähnt wurde, diese Erlebnisse haben unser Wesen, unseren Charakter geprägt und solange man aus diesem Loch wieder rauskommt, hatte es irgendwo Sinn. Auch wenn es nicht nötig war und man sich sein Leben anders vorstellte.

Geh doch jetzt auf Festivals und mach Party! Das darf man durchaus mit Mitte 30 auch machen. :zwinker:
 
Faraka
Benutzer146476  (44) Meistens hier zu finden
  • #6
Ich kenne Dein Problem zu gut. Ohne ins Detail zu gehen, habe ich auch das Gefühl, meine 20er komplett verloren zu haben und dass mir demnach 10 Jahre meines Lebens komplett fehlen. Bewusst "gehe ich damit gar nicht um", was soll man auch tun? Die Zeit bekommt man nicht zurück. Man sollte sich gut überlegen, was man will. Ich habe bei mir zum Beispiel festgestellt, dass ich keine Kinder will. Nicht, weil ich dem total abgeneigt wäre, sondern weil ich egoistisch die Zeit lieber anders investieren möchte.
 
G
Benutzer Gast
  • #7
Wenn du dich jetzt daran aufhängst, zu viel verpasst zu haben, wirst du dir in zehn Jahren denken, dass du die Zeit zwischen 30 und 40 damit vergeudet hast, der Vergangenheit hinterherzutrauern. Leb lieber im Hier und Jetzt!
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #8
Geh doch jetzt auf Festivals und mach Party! Das darf man durchaus mit Mitte 30 auch machen. :zwinker:
Wobei man finde ich auch gucken sollte, dass man nicht "hängen bleibt". Wenn man zwanghaft versucht, verpasstes nachzuholen, verpasst man ja im Endeffekt nur wieder die Dinge, die andere im jetzigen Alter erleben.

Letztlich hat einem die Zeit ja auch niemand "gestohlen", man hat sie ja freiwillig mit etwas verbracht. Es war vielleicht im Nachgang nicht die beste Entscheidung, aber man hat es halt genau so getan. Ich denke, im Endeffekt muss man da mit sich selbst seinen Frieden machen, alles andere schiebt das doch nur vor sich her.
 
sanguina
Benutzer149155  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
Schweinebacke Schweinebacke schon klar, aber ich sehe nichts Schlimmes darin, mal feiern zu gehen oder mal ein Festival zu besuchen. Ich meine, celavie celavie ist im Alter der TS und macht das auch :zwinker:
 
M
Benutzer177210  (40) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #10
Vielen Dank für eure Antworten und Ideen zu meinem Problem!

Ich versuche, nicht darüber nachzudenken, was ich verpasst habe. Aber es ist wie eine Gedankenspirale, die immer wieder abläuft und sich nicht stoppen lässt.

Und auch wenn ich mich in den letzten Jahren bemüht habe, einiges nachzuholen, kann ich es oft nicht genießen, weil ich meist zu den Ältesten gehöre und mir dann blöd vorkomme.
Und, wie gesagt, viele Freundinnen sind mittlerweile Mütter. Daher fehlen mir auch zunehmend Leute in meinem Alter, mit denen ich in zum Beispiel in die Disco kann. Alleine gehen mag ich nicht.

Noch kann ich auch keinen Sinn in dem Ganzen erkennen. Höchstens vielleicht, dass ich trotz wiedriger Umstände nach der Ausbildung noch ein Studium gemacht und abgeschlossen habe. Aber das typische Studentenleben konnte ich halt auch nicht erleben.

Ich habe zunehmend das Gefühl, mir läuft die Zeit davon. Mit 40+ traue ich mich dann wahrscheinlich gar nicht mehr in Clubs.

Faraka Faraka das tut mir leid, dass auch du dieses Gefühl kennst, ist echt niemandem zu wünschen.
Mir geht es wie dir, ich möchte auch keine Kinder. Ich habe noch viel zu viel nachzuholen, als dass ich mich um ein Kind kümmern könnte. Ich werde durch meine Vergangenheit wohl leider nie an den Punkt kommen, an dem ich sage, ich hatte genug Party und bin bereit für Kinder.
Spätestens wenn ich dann zu alt für Kinder bin, werde ich wahrscheinlich bereuen, keine bekommen zu haben. Ein echter Teufelskreis.

