• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Wenn der Partner sich nur noch beklagt

K
Benutzer183921  (43) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo ihr :smile:
Ich bin hier hergekommen um Rat zu erfragen und möchte Euch mal meine Geschichte erzählen.
Ich bin jetzt mit meinem Partner 3 Jahre zusammen. Letztes Jahr war ein sehr anstrengendes Jahr. Er hatte eine OP am Bein, wo er fast ein Jahr krank Zuhause war. Dadurch wurde er gekündigt, jetzt seit einen Monat einen neuen Job.
Diese OP war sehr schmerzhaft, was ich auch verstand und ihn während dieser Zeit umsorgte und alles für ihn machte was er nicht konnte. Genau seit dieser Zeit, also jetzt schon fast 1,5 Jahre klagt er jeden Tag wegen Schmerzen. Jeden Tag muss ich mir anhören das ihm alles weht tut, das dass andere Bein jetzt auch anfängt weh zu tun. Das die neue Arbeit so anstrengend ist, körperlich.
Was ich aber was seine Arbeit betrifft nicht so empfinde. Denn wir haben eigentlich eine Arbeit gesucht, bei der er eben nicht so körperlich belastet wird wie in seiner vorherigen Arbeit. Seither liegt er, wenn er nicht arbeiten ist nur auf der Couch, vieles bleibt an mir hängen. Wenn er sich aufraffen kann um mal z.B. den Rasen zu mähen liegt er die nächsten Tage wieder flach. Es wird sich gewälzt, es wird gestöhnt und es wird mir ständig mitgeteilt wie schlecht es ihm doch gehe. Wenn er mit jemanden telefoniert erzählt er diesen, wie viel Stress er doch hat, was er für Schmerzen hat usw. Anfangs bin ich immer darauf eingegangen und hab versucht ihn zu entlasten. Nur geht es mir immer mehr auf den Sack!!!! Wenn ich zu ihm sage er müsse was unternehmen mit den Schmerzen, zum Arzt gehen, abnehmen, seine Übungen machen etc artet es immer im Streit aus. Dann meint er dann würde er halt gar nichts mehr sagen. Weil ich hatte ja noch nie Schmerzen, ich war ja auch noch nie so krank wie er.
Vom Sexleben brauchen wir gar nicht zu sprechen, ist nicht mehr vorhanden. Zärtlichkeiten, körperliche Nähe gleich *0* Wir wollten dieses Jahr heiraten, wir sollten Eigentum überschrieben bekommen. Aber es kommen mir immer mehr Zweifel wie ich alleine das Alles schaffen soll? Dieses Eigentum muss saniert und renoviert werden, also ein Haufen Arbeit. Das kann ich alleine nicht schaffen, mit dem Wissen das wenn er mal was macht die darauffolgenden Wochen jammernd auf der Couch liegt. Wie gesagt ich habe schon oft versucht das Gespräch zu finden, aber es endet immer so wie oben geschrieben. Hat jemand Rat?
LG Käferchen :smile:
 
Reaper0309
Benutzer175515  (28) Öfter im Forum
  • #3
Hast du mit ihm schon das Wort zu Wort besprochen, was du uns hier schilderst?

Also das mit den Übungen scheinbar schon, aber der Rest?

Ich finde, wenn jemand krank ist, ist derjenige krank. Allerdings bemühe ich mich, solange es kein Wehwehchen ist auch um Heilung.
Und das ist der Punkt, wo es für mich dann kritisch wird. Wenn jemand umsorgt werden will, aber nichts dazu beiträgt, langfristig gesund zu werden, dann wird das auch zum Problem für andere.

Als Partnerin (finde ich) kann man nach 3 Jahren schonmal jemandem zum Arzt fahren, im Krankenhaus Besuche leisten...aber keine Pflegerin ersetzen. Da hört für mich auch irgendwo das erwachsen sein auf.

Das dir da jetzt Zweifel kommen, ob dann eine Ehe mit so jemandem sinnvoll ist, verstehe ich auch und finde ich auch absolut richtig.

Man kann die Hochzeit ja "verschieben" bis es dem angehenden Gatten gesundheitlich besser geht.

Für mich wäre trotz Herschmerz die Frage offen: Wie weit bin ich bereit jemanden zu unterstützen, dem an seiner eigenen Gesundheit nichts liegt, weil es für denjenigen einfacher ist, die Arbeit auf mich abzuwälzen.

Dann noch eine Ecke weiter gedacht, wieso fällt es ihm leicht dir die Arbeit aufs Auge zu drücken und selbst dann so renitent zu sein, was die Genesung angeht.

Ist wie mit der Arbeit. Versteht etwas nicht, erklär ich es. Will derjenige das nicht lernen, schenk ich mir die Zeit.

Wenn da von seiner Seite aus keine Änderung eintritt, finde ich das derjenige eine interessante Auffassung von Partnerschaft hat.
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #4
Frag ihn nach Lösungsangeboten. Frag ihn, wie er sich den Rest seines Lebens vorstellt, wenn er jetzt nicht handelt. Frag ihn, ob seine realistischen Lebensperspektive (wenn er sich noch länger nicht aus seiner Komfortzone bewegt und sich keine Hilfe holt) übereinstimmt mit seinen Lebensträumen die er noch realisieren will.
Fakt ist: Er muss intrinsisch Motivation zur Veränderung aufbauen. Wenn du schimpfst und ihr streitet, wird das nicht passieren. Er muss spüren, dass er in der ... im Schlamm steckt, und dass er sich da letztlich nur selbst herausziehen kann. Alle anderen können nur Seile hinwerfen, damit er Halt findet.
Und: Wie K Katjes sagt: Sag die Hochzeit ab!
EDIT: Und setze auch andere ganz klare Konsequenzen fest. Du schilderst das realistisch, dass du allein wohl mit einer Überschreibung eines sanierungsbedürftigen Eigentums überfordert wärst. Da du alleingelassen bist, könnt ihr die Überschreibung nicht annehmen. Eigentum verpflichtet. Nimm nicht in Kauf, dass du dich daran kaputt machst.
 
K
Benutzer183921  (43) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #5
Ich habe alles schon angesprochen, ich habe ihn zum Arzt gefahren, ich war jeden Tag im KH weil ich es auch wollte, ich habe ihn zur Physio gefahren... natürlich habe und werde ich ihn unterstützen. Nur wie ihr schon geschrieben habt, tut er nichts für sich. Ich sage geh zum Arzt, er tuts nicht. Da es mit der Planerei was die Hochzeit betrifft wegen Corona eh schwierig ist, gibt es noch keinen festen Termin und ich werde auch weil es eben so ist wie es ist keinen Termin festlegen. Das würde eh ich machen müssen "muss schon fast lachen" ...
Die Gespräche die wir so führen über diese Geschichte sind sehr anstrengend, weil sie von seiner Seite wenig Erwachsen verlaufen. Er ist dann immer gleich beleidigt wie ein Schulbub den man das Pausenbrot geklaut hat. Ach... :-/
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #6
Da es mit der Planerei was die Hochzeit betrifft wegen Corona eh schwierig ist, gibt es noch keinen festen Termin und ich werde auch weil es eben so ist wie es ist keinen Termin festlegen. Das würde eh ich machen müssen
Die Begründung ist falsch!: "Da eine Hochzeit ein bekennendes "Ja" zum lebenslangen Zusammenleben in Partnerschaft, Wertschätzung und Liebe ist, da Partnerschaftlichkeit auf Gegenseitigkeit beruht, und diese Gegenseitigkeit in eurer Beziehung derzeit nicht vorhanden ist, und da dir die momentane Situation für heute und für die Zukunft die eigenen Lebensperspektiven zumindest massiv einschränkt, wenn nicht sogar zerstört - DAHER ist eine Planung der Hochzeit obsolet!"
Und das solltest du nicht stillschweigend einfach zeitlich aussitzen, sondern als ganz klare Absage zu einer Hochzeit ihm gegenüber auch deutlich kommunizieren.
Sonst unterstützt du doch seine Bräsigkeit!
 
Kokiri
Benutzer157013  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #7
Es ist ja so, dass schwerere körperliche Leiden, die sich über einen gewissen Zeitraum ziehen, nicht selten auch auf die Psyche schlagen.
Dein Freund hat sein Bein behandeln lassen, aber die psychischen Wunden, die mit der OP und der Heilungsphase entstanden sind, wurden vielleicht gar nicht wahrgenommen bzw. behandelt. Auch anhaltende (Phantom?)Schmerzen können damit zusammenhängen.
Es ist also klar, dass dein Freund Hilfe in irgendeiner Form benötigt, vielleicht sollte diese Hilfe nicht nur physisch ansetzen.

Als Partner ist man natürlich bereit seinen Teil zu leisten und sich einzubringen. Du hast deine Möglichkeiten dahingehend ausgeschöpft. Wenn deinem Partner etwas an seinem Leben und der Beziehung liegt, muss erstmal die Erkenntnis von ihm kommen, dass er eben (noch) nicht ausgeheilt ist. Dass da noch Behandlungsbedarf besteht. Das geht nicht durch Mitleid und Abnehmen aller Arbeiten weg.
Aus deinen Schilderungen lese ich leider heraus, dass er noch noch nicht an dem Punkt der Einsicht angelangt ist.
Ständiges Einreden und drauf hinweisen bringt nichts. Hast du ja selbst schon bemerkt.

Es ist dann leider an dir zu entscheiden, wie lange du das noch mitmachen möchtest, falls sich nichts ändert. Ich würde größere Pläne unter diesen Umständen auch erst mal aufschieben und nochmal ein Krisengespräch mit deinem Freund führen. Leg die Karten auf den Tisch. Er hat Möglichkeiten, sich behandeln zu lassen und Dinge zu ändern. Bringt er die Motivation auf, dann habt ihr vielleicht noch eine Zukunft. Wenn nicht, überleg dir das gut.

Ich bin absolut dafür, dass man sich um den Partner kümmert und ihm hilft. Niemand soll wegen einer Krankheit einfach so verlassen werden. Das kann jedem von uns passieren. Es ist auch ok, wenn man eine entsprechende Zeit braucht, damit umzugehen und man darf sich auch mal scheiße fühlen und wehleidig sein. Aber irgendwann muss man auch wieder an einen Punkt kommen, wo man gemeinsam nach vorne sehen kann. Ich hoffe, du kannst das deinem Partner irgendwie deutlich machen. Vielleicht würde es auch helfen, wenn eine neutrale Person ihm das sagt und/oder zwischen euch vermittelt.
 
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (28) Beiträge füllen Bücher
  • #8
Frag ihn nach Lösungsangeboten. Frag ihn, wie er sich den Rest seines Lebens vorstellt, wenn er jetzt nicht handelt. Frag ihn, ob seine realistischen Lebensperspektive (wenn er sich noch länger nicht aus seiner Komfortzone bewegt und sich keine Hilfe holt) übereinstimmt mit seinen Lebensträumen die er noch realisieren will.
Das ist genau richtig, das würde ich dir auch empfehlen, ihm genau diese Fragen zu stellen. Das Problem hierbei ist, dass das gern vorwurfsvoll klingt, auch wenn man das nicht so meint. Vielleicht wäre es ein Lösungsansatz, wenn du gute Freunde von ihm hier miteinbeziehst. Sie sollen ihm genau diese Fragen stellen, vielleicht zeigt er bei ihnen mehr Einsicht als bei dir. Es könnte nämlich sein, dass du bei ihm schon als meckertante abgestempelt bist.
 
individuell
Benutzer183007  dauerhaft gesperrt
  • #9
Denn wir haben eigentlich eine Arbeit gesucht, bei der er eben nicht so körperlich belastet wird wie in seiner vorherigen Arbeit.
Es gibt ja nicht nur körperliche Anstrengung. Was für eine Arbeit ist es denn und fordert die ihn geistig stark z.B.?
 
K
Benutzer183921  (43) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #10
Es gibt ja nicht nur körperliche Anstrengung. Was für eine Arbeit ist es denn und fordert die ihn geistig stark z.B.?
Nein, eben nicht. Die Arbeit ist weder körperlich noch geistig anstrengend. Ich denke im Grunde ist er derzeit mit allem überfordert. Ich denke es kommt von der langen Zeit als er Zuhause war.
 
individuell
Benutzer183007  dauerhaft gesperrt
  • #11
Wir war er denn vorher? Was hat sich alles geändert?
 
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