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Mobbing Wie bekomme ich stärkere Nerven?

M
Benutzer91398  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo ihr Lieben!

Mir ist heute wieder einmal aufgefallen, dass ich mir immer alles mögliche im Leben durch meine schwachen Nerven verbaue.
Ganz egal in welche Alltagssituation ich komme - ob ich irgendwo anrufen möchte, im Supermarkt in der Schlange stehe, versuche, mich zu konzentrieren, mich mit jemandem streite oder eine Prüfung ablege - immer mangelt es mir an Nervenstärke.

Ich könnte ständig heulen, egal, was ich tue. Und immer fühle ich mich der Situation nicht gewachsen, einfach schwach, so als würde ich jeden Augenblick zusammenklappen - innerlich, aber auch körperlich.
Ich habe schon etwas an meiner Ernährung verändert, ich war sehr viele Jahre Vegetarierin - nun esse ich jeden Morgen zwei Scheiben Schinken und außerdem regelmäßig Seefisch. Außerdem viel Salat, Vollkornprodukte, Nüsse, Obst und Gemüse.
Ernährungstechnisch müsste doch mit meinen Nerven alles okay sein, denke ich. Dennoch fühle ich mich nicht sicher. Ich halte einfach nichts aus. Bin kein bisschen belastbar.
Nun mache ich morgens immer Yoga und jogge 3x die Woche im Park.
In der Hoffnung, dass mich das stärker macht.

Was könnte ich noch tun, damit ich nervenstärker und belastbarer werde?
Mein Problem ist nicht meine Wrkung auf andere (viele Menschen wissen nicht, wie ich mich fühle), es ist mehr das "innen drin".

Habt ihr vielleicht eine Idee?
Ich fühle mich wirklich mies so wie ich bin.:geknickt:
 
Wundertüte
Benutzer91008  (36) Sehr bekannt hier
  • #2
Hey,
stehst du denn viel unter Stress?
Ich kann dir noch den Tipp geben dich Magnesiumreich zu ernähren,
oder dir über Mineralstofftabletten Magnesium zuzuführen.
Bei mir hilft dass immer ganz gut.
Magnesium dämpft die Erregungsweiterleitung der Nerven,
hilft am Abend beimi Einschlafen, stärkt generell deine Leistungsstärke.
Aber ich würd auf jeden Fall mal grübeln was dich von innen so kaputt macht,
denn du sollst ja die Ursache bekämpfen und nicht die Symptome

lg
 
M
Benutzer91398  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Hi!

Das mit dem Magnesium ist eine gute Idee! Ich erinnere mich daran, dass mir das schonmal irgendwann ein Arzt empfohlen hatte.
Vielen Dank für den Tipp!

Tja, was macht mich kaputt? Gute Frage!
Ich weiß es nicht. Ich denke, ich bin erblich ziemlich "vorbelastet". Ich komme nach meiner Mutter und die hält auch nichts aus. Wir haben ein sehr schwaches Nervenkostüm. Bei mir war das schon als Kind so.
Ich weiß nicht, warum das so ist. Ich meide aus diesem Grund auch Menschen - nicht meine Familie und Freunde natürlich! Aber generell macht es mich kaputt, mich mit vielen Menschen zu umgeben. Ich fühle mich danach extrem ausgelaugt und möchte tagelang nur schlafen.

---------- Beitrag hinzugefügt um 22:34 -----------

Naja, und ich mache mir grundsätzlich viel Druck.
ich hänge durch eine schwerer Krankheit in meiner "Lebensplanung" ziemlich hinterher, bin deswegen auch oft wütend auf michh...
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Vielleicht würden dir auch mal ein paar Erfolgserlebnisse gut tun...

Wie wäre es mit Sport: Selbst erarbeitete sportliche Erfolge (auch wenn sie noch so bescheiden sind), die Erfahrung der Grenzen der körperlichen Leistungsfähigkeit, sowie das Überschreiten und weiter schieben dieser Grenzen sind tolle Erlebnisse, die einem Einiges an Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein bringen.
Ob Joggen dafür aber besonders gut geeignet ist, möchte ich bezweifeln. - Eine Mannschaftssportart oder wenigstens eine Individualsportart, die man mit Gleichgesinnten im Verein betreibt, halte ich da für deutlich besser. Vielleicht ja auch eine Kampfsportart, o.Ä.

Oder Erfolg in der Schule, im Studium oder im Beruf...