LG
 
G
Benutzer Gast
  • #11
Ich hatte keine richtige Jugend. Von der Pubertät an bis zu meinem 17. Lebensjahr keine Freunde. Bin nie in die Disko. Niemand hatte mich mal gefragt ob ich ihn oder sie Abends besuche. War am Wochenende immer alleine zu Hause, wenn sich die anderen amüsiert haben. War hoffnungslos verliebt und konnte es niemals ausleben. Mit 16 dann der Nervenzusammenbruch.

So geht es einem wenn man von anderen, denen ,an es anvertraut hat als Schwul geoutet wird. In einer Kleinstadt an der Mosel. Mit 17, knapp 18 fing ein neues Leben an. Und ich habe alles nachgeholt.

Dennoch, das waren Jahre die ich NIEMALS wieder zurück bekommen werde. Egal was ich anstelle. Ich gehe mal davon aus dass DU eine ganz normale Pubertät / Jugend durchlebt hast. Jetzt bist Du 36. Das ist doch noch jung! Geh doch auf Partys oder Festivals. Ich habe die Zeit der Jugend nicht durchlebt und bin dadurch Jugendlich geblieben. Klingt bescheuert. Ist aber so. Ich fühle mich locker zehn Jahre zu jung für mein jetziges Alter. Dazu gibt es sogar eine psychologische Studie. Also nicht zu mir ;-) Zu dem was ich durchlebt habe.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
cassiopeia
Benutzer172623  Meistens hier zu finden
  • #12
Ich habe zunehmend das Gefühl, mir läuft die Zeit davon. Mit 40+ traue ich mich dann wahrscheinlich gar nicht mehr in Clubs.
Es ist sogar möglich, mit 50+ (wieder) in Clubs zu gehen:grin:

In den 30ern sind viele Menschen sehr mit Familienleben/Familiengründung beschäftigt. Ab ca. Mitte 40 haben die meisten größere Kinder und/oder vielleicht sogar eine Trennung hinter sich und knüpfen wieder an ihr Leben vor der Zeit an, als Familienleben im Vordergrund stand.

Auch wenn dir die Jahre als vergeudet erscheinen, du hast wichtige Erfahrungen gesammelt und für dich die Entscheidung getroffen, nun anders zu leben.

Dafür ist es definitiv nie zu spät.
Nach vorne schauen und nicht zurück !
 
R
Benutzer167777  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Ich gehe da ganz ungeniert mit um. :grin: vorbei ist vorbei.

Bei mir war es eher andersherum. Ich habe gute 7 Jahre mit saufen und rumfeiern verschwendet, statt einen vernünftigen Grundstein für die berufliche Zukunft zu legen. Statt Abi und Studium also nur eine Ausbildung zur Bürokauffrau gemacht. Je nu. Zwei "lebenszeitverschwendende" Beziehungen und ein Kind später: ist nun so. Es nutzt ja nichts die kommenden Jahre weiter damit zu verschwenden, den vergangenen hinterher zu trauern :zwinker:

Falls ich zu viel Freizeit und Geld übrig haben sollte, wenn mein Sohn mal ausgezogen ist, dann werde ich vielleicht noch mal was lernen. Vor allem aber werde ich erstmal nackig durch die Bude spazieren und spontan mit dem Mann :link:... Ach, was solls. Ist bloß Zukunftsmusik :grin:

Ich hätte da auch keine "Altersbeschränkung" was Feiern o.ä. angeht. Wir waren vor ein paar Jahren mal in einem "altersgemäßen" Schuppen. Als der dicht machte, waren wir noch zwei, die nicht nach Hause wollten. Wir sind dann in einem Laden gelandet, in dem das Durchschnittsalter bei höchstens 20 lag. Wir sind gar nicht aufgefallen :ROFLMAO: Der sehr interessierte junge Mann schätze mich auf ungefähr 22. Ich habe ihn einfach nicht korrigiert :tongue: (aber eben auch nicht mitgenommen. Trotzdem nett unterhalten und getanzt).

Tatsächlich bereue ich nichts, was ich in meinem Leben bislang entschieden habe. Geht eine Tür zu, geht eine andere auf und umgekehrt. Jede Entscheidung hat sowohl positive als auch negative Aspekte. Natürlich kann man sich mal ärgern o.ä. Aber man kann sich auch sehr gut einfach auf die positiven Aspekte konzentrieren und das Leben einfach weiter fließen lassen. Ein 100% richtig oder 100% gut gibt es ohnehin nicht :smile:
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #14
Mir fehlt durch meine Depression das Jahrzehnt zwischen 20 und 30. Ich bin da durchgewankt wie ein Zombie, hatte keine Freude am Leben. Erst mit Anfang 30 wurde es besser.

