• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Was waren eure einschneidendsten Erlebnisse bisher?

M
Benutzer183901  (34) Öfter im Forum
  • #1
Was waren in eurem Leben die bisher intensivsten Höhen und Tiefen? Also Momente, die wirklich viel verändert haben und was habt ihr daraus mitgenommen, was für Konsequenzen gezogen etc.
 
G
Benutzer Gast
  • #2
Ich habe mit 14 einen Verkehrsunfall miterlebt, und habe mich sehr hilflos gefühlt weil ich keine Ahnung hatte was ich machen und wie ich helfen könnte. Letzten Endes war der Unfall eigentlich nicht so schlimm, niemand war richtig schwer verletzt, aber ich glaube es hatte deutlichen Einfluss darauf das ich heute Medizin studiere.
 
cassiopeia89
Benutzer191220  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #3
Definitiv die anhaltende Untreue meines Ex-Mannes und die Scheidung, die ich nicht abwenden konnte. Trotz allen Kompromissen, die ich bereit war, hat er alles bestimmt. Diese Hilflosigkeit und Abweisung hängt mir immer noch nach.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #4
Der plötzliche Tod meines Großvaters 2013, die Geburten meiner Kinder 2019 und 2021, meine Hochzeit 2019, das waren so die ganz großen Ereignisse in meinem Leben, die mir jeweils gezeigt haben, worauf es im Leben für mich ankommt.
 
G
Benutzer Gast
  • #5
- Der Tod meines Neffen mit 18.

- Die in einem Gewinnspiel gewonnene Flugreise ans andere Ende der Welt, bei der ich gelernt habe, dass ich nie wieder fliegen und nie wieder eine Pauschalreise machen will.

- Dieser Volkslauf in einem kleinen Ort hier in der Nähe, bei dem ich erst eine neue Bestzeit gelaufen bin und dann meine jetzige Frau kennengelernt habe.
 
Kuschelbär55
Benutzer187176  (58) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
- Der Tod meiner Mutter 1996, der mich viel stärker getroffen hat als man sich das als 30-jähriger so denkt. Er hat mich auf jeden Fall darin bestärkt, mein Leben im Jetzt zu leben und nicht auf ein schönes Rentnerdasein zu hoffen.
- Die Hochzeit mit meiner Frau und unsere 4 gemeinsamen Geburten, die einem klar machen, wie wunderbar diese Welt ist und wozu man als Paar fähig ist.
- Mein Herzinfarkt 2016 und meine darauf (nicht ganz) mittelbar erfolgte Lebensumstellung mit neuem Beruf und Wohnort. Er hat mir noch einmal bestätigt, dass Heute der wichtigste Tag in meinem Leben ist.
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #7
  • Das letzte Gespräch mit meiner Oma, bevor sie gestorben ist (damals war ich 14, und sie schwer dement, aber in diesem Augenblick fokussiert und klar)
  • mein erster Kuss
  • Der Betrug an meiner damals besten Freundin durch ihren Freund, und die Beobachtung, was es mit ihr gemacht hat (i meinen frühen Zwanzigern)
  • Unser Aufenthalt in Pitesti (Rumänien) in damals einem von Europas größten Tierheimen, und all das (wahrhaft an vielen Stellen unnötige) Leid und Elend, das wir dort miterleben mussten
  • mein erster und bisher einziger Tauchgang mit Haien
  • Die Geburten meiner beiden Kinder
  • Off-Topic:
    Meine Lehren und Erfahrungen daraus editiere ich später noch an diese Stelle.
 
G
Benutzer Gast
  • #8
Die Geburten meiner Kinder und Enkelkinder. Im positiven Sinne.
 
Meli1976
Benutzer189133  (48) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #9
Was mir als negatives als erstes einfällt sind die letzten 3 Jahre in der Beziehung mit meinem vorherigen Partner. Er war alkoholkrank und beizeiten aggressiv und teils auch gewalttätig. Ich habe 3 Jahre benötigt um mich lösen zu können und diese Zeit war eine der schlimmsten in meinem Leben.