Oder ein ehrenamtliches Engagement, das dich fordert und anstrengt und bei dem du später zufriede auf deine geleistete Arbeit zurückblicken kannst.

Je mehr Herausforderungen du erfolgreich meisterst, desto eher wirst du dich zukünftigen Herausforderungen gewachsen sehen und nicht vor ihnen zurückschrecken, sondern sie evtl. sogar als Chance sehen.
 
Wundertüte
Benutzer91008  (36) Sehr bekannt hier
  • #5
Also erstmal: Ein bisschen Schinken, Fisch und Joggen hilft dir da nicht!
Sorry, wenn ich das so ehrlich sage.

Ich denke, dass wir hier die gänzlich falsche Anlaufstelle sind. Ernährungsumstellung hin und her.
Bei dir hilft nur professionelle Hilfe, die dir Wege aufzeigt.

LG

Ein erster Schritt wäre auch mal zum Hausarzt zu gehen,
und mal mit ihm darüber reden.
Ich habe auch mal homäopathische Mittel zur Nervenstärkung
verschrieben bekommen,die auch ganz gut gewirkt haben.
Es könnte auch noch andere Ursachen haben, ev
Schilddrüsenunterfunktion, da schläft dein ganzer
Stoffwechsel ein und du bist auch immer nur müde und erschöpft.
Kann auf jeden Fall nicht schaden wennst mal vorbei schaust
 
M
Benutzer91398  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Bei meiner Hausärztin war ich schon. Organisch ist alles angeblich okay.
Die meint auch, dass ich einen Coach oder Berater brauchen würde.
Alle Leute meinen das.

Kenne ich aber alles schon.
War zwei Jahre in ambulanter Therapie und eine ganze Zeit in einer psychosomatischen Klinik.
Alles was man mir gesagt hat, war, dass ich ein hochsensibler Mensch sei, der noch nicht die Werkzeuge erworben hätte um mit dieser Sensisbilität fertig zu werden.
Außerdem würde ich Erfolgserlebnisse brauchen.
Die habe ich aber momentan nicht. Wie denn auch? Ich verstecke mich ja vor der ganzen Welt.
Für alles muss man belastbar sein. Und das bin ich eben nicht.
Ich könnte ja Drogen nehmen. Die würde ich aber sowieso nicht vertragen. Ich vertrage ja nichtmal ein Glas Wein...^^
 
M
Benutzer91398  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Schön, dass du mir unter die Nase reibst, dass man im Berufsleben belastbar sein muss! Danke!
Wird es davon jetzt besser mit meiner Situation?!

Und: Wer setzt Wein mit Drogen gleich?
Aber wenn ich schon ein Glas Wein nicht vertrage, wie soll ich dann Drogen vertragen(die noch wesentlich heftiger auf das Nervensystem wirken)?

---------- Beitrag hinzugefügt um 23:23 -----------

Ja, ich hatte mehrere Psychologen.
Die waren aber alle gut. Ich war sehr zufrieden und habe viel über mich gelernt.
Letztlich muss ICH aber doch an mir arbeiten. Wie soll ich das tun?
Leider sagen die einem das nicht.
Es kommen immer nur Fragen wie: "Was würde Ihnen jetzt helfen?"

---------- Beitrag hinzugefügt um 23:26 -----------

Ich hoffe ja auch, dass es auf dieser Erde jemanden gibt, der mir helfen kann.
Ich habe aber keine Kraft, jetzt wieder einen Psychologen auszuprobieren, der nett ist aber nicht hilfreich. Ich schätze, Therapie kann einem irgendwo nicht mehr weiterhelfen, nämlich da, wo man selber etwas tun muss.
und ich will ja etwas tun, nur weiß ich nicht, was.
 
M
Benutzer91398  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
und noch einmal zum Thema Belastbarkeit im Job: Ich bin belastbar, was die Arbeit an sich angeht. Jedoch besteht die Belastung im Job ja nicht in der Arbeit selbst sondern im Getratsche und den Intrigen im Team, der schlechten Laune und dem autoritären Verhalten des Chefs.

---------- Beitrag hinzugefügt um 23:33 -----------

Ja, ich habe mich wohl angegriffen gefühlt. Sorry!
Ich raste zurzeit wegen jeder Kleinigkeit aus.
ich muss wohl einsehen, dass ich tatsächlich ein schwerwiegenderes Problem habe.
Aber ich möchte ungerne meine Verantwortung an einen Therapeuten abgeben, der doch nur wieder Ratschläge gibt, die ich mir auch selber geben kann.

Drogen kommen für mich überhaupt nicht in Frage. Das war nur eine zynische Äußerung von mir, weil ich so genervt bin von allem...
 
M
Benutzer91398  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Ja, ich schätze, ich habe nicht alle Karten offen auf den Tisch gelegt damals.
Ich habe bis zum Schluss etwas von meiner "Maske" bewahrt. Vielleicht dachten die, mir würde es gar nicht soooo schlecht gehen.
Ach ich weiß nicht....

Ich brauche Erfolgserlebnisse, soviel steht fest.
Aber dafür müsste ich einfach mal ins kalte Wasser springen und wieder unter Menschen gehen.
 
xoxo
Benutzer30217  Sophisticated Sexaholic
  • #10
Ich glaube, ich würde mir eine Stressituation nach der anderen heraussuchen und mich diese immer und immer wieder aussetzen.
 
M
Benutzer91398  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Hi xoxo!

Ja, das wäre eine Möglichkeit.
Ich glaube, das probiere ich jetzt.
Es kann ja im Prinzip nichts dabei passieren.

@TopBoy:
Ich kann sehr wohl mit Autoritäten umgehen, auch mit einem Machtwort und mit Kritik, solange der Chef fair bleibt. Er muss nicht mal nett und ruhig bleiben, aber doch zumindest fair.
Ich hatte zuletzt zwei Chefs, die sich jedoch autoritär verhalten haben. Der eine meinte immer wieder, sich in mein Privatleben einmischen zu können (" Sie können mir nicht erzählen, dass sie glücklich sind!") und hat mich ganz gezielt gedemütigt, der andere hat seinen Frust an den Mitarbeitern ausgelassen. Und zwar immer! Er kam schon morgens ins Büro und hat es nicht für nötig gehalten, Guten Morgen zu sagen, wenn er schlecht gelaunt war.
Die sogenannten Führungskräfte sind eben selber oft keine Spur belastbar, kommen mit den kleinsten Abweichungen des Alltags nicht zurecht, und das müssen dann die Untergebenen spüren.
Aber so ist das Leben....
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Bei meiner Hausärztin war ich schon. Organisch ist alles angeblich okay.
Die meint auch, dass ich einen Coach oder Berater brauchen würde.
Alle Leute meinen das.

Kenne ich aber alles schon.
War zwei Jahre in ambulanter Therapie und eine ganze Zeit in einer psychosomatischen Klinik.
Alles was man mir gesagt hat, war, dass ich ein hochsensibler Mensch sei, der noch nicht die Werkzeuge erworben hätte um mit dieser Sensisbilität fertig zu werden.
Außerdem würde ich Erfolgserlebnisse brauchen.
Die habe ich aber momentan nicht. Wie denn auch? Ich verstecke mich ja vor der ganzen Welt.
Für alles muss man belastbar sein. Und das bin ich eben nicht.
Ich könnte ja Drogen nehmen. Die würde ich aber sowieso nicht vertragen. Ich vertrage ja nichtmal ein Glas Wein...^^
Du befindest dich wohl in einem Teufelskreis.
So lange du jeder noch so kleinen Belastung aus dem Weg gehst, wirst du auf keinen Fall belastbarer. Im Gegenteil: du wirst wohl immer weniger belastbar udn bist immer schneller überfordert.

Um belastbarer zu werden, musst du dich gewissen, für dich zwar belastenden, aber schon noch irgendwie zu bewältigenden Belastungen und Herausforderungen stellen, an denen du wachsen kannst und die Grenze dessen, was dich überlastet, dach oben schieben kannst.
Ich hoffe ja auch, dass es auf dieser Erde jemanden gibt, der mir helfen kann.
Ich habe aber keine Kraft, jetzt wieder einen Psychologen auszuprobieren, der nett ist aber nicht hilfreich. Ich schätze, Therapie kann einem irgendwo nicht mehr weiterhelfen, nämlich da, wo man selber etwas tun muss.
und ich will ja etwas tun, nur weiß ich nicht, was.
So lange du nicht dazu bereit bist, dich selbst für den Erfolg anzustrengen, wir dir niemand helfen können.
Man kann dich zwar auf deinem Weg unterstützen und dir dabei helfen, ihn zu gehen - aber man kann dich nicht tragen.
Denn hier ist der Weg das Ziel und wenn du getragen wirst, hast du nichts davon.
 
M
Benutzer91398  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Ja sicher muss ich mich anstrengen! :smile:
Ich kann nur nicht so "große Brocken" auf einmal packen.

Heute zum Beispiel habe ich zwei Sachen gemacht, die mich schon ziemlich belasten, auch wenn diese Sachen für euch sicher lächerlich sind. Für mich sind sie ein Erfolg.

1.)Ich bin in einem kleinen Tante Emma Laden gewesen und habe ein Gespräch mit dem Verkäufer angefangen. Es hatte sich durch Zufall so ergeben und es war sehr nett. :smile:
Wir redeten u.a. auch über "schwache Nerven" und er schenkte mir einen Vollkornkeks für meine Nerven. *g*

2.)Ich habe eine halbe Stunde Nordic Walking gemacht und habe NICHT die Straßenseite gewechselt, wenn sich Passanten mir genähert haben. Ich habe alle dämlichen Blicke akzeptiert und habe mit einem Lächeln einfach weitergemacht, ohne im Erdboden zu versinken.

Es ist komisch: Es gab eine Zeit in meinem Leben, da war ich viel selbstsicherer und mutiger.
Irgendwie ist mir das abhanden gekommen. Und je mehr ich mich zurückziehe, desto schlimmer wird es.
Ich schätze, ich muss mir meine Selbstsicherheit und Belastbarkeit wieder langsam erarbeiten - und zwar mit kleinen Schritten. So wie heute.
Vielleicht werde ich ja nach und nach sicherer in meiner Haut...
 
mosquito
Benutzer20976  (be)sticht mit Gefühl
  • #14
Wenn es für Dich Erfolge sind, dann verbuche sie auch als Erfolge.
Schreibs Dir auf - nicht (nur) hier, sondern auf einen Zettel, den Du Dir irgendwohin legst, wo Du ihn oft siehst. Schreib Dir auf, was Du geschafft hast, wo Du eben einen Erfolg erzielt hast.

Wie Topboy schon schrieb - Chefs sind autoritär, dass ist quasi der Rolle des Vorgesetzten inhärent. Das erwähnte Verhalten Deiner Chefs war nicht "autoritär" im klassischen Sinne, sondern eher "schlecht erzogen". Es war eine Ausnutzung der Machtposition und ggf. eine Überschreitung der Grenzen zwischen Vorgesetztem und Untergebenem. Eventuell hat der Vorgesetzte sich tatsächlich ursprünglich gesorgt, weil Du unglücklich wirktest - ob Du willst, dass er von Deinem Privatleben etwas weiß, ist eine andere Frage, Du hast es als "Übergriff" empfunden (ich beziehe mich auf den Satz "Sie können mir nicht erzählen, dass Sie glücklich sind"). Ich weiß nicht, inwiefern er Dich gezielt gedemütigt hat und inwiefern er einfach ungeschickt und "tölpelig" war und Du Aussagen anders aufgefasst hast als intendiert, das muss hier auch gar nicht Thema sein. Du hast hier ja auch Aussagen als Angriff aufgefasst, die so nicht angelegt waren.

Die Frage ist, ob Du aufgrund schlechter Erfahrungen mit Kollegen und Vorgesetzten nun vor neuen beruflichen Entwicklungen solche Angst hast, dass Deine Nerven mit Dir durchgehen. Und da wäre es wirklcih gut, eine gewisse Grundstabilität aufzubauen. Positive Bestätigung und Erfolgserlebnisse könnten da helfen. Sag ich als Laie, einfach davon ausgehend, wie ich bestimmte Lebensphasen erlebt habe und was mir bei übertriebener Selbstkritik geholfen hat.

Ich weiß nicht, welche Art von Therapie(n) Du bislang gemacht hast; wenn Du da nach eigenen Angaben immer eine Maske aufbehalten hast und somit eine Rolle gespielt hast und die Psychologen nie Einblick bekamen, wie schwach Du Dich wirklich fühlst, konnten die Therapien auch nicht wirkich erfolgreich sein. Und wenn es Dich nervt, nur Fragen zu hören statt Anleitungen zu bekommen, dann ist ggf. der Ansatz des Therapeuten für Dich nicht der richtige. Wenn Du nach Strategien suchst, um zum Beispiel eben "stärkere Nerven" zu bekommen, dann würde ich vermutlich genau diesen Wunsch an den Therapeuten herantragen. Mit "Und was meinen Sie dazu?" gäbe ich mich nicht zufrieden. :zwinker: Ggf. würde ich auch mal fragen, ob ein Rollenspiel möglich wäre, um einfach zu üben, belastende Situationen auszuhalten. Der Therapeut spielt den gemeinen Kollegen, der fiese Sprüche ablässt - und Du musst damit umgehen.

Du hast anscheinend aufgrund gesundheitlicher Probleme Deine Ziele beruflicher Art nicht erreicht. Klar ist das nicht schön, weil Du Dich unzulänglich fühlst und meinst, deswegen weniger wert zu sein. Weil Du nicht erreicht hast, was Du willst, weil Du nicht so vorankommst, wie Du es wolltest. Nun: Du warst eben krank. Die Frage ist, was Du jetzt daraus machst. Und in welchem Tempo. Die Ziele nicht zu hoch stecken, sondern realistische Etappenziele anpeilen. Du kannst nicht ändern, dass Du eben aufgrund Krankheit nicht den normalen Karrierefahrplan einhältst.

Es ist nicht schlimm, schwach zu sein, es ist nicht schlimm, gescheitert zu sein. Und mit dem Scheitern einige Zeit zu hadern, ist auch normal. Letztlich muss sich jeder damit arrangieren, wie das eigene Leben eben verläuft, auch wenns mal nicht so gut abgelaufen ist. Wenn es Hürden gegeben hat, sollte man versuchen, sich nicht noch durch Selbstvorwürfe weitere Hürden aufzubauen, sondern eben nach einem passendenen eigenen Weg suchen - und sich beim Abgleich des eigenen Wegs mit den ursprünglichen Ansprüchen bremsen. Ggf. hilft es da, wenn eben ein Berater bei selbstsabotierenden Runtermachphasen STOP sagt.

Im Moment sind Deine Nerven nicht stark, Du fühlst Dich schnell überfordert. Kannst Du das als momentane Gegebenheit hinnehmen, ohne Dich selbst dafür fertigzumachen, dass Du eben keine starken Nerven hast? Dich damit zu arrangieren, dass Du gerade nicht so stark bist, wäre ein Ausgangspunkt für neue Schritte.

Wenn Du so sehr an Dir und Deinen Fähigkeiten zweifelst, dann ist es sinnvoll, Dir eben kleine Ziele zu setzen - und Dich nicht dafür runterzumachen, dass das doch für andere normal ist. Ja und? Für Dich ist es ein Schritt vorwärts, wenn Du die Straßenseite nicht wechselst und solche Begegnungen aushältst.

Ich denke auch, dass Du Dir wieder einen Therapeuten/Begleiter/Coach suchen solltest. Allerdings wäre es gut, wenn Du demjenigen gegenüber offen eingestehen kannst, wie Du Dich fühlst, und gegenüber dem Therapeuten oder der Therapeutin Eitelkeit und Stolz vergisst. Eventuell wirst Du mehrere Therapeuten testen müssen.

Mein Ratschlag wäre außerdem, vielleicht einige der Texte, die Du hier über Dich und Deine Ängste und Probleme verfasst hast, mal zusammenzustellen und dem Therapeuten ausgedruckt vorzulegen, wenn Du Angst hast, Dich wieder nicht "zu trauen", Deine Maske fallenzulassen.
 
H
Benutzer11811  Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Ich schätze, ich muss mir meine Selbstsicherheit und Belastbarkeit wieder langsam erarbeiten - und zwar mit kleinen Schritten. So wie heute.
Vielleicht werde ich ja nach und nach sicherer in meiner Haut...

Ich denke, dass ist der wichtigste Punkt: Du kannst Dir selbst die beste Therapie geben, indem Du Deine Probleme erkennst und an Ihnen arbeitest!

Gehe diesen Weg weiter und lass Dich auch nicht von Rückschlägen abschrecken. Wenn Du wirklich was an Dir ändern willst, dann kannst Du das.
 
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M
Benutzer91398  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #16
@Mosquito: Danke für Deinen ausführlichen Beitrag! Er hat mir sehr geholfen!
Ich denke, du hast Recht, wenn du sagst, dass ich mich vor allem nicht fertig machen darf für meine Situation und die Tatsache, dass ich im Moment nicht stark bin. Ich muss diesbezüglich wirklich viel netter mit mir umgehen, denn ich hasse mich ja an manchen Tagen regelrecht...
Kleine Ziele setzen, für jeden Tag: ich denke, dass ist momentan das Beste.
Und wenn ich einen neuen Coach oder Therapeuten haben sollte, dann werde ich ganz sicher mit offeneren Karten spielen. Ich bin ja auch heute nicht mehr die von damals - Gott sei dank! ;-)
Ich weiß nur noch nicht, wo ich so einen Menschen herbekomme.
Klar, über die Überweisung vom Hausarzt, und über die Krankenkasse. Aber das möchte ich eigentlich vermeiden.
Es wäre toll, wenn es irgendwo Anlaufstellen gäbe, die kostenlos sind - aber wo gibt es so etwas noch?

@Topboy!
Ich finde deine Ansichten als Arbeitgeber sehr gesund und ich freue mich, dass es anscheinden auch vernünftige Vorgesetzte gibt, die verstanden haben, worum es geht!
Mir ist so ein Vorgesetzter NOCH NIE begegnet. Anscheinden hatte ich Pech.

Was Lehrer angeht, so finde ich diejenigen am besten, die von ihren Schülern hohe Leistungen fordern und eine gewisse Strenge an den Tag legen, durchgreifen können und auch mal eine Standpauke halten (alles andere ist Kindergarten), die aber dennoch fair und menschlich handeln.
In der Schule bin ich diesem Lehrertyp durchaus begegnet und es waren stets genau diese Lehrer, unter denen ich am besten lernen konnte und die besten Ergebnisse erzielte.
Führungspositionen sind sehr wichtig. Es funktioniert nicht, dass in einer Gruppe alle Mitglieder "führen", denn dann führt irgendwie niemand. Aber eine Führungsposition birgt eben auch eine Menge Verantwortung.

Der Arbeitgeber, der zu mir sagte: "Sie können mir nicht sagen, dass sie glücklich sind!" hat dies nicht gesagt, um sich mir verständnisvoll anzunähern, sondern um mich zu bevormunden.
(ich hätte dieses Zitat nicht aus dem Zusammenhang reißen sollen!).
Die Arbeitstage gestalteten sich so, dass er mich am Ende des Tages zu sich ins Büro holte und mit mir ein privates Gespräch führen wollte. Er sagte, er fände mich interessant und ich hätte wohl Potential.
Zunächst war er recht höflich und respektvoll zu mir. Er fragte, was ich denn beruflich machen wolle, wo es denn hingehen würde mit mir.
Ich erklärte ihm, dass ich studieren wolle, entweder Dolmetscheramt für Gebärdensprache oder Medizin.
Da rümpfte er schon die Nase. In weiteren Gesprächen erklärte er mir, dass ich wohl nicht wisse, was gut für mich sei und machte zynische Bemerkungen über Akademiker, behauptete, dass das alles nichts sei usw.
Zudem machte er abschätzige Bemerkungen über meinen Vater (den er nicht einmal kennt), weil dieser Lehrer ist und weil ja alle Lehrer gleich seien.
Einige Tage später kam wieder die Frage: "Haben sie sich das mit dem Studieren überlegt?"
Ich sagte, ich wolle weiterhin studieren, es sei MEIN Wunsch und alleine MEINE Entscheidung. Ich würde mich sehr darauf freuen, endlich an die Uni zu können und hart darauf hinarbeiten.
Wieder sagte er, dass ich scheinbar überhaupt nicht wisse, was gut für mich sei., und sah mich dabei fast wütend an. Ich habe die Welt nicht mehr verstanden und hatte offengesagt ein wenig Angst. Schließlich war ich alleine mit ihm in dem Büro und kante ihn auch nicht gut( ich hatte ca. 3 Wochen vorher bei ihm angefangen und kam auch nur 2x die Woche).
Ich nahm meinen Mut zusmmen und sagte: "Hören Sie, ich finde es nett, dass Sie sich Gedanken über mich machen, aber wenn Sie mir sagen, Ich wisse nicht, was gut für mich sei, dann geht mir das doch etwas zu weit, muss ich sagen."
Er wurde daraufhin noch wütender und meinte, ich hätte IHM nicht zu sagen, dass mir etwas zu weit ginge.Ich könnte froh sein, dass er seine Zeit für mich opfere. Und schließlich sagte er: "Sie müssen endlich von Ihrem Kuschelkurs herunterkommen! Sie werden im Leben gar nichts erreichen. Sie müssend endlich anfangen Geld zu verdienen und nicht ihre Zeit mit einem sinnlosen Studium verschwenden.
Er betonte besonders, dass ER es sei, der mir helfen könne und ich mit IHM um die Welt reisen solle, als seine Assistentin usw.
Und schließlich fragte er:" Wie ist das eigentlich mit ihrem Freund? Verstehe Sie sich mit dem?"
Ich sagte, dass ich mich natürlich gut mit meinem Freund verstehe und wartete darauf, was jetzt wohl von ihmkommen würde.
"Tja...", sagte er und sah mich wieder so wütend an:" Wer weiß, ob sie mit dem noch lange zusammen sind. Es geht mich ja nichts an, aber ist er nicht von Sternzeichen "Zwilling"? (das hatte er mich zu Anfang im Vorstellungsgespräch "spaßeshalber" gefragt)
"Zwilinge sind ja sehr sprunghaft. Ich weiß nicht, ob Sie sich auf so jemanden langfristig verlassen können!"
Mir fiel fast die Kinnlade herunter.
In einem weiteren Gespräch fragte er mich abermals, was ich denn mit meinem Leben anfangen wolle.
Ich antworete ihm, dass ich ihm dies schon mehrmals gesagt habe und dass mich nichts davon abbringen würde, zu studieren. Ich sagte ihm auch, dass ich bereits Vorlesungen als Gasthörerin besuchen würde.
Daraufhin sagte er:"Sie können mir nicht erzählen, dass sie glücklich sind!"
Und dabei sah er mich wieder an, als wolle er mich umbringen.

Ich habe die Zusammenarbeit mit diesem Menschen monatelang ertragen, obwohl ich am liebsten nach zwei Wochen wieder gegangen wäre.
Schließlich habe ich ihm die Meinung gesagt und bin gegangen. Und er lief mir hinterher wie ein Wahnsinniger und brüllte bis auf die Straße, dass ich "Versagerin" froh sein könne, dass er sich meiner überhaupt angenommen habe.
Glaubt mir, dieser Schock sitzt immer noch tief.
 
M
Benutzer91398  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #17
....

übrigens rief mich eben gerade meine Hausärztin an und sagte mir, mein Eisenspeicher sei komplett leer.
Ich bekomme jetzt Tabletten, die ich ertsmal eine Weile nehmen werde.
Davon wird meine allgemeine Erschöpfung sicherlich ein kleines bisschen besser, wenn auch meine Depressionen oder meine Psychose oder was auch immmer ich habe, damit nichts zu tun hat. Schaden wird es ja zumindest nicht!
 
M
Benutzer91398  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #18
Ich schüttel mich gerade vor lachen! :grin::grin::tongue:

Ja, so in etwa muss es wohl für ihn gewesen sein.
Oh Mann, ich wünschte, mich würde ein solches Erlebnis nicht so fertig machen.
Ich sollte wirklich öfter mal lachen! :smile:
 
mosquito
Benutzer20976  (be)sticht mit Gefühl
  • #19
Du meine Güte, was für ein irrer Idiot. Letztlich ein armer Fatzke, den Du gekränkt hast. Er ist der Schwache.

Zu der Frage, wie Du an den richtigen Coach oder Berater oder Therapeuten kommst - da hilft nur ausprobieren. Also Termine vereinbaren und eben Probetermine führen und schauen, ob Du mit demjenigen zurechtkommst. Das kostet Energie - aber es kann sich lohnen.

Als Eisenkapseln kann ich Ferro Sanol Duodenal empfehlen.

--
Und ja, Lachen ist in der Tat nicht verkehrt ;-). Ist nicht immer einfach, so eine Situation mit Humor zu nehmen, um so schöner, dass Du darüber jetzt lachen kannst :smile:
 
M
Benutzer91398  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #20
Ja, die Eisentabletten hat mir meine Ärztin auch verschrieben!

So, und nun werde ich versuchen, in gewissen Situationen nicht alles immer so schwarz zu sehen.
Vielleicht kann man sich ja ein wenig zum Humor "zwingen".
Ich fange ja schon fast an zu heulen, wenn mal eine Kassiererin unfreundlich zu mir war.

Am allermeisten bräuchte ich im Moment wohl einfach Liebe.
Aber vieleicht muss ich mich ertsmal wieder selbst lieben.
Wenn das nur so einfach wäre...
 
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