• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Was kann man tun, ausser

Nikki.B
Benutzer174698  (23) Öfter im Forum
  • #1
In meinem Bekanntenkreis gibt es eine junge Frau, fast gleichaltrig mit mir, manchmal bringt sie ihre Tante mit, wenn wir uns mit Freunden treffen, damit sie mal zu Hause rauskommt. Ich weiß, dass sie als Kind mit ungefähr 5 vergewaltigt wurde. Sie lebt jetzt mit 23 völlig in ihrer eigenen Welt. Sie zeichnet wunderschön, dazu ist sie auch auf verschiedenen sozial Media Plattformen aktiv. Aber wenn man ihre Beiträge liest, oder dem wenigen zuhört, was sie sagt, dann hört man, dass sie alle Menschen hasst, dass sie niemanden vertraut und das sie sich selbst hasst. Sie bezeichnet sich als aromantisch und asexuell.
An Menschen kann sie nichts, aber auch gar nichts attraktiv finden.
Sie hat ein nettes Wesen, ist hübsch und intelligent. Mir geht nicht aus dem Kopf, dass diese Vergewaltigung als Kind diesen Menschen so komplett verändert hat, dass sie jetzt, fast 20 Jahre später kaum alleine lebensfähig ist. Soviel ich weiß ist sie in Therapie und hat Betreuung, aber wohl weniger, weil sie meint, dass könnte ihr helfen. Ich meine, sie glaubt nicht, dass ihr irgendwas oder irgendwer helfen kann oder will. Und ich denke, sie will auch gar nicht geholfen bekommen. Sie hat mit den Menschen allgemein abgeschlossen irgendwie und flüchte in eine Welt, voll fantastischer Tiercharaktere, die sie teilweise selbst erschafft.
Mir tut es so leid um so ein verschwendetes Leben. Ich denke, sie muss nur den / die richtigen Menschen kennenlernen und sie kommt da wieder heraus und kann wieder vertrauen.
Was denkt ihr, kann man da als Außenstehender irgendwas bewirken? Ich weiß, natürlich geht es mich nichts an, ich bin nicht ihre Amme und nicht mal ihre Freundin (obwohl ich das gerne wäre), aber ich fühle mich irgendwie hilflos und würde ihr so gerne helfen.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #2
Und ich denke, sie will auch gar nicht geholfen bekommen.
Wer keine Hilfe will, dem kann man auch nicht helfen.
ist leider so.

und inwiefern ihr Leben verschwendet ist, das ist nochmal eine ganz andere Frage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #3
Was denkt ihr, kann man da als Außenstehender irgendwas bewirken? Ich weiß, natürlich geht es mich nichts an, ich bin nicht ihre Amme und nicht mal ihre Freundin (obwohl ich das gerne wäre), aber ich fühle mich irgendwie hilflos und würde ihr so gerne helfen.
Was macht ihr denn gemeinsam? Also, die Tante bringt sie mit, aber was macht ihr dann? Sprecht ihr? Wie ist denn so euer Verhältnis?
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #4
Mir tut es so leid um so ein verschwendetes Leben.
Wieso? Sie scheint für sich eine Erfüllung zu finden im Zeichnen - das ist schon bedeutend mehr als einige in ihrem Leben machen.

Wenn sie keine Hilfe will, dann musst du das respektieren. Sie scheint ja eine Therapie zu machen und auch Betreuung zu bekommen. D.h. sie bekommt schon Hilfe.

Und wenn sie wirklich eigentlich keine Hilfe will, dann kannst du noch viel weniger ausrichten als der Therapeut.
 
Nikki.B
Benutzer174698  (23) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #5
Was macht ihr denn gemeinsam? Also, die Tante bringt sie mit, aber was macht ihr dann? Sprecht ihr? Wie ist denn so euer Verhältnis?
Es ist eine Gruppe von Freunden, 18 - 60 Jahre alt, wir spielen in einer Kneipe Dart und Billard und quatschen. Wir sprechen schon, es gibt wenige Themen, wo sie sich öffnet - ihre Zeichnungen z.b.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #6
. Ich denke, sie muss nur den / die richtigen Menschen kennenlernen und sie kommt da wieder heraus und kann wieder vertrauen.
Uiuiui.

Das klingt fast wie: du hattest nur noch nie nen anständigen Mann - dann bist du auch nicht mehr lesbisch.

.......