Ein weiterer Tiefpunkt war die Kinderwunsch Behandlung. Mit meinem jetzigen Ehemann hatte ich 4 versuche der künstlichen Befruchtung unternommen (ICSI Methode). Mental, körperlich und finanziell eine sehr belastende Zeit. Es Ist und trotz aller Bemühungen leider verwehrt geblieben und der Kinderwunsch wird sich nicht erfüllen (Es war aber vorher schon klar, dass die Aussicht auf Erfolg sehr gering ist)

Im positiven Sinne war es mein jetziger Mann. Er ist absolut mein Seelenverwandter. Er macht mich jeden Tag glücklich, gibt mit Geborgenheit, ich kann mit ihm über alles reden wie mit einer besten Freundin und der Tag unserer Hochzeit war einer der schönsten in meinem Leben. :love:
 
Zuletzt bearbeitet:
finntröllchen
Benutzer67975  (35) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Sicherlich der Tod meines Papas 1998.
Da ist die Welt für mich erstmal stehen geblieben.

Der Tod meiner Oma im letzten Jahr. Hier aber anders. Ich war sehr froh und dankbar, dass sie endlich gehen durfte und auch, dass ich dabei war. klingt vielleicht blöd aber es war so friedlich und auch schön sie dabei begleiten zu dürfen.
 
M
Benutzer183901  (34) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #11
Antworte ich selbst auch mal:

- mein 4-jähriger Aufenthalt im Ausland, mit etlichen Erlebnissen außerhalb meiner Komfortzone, der Konfrontation mit einer absolut fremden Kultur und dem damit einhergehenden Auseinandersetzen meiner eigenen Kultur/Werte. Hat mich als Mensch nachhaltig total verändert und ich habe die Welt seitdem mit anderen Augen gesehen, und mich selbst besser kennengelernt.

- meine 6-jährige Beziehung zu meinem Exfreund und die Trennung am Ende. Hat mich unglaublich bereichert, er war einer der wenigen Menschen, die mich bedingungslos geliebt haben, er hat an mich geglaubt und ich werde ihm auf ewig dankbar sein, für das was er mir mitgegeben hat in Bezug auf Selbstbewusstsein und positiver Lebenseinstellungen. Die Trennung war trotzdem ein Schritt Richtung Autonomie und ich habe gelernt loszulassen und dass man auch trotz gegenseitiger Liebe andere Vorstellungen und Ziele vom Leben haben kann. Habe dadurch gelernt, wie wichtig es ist, sich selbst nicht zu verlieren.

- Tod meiner Mutter letztes Jahr. Hier fehlen mir immernoch die Worte.. aber man sieht, wer die echten Freunde sind und wen man aus Bequemlichkeit durch sein Leben getragen hat, der Fokus wird darauf gerückt, worauf es im Leben ankommt und bei mir haben sich dadurch einige Dinge einfach essenziell geändert ( wie geh ich mit meiner Zeit um?, was will ich vom leben? Etc.)

- gerade die Schwangerschaft und die vorstehende Geburt meines Sohnes. Hier weiß ich noch nicht, was auf mich zukommt, aber hab das dumpfe Gefühl, das wird das nächste große Ding in meinem Leben 😂
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #12
Wo fängt man da nur an bei einem Leben wie in der Achterbahn 😅

Die intensivsten Tiefen waren wohl als ich die ersten suizidalen Gedanken im alter von 13/14 aufgrund von Depressionen bewältigen musste,
die Zeit als ich mit 18 aus meinem Elternhaus ausziehen musste
und
die ~6 Jahre Beziehung mit meinem Ex, in der ich psychischer und physischer Gewalt ausgesetzt war.

Zu den intensivsten Höhen zählen demnach die Trennung von meinem Ex, was für mich ein echter Befreiungsschlag war,
die Geburt meines Sohnes, auch wenn sie nicht einfach war
und
ganz aktuell, jedesmal wenn ich Zeit mit meinem Partner verbringen kann und ich dabei erleben darf was Liebe/geliebt werden wirklich bedeutet.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #13
Art_emis Art_emis Meine tiefe Hochachtung
 
Sklaen
Benutzer175418  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Negativ:
- als ich 1998 Opfer sexueller Gewalt wurde
- das ich mich 2001 für die Abtreibung entschieden habe
- der Tod meiner Oma 1995 und meines Onkels 2012
- die Diagnose Multiple Sklerose vor 22 Jahren
- das ich meinen Mann so schrecklich hintergangen habe
- und die Dinge die mein Mann mir angetan hat
- meine Corona Erkrankung die mich fast mein Leben gekostet hat

