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Was ist wahre Liebe?

L
Benutzer196906  (60) Ist noch neu hier
  • #1
In einem von mir abonnieren Podcast
Folge 16
wurde die Frage aufgeworfen, was wahre Liebe ist. Ich bin durcheinander, da ich die Frage auch nicht beantworten kann. Selber habe ich Liebe nur oberflächlich kennengelernt. Trotzdem bin ich mit meinem Leben zufrieden. Der Podcaster meint es gibt keine wahre Liebe, wie diese in der Literatur beschrieben ist.
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #2
Ich habe keine Geduld es mir anzuhören, kannst du es kurz zusammen fassen? In der Literatur wird übrigens meist die romantische Liebe behandelt. Diese wird sehr stark von biochemischen Vorgängen in unserem Körper beeinflusst/benebelt. Es ist ein Rauschzustand, nicht unähnlich wie Drogen.
Für mich geht bei Liebe in der Paarbeziehung, das was danach kommt viel tiefer: Das Miteinander, die gemeinsamen Erlebnisse, die ups und downs zusammen meistern, die Streitereien, die Kompromisse, die Freude, und Lebenszeit die man teilt. Mit dem Wort wahr kann ich persönlich nichts anfangen, weil es für mich ein unnötiger Euphemismus ist. Entweder ist es Liebe oder nicht. Es gibt genauso keine unwahre Liebe.
Und dann gibt es unendlich viele andere Arten von Liebe, die Liebe für sich selbst, für die Kinder, Familie, und Freunde, sie alle sind auch “wahr“, und wichtig, und haben einen hohen Stellenwert in meinem Leben.
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #3
Viel spannender wäre die Frage, warum es dich beschäftigt?
 
Sklaen
Benutzer175418  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Das mag sicher jeder ganz individuell sehen und für sich bewerten.
Für den einen gibt es die wahre Liebe, für den anderen nicht. Hat vielleicht auch etwas mit persönlicher Erfahrung zu tun. Wenn jemand ständig enttäuscht wurde fällt es ihm sicher schwer an die wahre Liebe zu glauben.
Es gibt auch Menschen, die lieben mehr als andere. Und für wieder andere spielt die Liebe garkeine so große Rolle.

Auf jeden Fall ist die Liebe etwas das man nicht sehen oder messen kann.

Für mich z.B. gibt es sie. Weil ich DEN Menschen für mich gefunden habe.
Wäre das nicht so würde ich vielleicht ganz anders darüber denken 🤷‍♀️

Ach und zu der Frage WAS wahre Liebe ist (wobei das ja auch wieder ganz individuell zu sehen ist):
Für mich ist wahre Liebe den anderen bedingungslos zu lieben, zu verzeihen, Kompromisse einzugehen, zu streiten und sich wieder vertragen, den andern auf den Mond zu wünschen und zu wissen das man das nicht aushalten würde.
Aber auch die Nähe, Vertrautheit, das Wir Gefühl, die Anziehung, alles was einfach viel tiefer geht.

Liebe hat nichts mit verliebt sein zu tun.

Und ganz wichtig natürlich auch die von dark horse dark horse erwähnte Liebe zur Familie, Freunden, Kindern, Tieren usw...
 
Zuletzt bearbeitet:
L
Benutzer196906  (60) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #5
Kann euch nur zustimmen. Auch wenn ich selber mit Liebe oft die Erfahrung gemacht habe, dass diese auch sehr weh tun kann. Wenn es eine wahre Liebe gibt und diese so selbstlos ist, dass man die Person die man liebt gerne einem anderen Partner überlässt, da einem wichtiger ist, dass diese Geliebte glücklich ist, dann habe ich wahrscheinlich noch nie die wahre Liebe kennengelernt. Nur ich sehe es wie Sklean Verzeihen, Vertrauen und gemeinsam die Liebe leben. Der Podcaster hat die Definition der wahren Liebe welche er scheinbar noch nie gehört hat angezweifelt und sich gefragt, was eine Liebe die den Geliebten einem anderen Menschen überlässt soll. Was dies letztlich für eine Beziehung ist. Auch meinte er, dass er in Texten über die wahre Liebe immer nur die einseitige Sicht des Liebenden gesehen wurde. Und ich habe mich gefragt ob ich vielleicht deshalb noch nie eine beständige Liebe gefunden habe, da ich nicht diese Art Liebe nie kennengelernt habe, vielleicht nie richtig geliebt habe oder diese Stufe der Liebe bei mir nie erreicht wurde. Einmal hatte ich jemanden geliebt, der mich letztlich gehasst hat. Liebe ist auch Schmerz.
 
Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • #6
Eigentlich hätte ich nix nach dark horse dark horse Ausführung zu sage. Denn so sehe ich das auch.

Ich trenne aber gerne Liebe, von Verliebtheit, romantische Liebe oder Verlagen ab.
Verliebtheit ist das unverständlich (biochemische) zusammensein wollen, also das Leben, Tun, Unternehmen mit einer Person. Und ich nutze Verliebtheit gerne als Oberbegriff.
Romantische verliebt sein, als das Geistige ... also eher im Denken, Wünsche, Ziele. Leider auch das eigene Schönreden.
Und Körperlich verliebt sein/Verlangen, sollte klar sein.

Alle drei haben dann auch Biochemische übertriebene auswüchse. Aber haben nix mit Liebe zu tun. Das kommt eher hoffentlich danach und das hat für mich auch etwas mit Loyalität zu tun und nicht so sehr zwangsläufig mit Treue. Aber keinesfalls übetrieben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • #7
Wenn es eine wahre Liebe gibt und diese so selbstlos ist, dass man die Person die man liebt gerne einem anderen Partner überlässt, da einem wichtiger ist, dass diese Geliebte glücklich ist, dann habe ich wahrscheinlich noch nie die wahre Liebe kennengelernt.
Jaein, für mich geht es darum, egal ob man noch Kontakt hat oder nicht, denjenigen aus dem Grund seines Herzens, Glück zu wünschen bzw. wahrlich zu hoffen das dieser Glücklich wird.
Also ja auch das Loslassen gehört dazu, aber nicht so sehr das "selbstlos Überlassen". Denn das hat für mich etwas mit Besitzdenken und Eifersucht zu tun.
Und ich habe mich gefragt ob ich vielleicht deshalb noch nie eine beständige Liebe gefunden habe, da ich nicht diese Art Liebe nie kennengelernt habe, vielleicht nie richtig geliebt habe oder diese Stufe der Liebe bei mir nie erreicht wurde. Einmal hatte ich jemanden geliebt, der mich letztlich gehasst hat. Liebe ist auch Schmerz.
Und darum glaube ich nicht das du keine Liebe erfahren hast. Es geht doch darum ob du nun die Person auch hasst? Liebe ist doch nicht erst dann "wahr" wenn es beide tun oder man noch zusammen ist. Du kannst auch deine Kinder lieben, trotzdem willst du (hoffentlich) nicht das diese ein Leben lang bei dir Wohnen oder dir gehören. Oder von ihnen verlangst, das sie dich auch lieben.
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #8
Liebe in der Paarbeziehung sollte mMn unbedingt zu sehr hohen Anteilen selbstlos sein. Wenn man weiß, man nimmt etwas essentielles dem Partner weg, nur weil man zu egoistisch ist ihm gehen zu lassen, dann finde ich liebt man den Partner nicht genug. (Als Beispiel zB.: unüberwindbare toxische Beziehung, ohne Chance auf Besserung)
Die Liebe in einer Paarbeziehung ist aber mMn niemals bedingungslos. Diese Liebe gibt es mMn nur für Kinder. An einer romantischen Partnerschaft muss man ständig arbeiten. Diese Liebe kann leider wohl auch schwinden (Z.B.: Partner hat Alzheimers, Depressionen, schweren Unfall etc..) Man kann diese Person immer noch lieben, aber je nach Krankheitsgrad ist die „romantische" Liebe leider ausgeschlossen, und man sollte sich nie auf einer guten Beziehung einfach ausruhen mMn, sondern ständig an sich arbeiten.
Kurz, mMn ist die Liebe in der Paarbeziehung selbstlos, aber nie bedingungslos.
 