Ich will ehrlich gesagt gar nicht ins Clubs, saufen, feiern oder was auch immer machen. Mein Körper fände das nämlich ungeil. Ich bin fast 40 und das ist, wie es ist.

Also entdecke ich die Sachen, die mir gut tun, denn das ist es, was mich jetzt glücklich macht. Das, von dem ich denke, dass es vor 10 Jahren angemessen gewesen wäre, probiere ich höchstens mal vorsichtig aus, aber es "passt" meist für mich nicht, geistig und emotional.

Kurzum: die Jahre, die ich verloren habe, sind verloren. Aber die nächste Zeit wird super. :smile:
 
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #15
sanguina sanguina na, na, na die "kleine Partymaus" wird langsam ruhiger :eek::grin:

Ich könnte, wenn ich wollte jedes Wochenende feiern gehen, das liegt aber an meinem Umfeld. Ich habe einfach genug Singles oder "vergnügungssüchtige" Mamis (Eltern) im Bekanntenkreis.

Aber das Gefühl der TS kann ich ihr auch nicht nehmen, denn meine 20er waren bestimmt von Partys, Reisen, studieren (bzw dann Teilzeitjob um möglichst viel zu "erleben"). Daher bin ich - ähnlich wie die TS es beschreibt - deutlich ruhiger, seit ich Kinder habe. Die sind nun 5 und 7.

Aber Möglichkeiten gibt es schon...

Hilfreich war mein Post nicht wirklich, sorry.
 
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Fenriswolf
Benutzer76373  Meistens hier zu finden
  • #17
Man bekommt die Jahre und die Zeit nicht zurück, also lernt man daraus. Zumindest sollte man es versuchen, das mit dem daraus lernen.
 
WeBär
Benutzer175081  Öfter im Forum
  • #18
Wieviele schon sagen, du kannst an der vergangenen Zeit nichts mehr ändern.

Vergeude deine Zeit nicht damit darüber langfristig nachzudenken. Bringt nichts ausser dich noch weiter runterziehen.

Was du machen kannst, nutze Die Zeit jetzt. Plane Urlaube und Festival besuche. Mach das worauf du Lust hast.

Ja ich weiss es ist einfacher gesagt als getan, besonders wenn man noch nen hänger hat.

Außerdem, es gibt keine vergeudete Zeit.
Gelernt und gewachsen bist du trotzdem durch Die Zeit.

Wir alle machen mal einen Wandel durch und stellen uns solche Fragen.

Kopf hoch. Zieh dich nicht selber runter :zwinker::thumbsup:
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #19
Wenn du die Zeit nicht auf die eine Art vergeudet hättest, dann hättest du etwas anderes gemacht, was rückblickend vielleicht auch nicht so toll gewesen wäre, auch wenn es vielleicht mehr positive oder interessantere Dinge zu berichten gäbe.
Aber soll's? So ist das Leben nun einmal. Es hat dich geprägt, und du wärst heute sonst eine andere Person.

Man muss aber noch lange nicht alles machen, was andere "üblicherweise" tun.
Wenn du es doch unbedingt möchtest, dann mach, und versuch es zu genießen.
Wenn dich andere blöd ansehen ist das doch deren "Problem", lass es nicht an dich heran. Du kannst ja immer noch sagen dass du eine Spätzünderin bist und im Herzen noch Mitte 20, also darfst du das machen. :tongue:
Verrückt? Vielleicht. Bescheuert? Ganz sicher nicht!
 
M
Benutzer177210  (40) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #20
lichen Dank für eure netten Worte!!!
Was für ein tolles Forum

Scrpio80: das tut mir leid, dass du deine Jugend nicht genießen konntest. Ja, bis 20 hatte ich eine schöne Jugend (trotz wiederkehrender depressiver Phasen und beginnender Essstörung hatte ich Freunde, mit denen ich Dinge unternahm).
Aber sieh es so: mit 17/18 fing für dich ein neues Leben an. Die Jugend mit weggehen usw. beginnt bei den meisten erst mit ca. 15 Jahren. Da hast du nur 2 Jahre "verpasst", das ist zum Glück nicht allzu lange.

Sorceress Apprentice Sorceress Apprentice : sich selbst verzeihen wäre wohl auch der erste Schritt für mich, endlich das Hier und Jetzt zu genießen. Aber das schaffe ich irgendwie nicht. Ich mache mir ständig selbst Vorwürfe. Und das auch eigentlich zu Recht, da ich die Jahre nicht wegen eines Schicksalsschlags o.Ä. verloren habe, sondern durch meine eigene Dummheit.

