• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Wie geht Ihr mit einer Trennung um?

BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #1
Aus aktuellem Anlass (siehe Status): Wie geht Ihr damit um, wenn sich Euer Partner von Euch trennt - vor allem dann, wenn Ihr wisst, dass Ihr schuld seid?

Gestern Abend hat mich meine "Freundin" (ist noch nicht gänzlich abgeschlossen, aber morgen isses wohl soweit) um eine "Auszeit" gebeten. Im weiteren Gespräch habe ich schon mitbekommen, dass das mit der "Auszeit" wohl vorsichtig und freundlich formuliert war, denn nichts außer Ihren Gefühlen kann sich innerhalb dieser Auszeit ändern, das weiß ich.

Sie kann nicht mehr damit leben, dass ich erstens so selten da, zweitens sehr unselbständig und drittens sehr familienbezogen bin - was auch für einige Probleme sorgt, da ich zwischen den Stühlen sitze. Sie sagt, es reicht nicht mehr für eine Beziehung.

Ich kann nicht sagen, ich hätte es nicht gemerkt, aber wir hätten uns eigentlich an diesem Wochenende sehen sollen, und da wollte ich ansprechen, dass was in der Beziehung falsch läuft. Nun war sie krank, und im Telefonat am Dienstag klang sie schon ziemlich pissig und distanziert (wobei ich die Sätze "mir geht's nicht so super" und "bleib bitte zuhause" durchaus unterschiedlich auffasse...). Tja, dieses Gespräch ist nun ja überflüssig.

Verkomplizierend kommt hinzu, dass sie sich eine größere Summe von mir geliehen hat und ihr Angebot im Raum steht, dass sie nun doch einen Kredit aufnimmt, um das Darlehen bei mir zu tilgen (vertraglich geregelt, da ist kein Problem, und wir gehen im Guten auseinander). Ich bin da hin- und hergerissen: Einerseits weiß ich, welche Probleme sie dadurch hätte, andererseits weiß ich nicht, ob ich es ertrage, dass die Frau, die ich liebe, jeden Monat Geld überweist und ich die Eingänge auf meinem Konto als Dokumente meines Versagens monatlich präsentiert bekomme. Meine Sachen hole ich immerhin morgen schon mal bei ihr ab, das macht's dann hoffentlich danach leichter - und wenn sie mich doch zurück will (0,5% Chance, schätze ich), kann ich sie immer noch wieder mitbringen.

Ironie des Schicksals: Familiär bedingt stehen bei mir größere Veränderungen ins Haus, die sie zumindest hätte wahrnehmen können.

Wie ich damit umgehe: Auf der Couch liegen und heulen. Auf der Couch sitzen und weinen. Vorm Computer hocken und flennen. Im Baumarkt die glücklichen Paare einkaufen sehen und im Auto auf dem Parkplatz weinen. Mir bewusst werden, dass ich die Frau, die ich liebe, nie wieder in den Arm nehmen, streicheln, küssen werde, und weinen. Meine dunklen Gedanken zu beherrschen versuchen und flennen. Ich bin eigentlich nicht nah am Wasser gebaut, eher im Gegenteil. Aber so wenig überraschend das kam (ich hatte unter der Woche schon das ungute Gefühl), so sehr zieht es mir trotzdem den Boden unter den Füßen weg. Ich kann witzige Werbespots gucken, Scrubs, HIMYM undsoweiter - ich kann nichts zum Lachen finden. Im Gegenteil: Geht es um Beziehungen und Liebe, schießen mir die Tränen in die Augen.

Und das Schlimmste ist, dass ich es verbockt habe. Ich kann auf niemanden sauer sein. Außer auf mich selbst, dafür, dass ich bin, wie ich bin, und mich nicht ändere. Bisher war meine Freundin zumindest die eine Konstante im Leben, und ich kann durchaus sagen, dass sie mir schon das Leben gerettet hat. Und nun hab ich das Gefühl, dass ich gar nichts mehr habe: Einen Job, den ich nicht leiden kann und der nix einbringt; mein großes Hobby habe ich stark eingeschränkt und im Moment auch keinerlei Lust drauf; keine Freunde bis auf einen; meine Familie fliegt auseinander, so dass ich nicht mal mehr Geburtstag feiern kann... Ich dachte immer, 2012 könne nicht schlimmer werden als 2011 - aber es geht anscheinend immer schlimmer, immer tiefer...
 
M
Benutzer Gast
  • #2
Okay, das ist frisch, da darf man kurz in Selbstmitleid versinken. Allerdings finde ich ganz ehrlich diese "Buhuhu, ich bin Schuld, weil ich einfach ich bin"-Nummer grauenhaft. Ja, du bist du und wenn dies der Grund der Trennung ist, dann passt ihr einfach nicht zusammen. Da aber von "Schuld" zu reden, halte ich für Schwachsinn.

Gib dir mal n paar Tage Zeit, da kannst du auch ruhig rumflennen, aber dann heißt es, wieder auf die Beine zu kommen. Neue Hobbies suchen, Freundeskreis erweitern, Abstand von familiären Problemen nehmen.

---

Achja, meine Ex und ich haben uns auch getrennt, weil "ich ich bin", zumindest könnte man es genau so sagen. Letztendlich waren es unterschiedliche Bedürfnisse, wir haben dies erkannt und es kam entsprechend zur Trennung.
Eine Heul-Phase gab's. 5 Minuten. Danach saßen wir wieder lachend im Wohnzimmer, weil wir absolut im Guten auseinandergegangen sind.
 
Ezio Auditore
Benutzer113476  (38) Benutzer gesperrt
  • #3
Als die Beziehung mit meiner Ex in die Brüche ging, hat es noch einige Wochen gedauert, bis es in unsere Köpfe eingedrungen ist. Manchmal ist man halt etwas langsam. Von daher war es dann nicht mehr wirklich so schwierig letztendlich Abstand zu nehmen und es offiziell machen. Trotzdem fühlte ich mich, wie auagekotzt, doch das vergeht. Mein Mittel zur Lösung war Rumhurerei. :ashamed: Andere besaufen sich oder suhlen sich im Selbstmitleid.

Das ist jetzt zehn Monate her und seit zwei Monaten hab ich 'ne neue Freundin. Das Leben geht weiter. Ich hab meine Ex echt geliebt, wir waren fast fünf Jahre zusammen, aber irgendwann hat's doch nicht gepasst und knapp ein Jahr später lieber ich eine andere Frau. Neues Spiel, neues Glück.

Immer nach Vorne schauen, das wird schon. Man darf nur nie aufgeben..
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #4
fühl dich mal gedrückt.

lass es dir die ersten tage ruhig kacke gehen, kann guttun im endeffekt. aber pass auf, dass es nicht zu lange wird.
du bist garantiert nicht schuld dran, nur weil du bist, wie du bist. es passt halt einfach nur nicht (mehr) mit dir und ihr zusammen. auch wenn du es jetzt nicht hörern willst/kannst, aber früher oder später kommt jemand, der exakt zu dir passt. sie hat es anscheinend nicht oder "nur" für eine gewisse lebensspanne getan.

mir hats geholfen, mich abzulenken, irgendwie raus und mich beschäftigen. irgendwas anderes machen, was man nicht mit dem partner gemacht hat, demnach auch ruhig neues probieren oder so.
 
Blueberry
Benutzer109511  (30) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Hallo,

kann dich voll verstehen,eine Trennung tut immer weh.
Dass du die ersten Wochen am Boden bist,viel weinen musst und durch nichts Verbesserung eintritt ist wohl normal.
Dass diese Phase 5 Minuten dauert wie bei Enfant ist aber wohl eher die Ausnahme.
Gib dir Zeit,die Wunden heilen zu lassen,lenk dich mit Sport oder einem anderen Hobby ab.
Und schäm dich nicht für Selbstmitleid-das ist so kurz danach erlaubt!Es darf nur nicht überhand nehmen.

Fühl dich virtuell gedrückt,alles gute!
 
M
Benutzer Gast
  • #6
Off-Topic:
Oje, als ich den Thread gerade gesehen habe, dachte ich nicht, dass er tatsächlich auf Dich bezogen ist. Das tut mir wirklich total leid, ihr wart (?) ja echt ganz schön lange zusammen... :frown:

Wie kommt es denn, dass ihr bisher nie an den Problemen gearbeitet oder darüber gesprochen habt? Dieses "nicht damit leben können" baut sich doch erst über einen gewissen Zeitraum auf und ist nicht von heute auf morgen plötzlich da. Oder wusstest Du gar nicht, dass sie das so massiv stört, was sie eben stört?

Es tut mir ehrlich leid für Dich, man merkt, dass es Dir richtig schlecht geht. Falls das wirklich das Ende ist, hoffe ich, dass ihr in Gesprächen noch ein paar Dinge klären könnt und Du was für Dich aus der Sache mitnehmen kannst. Es ist auf jeden Fall falsch zu denken, dass Schluss ist, weil Du Du bist. Es ist auch Schluss, weil sie sie ist und ihr beide zumindest aus ihrer Sicht nicht so weitermachen konntet.

Um Deine Frage zu beantworten, wobei ich auch glaube, dass das gerade nicht sonderlich von Belang für Dich ist: Ich heule, weine und flenne auch erst mal immer und überall. :zwinker: Beim Letzten hab ich sogar fast auf den Tag genau zwei Jahre lang nahezu täglich geheult - gerade auch mit dem Wissen, dass ich diejenige war, die's verbockt hat. Ich hab mir dann zu allem Überfluss selbst Salz in die Wunde gestreut und aus der Ferne beobachtet, wie er jetzt wunderbar mit seiner Neuen genau das hat, was ich ihm damals nicht geben konnte. Ganz großer Mist sowas. Es ist also sicherlich leichter, wenn man die Schuld auf dem anderen abladen oder irgendwelche äußeren Umstände dafür verantwortlich machen kann. Die "Hätte ich doch..."s machen einen fertig, lass Dich auf diese Gedankenspielchen gar nicht erst ein. Bringt sowieso alles nichts, das Leben läuft nunmal (in dem Fall leider) vorwärts.

Ich bin zum Glück kein Maßstab, weil Extremfall³, aber selbst bei mir kam dann der Tag, an dem ich die Sache für mich abhaken wollte und es auch so halbwegs geschafft habe.

Ich wünsche Dir viel Kraft für die nächste Zeit. Falls Dir schreiben hilft, ist das Forum ja bekanntermaßen eine ganz gute Anlaufstelle. :knuddel:
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #7
Off-Topic:
und schon wieder fehlt mir der Smiley für "kumpelhaft in den Arm nehmen", also ersatzweise die Mädchen-Variante: :knuddel:


Hi,

sch... auf "ein Mann heult nicht". Lass es 'raus, Heulen kann befreien und überreizte Nerven beruhigen. Das wird jetzt paar Tage so gehen und dann nachlassen, mach Dir da keine Sorgen. Irgendwann ist der größte Schmerz-Stress abgebaut und dann hört das von alleine auf. In was es dann übergeht, solltest Du aber genau beobachten, denn von da an hat man es weitgehend selbst in der Hand, wie man mit dem Schmerz und dem Verlust umgeht.
Du schreibst, Du hast in den letzten Jahren Dein großes Hobby vernachlässigt. Jetzt (sagen wir: nächste Woche :zwinker:) ist der perfekte Zeitpunkt, sich da wieder reinzuhängen. Das gibt Dir ein Ziel und es lässt Dich auch wieder Positives spüren. Ganz wichtig in einer Phase, in der Einem Alles nur noch sch... vorkommt.

Und auch ich muß noch paar warme Worte zu dem "ich bin Alles schuld" loswerden: jemand, der seine(n) Partner(in) schlägt oder andere Gewalt anwendet, ist alleine Schuld. Jemand, der fremdgeht, ist alleine schuld. Jemand, der ständig lügt, ist alleine schuld. Aber nicht jemand, der so ist wie er ist. Wenn das zum Ende einer Beziehung führt, dann hat entweder niemand schuld, weil es eben einfach nicht gepasst hat oder beide, weil beide lange Zeit versäumt haben, daran zu arbeiten, wie man damit umgehen kann. Also zieh Dir den Schuh nicht an, sie wird auch ihren Teil dazu beigetragen haben, und wenn es "nur" ist, daß sie eben viel zu spät den Mund aufgemacht hat.

Was das Geld angeht: wenn sie den Vorschlag gemacht hat, dann nimm ihn an. Erstens ist es ihr Problem, zweitens sagst Du selbst, daß Du es auch seltsam findest, noch lange ihren Namen auf Deinen Kontoauszügen zu lesen (daß es auch dem Abschliessen der Beziehung nicht förderlich ist, muss man ja nicht dazu sagen) und drittens ist es wohl auch für sie einfacher so. Dann kann auch sie abschliessen und hat den Druck weg, Dir gegenüber noch weiter verpfilchtet zu sein. Es muss also nicht nur neagtiv für sie sein.

Mein letztes Beziehungende war auch sehr schmerzhaft und auch bei mir kamen noch paar andere Dinge dazu. Nach paar Tagen heulen, heulen und heulen kam dann ziemlich schnell eine trotzige "jetzt-erst-recht"-Phase und die Erkenntnis, daß sich in meinem Leben mal 'was ändern muss. Das habe ich auch ziemlich schnell angepackt, hatte auch viel Glück in der Zeit, und es hat mein gesamtes Leben sehr postiv und nachhaltig verändert. Ohne dieses "Erlebnis" wäre ich heute nicht da, wo ich jetzt bin.
Auch wenn das i.M. wohl verständlicherweise überhaupt nicht in Deine Gedankenwelt passt: die Sch... jetzt kann auch 'ne Riesen-Chance sein.

Alles Gute!
Mark11
 
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #8
Erstmal vielen Dank für den Zuspruch. Ihr helft mir allein schon beim Reflektieren.

du bist garantiert nicht schuld dran, nur weil du bist, wie du bist.

Es ist auf jeden Fall falsch zu denken, dass Schluss ist, weil Du Du bist. Es ist auch Schluss, weil sie sie ist und ihr beide zumindest aus ihrer Sicht nicht so weitermachen konntet.

Aber nicht jemand, der so ist wie er ist. Wenn das zum Ende einer Beziehung führt, dann hat entweder niemand schuld, weil es eben einfach nicht gepasst hat oder beide, weil beide lange Zeit versäumt haben, daran zu arbeiten, wie man damit umgehen kann.

Stellt Euch einfach nur ein 34-jähriges Kind vor...
Um das genauer auszuführen: Ich bin bei meinem Großeltern aufgewachsen, weil meine Mutter arbeiten musste. Ich war quasi das dritte Kind. Entsprechend behütet war ich auch. Und faul. Hausarbeit war praktisch nicht zu verrichten. Und so richtig mag ich sie immer noch nicht. Beim Kochen beispielsweise beschränk(t)e ich mich aufs Zuarbeiten, also Schnippeln etc., und das in einer Geschwindigkeit, dass sie das alleine schneller hingekriegt hätte. Wenn ich da war, hab ich auch von selbst nichts im Haushalt gemacht - ich hab das lieber mit ihr zusammen gemacht (arbeitsteilig). Die letzten Wochen weniger, aber sie war auch im Umzug und bei der Wohnungsrenovierung, und mir war ihre Heimarbeitsaufteilung noch nicht klar. Und nein, direkt aufgefordert hat sie mich nie (in dem Sinne: "Du tust das, ich mach das") - sie ist verschwunden, hat was angefangen, und wenn ich es gemerkt habe, hab ich meinen Teil beigetragen. Auch motiviert hat sie mich nie (so in etwa, dass sie mir ein Küsschen als Startzeichen gegeben hätte). Dafür war sie einfach nicht der Typ. Eher: Wenn mein Freund sich nicht bewegt, mach ich's halt alleine. Und ich vermute, sie hat das dann nicht einfach so alleine gemacht...

Tja, und daran, dass ich bei meiner Oma wohne, hat sich nichts geändert. Mein Arbeitgeber ist mein Onkel. Das Auto, das ich fahre, ist ein Firmenwagen. Wenn das alles gut ginge, wäre das wohl kein Problem. Nur liegen meine Großmutter und mein Onkel mittlerweile derart über Kreuz (und daran ist seine Verlobte hauptsächlich schuldig), dass sie nicht mal mehr miteinander sprechen und man mit ihnen nicht mehr gemeinsam Geburtstag feiern kann. Hinzu kommt, dass ich mit meiner Arbeitssituation sowohl finanziell als auch im Verhältnis zu meinem Onkel nicht sehr glücklich bin. Nicht nur, dass er meinen Job durchaus erpresserisch einsetzt. Auch ist er nicht bereit einzusehen, dass ich bestimmte Dinge logisch einfach nicht verarbeiten kann, die für ihn (studierter Informatiker ohne Abschluss) selbstverständlich sind. Er hat sich - wie er sagt - fast alles selbst beigebracht und verlangt das auch von mir, nur bin ich leider kein Autodidakt. Bei mir dauert das sehr viel länger. Was zusätzlich für Druck sorgt.

Dass ich bei meiner Oma wohne, hat auch noch einen Nebeneffekt: Ich werde weiterhin bekocht. Das liegt aber daran, dass sie Diabetikerin ist und zu bestimmten Zeiten spritzen muss und dass ich erst nach 19 Uhr nach Hause komme. Beim Kochen helfen kann ich da gar nicht mehr, da ist das Essen schon fast fertig. Helfen kann ich beim Staubsaugen, Gardinenwaschen, Fensterputzen und sowas. Einkauf bedingt, denn meistens schleppt sie - aus Prinzip - 20 Kilo Einkaufstaschen nach Hause. Einkaufen kann ich praktisch nur alles das, was sie hier in fußläufiger Umgebung nicht kriegt oder zu schwer ist, wie Sechserpacks Wasser...

Nächstes Problem: Ich schlafe nachts schlecht, kurz oder unterbrochen. Heißt: Vor drei Uhr, zuletzt vier Uhr, schlafe ich nicht ein, ganz egal, wann ich mich hinlege. Wenn ich einschlafe, habe ich oft Alpträume, durch die ich wach werde. Nur am Wochenende konnte ich meist gut - und lange - schlafen. Noch so ein Problem: Wenn sie mich nicht geweckt hat an den maximal zwei Wochenenden im Monat, hab ich durchaus bis 13 Uhr ausgeschlafen. Auch, weil ich mein Handy als Wecker entweder überhört oder ausgemacht habe und wieder eingeschlafen bin. Nicht hilfreich.

Klingt alles nicht gerade nach einem 34-jährigen Traummann, oder?

Und der Grund, warum wir uns so selten gesehen haben: 17 Wochenenden im Jahr spielt der HSV zuhause, und ich hab eine Dauerkarte, seit ich 18 war. Das wollte ich nicht aufgeben, denn diese Karte einmal aufzugeben, bedeutete, erstmal nicht wieder eine zu kriegen: Stehplatz, und jedes Jahr wird das 33.000 Karten umfassende Dauerkartenkontingent voll ausgenutzt. Diese Karte (direkt hinter dem Tor in der Kurve) kostete mich letztes Jahr 187 Euro, eine Sitzplatzkarte auf dem schlechtesten Platz (Ecke, unter dem Dach) 275. Ein Sitzplatz in der Kurve kostet schon 358 € - für mich zu teuer.
Dazu kam der Umstand, dass meine Oma seit 1968 campt, und für mich gehört der Campingplatz zu jedem Jahr dazu. Glücklicherweise war der von der bisherigen Wohnung meiner ... nur knappe 40 Kilometer weg, das heißt, ich konnte es immer irgendwie mal einrichten, wobei auch auf dem Campingplatz immer genug Arbeit anfällt und sich meine Oma dort nachts alleine unwohl fühlt. Das heißt, auch die Zeit war knapp bemessen.

Klingt das jetzt eher nach Schuld?

auch wenn du es jetzt nicht hörern willst/kannst, aber früher oder später kommt jemand, der exakt zu dir passt. sie hat es anscheinend nicht oder "nur" für eine gewisse lebensspanne getan.

Komisch, wie wenig man einen Satz, den man selbst hier im Forum dutzende Male geschrieben hat, gebrauchen kann, wenn man ihn selbst lesen muss...

Diese Auszeit/Trennung tut auch so weh, weil ich dachte, wir hätten uns beide Mühe gegeben, dass es funktioniert. Schließlich war es schwer genug, überhaupt eine Freundin zu finden. Sie ist/war meine erste, und das im Alter von 27. Woran meine mangelnde Reife schuld ist, einhergehend mit einem soliden Grad an Soziophobie aus der Kindheit (Klassenidiot und -schwächling, der bei falscher Antwort im Unterricht ausgelacht wird, zieht sich zurück, liegt fortan mündlich konstant Note 4-5 und will mit keinem was zu tun haben). Mangelnde Reife, von der ich weiß. Denn ich weiß, dass ich in der Birne bestensfalls Mitte bis Ende 20 bin (abzüglich Alkohol- und Sexexzessen).

Nun sag mir mal: Welche Frau nimmt einen stark übergewichtigen und durchschnittlich hässlichen Mann Mitte 30, der denkt wie Ende 20, nicht allzu fleißig, verpennt ist und noch bei seiner Großmutter wohnt?
Die eine war schon ein Wunder, als ich tatsächlich so alt war, wie ich heute im Kopf bin...

irgendwas anderes machen, was man nicht mit dem partner gemacht hat, demnach auch ruhig neues probieren oder so.

Tja, aber da gibt's eigentlich nichts. Nichts, was mich interessieren würde. So ticke ich leider nicht. Ich hab früher gern Fußball gespielt, aber meine Gelenke machen das nicht mehr mit. Auch Tennis liegt schon mein halbes Leben zurück...

Wie kommt es denn, dass ihr bisher nie an den Problemen gearbeitet oder darüber gesprochen habt? Dieses "nicht damit leben können" baut sich doch erst über einen gewissen Zeitraum auf und ist nicht von heute auf morgen plötzlich da. Oder wusstest Du gar nicht, dass sie das so massiv stört, was sie eben stört?

Dass es sie so massiv störte, ahnte ich erst in den letzten Tagen bewusst. Aber nein, darüber geredet haben wir nur vor ein paar Jahren mal, seitdem nicht mehr. Das ist auch etwas, das sie falsch gemacht hat: Sie hat nie von sich aus über ihre Gefühle gesprochen. Das tut sie nie. Sie schluckt alles runter. Sie hat mir auch zum letzten Mal vor ein paar Jahren expressis verbis gesagt, dass sie mich liebt - nur in Mails hat sie es mir geschrieben (ist ja auch einfacher), obwohl ich es gern gehört hätte (und sie das wusste). Heute bewerte ich das durchaus anders als damals...

Hinzu kam, dass sie massive Familienprobleme hatte, weil ihr Vater seine Familie (einschließlich seiner Tochter) von sich weggestoßen hat (was wiederum auf seine Freundin zurückgeht, die lügt, betrügt und intrigiert, um zu erreichen, was sie will). Das hat sie sehr mitgenommen. Deswegen ist sie auch aus der Wohnung im Elternhaus ausgezogen in eine neue Bude. Und, so hat sie es mir erklärt, jetzt wo nach dem Umzug und der neuen Familienordung (die Familie besteht nun aus ihr und der Familie ihres Bruders), sei ihr das mit uns klar geworden...

Das Gemeine an dieser Situation ist, dass ich ihre ganze Verfassung anders verstanden hätte, hätte ich gewusst, dass sie an unserer Beziehung oder an ihren Gefühlen zu mir zweifelt. Ich war allerdings davon ausgegangen, das käme vom Stress mit der Familie und den daraus sich ergebenden Konsequenzen, und darum wollte ich auch in der Zeit wegen ihrer Laune mir gegenüber kein Fass aufmachen. Ich wollte ihr nicht noch eine zusätzliche Baustelle geben, zumal das alles in die Weihnachtszeit und den Jahreswechsel fiel.

Was das Geld angeht: wenn sie den Vorschlag gemacht hat, dann nimm ihn an. Erstens ist es ihr Problem, zweitens sagst Du selbst, daß Du es auch seltsam findest, noch lange ihren Namen auf Deinen Kontoauszügen zu lesen (daß es auch dem Abschliessen der Beziehung nicht förderlich ist, muss man ja nicht dazu sagen) und drittens ist es wohl auch für sie einfacher so. Dann kann auch sie abschliessen und hat den Druck weg, Dir gegenüber noch weiter verpfilchtet zu sein. Es muss also nicht nur neagtiv für sie sein.

Das ist ein gutes Argument. Ich war bisher hin- und hergerissen, weil es mir vorkam, als würde ich mit der Bitte, sie möge das mit dem Kredit machen, endgültig unsere Beziehung und jedes Fünkchen Hoffnung begraben.

So ganz aufgeben kann ich aber irgendwie auch nicht. Jedenfalls nicht bis zum Gespräch. Und sie wird reden müssen. Das ist sie mir nach fast acht Jahren einfach schuldig. Mindestens die Frage, ob sie das mit der Auszeit immer noch ernst meint (und ich also noch eine ernsthafte Chance habe) oder das nur die vorsichtige Formulierung für eine endgültige Trennung auf Raten war, wird sie mir beantworten müssen. Ich werde zwar trotzdem meine Sachen mitnehmen (die eigentlich in letzter Zeit angewachsen waren, d.h., ich wollte wieder mehr Zeit mit ihr verbringen als zuletzt und meinen Lebensmittelpunkt ein Stück in ihre Richtung verschieben), aber das muss ja nicht für immer sein.

