• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Was würdet ihr dazu sagen, wenn euer Freund nach Afghanistan will/geht?

L
Benutzer96556  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Guten Nachmittag an alle Mitglieder bzw all die, die das lesen :smile2:

Die Überschrift sagt eigentlich ja schon alles, nun würde es mich interessieren, wie ihr dazu steht.
Mein Freund denkt zur Zeit darüber nach und meine Begeisterung hält sich in mikrokosmischen Grenzen. :ratlos:
Nicht nur, dass ihm etwas zustoßen könnte, (vom sterben mal ganz abgesehen! :eek:) auch die Vorstellung, dass er anderen etwas antun müsste finde ich mehr als abschreckend.
Ich weis nicht wie ich damit umgehen würde wenn ich wüsste, dass mein Freund Menschen getötet hätte :schuettel:
Oder aber wenn ihm etwas passieren würde! :wuerg:
Da wäre die Trennung für 4 Monate oder so ja noch das geringste Übel..

Was sagt ihr dazu?
Macht das eine von euch vllt zur Zeit durch oder gibt es welche unter euch mit diesbezüglichen Erfahrungen?
Bin mal gespannt :smile:

(Ich meinte beim Bund :zwinker: )
 
C
Benutzer97662  (35) Benutzer gesperrt
  • #2
beim bund jetzt oder mal einfach so?
 
L
Benutzer96556  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
beim bund ^^
ich denke urlaubsreisen dorthin sind weniger der hit :zwinker:
 
C
Benutzer97662  (35) Benutzer gesperrt
  • #5
kommt ja dann immer drauf an, wofür...

aber aussuchen ist beim bund doch nicht wirklich oder?
 
R
Benutzer Gast
  • #6
WILL er denn von sich aus dahin? Wenn ja, warum?
 
D
Benutzer Gast
  • #7
Ich würde ihm nen Arschtritt geben (wenn ich ne Frau wäre oder meine Freundin dahin wollen würde) und fragen, ob er noch ganz dicht ist. Ich hab nun auch ne sehr schlechte Meinung zum Bund aber man muss einfach nicht alles für Geld machen. Und sein Leben riskieren gehört dazu.
Ne, das ginge echt gar nicht. :frown:
 
L
Benutzer96556  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
Naja, so genau weis ich das nicht, aber in D wird glaube ich niemand dorthin geschickt, der wirklich nicht will?

---------- Beitrag hinzugefügt um 15:34 -----------

Warum er das will?
Hmm...man könnte ihn wohl als eine Art Patrioten bezeichnen, aber im Grunde genommen denke ich er hat nicht ganz realisiert, dass das Leben kein überdimensionales Ballerspiel ist -.-
Und vom Bund halte ich im übrigen auch nicht sonderlich viel, aber das kann ich wenigstens noch tolerieren.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #10
Naja, so genau weis ich das nicht, aber in D wird glaube ich niemand dorthin geschickt, der wirklich nicht will?

Kann sein, dass das heute so ist, aber ich glaub es ehrlich gesagt nicht. Man hat vielleicht gewisse Möglichkeiten, aber nicht jeder, der nein sagt, muss am Ende auch nicht hin.
Mein Schwiegervater wurde damals auch nicht gefragt, ob er Lust hat, in den Kosovo zu gehen. Das wurde eben einfach festgelegt.

Ehrlich gesagt hätte ich schon Probleme mit einem Partner, der beim Bund ist, von daher würde sich die Frage mit Afghanistan für mich wohl gar nicht stellen.

Macht dein Partner denn Grundwehrdienst oder mehr?
 
L
Benutzer96556  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
R
Benutzer Gast
  • #12
Hmm...man könnte ihn wohl als eine Art Patrioten bezeichnen, aber im Grunde genommen denke ich er hat nicht ganz realisiert, dass das Leben kein überdimensionales Ballerspiel ist -.-
Klingt ja sympathisch. :ratlos:

Anscheinend ist er ja schon ganz heiß darauf, jemanden zu erschießen. :hmm:
 
D
Benutzer Gast
  • #13
L
Benutzer96556  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Er ist noch am Anfang vom Grundwehrdienst soweit ich das weiß, aber will verlängern..und dann muss man sich ja auch für Auslandseinsätze bereitstellen.
Ich hab da ehrlich gesagt nicht so den totalen Durchbilck :O
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #15
Also ich hätte mit so einem Partner massive Probleme und er wäre wohl auch nicht mehr lange mein Partner.
 
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L
Benutzer96556  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #35
Ich glaube auch, dass das Geld ein Faktor ist...Er hat eine Ausbildung gemacht, die ihn einfach nicht glücklich gemacht hat und er hat bis jetzt einfach noch keine Ahnung, was nach der Zeit nach dem Bund kommen soll.
Ich schätze da ist es ihm auch nicht ganz unangenehm, dass das so viel Geld einbringt.
Das ihn nichts hält denke ich nicht, sonst hätte er mich wohl kaum mit einbezogen und auch nach der Meinung gefragt.
Und wie gesagt, wenn ich klipp und klar sagen würde dass ich es nicht will, dann würde er denke ich auch bleiben.
Ich weis, dass er mich liebt und die Beziehung nicht gefährden will, ich habe ihm bis jetzt ja auch nie direkt zu verstehen gegeben, was ich davon halte...

Davor habe ich eh am meisten Angst, ich mag ihn so wie er ist, der Krieg wird einen doch total Verändern...
Ohjeee :frown:
 
L
Benutzer96556  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #43
Ja er hat mich gefragt was ich davon halte, wie ich die Idee fände..aber da klang das alles noch so unverfänglich!
Er kennt meine Haltung zu Gewalt - ich kann nichtmal ne Mücke töten.
Habe ihm gesagt, dass ich das für keine gute Idee halte..eben wegen der Veränderung die er durchleben wird, die lange Trennung, seinen ILLUSIONEN...
Das hat er sich auch alles angehört, hat auch teilweise zugestimmt, aber es war sicher noch nicht ein SOLCHES Gespräch wo wir klipp und klar zu einer Einigung kamen..

Und richtig befasst habe ich mich damit wirklich noch nicht, denn bis heute war das für mich eher etwas was mich nicht richtig betroffen hat, aber Krieg heißt für mich, dass Menschen sterben.
Und dass dort Menschen sterben können wir alle in Zeitungen nachlesen.
Egal wer - es ist doch immer schlimm und wird ihn IMMER prägen und wie Tod und Leid das im positiven Sinne tun soll weis ich eben nicht, wenn du positive Seiten siehst Beastie sag sie mir bitte, wäre froh wenn ich welche erkennen könnte!
 
L
Benutzer96556  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #45
naja die beziehung hat ja so oder so kaum ne chance.

entweder sie zerbricht weil sie nich damit klarkommt das er sich nen wunsch erfüllt, oder sie zerbricht weil er nich damit klar kommt das sie es nicht will

Das zu sagen finde ich jetzt ehrlich gesagt etwas unhöflich.
Ich habe nie gesagt, dass ich ihn verlassen würde WENN er es tut, nur dass ich sehr unglücklich wäre.
4 Monate oder mehr darum Bangen dass der geliebte Mensch heil wieder zurückkommt stell ich mir furchtbar vor, zumal es sein kann, dass das ganze nicht besser wird wenn der Partner wiederkommt und sich total verändert hat.
Wenn man jemanden liebt und denkt, dass man das aushält ists ok, aber man muss für sich selber entscheiden ob es das einem wert ist.
Ich kann ihm sagen, dass ich es nicht gut finde, ihm alle meine Argumente darlegen - wenn er dann doch geht, werde ich es akzeptieren.
Deswegen denke ich, dass unsere Beziehung SEHR WOHL eine Chance hat, doch meine Zweifel und Ängste sind doch wohl berechtigt?
 
L
Benutzer96556  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #60
Alsooo...
Ich hab das Gefühl, dass hier manche denken ich würde meinen Freund vor die Wahl stellen wollen?
Bund oder Ich.
NEIN?
Ich bin nicht begeistert, habe Angst und Zweifel ABER egal wie er sich entscheidet, ich werde zu ihm halten und es akzeptieren!
Natürlich werde ich ihm meine Meinung darlegen und er wird sie sich anhören - aber die Entscheidung liegt letzten Endes bei ihm.
Ich wusste ja, dass er gerne beim Bund ist und es schon sein Traum war bevor er aufgenommen wurde.
Afghanistan ist ein neues Kapital mit dem ich mich erst noch anfreunden (naja das wäre vllt zu viel des guten, eher abfinden) muss.
Aber ich werde ihn, egal wie er handelt, versuchen zu unterstützen, denn es bringt ihm ja nichts wenn er geht und im Hinterkopf immer seine total verärgerte Freundin haben muss.
 
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T
Benutzer7078  Sehr bekannt hier
  • #81
warum gelogen?
selbst erlebt, ich habe genau über diese wege mit jemanden im afgahnistan einsatz kommuniziert und es gab nur äußerst wenig ausfälle und wenn waren diese von extrem kurzer dauer 2-3 stunden.
in dem punkt verlasse ich mich auf meine erfahrungen und auf die erfahrungen die menschen in meinem umkreis gemacht haben und nicht auf das was theoretisch gefordert wird.
 
R
Benutzer Gast
  • #82
Off-Topic:
Hmmm typischer Kommentar von jemandem, der sich mit der Bundeswehr und damit verbundenen Auslandseinsätzen nicht auseinandergesetzt hat. Keiner mag Krieg... Aber die politischen Hintergründe von Auslandseinsätzen der BW zu erörtern würde wohl doch zu weit führen.
Ich hatte früher auch so ne beschränkte Sichtweise, hab mich inzwischen aber - eben weil ein Freund von uns in Afgahnistan war - damit auseinander gesetzt und hab jetzt doch ne relektiertere, realistischere Sicht der Dinge...
Woher weißt du denn, inwiefern ich mich damit auseinandergesetzt habe?:hmm:
Ich komme zufällig aus einer Gegend, in der sehr viele US-Soldaten stationiert sind, die Mieter meiner Oma sind auch welche und eine Freundin von mir hat grundsätzlich nur was mit US-Soldaten. Was ich da von denen höre, ist einfach haasträubend, auch was deren Informationslage betrifft.
Klar, die Army ist nicht die Bundeswehr, aber dennoch würde ich nicht wollen, dass mein Freund sich an soetwas beteiligt.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #84
Fenriswolf
Benutzer76373  Meistens hier zu finden
  • #85
Off-Topic:
Und genau deshalb finde ich es auch unnötig, dass die BW sich in die Belange der US-Army hängt.

Off-Topic:
Vertrag ist Vertrag, damals hatten wir ja quasi keine Wahl. Ich finde es halt falsch wenn hier zum Beispiel geschrieben wird:"Schaut euch des Video von den Amis im Irak an". Daraus dann den Rückschluss zu ziehen beide Armeen könne man 1:1 vergleichen ist schlicht und ergreifend FALSCH.
 
N
Benutzer77130  Verbringt hier viel Zeit
  • #86
Off-Topic:
Denkt hier keiner daran, dass auch Deutschland mal Hilfe gebraucht hat und "froh" war, dass sich die Amis eingemischt haben??? :eek:
 
R
Benutzer Gast
  • #87
Off-Topic:
Off-Topic:
Denkt hier keiner daran, dass auch Deutschland mal Hilfe gebraucht hat und "froh" war, dass sich die Amis eingemischt haben??? :eek:

An sich hast du Recht, aber in diesem speziellen Fall, nämlich Afghanistan, spalten sich eben die Meinungen...
 
N
Benutzer77130  Verbringt hier viel Zeit
  • #88
Off-Topic:
Off-Topic:


An sich hast du Recht, aber in diesem speziellen Fall, nämlich Afghanistan, spalten sich eben die Meinungen...

In den meisten ablehnenden Beiträgen ging es ja aber weniger darum, dass der Einsatz in Afgahnistan ist(was sicher sehr gespalten gesehen wird), sondern vielmehr pauschal um Auslandseinsätzen oder allgemein die BW, die abgelehnt wird....
 
many--
Benutzer65590  (39) Beiträge füllen Bücher
  • #89
Off-Topic:
Der Beitrag müsste langsam ins Politik-Forum, was?


Liebe TS: wie du vermutlich inzwischen mitbekommen hast, ist das Thema nicht nur in eurer Beziehung eine Kontroverse. Was für dich vermutlich der springende Punkt ist: kannst du als Mensch mit dir einen Kriegseinsatz deines Freundes vereinbaren? Wenn nicht, so ist es m.E. dein gutes Recht, zu versuchen, deinen Freund in die Richtung zu beeinflussen, dass er diesen Einsatz nicht mehr durchführen möchte.
Du bist, denke ich, hier nicht durch Liebe und/oder Toleranzgebot gebunden, da ein Kriegseinsatz erstens für deinen Freund eine persönliche Gefahr darstellt und zweitens moralisch - jedenfalls meiner Meinung nach im konkreten Fall Afghanistan - bestenfalls bedenklich, wenn nicht gar verwerflich zu nennen ist.

Ich persönlich denke, dass es sogar ein stückweit deine Pflicht als rationale, erwachsene Person ist, deinen offenbar noch etwas unreiferen Freund von diesem "Abenteuergedanken", der eben realiter ganz fatale Konsequenzen haben könnte, abzubringen. Du musst nicht jeden Mist mitmachen; im Gegenteil, wenn du Mist als Mist erkennst, solltest du versuchen, diesen Mist einem geliebten Menschen zu ersparen.

Die Diskussion hier dreht sich jetzt wohl erst mal weiter nur um die Definition von "Mist" in diesem Fall (also: ist der Afghanistan-Kriegseinsatz gut oder schlecht). Diese Entscheidung hast du, so scheint es mir, für dich schon getroffen und solltest also entsprechend handeln.
 
L
Benutzer96556  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #90
Also danke erstmal für die rege Beteiligung an meinem Beitrag, so eine Reaktion hatte ich mir beim besten Willen nicht vorgestellt.
Nun gut.
Wie ich lese (und was ja zu erwarten war) gehen die Meinungen hier sehr auseinander.
Jeder würde anders entscheiden, so mancher von euch würde sich auf eine solche Beziehung mit einem Menschen wie meinem Freund erst gar nicht einlassen - was ja völlig okay ist, jeder muss wissen mit was er zurecht kommt und mit was er nicht leben könnte.
Nur steht das für mich persönlich ja gar nicht zur Debatte, ich bin mit meinem Freund zusammen und basta, daran wird eine solche Situation denke ich nichts ändern.
Für mich war einfach die Frage, ob es mein Recht als seine Freundin ist, ihn von etwas abzuhalten was in meinen Augen nicht sinnvoll ist.
Denn man stellt sich die Frage: "Stelle ich mich ihm in den Weg oder tue ich es zu seinem Besten?"
Ich tendiere eher zu letzterem und viele von euch werden mir da zustimmen.
Wie schon erwähnt, habe ich vor ihm meine Argumente darzulegen und ihn umzustimmen (wobei er sich selber ja noch nicht richtig sicher ist), doch wenn er sich in eine Richtung entscheiden sollte die meinen Willen widerspricht, werde ich trotzdem zu ihm halten.
Ich sehe es als meine Pflicht an ehrlich zu ihm zu sein, ihm, wie manche von euch gesagt haben, die Augen ein wenig zu öffnen.
Denn egal wie man zum Afghanistaneinsatz steht - Zuckerschlecken und lustig ist das sicher nicht.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #91
Vielleicht hilft dir eine allgemeine Regel, die man befolgen sollte:
Wenn etwas, dass der Partner macht, die Beziehung gerfährden kann, dann hat man als Partner durchaus das Recht dazu etwas zu sagen. Die Gefährdung kann schon darin liegen, dass sein / ihr verhalten meiner Ethik und / oder Moral widerspricht.
Sicher kannst du ihm nichts verbieten, er ist schließlich erwachsen (wenigstens körperlich, geistig kann ich nicht beurteilen). Deswegen solltest du ausloten, wie es in dir aussieht und mit was zu tatsächlich leben könntest und ihm dann ehrlich deine Meinung dazu mitteilen. Wie er dann entscheidet ist seine Sache.
 
L
Benutzer98813  (50) Verbringt hier viel Zeit
  • #92
da wäre ich glatt dagegen denn es besteht ja schließlich lebensgefahr :hmm:
 
B
Benutzer65532  Meistens hier zu finden
  • #93
Mein Freund würde zum Glück nicht im Entferntesten auf die Idee kommen für die Bundeswehr nach Afghanistan zu gehen.

Würde aber jemand in meinem näheren Umfeld solche Überlegungen anstellen, würde ich mit demjenigen sehr intensive Gespräche führen, um zu erfahren was dahinter steckt. Mir selbst fällt keinerlei vernünftiger Grund ein, sich an einem solchen Einsatz zu beteiligen und ich habe hier auch noch keinen solchen gelesen. Dabei habe ich sowohl mit Exil-Afghanen in meinem Freundeskreis, als auch mit Wehrdienstleistenden viel über dieses Thema geredet.

Bei dem Freund der TS ist das hier für mich ein Schlüsselsatz.
Er hat eine Ausbildung gemacht, die ihn einfach nicht glücklich gemacht hat und er hat bis jetzt einfach noch keine Ahnung, was nach der Zeit nach dem Bund kommen soll.
Für mich heißt das, dass er nicht aus Überzeugung dort hingehen würde, sondern vor allem aus Plan- und Perspektivlosigkeit. Wer sich über seine eigenen Ziele unklar ist, übernimmt nur all zu leicht die Ziele anderer und macht sie zu seinen eigenen. In diesem Fall wären das eben die Ziele der Regierung. Vielleicht schwingt hier auch noch falsch verstandene Abenteuerlust mit.

Aber genau hier würde ich ansetzen. Was bringt es ihm all die negativen Aspekte offen zu legen, die du mit einem Afghanistan-Einsatz verbindest, wenn er momentan keine konkrete Alternative für sich sieht? Vielleicht könnt ihr auch gemeinsam überlegen, wie es denn sonst noch für ihn weiter gehen könnte.

Was hat er denn für eine Ausbildung gemacht? Wenn er in diesem Beruf nicht arbeiten möchte, vielleicht gibt es da andere Tätigkeitsfelder, die möglicherweise ähnlich sind, aber ihn eher erfüllen. Im Prinzip ist ein Auslandsaufenthalt nicht schlecht, um sich über seine eigenen Vorstellungen klarer zu werden, die eigene Persönlichkeit zu stärken und an Reife zu gewinnen. Nur ob das gerade Afghanistan sein muss?

Vielleicht wäre auch ein Workcamp (workcamps.de) etwas für ihn. Brunnen bauen in Afrika ist auch harte körperliche Arbeit, es ist eine Art Abenteuer unter Gleichaltrigen und er wird noch lange davon erzählen können und Respekt ernten. Für mich persönlich wäre das heldenhafter als eine Beteiligung am Bundeswehreinsatz in Afghanistan.

Für mich gilt die Devise:
Informieren – Hinterfragen – eigene Meinung bilden - Entscheidung treffen.

Das halte ich für einen guten Ansatz:
Ich sehe es als meine Pflicht an ehrlich zu ihm zu sein, ihm, wie manche von euch gesagt haben, die Augen ein wenig zu öffnen. Denn egal wie man zum Afghanistaneinsatz steht - Zuckerschlecken und lustig ist das sicher nicht.

LG Batida
 
F
Benutzer100257  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #95
Ok, was das freiwillig betrifft: Die Bundeswehr kann niemanden dazu verpflichten, noch!! melden sich genügend Freiwillige. Jeder SaZ (Soldat auf Zeit) erklärt sich bei seiner Einstellung für Auslandseinsätze bereit. Und damit meine ich wirklich nur diejenigen, die sich auf lange Zeit gesehen verpflichten (mind. 4 Jahre). Ich denke mal, eine ernsthafte Beziehung sollte das nicht nur aushalten, sondern liegt es an beiden zu entscheiden, womit jeder der Beteiligten leben kann. Ich würde nicht jeden über einen Kamm scheren und behaupten, die die sich freiwillig für Afghanistan melden, verwechseln das reale Leben mit einem überdimensionalen Ballerspiel.
Jeder der sich auf lange Zeit verpflichtet muss mit sich selbst ins reine kommen, für was er im Ernstfall sein Leben aufs Spiel setzen würde. Und ja die größte Belastung ist es immer noch für Angehörige und Lebenspartner. Mein Freund hat sich für 12 Jahre verpflichtet. Der wichtigste Grund hierfür waren sicher die Karrierechancen (Fach- und Betriebswirt). Allerdings hat er sehr lange mit sich gekämpft, da er wusste was er mir damit antun würde. Ich weiß jedoch wie sehr sein Herz daran hängt und würde ihm nie im Wege stehen. Es war letztlich meine Entscheidung zu sagen ja ich halte zu ihm und nehme diese Bürde auf mich. Es muss jeder mit sich vereinbaren können. Meinem Freund würde ich alleine schon aus Liebe soetwas nie verbieten. Wichtig ist, dass beide die Bedenken des anderen ernst nehmen und versuchen damit umzugehen. Und ja, es gehört zu seinem Beruf. Sollte eine Lebenspartnerin damit nicht einverstanden sein, wirkt sich das auf Dauer auch auf die Beziehung aus. Denn einmal mit dem Thema Bundeswehr auf lange Sicht angefangen, wird es ihn und damit seine Freundin immer begleiten.
 
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