Ich weiß, dass ihr alle Recht damit habt, dass es nichts bringt zu grübeln. Aber es will mir einfach nicht gelingen, nach Vorne zu schauen. Es fühlt sich so an, als hätte es diese Jahre nie gegeben, als hätte ich sie einfach übersprungen (bisschen wie in dem Film "30 über Nacht" .
Und nun rückt die 40 immer näher. Wenn ich daran denke, schnürt es mir den Hals zu. An meinen Geburtstagen seit dem 29. bin ich nur am heulen.
Ich möchte auch mal an den Punkt kommen, zu sagen "es ist gut, wie es ist" und ruhiger werden zu können.

LG
[doublepost=1579447161,1579447061][/doublepost]Und einsamerEngel einsamerEngel :
Stimmt, man muss nicht alles machen, was andere tun. Das ist auch eins meiner Probleme, dass ich mich immer extrem mit anderen vergleiche.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #21
ich denke, bei dir kommen einfach zwei dinge zusammen: 1) bist du jetzt in einem alter, wo "die jugend" halt vorbei ist - die erkenntnis kann einen schon hart treffen. 2) hast du diese zeit nicht so genutzt, wie du es hättest tun können.

nur halt: du nutzt auch diese zeit jetzt nicht so wie du es tun könntest. du ärgerst dich über das was du getan hast, und du machst das gleiche wieder: du verschwendest deine lebenszeit, und dieses mal bist du auch alleine schuld und nicht die kombination mit deinem ex.

nen leises bedauern für das, was war: ok. aber das was du hier aktuell feierst, dem nachtrauern, dich total auf die vergangenheit fixieren... das ist echt sinnfrei. schau lieber, was du mit der gegenwart und der zukunft machen kannst.

ansonsten stehst du nämlich in weiteren 10 bis 15 jahren wieder da, schaust zurück und denkst dir "scheisse, was hätte ich mit der zeit nicht alles machen können, ich hab sie vergeudet".

ich habe selber auch so zeiten in meinem leben, wo ich im nachhinein denke, dass ich viel, viel mehr draus hätte machen können. aber hey, ich kanns nicht ändern... und wenns mich akut zwackt, dann gibts "scheisse passiert" von den onkelz, und dann ist die welt wieder in ordnung. ich kann ja nicht ändern was war, ich kann nur beeinflussen was ist und was sein wird - und das kann ich nur, wenn ich die vergangenheit akzeptiere und gut sein lasse, anstatt mich an sie zu klammern.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #22
Ich denke, es braucht auch etwas Liebe zu sich selbst. Du bist der wichtigste Mensch in deinem Leben, also versuche dich mit dir gut zu stellen.

Zu "ich verzeihe mir" gehört auch "ich bin es mir wert". Ich habe schlechte Jahre gehabt (und glaub mir, daran mein eigenes Verschulden zu finden ist wirklich nicht schwer!). Die mache ich nicht mehr Ungeschehen. Aber ich kann mir selbst bessere Jahre danach schenken. Und das tue ich auch, verdammt! :grin:

Was dir vielleicht hilft: Ich habe mir klar gemacht, dass ich genau einem Menschen Rechenschaft schulde für mein Leben. Und das bin ich selbst. Und mein eigenes Ich fand den Deal "Wir lassen die Vergangenheit ruhen und hören auf mit den permanenten Selbstvorwürfen, dafür ziehen wir jetzt an einem Strang dass es wieder besser wird" dann eigentlich doch ziemlich cool. :grin:
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #23
Ich will dir einen anderen Grundgedanken mit auf den Weg geben: Du hast keine Zeit "verloren", sondern dir sind ungute Dinge passiert. Du wirst sicher daraus Dinge mit in das Leben genommen haben, die dich zu genau diesen Menschen machen, der du heute bist.
Dringend rate ich ab, dass du etwas "nachholen willst". Das funktioniert nicht, weil du das Hier und jetzt versäumst.
Wer sagt dir, dass du mit Festivals und Feiern so viel glücklicher geworden wärst? Mein bester Freund hatte über Jahre einen ONS nach dem anderen und feierte sein Studium durch. Resultat: Er hat es nie zu einer festen Partnerschaft gebracht, das Studium ist misslungen und er war am Ende auch eher unglücklich.
 
Fender83
Benutzer174520  (41) Öfter im Forum
  • #24
Hallo MichiK !

Es ist doch schon ein Schritt nach vorne dass Du Dich aus diesemLoch heraus gekämpft hast. Du musst ja nicht zwingend in der Disko " rumhüpfen" ,besuche doch Festivals oder Konzerte. Oder probier ein neues Hobbie aus. Bin in einer ähnlichen Situation. Nur macht mir es nichts aus alleine wohin zu gehen ( Konzerte,Kino,Urlaub etc) Manche s hole ich nach und genieße es dann erst recht in vollen Zügen.
 
Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #25
Ich kann Dir nurbempfehlen, statt nun Rum zu jammern, was Du verpasst hast, mach was.
Geh raus, leb dein Leben . Es gibt immer noch Clubs, Festivals und Weiterbildungsmöglichkeiten. Die Welt steht Dir offen. Wahrscheinlich lebst Du noch 40 bis 50 Jahre, also fühl sie mit Leben, sofort !
 
HoldenC
Benutzer138875  Beiträge füllen Bücher
  • #26
Ich versuche, nicht darüber nachzudenken, was ich verpasst habe. Aber es ist wie eine Gedankenspirale, die immer wieder abläuft und sich nicht stoppen lässt.

Ein "Das-Glas-ist-halb-leer"-Ansatz. Du erwähntest deine depressiven Zustände, es ist nicht ganz verwunderlich, dass es Dir schwerfällt, aus dieser Gedankenschleife herauszukommen.

Ich versuche mal eine Analogie: Die wenigsten Menschen sind komplett "auf Kurs". Das mag zum einen daran liegen, dass Menschen selten so etwas wie einen klaren Kurs im Leben haben. Wir sind keine Flugzeuge, die um Uhrzeit X an Ort A starten, um an Uhrzeit Y an Ort B anzukommen. Zum anderen ist das Leben von anderen Dingen beeinflusst, Disposition, Sozialisation, Ereignisse, Entscheidungen.

Aber wenn wir Flugzeuge wären, dann bräuchten wir auch günstige Umstände, damit unsere Reise gelingt. Wartung, Start- und Landeerlaubnis, brauchbare Witterung und Winde und eine kleine Portion Glück.

Wenn Du es jetzt so siehst, dass Du aufgrund verschiedener nicht günstiger Umstände erst mit Verspätung starten konntest (durftest), kommst Du vielleicht später an, die Reise als solches aber bleibt, vor Dir liegt aber vielleicht trotzdem eine gute Reise und vermutlich auch ein schönes Ziel. Das zählt eine Menge.
 
Zuletzt bearbeitet:
SolidLady
Benutzer177623  (35) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #27
Also ehrlich gesagt finde ich nicht schlimm ein paar Jahre eben nicht das gemacht zu haben was dieses typische Systemdenken einem eintrichtert..
Viel mehr kann man eigentlich die Zukunft nur besser machen und sich seine Story selbst weiter bauen :smile: mache ich auch seit ich in Spanien lebe :smile:
Und in keinem Mal bereue ich es nicht gefeiert zu haben oder Sonstiges da ich viel mehr die Welt um mich herum genossen habe wie sie ich und an was ich Interesse habe :smile: Mach das was du für richtig hälst und mit was du dich wohl fühlst, andere können sich nicht in dich hineinversetzen und dir sagen was du brauchst das kannst nur du wissen :smile: Aber glaub mir beim Feiern verpasst man gar nicht so viel wie man denkt :grin:
 
F
Benutzer102346  (41) Meistens hier zu finden
  • #28
Nunja, ich bin selbst auch seit 25 Single, mach dieses Jahr die 38 voll und frag mich auch, wo die Zeit geblieben ist.
Hab auch ordentlich Gewicht zugelegt, was jetzt erstmal runter muss.
Ich würde sagen: Guck nicht zurück, die Zeit ist weg, aber du bist in der Zeit ja auch um Erfahrungen reicher geworden, man weiß eher, was man (nicht) möchte und kann jetzt nach vorne gucken und sein Leben neu gestalten.
Viel Erfolg dabei! :smile:
 
Mann im Mond
Benutzer18780  Geheimdienstchef
  • #29
Willst du denn jetzt auf Parties gehen? Auf Festivals?
Fehlt dir das jetzt, oder hättest du es nur gern in der Vergangenheit gehabt?

... am Einen kannst du was ändern, dem Anderen nur nachtrauern.
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • #30
Nicht zurückblicken sondern nach vorn. Nicht mehr den verschenkten Jahren hinterhertrauern sondern es die verbleibenden Jahre besser machen.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #31
Jeder hat sein Tempo. Das war deins. Du hast die Entscheidungen mit dem Wissen getroffen, das du damals hattest, und mit der Kraft, die du aufbringen konntest, und auch wenn es gedauert hat, es hat gereicht, um dich neu aufzubauen.

Es ist okay, traurig zu sein, oder wütend zu werden, weil man sich selbst so viel genommen hat. Weil andere einem so viel genommen haben.
Aber mach dir in solchen Momenten bewusst, was du daraus mitnehmen kannst. Vergeudet war da nichts. Du wirst sicher mehr daraus mitnehmen können, als dir bisher bewusst wird. Irgendwann wirst du in einer ähnlichen Situation stehen wie in der, aus der du gerade kommst, und es besser wissen und anders handeln, und in dem Moment, wo dir diese Lebensjahre geholfen haben, neue, bessere Lebensjahre zu leben, sind sie nicht mehr vergeudet.

Mir hilft es auch, das abzutrennen. Die Persönlichkeit, der es damals so schlecht ging, und die Persönlichkeit, die du jetzt bist, ihr seid nicht dieselben. Ihr seid dieselbe Person mit denselben Erinnerungen und steckt immernoch im selben Körper, aber der Körper hat sich verändert und eure Persönlichkeit auch.
Ich habe mich von meiner alten Persönlichkeit verabschiedet.

Es gibt hier den "Ich zünde eine Kerze an..." Thread. Ich habe mental eine Kerze für die angezündet, die ich einmal war. Das war keine glückliche Person, und die hat jeden Respekt dafür verdient, durchgehalten zu haben, bis es mir besser ging, aber ich bin nichtmehr das unglückliche Mädchen ohne Freunde, und genau dieses Mädchen habe ich quasi beerdigt.
Für sowas kann man auch etwas verbrennen, oder einen Altar aufstellen... die typischen Verarbeitungsmethoden bei Trauer helfen da genauso wie sonst auch.

Das wird dir die Jahre nicht zurückgeben, aber vielleicht macht es dir das Weitergehen einfacher, ohne zurückzuschauen. Ohne die Zeit abzuschließen, wirst du nie weitergehen können. Finde deine Methode, abzuschließen, und geh weiter.

Finde heraus, was dir damals gefehlt hat, und ob du das noch immer brauchst. Wenn nicht, hake es ab, wenn doch... finde einen Weg, es nachzuholen.
Du bist vielleicht nicht mehr blutjung, aber auch nicht in einem Alter, in dem nichts mehr möglich wäre. Da bist du noch lange nicht.
Ich tue auch heute nichts, was andere in meinem Alter tun. Hätte ich auch damals nicht getan. Ich male mir ab und an aus, dass ich ja bestimmt die Bravo gelesen und mich für Make-up interessiert hätte, wenn ich nur Freundinnen gehabt hätte, und wir hätten sicherlich auch gemeinsam gekocht und.. Nein. Hätte ich nicht.
Wärst du ausgegangen, wenn du gekonnt hättest? Ist das etwas, das du getan hättest? Oder nur etwas, das du, wärst du wie alle anderen, getan hättest, was du ja nicht bist, denn du bist du und nicht der statistische Ottonormalmensch.

(Und manche Dinge, die junge Menschen tun, machen ein paar Jahre später noch viel mehr Spaß...gerade weil man eigentlich zu alt dafür ist.. und bei manchen Dingen sagen auch ältere Menschen später, sie hätten es besser nicht getan...Stichwort Jugendsünden. Hast du wirklich was verpasst?)

Außerdem ist man nie wirklich alleine mit seinen Problemen. Im Detail erlebt das vielleicht jeder anders, aber grundsätzlich geht es vielen anderen genauso (wie du in diesem Thread gesehen hast). Du bist nicht die Einzige, deren erste Jahrzehnte nicht gut waren, wenn du solche Leute findest, kannst du das mit ihnen gemeinsam nachholen, sofern ihr das wollt.

Niemand wird dir ansehen, wieso du so geworden bist, wie du bist. Die sehen nur, was du daraus gemacht hast, und wissen das zu schätzen oder nicht. Für diese Menschen hast du gar nichts vergeudet.
Sei du. Nicht, die, die du mal warst. Letztere spielt jetzt nämlich nur noch eine sehr untergeordnete Rolle.

Vielleicht hilft eine dieser Sichtweisen. Du kannst es dir ja mal durch den Kopf gehen lassen und schauen, was für dich logisch klingt.
 
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