Tja, und nun sehr Ihr auch, wohin Eure Hilfe führt: Ich denke strukturierter, klarer - und schreibe einen laaangen Roman als Antwort... Danke!
 
g_hoernchen
Benutzer70315  (35) Beiträge füllen Bücher
  • #9
Hallo,
erstmal tut mir leid, was geschehen ist. Eine Trennung (und vor allem nach so langer Zeit) ist ein harter emotional- besch**** Batzen! Dass du jetzt heulst - verständlich. Dass du jetzt hart mit dir ins Gericht gehst - nicht gut, aber auch verständlich. Auch, dass du dir jetzt selbst die Schuld gibst, überrascht mich nicht. Warum ? Weil es immer leichter ist, sich selbst die Schuld zu geben, als die ganzen verschiedenen Komponenten mit einzubinden, zu reflektieren, nach Gründen zu suchen. Und vor allem ist es leichter, weil man schwer an sich ranlassen kann, dass die Trennung das Ergebnis einer Entwicklung ist, ganz ohne Schuld.
Klingt alles nicht gerade nach einem 34-jährigen Traummann, oder?
Ehrliche Meinung? Nein, das klingt ganz und gar nicht nach einem Traummann.
Beim Lesen deines Textes hatte ich eigentlich immer nur einen Spruch auf den Lippen: "Krieg endlich deinen Arsch hoch" Um deiner selbst willen, nicht wegen deiner (Ex)Freundin, nicht für jemand anderen.

Du bist sehr familienbezogen. Ich kann das nachvollziehen, wenn ich lese, dass du bei deinen Großeltern aufgewachsen bist und bei deinem Onkel arbeitest und zudem noch aushalten musst, dass die Parteien einander nicht unbedingt freundlich gestimmt sind.
Auch, dass du ein Verantwortungsgefühl ggü deiner Oma hast, verstehe ich.
Aber: In meinen Augen bremsen dich all diese Dinge, sie sind wie eine riesige Mauer. Du hast eigene Traditionen entwickelt, die dir scheinbar heilig sind. (Campen, HSV-Dauerkarte) du willst nicht damit brechen. Und weißt du, all diese Dinge sind nicht schlimm, aber ich glaube dadurch bist du ein wenig blind geworden für die Bedürfnisse deiner Freundin. (und sie ihrerseits vermutlich auch).
Du schreibst selbst, deine Freundin war für dich das konstanteste in deinem Leben. Aber kann es sein, dass du dann irgendwann aufgehört hast an der Beziehung zu arbeiten?

Und nochmal: Zu einer Trennung gehören immer 2. Mark11 hat das schon richtig aufgeführt, von alleiniger Schuld würde ich auch nur dann sprechen, wenn es sich um bspw häusliche Gewalt, Fremdgehen, Schmutz handelt.

Beispiel: Haushalt. (ich traue dir zu, dass du das selbst so reflektiert sehen kannst, momentan aber scheint es schwierig zu sein)

Sie ist die aktive im Haushalt, kocht, putzt, whatever. Du machst nichts (nicht viel) aus reiner Gewohnheit heraus. Der Verwöhnte, der bisher solche Arbeiten nicht verrichten musste. Es ist wichtig, Perspektiven zu beachten. Sie hat nichts gesagt - du hast nichts von selbst gemacht. Sie hätte dich mal in den Arsch treten müssen. Du hättest auch von allein drauf kommen können. -> Ergo: Es geht um ein Problem, aber wer es verursacht, das kann man nicht einfach beantworten.

Und darum nützt es auch nicht, sich daran aufzuhängen. Na klar, du heulst jetzt, weil es so frisch ist. Und du wirst mit dem Schmerz leben müssen. Gestatten, dies ist dein neuer Begleiter und er wird noch eine ganze Weile hartnäckig an dir kleben.
Falsche Strategien : Sich a) dem hinzugeben oder b) mit aller Gewalt zu verdrängen. Der Liebeskummer wird nicht einfach verschwinden, aber dein Leben auch nicht.

Nimm dein Hobby wieder in Angriff. Du hast wenig Freunde, änder was dran! Du hast Erfahrung im Forum und weißt theoretisch, was man dir jetzt raten würde.

Was noch wichtig wäre : ein(!) klärendes Gespräch, um ihre Sicht der Dinge zu erfahren. Sie ist zu spät damit herausgerückt, das ist definitiv wahr! Das brauchst du dir auch nicht ständig vorhalten, indem du versuchst die Schuld auf dich abzuwälzen. Sie hätte einfach den Mund aufmachen müssen. Darum ist es aber auch wichtig in meinen Augen, um mit der Sache abzuschließen oder eventuell an der Beziehung zu arbeiten, zu klären, woran es gelegen hat.
 
C
Benutzer115518  (29) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Ich bin mal ehrlich..

In dem Fall das ich schuld bin, schnapp ich mir meine Kumpels & nen paar Flaschen und dann geben wir uns hart, dabei "sprich" ich mich dann aus. Und weiter kanns gehen.

Der große Nachheuler bin ich ehrlich gesagt nicht.

Jeder hat seine eigene Art damit fertig zu werden, also wer mich jetzt verurteilt. FU.
 
Fuchs
Benutzer10855  Team-Alumni
  • #11
Klingt das jetzt eher nach Schuld?

Nein, eigentlich nicht. Vielleicht sollte ich mal ein paar Worte zum Thema Schuld verlieren. :zwinker:

Eine Beziehung läuft darauf hinaus, dass man in enger Interaktion sein Leben miteinander teilt. Das dabei Fehler passieren, man den anderen gar verletzt und es nicht immer fair zugeht, ist unvermeidlich. Wichtig ist der Umgang mit diesen Problemen, Ehrlichkeit, Mut zur offenen Kommunikation und der konstante Wille, an der Beziehung zu arbeiten. Jeden Tag und nicht nur, wenn es gerade schön ist (das ist es nämlich nicht immer!).

Ich sehe nicht ein, warum du es dir alleinig ankreiden sollst, für die Situation veranwortlich zu sein, wenn sie dir schon früher hätte sagen können, dass sie Probleme sieht? Wenn es sie so gestört hat, dass du nicht im Haushalt anpackst, hätte sie das nicht schweigend schlucken dürfen, sondern dir auch vermitteln bzw. dir in deinen faulen Hintern treten müssen! Selbst wenn du nicht aus voller Kraft alles Erdenkliche getan hast, um diese Beziehung zu erhalten, meinst du, dass sie das gemacht hat?

Vielleicht erweckt das den Eindruck, dass ich ihr die Schuld zuschieben will, aber das ist so nicht korrekt. Ich will dir nur eröffnen, dass die Schuldfrage nicht so einfach zu beantworten ist. Und ganz im ernst: weitergebracht hat die Beantwortung dieser Frage wirklich die wenigsten Paare.

Mein Eindruck ist, dass ihr euch ausgelebt habt und das sogar stillschweigend und wissend. Hättest du nicht geahnt, dass es so kommt, hätte dein Thread gelautet: "Freundin macht überraschend Schluß, was nun?" - aber so habt ihr euch doch beide nicht mehr umeinander bemüht?

Verhindern hättest du das vielleicht können (vielleicht, weil auch sie dazu hätte mitziehen müssen, was fraglich ist), aber nun ist es zu spät. Das musst du jetzt primär akzeptieren lernen um dann später deine Schlüsse daraus ziehen.

Ich glaube, deine heftigen Gefühle kommen daher, dass du dich nun schuldig fühlen willst und es momentan auch sehr einfach ist, all diese Dinge an dir zu finden, die dich in den Augen anderer Menschen so mangelhaft erscheinen lassen. Fakt ist aber auch: so schlimm kannst du nicht sein, wenn diese Frau es ganze 8 Jahre mit dir ausgehalten hat. Meine Güte, 8 Jahre? :eek:

Wirklich: ich habe da gewaltigen Respekt vor. Meine Beziehung habe ich schon innerhalb von 5 Jahren kaputt machen können und sie war auch eine Geduldige...

Prügel ruhig eine Zeit lang auf dich ein und merke dir den Schmerz, denn das wird dir später (hoffentlich) helfen, Dinge an dir zu ändern um nie wieder in eine solche Situation zu geraten. Das ist momentan auch wichtiger, als zu verstehen, was da genau passiert ist. Das wirst du mit etwas Abstand weitaus besser tun können. Dieses Ende kann für dich nun jedoch eine große Chance sein, dein Leben grundlegend zu ändern. Ich bin bspw. an meinen Trennungen womöglich sogar stärker gereift als an den eigentlichen Beziehungen. Bspw. war meine erste Trennung auch aufgrund meiner mangelnden Selbstständigkeit passiert, so dass ich genau das an mir korrigiert habe und mittlerweile einen sauberen, eigenen Haushalt führe und auch besser als manch anderer kochen kann. Das hat mich sogar so stark gemacht, dass ich mit meiner Freundin wieder zusammenkam, wobei da maßgeblich auch eine Menge Glück zu gehörte. Bei der zweiten Trennung war es dann härter und ich musste mich allgemein stärker mit der ganzen Beziehungsproblematik beschäftigen. Sprich: ohne die wüsste ich weitaus weniger über Menschen und würde vielleicht selbstständig, aber zurückgezogen und ohne jegliche Hoffnung auf neue soziale Kontakte leben.

Ich wünsche dir, dass du auch stärker als zuvor aus dieser Geschichte gehst. Bis dahin poste ruhig das Forum voll oder lasse dich von guten Freunden in den Arm nehmen. Bis man nach so einer Trennung wieder klar kommt, können teilweise Monate vergehen, also gib dir Zeit für den Schmerz.
 
xoxo
Benutzer30217  Sophisticated Sexaholic
  • #12
Egal ob ich mich getrennt habe, oder sich mein Ex von mir getrennt hat, ich verfahre nach dem gleichen Muster: Neue Frisur oder neues Outfit, ich konzentriere mich mehr auf meine Freunde und Hobbies, laufe ein bisschen länger als gewöhnlich und lerne neue Leute kennen.

Das ich mit deiner Lebenssituation nicht zufrieden wäre, ist klar - aber bist du mit deinem Leben zufrieden? Wenn ja, dann lass es so weiterlaufen, die Verarbeitung der Trennung wird vermutlich sehr lange dauern, aber es wird passieren. Oder du krempelst dein Leben komplett um, kündigst und meldest dich arbeitslos, machst eine Aus-, Fort- oder Weiterbildung, suchst dir einen Job, finanzierst eine Wohnung vorerst durch Arbeitslosen- und Wohngeld, besuchst Kochkurse zu gesunder Ernährung und suchst dir ein sportliches Hobby, welches dir Spaß macht, du abnimmst und neue Leute kennenlernst.

Statt deine Zeit mit jammern und Schuldzuweisung zu verbringen, kannst du deine Energie in ein neues Leben stecken.
 
imQuadrat
Benutzer112541  Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Du hast sehr stark auf deine Freundin konzentriert. So lese ich das hier raus. Dein Leben stand.

Und jetzt ist es ins wackeln geraten und rutscht weg.

Ich bin mir nicht so sicher, ob du nur wegen deiner Freundin heulst oder wegen all dem was jetzt auf dich zukommt – zukommen wird. Du weiß das.

G_hoernichen hat es geschrieben: "Krieg endlich deinen Arsch hoch. Um deiner selbst willen, nicht wegen deiner (Ex)Freundin, nicht für jemand anderen."

So gesehen hat dir deine Freundin eine Chance gegeben, die du momentan noch nicht siehst.

Ich kenne das bedingt. Ich bin kein großer Familienmensch, ich habe viele Freunde um mich rum, aber ich hatte eben auch einen Mann. Den Mann! Und alles was ich gemacht habe, hatte immer ein Hintertürchen, um mich nach ihm zu richten, um mein Leben umzubauen, dass es zu seinem passt. Als er weg war, bin ich in ein Loch gefallen. Denn nicht nur er war weg, er hatte auch alle Träume, Hoffnungen, Vorstellungen und auch die Sicherheit mitgenommen.

Es hat für mich lange gedauert, mich! in alldem wieder zu finden.

Du schaffst das auch! Fang Dinge an – auch, wenn du nicht weißt, ob es im Endeffekt die richtigen sind, aber sie bringen dich ein Stück weit weiter. Immer ein bisschen mehr und irgendwann stellst du fest, dass du ein anderes Leben hast.

Wenn du vom HSV schreibst, hast du doch eine Großstadt in der Nähe? Da gibt es viele Möglichkeiten, Menschen z.B. in Onlinecommunities kennen zu lernen. Zum Brunchen, um Dinge zu unternehmen, etc. Da kommen nicht unbedingt die besten Freunde bei raus, aber Erfahrungen und Sicherheit bei den ersten Schritten in ein glücklicheres Leben :smile:
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Ach mensch, tut mir leid.
Wenn du quatschen magst, kannst du mich gerne anschreiben - zur Ablenkung.
Viele gute Tipps wurden gegeben.
Am wichtigsten ist bei der Verarbeitung wirklich, den Schmerz erst ein paar Tage zuzulassen und dann anfzufangen, rauszugehen und sich abzulenken.
Und immer die Gewissheit zu haben: Es wird besser! :smile:
 
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #15
Sooo... das war's. Bin gerade wieder zurück. Ich hab meine Sachen abgeholt. Nun wird sich zeigen, was die Zeit bringt.

Wir haben nochmal darüber gesprochen. Das, was sie von mir erwartet hätte. Dass sie das Gefühl hatte, in Konkurrenz zu meiner Familie zu stehen und zu kurz gekommen zu sein (komisch - den gleichen Vorwurf höre ich auch öfter aus meiner Sippschaft...). Dass sie wenigstens jedes Wochenende mit mir verbringen wollte, auch die Fußballwochenenden, und dann bei mir (was nicht geht, wenn ich auf 7 Quadratmetern hause). Dass sie gern auch mal den Sommerurlaub mit mir verbracht hätte - den Vorwurf muss ich mir gefallen lassen, denn der Sommerurlaub war immer für Camping mit meiner Oma vergeben, weil die sonst kaum mal aus der Stadt rauskam. Und rauskommt - auch dieses Jahr geht's noch hoch, und ich hoffe, ich komme damit klar, im Abstand von nicht mal 2 Kilometern an der Wohnung, weniger als 200 Metern an ihrem Arbeitsplatz meiner Ex vorbeizufahren und keine 50 Kilometer von ihr entfernt Urlaub zu machen. Auch ein Grund, warum ich an kein Comeback glaube, selbst wenn ich das umsetze, was sie an Vorgaben für eine Weiterführung der Beziehung macht.

Ich glaube, bis ich der Mann werde, den sie sich vorstellt, sind wir beide längst entliebt (daher auch der gleich noch zu erstellende neue Thread). Auch wenn sie an der Nomenklatur "Auszeit" festhält.

Übrigens, Mark11, Dein Argument hat sie auch gebracht. Sie nimmt den Kredit auf und tilgt bei mir. Ohne zu denken, dass ich damit unsere Beziehung endgültig aufgebe.

Nein, ganz tue ich es nicht - ich glaube nur nicht an Wunder. Abgesehen davon wird mich dieses kleine Hintertürchen davon abhalten, zu früh was Neues zu suchen.
Sie sagte zwar, sie will den Kontakt nicht ganz aufgeben (klingt nicht ganz zu Unrecht nach Abstieg in die Friendzone), und dass ich anrufen soll, wenn was ist. Aber ertrage ich das? Und sobald ich es ertrage, bin ich dann nicht darüber weg?
Ich weiß nur: Bei der Verabschiedung habe ich geweint (sie nicht - auch das sagt was aus), und als ich im Auto saß und sie wegfuhr, wieder. Und jetzt hoffe ich, dass es schnell vorbei geht. Jetzt, da es organisatorisch abgeschlossen ist.

Aber glauben kann ich es immer noch nicht richtig. Leider ist es kein Alptraum, aus dem ich wieder aufwachen kann...
 
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BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #18
Nach Eurer Erfahrung: Wann hört's auf wehzutun?

Ich konnte heute nicht mal bei "Castle" die Szene ertragen, wo Beckett im Krankenhaus zu Castle sagt, dass sie Abstand braucht, er sie nicht besuchen kommen soll und sie sich wieder meldet...
 
L
Benutzer115830  Verbringt hier viel Zeit
  • #19
Guten Morgen BigDigger,

hoffe Du konntest gut schlafen und hast Dich nicht die ganze Nacht von der einen Seite auf die andere gedreht! Selbst wenn, und wenn das auch bedeutet, dass es wehtut: Allgemein sagen, wann es aufhört, kann man natürlich nicht.
Je mehr man zu tun hat und je mehr man sich auf sich selbst konzentrieren kann, desto besser!
Mir ist Ähnliches passiert, d.h. mein Partner wollte auch eine Auszeit, und am nächsten Tag war klar, dass Schluss ist. Aber schon zwei, drei Tage danach ging es mir prima. Und daran sind wohl meine Familie und meine Freunde schuld gewesen, die mächtig Rückhalt gegeben haben.

