• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Wie definiert ihr Naivität?

girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #1
Angeregt durch einen anderen thread, und weil mich dieses Thema auch immer mal wieder selbst beschäftigt, habe ich mich dazu entschlossen, hier extra einen Raum dafür zu schaffen, um diese Problematik noch eingehender diskutieren zu können.

Und zwar würde mich eure ganz persönliche Definition von Naivität interessieren, gerne auch mit Beispielen untermauert.
Wie würde sich ein naiver Mensch in euren Augen typischerweise verhalten?

Ist es beispielsweise naiv, mögliche worst-case Szenarien auszublenden, und stattdessen auf einen bestmöglichen Ausgang zu hoffen?
Sich keinen Plan B zurechtzulegen? Es gibt Situationen, die sich sowieso durch nichts und niemanden verhindern oder im Vorfeld bereits abwenden lassen würden. Da finde ich es im Sinne der psychischen Gesundheit durchaus angebracht, einfach auf das "Beste" zu hoffen.

Gesetzt dem Fall, dass sich jemand hingegen total dessen bewusst ist, dass sich bestimmte Dinge (ganz egal, ob im Liebesleben, im Job, bei zwischenmenschlichen Beziehungen etc.) in eine sehr unschöne Richtung entwickeln KÖNNTEN (oder eben auch nicht, das weiß man vorher ja oft nie so ganz genau) und man hätte die Möglichkeit, das Risiko sozusagen zu minimieren und noch im Vorfeld ein wenig gegenzusteuern oder die Reißleine zu ziehen, was oftmals mit einer hohen psychischen Belastung verbunden wäre, entscheidet sich jedoch dagegen und lässt den Dingen ihren "freien Lauf".
Grenzt das in euren Augen schon an Naivität, oder seid ihr risikoaffin genug, um mögliche negative Konsequenzen einfach billigend mit in Kauf zu nehmen?

Ich bin sehr gespannt über eure Ansätze und Anregungen. :smile: liebe Grüße
 
Kuschelbär55
Benutzer187176  (57) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Also Naivität laut Wikipedia ist primär die Eigenschaft, Umstände und Handlungen nicht angemessen bewerten zu können. Das ist schon ein wenig anders als sich bewusst dafür zu entscheiden, das 'Böse/Schlechte' einfach nicht zu sehen oder zu ignorieren. Das setzt nämlich voraus, daß man diese möglichen negativen Folgen schon erkennt, sich aber dafür entscheidet, sie nicht 'ernst' zu nehmen. Ich weiss, auf welchen Thread du anspielst und ich habe nach meinem Post eine PN von der TS bekommen, der mir klar gemacht hat, daß sie garnicht versteht, was wir von ihr wollen bzw. ihr raten, deshalb würde ich sie wirklich als naiv einschätzen. Naivität im Sinne von Kindern, die eben die schlechten Dinge noch nicht erfahren haben und mit einem positiven und offenen Grundvertrauen ins Leben schauen. Echte Naivität ist unter Umständen beneidenswert, weil wir ja gerne dazu neigen v.a. die negativen DInge zu beachten und das 'Schöne' daran garnicht (mehr) sehen. Diese Haltung hat die (dortige) TS aus meiner Sicht trotz ihres Alters noch, aber nur noch teilweise, weil ihr doch irgendwie bewusst ist, daß eben etwas anders ist mit ihr und das 'nur' positive irgendwie auch nicht stimmen kann.
Um auf deine Frage zurückzukommen: Ich glaube, daß man seine eigene Naivität eben mit den negativen Erfahrungen quasi abstumpft, sie nicht mehr als 'real' einschätzt, weil man eben weiss, es kann auch was schief gehen. Manchmal wäre ich selbst gerne etwas naiver, manchmal bin ich es vermutlich noch zu sehr. Zumindest ging es mir bei PL z.B. so im Bezug auf 'Belästigung' von weiblichen durch männliche Mitglieder, die ich in meiner Naivität hier so nicht vermutet hätte :cautious:
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #3
Naiv ist es für mich, wenn mein Partner denkt, er bekäme innerhalb von einer Woche einen Termin bei der deutschen Botschaft 🙃

Ignoranz wäre es, wenn er wüsste, dass er mind 3-6Monate warten müsste und trotzdem davon überzeugt ist, dass er einen Termin innerhalb einer Woche bekommt.

Naivität setzt vorraus, dass der Mensch die Situation nicht richtig abschätzen kann. Das macht für mich auch den Unterschied zur Ignoranz.
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #4
Also Naivität laut Wikipedia ist primär die Eigenschaft, Umstände und Handlungen nicht angemessen bewerten zu können. Das ist schon ein wenig anders als sich bewusst dafür zu entscheiden, das 'Böse/Schlechte' einfach nicht zu sehen oder zu ignorieren. Das setzt nämlich voraus, daß man diese möglichen negativen Folgen schon erkennt, sich aber dafür entscheidet, sie nicht 'ernst' zu nehmen.

Das sind natürlich zwei verschiedene Paar Schuhe, und ich denke auch, dass es teils rein subjektives Empfinden ist, was nun unter den Begriff "Naivität" fällt, und was nicht, weil es dazu jetzt auch nicht die eine allgemeingültige Formel gibt.

Ich muss zugeben, dass ich zweiteres durchaus auch als naiv wahrnehmen würde, in Ermangelung eines anderen Adjektivs. Zwar ist es wie bereits erwähnt eine ganz andere Art der Naivität, aber für mich fühlt es sich trotzdem ziemlich ähnlich an. Man könnte natürlich auch sagen, indem man sich bewusst dafür entscheidet, das Böse nicht zu sehen, wäre man "pragmatisch" oder gar "wagemutig", so nach dem Motto "positive vibes only". Wobei ich dem Ansatz wiederum relativ wenig abgewinnen kann, aber das ist dann wohl eher eine Frage des Blickwinkels und der eigenen Einstellung zum Leben...
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #5
Ich persönlich finde es einen verdammt schmalen Grat zwischen naiv und dumm.

Bis 20 jährige würde ich bei Naivität nicht automatisch Dummheit unterstellen. Einfach nur fehlende Lebenserfahrung.

Bei älteren sehe ich Naivität und Dummheit oft Hand in Hand gehend

Man kann durchaus positiv eingestellt sein ohne gleichzeitig naiv zu sein.
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #6
Naiv ist es für mich, wenn mein Partner denkt, er bekäme innerhalb von einer Woche einen Termin bei der deutschen Botschaft 🙃

Ignoranz wäre es, wenn er wüsste, dass er mind 3-6Monate warten müsste und trotzdem davon überzeugt ist, dass er einen Termin innerhalb einer Woche bekommt.

Naivität setzt vorraus, dass der Mensch die Situation nicht richtig abschätzen kann. Das macht für mich auch den Unterschied zur Ignoranz.

Stimmt, das würde ich so für mich auch unterschreiben! Gut auf den Punkt gebracht btw.

Jetzt wäre es halt noch praktisch zu wissen, wie man seinen Liebsten diese "Ignoranz" möglichst effektiv und trotzdem charmant austreiben kann, ohne dabei selbst in der Klapse zu landen. :teufel:
Aber das wäre dann eher was für den "Wie bringe ich meinen Partner am schnellsten in die Klapse"-thread. 😅
 
K
Benutzer187255  (52) dauerhaft gesperrt
  • #7
Naiv kann die deutsche Russlandpolitik der letzten Jahre bezeichnet werden.
 
Kuschelbär55
Benutzer187176  (57) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Das sind natürlich zwei verschiedene Paar Schuhe, und ich denke auch, dass es teils rein subjektives Empfinden ist, was nun unter den Begriff "Naivität" fällt, und was nicht, weil es dazu jetzt auch nicht die eine allgemeingültige Formel gibt.
D'accord, steht ja so auch im verlinkten Artikel, daß es eben keine gibt.
Ich muss zugeben, dass ich zweiteres durchaus auch als naiv wahrnehmen würde, in Ermangelung eines anderen Adjektivs.
Da finde ich wiederum daß Yurriko Yurriko das gut als Ignoranz bezeichnet, das hat bei uns oft auch einen negativen Beigeschmack, aber 'etwas ignorieren' trifft es eigentlich schon gut, wenn man sich der negativen Teile bewusst ist, sich aber entscheidet, sie eben zu ignorieren. Naivität ist eher (für mich), daß man es eben garnicht sieht/erkennt, gutes Beispiel ist z.B. der Witz neulich mit den 2 Hunden, wo der hintere den vorderen blinden schiebt. Für Kids ist das eine voll logische Erklärung, sie erkennen den sexuellen Part garnicht.
 
G
Benutzer Gast
  • #9
Also Naivität laut Wikipedia ist primär die Eigenschaft, Umstände und Handlungen nicht angemessen bewerten zu können. Das ist schon ein wenig anders als sich bewusst dafür zu entscheiden, das 'Böse/Schlechte' einfach nicht zu sehen oder zu ignorieren. Das setzt nämlich voraus, daß man diese möglichen negativen Folgen schon erkennt, sich aber dafür entscheidet, sie nicht 'ernst' zu nehmen. Ich weiss, auf welchen Thread du anspielst und ich habe nach meinem Post eine PN von der TS bekommen, der mir klar gemacht hat, daß sie garnicht versteht, was wir von ihr wollen bzw. ihr raten, deshalb würde ich sie wirklich als naiv einschätzen. Naivität im Sinne von Kindern, die eben die schlechten Dinge noch nicht erfahren haben und mit einem positiven und offenen Grundvertrauen ins Leben schauen. Echte Naivität ist unter Umständen beneidenswert, weil wir ja gerne dazu neigen v.a. die negativen DInge zu beachten und das 'Schöne' daran garnicht (mehr) sehen. Diese Haltung hat die (dortige) TS aus meiner Sicht trotz ihres Alters noch, aber nur noch teilweise, weil ihr doch irgendwie bewusst ist, daß eben etwas anders ist mit ihr und das 'nur' positive irgendwie auch nicht stimmen kann.
Um auf deine Frage zurückzukommen: Ich glaube, daß man seine eigene Naivität eben mit den negativen Erfahrungen quasi abstumpft, sie nicht mehr als 'real' einschätzt, weil man eben weiss, es kann auch was schief gehen. Manchmal wäre ich selbst gerne etwas naiver, manchmal bin ich es vermutlich noch zu sehr. Zumindest ging es mir bei PL z.B. so im Bezug auf 'Belästigung' von weiblichen durch männliche Mitglieder, die ich in meiner Naivität hier so nicht vermutet hätte :cautious:
Also ich finde es schon mal sehr dpannend
Also Naivität laut Wikipedia ist primär die Eigenschaft, Umstände und Handlungen nicht angemessen bewerten zu können. Das ist schon ein wenig anders als sich bewusst dafür zu entscheiden, das 'Böse/Schlechte' einfach nicht zu sehen oder zu ignorieren. Das setzt nämlich voraus, daß man diese möglichen negativen Folgen schon erkennt, sich aber dafür entscheidet, sie nicht 'ernst' zu nehmen. Ich weiss, auf welchen Thread du anspielst und ich habe nach meinem Post eine PN von der TS bekommen, der mir klar gemacht hat, daß sie garnicht versteht, was wir von ihr wollen bzw. ihr raten, deshalb würde ich sie wirklich als naiv einschätzen. Naivität im Sinne von Kindern, die eben die schlechten Dinge noch nicht erfahren haben und mit einem positiven und offenen Grundvertrauen ins Leben schauen. Echte Naivität ist unter Umständen beneidenswert, weil wir ja gerne dazu neigen v.a. die negativen DInge zu beachten und das 'Schöne' daran garnicht (mehr) sehen. Diese Haltung hat die (dortige) TS aus meiner Sicht trotz ihres Alters noch, aber nur noch teilweise, weil ihr doch irgendwie bewusst ist, daß eben etwas anders ist mit ihr und das 'nur' positive irgendwie auch nicht stimmen kann.
Um auf deine Frage zurückzukommen: Ich glaube, daß man seine eigene Naivität eben mit den negativen Erfahrungen quasi abstumpft, sie nicht mehr als 'real' einschätzt, weil man eben weiss, es kann auch was schief gehen. Manchmal wäre ich selbst gerne etwas naiver, manchmal bin ich es vermutlich noch zu sehr. Zumindest ging es mir bei PL z.B. so im Bezug auf 'Belästigung' von weiblichen durch männliche Mitglieder, die ich in meiner Naivität hier so nicht vermutet hätte :cautious:
Also ich finde es schon immer wieder faszinierend was für PNs man hier doch manchmal bekommt, sobald man auf einen Thread antwortet. Allerdings gibt es so manche bei denen man sich doch beglückwünscht etwas misstrauisch und weniger naiv zu sein :what:
 
Kuschelbär55
Benutzer187176  (57) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Also ich finde es schon immer wieder faszinierend was für PNs man hier doch manchmal bekommt, sobald man auf einen Thread antwortet. Allerdings gibt es so manche bei denen man sich doch beglückwünscht etwas misstrauisch und weniger naiv zu sein :what:
Off-Topic:
Da bin ich als Mann in PL wohl bevorteilt, wollte aber damit nicht ausdrücken, daß die PN der dortigen TS irgendwie schlimm war, sie hat mir nur deutlich gemacht, daß meine Bemühungen, ihr zu helfen, bei ihr nicht ankommen (können). Die Gründe dafür mag ich garnicht beurteilen, steht mir nicht zu. Das wars dann auch schon.
 
G
Benutzer Gast
  • #11
Off-Topic:
Da bin ich als Mann in PL wohl bevorteilt, wollte aber damit nicht ausdrücken, daß die PN der dortigen TS irgendwie schlimm war, sie hat mir nur deutlich gemacht, daß meine Bemühungen, ihr zu helfen, bei ihr nicht ankommen (können). Die Gründe dafür mag ich garnicht beurteilen, steht mir nicht zu. Das wars dann auch schon.
Nun, dann bin ich wohl um einiges misstrauischer als du.

Generell zum topic: ich glaube früher oder später lernen die meisten Menschen, dass eine Portion Misstrauen oder Vorsicht zum Selbstschutz gehören. Wenn man tatsächlich resistent ist aus Situationen zu lernen dann würde ich die Person als naiv einstufen. Leider gibt es ja genug Menschen, die genau dieses Beuteschema haben und es gut ausnutzen können.
 
Kuschelbär55
Benutzer187176  (57) Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Nun, dann bin ich wohl um einiges misstrauischer als du.
Das würde ja auch die Theorie stützen, dass man seine angeborene Naivität durch schlechte Erfahrungen -> Misstrauen eben ablegt bzw. verringert. Du hast da mehr schlechte Erfahrungen gemacht, deshalb bin ich da noch naiver als du.....
 
G
Benutzer Gast
  • #13
Das würde ja auch die Theorie stützen, dass man seine angeborene Naivität durch schlechte Erfahrungen -> Misstrauen eben ablegt bzw. verringert. Du hast da mehr schlechte Erfahrungen gemacht, deshalb bin ich da noch naiver als du.....
Erfahrungen ja, aber ich kann nicht unbedingt sagen dass sie schlecht waren.
Die Frage ist ja eher ab wann ein Problem besteht weil ein Mensch die Gutgläubigkeit nicht ablegen kann/ will obwohl sie (schlechte) Erfahrungen gemacht haben, die eigentlich einen Sinneswandel hätten herbeiführen müssen. Wenn jemand es nicht kann kann es nun mal sein, dass eine mentale Schwäche besteht die diese Person verletzlich macht. Wenn ich allerdings höre, dass jemand seine Gutgläubigkeit nicht ablegen will, dann hält sich mein Mitleid in Grenzen.
 
KleinerMokka
Benutzer177171  Öfter im Forum
  • #14
Das würde ja auch die Theorie stützen, dass man seine angeborene Naivität durch schlechte Erfahrungen -> Misstrauen eben ablegt bzw. verringert. Du hast da mehr schlechte Erfahrungen gemacht, deshalb bin ich da noch naiver als du.....
Vorab - Sehr interessantes Thema, find ich top!

Ich beschäftige mich selbst immer wieder mit der Frage "in welchen Lebensbereichen bin ich naiver (vor allem für mein Alter) als andere und in welchen nicht bzw. sogar misstrauischer"

Ich für mich kann nur sagen - wo ich definitiv für viele naiv wirke (hat mir niemand bisher gesagt aber ich habe das Gefühl das es so ist), ist die Zuversicht der Dauer oder Beständigkeit einer guten (in dem Fall meiner jetzigen) Beziehung. Allerdings für mich selbst würde ich meine Aussagen oder mein Verhalten eher als "Gutgläubig" einschätzen. Wenn ich zb. sage - ich bin erst etwas über 1 Jahr mit meinem Partner zusammen, aber bereits vor 5 Monate mit ihm zusammen gezogen und ich kann mir durchaus bereits vorstellen, ihn zu heiraten (in Babyplanung sind wir schon) halten diese Einstellung manche oder auch viele für naiv... für mich ist es aber so , dass ich durchaus weiß, dass Beziehungen keinen "Brief für die Ewigkeit" besitzen - es gibt keine 100%ige Sicherheit - auch nicht durch Ehe oder Kinder....ABER ich habe Erfahrungen gesammelt und schließe für mich selbst ein Resümee :

Ich hatte bisher noch NIE nach nur wenigen Monaten ein so vertrautes Gefühl
Ich war noch NIE so intensiv verliebt
Ich konnte mir noch mit KEINEM davor , vorstellen gemeinsam Alt zu werden
Ich bin jetzt glücklich und ich will ENDLICH angekommen sein mit 37 Jahren
Ich will mir auch nicht mehr ewig Zeit lassen (meine freie Entscheidung)

Ich habe ein anderes Grundgefühl, in meiner noch recht fischen Beziehung, bin mir aber einem Risiko (das immer besteht ) durchaus bewusst. Entscheide aber selbst für mich ob ich es zb durch eine frühe Heirat oder eben Babyplanung nach 1 Jahr eingehen will weil ich auf meinen Bauch höre.

Anders widerum bei der Auswahl ganz zu Beginn - in der Kennenlernphase - ich sortiere ganz genau aus, was ich nicht mag , was ich nie mehr wollen würde (charakterlich) aufgrund negativer Erfahrungen..zumindest soweit man sowas zu Beginn überhaupt aussortieren kann...bin auch beim Kennenlernen eher misstrauisch..

Naiv ist zb die Aussage meines Freundes - "du wirst sicher sofort schwanger " - aber gepaart mit Witz (er meint es nicht ganz ernst) und der Rest , weil er es nicht besser wusste - er war ganz erstaunt als ich ihm sagte, dass wenn alles passt - jedem Zyklus nur knapp 20% Chance zugeschrieben wird. Er meinte dann was Lustiges : Warum liegt die Chance bei Tieren bei über 80% pro Zusammenführung ?

Ich sagte , keine Ahnung hab mich damit auch noch nicht so befasst - finde das aber auch interessant, jetzt wo du es sagst...whrs liegt es daran, dass sie nur 2x im Jahr trächtig sind. Habs aber noch nicht gegoogelt.

Aber ja meine Meinung - Naivität ist irgendwo eine Mischung aus Gutgläubikeit - nicht Wahrhaben wollen von Fakten - und Unwissenheit :smile:
 
HoldenC
Benutzer138875  Beiträge füllen Bücher
  • #15
Off-Topic:
Leider komme ich selten umhin, den Begriff zu untersuchen. Aber hier wurde ja nun auch nach Definition gefragt. 🧐😄


Etymologisch kommt 'naiv' am Ehesten vom französischen 'naif', was ursprünglich oder natürlich oder auch unbefangen bedeuten sollte. Nichts, was man als echten Makel einstufen müsste. Im landläufigen Sprachgebrauch setzt man den Begriff eher mit Ahnungslosigkeit gleich, häufig wird Naivität mit Einfältigkeit in Einklang gebracht. Es scheint sich also um einen dieser Begriffe zu handeln, dessen Wertung sich mehr als bei anderen, aus der weiteren sprachlichen Umgebung speist.

Naivität könnte demnach durchaus grundsätzlich positive Wesensmerkmale, wie Unbefangenheit, Unvoreingenommenheit oder veritables Verhalten kennzeichnen. Wenn Naivität hauptsächlich mit negativer Aufladung verwendet wird, liegt das wohl daran, dass man damit Arglosigkeit bezeichnet. Treudummheit, etwa, was, nebenbei bemerkt ein furchtbares Wort ist. Nun sorgt der Naive ja selten selbst für das Arge, sondern zieht es nicht oder nicht ausreichend in Betracht. Für mich hat es daher immer etwas Hämisches, Menschen als 'naiv' zu stempeln, die, Unschuld oder gute Absichten anderer vermutend, übervorteilt worden sind. Die Figur des Hanns-Guck-in-die-Luft aus dem fragwürdigen Struwwelpeter, war mir im Grunde nie unsympathisch, was auch daran liegt, dass ich sein Auftreten als neugierig und friedlich empfand. Was mich an seinem Verhalten aber stets störte, ist seine Ignoranz der Umgebung, seien es Mitmenschen, die ihn zu versuchen warnen oder Hindernisse, die ihn aber auch andere in Gefahr bringen könnten.

Wenn also Ignoranz oder Selbstgefälligkeit andere in Mitleidenschaft zieht, etwa, weil sie die Scherben zusammenkehren müssen, hört für mich der Spaß auf. Das würde ich dann eher als Engstirnigkeit und Starrsinn bezeichnen und nicht als Naivität.
 
Zuletzt bearbeitet:
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren