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Wie Betroffenheit zeigen

B
Benutzer2404  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich hatte letztens eine Erfahrung die ziemlich überraschend kam.

Ich bin nicht selber Betroffener , sondern eine Bekannte hat ihr Herz ausgeschüttet und mir von allerhand Probleme berichtet.

Dabei kam auch zur Sprache dass sie im familiären Umfeld vergewaltigt wurde.
Es dürfte schon sehr lange her sein
Ob einmal oder mehrmals weiß ich nicht.
Es kam sehr direkt ohne viel Gefühlsregung.
Man weiß ja eigentlich dass es so vielen passiert und auch Frauen darunter sind die man kennt.

Aber nun weiß ich es von einer.

Es war mir auch nicht klar ob ich nachfragen soll , oder was ihr gut tut.

Sie kämpft immer noch und sagt sie sei auf einem guten Weg.
Sie ist verheiratet und war an dem Abend ohne den Partner unterwegs ich sag nur so viel , es läuft nicht gut.
Ich weiß nicht ob ihr Mann es weiß , hätte ich vielleicht noch fragen sollen. Aber für ihre Probleme die sie schon lange hat und offensichtlich sind hat er wenig Verständnis.

Trotzdem kann ich im Moment kein Kontakt zu ihr aufbauen weil ich mich nicht zwischen ihr und ihrem Mann stehen will und auch nicht kann.

Vielleicht bekomme ich ein paar Tipps wie ich mich ihr gegenüber in dieser Sache verhalten soll , oder ob ich überhaupt nochmal darauf zu sprechen kommen sollte wenn ich sie bei Gelegenheit wieder treffe.
 
Katzenauge123
Benutzer202690  (40) Öfter im Forum
  • #2
Du kannst ihr, meiner Meinung nach, nur anbieten, dass sie mit dir sprechen kann, wenn es ihr gut tut.
Direkt mit dem Thema anfangen, würde ich nicht.
Und in die Beziehung würde ich mich auch nicht einmischen - da sollten sie sich eher professionellen Rat holen.
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #3
Warum möchtest du sie darauf ansprechen und das zum Thema machen? Das erschließt sich mir nicht so ganz. Wenn sie das Bedürfnis verspürt darüber reden zu wollen, dann wird sie es sicher tun. Aber forcieren, würde ich es nicht. Das muss von ihr kommen.

Darf ich fragen, was deine Intentionen hierbei sind?

Auf der einen Seite schreibst du, dass du dich nicht in die Beziehung drängen willst - auf der anderen, möchtest du scheinbar über ihr Trauma eine Verbindung zu ihr aufbauen. Das beißt sich etwas und klingt nicht klar.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Ich würde sie fragen, ob sie darüber nochmal sprechen möchte.
 
Bembelschorsch
Benutzer186758  (52) Öfter im Forum
  • #5
Warum hat sie dir denn ivon ihren Problemen erzählt?
Einfach so um es mal abzuladen oder besprecht ihr öfter Probleme?
Ich würde nicht direkt nachfragen ( warum auch??} .
Sie weiß das du es weißt .
Welchen Mehrwert könnte ihr denn ein Gespräch mit Dir bringen?
Kennst Du Dich in dem Thema aus oder hast Du Kontakt zu Hilfsorganisationen?
 
B
Benutzer2404  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Darf ich fragen, was deine Intentionen hierbei sind?


Nur um ihr versuchen helfen darüber zu reden wenn es ihr hilft.
Vielleicht wollte sie noch mehr sagen , konnte es aber eventuell nicht.

Natürlich nicht aus Neugier wie das so ist.


Warum hat sie dir denn ivon ihren Problemen erzählt?
Einfach so um es mal abzuladen oder besprecht ihr öfter Probleme?

Wir hatten schon mal oberflächlich über psychische Probleme geredet.
In der Familie wird sie offenbar wenig wertgeschätzt , vermutlich auch weil sie immer wieder mit sich selber zu tun hat und der Familie eher zur Last wird. , bzw nicht immer alles leisten kann was erwartet wird.

Das habe ich gelegentlich an ihrer Art wie sie über sich spricht gemerkt und bei Gelegenheit versucht sie zu stärken.


Kennst Du Dich in dem Thema aus oder hast Du Kontakt zu Hilfsorganisationen?


Weder noch.
Sie war schon in Behandlung und sagt zwar dass sie auf einem guten Weg ist , aber ich bin da skeptisch.



In die Beziehung mische ich mich auf keinen Fall ein , auch wenn sie gesagt hat ich solle ihm was Ansichten über das Leben angeht mal was sagen damit er seine Ansichten vielleicht ändert.


Allerdings bezweifle ich dass das was bringt außer noch mehr Stress , auch mit mir.
Leute die nur auf sich schauen kann man kaum ändern, bzw nicht einmal beeinflussen.
Ändern muss sich ja jeder selber.



Auf der einen Seite schreibst du, dass du dich nicht in die Beziehung drängen willst - auf der anderen, möchtest du scheinbar über ihr Trauma eine Verbindung zu ihr aufbauen. Das beißt sich etwas und klingt nicht klar.


Ich will keine Verbindung zu ihr.

Das einzige was ist , ich mag sie als Mensch sehr , mehr als viele andere.

Es ist so dass ich es schade, , und zwar für beide., finde wenn das auseinander geht für alle.
Der schwarze Peter wird dann ihr alleine zugeschoben.
Gerade weil ich weiß wie es ist alleine zu sein.
Bin mir aber auch bewusst das nur professionelle Hilfe helfen kann , was aber offenbar auch schon gescheitert ist angeblich weil er nur auf sich schaut.



Was ich aber auch noch sagen muss , ich habe nur eine Seite gehört und wie die ganze Entwicklung der Mann sieht weiß ich nicht und auch da will ich mich nicht einmischen um es in Erfahrung zu bringen.
Hab im Moment mit mir selber genug zu tun Probleme zu lösen.

Wäre allenfalls zum ablenken, aber das Thema ist dafür nicht mal im entferntesten geeignet.
 
Bembelschorsch
Benutzer186758  (52) Öfter im Forum
  • #7
Dann würde ich ihr bei Gelegenheit anbieten das du ein offenes Ohr für sie hast, wenn ihr das gut tut und sie mag.
 
M
Benutzer224463  Ist noch neu hier
  • #8
Ich würde mich den meisten anderen hier anschließen. Nicht drängeln, oder Fragen. In einem ruhigen Moment könntest du ihr möglicherweise für die Vertrautheit danken, anbieten zuzuhören, wenn sie das wieder möchte. Sie selber sagt, dass sie in professioneller Behandlung und auf einem guten Weg ist. Du zweifelst daran bzw bist skeptisch. Warum?

Professionelle Hilfe, insbesondere im Trauma Bereich ist nicht geradlinig. Ein guter Weg muss nicht bedeuten, dass sie ihr gesamtes Trauma aufarbeitet. Es geht darum einen Umgang zu finden, der für sie funktioniert. Das kann unterschiedlich aussehen.

Wenn ich das richtig verstanden hab kennst du nun die Umrisse eines Missbrauches und keinerlei Details. Mir erschließt sich da nicht, warum du das ansprechen solltest. Aus Neugier? Ihr Leid ist keine Bereicherung für andere. Um zu Helfen? Nett gemeint. Du kannst aktiv zuhören, mit aushalten oÄ. Sie ist in professioneller Behandlung, du scheinst keine Expertise auf diesem Gebiet zu haben. Wie stellst du dir die Hilfe vor, die du leisten könntest?

Zuletzt schreibst du, dass du mit dir selbst genug zu tun hast. Das zu wissen ist gut und solltest du nicht außer Acht lassen. Du kannst nicht so gut für sie da sein, wenn du selber viele Dinge hast, die dich einnehmen. Wenn du ihr jetzt Hilfe anbieten wollen würdest und dafür eigentlich keine Kapazitäten hast und auch die nötige Expertise fehlt, fände ich das sehr unfair ihr gegenüber. Wenn sie Hilfe braucht und sich traut die anzunehmen, sollte die dann auch in Umfang zur Verfügung stehen.