Was ganz wichtig ist, ist, dass Du Dich jetzt nicht eingräbst und geradezu in Selbstmitleid versinkst. Es scheinen zwar Dinge wie solche Szenen in Fernsehsendungen unaufhörlich auf einen einzuprasseln und man sieht überall nur noch glückliche Paare (ist auch nur 'nen Schein, der halt heftiger wirkt, wenn man grad 'ne Trennung hinter sich hat), aber das Leben geht weiter.
Wie schon meine Vorredner gesagt haben: Lenk Dich ab und sieh es als Chance! Sie hat nur das ausgesprochen, was Du schon lange gedacht hast (deshalb die Übereinstimmung Deiner Aufzählung, warum Du kein Traummann bist und dem, was sie tatsächlich zu Dir gesagt hat)! Krempel Dein Leben um und nimm etwas anderes in die Hand als 'nen Taschentuch.

Schönen Sonntag, Liza.
 
V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #20
Nach Eurer Erfahrung: Wann hört's auf wehzutun?

Ich konnte heute nicht mal bei "Castle" die Szene ertragen, wo Beckett im Krankenhaus zu Castle sagt, dass sie Abstand braucht, er sie nicht besuchen kommen soll und sie sich wieder meldet...

Ach mensch. :frown:
Liebeskummer ist ein verfuckter Obermist.
Hast du denn Freunde, die dich auffangen?
Ich denke, das ist am wichtigsten.
Das Problem ist, dass man, wenn man leidet, seinen ganzen Fokus nur auf den Schmerz richtet. Weil man irgendwie nicht anders kann. Und nicht glauben kann, dass es besser wird.
Aber es wird besser. Versprochen.
Du bist nicht allein. Wir sind ja auch hier. :smile: Mich kannst du auch gerne anschreiben, wenn du möchtest.
 
KillerBee
Benutzer105247  Sehr bekannt hier
  • #21
Nach Eurer Erfahrung: Wann hört's auf wehzutun?

Bei mir hats nach ca. zwei Jahren aufgehört.
Ich muss allerdings dazu sagen das ich zusätzlich zu der Geschichte auch sehr unglücklich mit meinem Leben war.
 
MasterHonk
Benutzer29377  Meistens hier zu finden
  • #22
Off-Topic:
Keine Ahnung, ob man unbedingt ausgerechnet auf mich hören sollte, aber hier muss ich doch mal meinen Senf dazugeben ...



In Fällen, in denen es auseinander - oder gar nicht erst zusammen (habe da so ein Talent, immer die verkehrtesten Situationen heraufzubeschwören) - ging, habe ich ab dem Moment, in dem klar war, dass die Sache durch ist nach einer gewissen Heul- und Hängphase meistens ganz bewusst versucht, Ablenkung zu schaffen.
Kann heißen, sich eine neue "Geschichte" einzuhandeln. Kann heißen, sich in irgendetwas wie alte - oder auch neue Hobbies, Sport, Arbeit, sinnfreie Sauftouren, haufenweise ONS oder was auch immer einem einfällt zu stürzen.
Kann heißen, gezielt extreme, gefähliche oder nervenkitzelnde Situationen zu suchen. Immer "hier" zu schreien, wenn sonst keiner will oder sich traut.
Kann auch heißen, sich einfach mal die Haare abzuschneiden, in die Stadt zu gehen, ein Tattoo stechen zu lassen und sich mit neuen Klamotten einzudecken.
Wie sinnvoll jeder dieses oder jenes davon finden mag, oder was für jeden so funktioniert oder nicht, muss wohl jeder für sich wissen (ich will nicht behaupten, dass das alles zu meiner Standardprozedur zählt ... hab nur mal Einfälle gesammelt).

Für wichtig halt ich es, sich zu überlegen, woran es letztlich gescheitert ist. Nicht, um jemandem Schuld zuzuweisen, sondern um einfach für die Zukunft etwas mehr für solche Situationen sensibilisiert zu sein.
Ist die erste Trauer mal vorbei, ist das meiner Meinung nach ein idealer Moment, Dinge an sich und seiner Gesamtsituation zu verändern, sofern man das für sinnvoll erachtet. Oder zumindest mal ein Résumé zu ziehen, was Du ja z. T. schon tust.
Was finde ich gut an mir und meinem Leben?
Was nicht?
Was von dem weniger Guten ist vielleicht mitverantwortlich dafür, dass die Beziehung auseinander ging?
Was geht mir selbst vielleicht schon länger auf's Ei und gehört eh mal angegriffen?

Ich denke, man kann aus dem "jetzt erst recht"-Trotz der früheren Trennungsphase und dem überwätligenden Gefühl der Freiheit, wenn man merkt, dass es einen von Tag zu Tag weniger belastet, so viel Schwung nehmen. Schwung, den man dazu nutzen kann, sich und sein Leben neu zu beurteilen und in gewünschter Weise umzukrempeln. Neue Beschäftigungen aufzutun, sich dorthinein zu vertiefen.
Lauter sowas.

Mir selbst z. B. haben im Laufe der letzten ca. 1,5 Jahre zwei sich möglicherweise (und letztlich eben doch nicht ganz) anbahnende Beziehungen ein paar Charakterzüge bzw. antrainierte Verhaltensweisen aufgezeigt, die in einer Beziehung nunmal einfach so nicht funktionieren. Jedenfalls mit vermutlich ca. 90% der Partnerinnen. Glücklicherweise waren das Punkte, die mich sowieso selbst an mir genervt haben. Und diese Art und Weise, darauf gestoßen zu werden, macht es zwar nicht zwangsläufig einfacher, etwas daran zu ändern. Aber es motiviert einen zumindest, wenn man sieht, wohin einen das Festhalten an solch eingefahrenen Mustern führt. Oder was es einen kosten kann.
Damit will ich nicht behaupten, dass man sich auf irgendeinen massenkompatiblen Geschmackskonsens hin verbiegen sollte. Auch nicht, dass einzig und alleine diese paar Punkte an mir daran "schuld" waren, dass nichts daraus wurde.
Aber: von was Du selbst einsiehst, dass es Dich unattraktiv, langweilig, schwierig oder was auch wirken lässt und was Dich selbst belastet - abschütteln. Ist nicht einfach, aber man sollte daran arbeiten.
Was Du für Dich okay und richtig findest - auch wenn es vielleicht nicht jedermann nachvollziehen kann - beibehalten und dazu stehen.
Was man denke ich auch lernen sollte, ist, eine persönliche Grenze des Zusammenpassens zu ziehen. Genauer zu wissen, was Du geben kannst und was Du erwartest. Grob gesagt.
Sprich: wenn Du Dich und Deine Situation so weit "hingekriegt" hast, dass Du selbst damit weitestgehend zufrieden bist und es funktioniert mit einer Frau trotzdem nicht, dann ist es wohl eben so.
Es kann noch so vieles noch so toll sein, wenn ein der eine oder andere (elementare) Punkt nicht passt, dann wird wohl nichts daraus. Ohne, dass jemand Schuld oder "es verbockt" hätte ... :zwinker:

Von daher steckt in all diesem dampfenden Haufen Mist, den Du vor Dir liegen siehst, trotz allem die eine oder andere astreine Chance.
In Deinem Fall würde ich wohl in erster Linie empfehlen, auszuziehen und fortan entweder eine Weile ganz alleine, oder in einer kleinen WG zu wohnen. Dabei lernst Du automatisch, Dich um Einkäufe, die Produktion einer Mahlzeit, das Sauberhalten der Räumlichkeiten, Wäschewaschen, Abspülen, pipapo zu kümmern.
Es sei denn, Du willst Dich permanent von Dosenravioli aus dreckigen Tellern auf dreckigem Esstisch ernähren, während Du aus Deinen dreckigen Fenstern und blöd aus der dreckigen Wäsche guckst. :zwinker:


Wann es aufhört, wehzutun, hängt wohl hauptsächlich davon ab, wie gut Du es schaffst, die vielen Tipps und Ratschläge in diesem Thread umzusetzen.
Dich (positiv) abzulenken, neue Erfahrungen zu machen, vielleicht sogar wieder jemanden kennenzulernen.
Halbwegs gängig dürfte wohl alles zwischen einigen Wochen und ein oder zwei Jahren sein ... :hmm:


Off-Topic:
Ui, sorry ... hab mich wohl etwas festmonologisiert.

Ich wünsche Dir natürlich in erster Linie, dass Du es schnell und sinnvoll verarbeiten und vielleicht sogar einige positive Energie mitnehmen mögest.
Versuche, daraus so viel wie möglich über Dich und Deine Bedürfnisse, Vorstellungen etc. zu lernen.
Das und das bereits erwähnte positive Gefühl gegen Ende der Verarbeitungsphase werden sicher helfen, in Zukunft ganz anders auf neue Situationen und Leute zuzugehen ... was sicher nicht von Nachteil sein sollte. :zwinker:
 
A
Benutzer115604  (28) Verbringt hier viel Zeit
  • #23
Oh je, Herzschmerz is immer son Thema :/
Tust mir leid! Hoffentlich vergehts bald wieder!

Ich krieg jede Trennung mit massenhaft Schoki rum :zwinker:
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #24
Nach Eurer Erfahrung: Wann hört's auf wehzutun?
Wie sieht's aus? Hast Du Dir am Samstag 'ne Zeitung gekauft und Stellenanzeigen gelesen? Hast Du Stepstone schon komplett durchgesucht?
Hast Du Dein Fahrrad schon aus dem Keller geholt und fit gemacht, damit Du diese Woche noch Kalorien abstrampeln kannst?
Da Du ja sicherlich die Zeitung wegen der Stellenanzeigen gekauft hast, hast Du ja bestimmt auch die Wohnungsangebote durchforstet, oder?

Ok, klar sind die Fragen nicht komplett ernst gemeint. Aber ich setze noch einen drauf, gleichermassen asi wie klugscheißerisch: es liegt nur an Dir, wie lange der Schmerz dauert.

Ich schrieb es ja schon: versuche, die Situation als Chance zu sehen, Du findest Dich unattraktiv, also tu etwas dagegen. Zumindest gegen das Äußerliche am Anfang. Du bist unzufrieden mit Deinem Job und Deinem 7m²-Zimmer? Ändere 'was daran.
Gib Dir ein Ziel. Werde aktiv, aber zieh Dich nicht zurück und frage Dich, wie lange der Schmerz noch dauert. Denn dann dauert er ewig.

Sorry, klngt jetzt härter, als ich es meine. Ich verstehe Dich ja, aber wenn wir hier nicht versuchen, Dich aufzuwecken, befürchte ich, tut es keiner und Du versinkst irgendwann in einem Sumpf aus Schmerz und Selbstmitleid. Das willst Du nicht und ich denke, viele PL-User, die Dich ein wenig von Deinen bisherigen Beiträgen kennen, auch nicht. Ich jedenfalls würde mich freuen, irgendwann wieder den "alten" BigDigger hier in dem einen oder anderen Thread seinen Senf dazugeben zu sehen.

Mark11
 
Bria
Benutzer65313  Toto-Champ 2008 & 2017
  • #25
Nach Eurer Erfahrung: Wann hört's auf wehzutun?

Ich hatte erst einen Partner, und da tuts mir immer noch weh, nach über eineinhalb Jahren. Es tut anders weh, aber ob es besser ist? Ich heule immer noch wegen ihm - nicht mehr jeden Tag zehn Mal, aber alle zehn Tage ein Mal. Es schmerzt mich immer noch zufällig seinen Namen zu hören, auch wenn ein ganz anderer Mensch gemeint wird. Es tut noch viel mehr weh, über sein Leben zu erfahren oder seine Familie zu sehen. Fotos zu sehen, an gemeinsame Erlebnisse zu denken. Selbst beim Tippen hier hab ich Tränen in den Augen. Und ich bezweifle, dass sich das in absehbarer Zeit ändert, denn so sehr ich mich in andere Männer verlieben möchte - ich kann es nicht. Ich finde niemanden interessant. Ich bin wohl noch nicht so weit.

Ich weiß, vermutlich willst du das nicht hören. Aber ich kann dir zumindest sagen: Man lernt, damit zu leben. Man lernt, damit umzugehen, und man hat auch wieder schöne Tage im Leben. Ich hab das Gefühl, dass ein Teil von mir fehlt - aber irgendwie kommt man damit klar. Und irgendwann, in irgendeiner fernen Zukunft, werde ich und wirst auch du hoffentlich darüber hinweg sein. Bis dahin ists noch ein weiter, harter Weg. Und ja, man muss dafür auch selber etwas tun. Sei es in meinem Fall, mal mein Aussehen zu überdenken, meine Hobbys, mein Auftreten und meine Fitness - in deinem gibt's sicher auch einiges, was sich ändern lässt. Man muss sich neue Hobbys suchen, Veränderungen, ein neues Leben - ich hab zum Beispiel zeitweise meinen Studienort gewechselt. Ist drastisch, aber ich habs einfach gebraucht.
Du musst das nicht sofort machen. Aber vielleicht morgen, oder übermorgen? Schritt für Schritt zieht man sich selbst an den Haaren aus dem Sumpf. Irgendwie muss man ja weiterleben.

Lass dich mal drücken. Es ist okay, wenn du bei Liebesdingen immer weinen musst. Fernsehen ist eine einfache Ablenkung - man muss nicht denken und nichts tun, lässt sich einfach berieseln und kann vielleicht seinen Kummer für eine Minute vergessen. Auf Dauer ist das aber Mist. Versuch, was anderes zu unternehmen (außer, sich jeden Abend zu besaufen :zwinker: ), triff dich mit Kumpeln. Du sagst, du hast mal Tennis gespielt? Wie siehts zB aus mit Badminton, würde das mit deinen Gelenken gehen? Such dir ein Fitnessstudio, wo du leichte Sachen machen kannst, die nicht auf deine Gelenke gehen. Einfach, um etwas zu tun. Ich weiß, dass das scheiße schwer ist. Und du das eigentlich nicht willst. Und wenn es überhaupt nicht geht, dann lass es. Aber überleg dir, ob du nicht irgendwo ein kleines bisschen Kraft hast, etwas zu beginnen. Denn irgendwo musst du anfangen.
Ich drück dir die Daumen. Du packst das - und wenn nicht heute, dann morgen.
 
MasterHonk
Benutzer29377  Meistens hier zu finden
  • #26
Ok, klar sind die Fragen nicht komplett ernst gemeint. Aber ich setze noch einen drauf, gleichermassen asi wie klugscheißerisch: es liegt nur an Dir, wie lange der Schmerz dauert.
Genau. Vieles ist ein gutes Stück Kopfsache.
Zugegeben - ich brauche da auch nichts sagen. Ich kriege das auch nicht immer ansatzweise so gut hin, wie sich das der rationale Teil meines Denkens so zurechtlegt und bin definitiv ein besserer Arschtrittdonator als -akzeptor ...
Dran ist meiner Meinung nach aber trotzdem was. :zwinker:
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #27
Bei meiner letzten (und hoffentlich allerletzten :zwinker: ) Trennung habe ich drei Tage lang geheult und mich in meinem Zimmer verkrochen, mir Pizza von meiner Mitbewohnerin kaufen lassen und alles und jeden verabscheut der mir irgendwas von wegen Kopf hoch erzählen wollte.
Ab Tag 4 hab ich mir wieder vor die Tür getraut und bin mit einem Kumpel Kaffee trinken gegangen, in der Sonne, am See, und habe festgestellt, das es sich schlicht nicht lohnt, für ein so wunderbares Leben sich wegen einer Person so wahnsinnig zu machen.

Dann habe ich noch ein paar Tage lang geschmollt, ein Anti-Valentinstag Dinner ausgerichtet und über glückliche Paare gelästert.
Und das war's.

Mit dem Mann, mit dem ich damals Kaffee trinken war, lebe ich seit zwei Jahren glücklich zusammen. Manchmal ist der Sinn hinter einer solchen Trennung erst hinterher sichtbar. Es ist deine Chance. Deine Chance, aufzuwachen, das zu ändern, was dich stört. Es tut jetzt sehr weh, aber vermutlich wirst du dich in deiner nächsten Beziehung freuen, von gewissen Dingen einfach frei zu sein.

Und wie immer mein Nummer Eins Trennungslied:

[ame]http://www.youtube.com/watch?v=JdVejuCQ4Aw[/ame]
 
BigDigger
Benutzer76250  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #28
Uiii, da sind ja doch noch 'ne ganze Menge Antworten...

Hast du denn Freunde, die dich auffangen?

Hält sich in Grenzen. Das kommt ja zu meiner ganzen Malaise noch dazu: Ein wenig soziophob, schüchtern, eigenbrötlerisch - alles in harten Lektionen erlernt.
Mein bester (und einziger...) Freund wohnt auf der anderen Seite der Stadt und hat seit ein paar Monaten eigene Familie. Live will ich dem nicht auch noch auf die Eier gehen, der hat selber genug Sorgen, vor allem jobmäßig (da wird er streng auf einen Burn-out hingearbeitet).

Bei mir hats nach ca. zwei Jahren aufgehört.
Ich muss allerdings dazu sagen das ich zusätzlich zu der Geschichte auch sehr unglücklich mit meinem Leben war.

Na, das ist ja 'ne tolle Perspektive... :zwinker:

Kann heißen, sich in irgendetwas wie alte - oder auch neue Hobbies, Sport, Arbeit, sinnfreie Sauftouren, haufenweise ONS oder was auch immer einem einfällt zu stürzen.