Spongella
Benutzer187907  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Wahre Liebe würde ja bedeuten es gäbe "unwahre" also gelogene Liebe.

Ich glaube man erkennt erst mit ein bisschen Abstand wie groß die Liebe ist oder war. Manchmal lässt man sich von anderen Gefühlen täuschen und stellt verschiedene Bedürfnisse an verschiedene Stellen und würfelt so Vertrauen, Harmonie und Verliebtheit durcheinander in den gleichen Topf. Klingt vielleicht wirr 😐 ist halt schwierig in Worte zu fassen. Für mich kam jedenfalls schon öfter die Erkenntnis, dass das was ich für Liebe hielt, es nicht wirklich war und diese Erkenntnis kam eben erst mit Abstand, mit so einer Art Draufsicht, rückblickend.
 
Sklaen
Benutzer175418  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #10
dark horse dark horse aber ist nicht gerade die Liebe bedingungslos, die nach z.B. einem schweren Unfall nicht mehr romantisch sein kann(ich vermute du spielst damit auf Intimität an, korrigier mich wenn das nicht stimmt) und trotzdem weiter besteht?
Ich würde meinen Mann dann noch genau so lieben wie zuvor. Das würde nichts ändern.
Also für mich gehören bedingungslose und romantische Liebe nicht zwingend zusammen. Wobei für mich zur romantischen Liebe auch nicht unbedingt die Intimität gehört. Jedenfalls nicht nur.
Aber das ist dann ja auch ganz klar wieder eine Sache der eigenen Anschauung.
und man sollte sich nie auf einer guten Beziehung einfach ausruhen mMn, sondern ständig an sich arbeiten.
DAS allerdings seh ich zu 100% genau so.
Ohne da eine Menge zu investieren funktioniert das sicher in den aller seltensten Fällen. Und wenn dann bezweifle ich das es auch auf sehr lange Dauer so hält.
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #11
dark horse dark horse aber ist nicht gerade die Liebe bedingungslos, die nach z.B. einem schweren Unfall nicht mehr romantisch sein kann(ich vermute du spielst damit auf Intimität an, korrigier mich wenn das nicht stimmt) und trotzdem weiter besteht?
Ich würde meinen Mann dann noch genau so lieben wie zuvor. Das würde nichts ändern.
Also für mich gehören bedingungslose und romantische Liebe nicht zwingend zusammen. Wobei für mich zur romantischen Liebe auch nicht unbedingt die Intimität gehört. Jedenfalls nicht nur.
Aber das ist dann ja auch ganz klar wieder eine Sache der eigenen Anschauung.
Ja, für mich gehört Intimität in der Paarbeziehung dazu. Aber ich meine damit nicht nur Intimität. Diese Liebe ist halt mMn nicht bedingungslos. Es mag tief verankert sein, einen festen Platz in meinem Herzen haben, mich für immer prägen, ABER es kann sich wohl verändern. Er kann mich zB zutiefst verletzen, so sehr, dass ich nicht mehr verzeihen kann.
Es kann theoretisch nach 20 Jahren Pflege von einem Menschen passieren, den ich kaum mehr erkenne als die Person, die er mal war.
Es kann verfliegen (zB unverzeihliche Enttäuschung ) oder sich in eine andere Art von Liebe wandeln (zB Pflege). Es ist aber nicht mehr die gleiche Beziehung, und eine andere Form der Liebe. Es kann sich auch ganz unspektakulär die Liebesbeziehung auseinanderleben. Im Forum begegnen mir solche Berichte gefühlt täglich.
Also kurz, eine tief verbundene Liebe in Form einer Paarbeziehung, muss meiner Meinung immer aktiv sein, ein Geben und Nehmen haben, und die Teilnehmer aktiv an sich arbeiten. Wenn man sich gehen lässt, nicht an sich arbeitet, dann verändert es sich in Hass, Gleichgültigkeit, oder eine Art Form der Liebe. Es kann laut meiner Definition nicht bedingungslos sein.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #12
Wenn es eine wahre Liebe gibt und diese so selbstlos ist, dass man die Person die man liebt gerne einem anderen Partner überlässt
Nee.
So selbstlos könnte ich niemals sein. Würde mein Mann mich für eine andere Frau verlassen wollen, wäre es mit der Liebe definitiv vorbei. 🤷🏻‍♀️
 
Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • #13
dark horse dark horse
Was ich da aber in Frage stellen ist, das es eine ständige aktive Veränderung der beteiligten braucht. Die hänge Matte mentallitet oder sich ausruhen ist doch nicht zwangsläufig das Ende eine Beziehung. Das ist sie erst wenn diese als Ausrede dient an Problem nicht zu arbeiten. Man darf sich ausruhen und als angekommen fühlen, dann sollte man auch erwarten das der Partner offene und ehrlich Kommuniziert sollte es nicht der Fall sein oder wenn dieser Probleme sieht, die man selbst nicht gesehen hat.
 
ferdl
Benutzer171790  Meistens hier zu finden
  • #14
Wenn jemand niemals Liebe erfährt, wie soll er Liebe fühlen und empfinden?
Meine Gedanken dazu, Eltern und Großeltern sind ihren Kindern Vorbild und übermitteln ihnen, was Liebe ist und wie Liebe funktioniert. Erleben wie Eltern mit sich und mit ihnen liebvoll und zärtlich mit einander umgehen, lernen, dass Rücksicht zu nehmen ist, dass Respekt notwendig ist aber auch, dass trotz aller Liebe Konflikte auftreten können, die sich aber wieder beilegen.

Eine der schönsten Definitionen für mich ist das Hohe Lied der Liebe, uralt aber einfach schön.
Persönlich ist für mich Liebe als das, weshalb ich mit meiner Frau bis ans Lebensende zusammenleben möchte. Liebe ist für mich ein Dauerzustand und kein zeitlich begrenzter Abschnitt.
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #15
dark horse dark horse
Was ich da aber in Frage stellen ist, das es eine ständige aktive Veränderung der beteiligten braucht. Die hänge Matte mentallitet oder sich ausruhen ist doch nicht zwangsläufig das Ende eine Beziehung. Das ist sie erst wenn diese als Ausrede dient an Problem nicht zu arbeiten.
Es geht nicht um ständige Veränderung, sondern dass was man hat, niemals als etwas selbstverständliches zu erachten. Und die Erkenntnis, dass das Leben oft neue Situationen und Impulse schafft, an die man sich anpassen muss. Diese Bereitschaft muss mMn gegeben sein, sonst ist das sehr wahrscheinlich, dass man sich auseinanderlebt. Für mich ist es eine Einstellung.
Man darf sich ausruhen und als angekommen fühlen, dann sollte man auch erwarten das der Partner offene und ehrlich Kommuniziert sollte es nicht der Fall sein oder wenn dieser Probleme sieht, die man selbst nicht gesehen hat.
Natürlich fühlt man sich angekommen, offene Kommunikation ist wichtig. Das Wort ausruhen mag ich nicht. Es impliziert Nichtstun.
Aber an sich zu arbeiten sollte man immer tun mMn. Es kommen immer wieder von beiden Seiten Themen auf, Ego, Eifersucht, Karriere, Zeiteinteilung, Finanzen, Erziehung, Freizeit, Paarzeit, Hobbies etc. Die eigene Haltung, und die Bedürfnisse beider Seiten zu sehen, und auszuverhandeln ist mMn ein ständiger Prozess. Diese Reflexion, hinter meiner Handlungen und Bedürfnissen auch.
 