Insgesamt finde ich es aufmerksam zu fragen, was du tun könntest. Die Antwort ist wohl aber eher ernüchternd. Denn du kannst nicht wirklich etwas tun. Es ist ihr "Erlebnis" (blödes wort, mir fällt gerade nichts anderes ein) und wenn du nicht einmal die Beweggründe kennst, weshalb sie das nun mit dir geteilt hat, wird es schwer das Bedürfnis dahinter zu erfüllen.
 
M
Benutzer224463  Ist noch neu hier
  • #9
Kleiner Nachtrag: Wenn dich das Thema interessiert und du dich möglicherweise mehr damit außereindersetzen möchtest, womit sie infolge dessen konfrontiert ist oder sein könnte, kannst du dir entsprechende Literatur zu Gemüte führen. Es gibt einige gute Fachliteratur aber auch Autiobiographien von Betroffenen Frauen dazu, die möglicherweise dein Wissen dazu erweitern und insofern helfen könnten, dass du nachvollziehen kannst, was das überhaupt für Auswirkungen hat. Vor allem über die offensichtlichen Traumafolgen hinaus.
 
B
Benutzer2404  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Es ist ihr "Erlebnis" (blödes wort, mir fällt gerade nichts anderes ein) und wenn du nicht einmal die Beweggründe kennst, weshalb sie das nun mit dir geteilt hat, wird es schwer das Bedürfnis dahinter zu erfüllen

Der einzige Beweggrund fällt mir ein dass sie ein offenes Ohr brauchte und eigentlich nur zur Sprache kam um zu sagen woher ihre Probleme kommen.

Vielleicht hab ich auch was nicht bemerkt.

Insgesamt stellt sich in diesem Zusammenhang aber auch die Frage wie gewöhnlich das ist ,als Mann in so etwas eingeweiht zu werden.


Sie hat auch erwähnt dass sie keine Beziehungen mehr eingehen will , da waren wir uns ja dann auch einig , eine feste Beziehung strebe ich auch nicht an.


Du zweifelst daran bzw bist skeptisch. Warum?

Intuition , ich befürchte sie macht sich was vor.

Allerdings ist sie meines Wissens derzeit nicht in Behandlung, war es aber schon mehrfach.

Wenn ich das richtig verstanden hab kennst du nun die Umrisse eines Missbrauches und keinerlei Details. Mir erschließt sich da nicht, warum du das ansprechen solltest. Aus Neugier?

Ich weiß lediglich wer es war.
Nicht wie alt sie war usw.
Weitere Details wären ?
Wollte sie vielleicht auch nicht aus Rücksicht auf mich , um mich nicht zu stark damit zu belasten.

Keine Ahnung, ich will das nicht ausführen , der Gedanke daran ist insgesamt nicht schön.

Aus Neugier würde ich es nicht ansprechen wollen , lediglich um ihr zu zeigen dass sie reden kann wenn sie das Bedürfnis hat und es ihr gut tut.

Ich hab ja sowas noch nie mitbekommen und will nur bestmöglich unterstützen.
Wobei vermutlich jede Betroffene unterschiedliche Bedürfnisse hat was für sie hilfreich ist.



.
Kleiner Nachtrag: Wenn dich das Thema interessiert und du dich möglicherweise mehr damit außereindersetzen möchtest, womit sie infolge dessen konfrontiert ist oder sein könnte, kannst du dir entsprechende Literatur zu Gemüte führen. Es gibt einige gute Fachliteratur aber auch Autiobiographien von Betroffenen Frauen dazu, die möglicherweise dein Wissen dazu erweitern und insofern helfen könnten, dass du nachvollziehen kannst, was das überhaupt für Auswirkungen hat. Vor allem über die offensichtlichen Traumafolgen hinaus.


Ich hatte vor längerem schon dokus im fernsehen gesehen.
Wobei wie gesagt die Auswirkungen ja individuell unterschiedlich sind.

Sofern sie das Bedürfnis haben sollte noch näher darüber zu reden würde ich dann vielleicht schon ein paar Infos holen.
 
M
Benutzer224463  Ist noch neu hier
  • #11
Insgesamt stellt sich in diesem Zusammenhang aber auch die Frage wie gewöhnlich das ist ,als Mann in so etwas eingeweiht zu werden.
Da kann ich persönlich nur zu sagen: finde ich nicht allzu ungewöhnlich. Sich anzuvertrauen hat ja erstmal mit Vertrauen zu tun und wenn für sie nicht per se alle Männer "verbrannt" sind und sie dir vertraut, bist du ja eine geeignete Person. Oder siehst du das anders?

Ich weiß lediglich wer es war.
Nicht wie alt sie war usw.
Weitere Details wären ?
Da kommst du zwar mit Sicherheit auch allein drauf. Aber hier mal ein paar Beispiele für deine Frage.
- Wie oft, ggf sogar regelmäßig über einen (langen) Zeitraum?
- Wie sah der Missbrauch aus?
- Wie hat ihr Umfeld reagiert, wusste es vielleicht jemand und hat nicht gehandelt?
- Muss sie den Täter noch regelmäßig sehen?
- Konnte sie sich schnell jemandem anvertrauen?
- Hat sie Hilfe bekommen, als der Missbrauch rausgekommen ist oder "beendet" war?
Im Alltagszuge
- Wie stark ist sie belastet, kann sie vielleicht viele Dinge im Alltag nicht machen aus Angst vor oder wegen Triggern?
- Hat sie körperliche Folgen, vielleicht auch heute noch? Beispiele dafür wären Schlafstörungen, Essstörungen, Migräne, chronische Schmerzen etc.

Usw. Das ist ja ein großes Thema. Das sind alles keine Dinge, die sie teilen muss. Es soll nur aufzeigen wieviel da verborgen ist und wie wenig häufig anvertraut wird. Dennoch belastet das, was gesagt wird, diejenigen denen es gesagt wird, häufig schon.

Ich hab ja sowas noch nie mitbekommen und will nur bestmöglich unterstützen.
Wobei vermutlich jede Betroffene unterschiedliche Bedürfnisse hat was für sie hilfreich ist.
Dann wie gehabt, wenn sie es von sich aus anspricht, könntest du ihr sagen, dass du gern für sie da bist, zuhörst und sie die Sorgen und Ängste mit dir teilen kann. Und ggf fragen, ob du ihr (im Rahmen deiner Kompetenz und Möglichkeit) weitere Hilfe bieten kannst. Das ist ja ein durchaus freundliches Angebot. Inwiefern das angenommen wird, oder ob das Thema überhaupt nochmal zur Sprache kommt, steht auf einem anderen Blatt.
 
B
Benutzer2404  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Sich anzuvertrauen hat ja erstmal mit Vertrauen zu tun und wenn für sie nicht per se alle Männer "verbrannt" sind und sie dir vertraut, bist du ja eine geeignete Person. Oder siehst du das anders?

Ja , das stimmt schon.


Trotzdem bin ich als Mann auf der anderen Seite , also der der penetriert und daher sich vielleicht generell weniger vorstellen kann wie das als Frau ist und dem das so relativ unwahrscheinlich ist es erleiden zu müssen und eventuell weniger nachvollziehen kann wie es sich anfühlt so benutzt zu werden.


Wobei natürlich die Grenzüberschreitung für die meisten Männer erkennbar und auch die Pein nachvollziehbar ist in etwa

Im Wort was die Tat beschreibt steckt ja Gewalt drin .


Mal sehen ob es sich nochmal ergibt darüber zu reden.
Mir ist es auf keinen Fall wichtig da rumzustochern.

Was ich vielleicht am ehesten mal fragen werde ist ob ihr Mann überhaupt davon weiß oder nur die Auswirkungen zu spüren bekommt.
 
M
Benutzer224463  Ist noch neu hier
  • #13
Was ich vielleicht am ehesten mal fragen werde ist ob ihr Mann überhaupt davon weiß oder nur die Auswirkungen zu spüren bekommt.
Findest du es denn wichtiger ob ihr Mann die Auswirkungen zu spüren bekommt und ob er davon weiß, als wie es ihr damit geht?
Trotzdem bin ich als Mann auf der anderen Seite , also der der penetriert
(Sexualiserte Gewalt bzw. Sexueller Missbrauch muss nicht mit "klassischer" Penetration einhergehen.)
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #14
Trotzdem bin ich als Mann auf der anderen Seite , also der der penetriert und daher sich vielleicht generell weniger vorstellen kann wie das als Frau ist und dem das so relativ unwahrscheinlich ist es erleiden zu müssen und eventuell weniger nachvollziehen kann wie es sich anfühlt so benutzt zu werden.
Sorry, aber das gibt mir irgendwie komische Vibes. Welcher empathische Mensch würde in dem Kontext hier das Wort "benutzen" verwenden?

Ich kaufe dir die Geschichte, dass du hier aus reiner Nächstenliebe schreibst, nicht so ganz ab.
 
Arcadi
Benutzer212294  Öfter im Forum
  • #15
Trotzdem bin ich als Mann auf der anderen Seite , also der der penetriert und daher sich vielleicht generell weniger vorstellen kann wie das als Frau ist und dem das so relativ unwahrscheinlich ist es erleiden zu müssen und eventuell weniger nachvollziehen kann wie es sich anfühlt so benutzt zu werden.
Hä? Also auch du könntest zB anal penetriert werden gegen deinen Willen … nur mal so als Beispiel.

Und ich widerspreche deiner für mich in deiner Äußerung enthaltenden Vorstellung hiermit entschieden, dass alle Frauen vermeintlich so eine Art kollektive Vorstellung davon hätten, wie es ist, vergewaltigt zu werden. Mal ganz davon abgesehen, dass es auch sehr auf die Art und Weise der Vergewaltigung und dem Sadismus des Täters ankommt (z.B. Penetration mit einem abgebrochenem Flaschenhals oÄ, was zu schwersten körperlichen Verletzungen oder gar zum Tod des Opfers führen kann) => Ich denke (hoffe) nicht, dass sich das jemand hier vorstellen kann, wie sich sowas anfühlt. Und auch eine Vergewaltigung mit weniger gravierenden körperlichen Verletzungen für das Opfer ist ja schon schlimm genug, aber auch vom Empfinden des Opfers her individuell verschieden je nach Opfer.) …. Es gibt doch kein kollektives Einheitsgefühl, wie sich eine Vergewaltigung anfühlt.
 
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B
Benutzer2404  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #16
Findest du es denn wichtiger ob ihr Mann die Auswirkungen zu spüren bekommt und ob er davon weiß, als wie es ihr damit geht?

Nur weil er dann eventuell verstehen könnte warum es ihr oft so schlecht geht.


Und ich widerspreche deiner für mich in deiner Äußerung enthaltenden Vorstellung hiermit entschieden, dass alle Frauen vermeintlich so eine Art kollektive Vorstellung davon hätten, wie es ist, vergewaltigt zu werden


Ok , dann habe ich das falsch eingeschätzt.




Hä? Also auch du könntest zB anal penetriert werden gegen deinen Willen … nur mal so als Beispiel.


Ja , aber es kommt im Alltag eher selten vor.

Im Knast wahrscheinlich eher.



Ich kaufe dir die Geschichte, dass du hier aus reiner Nächstenliebe schreibst, nicht so ganz ab.


Dann ist es halt so.
Tatsächlich schätze ich wahrscheinlich vieles falsch ein weil ich noch nie mit diesem Thema in dieser Weise zu tun hatte.
 
E
Benutzer203678  (52) Öfter im Forum
  • #17
Hi B Benno
Ich finde es gut, dass Du Deiner Freundin helfen möchtest und Dich informierst, um nichts falsch zu machen.

Sie scheint Dir sehr zu vertrauen, wenn sie Dir von dem Missbrauch erzählt hat. Ich würde Dir nicht raten, das Thema von Dir aus nochmal anzusprechen. Du kannst ihr aber auch ohne direktes Ansprechen signalisieren, dass Du für sie da bist, wenn sie über ihre Probleme sprechen möchte.

Ich möchte Dir empfehlen, Dich mit dem Thema traumasensible Kommunikation zu beschäftigen. Vielleicht hilft Dir das, die richtigen Worte zu finden, falls Deine Freundin das Thema noch mal anspricht. Vor Allem aber sollte es Dir helfen, nicht unbewusst die falschen Worte zu nutzen oder die falschen Fragen zu stellen.

und daher sich vielleicht generell weniger vorstellen kann wie das als Frau ist
Wenn Du es nicht selbst erlebt hast, dann kannst Du Dir nicht vorstellen, wie das ist oder wie es sich anfühlt. Egal, welchem Geschlecht Du Dich zugehörig fühlst.

Was ich vielleicht am ehesten mal fragen werde ist ob ihr Mann überhaupt davon weiß oder nur die Auswirkungen zu spüren bekommt.
Das ist genau so eine Frage, die Du auf keinen Fall stellen solltest. Wenn sie den Missbrauch thematisiert, dann sollte es nur um Deine Freundin gehen - nicht um ihren Mann.
 
B
Benutzer2404  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #18
Sie scheint Dir sehr zu vertrauen, wenn sie Dir von dem Missbrauch erzählt hat

Ich hatte ihr im laufe des Gespräch mal gesagt dass sie sicher sein kann dass ich das niemandem weitersage.
Weil ich auch von mir ein bisschen was erzählt habe , aber nicht so intensiv
Sie hat gemeint ihr wäre es egal wenn andere von ihren Probleme was erfährt. ,

Ich kann’s ruhig weitersagen war ihre Aussage. Ist ihr egal wenn’s andere erfahren.

Ich meine aber dass das was ihr angetan wurde erst später raus kam , egal wie , ich werde jedenfalls wenn nur sehr , sehr oberflächlich was sagen.

Wenn es wirklich zur Trennung kommt wird das wahrscheinlich auch bei uns zum Dorfgespräch .


Das ist genau so eine Frage, die Du auf keinen Fall stellen solltest. Wenn sie den Missbrauch thematisiert, dann sollte es nur um Deine Freundin gehen - nicht um ihren Mann

Mir ginge es nur darum damit sie eventuell die Ehe retten kann damit sie eine gute Zukunft hat und nicht alles zerbricht ,
Aber ich befürchte da ist zu viel vorgefallen und das ohnehin nicht möglich ist
 
M
Benutzer224463  Ist noch neu hier
  • #19
Mir ginge es nur darum damit sie eventuell die Ehe retten kann damit sie eine gute Zukunft hat und nicht alles zerbricht.
Und ihre Zukunft ist nur gut, wenn sie mit dem Mann zusammenbleibt? Ich denke sie sollte allein entscheiden können, wie eine gute und erstrebenswert Zukunft für sie aussieht. Und nur weil einer Person sexualisierte Gewalt angetan wurde, heißt es nicht, dass keine gute Zukunft möglich ist, weil..
zu viel vorgefallen und das ohnehin nicht möglich ist

Finde ich leider insgesamt eine schwierige Aussage von dir.
 
B
Benutzer2404  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #20
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #21
Vor langer Zeit hat mir mal eine Freundin von einer Sache erzählt, die sie sehr belastet. Es ging zwar nicht um Missbrauch in der Vergangenheit, sondern um eine ganz andere, akute, belastende und persönliche Sache. Im ersten Moment war ich ziemlich überfordert und sprachlos, weshalb ich auch eher wortkarg reagiert habe.

Ich habe ihr dann am nächsten Tag noch eine Nachricht geschrieben, dass ich leider in der Situation etwas überrumpelt war und nicht so recht wusste, wie ich reagieren soll, aber dass ich gerne für sie da bin, wenn sie jemanden braucht - zum reden, zuhören, oder was auch immer ihr gerade gut tun könnte.
Ich glaube, das kam ganz gut an... Jedenfalls hat sie später nochmal das Gespräch über diese Sache mit mir gesucht und mich dann auch über den guten Ausgang informiert (was auch für mich eine große Erleichterung war, obwohl ich nicht direkt involviert war).

Ich glaube, so etwas ähnliches wäre auch in diesem Fall eine passende Reaktion, mit der du ihr zeigst, dass dich das alles nicht kalt lässt und dass du gerne für sie da bist, ohne sie zu irgendwas zu drängen, ohne nach Dingen zu fragen, die sie dir eigentlich nicht erzählen will, o.Ä.
Und ich weiß auch aus eigener Erfahrung mit ganz anderen belastenden Dingen, dass es manchmal einfach gut tut, zu wissen, dass es eine Person gibt, an die man sich bei Bedarf wenden kann - selbst wenn man nicht von diesem Angebot Gebrauch macht.
Aber alles, was darüber hinausgeht und ihr ein Gespräch über die Sache aufzwingt, würde ich definitiv unterlassen.
 
E
Benutzer203678  (52) Öfter im Forum
  • #22
Ich hatte ihr im laufe des Gespräch mal gesagt dass sie sicher sein kann dass ich das niemandem weitersage.
Es geht dabei nicht ums Weitersagen oder nicht.

Es geht darum, dass sie Dir so sehr vertraut, dass sie mit Dir überhaupt über den Missbrauch sprechen kann. Traumatisierte Missbrauchsopfer empfinden sehr viel Scham und Schuld - so viel, dass sie teilweise gar nicht und wenn, dann nur jemand sehr Vertrautem davon erzählen können. Und ja, es ist dann auch egal, ob Du es weitererzählst. Das schlimme ist nicht, dass andere es wissen. Das selbst erzählen ist die große Hürde, die oft unüberwindlich ist.

Mir ginge es nur darum damit sie eventuell die Ehe retten kann damit sie eine gute Zukunft hat und nicht alles zerbricht ,
Falscher Fokus. Dein Bestreben sollte sein, ihr zu helfen. Und zwar ihr allein.

Ob sie ihre Ehe retten kann oder überhaupt will, ist nicht Deine Baustelle. Deine Freundin braucht keine Verhaltenstipps von Dir. Sie braucht jemanden der zuhört, der ihr Leid anerkennt und vielleicht auch einfach nur da ist, wenn sie jemanden braucht. Nur für sie. Nicht für ihren Mann oder ihre Ehe.

Du kannst Deiner Freundin auch sagen, dass Du nicht weißt, was sie gerade braucht oder was Du tun oder sagen sollst. Das ist immer noch besser, als von einem Fettnäpfchen ins andere zu treten oder sie versehentlich durch eine falsche Frage zu retraumatisieren.

Stell Dir mal vor, Dir wäre was unglaublich Peinliches passiert, was keiner Deiner Freunde/Familie etc. mitbekommen hat. So richtig peinlich. So peinlich, dass Du vor Scham im Boden versinken möchtest, wenn Du nur dran denkst und erst Recht nicht irgendjemandem davon erzählen möchtest. Aber trotzdem hast Du tief im Inneren das Bedürfnis, jemandem davon zu erzählen, weil es Dich noch mehr belastet, damit allein zu sein. Was würdest Du Dir in einem solchen Moment von der Person wünschen, der Du es erzählst?
 
B
Benutzer2404  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #23
Das schlimme ist nicht, dass andere es wissen. Das selbst erzählen ist die große Hürde, die oft unüberwindlich ist.

Aber trotzdem hast Du tief im Inneren das Bedürfnis, jemandem davon zu erzählen, weil es Dich noch mehr belastet, damit allein zu sein. Was würdest Du Dir in einem solchen Moment von der Person wünschen, der Du es erzählst?

Ich beantworte es in einem

Auch ich bin dran solche Dinge jemand anzuvertrauen die in meinem Leben passiert sind und bislang niemand weiß.
Zumindest dass ich darunter furchtbar leide.

Hat aber nichts damit zu tun was mir andere angetan , sondern etwas mit dem ich jahrelang gemobbt wurde.

Was ich mir von der Person wünsche der ich es anvertrauen wil ist bestimmt etwas völlig anderes , das mag ich jetzt nicht schreiben , könnte wahrscheinlich eh niemand nachvollziehen und würde das Thema erstens sprengen und in die völlig falsche Richtung lenken.

Wenn eh schon Leute vermuten es ginge mir nicht um die Freundin.

Meine und ihre Baustellen sollen getrennt bleiben.
 
B
Benutzer2404  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #24
Ich habe ihr dann am nächsten Tag noch eine Nachricht geschrieben, dass ich leider in der Situation etwas überrumpelt war und nicht so recht wusste, wie ich reagieren soll, aber dass ich gerne für sie da bin, wenn sie jemanden braucht

Ich habe von ihr keine kontaktdaten um ihr was zu schreiben.
 
E
Benutzer203678  (52) Öfter im Forum
  • #25
Hat aber nichts damit zu tun was mir andere angetan , sondern etwas mit dem ich jahrelang gemobbt wurde.
Aber Dir wurde doch etwas von anderen angetan, wenn Du jahrelang gemobbt wurdest. Auch psychische Gewalt ist Gewalt. Es ist doch nicht Deine Schuld, wenn du gemobbt wirst. Schuldig sind die Mobber. Und trotzdem fühlst Du Dich schlecht und leidest darunter. Genau so geht es Deiner Freundin.

Sicherlich kann man Mobbing nicht mit Missbrauch vergleichen. Aber es das ist kein Wettbewerb. Auch Mobbing kann traumatisieren und nachhaltige Auswirkungen aufs spätere Leben haben.

Ich bezweifle nicht, dass Du Deiner Freundin helfen willst. Eure Baustellen können auch getrennt bleiben.

Aber würdest Du von der Person, der Du Dich anvertraust erwarten, dass sie Dich fragt, ob Dein/e Partner/in von dem Mobbing weiß?
Oder würdest Du eher sowas erwarten wie "Das ist wirklich schlimm, was Dir das passiert ist. Es tut mir mir ehrlich leid, dass Du das erleben musstest. Wenn Du möchtest, können wir darüber reden. Wir können aber auch einfach nur hier zusammen sitzen und gemeinsam schweigen, wenn Dir das gut tut. Ich bin auf jeden Fall für Dich da."

Du musst das gar nicht hier schreiben, was Du Dir wünscht. Nur für Dich überlegen. Und drüber nachdenken, ob das für Deine Freundin evl. auch so sein könnte.
 
B
Benutzer2404  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #26
Es tut mir mir ehrlich leid, dass Du das erleben musstest.

Ich habe ihr gesagt dass es mir leid tut.

Sie hat dann gesagt es muss mir nicht leid tun oder so ähnlich.
Dann hab ich halt noch gesagt dass es sie erleiden musste.

Aber würdest Du von der Person, der Du Dich anvertraust erwarten, dass sie Dich fragt, ob Dein/e Partner/in von dem Mobbing weiß?


Erwarten wohl eher weniger , aber es wäre wahrscheinlich für mich nicht ungewöhnlich in dem Zusammenhang wenn der Partner und damit Partnerschaft darunter leidet und hofft evtl so zu unterstützen. .
Natürlich nicht vorrangig um dem Partner zu helfen , sondern ihr.

Vorrangig damit dann auch ihr geholfen wäre wenn wenn die Partnerschaft funktionieren würde.

Man kann ja dann immer noch sagen dass der Partner es nicht erfahren soll.


Zu fragen was jemand braucht fällt mir , gerade in solchen Fällen, schwer
Weil ich dann nicht weiß ob ich das dann überhaupt ansatzweise geben kann und damit nur Enttäuschungen auslöse.
Macht das ganze dann noch schlimmer statt besser.


Es ist doch nicht Deine Schuld, wenn du gemobbt wirst. Schuldig sind die Mobber. Und trotzdem fühlst Du Dich


Die einzige Gemeinsamkeit ist dass beide nichts dafür konnten dass es passiert ist.

Nicht ganz , in beiden Fällen wurde Macht ausgenutzt und ausgeübt der stärkere zu sein um sich gut zu fühlen.

Der Unterschied ist bei mir waren es Kinder also Täter und bei ihr ein erwachsener.



Nur für Dich überlegen. Und drüber nachdenken, ob das für Deine Freundin evl. auch so sein könnte.


Du meinst dass sie sich dasselbe wünscht ?

Schwer einzuschätzen,
Denke aber eher nicht.
 
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