Mein Problem ist, dass mir praktisch nichts einfällt und ich viel Zeit zum Denken habe... Zum Fotografieren ist das Wetter zu schlecht und die Motive zu unattraktiv; Alkohol trinke ich nicht (meine Leber bedankt sich gerade dafür, denn würde ich Alkohol trinken, wäre ich im Moment wohl dauerblau - noch nie konnte ich die Motivation dahinter besser verstehen). Und Ficken ist auch nicht drin, aus oben genannten Gründen plus fehlende Attraktivität und den Umstand, dass ich Sex und Liebe ziemlich schlecht trennen kann...

Kann auch heißen, sich einfach mal die Haare abzuschneiden, in die Stadt zu gehen, ein Tattoo stechen zu lassen und sich mit neuen Klamotten einzudecken.

Naja, zum Friseur muss ich eh noch, für die Bewerbungsfotos. Aber ich mag mich kaum impfen lassen, und meine Schränke sind eh voll. Außerdem bin ich keine Frau... :tongue:

Von daher steckt in all diesem dampfenden Haufen Mist, den Du vor Dir liegen siehst, trotz allem die eine oder andere astreine Chance.

Du brauchst meine "Ex" nicht unbedingt zitieren... :rolleyes:

Ich krieg jede Trennung mit massenhaft Schoki rum :zwinker:

Das versuche ich gerade zu vermeiden, immerhin sehe ich schon aus wie zwei Öltanks, und die Methode hat mir diese Birnenfigur eingebracht, als meine Mutter beinahe hops gegangen war...

Wie sieht's aus? Hast Du Dir am Samstag 'ne Zeitung gekauft und Stellenanzeigen gelesen? Hast Du Stepstone schon komplett durchgesucht?

Zählt auch arbeitsagentur.de ?
Treppenwitz der Geschichte: Mein Job wird gerade auf halbem Weg zu meiner Ex inseriert - und ich stecke noch bis 1.7. fest... Das nennt man Künstlerpech.

Hast Du Dein Fahrrad schon aus dem Keller geholt und fit gemacht, damit Du diese Woche noch Kalorien abstrampeln kannst?

Um 21 Uhr geh ich auch nicht mehr raus zum Fahrradfahren. Wochenende wäre vielleicht eine Perspektive, wenn ich nicht festfriere... Und Friseur und Fotos hinter mich kriege.

Da Du ja sicherlich die Zeitung wegen der Stellenanzeigen gekauft hast, hast Du ja bestimmt auch die Wohnungsangebote durchforstet, oder?

Zählen auch immobilienscout24, immowelt und Co.? Nee, nicht viel Passendes dabei. Zumal mein künftiger Wohnort eh vom Job abhängt (in HH bräuchte ich schon mindestens 1300 netto...).

Ok, klar sind die Fragen nicht komplett ernst gemeint.

Aber meine Antworten. Soweit es meine Kraft zulässt, stelle ich mich auf Veränderungen ein. Und versuche doch, Kompromisse zu finden.

Sorry, klngt jetzt härter, als ich es meine. Ich verstehe Dich ja, aber wenn wir hier nicht versuchen, Dich aufzuwecken, befürchte ich, tut es keiner und Du versinkst irgendwann in einem Sumpf aus Schmerz und Selbstmitleid.

Schon klar - ich mach's ja oftmals als Antwortender nicht anders.
Dafür bin ich wiederum zu rational. Nur leider nicht rational genug, um eine gescheiterte Beziehung schnell abhaken zu können. Bin nur mal gespannt, wie ich reagiere, wenn die Familie meiner "Ex" anruft, um sich für gerade zugeschickte Fotos ihrer Kinder aus meinem Fundus zu bedanken...

Versuch, was anderes zu unternehmen (außer, sich jeden Abend zu besaufen :zwinker: )

Wie gesagt, das bleibt mir zum Glück erspart...

Du sagst, du hast mal Tennis gespielt? Wie siehts zB aus mit Badminton, würde das mit deinen Gelenken gehen?

Ich hab damals mit dem Tennis aufgehört, weil ich Rückenprobleme hatte (im Moment auch wieder akut, ich frag mich nur, warum?). Und dann wäre da noch der Faktor Zeit bei frühestem Feierabend um 18:30 Uhr (kann sich auch um 'ne Stunde verschieben). Ich weiß noch von damals, wie schwer das war, um die Uhrzeit überhaupt jemanden zu finden, der da noch spielen will...

Ich drück dir die Daumen. Du packst das - und wenn nicht heute, dann morgen.

Danke!

(An alle!)
 
KillerBee
Benutzer105247  Sehr bekannt hier
  • #29
J
Benutzer105123  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #30
bei trennungen die mir weh tun läufts meistens so dass ich vor allem recht viel ausgehe auf konzerte partys, viel tischfußball und dart spiele. sehr viel flirte meine affären wieder aktiviere und auch mal neue suche. bin in solch einer zeit sehr viel auf achse und komm meist wenn überhaupt erst früh morgens wieder nach hause. wenns nicht klappt und das stimmungshoch nur teilweise anhält dann verfall ich wieder etwas in meine nerdige phase (die hatte ich als ich durch meine vorhergegangene lebensweise eine spätere beziehung verbaut hatte und ansonsten auch recht alles in meinem leben den bach runterlaufen begonnen hatte) spiele konsolen, pc spiele oder online games zum teil 24 stunden am tag das war dann so ca 3-4 monate so und anschließend hatte ich dann begonnen mein leben langsam mal wieder aufzubauen und alles in seine bahnen wieder zu lenken.
 
unklar
Benutzer98976  Sehr bekannt hier
  • #31
Nach der letzten Trennung hats gut ein halbes Jahr gedauert.
In der Zeit bin ich am Krückstock gegangen, mir gings gerade die ersten 3 Monate richtig mies. Doch ich wollte mich nicht unterkriegen lassen, resignieren wäre genau das Falsche gewesen. Ich hab plötzlich 3-4 Mal die Woche trainiert bis zum Umfallen - um bloß keine Energie zum Nachdenken zu haben, ein Semester in den Sand gesetzt, meine Wohnung komplett umgestaltet und - gestellt, meinen Freundeskreis deutlich ausgebaut, war ständig irgendwie unterwegs und hab, wenn ich es nicht war, ausgiebig die Kissen vollgeheult.
Plötzlich loslassen konnte ich, als er endlich seinen Kram hier abholte. Wegen dem hatten wir zuvor leider immer wieder Kontakt, das hats nicht einfacher für mich gemacht.

Letztlich bin ich für mich genau die Dinge angegangen, die mich gestört haben. Meine Wohnung war immernoch hauptsächlich durch Mami bestimmt (damals beim Einzug hat sie ausgesucht, was wohin kommt und ich hatte es noch nicht geändert), ich hatte zu wenig Freunde und hab zu viel daheim gesessen, dabei bin ich ein geselliger Typ, ich hatte nach 7 Jahren Laufen immernoch keinen Halbmarathon geschafft, ich war nicht sehr selbstsicher und leicht aus dem Konzept zu bringen, die Uni lief nicht zu meiner Zufriedenheit (mittlerweile bin ich wieder dran, trotz versemmeltem Semester).

Ich bin heute eine ganz neue unklar, irgendwie reifer und ruhiger.
Und mehr mit mir im Reinen. Es war also eine Chance für mich, diese Trennung. Auch wenn ich sowas nie wieder durchmachen möchte :zwinker:
Was ich sagen will: Manchmal tun Umbrüche besonders weh, aber gerade dann können sie besonders gut und wichtig für Dich sein. Insbesondere dann, wenn Du deswegen plötzlich alles in Frage stellst.

Du kannst Dich jetzt neu kennenlernen, neu selbst entdecken und finden. Eine noch stärkere und feinere Version des BigDiggers werden, der Du zuvor warst und den ich so gern gelesen habe :smile:
Es ist jetzt hart und tut höllisch weh, aber wenn Du in einem Jahr weiter bist und auf heute zurückblickst, wirst Du froh und stolz sein, den Arsch hochgekriegt und Dich weiterentwickelt zu haben. Deine Lebensqualität wird eine ganz andere sein. Also: Heul Dich aus, aber reiss auch was. Du hast hier eine einmalige Chance.
 
MasterHonk
Benutzer29377  Meistens hier zu finden
  • #32
Off-Topic:
Na, das ist ja 'ne tolle Perspektive... :zwinker:
Irgendwann wird der Moment kommen, in dem Du Dich dabei ertappst, mit einem fetten Grinsen in Deiner Karre zu sitzen, das Fenster runterzulassen, die Gute-Laune-Mucke voll aufzureißen, draufzudrücken und Dich einfach nur zu freuen, dass Frühling ist. :zwinker:
Dann weißt Du, dass es wieder gut wird. :jaa:
 
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