Positiv:
- das ich mich in meinen Mann verliebt habe und den Mut hatte ihm das zu sagen
- unsere grenzenlose und unkaputtbare Liebe zueinander
- das wir dazu in der Lage waren uns alles zu verzeihen und unsere Beziehung dadurch noch stärker zu machen
- unsere Hochzeit 2003
- die Geburten unserer Kinder 2003 und 2006
- das ich es schaffe trotz meiner Erkrankung ein doch recht normales Leben zu führen
- das meine Familie in meinen schwersten Stunden immer zu mir stand
 
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #15
Vom Suizid meines geliebten Bruders durch eine Postkarte meiner...Eltern zu erfahren, als ich mit 15 in der Schweiz kurz vor meiner Matura stand, in einem Internat, auf das mich meine Erzeuger weggesteckt haben.

Alles was danach kam, egal wie turbulent oder...schwer mein Leben danach auf andere wirken mag, war dagegen geradezu easy
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
PhesKlNachtmusi
Benutzer152150  dauerhaft gesperrt
  • #17
Das zu lesen sticht mir ins Herz. Es tut mir leid, dass du in mehrerlei Hinsicht diese Erfahrung durchs Leben trägst.
Ich glaube, da erwidert man dann "Danke".
Aber diese Erfahrung hat mich genauso geformt, wie das restliche Leben.
Sie ist nur der Punkt, an dem es noch hätte einen anderen Weg nehmen können.
Auch wenn andere das nicht verstehen (durch den fehlenden Einblick in unsere Familie), so war sein handeln zutiefst von Liebe geprägt und seine einzige Möglichkeit, mir ein Weckruf zu sein, diesem Elternhaus den Rücken zu kehren

Bis heute war ich nicht an seiner Grabstätte.
Ich lebe mein Leben jetzt auch für ihn
Und ich lasse niemanden mehr im Stich, den ich liebe
 
Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #18
  • Suizid der Mutter als Kind
  • Sterbebegleitung der Grossmutter
  • Unfall mit jahrelanger Genesung => alles wieder "normal"
  • Scheidung
  • diverse Reisen und Freunde/Familie
  • viele kleinere Tiefs und Schläge.... die aber auch geformt haben
 
M
Benutzer183901  (34) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #19
Off-Topic:
Mir tut es so unglaublich leid für jeden, der einen suizid eines Familienangehörigen miterlebt hat :herz::cry:
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #20
Höhen:
- die Geburten der beiden Kinder, insbesondere die in 30 Minuten auf dem Sofa.
- die frische Verliebtheitsphase mit meinem Mann
- das Gefühl, tatsächlich das Prädikatsexamen geschafft zu haben.

Tiefen:
- der Tod meines Opas und die Tatsache, dass ich zum letzten möglichen Treffen wegen einer Mathearbeit nicht mitgefahren bin.

- die letzte Phase der 7jährigen Beziehung mit meinem depressiven Ex. Ein Sommertag bei meinen Eltern, in dem ich auf der Wiese lag und er am Telefon nicht mehr ansprechbar war und nur noch per Telefontasten "ja" oder "nein" tippte. Und dabei suggerierte, die Wohnung nebst darin befindlicher Katze (!) kurz und klein schlagen zu wollen. Die Zeit danach, seine Suziddrohungen, seine Aussage: "Ich habe alles in dieser Welt gesehen und es gefällt mir nicht" und die damit verbundene Unterstellung, es sei meine Schuld, dass es ihm so gehe. Die Zeit nach der Trennung, bei der ich jeden Morgen im Auto auf dem Weg zur Arbeit geheult habe und eine Leere gespürt habe, von der ich dachte, dass sie nie wieder weggeht. Das war wirklich einschneidend.

- der Herzfehler und die Fußfehlbildung meiner Tochter. Das Gefühl direkt nach der Geburt, die Ängste und Sorgen. Jeden Montag zu Fußgipsen zu fahren, danach zum Kinderkardiologen. Die mitleidigen Ärzte. Ein Arzt, der auf dem Gang der Uniklinik rief: "Was für ein süßes Baby! Genießen Sie es! Die Zeit kommt nie wieder!" - und ich dachte wirklich: "Wie zynisch kann ein Mensch sein? Der verarscht uns doch!" - weil alles, was wir vermittelt bekamen, die Fehler waren, wir nur dachten: "Was denn noch?"