Bitte bitte bitte, ich weiß du meinst es nur gut aber gut gemeint ist nicht gut gemacht.

So eine traumatische Erfahrung verändert einen natürlich. Und sie klingt nicht unglücklich.

Erkenne bitte das deine Normalität (soziales Leben mit anderen Menschen) eben nicht ihre ist.

Das bedeutet auch nicht das sie leidet. Im Gegenteil, sie kann mit ihrer Wahl zu leben sehr sehr glücklich und zufrieden sein.

Momentan versuchst du krampfhaft deine Sicht wie es sein sollte auf sie über zu Stülpen (überspitzt ein emotionaler Missbrauch ihrer Person)

Ich weiß, ich hab das jetzt extrem formuliert und hoffe das du verstehst was ich meine.

Ich hasse keine Menschen aber muss auch keinen Kontakt im leben mit ihnen haben. Und ja, wenn man mitbekommen hat, zu was Menschen fähig sind..........
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #7
und nicht mal ihre Freundin (obwohl ich das gerne wäre), aber ich fühle mich irgendwie hilflos und würde ihr so gerne helfen.

Und nur mal nebenbei.....

Das klingt gar nicht "gesund"

Du willst gerne freundin von einer Person sein, die alle Menschen hasst....

Du fühlst dich hilflos (sie hat doch nicht um Hilfe gebeten - also triggert sie was in dir)

Schau lieber warum du ein Helfer/Retter Impuls hast, bei einer Person die keine Hilfe will.

Und in einer ruhigen Minute denke bitte schonungslos ehrlich nach, ob es nicht eigentlich um dich geht und sie unbewusst als Stellvertreter herhalten muss.

Ich meine das nicht böse !
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #9
Naja, ich persönlich finde den Satz, dass sie ihr Leben verschwendet, sehr abwertend. Würde das jemand zu mir sagen, nur weil ich nicht so lebe, wie es für ihn ideal wäre - so jemanden würde ich niemals als Freund haben wollen. Und ich finde es auch unangebracht.

Die Person hat Probleme - ja. Aber selbst wenn die Probleme nicht da wären: Woher weißt du, dass sie nicht trotzdem Menschen nicht mögen würde? Woher weißt du, dass sie nicht dennoch ohne Beziehung glücklicher wäre? Woher weißt du, dass sie nicht dennoch lieber zeichnet statt sich mit anderen zu beschäftigen?

Das weißt du nicht. Sie wurde missbraucht, das alleine macht sie nicht aus. Auch ohne Trauma gibt es asexuelle und aromantische Menschen. Auch ohne Trauma gibt es Menschen, die ungern andere Menschen um sich haben. Und es gibt genug Menschen mit Trauma, die Beziehungen wollen...

Und ganz im ernst: Trotz ihrer Probleme verschwendet sie ihr Leben nicht. Sie erschafft Wesen, sie ist kreativ, sie teilt ihre Kreativität mit anderen. Ich frage nochmal: Was soll daran verschwendet sein?
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #10
ich ärgere mich gerade, dass ich überhaupt was geschrieben habe

es klingt sehr böse

.

So war das wirklich nicht gemeint.

Aber deine Art zu denken ist ... Sagen wir mal schwierig.

Der schreibst von Verschwendung ihres Lebens.... Was eine Abwertung ihres Lebens ist.

Du schreibst das sie nur den richtigen Menschen begegnen muss und dann hilft ihr das. Das zeigt wenig Verständnis für das was ihr passiert ist.


Jetzt mal ganz ehrlich. Wenn sie mit 5 Jahren vergewaltigt worden ist war es zu 99% ein Familienmitglied oder sonstige Vertrauensperson.

Das diese Frau wunderschöne Phantasietiere erschafft und toll zeichnen kann.... Das ist ihre wohlfühl Welt ohne Schmerz.

Wenn du ihr also suggerierst, das dies eine falsche Wahl ist.....

Ich weiß es ist kompliziert und komplex. Aber diese junge Frau hatte sicher schon diverse Therapeuten usw.

Solche Erfahrungen kann man nur bedingt nachvollziehen wenn man sie nicht erlebt hat.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #11
Es ist eine Gruppe von Freunden, 18 - 60 Jahre alt, wir spielen in einer Kneipe Dart und Billard und quatschen. Wir sprechen schon, es gibt wenige Themen, wo sie sich öffnet - ihre Zeichnungen z.b.
Das ist das genau das, was du tun solltest. Gesetzt den Fall, es macht ihr Spaß und dir Spaß.
Wenn sie Lust hat (und du) dann öfter, wenn nicht, dann bleibt es dabei.

Was hattest du dir denn ansonsten vorgestellt?
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #12
Ich weiß es ist kompliziert und komplex. Aber diese junge Frau hatte sicher schon diverse Therapeuten usw.

Und nun mal weiter gesponnen.

Wenn 15 Jahre Therapie und professionelle Hilfe ihr nicht helfen konnten.... Wieso denkst du dann, das du es schaffen kannst?

Ich denke aber das ihr die 15 Jahre Therapie und professionelle Hilfe sehr geholfen haben und sie zu einer Person gemacht haben, die vielleicht anders ist aber trotzdem zufrieden.

Und noch ein kleiner Denkanstoß

Mitleid ist das schlimmste was es gibt. Ich z.b. reagiere darauf sehr allergisch.
 
Nikki.B
Benutzer174698  (23) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #13
..ich sehe schon ich habe viel zu viel und viel zu wenig geschrieben, fast nichts in den Interpretationen, die ihr mir unterstellt ist so wie ich das fühle und sehe.
Keinesfalls wollte ich abwertend klingen. Eher ganz im Gegenteil - sicher habe ich mich da völlig falsch ausgedrückt und zu viel weggelassen.. Nichts von dem, was ich sagen wollte scheine ich so formuliert zu haben, dass es meine Gedanken wirklich widerspiegelt.
 
Nikki.B
Benutzer174698  (23) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #14
So war das wirklich nicht gemeint.

Aber deine Art zu denken ist ... Sagen wir mal schwierig.
du kennst meine Art zu denken nicht mal ansatzweise
Der schreibst von Verschwendung ihres Lebens.... Was eine Abwertung ihres Lebens ist.
wenn man sich selbst verletzt und sein Leben wegwerfen will, ist es schon verschwendet. Aber wie schon weiter oben geschrieben, ich habe mich nicht klar genug ausgedrückt.
Du schreibst das sie nur den richtigen Menschen begegnen muss und dann hilft ihr das. Das zeigt wenig Verständnis für das was ihr passiert ist.
auch das völlig missverstanden, es ging um Menschen, denen sie vertrauen kann und will
Jetzt mal ganz ehrlich. Wenn sie mit 5 Jahren vergewaltigt worden ist war es zu 99% ein Familienmitglied oder sonstige Vertrauensperson.
was hat das damit zu tun, wer der Täter war
Das diese Frau wunderschöne Phantasietiere erschafft und toll zeichnen kann.... Das ist ihre wohlfühl Welt ohne Schmerz.
ja das ist richtig
Wenn du ihr also suggerierst, das dies eine falsche Wahl ist.....
ich suggestivere ihr gar nichts, ganz im Gegenteil, ich liebe, was sie da tut
Ich weiß es ist kompliziert und komplex. Aber diese junge Frau hatte sicher schon diverse Therapeuten usw.

Solche Erfahrungen kann man nur bedingt nachvollziehen wenn man sie nicht erlebt hat.
das weiß ich, sonst würde ich nicht fragen.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #15
was hat das damit zu tun, wer der Täter war.

Als Kind hast du eine Art Urvertrauen.
Menschen die dir nahe sind und sowas antun....

Das ist ne völlig andere Hausnummer als wenn es ein fremder ist (was auch ganz schlimm ist, es geht aber nicht um Vergleich was schlimmer ist, sondern das es anders trifft.)

Als Kind in einer kleinen wohlbehüteten Welt.... Da zerbricht so ziemlich alles in dir und wird dich ein Leben lang begleiten.

Vielleicht magst du dich mal mit dem Thema intensiver beschäftigen?

Denn allein das du gefragt hast, was es für einen Unterschied macht ...
 
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Nikki.B
Benutzer174698  (23) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #16
Das ist das genau das, was du tun solltest. Gesetzt den Fall, es macht ihr Spaß und dir Spaß.
Wenn sie Lust hat (und du) dann öfter, wenn nicht, dann bleibt es dabei.

Was hattest du dir denn ansonsten vorgestellt?
ich habe mir gar nichts vorgestellt, ich weiß zu wenig über das Thema, bin zu wenig Psychologe.
Wahrscheinlich haben die andern recht, ich soll sie lassen, wie sie ist. Offenbar kann ich mich da viel zu wenig hineinversetzen.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #17
ich soll sie lassen, wie sie ist.
Ich glaube, das ist für (fast) jeden zutreffend, bzw. selten ein falscher Weg.

Was spricht denn dagegen, dass du einfach das tust, was du tust. Mit ihr Spaß haben, mit ihr reden, "normal" sein zu ihr ...
Es erscheint dir wahrscheinlich nicht genug, aber was könnte denn genug sein?
 
Nikki.B
Benutzer174698  (23) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #18
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #19
genau das war im Prinzip meine Frage.
Ich habe es falsch formuliert:
was könnte dir genug sein?

Ich will dich wirklich nicht ärgern, sondern, das meine ich sehr ernst, was könnte dir genug sein?

Ich mutmaße: nichts. Denn, du würdest an Erfolg messen, einem Erfolg der Veränderung, die du dir offenbar wünschst und diesen Erfolg wird es nicht geben und FALLS es ihn geben sollte, wäre es gar nicht sicher, dass es für sie überhaupt ein Erfolg wäre. (Was ich damit meine, kann ich hoffentlich an einem Beispiel verdeutlichen, es gibt Menschen, die glauben, es täte mir gut "rauszukommen". Wenn ich dem nachkomme, dann bin ich FÜR ANDERE schon aus ihrer Sicht gut gelaunt, ich lache und lächle, rede und SIE fühlen sich gut, weil sie glauben, mir ginge es damit gut, mich hat es aber lediglich überfordert, angestrengt, auch gelangweilt, ausgelaugt. Für mich war das kein Erfolg. Ich hoffe, das ist einigermaßen klar, was ich meine.)
Was ich in dem Zusammenhang auch sehr wichtig finde, das ist, dass auch DU alles das, was du mit ihr tust, machst, weil DU das gerne tust und du Lust dazu hast, nicht, weil du denkst, es wäre für SIE wichtig. Zum einen täuscht man sich öfter darin (siehe mein Beispiel) und zum anderen steht es ihr zu, dass sie "normal" behandelt wird. Das heißt auch, dass man sich nicht ihrzuliebe mit ihr umgibt, sondern, weil man sie ganz persönlich mag, interessant findet o.ä., so wie bei jedem anderen Menschen auch. Dessen Geschichte man übrigens meist nicht kennt.
 
Nikki.B
Benutzer174698  (23) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #20
Ich habe es falsch formuliert:
was könnte dir genug sein?
du triffst die Punkte gut - ich weiß es nicht, aber ich werde darüber nachdenken
Ich will dich wirklich nicht ärgern, sondern, das meine ich sehr ernst, was könnte dir genug sein?

Ich mutmaße: nichts. Denn, du würdest an Erfolg messen, einem Erfolg der Veränderung, die du dir offenbar wünschst und diesen Erfolg wird es nicht geben und FALLS es ihn geben sollte, wäre es gar nicht sicher, dass es für sie überhaupt ein Erfolg wäre. (Was ich damit meine, kann ich hoffentlich an einem Beispiel verdeutlichen, es gibt Menschen, die glauben, es täte mir gut "rauszukommen". Wenn ich dem nachkomme, dann bin ich FÜR ANDERE schon aus ihrer Sicht gut gelaunt, ich lache und lächle, rede und SIE fühlen sich gut, weil sie glauben, mir ginge es damit gut, mich hat es aber lediglich überfordert, angestrengt, auch gelangweilt, ausgelaugt. Für mich war das kein Erfolg. Ich hoffe, das ist einigermaßen klar, was ich meine.)
Was ich in dem Zusammenhang auch sehr wichtig finde, das ist, dass auch DU alles das, was du mit ihr tust, machst, weil DU das gerne tust und du Lust dazu hast, nicht, weil du denkst, es wäre für SIE wichtig. Zum einen täuscht man sich öfter darin (siehe mein Beispiel) und zum anderen steht es ihr zu, dass sie "normal" behandelt wird. Das heißt auch, dass man sich nicht ihrzuliebe mit ihr umgibt, sondern, weil man sie ganz persönlich mag, interessant findet o.ä., so wie bei jedem anderen Menschen auch. Dessen Geschichte man übrigens meist nicht kennt.
Grundsätzlich, ich tue alles, was ich mit ihr tue gerne, sonst würde ich es nicht tun.
Ich verstehe, was du mit dem "Erfolg" sagen willst.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #21
Sei einfach für sie da ohne eine Änderung zu wollen.

Nimm sie wie sie ist und zeige ihr das du da bist (wenn sie sich öffnen will)

Und unterscheide einfach was dich glücklich macht muss nicht zwangsläufig sie glücklich machen.

Ich habe für diesen Schritt der Erkenntnis auch einige Zeit gebraucht :smile:
 
Nikki.B
Benutzer174698  (23) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #22
..ich möchte das Thema noch mal hoch holen. Obwohl ich weiß, dass ich wahrscheinlich wieder missverstanden werde, will ich noch mal um Rat fragen.

Wir saßen heute, nach dem sie sich länger wieder zurückgezogen hatte, wieder einmal zusammen. Und kurz vorm gehen sprudelte es förmlich aus ihr heraus, sie hat mir von ihren Terminen beim Psychologen erzählt, von ihren Diagnosen und das sie sich damit beschäftigt hat, was die so bedeuten. Und über ein paar ihrer Ängste und warum sie die hat. Ziemlich reflektiert und so offen wie fast nie zuvor.
Wir haben dann schnell noch Nummern ausgetauscht (sie hat eine neue).

Ich weiß nicht was ich davon halten soll, war das nur dieser eine Moment, der nichts weiter bedeutet oder sucht sie jemand zum Reden? Ich hab mich natürlich gefreut, dass sie mir das anvertraut hat Schreib ich ihr, dass ich das toll fand, dass sie sich so geöffnet hat, oder warte ich ab, ob sie sich meldet (wobei ich denke das tut sie nie von selbst). Oder meld ich mich einfach... "hallo wie gehts ?"

Da gibt es auch noch andere Fragen, die mich immer bewegen, im Zusammenhang mit ihr. Oben im Thread hat irgendwer gefragt ob das nicht ich bin, die Hilfe braucht, wegen meinem Helfersyndrom. Jaaa, das stimmt, ich neige dazu anderen helfen zu wollen, weiß auch nicht ob das schlimm ist. Ich finde es viel besser als diese allgemeine Gleichgültigkeit. Ich kaufe auch mal einem Obdachlosen einen Döner, bringe eine blinde Oma über die Straße, lasse jemanden im Laden vor, wenn ich viele Sachen habe und so was eben.
Es ist mein Wesen so zu sein und ich finde mit dem Wesen kann man es schlechter treffen.
Und dieses Mädchen strahlt absolut aus, dass man sie am liebsten in die Arme nehmen würde und in einen ganz dicken Fellmantel einwickeln würde.

Fragen die mich bewegen:
Kann man so als nicht Psychologe etwas (dazu) tun um jemanden irrationale Ängste zu nehmen, die er hat?
Wie geht man damit um, wenn sich jemand öffnet und redet? Sagt man, was sie nicht hören will, sagt man das wovon man denkt, dass es richtig ist, hört man nur zu und sagt gar nichts? Lobt man sie, für ihre Offenheit? Nähert man sich emotional an oder hält Abstand?
Gibts hier Leute mit einer Psychologischen / Psychiatrischen Ausbildung?
 
M
Benutzer193361  (47) Öfter im Forum
  • #23
Ich bin keine Psychologin, kann dir also keine fachliche Auskunft geben, nur meine subjektive Meinung als jemand mit etwas Berührungspunkten zum Metier und ein wenig Lebenserfahrung:

Erst einmal finde ich, du solltest deine Art nicht als Last, sondern als Geschenk sehen. Anderen Menschen zugewandt sein ist eine Begabung.

Zuhören ist das wichtigste. Zuhören, gegebenenfalls nachfragen. Du schreibst nichts davon, dass sie dich nach deiner Meinung gefragt hat. Deshalb würde ich mich mit Urteilen zurückhalten.
Warum solltest du sie "loben"? Du bist nicht ihre Erzieherin oder Lehrerin. Du kannst ihr für ihr Vertrauen danken und weitere Gedprächs-Bereitschaft signalisieren.

Klar kannst du dich bei ihr melden, wenn ihr Nummern ausgetauscht habt. Würde ich aber ganz normal und unverbindlich tun. Also nicht in Bezug darauf, dass sie sich offen gezeigt hat. Wann und wie sie sich öffnet, ist ihre Entscheidung.

Emotional annähern oder Abstand, dazu fallen mir zwei Aspekte ein:
In deinem eigenen Interesse solltest du das vertrauliche Gespräch nicht als Freundschaft (miss-)interpretieren (weil du früher mal geschrieben hast, dass du gern mit ihr befreundet wärst). Ja, es kann sein, dass sie dich als Freundin sieht, manchmal fällt es aber sogar leichter, sich gegenüber Personen zu öffnen, die einem emotional nicht so nahe stehen.
Du bist jung und empfindest es noch nicht als Belastung. Aber ich kenne Leute, die wie du so ein Helfergen haben und mit 50 oder 60 Jahren ausgebrannt sind. Sie waren zeitlebens diejenigen, die gesprungen sind, wenn jemand Hilfe gebraucht hat. Sie fühlen sich ausgenutzt, wobei sie eigentlich diejenigen sind, die sich ausnutzen lassen, weil sie nie gelernt haben, sich abzugrenzen. Deshalb wäre mein Rat: Lerne dich abzugrenzen und auch mal nicht da zu sein, wenn es dir selbst zu viel wird.
 
Theoderich
Benutzer107327  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #24
Es steht halt einfach nicht in deiner Macht, ungeschehen zu machen, was ihr als Kind widerfahren ist. Du kannst sie nicht "gesund" machen und das ist auch gar nicht deine Aufgabe - dafür gibt es professionelle Hilfe, die sie in Anspruch nimmt.
Ja, persönliche Freiheit geht VOR Gesundheit. Sie hat das Recht, keine Hilfe annehmen zu wollen und sie darf überzeugt sein, dass man ihr eh nicht helfen kann (auch wenn ich glaube, dass diese Überzeugung nicht hilfreich ist)*.

Anscheinend triggert dich an ihr etwas stark an. Du willst ihr unbedingt helfen, ihr zeigen, dass DU genau der Mensch bist, der sie heilen und dem sie doch vertrauen kann (im Gegensatz zu allen anderen?). Das hat vermutlich deutlich mehr mit dir als mit ihr zu tun.
Das wäre nicht mein Verständnis von Freundschaft. Ich würde mich sogar dagegen verwahren, dass jemand mit mir eine Freundschaft führt, der mich so sieht wie du sie offenbar siehst.

*Beispiel für so eine nicht unbedingt hilfreiche Grundannahme: Du schreibst gleich im ersten Satz, dass du davon ausgehst wahrscheinlich eh missverstanden zu werden und wirkst da ein wenig pampig.. bringt dir diese negative Einstellung gegenüber der Umwelt etwas?
 
Nikki.B
Benutzer174698  (23) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #25
*Beispiel für so eine nicht unbedingt hilfreiche Grundannahme: Du schreibst gleich im ersten Satz, dass du davon ausgehst wahrscheinlich eh missverstanden zu werden und wirkst da ein wenig pampig.. bringt dir diese negative Einstellung gegenüber der Umwelt etwas?

Erst einmal finde ich, du solltest deine Art nicht als Last, sondern als Geschenk sehen. Anderen Menschen zugewandt sein ist eine Begabung.
das sehe ich auch nicht als Last, im Gegenteil ich bin gerne so.
Zuhören ist das wichtigste. Zuhören, gegebenenfalls nachfragen. Du schreibst nichts davon, dass sie dich nach deiner Meinung gefragt hat. Deshalb würde ich mich mit Urteilen zurückhalten.
Ja das habe ich getan, obwohl die Situation, so kurz vorm gehen, da nicht so günstig war. auch deshalb meine Frage, sollte ich das Gespräch von mir auch versuchen weiter zu führen. Oder warten, bis sie wieder kommt?
Warum solltest du sie "loben"? Du bist nicht ihre Erzieherin oder Lehrerin. Du kannst ihr für ihr Vertrauen danken und weitere Gedprächs-Bereitschaft signalisieren.

Loben war das falsche Wort, für ihr Vertrauen habe ich ihr gedankt und auch gezeigt, dass ich da bin, wenn sie reden möchte.
In deinem eigenen Interesse solltest du das vertrauliche Gespräch nicht als Freundschaft (miss-)interpretieren (weil du früher mal geschrieben hast, dass du gern mit ihr befreundet wärst). Ja, es kann sein, dass sie dich als Freundin sieht, manchmal fällt es aber sogar leichter, sich gegenüber Personen zu öffnen, die einem emotional nicht so nahe stehen.
ja das ist richtig, ich würde das auch nicht als Freundschaft interpretieren, nur fehlen mir m al wieder die deutschen Wörter. Bekanntschaft? Kollegin? MitinderKneipesitzende?
Du bist jung und empfindest es noch nicht als Belastung. Aber ich kenne Leute, die wie du so ein Helfergen haben und mit 50 oder 60 Jahren ausgebrannt sind. Sie waren zeitlebens diejenigen, die gesprungen sind, wenn jemand Hilfe gebraucht hat. Sie fühlen sich ausgenutzt, wobei sie eigentlich diejenigen sind, die sich ausnutzen lassen, weil sie nie gelernt haben, sich abzugrenzen. Deshalb wäre mein Rat: Lerne dich abzugrenzen und auch mal nicht da zu sein, wenn es dir selbst zu viel wird.
Danke für den Rat, du hast Recht, ich empfinde nichts als Belastung und es ist für mich soweit weg, darüber nachzudenken was mit 60 sein wird. Bis jetzt fühle ich mich nicht ausgenutzt, wenn ich was tue, tue ich es weil ich es will, nicht weil jemand das von mir erwartet. Und ich denke ich kann mich schon abgrenzen.
 
Nikki.B
Benutzer174698  (23) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #26
Sie hat das Recht, keine Hilfe annehmen zu wollen und sie darf überzeugt sein, dass man ihr eh nicht helfen kann (auch wenn ich glaube, dass diese Überzeugung nicht hilfreich ist)*.
ein Punkt, der wirklich schwer zu akzeptieren ist
Anscheinend triggert dich an ihr etwas stark an.
Das scheint wohl so zu sein, ich habe keine Ahnung warum, es fühlt sich für mich an, als ob ich sie beschützen müsste und ihr ganz viel Gutes tun müsste
Du willst ihr unbedingt helfen, ihr zeigen, dass DU genau der Mensch bist, der sie heilen und dem sie doch vertrauen kann (im Gegensatz zu allen anderen?). Das hat vermutlich deutlich mehr mit dir als mit ihr zu tun.
Ich bin mir gar nicht sicher, ob ICH jetzt genau der Mensch sein müsste, der sie heilen kann. Ich war genau so froh, dass sie jetzt regelmäßig zu ihrem Therapeuten geht und offenbar dabei Fortschritte macht.
Also wenn das ein Anderer tut, warum nicht?
Und ja, wahrscheinlich hat das alles was mit mir zu tun. Hat nicht alles, was ich tue und denke denn nichts mit mir zu tun?
Das wäre nicht mein Verständnis von Freundschaft. Ich würde mich sogar dagegen verwahren, dass jemand mit mir eine Freundschaft führt, der mich so sieht wie du sie offenbar siehst.
wie meinst du das, wie sehe ich sie?
*Beispiel für so eine nicht unbedingt hilfreiche Grundannahme: Du schreibst gleich im ersten Satz, dass du davon ausgehst wahrscheinlich eh missverstanden zu werden und wirkst da ein wenig pampig.. bringt dir diese negative Einstellung gegenüber der Umwelt etwas?
Du magst recht haben, das das vielleicht so klingt, soll es aber eigentlich gar nicht. Diese Haltung hat eher was mit dem Board hier und mit der leicht missverstehenden schriftlichen Kommunikation zu tun. Man muss sich hier so genau überlegen wie man was formuliert um niemanden, auch nicht sich selbst auf die Füße zu treten. Und oft wird man angemacht für Dinge, die einfach Missverstanden wurden. Es basiert also auf Erfahrung, sich erst mal wegzuducken, wenn man irgendetwas geäußert hat.

Aber das mit dem pampig stimmt, wurde mir schon öfters gesagt, ist aber von mir in den allermeisten Fällen nie so gemeint.
 
Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #27
Mir tut es so leid um so ein verschwendetes Leben.
Wie schon gesagt, nur sie kann entscheiden, wie sie leben will.
Du möchtest so nicht leben, dass ist völlig okay. So wie sie tönt, möchte sie Dein Leben wohl nicht leben.

Du kannst nicht mehr tun, wie ihr zu signalisieren, dass wenn sie Dich braucht, Du für sie da bist. Ob sie das je in Anspruch nimmt ist ganz alleine Ihre Entscheidung.
 
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