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Freunde Wichtiger Mensch - Kontaktabbruch

Federleicht
Benutzer169922  Meistens hier zu finden
  • #1
Hallo zusammen,
mich quält seit einiger Zeit ein wirklich -für mich- herzzereisendes Thema und ich weiß nicht wirklich wie ich damit umgehen soll. Auch nach Jahren habe ich nicht wirklich einen Weg gefunden, damit gut umzugehen.

Da gab es diesen einen Menschen, wir haben uns vor zig Jahren zum ersten Mal getroffen. Wir haben uns nett unterhalten, hin und wieder mal gesehen oder geschrieben, aber es gab keinen regelmäßigen Kontakt. Es war eine lockere Bekanntschaft.

Nach Jahren haben wir dann an einem gemeinsamen Projekt gearbeitet und wir haben deshalb viel Zeit miteinander verbracht. Ich hatte ihn ziemlich schnell in mein Herz geschlossen, er ist (war?) mir sehr wichtig. Seine Meinung war mir wichtig, der Kontakt zu ihm, aber auch die Gespräche. In der Zeit haben wir viel voneinander erfahren, ich hatte das Gefühl wir waren auf der gleichen Wellenlänge, haben uns gut verstanden. Alles rein freundschaftlich, ohne Hintergedanken.
Es war auch nicht so, dass nur von mir "Interesse" kam, sondern wirklich von beiden Seiten aufrichtiges Interesse am Leben des anderen.
Er meinte iwann auch, dass ihm die Gespräche mit mir gut tun und dass er sich freuen würde, nach dem Projekt den Kontakt nicht wieder einschlafen zu lassen. Dass ich ihm wichtig bin, wie eine kleine Schwester.
Ich hab erwidert, dass er für mich wie ein Bruder ist, den ich nie hatte.

Bis dahin war ja alles toll und plötzlich wendete sich das Blatt um 180 Grad.

Die Kontaktaufnahme verlief nur noch einseitig von mir. Haben wir uns getroffen, dann hat er sich total gefreut, ehrliches Interesse an meinem Leben gezeigt, mich herzlich umarmt etc. (könnte das echt alles gespielt gewesen sein?)

Ich konnte und kann sein Verhalten bis heute nicht verstehen.
Habe ihn mehrfach darauf angesprochen, was passiert sei, warum er plötzlich so zu mir ist. Was hatte ich falsch gemacht?

Daraufhin meinte er nur, er habe viel Stress. OK, kann ich alles nachvollziehen, ist bei mir ja auch mal so. Plötzlich hat er sich am gleichen Tag noch gemeldet und wollte sich dann direkt am nächsten Tag treffen und kam auch zu mir. OK, er wollte nur was von mir haben, deswegen kam er dann wohl auch das erste und letzte Mal nach dem Projekt zu mir.
Ich habe ihm dann noch bei seinem Umzug geholfen, danach habe ich dann nichts mehr von ihm gehört.

Kontaktversuche von mir wurden ignoriert oder ich wurde auf "später" vertröstet.
Ich wollte das nicht so stehen lassen, schließlich verstand und verstehe ich auch heute noch nicht, was sich von jetzt auf gleich geändert hatte.

Ich hab einen letzten Versuch gestartet und habe ihm einen Brief geschrieben, darauf habe ich nie eine Antwort bekommen.

Wie gesagt, auf meine Nachfragen als wir geschrieben haben oder wir uns gegenüber standen war nur, das alles okay sei etc.

Und jetzt? Jetzt befinde ich mich als hochemotionaler Mensch in dieser Leere. Und das seit über 2 Jahren.
An manchen Tagen ist es erträglich, an manchen Tagen denke ich nicht an ihn und dann erwischen mich Gedanken mit voller Wucht.

Hat jemand einen Tipp für mich, wie die Situation für mich erträglicher werden kann?
Oder wie ich an Antworten komme, warum er sich plötzlich völlig geändert hat?

Ich bin echt ratlos und unfassbar traurig über diesen Umstand..
 
G
Benutzer Gast
  • #2
Kannst du dich von dem Bild in deinem Kopf lösen, dass er ein lieber Mensch ist, interessiert, gleiche Wellenlänge, alles toll und dir vorstellen, dass er tatsächlich auch eine andere Seite hat, die du hier als "180° Wendung" beschreibst?

Menschen sind nicht immer so, wie wir sie sehen und haben Seiten, die wir nicht kennen.
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #3
Sandrose
Benutzer54458  Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Könnte es sein, dass er evtl. doch mehr für Dich empfunden hatte und sich dann nach dem Bruder/Schwester-Gespräch zurückgezogen hat?

Manchmal bleibt nur die Möglichkeit, sich irgendwie damit abzufinden, dass die Fragen offenbleiben und dass man keine Antworten bekommt, wenn Dein Gegenüber das nicht will.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #5
Es gibt auch einfach Menschen, die nur gut in Kontakt mit Menschen sein können, die sie regelmäßig z.B. durch die Arbeit sehen. So "aus dem Auge aus dem Sinn".

Ansonsten erinnert es mich ein wenig an das Verhalten von einer Freundin von mir, die Borderline hatte. Einige Zeit lang war sie mit Bezugspersonen immer mega eng und auf einmal war man von heute auf morgen unwichtig für einige Monate, dann kam mal wieder ne Phase mit Interesse, dann wieder Desinteresse. Das zog sie bei allen Freunden so durch.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #7
Ich habe das Thema auch schon durch. Mehrfach. Und gerade der Punkt, dass man keine Antworten bekommt, ist einfach verdammt fies und macht es schwer, mit den Dingen abzuschließen. Gleichzeitig kann man niemanden zwingen, einem Antworten zu geben.
Und vielleicht misst man ihnen zu viel Bedeutung bei.

Die Person, die für mich wie ein Bruder war, hat mich komplett geghostet. Inklusive überall Accounts löschen wo ich seine Nutzernamen hatte, blockieren etc.
Ohne Vorwarnung, ohne Erklärung.
Sechs Monate später schrieb er mir wieder. Erklärte alles.
1. Haben seine Erklärung und der erneute Kontakt nicht geholfen, die gleiche Beziehung wie vorher aufzubauen. Selbst für eine Freundschaft hat es kaum noch gereicht. Das Kapitel war abgeschlossen, auch wenn ich es gerne offen gehalten hätte. Die Erkenntnis hat sehr viele der "hättest du nur mehr um ihn gekämpft" und ähnliche Gedanken im Keim erstickt.
Beziehungen bestehen auf zwei Seiten. Wenn eine Seite nicht mehr will oder kann, bist du machtlos. Das kann man nicht verhindern.
Meist hat man keinen gravierenden Fehler gemacht, und man hat sich auch nicht darin getäuscht, dass die Person einen mochte.
Nimm den Kontaktabbruch nicht persönlicher, als er wahrscheinlich gemeint war.

2. Er zog das Ganze einige Monate später nochmal ab. Und es tat genauso weh. Obwohl ich diesmal ja eine Antwort auf meine Fragen hatte und wusste, was los war. Der Schock über die Aktion fehlte, aber es tat trotzdem weh, ihn wieder zu verlieren.
Ich glaube nicht, dass Antworten letztendlich so viel ändern, wie man sich in solchen Situationen verspricht.

3. Gibt es meist vorher schon einen Punkt, an dem man merkt, dass die Person einem entgleitet. So plötzlich und unerwartet ist es im Nachhinein betrachtet meist gar nicht. Letztendlich ist mir das Antwort genug geworden. Wir haben uns auseinander gelebt, andere Prioritäten gesetzt, Dinge sind passiert... Und dann hat es halt einfach nicht gepasst.
Mir hat es immer geholfen, daraus dann meine Lehren zu ziehen. Da hatte ich meine Antworten, ich habe daraus gelernt und ich konnte aktiv etwas tun um zu verhindern, dass mir das genau so nochmal passiert.

4. Eine Person, die sich dir gegenüber so verhält, brauchst du nicht. Und das soll die Person nicht schlechtreden, aber was willst du mit jemandem, der dich nur im Regen stehen lassen kann/will?

Beide Male gab es bei mir einen Punkt, an dem ich gesagt habe gut, das Leben geht weiter, auch ohne diesen Menschen. Je mehr sich mein Leben verändert hatte, desto leichter fiel es mir, das loszulassen, weil es einfach zu vergangen schien. Beim ersten Mal bin ich einem Sportverein beigetreten und habe mir einen Freundeskreis aufgebaut, beim zweiten Mal bin ich weggezogen.

1. Hast du seitdem bei dir Dinge geändert? Hast du dich weiterentwickelt? Bist du noch derselbe Mensch wie der, der mit diesem Menschen befreundet war?
2. Vermisst du die Person oder das, was du mit ihr hattest? Ersteres bekommst du nicht wieder, letzteres schon, wenn auch nicht mit der Person und nicht genau gleich.
3. Es ist okay, wenn du ihn an manchen Tagen vermisst. Meiner Erfahrung nach wird man leichter mit Gefühlen fertig, wenn man sie hinnimmt und dann nach einiger Zeit wieder gehen lässt. Wenn dir das schwerfällt, stell dir einen Timer während dem du traurig sein darfst, und lenke dich nach diesem Timer wieder mit etwas ab.

Es wird besser werden. Ganz sicher.
 
Davide
Benutzer18845  Verbringt hier viel Zeit
  • #8
Mir ging es vor Jahren auch so ähnlich. Hatte eine sehr gute Freundin in meinem Leben die alles von mir wusste, die Wellenlänge stimmte und man hat gespürt wie es dem andern geht, etc. Und irgendwann wurde es eher einseitig, ich war vorwiegend nur noch dazu da, Ihr zuzuhören, was bei Ihr im Leben und der Ehe nicht klappt. Kam mir irgendwie vor wie ein Mülleimer.

Irgendwann hab ich mich zurückgezogen, hatten davor aber eine Aussprache, die nicht wirklich viel verändert hat.
Ihr Fokus hat sich durch die Probleme nur noch um sie gedreht, sodass gar nicht mehr gefragt wurde bzw. es eine Plattform gab, wie es mir geht...
Danach gab es lange Zeit keinen Kontakt. Dann haben wir uns mal einen Abend lang getroffen, uns nochmals ausgesprochen und sind danach so auseinander gegangen, die Freundschaft langsam wieder aufzubauen...
Doch aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass Sie das gar nicht mehr möchte, dass aber so nicht kommuniziert.

Es gibt bei mir immer wieder Tage, da treffen mich die Gedanken mit Wucht, weil ich es nicht ganz verstehe und Sie irgendwie immer noch eine Bedeutung in meinem Leben hat, dass man nicht wirklich so einfach abstreifen kann. Sie ist immer noch in meinem Innern, weil Sie war ein enorm wichtiger Mensch in meinem Leben.
Doch wie Fantasy. Fantasy. schon schreibt, das Leben geht weiter auch ohne diesen Menschen.

Die Tür ist für sie bei mir immer noch offen, doch wenn sie Kontakt mit mir haben möchte, muss sie für sich klar werden, wie sie das möchte. Dass hab ich Ihr auch gegenüber kommuniziert. Und dann kann man schauen ob das noch passt. Ich werde es kein weiteres mail so machen, denn ich weiß dass ich das nicht packen werde.
Jedoch ob die Tür immer offen bleiben wird, kann ich nicht sagen. Irgendwann wird sicherlich eine Zeit kommen, wo die Tür von mir zugemacht wird, weil der Abstand zu groß wird um noch was aufzubauen.

Es ist halt eine Zeit in meinem Leben mit dem Mensch die Fragen hinterlässt, wo ich lernen musste, dass Menschen sich auch ausklinken, auch wenn mann sie tief in sein Inneres herein gelassen hat und es Schmerzen hinterlässt. Doch je größer der Abstand wird umso weniger werden die Gedanken an sie und es wird erträglicher mit dem Ereignis zu leben.
 
Federleicht
Benutzer169922  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #9
Vielen Dank für die bisherigen Antworten, ich versuche auf alles einzugehen:

fraukraehe
Ich glaube das ist ein wichtiger Punkt. Ich schaffe es in meinem Kopf nicht zusammen zu bekommen, dass er anders sein soll, als so, wie ich ihn wahrgenommen habe.
Denn hat er mir dann die ganze Zeit etwas vorgespielt? Waren alle Gespräche geprägt von Lügen?
Und wenn ja, warum? Er hat davon doch nichts gehabt. Er hätte das Projekt abbrechen können und mich damit alleine lassen können.

Auf der einen Seite bin ich in manchen Momenten so unfassbar wütend, dass ich ihn gerne anschreien und ihn zur Rede stellen würde.

Sandrose Sandrose
Das glaube ich ehrlich gesagt nicht, denn der erste Vergleich kam von ihm. Also er hat mich als Schwester definiert, bevor ich dies als Bruder tat.
Warum sollte er das dann gesagt haben?

Dass ich mich damit abfinden muss, keine Antworten zu bekommen, das hab ich mittlerweile (?). Wobei immer wieder Hoffnung aufkeimt, dass ich vll doch welche bekomme.
Aber ich kann damit nicht umgehen.
Wie soll ich damit abschließen?

Seestern1 Seestern1
Das glaube ich ehrlich gesagt nicht. Weil auch an den Tagen, an denen wir nicht zusammen an dem Projekt gearbeitet haben, haben wir Kontakt gehabt.
Und es folgte ja auch kein Kontakt mehr, der brach direkt ab von seiner Seite.
Wobei wenn wir uns dann trafen war er total herzlich, hat Interesse gehabt.
Es geht mir nicht darum, dass ich mich geirrt haben könnte, sondern warum er mich dann so getäuscht hat?
Er hätte den Kontakt schon vorher abbrechen können.

Fantasy. Fantasy.
Vielen Dank für deine Erfahrung.
Darf ich dir dazu ein paar Fragen stellen?
Warum hat es genauso weh getan, obwohl du die Antworten wusstest? Hat es das nicht einfacher gemacht?
In manchen Momenten erhoffe ich mir dich noch Antworten und verspreche mir davon, dass es mir dann eigentlich besser gehen wird. Denn so verstehe ich es nicht und die Hoffnung ist, dass ich es danach verstehe.

Ich habe so viel nachgedacht, dass ich ein Buch schreiben könnte. Und ich erkenne keinen Punkt vorher, an dem der Kontakt gewackelt haben könnte.
Für mich kam das wirklich Knall auf Fall.

Eine Person, die sich dir gegenüber so verhält, brauchst du nicht
Ich erhoffe mir glaube ich eine einfache Erklärung um den Kontakt wieder aufbauen zu können. Eine Erklärung, die ich akzeptieren könnte, wenn es sie denn gibt. Ich weiß einfach nicht.


Hast du seitdem bei dir Dinge geändert? Hast du dich weiterentwickelt? Bist du noch derselbe Mensch wie der, der mit diesem Menschen befreundet war?
Mich hat diese Geschichte kühler gemacht. Kühler und misstrauisch. Ich bin achtsamer im Kontakt mit anderen Menschen. Lasse neue Menschen nie mehr so weit zu mir vordringen, wie er gekommen ist.


Vermisst du die Person oder das, was du mit ihr hattest? Ersteres bekommst du nicht wieder, letzteres schon, wenn auch nicht mit der Person und nicht genau gleich.
Ich vermisse tatsächlich irgendwie beides, doch mehr die Person an sich.

Es ist okay, wenn du ihn an manchen Tagen vermisst. Meiner Erfahrung nach wird man leichter mit Gefühlen fertig, wenn man sie hinnimmt und dann nach einiger Zeit wieder gehen lässt. Wenn dir das schwerfällt, stell dir einen Timer während dem du traurig sein darfst, und lenke dich nach diesem Timer wieder mit etwas ab.
Aber wie schaffe ich, den Umstand so anzunehmen? An vielen Tagen ist er immer noch so präsent in meinem Kopf. Oft auch abends, wenn ich dann zur Ruhe komme. Oder am Tag Situationen sind, in denen ich ihn "sehe".


Es wird besser werden. Ganz sicher
Das habe ich ziemlich zeitnah danach auch gedacht, aber nun dauert es schon über 2 Jahre.
Und die Hoffnung dahingehend schwindet.
 
Federleicht
Benutzer169922  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #10
Davide Davide
Auch dir vielen Dank für deine Erfahrungen.
War es für dich nicht einfacher damit umzugehen, weil du den Kontakt abgebrochen hast?
Meinst du im Nachhinein, dass die Aussprache nichts gebracht hat?

Doch je größer der Abstand wird umso weniger werden die Gedanken an sie und es wird erträglicher mit dem Ereignis zu leben.
Der Abstand ist ja schon da und Zeit ist auch vergangen und dennoch ist es für mich nicht erträglicher..
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #11
Vielleicht hilft dir der Gedanke, dass dein Kopf gerade aktiv trauert. Du hast einen Mensch verloren, der nicht mehr da ist. Du weißt nicht, warum er sich dazu entschieden hat, dir nicht mehr zu antworten, also fällt sein Ende des Bandes, das euch verbunden hat, einfach auf den Boden.
Dir bleiben eigentlich nur zwei Optionen: 1. das akzeptieren und damit umzugehen. Den Schmerz anzunehmen und z.B. einen Abschiedsbrief an ihn zu schreiben. Überlege dir auch, ob es nicht sinnvoll wäre, die Tür für ihn zu schließen. Du sagst, eine Erklärung, die du annehmen kannst, wäre gut, aber was soll das sein? Wie soll er das rechtfertigen? Wenn er nicht gerade seit Monaten im Krankenhaus liegt oder in einer mentalen Extremsituation ist, dann gibt es nicht wirklich eine Ausrede, außer dass diese Freundschaft für ihn nicht mehr so erstrebenswert ist wie für dich und dass er diese Konfrontation scheut. Von daher: Schließe die Tür. Falls er tatsächlich nochmal auftauchen sollte, kann man immernoch schauen, ob sie wieder aufgemacht wird, die Tür bleibt bestehen, aber geschlossen kannst du damit eher abschließen.
2. Ihn konfrontieren. Das ist die fiese und leider auch übergriffige Variante, wobei ich persönlich der Meinung bin, dass man nach seinen Freunden auch schauen darf, falls diese sich längere Zeit nicht melden. Falls er dich dann jedoch zum Gehen auffordert, solltest du das tun.

So wie ich das sehe, hast du nur diese beiden Optionen neben dem, was du aktuell tust: Darunter leiden, es nicht akzeptieren, ihn nicht ausschließen wollen und an der Hoffnung festhalten, dass er zurückkommt. Die letzte Option hilft dir nicht, hilft ihm nicht, sondern verlängert nur das Leid und verringert damit auch Wahrscheinlichkeit, dass es jemals wieder normal werden kann — falls er sich tatsächlich mit einer plausiblen Erklärung melden sollte.
 
K
Benutzer187255  (52) dauerhaft gesperrt
  • #12
Ich sehe da zwei Möglichkeiten , die Ursache sein könnten:

1) er hat mehr Gefühle für dich entwickelt, sieht aber keine Zukunft und schützt sich selbst.
2) Eifersucht seiner Partnerin, die über euren Kontakt Bescheid weiß und deswegen bei ihm Alarm macht

Wäre das möglich ?
 
Federleicht
Benutzer169922  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #13
axis mundi axis mundi
Meinst du wirklich einen echten Abschiedsbrief, dem ich ihm auch schicke? Oder einen für ihn, aber den ich danach bei mir behalte?
Ich weiß nicht, welche Erklärung mir genügen würde. Ich glaub momentan wünsche ich mir einfach nur eine Erklärung, irgendwas.
Tatsächlich würde ich ihn gerne konfrontieren, eben um selbst Antworten bekommen. Aber warum sollte er dann Erklärungen liefern und nicht wieder genauso reagieren wie die letzten Male vornedran?

Es fühlt sich echt schlimm an, keine Erklärung zu haben und nicht mal eine Erklärung wert zu sein. Ich meine, was für ein schlechter Mensch muss ich sein, dass man mich so behandelt? 😔

K Kugalu
Weder noch.
Hätte er sonst mit dem Thema "du bist für mich wie eine kleine Schwester" angefangen? Zudem bin ich weder sein Typ noch in seiner Altersklasse. Kann ich also definitiv ausschließen.

Mit seiner Freundin ist er zu dem Zeitpunkt auseinander gegangen, das hatte aber nichts mit mir zu tun. Ich kannte sie auch nicht mal.
 
Schnecke106
Benutzer85763  Beiträge füllen Bücher
  • #14
Ich kenne das leider auch und kann Deine Gefühle da sehr gut nachvollziehen. Es tut einfach sehr weh, es ist wirklich wie Trauer um einen geliebten Menschen.

Einer meiner besten Freunde hat sich direkt nach dem Tod unserer Tochter völlig überraschend nicht mehr gemeldet und nicht mehr auf Kontaktversuche reagiert. Das war furchtbar und ist jetzt 7 Jahre her. Ich habe ihn 1,5 Jahre später zufällig getroffen, da hat er nur irgendwas von "Kontaktabbruch war besser für sein Seelenheil" erzählt. Ich glaube, wenn ich ihn heute treffen würde, würde ich ihm nicht mal mehr Hallo sagen. Inzwischen habe ich seine Nummer auch gelöscht. Selbst wenn er sich melden würde, ich glaube nicht, dass ich dieses Ghosting verzeihen könnte. Und auch mir ergeht es so, dass es dann plötzlich so ist, dass die 20 Jahre Freundschaft davor plötzlich nichts mehr wert scheinen.

Rückblickend gab es tatsächlich vielleicht aber vorher schon Risse. Er hat sich öfter mal abgewendet, wenn er eine neue Freundin hatte, die mit einer Freundschaft zu Frauen nicht klar kam. Kann es bei Euch auch an einer neuen Beziehung oder sehr veränderten Lebensumständen liegen? Neuer Freundeskreis?

Ich habe mir auch Antworten gewünscht, aber inzwischen weiß ich nicht, ob es mir geholfen hätte. Welche Erklärung wäre akzeptabel für so ein Verhalten?

Ich sehe es mittlerweile etwas wie bei einem Beziehungsende. Man hat sich auseinander entwickelt und der andere Part ist eben ein Feigling, der den leichtesten Weg aus dieser Beziehung genommen hat. Der "Fehler" liegt eher an dem anderen Part, nicht an Dir. Für mich zeugt es nicht von einem starken Charakter.
 
K
Benutzer187255  (52) dauerhaft gesperrt
  • #15
Zudem bin ich weder sein Typ noch in seiner Altersklasse.
Das weißt Du sicher ? Man kann durch so eine Freundschaft auch plötzlich einen Typ Frau gut finden, der einen vorher überhaupt nicht angesprochen hat. Altersklasse ,,, nun ja. Ich nehme an, er ist älter. Deswegen kann man sich aber trotzdem verlieben.
 
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Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #23
sondern warum er mich dann so getäuscht hat?
Vielleicht hat er das nicht. Man bekommt in so vielen Serien und Büchern was erzählt von dem idiotischen Scheißkerl, der anderen etwas vorspielt um zu bekommen, was er will. Im echten Leben sind die meisten Menschen dann zum Glück doch nicht so verschlagen. Nur vielleicht nicht so selbstreflektiert und ehrlich zu sich selbst, wie es manchmal wünschenswert wäre. Vielleicht hat er sich auch einfach selbst getäuscht. Es kann gut sein, dass er dir keine Antwort auf deine Fragen geben kann, weil er sie selbst nicht kennt. Nicht jeder beschäftigt sich gern mit sich selbst.

Hat es das nicht einfacher gemacht?
Nein, tatsächlich nicht. Erstens, siehe oben, weil selbst die Antworten, die man hat, oft unbefriedigend sind. Weil man sich denkt, musste der Schritt wirklich sein, wäre es nicht doch anders gegangen? Und dann, weil das einzige, was Antworten wirklich könnten, ist, dass man es weniger persönlich nimmt. Erklärungen sind gut, wenn jemand wütend ist. Wie wenn du sauer wirst, weil du alles dreimal sagen musst, bis dein Gegenüber dir gesteht, dass er schlecht hört. Danach hast du mehr Verständnis und bist vielleicht nur noch genervt.
Erklärungen helfen aber nicht, wenn jemand verletzt ist. Wenn du sauer wirst, weil du alles dreimal sagen musst, weil jemand einfach nicht hinhört, bist du wahrscheinlich auch dann noch verletzt, wenn er dir sagt, dass er gerade etwas anderes wichtiger findet.
Du hörst nicht auf, eine Person zu vermissen, nur weil du weißt, warum sie gegangen ist. Und vor dem Hintergrund, dass ein Kontaktabbruch meist doch eher wie ein unnötig drastischer Schritt scheint… nimmt man es halt irgendwie doch wieder persönlich.

Vielleicht wäre es bei dir anders und eine Antwort wäre DIE eine Sache, nach der du dich besser fühlst und abschließen kannst. Aber du wirst sie wahrscheinlich nicht bekommen, also suchst du dir entweder deine eigenen Antworten oder schließt damit ab, für immer offene Fragen zu haben. Letzteres kriege ich persönlich nicht hin.

Für mich kam das wirklich Knall auf Fall.
Für mich las sich das nicht so. Nach dem Projekt wurde es plötzlich weniger, aber ihr hattet doch noch Kontakt? Nur eben echt selten, er hat dich vertröstet und dann kam nichts mehr. Aber es wurde auch vorher weniger, oder nicht?

um den Kontakt wieder aufbauen zu können
Ich glaube ehrlich nicht, dass das noch drin ist. Selbst wenn ihr wieder Kontakt hättet, es wäre nicht das, was du vermisst. Das ist tot. Und das ist berechtigt, er hat dich immerhin ziemlich verletzt. Sowas kann man nicht einfach vergeben und vergessen, auch mit einer Erklärung nicht.

Aber wie schaffe ich, den Umstand so anzunehmen?
Meine Meditationsapp spricht oft davon, dass Gefühle sind wie Wolken am Himmel. Der Himmel ist das, wie du grundsätzlich bist. Gefühle und Gedanken sind temporär, du bist mehr als das, konstanter. Und die Gefühle, die Wolken, die ziehen vorüber. Die Idee, dass ich mehr bin als ein zusammengewürfelter Haufen aus meinen Gedanken und Gefühlen, finde ich in solchen Situationen übrigens auch ziemlich tröstlich.
Was du machst, ist, die Wolken anzustarren, festzuhalten, Figuren in ihnen zu suchen. Was du stattdessen tun solltest, wäre, die Wolken einfach da sein und dann ziehen zu lassen. Beim Meditieren selbst macht man das so, dass man sich sagt „ah, ein Gefühl“ und dann konzentriert man sich gedanklich wieder auf die Gegenwart, auf den Körper und darauf, wie der sich anfühlt.
Im Alltag geht das besser über Ablenkung und eben entsprechende Timer. Fünf Minuten traurig sein und Grübeln, dann machst du etwas anderes.
Es ist total entgegengesetzt zu dem, was man intuitiv tun würde, normalerweise kämpft man eher gegen seine Emotionen und will die irgendwie wegschieben und auflösen und verschwinden lassen. Aber damit fokussiert man sich nur auf sie und verstärkt sie noch.
Ich rate jetzt mal, dass du jedes Mal, wenn es wieder hochkommt, intuitiv Dinge denkst wie „oh nee, nicht schon wieder“ und „ich will nicht schon wieder traurig deswegen sein“ oder „das muss doch mal besser werden“? Weil genau damit versuchst du, etwas mit Gewalt von dir zu schieben, das du nicht schieben kannst.

Nach 2 Jahren ist es dadurch oft so, dass man sich daran gewöhnt, diese Gedanken zu haben, jemanden zu vermissen, traurig zu sein. Es hilft nicht, sich noch mehr in diesem Gedanken festzufahren. Deshalb bin ich auch so ein Fan davon, sein Leben irgendwie umzukrempeln nach solchen Ereignissen. Je mehr neue Erlebnisse und Gedanken man hat, desto weniger setzen sich die Bekannten fest.
Letztendlich hast du auch nur eine gewisse Art Liebeskummer. Falls du also Dinge hast, die dir dabei helfen, helfen die dir vielleicht auch diesmal.

aber nun dauert es schon über 2 Jahre.
Falls es dir hilft: unter 2 Jahren habe ich auch noch nie gebraucht. Bis ich vollständig über meinen ersten besten Freund hinweg war, waren es deutlich mehr Jahre. Irgendwann bin ich einfach aufgewacht und habe gemerkt, dass ich ewig nicht mehr an ihn gedacht habe.
Beim Kontaktabbruch der zweiten Person ging es dann deutlich schneller, aber auch da habe ich fast zwei Jahre gebraucht, bis ich aufgehört habe, ihn zu vermissen und Antworten zu suchen.
Mit 2 Jahren bist du also gar nicht so schlecht dabei.
Ich bin inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass ich diese Menschen nicht mehr in meinem Leben haben möchte und dass es gut ist, dass der Kontakt nicht gehalten hat. Ich möchte keine Freunde haben, die mir nicht ehrlich sagen können, wenn etwas nicht stimmt. .

Ein letzter Gedanke: bist du wütend auf ihn?
Wut ist nämlich meiner Erfahrung nach ein deutlich konstruktiveres Gefühl. Du hast jedes Recht, wütend auf ihn zu sein und darüber, wie er sich verhalten hat. Wenn du wütend bist, ist das ein gutes Zeichen.
 
Federleicht
Benutzer169922  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #27
sehr veränderten Lebensumständen liegen?
Er hat sich zu der Zeit von seiner Freundin getrennt und wir haben auch darüber geredet und da meinte er eben auch, dass ich und die Gespräche ihm gut tun.
Welche Erklärung wäre akzeptabel für so ein Verhalten?
Ich weiß es tatsächlich nicht. Ich glaube momentan würde ich mir nur einfach eine wünschen, um damit abschließen zu können. Oder mir sicher zu sein, mich nicht so in ihm getäuscht zu haben.
Das weißt Du sicher ?
Ich bin mir da schon ziemlich sicher.
Es war eher sowas eben wie Geschwister, die für den jeweils anderen einstehen. Keine Liebesbeziehung.
Sowohl als auch, je nachdem, was dir besser tut, nur bekommst du wahrscheinlich auch dieses Mal keine Antwort, also musst du abwägen, mit welcher Option es dir besser geht. Auch wenn das sehr unbefriedigend ist?
Ich werde darüber Mal nochmal nachdenken. Ich hatte es zwischenzeitlich wieder verworfen gehabt aber vll werde ich doch einfach einen Brief schreiben, für mich selbst. Und hoffen dann damit abschließen zu können.
dass er keine nähere Beziehung zu dir möchte
Für mich würde in dem Kontext dann eine nähere Beziehung einer Liebesbeziehung gleich kommen. Und das ist sie aus meiner Sicht halt nicht, eher geschwisterliche Liebe
Weiss er davon? Hat er vielleicht Angst, dass er dich verletzen könnte
Klar weiß er davon, denn es sind halt Dinge, die sich nicht verheimlichen lassen, außer ich renne mein Leben lang ab sofort mit langen Klamotten rum. Es ist ein Teil von mir, den ich nicht mehr ändern kann.
Er hat mich mit seinem Verhalten mehr als verletzt, das habe ich ihm auch schon gesagt.
Wichtig scheint mir, dass du dir bewusst bist, dass du keine Schuld an seinem Verhalten hast.
Ich frage mich allerdings immer wieder, was ich falsch gemacht habe, warum ich keine Erklärungen wert bin.
Mein Vater war zB jemand, der mich als Kind mit Ignoranz gestraft hat. Deswegen ist das für mich auch echt sehr schlimm und das wusste er auch. Und dennoch macht er es, obwohl er weiß, wie sehr er mich damit verletzt.
Vielleicht hilft es Dir, zu akzeptieren, dass diese Beziehung eben zu Ende gegangen ist.
Für Akzeptanz brauche ich aber Verständnis und das fehlt mir in jeglicher Hinsicht.
Ich glaube du musst davon wegkommen alles verstehen zu wollen
Wie oben erwähnt, ich glaube ich muss verstehen, um zu akzeptieren.

Es kann gut sein, dass er dir keine Antwort auf deine Fragen geben kann
Aber alles was ich in Mensch tut, macht er doch meist mit einem Grund. Wenn ich einen Kontakt abbrechen, dann auch aus einem Grund und nicht einfach aus einer Laune heraus. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er mir keinen liefern kann.
Du hörst nicht auf, eine Person zu vermissen, nur weil du weißt, warum sie gegangen ist.
Da hast du vollkommen Recht. Aber ich glaube es würde für mich dennoch einfacher sein. Wenn es wirklich an mir gelegen hatte, könnte ich in Zukunft diese Dinge abstellen, um nicht wieder jemanden zu verlieren.
Nach dem Projekt wurde es plötzlich weniger, aber ihr hattet doch noch Kontakt? Nur eben echt selten, er hat dich vertröstet und dann kam nichts mehr. Aber es wurde auch vorher weniger, oder nicht?
Ja, das schon. Ich hatte damit eher gemeint, dass der Kontakt nur so sporadisch würde, kam für mich Knall auf Fall. Ich hab da keine Vorwarnungen oder dergleichen gemerkt.
Ich glaube ehrlich nicht, dass das noch drin ist.
Und bei diesem Satz könnte ich gerade wieder in Tränen ausbrechen. Und das ist jetzt nicht böse gemeint dir ggü, es liest sich halt so endgültig..
Meine Meditationsapp spricht oft davon, dass Gefühle sind wie Wolken am Himmel.
Danke, das ist ein echt schöner, guter Vergleich.
Ich bin inzwischen zu dem Schluss gekommen, dass ich diese Menschen nicht mehr in meinem Leben haben möchte
An diesem Punkt bin ich irgendwie noch nicht. Ich hänge noch zu sehr an ihm, er war einfach Zack, in meinem Herzen. Und ich wäre iwie gerne wieder ein Teil seines Lebens und ich hätte ihn gern wieder in meinem.
bist du wütend auf ihn?
Es gibt tatsächlich Momente, in denen ich unfassbar wütend auf ihn bin. In denen ich das Gefühl habe, ihn an den Schultern packen zu müssen und ihm wach zu rütteln. Und dann überrollt mich wieder diese endlose Trauer, dass er so zu mir ist. Und ich beginne wieder an mir zu zweifeln.
Dieses "aus den ugen aus dem Sinn" tritt häufig erst dann auf, wenn man eben nicht mehr zu regelmäßigem Kontakt gezwungen
Aber macht man dann Pläne für nach dem Projekt, wenn man eigentlich nicht vor hat, weiter Kontakt zu halten?
Wenn ja, dann komme ich immer wi der zu dem Entschluss, dass er mich einfach jede Treffen lang völlig verarscht hat. Mir eine Persönlichkeit gezeigt hat, die es so gar nicht gibt bei ihm. Zumindest nicht ernsthaft.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #28
was ich falsch gemacht habe, warum ich keine Erklärungen wert bin.
Du hast nichts falsch gemacht. Die Tatsache, dass er ganz genau wusste, was er da gerade tut, und es trotzdem durchgezogen hat, sagt alles über ihn aus und nichts über dich. NIEMAND, selbst wenn ich ihn nicht leiden konnte, ist je von mir einfach abserviert worden ohne Begründung. Weil sowas immer wehtut, weil es scheiße ist und weil man sowas einfach nicht macht, wenn man es vermeiden kann.
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er mir keinen liefern kann.
Vielleicht findet er eine Ausrede, aber ob das wirklich der Kern des Ganzen ist...Nein, es ist nicht jeder so selbstreflektiert, und dann kommt bei den meisten Begründungen eben doch ziemlich unverständlicher Stuss heraus.

Wenn es wirklich an mir gelegen hatte, könnte ich in Zukunft diese Dinge abstellen, um nicht wieder jemanden zu verlieren.
No. Stopp. Sei nicht jemand anders, nur um nicht wieder jemanden zu verlieren. Wenn du wirklich objektiv etwas falsch gemacht hättest, wie, keine Ahnung, ein Geheimnis weitererzählen, ihn übel beleidigen, etc., dann wüsstest du schon lange, dass das daneben war und du es nicht wieder machen solltest.
Ich habe eine zeitlang alles, wirklich idiotische Sachen, getan, nur um Leute nicht zu verlieren. Erstens ist es immer nach hinten losgegangen und zweitens war es einfach nicht gesund. Man ist doch mit jemandem befreundet, weil man man selbst sein kann. Alles andere schafft Abhängigkeit in Dimensionen, die in einer gesunden zwischenmenschlichen Beziehung nichts zu suchen hat.

Und bei diesem Satz könnte ich gerade wieder in Tränen ausbrechen.
Ich verstehe das. Aber vielleicht ist es gerade die Hoffnung darauf, dass er sich doch noch meldet und dass ihr wieder Kontakt haben könnt, die dich in den Wahnsinn treibt. Vielleicht meldet er sich ja wirklich noch wieder. Aber du kannst und solltest deine Zeit nicht damit verbringen, darauf zu hoffen und zu warten.

Und ich wäre iwie gerne wieder ein Teil seines Lebens und ich hätte ihn gern wieder in meinem.
Du meinst die Person, die sich inzwischen wahrscheinlich selbst geändert hat, so wie du dich geändert hast, und die diese eine Charakterschwäche hatte, dich so elendig im Stich zu lassen, möchtest du wirklich wieder in deinem Leben haben?

Es war seine Entscheidung, den Kontakt so schleifen zu lassen, ohne Erklärung, obwohl du ihm klargemacht hast, dass du darunter leidest. Vielleicht haben deine Fragen ihn auch unter Druck gesetzt, wer weiß. Selbst dann hättest du nichts falsch gemacht, sondern er hatte nicht die Eier, dir seine Grenzen aufzuzeigen. Du kannst keine Gedanken lesen, du kannst nicht erraten, woran es für ihn lag. Möchtest du wirklich jemanden in deinem Leben haben, der dir einmal so wehgetan hat und das vielleicht auch ein zweites Mal schafft?

Aber macht man dann Pläne für nach dem Projekt, wenn man eigentlich nicht vor hat, weiter Kontakt zu halten?
Wie viele Personen kennst du, die Neujahresvorsätze gemacht und dann auch strikt eingehalten haben?
Menschen reden viel, wenn der Tag lang ist, und du würdest wohl kaum allen davon mieses Schauspiel und Betrug unterstellen.
Menschen nehmen sich viel vor, Menschen machen viele Pläne und haben viele Vorsätze. Und nicht alle können sie halten.
Fair wäre es, dann zu sagen "du, nee, schaff ich doch nicht", aber dafür muss man erstens reflektiert genug sein, sich einzugestehen, dass man versagt hat, und dann muss man die Eier haben, das jemandem auch so zu sagen.
Und oft genug macht man es halt auch einfach nicht, weil beiden Seiten klar ist, dass die Planung schon der ganze Spaß an der Sache war, man macht sich nichts draus und geht seiner Wege. Nur, wenn dann eine Seite signalisiert, dass das nicht klar war...muss man was sagen.

Wie wenig in Stein gemeißelt eine Persönlichkeit ist, hat meine Spanischlehrerin übrigens in ihrer WG damals gemerkt. Sie lebte fürs Studium eine Weile in Spanien in einer WG mit einem sehr guten Kumpel, sie haben die ganze Zeit Spanisch geredet und sich prima verstanden. Als er dann also für sein Studium nach Deutschland zog, ist er selbstverständlich mit ihr in eine WG gegangen. Und sie haben diesmal Deutsch miteinander gesprochen. Und es hat sowas von gar nicht funktioniert, dass sie die Freundschaft tatsächlich nicht aufrecht erhalten konnten. Das waren noch dieselben Menschen, sie haben nur eine andere Sprache gesprochen. Würdest du da sagen, sie haben einander nur etwas vorgespielt?
Off-Topic:
Deshalb ist es für viele Menschen übrigens auch einfacher, in einer Nicht-Muttersprache über ihre Empfindungen zu sprechen. Weil sie zu der ein anderes Verhältnis haben. Vielleicht hilft es dir also auch einfach mal, die Situation in einer anderen Sprache zu überdenken.
Vielleicht auch zu der Frage: was würdest du einer Freundin raten, die dir davon erzählt?


Persönlichkeiten sind nicht eindeutig und sowas von abhängig von der Situation und von der Person, mit der wir interagieren. Nur weil du nicht alle Seiten kennengelernt hast, bedeutet das nicht, dass er dir etwas vorgelogen hat. Wenn du sonst ein halbwegs funktionierendes Bauchgefühl bei Menschen hast, das dir sagt, er mochte dich wirklich und es lief gut, dann hör darauf. Aber du hast eben eine andere Seite an ihm gesehen, wovon auch immer ausgelöst, und du hast gesehen, dass es damit nicht mehr für dich passt und jetzt musst du dich von etwas verabschieden, das du gern behalten hättest.
 
Federleicht
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  • #33
Aber vielleicht ist es gerade die Hoffnung darauf, dass er sich doch noch meldet und dass ihr wieder Kontakt haben könnt, die dich in den Wahnsinn treibt.
Deine Beiträge sind sehr hilfreich, vielen Dank. Und ja, vll ist diese Hoffnung genau das, was mich in den Wahnsinn treibt. Immer denken, dass er sich vielleicht doch noch meldet. Das alles wieder wird wie früher.
möchtest du wirklich wieder in deinem Leben haben?
Bin ich doof wenn ich sage, ja? Vermutlich..
Momentan wünsche ich mir mehr, dass er wieder in meinem Leben ist, als dass ich wütend auf ihn bin. Wobei ich in ein paar Tagen auch wieder wütender sein kann. Es treibt mich einfach in den Wahnsinn..
Möchtest du wirklich jemanden in deinem Leben haben, der dir einmal so wehgetan hat und das vielleicht auch ein zweites Mal schafft?
Ich habe irgendwie immer die Hoffnung, dass es wieder wird wie früher. Er mir eine simple Erklärung liefert, sich wieder um Kontakt bemüht. Aber ich klammere mich glaube ich da gerade an eine Hoffnung, die niemals eintritt..
Wie viele Personen kennst du, die Neujahresvorsätze gemacht und dann auch strikt eingehalten haben?
Ja, das schon. Aber ich hab das Gefühl, dass das was anderes ist. Wenn mir ein Mensch wichtig ist, dann pflege ich den Kontakt. Und breche nicht alles auf einmal ab und komme nur noch einmal vorbei, weil ich davon profitiere.
Er wusste und weiß ganz genau, was er mit seinem Verhalten anrichtet. Und ihm scheint es egal.
Würdest du da sagen, sie haben einander nur etwas vorgespielt?
Nein, das nicht. Wobei ich nicht nachvollziehen kann, weshalb unterschiedliche Sprachen so einen Unterschied in der Freundschaft gemacht haben.

Aber auch in Freundschaften kann es vorkommen, dass eine Seite irgendwann das Interesse verliert,
Das bestreite ich ja gar nicht. Das kam auch schon öfter vor. Aber nicht mit einem solchen Ende. Nicht so Knall auf Fall, ohne Erklärung. Nicht einfach puff und weg.
Die Art, wie er dich behandelt, sagt viel mehr über ihn aus, als über dich.
Aber sagt es nicht auch aus, dass ich sehr naiv war? Ihn viel zu schnell in mein Leben gelassen habe? Ihm viel zu sehr vertraut habe? Mich viel zu sehr geöffnet habe?
Das kommt mir alles wie ein riesiger Fehler vor..
falsch gemacht hast du sicherlich nichts.
Das sag mal meinem Kopf und Herz.
Ich meine, es muss doch was passiert sein, weshalb er den Kontakt mit MIR nicht mehr haben will.

Die letzten Tage wühlt mich dieses Thema wieder total auf.
Warum hat er solche Macht über mich und meine Gedanken?
Warum kann ein Mensch sowas in mir bewirken?

dass dein leben wie eine zugfahrt ist, wo diese zu dir einsteigen, jene wieder aussteigen
Ja, diese Metapher kenne ich auch.
Und wie gesagt, es ist ja auch OK.
Aber nicht so. Nicht Knall auf Fall und mit so einer Ignoranz..
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #34
Aber sagt es nicht auch aus, dass ich sehr naiv war? Ihn viel zu schnell in mein Leben gelassen habe? Ihm viel zu sehr vertraut habe? Mich viel zu sehr geöffnet habe?
Das kommt mir alles wie ein riesiger Fehler vor..
In der Zeit des gemeinsamen Projekts hat er dir doch gut getan und dein Leben bereichert. Und all das wäre doch niemals möglich gewesen, ohne sich gegenseitig einen Vertrauensvorschuss zu geben und ohne sich zu öffnen. Warum sollte das ein Fehler gewesen sein? - Ihr hattet doch ein schöne Zeit!
Und die kann euch niemand nehmen - auch wenn die Zeit wohl mangels Interesse seinerseits vorbei ist, während du sie gerne fortsetzen würdest.

Um solche "Fehler" zukünftig zu vermeiden, dürftest du einfach niemanden mehr an dich ran lassen, niemandem mehr vertrauen, usw., weil du keine Glaskugel hast, die dir sicher vorhersagen kann, wie sich die Beziehung zu einer anderen Person entwickeln wird, ob diese irgendwann enden wird, ob du irgendwann enttäuscht wirst, usw.

Und was ist überhaupt schlimm daran, Menschen zu vertrauen und sich Menschen zu öffnen, mit denen man nur für begrenzte Zeit so ein gutes Verhältnis hat?
So eine Zeit wird doch nicht wertlos, wenn sie irgendwann zuende ist.

Die letzten Tage wühlt mich dieses Thema wieder total auf.
Warum hat er solche Macht über mich und meine Gedanken?
Warum kann ein Mensch sowas in mir bewirken?
Er setzt dich doch nicht unter Druck, oder übt aktiv irgendwelche Macht auf dich aus. Er ignoriert dich einfach nur und du steigerst dich in Gedanken, Wünsche, Hoffnungen, usw. hinein und gibt diesen Gedanken, Hoffnungen, usw. diese große Macht über dein Leben.
 
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Federleicht
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  • #37
Und was ist überhaupt schlimm daran, Menschen zu vertrauen und sich Menschen zu öffnen, mit denen man nur für begrenzte Zeit so ein gutes Verhältnis hat?
Weil es mir im Nachhinein mehr weh tut, was sein Verhalten in mir anrichtet, als dass mir die Zeit gut tat. Zumindest fühlt es sich jetzt so an.
Er ignoriert dich einfach nur und du steigerst dich in Gedanken, Wünsche, Hoffnungen, usw. hinein
Das "einfach" nur ist leicht so dahin gesagt. Aber da er weiß, was er mit dem Verhalten bei mir anrichtet, bin ich doch sehr enttäuscht, dass er es so hat zu Ende gehen lassen.
Ist es nicht häufig so, dass es mit einem selber etwas zu tun hat, was einen da so triggert?
Darf ich fragen an was du da gerade denkst?
Wie oft hast du die "Steine" zu dem Thema schon umgedreht und hast du Antworten dazu gefunden?
Vermutlich schon viel zu oft. Gefühlt hatte ich die Steine schon mehrfach in der Hand und habe sie gedreht, immer wieder in der Hoffnung doch wieder Antworten darauf zu finden.
Hast du dir überlegt, was du brauchst um den Fokus der Gedanken von ihm abzulenken?
Das versuche ich nun seit mehr als zwei Jahren herauszufinden. Mal gelingt es ganz gut, mal sind die Gedanken einfach viel zu präsent.
Also lass diese offene Frage nicht über Dein Leben bestimmen, sondern lege sie auf die Seite und lass sie liegen
Es fällt mir schwer, diese Frage einfach bei Seite zu schieben.
Ich bin ja immer noch der Überzeugung, dass ich mit einer Erklärung damit besser umgehen können.
Aber ja, die könnt ihr mir hier nicht geben, ich weiß..
 
Fantasy.
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  • #39
Warum hat er solche Macht über mich und meine Gedanken?
Weil du sie ihm gibst.
Er ist seit einer ganzen Weile nicht mehr da. Er hat letztes Jahr geschwiegen und er schweigt dieses Jahr immernoch. Das Schweigen hat mal etwas bedeutet. Inzwischen...hätte ich an seiner Stelle die Hoffnung, dass du längst drüber weg bist und er sich nach all der Zeit jetzt erst recht nicht mehr melden und schlafende Hunde wecken sollte. Dass er immernoch schweigt, bedeutet nichts.

Du wirst Entscheidungen über ihn treffen müssen.
Es ist dein Leben. Es ist deine Entscheidung, wie du mit dem, was dir passiert, umgehen möchtest. Du bist deinen Gefühlen und Gedanken nicht hilflos ausgeliefert, auch wenn es sich manchmal so anfühlen mag. Du bist mehr als das. Und du wirst nicht davon definiert, wie viele Menschen dich im Stich lassen oder nicht.

Willst du wirklich aufhören, ihn zu vermissen?
Das klingt fies, weil du sicher nicht gern leidest. Aber letztendlich klammerst Du dich an Vergangenes. Loszulassen, aufzuhören, ihn zu vermissen, würde bedeuten, diesem Kapitel deines Lebens den Deckel zu verpassen. Und das bedeutet nicht, dass er für immer aus deinem Leben gestrichen bleiben muss. Wenn sich der Kontakt irgendwann doch mal wieder ergeben sollte, kannst du ihn immernoch zu dir lassen. Aber es ist etwas anderes, ob man die Erinnerung an jemanden in Ehren hält und weitermacht, oder ob man da sitzt und wartet, dass sie zurückkommt.
Letztendlich willst du etwas nicht verlieren, das du schon vor langer Zeit verloren hast, und vielleicht ist ihn zu vermissen und an ihn zu denken das Einzige, das dir von der Zeit noch bleibt.
Ich kann dir nicht sagen, was sich im Hintergrund bei dir alles abspielt. Aber es gibt meist zwei Gründe, warum man es nicht schafft, loszulassen.
Der erste ist, dass man es tatsächlich nicht kann, weil einem die Ressourcen oder die Strategien fehlen. Weil du einfach nicht herausfinden kannst, was bei dir funktioniert. Das kann man sich notfalls auch mit professioneller Unterstützung aneignen.
Der zweite ist, dass man nicht loslassen will, aus welchem Grund auch immer.
Vielleicht ist es bei dir eine Mischung aus Beidem.

Ich weiß, dass ich es irgendwann einfach satthatte, den Kerl zu vermissen, und daraufhin in einen Sportverein gegangen bin, damit ich nicht grübelnd daheim sitze. Natürlich habe ich auch beim Training noch an ihn gedacht, aber das wurde dann allmählich besser. Ich kann nicht wirklich erklären, warum gerade das geholfen hat und wie ich auf die Idee kam.
Nur, wenn ich erst an den Punkt kommen musste, an dem ich das Vermissen über hatte...war ich vorher vielleicht einfach nicht durch damit, weil es mir etwas gegeben hat, das meiner Psyche scheinbar das ganze Elend wert war.

Du solltest dir klar darüber werden, was du willst. Ihn zurückhaben, oder aufhören, traurig zu sein? Beides geht nicht. Entscheide dich, und führe dir diese Entscheidung vor Augen, wenn du wieder einen harten Tag seinetwegen hast. Vielleicht hilft das ja.

Mal gelingt es ganz gut, mal sind die Gedanken einfach viel zu präsent.
Dann mal ganz konkret:
1. Was hilft dir? Mach dir eine Liste und hefte sie dir irgendwo gut sichtbar an, sodass du darauf zurückgreifen kannst, wenn du sie brauchst.
2. Inwiefern sind die Gedanken präsent? Gibt es Auslöser? Sind es bestimmte Gedanken? Was macht sie so schwer zu vertreiben?
 
Federleicht
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  • #41
Vielen Dank nochmal für euren weiteren Input, ich musst mir dazu Mal wirklich meine Gedanken machen, weil ich manche Dinge so noch nicht betrachtet hatte.

Vielleicht kannst du die Enttäuschung über dieses Verhalten ja nutzen, um zur Erkenntnis zu kommen, dass du mit einem Menschen, der so mit dir umgeht, überhaupt keinen Kontakt mehr haben möchtest.
An manchen Tagen ist meine Enttäuschung tatsächlich so groß, dass ich denke, er hat mich nicht verdient, solch eine loayle Freundschaft.
Und dann gibt es wieder Momente, in denen das für mich in den Hintergrund rutscht, weil der Wunsch ihn wieder in meinem Leben zu haben, doch größer zu sein scheint.
Siehtst du denn überhaupt noch irgendeine realistische Chance, Antworten zu bekommen?
Ehrlich? Ich erhoffe sie mir noch, aber ich glaube nicht, dass ich sie aktuell bekomme. Wenn ich jetzt mit mehreren Nachfragen nicht erreicht habe, eine ehrliche Antwort Wert zu sein, glaube ich das auch nicht für die Zukunft.
Willst du wirklich aufhören, ihn zu vermissen?
Das ist tatsächlich eine gute Frage. Und diese Frage habe ich mir die letzten Tage mehrfach gestellt. Und wie auch du schon geschrieben hast, würde das quasi das Ende der Quälerei bedeuten, aber auch den "Gnadenschuss". Damit wäre er völlig aus meinem Leben. Auf der anderen Seite ist die Quälerei vielleicht auch schlimmer, als den Schlussstrich ziehen und ihn völlig gehen zu lassen.
Du solltest dir klar darüber werden, was du willst. Ihn zurückhaben, oder aufhören, traurig zu sein?
Auch diese Frage habe ich mir mehrfach gestellt. Eigentlich möchte ich ihn gerne zurück haben, aber ich sehe von seiner Seite her keinen Erfolg. Also, dass er etwas dazu tun würde. Demnach kann ich mich eigentlich abstrampeln wie ich will, es ändert nichts.
Also wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, ihn "gehen" zu lassen, bevor ich daran zerbreche.
Dann mal ganz konkret:
1. Was hilft dir? Mach dir eine Liste und hefte sie dir irgendwo gut sichtbar an, sodass du darauf zurückgreifen kannst, wenn du sie brauchst.
2. Inwiefern sind die Gedanken präsent? Gibt es Auslöser? Sind es bestimmte Gedanken? Was macht sie so schwer zu vertreiben?
Das mit der Liste werde ich auf jeden Fall machen, das ist eine gute Idee.
Ja, Auslöser ist zB, wenn jemand von ihm spricht, oder ich mich in einer ähnlichen Situation wiederfinde, in der ich mit ihm war. Oder an eine Aussage von ihm denken muss. Und immer kommt dann der Wunsch auf, Erklärungen zu finden und wieder zurück auf den alten Status zu kommen. Aber ja ich weiß, das wird so nicht passieren. Mein Kopf weiß das, mein Herz hat aber keine Lust darauf.
Kann es sein, dass da doch eine gewisse Liebe, wenn auch nicht auf sexueller Ebene, im Spiel ist und du es dir nicht ganz eingestehen willst.
Eben eine Art geschwisterliche Liebe, ja. Würde ich schon sagen. Wenn meine Schwester sich zB von heute auf morgen von mir abwenden würde, ohne Erklärung oder irgendwelche Anzeichen, würde es mir genauso gehen. Oder wenn meine beste Freundin das machen würde, wäre ebenfalls so.

Kann es sein, dass es in deiner Kindheit/Jugend Erlebnisse gab, wo dich im Unterbewusstsein dann in dem Moment triggern, wenn jemand so sich verabschiedet, ohne dass er dir nochmals eine Chance gibt es zu klären?
Tatsächlich gab es solche Erlebnisse, ja. Hatte ich gar nicht auf dem Schirm, das mich das so nachhaltig geprägt haben könnte.
Gab es in deinem Leben einen Moment nachdem du eine "Schutzmauer" für dich notwendig gefunden hast zu installieren?
Ja, diese Schutzmauer gab es (und gibt es jetzt wieder). Nur bei ihm war es halt alles anders, ich habe tiefes Vertrauen gespürt und meine Mauer war ziemlich schnell unten.
Wie gesagt, im Nachhinein bereue ich das ein Stück weit, mich so verletzlich ggü einem Menschen gemacht zu haben, der das dann auch noch ausgenutzt hat. Aber gut, ist passiert, kann ich jetzt nicht mehr ändern.

Und welche Erkenntnis bzw.Antwort hast du gefunden.
Anfangs hatte ich viele Theorien:
- es war einfach eine stressige Zeit für ihn (aber auch die ist halt iwann Mal vorbei, zumal wenn er Zeit für andere aus meiner Familie hat, nur für mich nicht, dann ist die "Ausrede" Stress halt auch ein Witz)
- ich wurde ihm zu viel (wobei wir uns gegenseitig ja gestützt haben und uns Probleme erzählt haben, gemeinsam Lösungen erarbeitet haben)

Mehr fällt mir tatsächlich nicht ein, denn es gab nie eine sexuelle Komponente oder dergleichen. Daran kann es definitiv nicht gelegen haben.
Und dass ich hier und da Probleme habe, wusste er auch. Also daran kann es meiner Meinung nach auch nicht gelegen haben.
 
Fantasy.
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  • #43
Damit wäre er völlig aus meinem Leben.
Wenn es Auslöser gibt, solltest du die vielleicht vorerst meiden, wenn es geht.
Bei mir waren es Lieder einer Band, die er mir gezeigt hatte und die ich sehr mochte. Ich habe danach erstmal die Finger davon gelassen. Ich habe unsere alten Chats auf einem USB-Stick archiviert und den in einer Schublade nach hinten verlegt, bevor ich sie von meinem Handy und meinem Computer gelöscht habe. Ebenso alte Bilder. Ich habe die Serien, die ich mit ihm gemeinsam angefangen hatte, abgebrochen. Und an Orten, die mich an ihn erinnerten, habe ich sehr bewusst neue Erinnerungen geschaffen.
Ich habe so viel ich konnte an Erinnerungen an ihn von mir ferngehalten.
Ich habe danach nur ein weiteres Mal in die Erinnerungsstücke geschaut, die Serien nie wieder angefangen. Aber ganz kurz vor der Pandemie war ich auf einem Konzert dieser Band und fand es gut. Ohne ihn wäre ich nie zu diesem Konzert gegangen.
Du kannst selbst entscheiden, was du von ihm behalten möchtest oder nicht. Du verlierst nichts, wenn du alles an Erinnerungen an ihn erstmal streichst, so gut es geht.

im Nachhinein bereue ich das ein Stück weit
Es gibt da ein Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach.
Und ich habe mich so gefreut! sagst du vorwurfsvoll, wenn dir eine Hoffnung zerstört wurde. Du hast dich gefreut – ist das nichts?
Ihr hattet eine schöne Zeit, ihr hattet Pläne, auf die du dich gefreut hast. Ist das am Ende wirklich nichts mehr wert, nur weil es so zu Ende ging?

Ich habe lange gedacht wie du: dass die Freundschaften den Schmerz nicht wert waren. Aber am Ende habe ich selbst entschieden, welchen Wert ich daraus mitnehme. Und bis alles so elendig ekelhaft zu Ende ging, haben sie mir gutgetan.
Ich schätze, wenn du erstmal Abstand gewonnen hast, wirst du feststellen, dass er dich mehr beeinflusst hat, als es gerade scheint, und dass es keinen Grund gibt, am Vermissen festzuhalten. Er ist doch schon ein integraler Bestandteil deines Lebenslaufs.

Vielleicht solltest du dein Herz erstmal keine Entscheidungen diesbezüglich treffen lassen. Lass das erstmal in Ruhe heilen, und nutze solange deinen Kopf, um ihm den Raum dafür zu geben. Du bist so reflektiert, du machst dir so viele Gedanken. Das kannst du für dich nutzen.
Du wirst nicht ewig deswegen traurig sein.
 
Federleicht
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  • #44
"Jemandem, der mich eiskalt ignoriert, muss ich nicht mehr hinterherlaufen."
Wir gesagt, an manchen Tagen denke ich auch so. Aber dann ist oft der Schmerz und die Traurigkeit, die dann überwchwappt und dann will ich ihn einfach nur in meinem Leben haben. Echt schwierig 😕

Und was erhoffst du dir überhaupt von einer solchen Antwort?
Vielleicht wirklich einfach damit abschließen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Kontakt wieder so wird. Aber vielleicht könnte ich dann auch endlich den Schlussstrich ziehen. Momentan ist er halt präsent und wenn ich das absolute No von ihm hätte, wäre es klar. So ist immer die Hoffnung.
Aber die ist gerade einfach nur aufgeschobene Enttäuschung.
In wiefern hat er das ausgenutzt?
Ausgenutzt war vll der falsche Begriff. Aber nein, manchmal fühle ich mich tatsächlich so. Ich habe mich gefühlsmäßig "nackt" gemacht und er hat mich enttäuscht.
Wenn es Auslöser gibt, solltest du die vielleicht vorerst meiden, wenn es geht.
Das was ich steuern kann, versuche ich soweit auch zu vermeiden (Orte, Lieder, Social Media..)
Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach.
Das ist sehr schön und auch tatsächlich ein Stück weit Wahrheit dran. Vielleicht kann ich das in ein paar Wochen, Monate, Jahre auch voll und ganz so sehen.
Ist das am Ende wirklich nichts mehr wert, nur weil es so zu Ende ging?
Momentan überwiegt immer noch die Trauer und die Enttäuschung, dass ich mir eigentlich wünsche, ihn nicht kennen gelernt zu haben. Dann wäre mir im Nachgang einfach so viel erspart geblieben. Zumindest sehe ich das aktuell so.
Ich schätze, wenn du erstmal Abstand gewonnen hast, wirst du feststellen, dass er dich mehr beeinflusst hat,
Ja, vielleicht braucht es da einfach ein bisschen Zeit noch, bis mir das vielleicht auch klar wird.
Wie gesagt, momentan überwiegt Schmerz und Trauer.
Du wirst nicht ewig deswegen traurig sein
Danke 🧡 auch wenn mir das noch schwerfällt momentan zu glauben, es wird besser werden.
 
Seestern1
Benutzer148761  Beiträge füllen Bücher
  • #45
und dann will ich ihn einfach nur in meinem Leben haben. Echt schwierig 😕
Könntest du dann eigentlich wirlich wieder so eine Freundschft mit ihm führen, wenn er zurückkommen würde? Hättest du dann nicht das Vertrauen in ihn verloren und Angst, dass dasselbe nochmal passiert? Bei mir schiebt sich nach solchen Enttäuschungen (oder auch schon deutlich kleineren Enttäuschungen) ne Mauer hoch und ich kann mich dann solchen Menschen nicht mehr öffnen.
 
Federleicht
Benutzer169922  Meistens hier zu finden
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  • #46
Könntest du dann eigentlich wirlich wieder so eine Freundschft mit ihm führen, wenn er zurückkommen würde?
Ich weiß nicht, ob ich das wirklich könnte.
Bisher sind die Menschen, die mich auf diese Weise verlassen haben, nicht mehr zurück gekommen.
Vermutlich wäre ich am Anfang vorsichtiger und hatte wohl Angst, wenn er sich Mal nicht melden würde.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #47
Wir gesagt, an manchen Tagen denke ich auch so. Aber dann ist oft der Schmerz und die Traurigkeit, die dann überwchwappt und dann will ich ihn einfach nur in meinem Leben haben. Echt schwierig 😕
Was du willst, ist leider egal, wenn er offensichtlich nicht mehr ein Teil deines Lebens sein will. Du kannst ihn nicht in dein Leben zwingen.

Vielleicht wirklich einfach damit abschließen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Kontakt wieder so wird. Aber vielleicht könnte ich dann auch endlich den Schlussstrich ziehen. Momentan ist er halt präsent und wenn ich das absolute No von ihm hätte, wäre es klar. So ist immer die Hoffnung.
Aber die ist gerade einfach nur aufgeschobene Enttäuschung.
Du hast das "Nein" doch schon in sehr deutlicher Form von ihm bekommen: Er ignoriert dich. Das zeigt, dass er derzeit absolut keine Lust auf Kontakt mit dir hat.
Aber dieses sehr deutlich gezeigte, aber nicht explizit ausgesprochene "Nein" willst du nicht wahrhaben. Warum solltest du dann plötzlich ein explizit ausgesprochenes "Nein" oder eine Erklärung hinnehmen?

Ausgenutzt war vll der falsche Begriff. Aber nein, manchmal fühle ich mich tatsächlich so. Ich habe mich gefühlsmäßig "nackt" gemacht und er hat mich enttäuscht.
Hat er dir in der Zeit gut getan, in der du dich vor ihm gefühlsmäßig nackt gemacht hast?
Jetzt hat er keine Lust mehr auf Kontakt mit dir (warum auch immer). Das tut weh. Und das kann ich gut verstehen.

Aber das ändert doch nichts an der Vergangenheit, in der er dir gut getan hat. Ist das denn nichts wert? - Nur weil es jetzt zuende ist und das Ende ziemlich unangenehm ist?
 
G
Benutzer Gast
  • #48
Vorab: Es tut mir sehr leid, dass du einen für dich so wichtigen Menschen für dich verloren hast. Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie weh das tun kann, bei mir was er die damals beste Freundin. Vielleicht kann es dich wenn auch nicht trösten, so dir doch vielleicht eine Perspektive geben, dass ich mittlerweile eine neue beste Freundin habe, mit der es, auch wenn es erst kaum vorstellbar schien, noch besser passt.

Eine Frage will ich aber mal aufwerfen. Dieses "Ghosting"-Thema kommt ja mittlerweile immer öfter. Populär ist es da, denjenigen zu kritisieren, der einen Kontakt ohne Erklärung abbricht. Und ja, auch ich hätte mir damals eine Erklärung gewünscht. Ich frage mich aber, mit nun etwas mehr Distanz, ob nicht diejenigen, die so vehement eine Erklärung fordern, nicht letztlich gar keine Erklärung wollen, sondern einfach nur den verlorenen Menschen zurück. Wie müsste so eine Erklärung denn aussehen, dass sie akzeptiert würde? Akzeptiert im Sinne von: angehört, abgenickt, umgedreht, gegangen anstatt gebittet, gebettelt, gedrängt, gestritten?

Ich glaube, ich hätte damals keine Erklärung halbwegs würdevoll akzeptiert. Und als ich, Jahre später, die Gründe erfahren habe, habe ich begonnen zu verstehen, was damals geschehen ist. Ich hätte nichts daran ändern können. Ich hätte aber etwas daran ändern wollen. Vielleicht "ghosten" einige, um es sich besonders leicht zu machen. Wobei die Frage ist, warum das nicht auch deren Recht sein sollte. Vielleicht "ghosten" einige aber auch, weil sich Verlassene oft nicht allzu würdevoll anstellen. Und weil bei vielen die Liebe zu einem Menschen und der Respekt für einen Menschen nicht umfassen, diesen zuzutrauen, für sich die richtigen Entscheidungen auch dann getroffen zu haben, wenn diese einem mal nicht gefallen.
 
Federleicht
Benutzer169922  Meistens hier zu finden
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  • #49
Du kannst ihn nicht in dein Leben zwingen.
Das ist mir bewusst und das werde ich auch nicht tun.
Es ging mir darum, für mich einen gangbaren, erträglichen Weg zu finden, mit dieser Situation umzugehen. Denn eigentlich dachte ich, nach längerer Zeit wird es besser in mir aussehen, aber das ist nicht der Fall.
Es ging nicht darum, ihn wieder in mein Leben zu zerren. Klar, das wäre ein Wunsch von mir, aber das ist halt nur einseitig.
Ich will einen Weg finden, damit umzugehen.
Warum solltest du dann plötzlich ein explizit ausgesprochenes "Nein" oder eine Erklärung hinnehmen?
Er hat mir bei den Treffen immer wieder Hoffnung gemacht, dass man sich dann zeitnah trifft, und was für Pläne er hat, was wir unternehmen wollen. Und dann reagierte er wieder nicht. Das ging 2,3 Mal so. Also hat er mir doch immer wieder Hoffnung gemacht und das ist auch so in meinem Kopf.
Ist halt auch nicht fair von ihm. Denn damit hat er bei mir Hoffnung geschürt, ich hatte Verständnis (ja, sein Job ist hart, er arbeitet viel, hat privat noch viel Stress...) Und dennoch hat er mich dann immer enttäuscht.
Er ist so ein resulter Mensch, dass ich schon von ihm erwarte, dass er sagt was er denkt.
Hat er dir in der Zeit gut getan, in der du dich vor ihm gefühlsmäßig nackt gemacht hast
Ja, hat er. Keine Frage, sonst wäre das ja nicht ein wichtiger Mensch für mich gewesen. Die Frage die ich mir jetzt nur stelle ist halt, ob sich das für diesen Schmerz, den ich jetzt fühle, wert war.
Das mag ich vielleicht in einer gewissen Zeit anders sehen, kann auch sein.
Aber das ändert doch nichts an der Vergangenheit, in der er dir gut getan hat. Ist das denn nichts wert? - Nur weil es jetzt zuende ist und das Ende ziemlich unangenehm ist?
Siehe oben. Klar, an der Vergangenheit ändert das nichts mehr. Aber diese Erfahrung hat halt auch wieder einen Einfluss auf mein restliches Leben.
War es den Schmerz wert und werde ich werde ich wieder einen neuen Mensch so nahe an mich ranlassen, damit er mich evtl genauso verletzen wird? Ich will diese Erfahrung ungern wiederholen.
Wie müsste so eine Erklärung denn aussehen, dass sie akzeptiert würde?
Vielleicht brauche ich einfach ein klares deutliches Nein von ihm. Kein wir könnten bei nächsten Treffen das und das machen und mich dann ignorieren. Und das ja mehrfach. So viel Abstand darf man meiner Meinung nach schon erwarten.
Wobei die Frage ist, warum das nicht auch deren Recht sein sollte.
Klar, jeder kann machen was er will.
Aber für mich hat das auch etwas mit Anstand, Wertschätzung und Respekt ggü dem anderen zu tun.
Vielleicht "ghosten" einige aber auch, weil sich Verlassene oft nicht allzu würdevoll anstellen
Ich sehe es aktuell eher umgekehrt. So wie er mit mir jetzt umgeht, zeigt er mir vermutlich seinen wahren Charakter.
Respekt und Anstand, dem anderen einfach zu sagen es passt nicht mehr. Das ist doch in allen Lebenslagen so.
Wenn man zB gekündigt wird, dann will man doch auch wissen warum.
Wie gesagt, das hat für mich ganz viel mit Respekt und Wertschätzung zu tun.
Und weil bei vielen die Liebe zu einem Menschen und der Respekt für einen Menschen nicht umfassen, diesen zuzutrauen, für sich die richtigen Entscheidungen auch dann getroffen zu haben, wenn diese einem mal nicht gefallen
Wie gesagt, sein Verhalten finde ich respektlos. Denn so geht man mit keinem Menschen um.
Und er kennt mich eigentlich auch und weiß, dass ich mich eher umdrehen, gehen und alleine weinen würde, statt eine Szene zu machen.
Ich bin nicht der Mensch, der vor anderen explodiert und sie peinlich dastehen lässt. Ich mache das mit mir aus, ich brauche dazu niemanden anschreien oder sonstiges.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #50
Das ist mir bewusst und das werde ich auch nicht tun.
Es ging mir darum, für mich einen gangbaren, erträglichen Weg zu finden, mit dieser Situation umzugehen. Denn eigentlich dachte ich, nach längerer Zeit wird es besser in mir aussehen, aber das ist nicht der Fall.
Es ging nicht darum, ihn wieder in mein Leben zu zerren. Klar, das wäre ein Wunsch von mir, aber das ist halt nur einseitig.
Ich will einen Weg finden, damit umzugehen.
Wie sieht es denn sonst in deinem Leben aus?
Hinterlässt er eine Lücke, die du bis jetzt nicht füllen konntest? Ist dein Leben seit der Kontakt abgebrochen ist langweiliger und einsamer?

Als mich mein Schulfreund so belogen hat, war ich mit zwei Vereinen und ein paar anderen Dingen gut ausgelastet und hatte auch einen anderen Freund, mit dem ich einige der Dinge unternehmen konnte, die ich zuvor mit dem Schulfreund unternommen habe. Da konnte ich den Verlust dieser Freundschaft ziemlich gut verkraften.

Bei meiner ehemals besten Freundin war das schon schwieriger, weil ich in dieser Zeit (Beginn der Corona-Zeit) überhaupt nicht ausgelastet und ziemlich einsam war.

Er hat mir bei den Treffen immer wieder Hoffnung gemacht, dass man sich dann zeitnah trifft, und was für Pläne er hat, was wir unternehmen wollen. Und dann reagierte er wieder nicht. Das ging 2,3 Mal so. Also hat er mir doch immer wieder Hoffnung gemacht und das ist auch so in meinem Kopf.
Ist halt auch nicht fair von ihm. Denn damit hat er bei mir Hoffnung geschürt, ich hatte Verständnis (ja, sein Job ist hart, er arbeitet viel, hat privat noch viel Stress...) Und dennoch hat er mich dann immer enttäuscht.
Er ist so ein resulter Mensch, dass ich schon von ihm erwarte, dass er sagt was er denkt.
Warum hoffst du immer noch, dass jemand, der so mit dir umgegangen ist, zurück kommt? - Das muss man sich doch echt kein zweites mal antun.

Ja, hat er. Keine Frage, sonst wäre das ja nicht ein wichtiger Mensch für mich gewesen. Die Frage die ich mir jetzt nur stelle ist halt, ob sich das für diesen Schmerz, den ich jetzt fühle, wert war.
Das mag ich vielleicht in einer gewissen Zeit anders sehen, kann auch sein.
Dieses "Wäre wäre Fahrradkette"-Spiel bringt dich doch überhaupt nicht weiter. Was passiert ist, ist passiert.

Siehe oben. Klar, an der Vergangenheit ändert das nichts mehr. Aber diese Erfahrung hat halt auch wieder einen Einfluss auf mein restliches Leben.
War es den Schmerz wert und werde ich werde ich wieder einen neuen Mensch so nahe an mich ranlassen, damit er mich evtl genauso verletzen wird? Ich will diese Erfahrung ungern wiederholen.
Niemand will so etwas erleben. Aber wenn du so was, wie emotionale Nähe zu einem anderen Menschen erleben willst, ist das einfach ein Risiko, an dem kein Weg vorbei führt.

Vielleicht brauche ich einfach ein klares deutliches Nein von ihm. Kein wir könnten bei nächsten Treffen das und das machen und mich dann ignorieren. Und das ja mehrfach. So viel Abstand darf man meiner Meinung nach schon erwarten.
Das wiederholte Hoffnung machen und dann wieder ignorieren ist doch ein sehr deutliches Nein.
 
Federleicht
Benutzer169922  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #51
Sorry banane0815 banane0815 , dein Post ging irgendwie bei mir unter bzw. wurde mir nicht angezeigt, daher erst jetzt die Antworten:

sieht es denn sonst in deinem Leben aus?
Hinterlässt er eine Lücke, die du bis jetzt nicht füllen konntest? Ist dein Leben seit der Kontakt abgebrochen ist langweiliger und einsamer?
Ich bin aktuell im Dauerstress, also stehe ich permanent unter Strom. Ich denke eben ab ihn, wenn ich zur Ruhe komme, abends auf der Couch, im Bett bevor ich einschlafe. Oder eben es ähnliche Situationen gibt, ein Lied in der Playliste auftaucht, jemand von ihm spricht.
Warum hoffst du immer noch, dass jemand, der so mit dir umgegangen ist, zurück kommt? -
Vielleicht weil ich ihn einfach vermisse und gerne in meinem Leben habe. Er war mir eine Stütze, hatten super angenehme Gespräche, Vertrautheit.
Das wiederholte Hoffnung machen und dann wieder ignorieren ist doch ein sehr deutliches Nein.
Naja, das kann man so und so sehen.
Warum Hoffnung machen, wenn man keinen Bock hat? Dann kann man es doch gleich bleiben lassen und sagen, dass man auf den Kontakt keine Lust hat und fertig.
Aber nicht immer warm machen und dann in den Schnee stellen.
 
einsamerEngel
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  • #52
Ein scheinbar unbegründeter Kontaktabbruch ist leider unschön,
aber eigentlich sollte man das auch respektieren, und nicht nach den möglichen Ursachen bohren.
Klar beschäftigt es einen, es nagt am eigenen Selbstvertrauen und an der Menschenkenntnis.
Was hat man falsch gemacht? Was hätte anders laufen sollen?
Vielleicht hat man diese Person einfach nicht für's Leben verdient?
Zuviele Fragen, zuwenige Antworten...

Es gibt vielleicht nicht einmal einen wirklichen Grund den man erfahren würde,
weil es für die andere Person vielleicht noch viel schmerzhafter sein mag.
Vermutlich ist die andere Person einfach nur viel konsequenter, oder stärker,
aber das ist eigentlich egal!

Die ganzen Überlegungen drehen sich im Kreis, man muss davon loskommen.
Denn letztendlich ist es Liebeskummer, der sich nicht lohnt,
weil es einen nur unnötig traurig macht, und das immer wieder.
Dass es schmerzt, dass es enttäuscht, ist verständlich,
vor allem wenn der Kontakt davor eigentlich lange schön war.
Aber es ist doch vorbei. Und es wird wohl nie wieder so werden.
Man muss nun nach vorne schauen, und die Vergangenheit ruhen lassen.
Auf Wiedersehen, vielleicht irgendwann... ohne Zwang und ohne Wehmut.

Ich wünsche allen, die in dieser Lage sind, den Mut und die Kraft,
wirklich loszulassen, damit sie endlich wieder frei sind.

:engel:
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #53
Ich bin aktuell im Dauerstress, also stehe ich permanent unter Strom. Ich denke eben ab ihn, wenn ich zur Ruhe komme, abends auf der Couch, im Bett bevor ich einschlafe. Oder eben es ähnliche Situationen gibt, ein Lied in der Playliste auftaucht, jemand von ihm spricht.

Vielleicht weil ich ihn einfach vermisse und gerne in meinem Leben habe. Er war mir eine Stütze, hatten super angenehme Gespräche, Vertrautheit.
Hast du auch andere Menschen, die für dich eine Stütze sind oder ist da einfach nur eine Lücke, seit er nicht mehr als Stütze für dich da ist?

Ich kann gut nachvollziehen, dass du die Zeit vermisst, in der er für dich so ein vertrauter Mensch war, der dich gestützt hat. Aber diese Zeiten sind leider vorbei, weil er offensichtlich keine Lust mehr auf Kontakt mit dir hat. Und selbst wenn er wieder zurückkommen sollte: Glaubst du wirklich, dass du ihm wieder so vertrauen könntest? Dass du dich wieder so von ihm stützen lassen könntest? Oder wäre euer zukünftiges Verhältnis dadurch belastet, dass er dich so lange ignoriert hat?

Naja, das kann man so und so sehen.
Warum Hoffnung machen, wenn man keinen Bock hat? Dann kann man es doch gleich bleiben lassen und sagen, dass man auf den Kontakt keine Lust hat und fertig.
Aber nicht immer warm machen und dann in den Schnee stellen.
Vielleicht ist er zu feige, um dir das so direkt zu sagen.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #54
Mir ist neulich dieses Lied eingefallen, das mir damals geholfen hat:

So stay in my memory, you can hide out there. Don't take all my thoughts today so I can start to begin again.

Das Zitat ist kein schlechtes Mantra, wenn man über jemanden hinwegkommen will. Vielleicht hilft es dir ja auch.
 
Federleicht
Benutzer169922  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #55
aber eigentlich sollte man das auch respektieren, und nicht nach den möglichen Ursachen bohren
Man sollte aber auch respektieren, wenn das Gegenüber verzweifelt nach Antworten sucht und diese für sich braucht um abzuschließen.
Und dann sollte er auch so konsequent sein, mir nicht immer wieder Hoffnung zu machen.
weil es für die andere Person vielleicht noch viel schmerzhafter sein mag.
Na das mag ich ja mal bezweifeln. Die Entscheidung hat schließlich er getroffen, den Kontakt abzubrechen. Also ist es ihm wohl offensichtlich egal.
Hast du auch andere Menschen, die für dich eine Stütze sind oder ist da einfach nur eine Lücke, seit er nicht mehr als Stütze für dich da ist?
Ja, ich habe zwei sehr gute Freundinnen, die ebenfalls ein sehr wichtiger Teil meines Lebens sind. Und da ist der Kontakt auch überhaupt nicht einseitig, man ist gegenseitig interessiert, trifft sich oft.
Aber das kann ihn halt auch nicht ersetzen, denn in meinen Augen ist jeder Mensch einzigartig.
Glaubst du wirklich, dass du ihm wieder so vertrauen könntest? Dass du dich wieder so von ihm stützen lassen könntest? Oder wäre euer zukünftiges Verhältnis dadurch belastet, dass er dich so lange ignoriert hat?
Puh, gute Frage. Ich glaube der Wunsch ihn wieder in meinem Leben zu haben ist aktuell größer. Ich würde vermutlich mit mehr Vorsicht das ganze anlaufen lassen, so viel ist klar.
Vielleicht ist er zu feige, um dir das so direkt zu sagen.
Und das finde ich halt ganz schlimm.
Wie gesagt ist er ein sehr resoluter Mensch, haut seine Meinung raus, selbstsicher. Also demnach finde ich das Verhalten wirklich seltsam, es passt eigentlich gar nicht so zu ihm.

Fantasy. Fantasy. Lieben Dank 😊
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #56
Ja, ich habe zwei sehr gute Freundinnen, die ebenfalls ein sehr wichtiger Teil meines Lebens sind. Und da ist der Kontakt auch überhaupt nicht einseitig, man ist gegenseitig interessiert, trifft sich oft.
Aber das kann ihn halt auch nicht ersetzen, denn in meinen Augen ist jeder Mensch einzigartig.
Natürlich ist jeder Mensch einzigartig. Trotzdem halte ich es für möglich, im Laufe der Zeit die Lücke zu füllen, die eine Person hinterlässt, die mal eine wichtige Rolle im Leben gespielt hat.
Das Neue ist dann natürlich nicht das Gleiche, wie das alte. Es ist anders. Aber trotzdem kann man auch ohne diese Perosn wieder ein ausgefülltes Leben haben.

Und so fand ich die Sache mit dem Schulfreund eben nicht ganz so schlimm, weil ich damals auch ohne ihn ein ziemlich ausgefülltes Leben mit schönen Aktivitäten, guten Sozialkontakten, usw. hatte.
Bei meiner besten Frendin war das schwieriger, weil ich damals generell weniger Sozialkontakte und kein so ausgefülltes Leben hatte und zusätzlich durch die Corona-Maßnahmen massiv eingeschränkt wurde.

Puh, gute Frage. Ich glaube der Wunsch ihn wieder in meinem Leben zu haben ist aktuell größer. Ich würde vermutlich mit mehr Vorsicht das ganze anlaufen lassen, so viel ist klar.
Hm... Auf der einen Seite schreibst du, dass du es bereust, dich ihm gegenüber so geöffnet zu haben. Und andererseits willst du ihn wieder in deinem Leben haben. Das passt doch irgendwie nicht zusammen. Und höchstwahrscheinlich ist es auch egal, was du willst, da er ja offensichtlich nicht mehr Teil deines Lebens sein will.

Und das finde ich halt ganz schlimm.
Wie gesagt ist er ein sehr resoluter Mensch, haut seine Meinung raus, selbstsicher. Also demnach finde ich das Verhalten wirklich seltsam, es passt eigentlich gar nicht so zu ihm.
Ich hätte es meinem Schulfreund auch nicht zugetraut, dass er mich so dreist belügt. Und meiner besten Freundin nicht, dass sie meine Anrufe einfach ignoriert, obwohl sie vorher noch gesagt hat, es wäre besser, anzurufen, als ihr zu schreiben. So zeigen Freunde eben noch einmal unbekannte Seiten, wenn die Freundschaft endet.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #57
Willkommen in meiner Welt. Ich hatte einen Arbeitskollegin, mit der ich in der letzten Stelle wahnsinnig eng zusammenarbeitete. Wir hatten auch ein wenig dieses "kleine Schwester/großer Bruder"-Verhältnis.
Als unsere Wege sich beruflich trennten, brach der Kontakt binnen weniger Wochen ab, es gab ein "letztes Gespräch", das aber kein "letztes Gespräch war, sondern in seiner Bedeutung auch vor einem oder vor zwei Jahren hätte stattfinden können.
Danach brach der Kontakt ab und ich hatte bis zum Jahreswechsel diese treudoofe Hoffnung, dass wir an Ostern, Weihnachten oder Geburtstagen doch wieder Kontakt hätten und alles ein großes Missverständnis ist.
Das war aber nicht so. Ich bin inzwischen davon überzeugt, dass der Beruf in machen Brachen für eine sehr große Nähe sorgt, die Kollegialität beinahe zu einem familiären Verhältnis werden lässt.
Ich kenne dieses Gefühl, wenn dort plötzlich etwas wegbricht einfach nur zu gut und es weder Anlass noch Streit gab.

Die "Schuldfrage" habe ich mir auch gestellt, weil irgendwann irgendwelcher Pipifax doch hätte wichtig sein können, aber das ist natürlich blödsinnig. Übrigens rate ich dir dringend ab, dass du nach Antworten suchst, weil du sie mit größter Sicherheit nach zwei Jahren nicht mehr bekommst und ich irgendwann auch für mich fixieren konnte, dass eine "eigene Wahrheit" wohlmöglich besser ist als ein Schlag in die Magengrube.

Könntest du dann eigentlich wirlich wieder so eine Freundschft mit ihm führen, wenn er zurückkommen würde? Hättest du dann nicht das Vertrauen in ihn verloren und Angst, dass dasselbe nochmal passiert? Bei mir schiebt sich nach solchen Enttäuschungen (oder auch schon deutlich kleineren Enttäuschungen) ne Mauer hoch und ich kann mich dann solchen Menschen nicht mehr öffnen.

Diesen Punkt halte ich für sehr wesentlich. Ich bin ein ziemlich loyaler Mensch und habe ihr irgendwann "die Freundschaft gekündigt", weil ich sie nicht mehr im eigenen Leben haben wollte. Wenn sie zurückgekommen wäre, wäre mein Vertrauen weg, ich hätte ihr nicht mehr geglaubt, dass sie ausserhalb der Zusammenarbeit ein Interesse an mir als Person gehabt hätte.

Ich hab mich irgendwann gelöst und den Prozess damit eingeleitet, dass ihre Nummer gelöscht habe, ihre Mailaddresse, Bilder und sie quasi ausgeschlichen. Wichtig ist, dass du mit dir ins Reine kommst. Meine Erfahrung: Es ist irgendwann nicht mehr sinnvoll, sich an ungreifbaren Personen abzuarbeiten.

Was vermisst du: Ist es der Mensch an sich? Die gemeinsame Zeit, das Projekt oder seine Art? Mir haben diese Fragen geholfen, dass ich verarbeiten und abschließen konnte.
Ich hab mir eine Frustdatei angelegt. Eine profane Worddatei, in der ich alle Gedanken frei und unsortiert fixiert habe. Das war am Ende der finale Brustlöser, weil dann abschließend merkte, dass ich solche Freunde nicht haben will.
Vielleicht war was sinnvolles dabei
 
Federleicht
Benutzer169922  Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #58
Auf der einen Seite schreibst du, dass du es bereust, dich ihm gegenüber so geöffnet zu haben. Und andererseits willst du ihn wieder in deinem Leben haben. Das passt doch irgendwie nicht zusammen. Und höchstwahrscheinlich ist es auch egal, was du willst, da er ja offensichtlich nicht mehr Teil deines Lebens sein will.
Vielleicht weiß ich auch einfach gar nicht, was ich wirklich will. Aber wie du sagst, ist es eigentlich völlig egal, er hat seine Entscheidung getroffen.
dass eine "eigene Wahrheit" wohlmöglich besser ist als ein Schlag in die Magengrube.
Und wie hast du dir deine eigene Wahrheit zurechtgelegt? Wenn du ja gar nicht weißt, was die Wahrheit ist. Hast du dir da einfach was überlegt?
dass ihre Nummer gelöscht habe, ihre Mailaddresse, Bilder
Soweit bin ich noch nicht. Aus Social Media habe ich mich abgemeldet, somit ist er da auch weg für mich. Fällt mir an manchen Tagen schwer nicht zu wissen, wie es ihm geht oder was er schreibt, aber im Endeffekt geht es mir besser. Denn es zieht mich nicht mehr runter.

Ist es der Mensch an sich? Die gemeinsame Zeit, das Projekt oder seine Art?
Tatsächlich der Mensch an sich. Seine Art, sein Verhalten, dein ich einfach.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #59
Vielleicht weiß ich auch einfach gar nicht, was ich wirklich will. Aber wie du sagst, ist es eigentlich völlig egal, er hat seine Entscheidung getroffen.

Und wie hast du dir deine eigene Wahrheit zurechtgelegt? Wenn du ja gar nicht weißt, was die Wahrheit ist. Hast du dir da einfach was überlegt?

Soweit bin ich noch nicht. Aus Social Media habe ich mich abgemeldet, somit ist er da auch weg für mich. Fällt mir an manchen Tagen schwer nicht zu wissen, wie es ihm geht oder was er schreibt, aber im Endeffekt geht es mir besser. Denn es zieht mich nicht mehr runter.


Tatsächlich der Mensch an sich. Seine Art, sein Verhalten, dein ich einfach.

Es ging mir weder darum, dass ich mir eine Wahrheit zurecht phantasiert habe noch sie als Mensch verdammt. Aber ich habe mich mit ihr, der Lage und vielen Nebenereignissen intensiv beschäftigt und dann wurde klar, dass die Nähe bei der Zusammenarbeit Freundschaft und Arbeit sehr verschwommen hatten und wir vermutlich uns ohne diese Arbeit nie so nahe gekommen sind.
Das war auch ein Prozess. Ich habe angefangen Mails zu löschen, dann Bilder, dann die Nummer, das war jedes Mal traurig aber auch ein Stück innere Befreiung.
 
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