Besonders heftig war auch die Erkenntnis, dass der Herzfehler meiner großen Tochter sich nicht verwächst. Streit mit meinen Eltern, die zu wenig Interesse zeigten, die Schwiegereltern, die immer nur vermittelten, wir sollten uns "nicht verrückt machen und einfach mal abwarten" - das Gefühl, mit der Erkenntnis, dass es sich mit abwarten nicht erledigen wird und uns keiner so richtig glauben möchte, alleine zu sein. Die Hoffnung, dass es mittels Katheter in einem 1stündigen Eingriff behoben werden kann. Der Tag des Katheters, als man es minimalinvasiv lösen wollte - und ich merkte, dass es immer länger dauert, dass wir den erlösenden Anruf, dass alles geklappt hat, nicht bekommen. Die Aussage: "Ja Sie haben ja gemerkt, dass es länger gedauert hat - und es hat auch nicht geklappt." Da hat es mir wirklich den Boden unter den Füßen weggezogen. Die Wochen vor der OP am offenen Herzen, die Panikattacken zu passenden und unpassenden Gelegenheiten - und am Ende dann der 05.11., an dem wir den ganzen Tag zu Voruntersuchungen im Krankenhaus waren und um 19 Uhr ein Aufklärungsblatt unterschreiben mussten, bei dem als Risiko "Tod" stand. Während meine Schwiegereltern seit 9 Uhr morgens mit der Schwester um die Klinik spazierten, weil man während Corona nicht mit Geschwisterkindern in die Klinik darf, aber beide Elternteile das Risiko "Tod" unterschreiben müssen.

Positiv hervorzuheben, die Ärztin, die am Abend vor der OP bei mir war, das Herzgeräusch abhörte und sagte: "Wollen Sie mal hören? Wäre die letzte Chance, ab morgen ist es ja weg." Diese Erkenntnis, "ab morgen ist es weg" - nach fast 5 Jahren MIT dem Herzgeräusch.

Der Tag der OP - bei dem sich ab Abgeben an der Schleuse und einem wirklich lustigen Anästhesisten und meinen Kind, was fröhlich fragte: "Wow, darf ich in DIESEN Raum rein?" viele Anspannungen lösten. Danach waren wir tatsächlich normal frühstücken und Katzen füttern. Und als der Anruf kam und der Professor sagte, dass sie fertig sind, rief ich wie eine Blöde: "Es ist wirklich gut gelaufen? Wir kommen jetzt - aber wir waren gerade Katzen füttern!" - als ob ihn das interessiert. :zwinker:

Die Tage auf der Intensiv waren nochmal hart - weniger wegen meiner Tochter, sondern wegen dem grauen Minibaby, was direkt daneben lag. Die Gespräche der Mutter mit den Ärzten über mögliche Hirnschäden. Das alles hat sich so eingebrannt, aber ich konnte dort nicht weg. Alleine das Schild :"Kinderherzintensivstation" - da möchte man wirklich nicht rein.

Ich habe viel aus der Zeit mitgenommen. Vor allen Dingen Demut und Dankbarkeit. Ich lese viel in Facebookgruppen, profitiere vom vorbehaltlosen Support und den lieben Worten anderer Menschen, die teils viel schwerere Schicksale haben. Deren Kinder nicht gesund werden durch die OPs. Lese Diskussionen über Grabsteine, Verabschiedungen, aufgestellte Kerzen, bange mit, wenn es um Leben und Tod geht, nicht nur sprichwörtlich. Als ich Teenie war, gingen immer die Leute mit den Spardosen durch die Fußgängerzone - Eine Spende für herzkranke Kinder bitte, eine Spende für krebskranke Kinder bitte. Ich stellte mir eine Gruppe trauriger Gestalten vor, die eben ein behindertes Kind haben - traurige Einzelschicksacle, nichts, was einen betrifft. Die Erkenntnis, völlig unfreiwillig Mitglied in diesem Club zu werden, ist etwas, was mein Leben sehr verändert hat. Die Beliebigkeit, mit der die Schicksale verteilt werden, völlig unabhängig davon, was man tut. Das bestimmte Dinge keine Sache der "Einstellung" ist, sondern einfach kacke sind. Keinen Grund haben, keinen tieferen Sinn, nicht "für irgendwas gut". Herzfehler sind einfach für gar nichts gut, ist eben so. Was ich aber auch mitgenommen habe: Das Wissen, dass mein Mann und ich zwar im Alltag oft Reibungen haben, dass wir aber in Extremsituationen perfekt funktionieren. Dass wir aufeinander zählen können. Und vor allen Dingen bin ich unendlich begeistert, über die medizinischen Leistungen, die heute möglich sind, die meinem Kind ein normales Leben ermöglichen. Sie ist jetzt herzgesund.

Als Höhe muss man dann aber auch die Zeit danach festhalten - wie sich die Leistungsfähigkeit meiner Tochter verbessert hat, wie fit sie wurde und wie toll sie sich entwickelt. Das ist so toll zu sehen und das macht glücklich. Nicht, weil sie vorher nicht auch ein wilder Wirbelwind war- sondern weil sie jetzt noch wilder und lebendiger ist. :smile: Und dann kommt wieder der Abgleich mit den anderen Kindern, z.B. in der Facebookgruppe - und man wird sehr still und demütig. Es verändert den Horizont, man kann es nicht anders sagen.
 
T
Benutzer179257  (31) Öfter im Forum
  • #21
- das Gefühl, tatsächlich das Prädikatsexamen geschafft zu haben.
Off-Topic:
Wow :anbeten: Du kannst mir gerne was von deiner Intelligenz abgeben, könnte ich gut gebrauchen 😂 VB ist irgendwie gefühlt so ein unerreichbares Ziel 😅
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #22
Off-Topic:
Wow :anbeten: Du kannst mir gerne was von deiner Intelligenz abgeben, könnte ich gut gebrauchen 😂 VB ist irgendwie gefühlt so ein unerreichbares Ziel 😅
Danke dir! Und noch besser, oben vergessen:
Das Gefühl, nie wieder ins Examen zu müssen. Einfach episch. :grin:
 
T
Benutzer179257  (31) Öfter im Forum
  • #23
J27
Benutzer175612  (55) Öfter im Forum
  • #24
die bisher intensivsten Höhen und Tiefen
Ich schreibe mal, was mir so in den Sinn kommt. Meine Vorschreiber hier haben echte Tiefen erlebt, ich wohl nicht. Aber vllt kann es trotzdem interessant sein.

1980 nimmt sich eine Schulkameradin das Leben und ein Freund stirbt an Krebs, wir sind da 12 Jahre alt. Ich denke oft an die beiden. Später erzählt mir mein Vater einmal, dass eine Freundin von ihm abgetrieben hat. War ein Schock für mich. Ich denke oft an dieses Geschwister, das ich nie hatte.

1987 mache ich das beste Abitur in der Geschichte meiner Schule ("die beste Abitur-Gesamtnote seit der Einführung der reformierten Oberstufe") Bin eine lange Zeit sehr stolz darauf. Bis mir klar wird, dass es im Grunde nichts bedeutet. Wichtig ist nicht die Note, sondern was man daraus macht.

1997 fahre ich zur Beerdigung von meinem Großvater (Vater meiner Mutter). Im offenen Sarg küsse ich seine kalte Stirn. War ein Schock für alle Anwesenden. Zwei Tage später erleidet meine Oma (Mutter meines Vaters) einen Schlaganfall, ich besuche sie im KH, sie weint als sie mich sieht, sie kann nicht mehr sprechen, sie reißt sich die Schläuche raus, die Infusionen, den Katheter. Die Krankenschwester muss sie festhalten, alles neu einrichten. Am nächsten Tag besuche ich sie erneut, sie reagiert nicht mehr. Ich halte ihre Hand - sie röchelt und stirbt. Zweite Beerdigung innerhalb einer Woche. Mein Stiefvater meint später, dass ich Glück hatte, weil ich nicht zweimal zu den Beerdigungen anreisen musste, sondern nur einmal.

Mai 2001, wir stehen auf dem Bahnsteig, umarmen uns, der Zug kommt, wir geben uns den letzten Kuss. Der erste war im Februar 1999. Ich steige ein, Tür schließt, ich lege von innen meine Hand auf die Scheibe, sie die ihre von außen auf die Scheibe. Wir beide wissen, dass wir uns nie wieder sehen werden. Kitschig? Wie eine billige Filmszene? Die nächsten zehn Jahre lang träume ich fast jeden Tag von ihr, anfangs extreme Bauchschmerzen, in meinem Kopf rede ich jeden Tag mit ihr. Obwohl wir gar nicht mehr im Kontakt sind, bin ich ihr die nächsten zehn Jahre lang "treu", heißt, ich suche keine neue Freundin, ich schaue keine andere Frau an. 2011 schreibt sie mir, dass sie geheiratet hat. Erst dann kann ich loslassen.

2002 wird uns wegen Eigenbedarfs gekündigt. Wegen der Finanzkrise verliere ich meinen Job. Meine Frau hat kein Einkommen. Wir suchen eine Wohnung, ich kann den potentiellen neuen Vermietern noch die letzten 3 Lohnnachweise vorlegen, aber bald kommt ein neuer Monat, dann habe ich keinen Lohnnachweis mehr. Wir besichtigen 50 Wohnungen, ohne Ergebnis. Wir bewerben uns um eine Wohnung bei HuG und... bekommen den Zuschlag! Von 100 Bewerbern wurden ausgerechnet wir ausgewählt! Yuppie! Wir müssen uns nur noch persönlich vorstellen. Nach der Vorstellung bekommen wir... die Absage. Die Wohnung sei schon anderweitig vergeben. Ich glaube, wir landen bald auf der Strasse. Ohne Job und ohne Wohnung... Kommen am Ende doch in einer überteuerten Bruchbude für 1 Jahr unter, und ich finde auch einen neuen Job...

2005 halte ich nach dem Kaiserschnitt meinen Erstgeborenen in den Armen. Ich gebe ihm den ersten väterlichen Ratschlag seines Lebens: "Melde dich beim Militär niemals freiwillig für Auslandseinsätze!". Er ist mit Käseschmiere überzogen - ich kann mich später noch Jahrelang an diesen wunderbaren Geruch erinnern. Dieser Geruch war etwas extrem schönes und einzigartiges in meinem Leben. Ein Fotograf hat in dem OP-Raum jeden Schritt der OP fotografiert - ich schaue mir heute noch gerne die Bilder an, wie mein Sohn "zum ersten Mal das Licht der Welt erblickt." Sein Hals umwunden mit der Nabelschnur. Bei meiner Tochter war dieser Geruch nicht mehr da...

2020... verliere ich unglaublich viel Geld.

Also Momente, die wirklich viel verändert haben und was habt ihr daraus mitgenommen, was für Konsequenzen gezogen etc
Meine Erlebnisse waren eher banal. Habe nichts mitgenommen. Habe nichts daraus gelernt. Hatte keine Konsequenzen. Oder doch? Vielleicht ist meine "Tout ça m'est bien egál!" - Einstellung das Ergebnis? Mir ist alles so ziemlich egal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vianne
Benutzer151786  (39) Sehr bekannt hier
  • #25
Negativ:

2002: Ein sexueller Übergriff, als ich gerade 18 war. Ein paar Monate später habe ich die Schule kurz vor dem Abi geschmissen und damit meinen Lebensplan für viele, viele Jahre vor die Wand gefahren.

Im negativen Sinne war das wohl das einschneidendste Erlebnis. Ich war damals traumatisiert, habe es aber nicht erkannt - und auch niemandem erzählt. Ich habe viele Freunde verloren, alle meine Hobbys aufgegeben, die blödesten Aushilfsjobs gehabt, nie genug Geld, war auf meine Eltern angewiesen, die ich doch aber komplett enttäuscht hatte... Es war eine ganz schlimme Zeit, ich hatte keinen Plan mehr, was ich mit meinem Leben anfangen soll. Wie oft habe ich überlegt, es zu beenden.

Ich bin dann eher zufällig in der für mich richtigen "Branche" gelandet, habe dort zuerst eine Ausbildung gemacht, auf dem Abendgymnasium das Abitur nachgeholt und irgendwann tatsächlich noch studiert. An den Studienplatz bin ich nur durch meine bisherigen Leistungen im Beruf gekommen, ansonsten hätte man mich rein aufgrund meiner Noten abgelehnt, aber es gab eine paar großartige Menschen, die sich total für mich eingesetzt haben und am Ende hat es sich wohl für alle Seiten gelohnt.

2005: Ein schwerer Skiunfall meines Vaters, der ihn fast das Leben gekostet hätte, was nur dadurch verhindert wurde, dass eine Arzthelferin meinen Vater bereits beim Verlassen der Praxis noch etwas gefragt hat und mein Vater es ausnahmsweise mal wahrheitsgemäß beantwortet und nicht heruntergespielt hat. Es folgte eine nochmalige Untersuchung, er kam daraufhin ins Krankenhaus und wurde sofort operiert. Das war ein Freitag - ein Arzt meinte später, das Wochenende hätte er nicht überlebt. Das hat mich lange verfolgt. Hätte man ihm die Frage einfach mal nicht gestellt, weil eine winzige Kleinigkeit anders gewesen wäre (anderer Patient wartet, Telefon klingelt o.ä.) wäre er vor 17 Jahren gestorben, stattdessen lebt er heute immer noch.

2021: Der Tod meiner (Paten-)Tante. Der einzige Mensch, der mich mein bis dahin ganzes Leben lang wirklich bedingungslos geliebt hat. Ich konnte immer zu ihr kommen, egal mit welchem Problem. Dass ich sie nie wiedersehen werde, kann ich einfach nicht begreifen.

2022: Der Tod unseres Babys in der Schwangerschaft und die Fehlgeburt im Krankenhaus mit anschließender Not-OP.

2022: Der Moment, als meine 2-jährige Tochter fast überfahren wurde und das absurde Gefühl dabei, wie die Zeit stehen bleibt und gleichzeitig rast. Es war so ein banaler, langweiliger, völlig normaler Tag wie jeder andere und fast wäre er innerhalb weniger Sekunden zum schlimmsten Tag unseres Lebens geworden.

Positiv:

2017: Das Kennenlernen meines jetzigen Mannes und eine mir bis dahin unbekannte völlig unkomplizierte Annäherung ohne den geringsten Zweifel oder ein sonstiges negatives Gefühl. Das ist auch immer so geblieben. Wir sind wortwörtlich einfach zusammen.

2017: Der Tag, an dem ich den Brief über mein bestandenes schriftliches Examen bekommen habe. Ich habe ihn aus dem Briefkasten gefischt und zitternd drei Stockwerke nach oben getragen, ihn dort aufgerissen, meine Eltern angerufen und "Bestanden!" ins Telefon gerufen. Meine Eltern waren gerade mit ihre großen Freundesgruppe unterwegs, haben auch "Bestanden!" gerufen und die Gruppe aus locker 20 Leuten im Hintergrund "Woohoooooo!!!!!!!!!" :grin: Das war so toll, weil ich ganz alleine in meiner Wohnung stand und es noch gar nicht realisieren konnte. Das werde ich echt nie vergessen.

2017: Das Gefühl, nach dem vierstündigen mündlichen Examen (und der anschließenden Mitteilung durch die Prüfer, nun endgültig bestanden zu haben) aus dem Gebäude zu kommen und zu wissen, dass man es WIRKLICH geschafft hat und nie wieder lernen, nie wieder eine Prüfung ablegen muss. Wie ich den Weg nach Hause gefunden habe, weiß ich nicht mehr, ich war wie in Trance.

2019: Der Heiratsantrag an Neujahr, das Zittern in der Stimme meines sonst eher weniger emotionalen Mannes, das überwältigende Gefühl von "Dieser Mann will wirklich für immer mit dir zusammen sein!" und unsere wunderschöne Hochzeit ein paar Monate später.

2020: Die Geburt unserer Tochter. :herz: Nur vier kleine Worte und doch das einschneidendste Erlebnis von allen. :upsidedown:
 
Machaa
Benutzer184451  (29) dauerhaft gesperrt
  • #26
Definitiv leider am allermeisten die Mobbingerfahrungen in meiner Jugend. Das hat mich definitiv stark verändert und mir ein Stück meiner Zufriedenheit und Glauben an das Gute im Menschen genommen.

Meine beiden Schönheits-OPs, die mir gezeigt haben, was solche Eingriffe bewirken und Folgen haben können, positive und negative.

Noch nicht lange her: Als ich Dinge über meinen Freund erfahren habe, die mir komplett den Boden unter den Füßen weggezogen haben und wir daraufhin unsere erste richtig große Krise hatten.

Nicht lebensverändernd, aber definitiv eine wahnsinnig spannende Erfahrung, die ich trotz einiger Pannen nicht missen wollen würde: Meine 1. und bisher einzige Fernreise (Thailand).

Die Anfangszeit mit meinem Freund. Ich hätte nie gedacht, dass ich so starke Gefühle haben kann zwischen Aufregung, Verliebtheit und Zweifeln. Es war einfach der Wahnsinn.

edit: Ganz vergessen. Ein Autounfall vor dreieinhalb Jahren, bei dem meine Mutter und ich zum Glück unverletzt geblieben sind, der mich aber total schockiert und auf eine gewisse Art auch traumatisiert hat. War einer der schlimmsten Tage meines Lebens. Noch heute kann ich kaum an der Stelle vorbeigehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #27
Angelehnt an Vianne Vianne s Schilderungen:

Auch bei mir ein früher Abgang, die Blutungen nach positivem Test, die kurze Hoffnung im Krankenhaus und dann die Blutschwälle. Und im Monat danach der neue positive Test, dessen Ergebnis jetzt unten schläft. :zwinker:

Und: Der Tag als meine große Tochter auf einmal komische Würgeräusche im Auto machte. Völlig zufällig war mein Mann mit im Auto. 3 Tage die Woche bin ich alleine mit meiner Tochter unterwegs, an diesem Tag wollte er mit, sein Fahrrad in der Nachbarstadt bei seinen Eltern abholen. Nur deshalb war ich Beifahrer. Nur deshalb konnte ich mitten auf einer einigermaßen vollen Stadtautobahn ohne Standstreifen durchs Auto klettern, in den Hals meiner Tochter greifen und die Metallhaarspange rausziehen, die ihr quer im Hals steckte. Ein bisschen tiefer, meine Finger wären zu kurz gewesen. Diese Geräusche beim Atmen, Horror. Und hinterher mein Mann, der blass sagte: "Du hast unserem Kind das Leben gerettet." Das war echt gruselig.
 
J
Benutzer186595  Öfter im Forum
  • #28
Mannomann, echt interessante und bewegende Lebensgeschichten hier. Vielen Dank euch allen.
 
Machaa
Benutzer184451  (29) dauerhaft gesperrt
  • #29
Schnecke106
Benutzer85763  Beiträge füllen Bücher
  • #30
Negativ:

Die Ehe meiner Eltern, die von Demütigungen und Gewalt geprägt war und mir damit einige traumatische Erlebnisse als Kind beschert hat. Und aus der Sicht eines Erwachsenen heute: Die Nachbarn, bei denen wir Kinder zwar bei solchen Abenden untergekommen sind, die aber nie wirklich gehandelt haben.

Der Tod meiner beiden Kinder in der späten Schwangerschaft. Nie hätte ich gedacht, dass man diese Trauer überleben kann.

Der Tod meiner Oma. Sie war 92 und hat schon lange abgebaut. Dennoch kam der Tod überraschend. Ich habe meinen Besuch auf den nächsten Tag verschoben, plötzlich war sie tot. Ich bin hauptsächlich bei ihr aufgewachsen. Sie war keine herzliche Frau und oft anstrengend, aber eben meine Oma.

Über die Jahre der Verlust einiger Freundschaften. Es macht mich immer noch traurig, zumal manche Freunde ohne Erklärung verschwunden sind.

Positiv:

Die Beziehung zu meinem Mann, die inzwischen immerhin 17 Jahre andauert.

Die Geburten unserer Kinder. Wundervoll. Einzigartig. Viele Momente, die unglaublich intensiv waren und sind.

Dass ich meinen Weg gefunden habe. Privat und auch beruflich.
 
K
Benutzer203308  (58) Ist noch neu hier
  • #31
Mein erster Orgasmus.
Das Kennenlernen meiner Frau.
Die Geburt meiner Kinder.
Jedesmal der Sex mit meiner Frau.
 
Es gibt 1 weitere Beiträge im Thema "Was waren eure einschneidendsten Erlebnisse bisher?", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren