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Wie geht ihr mit Pessimisten und Optimisten um?

Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • #1
Welchen Einfluss haben Pessimisten in eurem Alltag auf euch - und wie geht ihr mit Pessimisten in eurem Umfeld um?

Die gleiche Frage stelle ich hier aber auch im Hinblick auf deren weltanschauliche Antipoden: die Optimisten.

Ich muss ja gestehen, dass meiner Meinung nach gar nicht so wenigen Optimisten etwas Toxisches anhaftet, dass ich in Umgang nicht unbedingt weniger problematisch finde als den schlecht beleumundeten Pessimisten.

Es gibt für mich Ausprägungen von Optimismus, die gegenüber der bloßen Existenz negativer Affekte und Emotionen einen ignoranten Habitus pflegen, den ich höchst bedenklich finde.
 
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Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #2
Es gibt für mich Ausprägungen von Optimismus, die gegenüber der bloßen Existenz negativer Affekte und Emotiinen einen ignorsnten Habitus pflegen, den ich höchst bedenklich finde.
Das würde ich aber größtenteils nicht unter Optimismus verbuchen sondern eher unter dem Abbügeln von anderen Meinungen, Emotionen und auch Erkrankungen.

Manche Ausprägungen des Optimismus finde ich schon sehr destruktiv, z.B. wenn man derzeit effiziente Maßnahmen gegen den Klimawandel abbügelt mit der Aussicht auf den doch kommenden wissenschaftlichen Fortschritt, der uns retten wird. So ein Horn, in das aus dem Dunstkreis von FDP und Co. geblasen wird. Da ist mir ein gesunder Zukunftspessismus doch lieber :grin:
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Kommt doch echt auf die Ausprägung an.
Und dann sind die meisten Menschen doch auch nicht vollständig, grundlegend optimistisch oder pessimistisch, sondern so ein Mittelding, das vielleicht je nach Thema oder Stimmung auch mal schwankt.

Mir geht beides auf den Wecker, wenn es extrem ist, absolut und irrational. In seichteren Ausprägungen sind das halt Ansichten, die ich teile oder auch nicht, aber sonst sind sie mir egal.

Optimismus in seiner Extremform setzt mich gelegentlich unter Druck, "das auch so sehen zu müssen", mitziehen zu müssen, extremer Pessimismus zieht mich, je nach Thema, eher mit runter.
Extremer Optimismus nervt mich aber tendenziell weniger.
 
Funksoulbrother
Benutzer58558  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #4
Optimismus in seiner Extremform setzt mich gelegentlich unter Druck, "das auch so sehen zu müssen", mitziehen zu müssen

Genau solche Vertreter:innen empfinde ich häufig als gesinnungsdiktatorisch bis arrogant sowie ignorant gegenüber den Perspektiven ihrer Mitmenschen. Solche überspannten, gelegentlich geradezu zwanghaft missionarisch erscheinenden Frohnaturen - deren Frohsinn oft etwas leugnerisch Verhärmtes und selbstbetrügerisch Pflichtschuldiges an sich hat - sind mir in der Tat ganz besonders unangenehme Zeitgenoss:innen.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #5
Ich muss ja gestehen, dass meiner Meinung nach gar nicht so wenigen Optimisten etwas Toxisches anhaftet, dass ich in Umgang nicht unbedingt weniger problematisch finde als den schlecht beleumundeten Pessimismus.

Es gibt für mich Ausprägungen von Optimismus, die gegenüber der bloßen Existenz negativer Affekte und Emotionen einen ignoranten Habitus pflegen, den ich höchst bedenklich finde.
Aus genau diesen Gründen (und ein paar weiteren) ist mein Umgang mit Optimisten: ich versuche sie zu meiden wie der Teufel das Weihwasser. Es gelingt mir leider viel zu selten, man kann sich bspw. das berufliche Umfeld ja auch nicht aussuchen, aber ich gebe mir Mühe. Wenn ich sie nicht meiden kann (z.B. Beruf), versuche ich die Aussagen innerlich zu ignorieren und dabei "stur lächeln und winken" zu üben.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #6
Beides nervtötend. Beides wird schlichtweg ignoriert. Wobei ich Optimisten nerviger finde, da ich sie als realitätsfremde Aliens (die nicht lustig sind) wahrnehme. Pessimisten nerven mich dahingehend, dass man an vielem nichts ändern kann und daher ich das Reden darüber als absolut sinnfrei empfinde. Dies aber gebetsmühlenartig runterrattern, was alles scheiße ist, ist halt auch irgendwo nervig.
 
G
Benutzer Gast
  • #7
Ich selbst bin ja relativ realischtisch, versuche mir aber ein "gesundes Maß" an Optimismus zu bewahren ("Wird schon klappen!" ist so ein wenig mein Lebensmotto).

Pessimisten gehen mir gewaltig auf den Wecker. Ich hasse dieses verzerrte "Alles ist Mist!"-Geblubber wahnsinnig.

Nen gesunden Mittelweg zu finden ist da schon wichtig finde ich.
 
P
Benutzer3277  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Es kommt immer darauf an, worum es geht. Nimmt man z.B. das Klimaproblem, ist es für mich ganz normal, dass sehr viele (auch ich) die Zukunft mit Pessimismus sehen. Es gibt nun mal Menschen, die das Leben eher pessimistisch sehen. Das muss man akzeptieren - es sei denn, derjenige sieht grundsätzlich ALLES pessimistisch. Jemand der immer ein strahlender Optimist ist, ist mir irgendwie auch suspekt.

"Der Optimist ist ein schlecht informierter Mensch." (Sprichwort) :zwinker:
 
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (28) Beiträge füllen Bücher
  • #9
Ich bewundere Optimisten, ich finde, denen haftet so eine Leichtigkeit an :smile:
Wie sagt man so schön: wenn es regnet, ärgere dich nicht, denn dann regnet es immer noch. Das versuche ich umzusetzen, denn dann geht es mir im Alltag viel besser :smile:

Bei Pessimisten habe ich eher das Gefühl, dass sie im Selbstmitleid baden, und das mag ich nicht.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #10
Also ich halte mich durchaus für einen Optimisten und gehe meistens davon aus, dass etwas gut werden wird - aber trotzdem bin ich realistisch und nicht bescheuert. :grin:

Mir persönlich gehen Nörgler und Pessimisten auf den Keks, wenn z.B. schon morgens am Kindergarten die ersten motzen, weil es regnet und sie "Regen so hassen" oder wenn alles sowieso sinnlos ist, weil alle sterben werden und die Welt untergeht. Ich bin dann eher von der Sorte, dass zwar alles schlimm sein mag, aber am Ende des Tages habe ich einen schönen Kaffee mit Schaum, Schokolade oder Pommes mit Mayo und dann sieht die Welt schon nicht mehr ganz so trist aus. :zwinker:

Ich weiß, dass es Menschen gibt, die sowas für oberflächlich halten - aber ich bin mir ziemlich sicher, dass ich meinen Anteil an Kummer und Sorgen habe - und trotzdem versuche, das Beste draus zu machen.

Was ich wirklich übel finde, sind Leute, die gar keine echten Sorgen kennen und trotzdem pessimistisch sind und dauernd rumnörgeln. Da halte ich dann ganz zügig Abstand.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #11
Ich finde beides Schlimm und könnte wohlmöglich Aufsätze schreiben.
Mein Opa hatte kurz vor seinem Tod den besten Umgang mit diesen "wird schon wieder" gezeigt. Er hatte Geburtstag, schwer an Krebs erkrankt. Seine Gäste, es kamen nur die engsten Freunde, gaben ihm mit auf dem Weg, dass das schon wieder wird oder "Hans, du musst optimistisch bleiben".
Mein Opa ergriff dann das Wort, um festzustellen, dass ein baldiger Tod die beste Sache wäre, die ihm passieren könnte und gute Besserung wäre etwa so sinnvoll, wie einem Tauben eine Musikkassette zu schenken.
Diese Klarheit hat mich geprägt, weil ich in meiner Krankengeschichte mit schier grenzenlosen Optimismus überschüttet wurde. Das würde schon wieder oder auch die Bemerkung, dass ich doch positiver denken müsse, weil dies Heilungskräfte freisetzt, kenne ich nur zu gut. In meiner Wahrnehmung kommt diese Haltung, auch in anderen Zusammenhängen, immer von Leuten, denen es besser geht. Sei es nun der Erfolg im Job, der Schlag bei Frauen oder die eigene Gesundheit.

Ich habe unter ebenfalls erkrankten nur höchst selten gehört, dass jemand "mal lachen" sollte. Mich stört der Subtext eigentlich viel mehr. Solche Aussagen schleifen Probleme ab, wenn es mit "Krönchen richten" oder "positiven Denken" getan ist, ist das Problem klein, vielleicht sogar eine Nebensächlichkeit. Diese Haltung geht mir sehr gegen den Strich.

Insbesondere im Arbeitsleben gibt es einen Optimismus, der eigentlich Machtmissbrauch ist, wenn es beispielsweise heißt, dass "wir nun positiv in die Zukunft schauen müssen" oder ein individuelleres "sie schaffen das schon".
Pessimisten sind mir ebenso zu wieder: Ich hatte eine Kollegin, die um 10.26 Uhr in die Redaktion kam und meinte, dass sie "ohne Kaffee" noch nicht ansprechbar sei, um 12.30 Uhr verbesserte sich die Lage nicht, weil ihr zu kalt/warm war. (Diese Aussage war vom Kalender abhängig), Vorabend stellte sie dann das große ganze in Frage. Es sei doch ohnehin aussichtlos. Wenn es nach ihr ginge, hätten wir unendlich viele Tiefpunkte im Wocherythmus.
Noch schlimmer finde ich den Urlaubspessimisten. Ich reise immer in ein eher abseitsstehendes Hotel, was dazu führt, dass dort kein "massentouristisches Publikum" ist. Vor drei Jahren traf ich auf ein Ehepaar, um die Rente, aus dem Großraum Hamburg.Diese Leute meinten jeden Morgen, was sie denn tun mögen, wenn es heute regnet, ob sich dieses oder jenes dann überhaupt lohnt, am Mittag sinnierten sie darüber, dass das Buffett im Vorjahr noch heißer war, um Abend sich über das Animationsprogramm zu beklagen.

Überhaupt kein Verständnis habe ich über "Es regnet, ich kann heute X nicht machen" oder auch Leute, die Sätze, wie "Der Mensch ist das größte Raubtier vor sich rumtragen, um sich im höchsteigenen Weltschmerz zu suhlen
Ich habe den Eindruck, dass es Menschen gibt, die ihren Lebenssinn im Luftverpesten finden.
Ich bin ganz froh, dass ich mich binnen weniger Augenblicke immer wieder auf einen Realitätsmodus einfangen kann. Das macht mein Leben besser, weil ich negatives nicht wegdrücke und positive Dinge nicht als Selbstverständlichkeit betrachte.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #12
Ich neige selbst eher zum Optimismus, und kann daher wohl tendenziell besser mit optimistischen Gemütern. Wobei ich einen
konstruktiven Optimismus eher als "das beste draus machen" sehe. Probleme ignorieren oder klein reden funktioniert nicht und finde ich nervig bis schädlich.

Umgekehrt kann ich aber auch gar nicht gut mit eingefleischt pessimistischen Menschen. Ist für mich auch so ein bisschen Konversationskiller, denn in "alles ist schlecht" mag ich nicht einsteigen, aber andere Optionen bleiben da auch kaum. Weswegen ich Personen eher meide, die dauernd so drauf sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
B
Benutzer174589  (36) Sehr bekannt hier
  • #13
wenn es regnet, ärgere dich nicht, denn dann regnet es immer noch
Und der meiste Regen fällt eh vorbei 😅

Ich bin ein grundsätzlich optimistischer Mensch. Wenn man mich deshalb für naiv hält, umso besser, das Glück gehört den Dummen. 🤪

Ernsthaft, das ich eine positive /optimistische Grundeinstellung habe, ändert nichts daran, dass ich Probleme wahrnehme und sehe und aufstehe/was tue, wenn (mir) etwas nicht passt. Ich nehme nicht Dinge hin und denke, dass es sich von allein lösen wird.

In meinem Job hab und hatte ich mit mehr oder weniger schwer chronisch erkrankten und auch sterbenden zu tun, in jeder Altersklasse.
Ich erinnere mich nicht daran, dass es aufgrund meiner Art dort jemals Probleme gegeben hat. Eher werde ich dann als Sonnenschein bezeichnet und in man gibt mir gern Menschen an die Hand, die zu sehr in sich kreisen.

Pessimisten mag ich privat gar nicht. Ich steh nicht so auf Probleme wälzen und noch schlimmer finde ich es, wenn Menschen alles doof und blöd und falsch finden, was irgendwie, irgendwo passiert. Das ist anstrengend und super nervig.

Absolute Optimisten, im Sinne "das wird schon (auch wenn wir nichts tun)" nerven mich aber auch.

Ein Hang zur Realität tut dem Ganzen natürlich gut, so sind bei beidem Extreme vielleicht nicht so optimal.
 
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