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Anila23123
Benutzer167118  (30) Sehr bekannt hier
  • #17
Ich finde den Begriff "wahre Liebe" auch schwierig, aber nicht weil es so etwas wie in der Literatur oder Filmen nicht gibt. Das ist immer Fiktion und sollte mit dem wahren Leben gar nicht in einen Vergleich gestellt werden.

Ich finde es eher unpassenden, weil "wahre Liebe" impliziert, dass es auch "unwahre/ falsche Liebe" gibt und dann frage ich mich was das sein soll.
Etwas vorgespieltes? Das ist dann keine Liebe.
Unvollendet? Das würde ich sagen trifft auf Liebe immer zu. Sie verändert sich unweigerlich immer.
Ergo würde ich sagen es gibt entweder Liebe oder eben keine Liebe.

Msn kann also fragen: Gibt es Liebe? Oder was ist Liebe ganz individuell für einen selbst, aber nicht was wahre oder falsche Liebe ist. Das ist meine Meinung.
Nach ersterem ist hier nicht gefragt, aber wen es interessiert, dem empfehle ich die Suchfunktion. Was es für mich ist habe ich hier

Was ist Liebe?

ausführlich beantwortet.
 
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Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #19
"Wahre Liebe" ist für mich etwas beidseitiges. Liebe nur ich, dann bekomme ich nicht das zurück, was Liebe ausmacht und es wird früher oder später auch meine Liebe zerstören. Ausnahme ist die Liebe zum Kind: Die ist schon da, bevor das Kind dazu in der Lage ist, so etwas wie Liebe zu empfinden.
Einen Partner auf Augenhöhe zu lieben, ist auch eine (gemeinsame) Entscheidung. Wenn es nicht schwerfällt, sich einen gemeinsamen Alltag zu wünschen, wenn man die Person auch erträgt, wenn sie mal nervt und anstrengend ist, wenn sie mal krank ist oder Probleme hat, dann ist es Liebe. Das muss nicht immer "gern" sein, ich pflege auch mein krankes Kind nicht "gern", aber es kommt für mich emotional nicht in Frage, es NICHT zu tun. So zeigt sich für mich Liebe. Und natürlich muss das alles auch zurückkommen, sonst könnte meine Liebe auch nicht standhalten. Wenn man mich nur erträgt, wenn ich gut drauf bin, wenn ich keine Sorgen oder Probleme habe, wenn ich gesund bin, dann liebt man mich nicht. Insofern ist Liebe eine Art "Vertrag" zwischen (mindestens) zwei Parteien und eine Entscheidung, die man bewusst trifft. Alles andere ist für mich Schwärmerei, Begehren und Anziehung.


Hohe Lied der Liebe, uralt aber einfach schön.
Interessant, ich empfinde das Hohelied als überzogen und grenzenlos naiv und denke mir jedes Mal, wenn ich es höre, dass man in den Zeilen merkt, dass es von jemandem kommt, der keine partnerschaftliche Liebe kennt.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #27
Zaniah
Ich schaue kurz oben nach, was die Menschen alles von der Liebe erwarten.
Meine Gedanken ....
... dass ich mit ihr ein gemeinsames Leben bis ans Lebensende führe (hoffen)
... dass unsere Liebe alle Herausforderungen des gemeinsamen Lebens meistert (glauben)
... dass unsere Liebe auch Schicksalschläge und Verletzungen verkraftet hat und wir uns gegenseitig beistehen (dulden).
So ungefähr halt.
Ja, aber die Betonung liegt auf "alles". Das ist im höchsten Maße ungesund.

Na ja, ist ja geklärt, dass du das Hohelied des Salomo meinst, das ist etwas anderes. :smile:
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #28
Hab ich schon öfter drüber nachgedacht und beschlossen der Begriff "Liebe" ist mir persönlich zu schwammig, hat eklatante Definitionsmängel und kann von jedem mit seinen individuellen Erwartungen gefüllt werden, so dass daran nichts vergleichbar ist.

