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Was passiert, wenn ich Arbeit kündige?

J
Benutzer53291  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo!
Ich hab ein Problem, was mich wirklich sehr belastet.
Ich bin in meinem Beruf sehr unglücklich. Ich arbeite als Krankenpfleger seit 3 Wochen. Vorher hab ich ein halbes Jahr im Altenheim gearbeitet, was mich auch absolut nich zufriedengestellt hat.

Der Stress, das Arbeitsklima, die Wochenenddienste, die große Verantwortung. All das macht mich kaputt.

Ich schlaf in letzter Zeit sehr viel, weil ich es wohl brauche. Bin aber nach 12 Stunden schlaf immer noch ko.

Wenn ich an Nachdienst denke, den ich i ca. 1 1/2 Monaten schon machen soll, bekomm ich echt Angst, weil ich dann auf mich allein gestellt bin.

Der Stress ist einfach zu hoch für mich. Ich kann nicht mehr nach der Arbeit richtig abschalten,seitdem ich im Krankenhaus arbeite.

Ich bekomme mit, wie Ärztinnen Pflegern Dinge in die Schue schieben, die sie nicht gemacht haben. Unsere Stationsärztin, die erst seit 3 Wochen da ist, ist noch dazu total launisch.

Schlussendlich fühle ich mich dieser Arbeit nicht gewachsen.

Noch dazu arbeiten in dem Beruf soviel Frauen, welche einfach komplett anders ticken als Männer. Wenn diese Schwestern noch unter Stress stehen, werden die auch noch ziemlich launisch und damit komm ich auch nicht klar.

Ich will raus aus diesem Beruf.



Meine Frage, was ist wenn ich demnächst kündige?

Erhalte ich Arbeitslosengeld, bis ich entweder eine neue Ausbildungsstelle oder bis ich eine Zusage für die Berufsoberschule habe?

Ich weiß noch nicht, wann ich kündigen soll.

Im moment, würde ich am liebsten nie mehr einen Fußtritt ins Krankenhaus mehr machen.

Natürlich geht das nicht. Vielleicht find ich bis ich eine Ausbildung oder eine Berufsoberschulenstelle habe, irgendeinen anderen Job.

Ich würde alles machen, hauptsach nicht mehr das was ich jetz mach.

Wegen mir geh ich Akkordarbeit machen, wenn ich was krieg. Oder ich geh putzen oder sonst was. Wenn ich den Beruf weitermachen soll, weiß ich nicht wie ich das bewerkstelligen soll.
 
F
Benutzer117607  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
ich weiss wie es dir geht, das selbe problem hatte ich auch, allerdings hab ich mir eine neue anstellung gesucht und dem ganzen noch eine chance gegeben, schlieslich wollte ich niicht umsonst gelernt haben ....
oder sagt dir der beruf gar nicht mehr zu??
 
M
Benutzer50955  Sehr bekannt hier
  • #3
Ich würde mal nach "Sperrzeit" und "Kündigung" googeln an deiner Stelle. Im Zweifelsfall kannst du ja auch bei der Agentur für Arbeit anrufen und dich erkundigen.
 
J
Benutzer53291  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Nee ich hab die Schnauze so voll von diesem Beruf.

Ich hab wirklich Angst vor dem Nachtdienst. Vielleicht krieg ich noch irgendeinen Job als Übergang, bevor ich eine Ausbildung finde.

Wie gesagt ich würde alles machen, nur nicht mehr in der Pflege arbeiten.

Und wenn ich Akkord arbeite, an der Bar stehe, Putzen geh oder sonst was.

Auf der Station wo ich jetz bin, sind 4 Schwestern auf eine andere Station gewechselt. Für diese 4 Schwestern sind erst 2 neue Pflegekräfte da. (eine andere Schwester und ich)

Jetzt geht noch die stellvertretende Stationsleitung, obwohl die Stationsleitung schon seit einem Jahr fehlt.

Naja also personell siehts auch scheisse aus.

Aber egal, ich bin mir sicher, dass mir der Beruf, egal wo ich arbeite keinen Spass mehr machen wird.

Ich will keine Verantwortung für das Leben anderer Menschen im Krankenhaus übernehmen.

Es gibt Situationen, da wollen 6 Leute auf einmal was von einem. Dann klingeln die Glocken im Stationszimmer. Die Ärztin macht mündlich 8 Anordnungen und schreib schriftlich aber nix auf. Das soll man sich alles merken. Ich kann nicht so viel auf einmal aufnehmen.

Man soll schnell sein und gleichzeitig alles korrekt machen. Man will alles richtig machen, schließlich gehts um Menschen. ABer ich bin dem einfach nicht gewachsen.

Wird sich schon ne Lösung finden, hauptsach ich komm da raus.

Ich schreib jetz sicher nicht die besten Sätze. Ist wohl bißchen chaotisch, wie ich schreib. Kann das jetz aber leider nicht besser ordnen. Wollt jetzt einfach mal mein Problem schildern.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #5
Hast du mal überlegt, bei einem mobilen Pflegedienst zu arbeiten? Da sind die Arbeitsbedingungen noch mal andere als deine, und du musst nicht komplett von vorne anfangen mit lernen.
 
F
Benutzer117607  (44) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
glaube mir ich verstehe dich vollends! ich selber arbeite auf einer gerontopsychiatrischen abteilung im pflegeheim, ich habe 28 bewohner , teils selbstständig, teils bettlägrig, pro sicht sind wir 3, dokumentation geht vor, muss alles schriftlich festgehalten werden... du läufst nur noch heiss, dort eine klingel, da ein schlaganfall, da wieder eine die daneben gekackert hat, dort eine die sich verschluckt... und das bis zu 12 tage am stück durch, aber aufgeben will ich noch nicht, irgendwie, ich suche ehrlich gesagt noch nach dem sinn, was ich dort mache :zwinker:
 
J
Benutzer53291  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Ja ich habe auch Respekt vor der Arbeit, die du da machst mit 28 Bewohnern zu dritt.

Dieses 12 Tage am Stück arbeiten, kenne ich vom Altenheim.

Ich hab Respekt vor jedem, der in der Pflege klarkommt und die Arbeit schafft.

Nach dem Sinn hab ich mich auch schon oft gefragt. Für mich ist der Sinn, dass die Leute jeden Tag versorgt sind und die Arbeit gemacht ist, die in jeder Schicht gemacht werden muss, damit die nächste Schicht nicht noch nacharbeiten muss.

Aber ich kann die Arbeit nicht so machen, dass ich mit dem Ergebnis zufrieden sein kann. Es ist zuviel Arbeit für zu wenig Personal. Unmöglich kann man sich und dei Patienten zufriedenstellen. Vielleicht geht das in Ländern, mit mehr Personal, aber in Deutschland geht das nicht, finde ich.

Naja mal sehen. Ich werd versuchen irgendwas zu finden, womit ich überbrücken kann.

Vielleicht nimmt mich Bosch oder Brose als Akkordarbeiter, bis ich eine neue Ausbildung habe.

Ohne neue Arbeitsstelle, kriegt man ja kein Arbeitslosengeld. Gut und sobald ich ne neue Ausbildungsstelle hab, werd ich ne neue Ausbildung machen.

---------- Beitrag hinzugefügt um 22:52 -----------

Ach Sozialer Pflegedienst wäre ein Versuch wert, aber eigentlich will ich einfach nur raus aus der Pflege.
 
Mikiyo
Benutzer90972  Team-Alumni
  • #8
Wie kamst du denn überhaupt in diesen Berufszweig rein? Du willst keine Verantwortung für Menschenleben übernehmen? Das tust du doch aber zwangsläufig in allen(!) Pflegeberufen in irgendeiner Form!
Ich will dir diesen Job nicht ausreden, halte aber auch gar nichts davon, jetzt in eine mobile Pflege zu wechseln. Da sind die Arbeitsbedingungen auch nicht unbedingt rosig, du arbeitest unter hohem Zeitdruck und kannst es auch nie allen recht machen, weil du auch da einen festen Plan hast und die Leute auf dich warten.

Was ich nicht ganz verstanden habe: Bist du noch in der Ausbildung oder hast die zum Krankenpfleger schon abgeschlossen? Wenn du noch nicht fertig bist, gibt es sicher jemanden in der Berufsschule, der als Ansprechpartner für deine Sorgen fungieren kann und sich auch beruflich auskennt.

Ich bin kein Freund vom Aufgeben und rate dir auch, dir das Ganze wirklich gut zu überlegen und keine voreiligen Entscheidungen zu treffen. Aber vielleicht solltest du wirklich über eine berufliche Umorientierung nachdenken.

By the way: rechtliche Hinweise sind hier nicht erwünscht, da Rechtsberatung verboten ist. Solche Hinweisen werden umgehend von mir oder einem anderen Mod entfernt. Für diese Punkte der Problematik muss sich der TS einen anderen Anlaufpunkt suchen.
 
M
Benutzer116377  Benutzer gesperrt
  • #9
Wenn es Dir wirklich so auf den Magen schlägt, dann geh.
Da habe ich auch gemacht.
Scheiß drauf und suche Dir was anderes. Kein Job ist es wert, dass der Dich kaputt macht und Du Angst haben mußt. Wenn Du alles machen würdest, ist die Auswahl ja nicht schwer.
Nur auf deine Fragen weiß ich leider auch keine Antwort. Am besten fragst Du da auf dem Arbeitsamt nach, die wissen das am besten.
 
J
Benutzer53291  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Ja hab nach der Mittleren Reife im Behindertenwohnheim ein Freiwilliges Soziales Jahr gemacht.
Die Heilerziehngspflegerin die mich damals beurteilt hat, hat mich damals gefragt, ob ich denke, , dasss ein pädagogischer Beruf etwas für mich wäre und hat mir zu erkennen gegeben, dass sie denkt, es wäre nix für mich.
Wenn ich daran zurückdenke, muss ich sagen, dass mir die Arbeit im Behindertenwohnheim viel mehr Spass gemacht hat.
Naja zur Pflege kam ich dadurch, dass mir die im Behindertenwohnheim gesagt habe, Pflege an sich könnte sie sich bei mir vorstellen. Meine Lehrerin in der Realachule hat auch gemeint, Pflege würde zu mir passen.

Hab mir das auch alles ganz schn vorgestellt bevor ich die Ausbildung begann.

Hatte so ein Bild vor Augen wie ich ich mir den Beruf vorstelle. Dachte man wäscht den Patienten, cremt ihn schön ein und tut ihm was gutes. Dachte aber nicht, dass man für alles so wenig Zeit hat.

Naja ich hatte ein falsches Bild von dem Beruf. Waschen ist ja echt noch das wenigste.

Sollte jetzt erstmal ne Nacht drüber schlafen. Mal sehen, wie ich mich in den nächsten Wochen entwickel. Mal sehen, was mir die Kollegen für eine Rückmeldung geben, wie ich mich mache. Bisher hab ich noch keine richtige Rückmeldung bekommen.

Vielleicht denke ich auch wieder viel zu negativ von mir selbst.

Hab in der Ausbildung viel Kritik geerntet, aber eben auch am Ende der Ausbildung auch Lob bekommen.

Ich hab kein schlechtes Examen gemacht, aber das Examen interessiert jetzt keinen mehr. Es zählt nur, ob ich zurecht komm oder nicht.

"Keine Verantwortung für Menschen übernehmen wollen!" Das liegt einfach an den Bedingungen und dem Druck.

Aber ich denke das kann ich mir jetzt nicht mehr raussuchen. Vielleicht wirds auch wieder besser.

Vielleicht sollte ich auch einfach mal kämpfen und sehen wie ich zurecht komm. Vielleicht krieg ich irgendwo mal ne Stelle mit weniger Stress. Vielleicht in der Psychiatrie oder in einer Tagesklinik.
 
S
Benutzer116960  (47) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Versuche eine Stelle beim Heilpraktiker oder Naturarzt zu bekommen, dann hast du erstens eine Stelle und kannst direkt kündigen und wechseln und zweitens arbeiten diese Menschen meist im Einklang mit der Natur und da wirds wohl kaum mega stressig sein. So ganz ohne Stress geht wohl nicht aber wenn du in diese Richtung gehst wirst du wohl insgesamt glücklicher.
 
F
Benutzer41942  Meistens hier zu finden
  • #12
wenig stress in der psychiatrie??? oje, schlag dir die idee aus dem kopf!!!

akutpsychiatrie -> extremst viel verantwortung und sehr, sehr belastend (psychisch UND physisch)
depressionen/borderliner/burn out -> psychisch auch extrem belastend
geronto-bereich: körperlich sehr hart, und wirklich psychisch belastend (v.a. wenn die patienten dich anspucken etc.)
dankbarkeit kannst du in der psychiatrie OFT nicht erwarten (höchstens, wenn sich die patienten deutlich gebessert haben)
forensik und sucht ist oft hart, da dort die patienten oftmals skrupellos und manipulierbar und brutal sind...

nicht, dass das kein schönes arbeitsfeld ist, aber wenn ich mir deine worte so anhöre, würde ich dir dringend abraten, in eine psychiatrische klinik zu gehen!!!
die verantwortung dort geht sehr an die substanz.. gerade wenn patienten sich nicht helfen lassen (wollen), suizidal sind oder fremdgefährdend/ aggressiv ohne ende
 
KillerBee
Benutzer105247  Sehr bekannt hier
  • #13
Gibt es einen Tarifvertrag für deinen Beruf?
Frag mal nach oder Googel mal nach dem und schau was darin unter "Kündigung" steht.
 
M
Benutzer118146  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Du musst dich kündigen lassen um Arbeitslosengeld zu bekommen. Falls Du aber bisher nur 3 Wochen gearbeitet hast - bekommst du eh nur Hartz4. Arbeitslosengeld gibt es erst nach einem Jahr Arbeit.
 
A
Benutzer117386  Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Meine Schwester ist Kinderkrankenschwester und hatte ein ähnliches
Problem; sie hat sich nen Job bei einer mobilen Krankenpflege gesucht
und betreut jetzt vier feste Kinder, allerdings auch mit Nachtdiensten.
Seit sie aus dem Krankenhaus weg ist, ist sie aber viel entspannter und
sie sagt, die Arbeit mache ihr seit Jahren endlich wieder Spaß.

Auf keinen Fall selbst kündigen. Sperre von drei Monaten folgt !!!!
Wenn schon, dann lass Dich kündigen.
 
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whipyahead
Benutzer54534  Meistens hier zu finden
  • #16
Ich gebe dir mal einen Rat: Lerne mit Stress umzugehen! Finde einen Weg für dich, wo du einfach mal 20 Minuten am Tag deine Seele baumeln lassen kannst, ohne, dass du irgendwelche Gedanken an Nichtigkeiten verschwendest!
Egal ob du nun dieses Beruf nicht mehr ausüben möchtest oder aber einen anderen Beruf erlernen möchtest. Stress ist überall.
 
Tinkerbellw
Benutzer35070  Meistens hier zu finden
  • #17
Ich kenne viele gelernte Altenpfleger die jetzt in Behindertenwohngruppen arbeiten. Wäre denn das nichts für Dich? Du hast doch gesagt im freilwilligen sozialen Jahr hat dir das gefallen?!
 
H
Benutzer98113  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #18
Off-Topic:
Versuche eine Stelle beim Heilpraktiker oder Naturarzt zu bekommen, dann hast du erstens eine Stelle und kannst direkt kündigen und wechseln und zweitens arbeiten diese Menschen meist im Einklang mit der Natur und da wirds wohl kaum mega stressig sein. So ganz ohne Stress geht wohl nicht aber wenn du in diese Richtung gehst wirst du wohl insgesamt glücklicher.

Ja, verabschiede dich aus der richtigen Medizin und geh zu Wunderheilern und Eso-Spinnern
 
A
Benutzer62847  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #19
Hast du dir schonmal überlegt in einem anderen Bereich innerhalb der Pflege zu arbeiten? Es gibt doch auch Bereiche, die mit einer "klassischen" (z.B. internistischen) Station nicht vergleichbar sind:

Ambulanter Pflegedienst (geregeltere Arbeit)
Funktionsbereiche z.B. Endoskopie, Herzkatetherlabor, DSA, Dialyse... (keine Nachtdienste sondern i.d.R. nur Bereitschaftsdiensten, Arbeit im Team)
OP (nur im Team)
Anästhesie (ebenfalls nur im Team)

Ist da nichts für dich dabei, was zumindest übergangsweise möglich wäre?

Alternativ könntest du auch schauen, ob du nicht in den Bereich der Heilerziehungspflege etwas findest. Die Arbeit dort sollte ja auch mit einer Ausbildung in der Pflege möglich sein, oder? Denke da an so etwas wie ein betreutes Wohnen. Hast du dich darüber schonmal informiert?
 
Sunbabe
Benutzer7157  Sehr bekannt hier
  • #20
also ich finde ja erstmal, du solltest nicht so schnell aufgeben! du arbeitest doch erst drei wochen in dem beruf... Es ist doch klar, dass du noch nicht alles kannst und fehler machst. auch ist es ganz normal, dass du zunächst angst davor hast, verantwortung zu übernehmen. da muss man erstmal reinwachsen, das braucht zeit. blöd ist es natürlich, wenn dir diese zeit nicht gegeben wird und du unter druck gesetzt wirst. vielleicht gibt es da jemanden im krankenhaus, mit dem du mal drüber sprechen könntest? auch, dass du dich noch nicht fit dafür fühlst, die nachtschicht alleine zu machen. vielleicht besteht auch die möglichkeit, dass du mal bei einem kollegen reinschnupperst, während seiner nachschicht? ich kenn mich da nicht so aus, aber möglicherweise wäre die stationsleitung der richtige ansprechpartner?

kündigen solltest du keinesfalls voreilig - und das nicht nur nicht wegen der sperre beim arbeitslosengeld! versuch erstmal das gespräch zu suchen und dich notfalls auch der verantwortung zu stellen. ich bin mir sicher, du kannst viel mehr als du dir gerade selbst zutraust. jedenfalls solltest du dir mindestens ein paar monate eingewöhnungszeit einräumen und dann nochmal in ruhiger minute entscheiden, ob der job wirklich nichts für dich ist und was du stattdessen machen möchtest. auch wenn es dir jetzt ganz toll vorkäme, irgendeine akkordarbeit zu verrichten, in der du keine verantwortung trägst, musst du dir überlegen, ob es wirklich das ist, was du für dein leben willst.

versuch dir auch im alltag die arbeit zu erleichtern, nutze kleine hilfsmittel. wenn die ärzte ihre anordnungen nicht verschriftlichen, dann hab du immer einen kleinen block und einen stift in der tasche und mach dir schnell notizen, damit du nichts vergisst. wenn es dir zu schnell ging, dann frag notfalls auch nochmal nach. du bist erst ein paar wochen dabei - es ist klar, dass du noch nicht so fit in allem bist, wie kollegen, die das seit ewigkeiten machen.

lass dir gesagt sein, dass ich großen respekt vor der arbeit in der krankenpflege im kh habe. es ist sowohl körperlich als auch psychisch ein echt stressiger job, der viel zu schlecht entlohnt wird (genauso wie in der altenpflege). und ich kann aus erfahrung sagen, dass es einem als patient bzw angehöriger wirklich gut tun kann und einiges einfacher macht, wenn man nette und bemühte schwestern und pfleger hat. wir haben das in der zeit, in der mein vater lange im krankenhaus mit einer schweren erkrankung gekämpft hat, immer sehr zu schätzen gewusst und waren dankbar dafür. und ich bin sicherlich nicht die einzige, die das so sieht. wenn du dich also mal fragst, wofür du "den ganzen scheiß überhaupt machst", dann denke daran.
 
C
Benutzer102242  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #21
als erstes ist zu sagen, deutschland ist ein sozialstaat auch wenn du kündigt bekommst du von der ARGE entsprechende unterstützung. Oft ist das nicht viel aber reicht zum überleben. Ruf mal beim der entsprechenden Kammer an, im kaufm. Bereich ist das die IHK, bei euch müsste es hier auch eine Kammer geben, die geben mehr tipps als die agentur für arbeit. du wirst in deutschland nicht im stich gelassen egal ob du kündigst oder gekündigt wirst.
Zudem geht deine Verfassung vor, wenn du dich überfordert fühlst und unwohl, dann macht die arbeit da keinen sinn. Du findest wenn du dich dahinter klemmst andere Arbeit, evtl. nicht gleich den Traumjob - aber da kannst du dich dann in Ruhe mit beschäftigen. Dir muss klar sein das in sämtlichen Berufzweigen in gewissen Positionen Verantwortung übernehmen und Druck standhalten, sowie stress dazu gehört. Deshalb mach dir Gedanken was du genau erreichen willst. Ein Mitarbeiter der tag täglich Zuarbeit für andere leistet, der bekommt weniger Gehalt, hat aber auch nicht die Verantwortung wie ein Leiter oder Vorgesetzter.
Du musst auch bedenken das du deinen job viele viele Jahre ausüben solltest, mit spass (das ist nicht immer der Fall, klar, aber grundsätzlich solltest du Spass haben.)
Schau auch nach guten Firmen, leider gibt es genug unternehmen die auf die Mitarbeiter keine Rücksicht nehmen. Du kannst allerdings mit Herausforderungen auch wachsen und nach und nach Verantwortung übernehmen.

Mein Tipp, such eine neue Herausfordern, evt. eine neue Ausbildung, mach davor Praktikum, und Augen auf bei der Unternehmenswahl - mach auch hier Probearbeit und versuche von zukünftigen Kollegen eine ehrliche Meinung zum Unternehmen zu bekommen"
ausserdem hol dir feedback in deinem jetzigen job, das ist wichtig, evt. wirst du gelobt obwohl du denkst du schaffst das nicht. Ok trotzdem bist du überfordert aber es zeigt auch, wie die leute dich einschätzen, und was sie dir zutrauen. Vielleicht kommt hier auch "wahnsinn was du in der kurzen zeit schon meistert, weisst du deshalb muten wir dir hie auch schon mehr zu als anderen neulingen...", muss nicht sein, aber kann seind und dieses feedback baut dich auf, egal ob du dort bleibst oder gehst. Und sollten die sich beschweren; dann denk dran das du dich da sowieso nicht wohlfühlst und dieses Kapitel bald abschliessen kannst!
kopf hoch du schaffst das
 
J
Benutzer53291  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #22
Erstmal vielen Dank für die vielen Beiträge!
Es gab in der Ausbildung schon Lob, auch von Stationsleitungen und Leuten, vor denen ich riesen Respekt hatte.
Auf der Station, wo ich nun eingearbeitet wurde, gingen in der Zeit 4 Pflegekräfte auf eine andere neue Station und die Stationsleitung hat auch die Station gewechselt,weil sie sehr unzufrieden war.
Ich bekam keine echte Rückmeldung in der Einarbeitung.
Nur von einem Pfleger bekam ich Rückmeldung und die war sehr positiv.Er hat gemeint, man merke, dass ich intelligent sei und ich werde das auf jeden Fall schaffen.

Leider haben sie ihn bei der Beurteilung nicht gefragt.

Sie haben hinter meinem Rücken mit den Oberen geredet und ich wurde ohne mir vorher eine richtige Rückmeldung zu geben gekündigt.Es kam nur 3 Tage vor der Kündigung so die stellvertretende Stationsleitung, der die Leitung für 2 Stationen übernimmt, aber mich nie arbeiten gesehen hat, auf mich zu und meine "Du musst mehr aus dir rauskommen. Wenn ich die Arschbacken jetzt nicht zusammennehme, werde ich mit einer Beurteilung von 3-4 schnell weg sein und auf die Straße geschickt!"

Nach der Kündigung brach die Welt für mich zusammen und fiel in eine echte schwere Depression.
Ich hatte jeden Glauben an mich verloren und dachte ich wäre soweit selbst Patient in einem Betreuten Wohnen oder Ähnlichem zu werden, weil ich dachte, ich krieg mein Leben nie mehr auf die Reihe.

Tagelang hab ich so gut wie nichts mehr gegessen, hab mich isoliert, nur noch geschlafen.
Ich bin dann zu einer Ärztin gegangen, weil meine Mutter und meine Familie Angst um mich hatten.

Die Ärztin war ganz lieb und war sich sicher dass ich eine schwere Depression habe und hat mir das Gefühl gegeben mir zu helfen und dass ich wieder auf die Beine komme mit Geduld.

Das ganze ist jetzt schon ein halbes Jahr her. Seitdem bin ich krankgeschrieben.

Antrag auf Umschulung wurde mitlerweile zur Rentenversicherung geschickt.

Es geht mir durch Medikamente, Psychotherapeutika und durch Leute, die an mich glauben wieder viel besser.

Ich hatte während der Arbeit ja auch die Vermutung dass ich ein Aufmerksamkeits Defizit Syndrom haben konnte, weil ich merkte dass ich Probleme habe, Leuten richtig zuzuhören, vor Allem wenn Nebengeräusche im Raum sind.

Das wird jetzt auch noch überprüft ob ich Ads habe.

Ich hab den Beruf an sich schon geliebt und hab viele schöne Erfahrungen gemacht. Die schönsten Rückmeldungen kamen von schwerkranken Menschen, die dankbar waren, dass ich für sie da war.

Ich hab aber auch hohe Ansprüche an meine Arbeit und wollte irgendwie, dass alle zufrieden sind, Patienten und auch Kollegen.

Ich habe mich jetzt gegen die Pflege entschieden, auch wenn ich die Ausbildung abgeschlossen habe mit einem recht guten Examen.

Werde Praktika machen und einen anderen Beruf erlernen, wenn es möglich ist durch eine Umschulung.

Da muss man sich dann doppelt dahinterknien denke ich, weil Umschulungen meist verkürzt sind (2 Jahre).

Teilweise aber auch drei Jahre, wenn ich es richtig verstanden habe.
 
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