Ich möchte lieber greifbare Begriffe, wenn man mir sagt, dass ich jemandem etwas bedeute. Und wenn ich ausdrücken will, wie viel mir jemand bedeutet. Ich kann mit "ich liebe dich" einfach überhaupt nichts anfangen. Kann alles und nichts heißen.
Sag ich auch zu meinem Auto.

Die vielen verschiedenen Haltungen und Erwartungen im Liebesbegriff sind mir einfach nicht... nachvollziehbar genug. Flüchtig, biochemisch, auf den Moment konzentriert.
Ich möchte lieber klarer hören, was meine Wichtigkeit ausmacht, wo meine Bedeutung für jemanden liegt. Oder halt nicht.

Meine Erfahrungen mit "ich liebe dich" sind auch einfach so, dass ich sie nicht wiederholen muss. Ich habe solche Gefühle immer nur als hochgradig wankelmütig, egoistisch und formbar erlebt.

Abgesehen davon dass ich denke, nur Tiere lieben wirklich selbstlos - oder Eltern ihre Kinder.
Zwischen zwei Erwachsenen gibt es für meine Begriffe diese Form der "reinen, selbstlosen" Liebe nicht. Es gibt immer Erwartungen, Enttäuschungen, Groll und Hoffnung. Aber nie einfach "sein und annehmen" egal wie der andere sich verhält. Und das ist ja auch ganz gesund so.
Ich mag Dinge wie Freundlichkeit, Offenheit, Toleranz, Vertrauen, Loyalität, Mitgefühl, Sorge, Aufmerksamkeit etc lieber, als alles irgendwie in den dehnbaren Begriff "Liebe" zu packen, ohne damit etwas klares auszusagen.

Zumal ich mich immer nur in die Art verliebe, wie mit mir umgegangen wird. Was den Menschen ausmacht dahinter, das schätze ich, bewundere ich, finde ich spannend... alles was auch Freundschaften ausmacht. Aber Verlieben ist für mich etwas egoistisches: das schöne Gefühl, das mir jemand vermittelt, wenn er auf eine bestimmte Art mit mir umgeht, spricht, mich ansieht.

Kurz - ich finde "ich liebe dich" eher nervig und ausweichend, weil man keine Lust hat, sich klarere Begrifflichkeiten zu überlegen, die passen. Und ich glaube nicht dass es "wahre oder unwahre" Liebe gibt. Weil das was man selbst fühlt sehr an das Verhalten der Person gegenüber geknüpft ist, liebt man immer anders. Das macht nicht eins richtiger und das andere falscher. Es macht nur einen schwammigen Sammelbegriff, für etwas, das eigentlich super individuell ist.
 
Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • #29
Kurz - ich finde "ich liebe dich" eher nervig und ausweichend, weil man keine Lust hat, sich klarere Begrifflichkeiten zu überlegen, die passen. Und ich glaube nicht dass es "wahre oder unwahre" Liebe gibt. Weil das was man selbst fühlt sehr an das Verhalten der Person gegenüber geknüpft ist, liebt man immer anders. Das macht nicht eins richtiger und das andere falscher. Es macht nur einen schwammigen Sammelbegriff, für etwas, das eigentlich super individuell ist.
Du gibst die Antwort auf die Frage wieso Liebe nicht eindeutig definierbar ist bzw. "schwammiger Sammelbegriff ist" doch selber.
Und doch versteht ihn jeder. Da aber reine Egoistisch gefühl hinein zu interpretieren, kann ich nicht verstehen.
Und warum man die Aussage "ich liebe dich" nicht untereinander klären kann und so ihn eindeutig benutzbar macht, verstehe ich auch nicht.
Bei mir jedenfalls gehört Egoismus nicht zu Verliebtheit oder Liebe, das jedes Gefühl oder Tat nur für einen selbst ist/dient kann ich nicht ausschließen. Dennoch ist das weit von Egoismus entfernt, wo es um bewusstes/manipulatives ausnutzen anderer geht.
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #30
Für mich gibt es keine wahre Liebe, weil es keine unwahre Liebe gibt. Es ist Liebe oder es ist etwas Anderes, z.B. Freundschaft oder auch weniger schön Abhängigkeit, Gewohnheit, ein Druckmittel, Manipulation... manches mag man mit Liebe verwechseln, zumindest zeitweise. Aber dann ist es eben immer noch keine Liebe, weder wahr noch unwahr.

Ansonsten hat für mich Liebe so viele Facetten, dass ich sie wohl kaum definieren kann. Die Liebe zu meinen Kindern, die zu meinem Mann, die zu meinen Eltern, die zu meiner Heimat, zu meiner Lieblingsmusik, zu meinem Hobby... das sind für mich alles "Lieben". Und alle fühlen sich unterschiedlich an und doch ist keine davon wahrer oder unwahrer als die andere.

Die tiefste Form der Liebe ist für mich persönlich die bedingungslose Liebe. Sie ist einfach da, sie ist in meinem gesamten Dasein. Diese empfinde ich für meine Kinder.
Und es ist das Fehlen dieser Liebe eines anderen Menschen für mich, das es mir so schwer macht, über den Tod meiner Eltern, vor allem über den meiner Mutter, hinwegzukommen. Einerseits selbst diese Form der Liebe für meine Kinder zu empfinden und andererseits aber diese Liebe nicht mehr zu empfangen, macht es mir wirklich schwer an manchen Tagen 😔.
 
H
Benutzer132552  (56) Meistens hier zu finden
  • #31
Kann man für mich nicht allgemein definieren, wird jede(r) für sich anders definieren. Und habe ich für mich je nach Lebensphase / Alter auch schon ganz unterschiedlich definiert und empfunden.
 
U
Benutzer183259  (52) Verbringt hier viel Zeit
  • #32
Der Podcaster meint es gibt keine wahre Liebe, wie diese in der Literatur beschrieben ist.

Das relativiert sich im Laufe der Jahre doch alles.
Während man für die frisch Angebetete zu Anfang die höchsten Gipfel erklimmen, zum Nordpol wandern oder Drachen töten würde, scheitert es später schon mal daran, den Müll runter zu bringen...
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #33
Die tiefste Form der Liebe ist für mich persönlich die bedingungslose Liebe. Sie ist einfach da, sie ist in meinem gesamten Dasein.
Off-Topic:
Ich versteh das - ich fürchte mich vor der Zeit, in der das nur noch eine Erinnerung ist. Bei mir geht das bedingungslos gegebene an meine Tiere, das bedingungslos bekommene ist von der Familie. Ich denke auch ehrlich nicht, dass das in partnerschaftlicher Liebe möglich ist. Wäre vermutlich auch nicht gesund.
 
Carignan
Benutzer177399  (41) Öfter im Forum
  • #34
Es gibt ein Gedicht aus dem Mittelalter, eine Zeile lautet :"Wenn ich leiden müsste damit du glücklich bist, würde ich mit Freuden leiden." Die Bedürfnisse und das Wohl der angebetete Person über die eigenen Bedürfnisse zu stellen, das könnte man eventuell als wahre Liebe bezeichnen. Da fällt mir auch noch folgende Spruch ein :" Alle Furcht ist die Furcht etwas zu verlieren. Doch allein in dieser Furcht können wir wahrhaft lieben."
 
ferdl
Benutzer171790  Meistens hier zu finden
  • #35
Wenn es eine wahre Liebe gibt und diese so selbstlos ist, dass man die Person die man liebt gerne einem anderen Partner überlässt, da einem wichtiger ist, dass diese Geliebte glücklich ist, dann habe ich wahrscheinlich noch nie die wahre Liebe kennengelernt
Dass ist dann meiner Ansicht nach aber keine partnerschaftliche, gegenseitige Liebe, sondern eine einseitige Liebe und diesen Liebenden bleibt ja auch gar nichts anderes über, als zu akzeptieren, dass die geliebte Person mit einem anderen glücklich wird.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #36
Dennoch ist das weit von Egoismus entfernt, wo es um bewusstes/manipulatives ausnutzen anderer geht.
Off-Topic:
Ich erlaube mir zu korrigieren, Egoismus heißt nichts andres, als dass es um einen selbst geht. Da ist noch gar keine Wertung im Wort, das gibt ihm allein die gesellschaftliche Haltung. Es geht bei Egoismus nie automatisch um bewusste Nachteile anderer. Es geht einfach darum, dass man selbst im Zentrum von Gedanken und Handlungen steht. Und es gibt echt sehr viel ungesünderes auf der Welt, als das.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #37
Off-Topic:
Ich bin ja davon überzeugt, dass absolut jede Handlung in letzter Konsequenz egoistisch motiviert ist, egal, ob es darum geht, Vorteile für sich zu holen, Anerkennung zu bekommen oder ein gutes Gewissen zu haben. Warum sollte das bei Liebe anders sein? Im Gegenteil, Liebe gibt man doch immer zu dem Zweck, auch Liebe zurückzubekommen.
Echten Altruismus gibt es meiner Meinung nach nicht.
Leider kann man diese These nicht beweisen, weil sie nicht falsifizierbar ist, sonst wäre das mal eine Hausarbeit in Soziologie geworden. 😅
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #38
Off-Topic:
Ich bin ja davon überzeugt, dass absolut jede Handlung in letzter Konsequenz egoistisch motiviert ist, egal, ob es darum geht, Vorteile für sich zu holen, Anerkennung zu bekommen oder ein gutes Gewissen zu haben. Warum sollte das bei Liebe anders sein? Im Gegenteil, Liebe gibt man doch immer zu dem Zweck, auch Liebe zurückzubekommen.
Echten Altruismus gibt es meiner Meinung nach nicht.
Leider kann man diese These nicht beweisen, weil sie nicht falsifizierbar ist, sonst wäre das mal eine Hausarbeit in Soziologie geworden. 😅
Ich finde es gibt echten Altruismus. Es ist aber extrem selten.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #40
Off-Topic:
Zaniah Zaniah seh ich genauso - ohne irgendwie ungute Wertung, einfach ganz sachlich. Ich kann nicht erkennen, wo es Altruismus wirklich gibt. Spätesten wenn man jemandem etwas Gutes tun möchte und sich selbst damit gut fühlt, ist es egoistisch motiviert. Und wenn man etwas für jemanden tut, und sich damit NICHT gut fühlt dann weiß man trotzdem, dass man IHM eine Freude gemacht hat und belohnt sich damit. Finde ich aber nicht schlimm, ehrlich gesagt.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #41
ohne irgendwie ungute Wertung, einfach ganz sachlich.
Off-Topic:
Egoismus ist ja auch gesund, solange er in einem gewissen Maße vorhanden ist. Egozentriertheit dann wieder nicht.
Mir hat ein Therapeut mal gesagt, ich sei nicht egoistisch genug und da hat in mir irgendwann alles rebelliert - dann ich war und bin egoistisch, nur auf eine Weise, die man nicht so schnell sieht. Ich hatte vor allem früher immer wahnsinnig schnell ein schlechtes Gewissen und konnte darum nie "Nein" sagen. Aber natürlich war auch dieses Verhalten nicht selbstlos, denn ich hätte mich damals nicht mehr im Spiegel ansehen können, wenn ich das Gefühl gehabt hätte, jemanden enttäuscht zu haben. Mittlerweile geht's, war aber ein hartes Stück Arbeit, die eigenen Werte da neu auszurichten. 😁
 
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