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Was ist mit mir los - ich fühle mich zu einem alten Mann hingezogen!

Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • #1
Hallo,

ich arbeite jetzt seit fast zwei Monaten in einem Altenheim, wo ich hauswirtschaftliche Arbeiten ausführe und bei der Betreuung demenzkranker Menschen mithelfe.

Ich baute gleich am Anfang eine Bindung zu einem 84-jährigen Herrn auf, der morgens von seiner Frau gebracht und nachmittags wieder abgeholt wird.
Ich fühlte mich aufgrund seiner aufgeschlossenen und offenen Persönlichkeit sehr schnell zu ihm hingezogen. Außerdem ist er gebildet (kann sich trotz Demenz noch sehr gut ausdrücken), charmant und humorvoll. Ein ganz toller Mensch eben.

Seit über einem Monat sagt er mir fast täglich, dass er mich liebt. Ich habe das ganze nie ernst genommen, weil ich dachte, er ist aufgrund seiner Erkrankung verwirrt und weiß nicht, was er da sagt.
Einmal hatte er Tränen in den Augen und sagte, wenn einer mich geliebt habe, dann er. Wenn wir nicht zusammen kämen, dann nur, weil die Umstände es verhindert haben.
Seine Äußerungen machen auch deutlich, dass er durchaus auch noch viele klare Momente hat.
Er spricht z.B. sehr positiv über seine Frau, die alles für ihn tun würde. Er könne ihr nicht so weh tun und sich von ihr trennen. Es sei aber ein großes Problem für ihn, weil er sich in seinem Alter noch einmal verknallt habe. Er könnte niemals eine Tochter in mir sehen.

Zuerst bestärkte ich ihn auch darin, dass er eine tolle Frau habe, die er doch sicher sehr liebe.
Doch inzwischen sage ich nichts mehr darauf, weil ich mit meinen eigenen Gefühlen überfordert bin.
Ich glaubte einige Zeit, in ihm so etwas wie einen Opa oder Ersatzvater zu sehen.
Doch vor ein paar Wochen wurde mir bewusst, dass er als Mann mich anzieht. Seine ganze Art zieht mich einfach in ihren Bann. Dabei wehre ich mich so sehr dagegen, weil er schließlich ein sehr alter Mann ist.
Bin aber so ehrlich zu schreiben, dass ich oft seine Nähe suche. Auch wenn meinen Kolleginnen das missfällt und sie mich auch schon einige Male darauf hingewiesen haben Distanz zu wahren.
Ich nutze jede Gelegenheit um mit ihm ins Gespräch zu kommen und dass wir uns mal kurz berühren können. Er hält dann schon mal meine Hand oder gibt mir einen Handkuss.
Einmal fragte er mich, als wir unbeobachtet waren, ob er mich mal küssen dürfe. Ich hielt ihm meine Wange hin.
Sei einer Woche ist es so, dass seine Berührungen intimer geworden sind.
Er tätschelte z.B. mal mein Knie, als wir bei einem Gesellschaftsspiel nebeneinander am Tisch saßen. Vor ein paar Tagen neckte ich ihn ein bisschen mit einem Ball, als er sich herumdrehte und mir an die Brust griff. Ich war erschrocken, wusste aber nicht, wie ich reagieren sollte.
Heute tatschte er mir ein paar Mal auf den Po. Ich bin nicht in der Lage ihm das zu verbieten.
Meine Kolleginnen beanstanden, dass er mich mit dem Kosenamen anspricht, den er für seine Frau benutzt. Sie ist auch irritiert, wenn sie ihn abholt und er sich von mir mit einem "tschüss, Möppelchen" verabschiedet.

Heute sagte er, jeder dürfe sehen, wie lieb er mich habe.
Er träume davon mit mir mal für zwei Wochen in den Urlaub zu fahren.

Ich weiß nicht, wie ich auf sein Verhalten reagieren soll.
Richtig wäre wahrscheinlich ihn barsch abzuservieren und auf ihn an seine Frau zu erinnern.
Aber das kann ich nicht, weil ich ihn lieb habe.
Ich kann nicht einordnen, welche Art von Gefühlen ich für ihn habe.
Ich sehe ihn nicht wie einen Vater, sonst wären mir seine Berührungen ja unangenehm. Denke aber auch nicht an Sexualität, wenn ich an ihn denke.
Da ist eher der Wunsch, wir hätten uns zu einer anderen Zeit und unter anderen Umständen kennengelernt. Ich stelle mir dann vor, er wäre nicht Mitte achtzig, sondern vielleicht Mitte fünfzig.
Wie es dann mit ihm hätte werden können...

Könnt ihr mir sagen, was mit mir los ist?
Diese Situation wird zunehmend belastend für mich. Vor allem, weil eine Bekannte mir vorwirft, ich würde diesem alten Herrn Hoffnungen machen.

LG
Stormy
 
A
Benutzer122671  (28) Benutzer gesperrt
  • #2
Oh sowas habe ich noch nie erlebt :0 also er ist wirklich schon ein sehr alter Mann wahrscheinlich etwas verwirrt. Also Du solltest ihm klar machen, dass das nichts wird und wenn er dir an den hintern geht und Du nichts dazu sagst erweckt das nicht den Eindruck dass das nichts werden kann. Also es gibt alte Menschen die wirklich total ja "süß" rüber kommen :smile: vielleicht gehört er ja zu denen :smile: erinner ihn einfach so oft wie möglich an seine Frau und frag ihn mal wie damals dir Zeit mit seiner Frau war vielleicht erinnert er sich daran und ihm wird klar was er da überhaupt macht :smile:
 
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #3
Könnt ihr mir sagen, was mit mir los ist?
Diese Situation wird zunehmend belastend für mich. Vor allem, weil eine Bekannte mir vorwirft, ich würde diesem alten Herrn Hoffnungen machen.

LG
Stormy

Kann es sein, dass der alte Herr in Moment der einzige Mann in Deinem Leben ist?
Du Dich ihm aus Einsamkeit mehr zuwendest, als es gut ist? Du weißt ganz genau, dass Du Dich in Träumereien verlierst - der alte Mann ist fast dreimal so alt wie Du es bist.

Mit ihm gibt es keine Zukunft à la "Mann und Frau".

Wenn Du die Situation ändern möchtest, dann wende Dich an die Leitung des Altenheims.
Damit das aufhört muss eine Distanz her und nur die hauptverantwortlichen Personen können da helfen.
Zärtliche und sexuelle Anspielungen von älteren Menschen gegenüber dem Personal? Ich denke, dass kommt so selten nicht vor und Deine Vorgesetzten müssen entscheiden, wie Du Dich zu verhalten hast, bzw. müssen dem alten Herren seine Grenzen aufzeigen. Am besten wäre eine Versetzung in eine andere Abteilung oder ähnliches.

Kannst Dich ja auch erst mal an den Geistlichen des Hauses wenden und Dich ihm anvertrauen.
Du bist da in etwas reingeraten, aus dem Du schnellstmöglich wieder raus musst.

Und zwar bevor man an Deiner beruflichen Professinalität zweifelt und Dich rauswirft.
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #4
Kann es sein, dass der alte Herr in Moment der einzige Mann in Deinem Leben ist?
Du Dich ihm aus Einsamkeit mehr zuwendest, als es gut ist? Du weißt ganz genau, dass Du Dich in Träumereien verlierst - der alte Mann ist fast dreimal so alt wie Du es bist.

Mit ihm gibt es keine Zukunft à la "Mann und Frau".

Wenn Du die Situation ändern möchtest, dann wende Dich an die Leitung des Altenheims.
Damit das aufhört muss eine Distanz her und nur die hauptverantwortlichen Personen können da helfen.
Zärtliche und sexuelle Anspielungen von älteren Menschen gegenüber dem Personal? Ich denke, dass kommt so selten nicht vor und Deine Vorgesetzten müssen entscheiden, wie Du Dich zu verhalten hast, bzw. müssen dem alten Herren seine Grenzen aufzeigen. Am besten wäre eine Versetzung in eine andere Abteilung oder ähnliches.

Kannst Dich ja auch erst mal an den Geistlichen des Hauses wenden und Dich ihm anvertrauen.
Du bist da in etwas reingeraten, aus dem Du schnellstmöglich wieder raus musst.

Und zwar bevor man an Deiner beruflichen Professinalität zweifelt und Dich rauswirft.


Ja, der alte Herr ist im Moment der einzige Mann in meinem Leben.
In der Vergangenheit war es eher so, dass Männer sich nur mit mir abgaben, wenn Hoffnung auf schnellen Sex bestand. An einer Beziehung waren sie meistens nicht interessiert.
Zärtliche Annäherungen und Komplimente, wie der alte Herr es macht, waren mir unbekannt.
Nie hat mir jemand gesagt, dass ich hübsch, tüchtig und ein prima Mädchen sei.
Ich glaube, ich fühle mich auch so zu ihm hingezogen, weil das ganz so etwas unschuldiges an sich hat. Denn ich weiß ja, dass es bei diesen Annäherungen bleiben wird, da die Umstände mehr nicht zulassen würden und er sexuell auch sicher nichts mehr auf die Reihe bekommt. Hätte ich ihn irgendwo anders und noch geistig vollkommen klar kennengelernt, hätte er mich womöglich sogar abgestoßen. Ich hätte dann sicherlich gedacht, wieder einer, der vergeben ist und nur auf Sex aus ist.

Aber so ist alles anders.
Ich suche immer wieder seine Nähe und er auch.
Ich finde es immer rührend, wenn er mit der Gruppe und der Pflegefachkraft für irgendwelche Betreuungsangebote in einen anderen Raum wechseln soll. Dann guckt er erst einmal, wo ich bin und ob ich mitkomme.
Gestern entfernte er sich während der Gymnastik von der Gruppe und kam zurück in die Wohnküche, wo ich beschäftigt war. Ich hatte das Gefühl, er wollte nur in meiner Nähe sein.
Er ruft mich auch ganz häufig an den Tisch, um mir oft überflüssige Fragen zu stellen. Gestern antwortete die Pflegefachkraft auf sein "Möppelchen, ich wollte dich mal was fragen" verärgert mit "Möppelchen hat jetzt keine Zeit!"
Eine Frau, die neu hinzugekommen ist, fragte ihn gestern, warum er mich so nennt. Er antwortete, dass es sein Kosename für mich sei. Daraufhin dachte sie schon, ich sei seine Frau.

Ich habe mir schon so oft vorgenommen mich zu distanzieren, aber ich schaffe es nicht.
Das ganze hat für mich wirklich so etwas reines und unschuldiges an sich. Wie er z.B. auch sagt, dass seine Frau wisse, dass er mich mag. Außerdem sei sie nicht dumm und habe das gespürt. Den Eindruck habe ich auch, denn sie mustert mich oft so komisch, wenn sie ihn abholt. Seit einiger Zeit achte ich darauf nicht in seiner Nähe zu sein, wenn sie erscheint.

Am Montag ist wieder Teambesprechnung mit den Mitarbeiterinnen, die mit mir zusammen angefangen haben und der Mitarbeiterin vom sozialen Dienst.
Ich überlege, ob ich mein Problem dann ansprechen soll, aber es ist mir irgendwie peinlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
K
Benutzer25861  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Ich bin Gesundheits und Krankenpflegerin und arbeite mit psychisch erkrankten Menschen.
Ich rate dir dringend Nähe und Distanz zu wahren. Ansonsten wirst du da in etwas reingezogen, was dich evtl.irgendwann den Job kostet.
Der ältere Herr ist demenzerkrankt und hat sicherlich noch seine klaren Momente, dennoch ist er wahrscheinlich seit Jahrzenten schon verheiratet. Ich kann mir denken, dass sich seine Ehefrau irgendwann bei deiner Teamleitung beschweren wird.

Versuche doch einmal zu analaysieren was das für Gefühle sind.
Ich selber kann mir so etwas nicht vorstellen,mich jemals in einen Patienten zu verlieben. Dafür lasse ich die Menschen gar nicht an mein wirklich ICH heran. Arbeit ist Arbeit, Privat ist Privat. Damit fährt man am besten.
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #6
Ich bin Gesundheits und Krankenpflegerin und arbeite mit psychisch erkrankten Menschen.
Ich rate dir dringend Nähe und Distanz zu wahren. Ansonsten wirst du da in etwas reingezogen, was dich evtl.irgendwann den Job kostet.
Der ältere Herr ist demenzerkrankt und hat sicherlich noch seine klaren Momente, dennoch ist er wahrscheinlich seit Jahrzenten schon verheiratet. Ich kann mir denken, dass sich seine Ehefrau irgendwann bei deiner Teamleitung beschweren wird.

Versuche doch einmal zu analaysieren was das für Gefühle sind.
Ich selber kann mir so etwas nicht vorstellen,mich jemals in einen Patienten zu verlieben. Dafür lasse ich die Menschen gar nicht an mein wirklich ICH heran. Arbeit ist Arbeit, Privat ist Privat. Damit fährt man am besten.


Ich glaube, seine Frau hat sich bereits bei der Teamleitung beschwert.
In einem Gespräch mit der Mitarbeiterin vom Sozialen Dienst und der Teamleiterin vor einigen Wochen wurde ich darauf hingewiesen mehr Distanz zu wahren. Das wäre dann auch eine Entlastung für seine Frau.

Irgendwie ist es für mich schwer zu analysieren, was genau für Gefühle er bei mir auslöst.
Ich bin gern mit ihm zusammen, er heitert mich auf und ich unterhalte mich gern mit ihm.
Was mich irritiert, ist meine Reaktion auf seine Berührungen. Sie sind mir angenehm und lösen teilweise bei mir auch ein Kribbeln aus.Wahrscheinlich, weil er liebevoll ist und nicht grob wie die Männer, die mir näher kamen bzw. mir näher kommen wollten.
Als er gestern aus meinem Glas trinken wollte, hätte ich nichts dagegen gehabt. Das ist total untypisch für mich, weil ich mich normalerweise davor ekele. Ich wollte auch nie eine Freundin oder meine Eltern aus meinem Glas trinken lassen.

Andererseits empfinde ich auch manchmal mütterliche Gefühle für ihn.
Wenn er traurig ist, würde ich ihn am liebsten in den Arm nehmen und trösten, wie eine Mutter ihr Kind tröstet.
Es ist manchmal so, dass ich da einen kleinen Jungen vor mir sehe, den ich einfach süß finde.
Wenn er z.B. Tränen in den Augen hat, weil er das Gefühl hat, die anderen wollten ihn nicht beim Kegeln mitmachen lassen.
Oder als ich ihn einmal zum WC begleitete, um ihm das Licht anzumachen. Bevor ich ging und die Tür schloss, sagte er:"Aber nicht lauern, ich würde mich dann schämen!" In dem Moment war er wie ein Kind für mich.

Ich weiß nur, ich habe ihn lieb. Bin mir aber natürlich im klaren darüber, dass mein Verhalten nicht richtig ist. :frown:
 
K
Benutzer25861  (38) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Vielleicht ist es einfach nur ein Gefühl , dass du dich um Ihn kümmern kannst? Du hast das Gefühl gebraucht zu werden?
Mein Rat wáre, auch wenn es schwer fällt, schaffe Distanz zwischen euch. Versuche evlt. Ihm zu erklären, dass dies dein Job ist, nicht mehr und nicht weniger.
Du brauchst doch bestimmt den Job. Wenn die Frau sich schon beschwert hat, haben sicherlich deine Kollegen und Teamleitung ein besonderes Auge auf dich.

Versuche doch in deiner Freizeit auszugehen, Männer kennenzulernen.
Ich glaube es geht nichtmal um diesen bestimmten Herren. Er ist ein Mann, der dich wertschätzt. Da du dies aus deiner Vergangenheit nicht zu kennenscheinst, bist du anfällig und dankbar, dass du Aufmerksamkeit bekommst.
 
C
Benutzer81026  (44) Meistens hier zu finden
  • #8
Ich schließe mich meiner geschätzten Kollegin kLeInEz in allen Punkten an :jaa:
Es kommt durchaus vor, dass man sich zu dem einen oder anderen Patienten/Klienten/Bewohner emotional mehr hingezogen fühlt, als zu einem anderen. Unterm Strich jedoch MUSS man alle gleich behandeln.

Man befindet man sich auf der Seite des "Dienstleisters" und hat entsprechende Regeln und Gepflogenheiten zu beachten und einzuhalten.

Es ist Deine Aufgabe diesem "Treiben" ein geordnetes Ende zu setzen.
Du kannst von einem demenzkranken Bewohner nicht erwarten, dass dieser die nötige Distanz einhält.
Trotzdem sind ständige Hinweise bei Fehlverhalten obligat.
Auch wenn er es nicht dauerhaft verstehen und behalten kann.
Das ist nunmal die Herausforderung im pflegerischen Bereich. Gerade weil man den zu Betreuenden körperlich und emotional so nahe kommt wie eigentlich nur dem eigenen Partner/Familie.

Außerdem solltest Du dringend deine eigene Haltung dazu hinterfragen.
Tätscheln unterm Tisch, nach der Brust greifen etc. geht einfach zu weit. Das darfst Du nicht weiter zulassen.
Du hast keine pflegerische Ausbildung und bist vermutlich auch deswegen mit dieser Situation überfordert.

Wende ich umgehend an Deine Vorgesetzte. Das Problem ist ja bekannt. Und halte so viel wie möglich gesunde Distanz zu dem betreffenden Bewohner.
 
unklar
Benutzer98976  Sehr bekannt hier
  • #9
Stormy, hast Du schon mal über eine Therapie nachgedacht?
 
C
Benutzer81026  (44) Meistens hier zu finden
  • #10
Nachdem ich gerade mal in deinen anderen Beiträgen quergelesen habe....

Du solltest auf jeden Fall mit deinem Arge-Betreuuer reden und dort aufhören zu arbeiten.
Das ist meines Erachtens nichts für Dich.
Aufgrund deines mangelnden Selbstbewusstseins, mangelnder Durchsetzungskraft und fehlende Vorbildung ist es vermutlich nur noch eine Frage der Zeit daß die Situation irgendwann eskaliert.

Du wirkst mit deinen 31 Jahren eher so wie eine verschüchterte 15-jährige (das ist jetzt kein Vorwurf oder eine Herabwürdigung)
In unserem Beruf braucht man einfach Power, Autorität, Rückgrat, Selbstbewusstsein und eine gute Ausbildung, um den alltäglichen Wahnsinn in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen standzuhalten.
Und das hast Du nicht (auch nicht böse gemeint), da Du anscheinend genug mit dir selbst zu kämpfen hast.

Eventuell wäre eine (nochmalige?) Verhaltenstherapie notwendig, so daß Du dann letztendlich doch noch, in einem von Dir zu bewältigendem Beruf, Fuß fassen und in gewisser Weise durchstarten kannst.
Versuche den Teufelskreis aus Zurückweisung, Misserfolg und Enttäuschung zu durchbrechen. Das kannst Du bestimmt mit entsprechender therapeutisch-qualifizierter Hilfe schaffen.
Aber reite dich nicht noch weiter hinein. Das frustriert dich noch mehr als was die ganz Sache letztendlich wert ist.

Eventuell kann Dich da eine gute Freundin oder jemand aus der Familie bei deinem Vorhaben unterstützen?
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #11
Ich schließe mich meiner geschätzten Kollegin kLeInEz in allen Punkten an :jaa:
Es kommt durchaus vor, dass man sich zu dem einen oder anderen Patienten/Klienten/Bewohner emotional mehr hingezogen fühlt, als zu einem anderen. Unterm Strich jedoch MUSS man alle gleich behandeln.

Man befindet man sich auf der Seite des "Dienstleisters" und hat entsprechende Regeln und Gepflogenheiten zu beachten und einzuhalten.

Es ist Deine Aufgabe diesem "Treiben" ein geordnetes Ende zu setzen.
Du kannst von einem demenzkranken Bewohner nicht erwarten, dass dieser die nötige Distanz einhält.
Trotzdem sind ständige Hinweise bei Fehlverhalten obligat.
Auch wenn er es nicht dauerhaft verstehen und behalten kann.
Das ist nunmal die Herausforderung im pflegerischen Bereich. Gerade weil man den zu Betreuenden körperlich und emotional so nahe kommt wie eigentlich nur dem eigenen Partner/Familie.

Außerdem solltest Du dringend deine eigene Haltung dazu hinterfragen.
Tätscheln unterm Tisch, nach der Brust greifen etc. geht einfach zu weit. Das darfst Du nicht weiter zulassen.
Du hast keine pflegerische Ausbildung und bist vermutlich auch deswegen mit dieser Situation überfordert.

Wende ich umgehend an Deine Vorgesetzte. Das Problem ist ja bekannt. Und halte so viel wie möglich gesunde Distanz zu dem betreffenden Bewohner.


Danke auch für deine Antwort.
Ich habe auch teilweise wirklich ein schlechtes Gewissen, weil ich andere Gäste/Bewohner wegen ihm vernachlässigt habe. Einige lassen mich auch inzwischen spüren, dass mein Verhalten nicht in Ordnung ist.
Eine Dame aus der Gruppe hat wohl auch mal bei der Teamleiterin moniert, dass ich mit dem alten Herrn Händchen halte.

Richtig ist auch, dass es an mir ist die nötige Distanz zu wahren. Nur ist es bisher immer nur bei guten Vorsätzen geblieben, obwohl mir bewusst ist, dass ich meinen Job damit gefährde.
Oft fragt er mich auch im Beisein von anderen, auch von Pflegekräften, ob ich ihn noch liebe.
Ich schaffe es nicht Nein zu sagen, obwohl es von mir doch erwartet wird. Ich will ihm einerseits nicht vor den Kopf stoßen und andererseits möchte ich ihn nicht vergraulen. Ich schätze inzwischen seine Anhänglichkeit und sein Vertrauen so sehr! Wahrscheinlich, weil ich das in meinem Leben nie erfahren habe.
 
C
Benutzer81026  (44) Meistens hier zu finden
  • #12
Danke auch für deine Antwort.
Ich habe auch teilweise wirklich ein schlechtes Gewissen, weil ich andere Gäste/Bewohner wegen ihm vernachlässigt habe. Einige lassen mich auch inzwischen spüren, dass mein Verhalten nicht in Ordnung ist.
Eine Dame aus der Gruppe hat wohl auch mal bei der Teamleiterin moniert, dass ich mit dem alten Herrn Händchen halte.

Richtig ist auch, dass es an mir ist die nötige Distanz zu wahren. Nur ist es bisher immer nur bei guten Vorsätzen geblieben, obwohl mir bewusst ist, dass ich meinen Job damit gefährde.
Oft fragt er mich auch im Beisein von anderen, auch von Pflegekräften, ob ich ihn noch liebe.
Ich schaffe es nicht Nein zu sagen, obwohl es von mir doch erwartet wird. Ich will ihm einerseits nicht vor den Kopf stoßen und andererseits möchte ich ihn nicht vergraulen. Ich schätze inzwischen seine Anhänglichkeit und sein Vertrauen so sehr! Wahrscheinlich, weil ich das in meinem Leben nie erfahren habe.

Und genau da liegt der Hase im Pfeffer bei Dir.
Hast Du mein vorhergehendes Post schon gelesen? Bzgl. etwaiger Therapie und so?

Du sollstes diesen Job wirklich stillegen. Das ist kein Versagen deinerseits, sondern eine notwendige Entscheidung.
Die ganze Sache wird über kurz oder lang (eher kurz) eskalieren.
Vor allem deswegen, weil der Bewohner aufgrund seiner dementiellen Erkrankung keine Distanz halten kann (sowohl verbal als auch körperlich), und Du aufgrund deiner Vorgeschichte dies ebenfalls nicht adäquat kommunizieren kannst, daß hier jetzt einfach mal Schluss mit Lustig ist.
Ich wurde von diversen Patienten auch schon angegrabbelt, sexuell angequatscht und auch schon mal überraschender Weise geküsst. Meine Reaktion darauf war aber konsequent anders als deine :zwinker:

Gehe am Montag zum Arzt und lass' dich erstmal krankschreiben. Diesen Tip gebe ich hier nicht pauschal, in deinem Fall finde ich ihn aber angemessen, da Du mittlerweile komplett überfordert bist. So kannst Du keinen klaren Gedanken mehr fassen.
Der nächste Weg ist zu deinem Arbeitsvermittler. Es ist seine Pflicht dich da zu unterstützen.

Dann solltest Du wirklich nochmals überlegen, ob eine (weitere?) Therapie notwendig ist. Und während dieser Therapie wirst Du nicht arbeitsfähig sein.

Ansonsten wüsste ich jetzt auch nicht, in welcher Berufssparte du am Besten aufgehoben wärst.
Du hast ein grundlegendes Verhaltensproblem. Das ist aber keine Schande oder dergleichen. Dieses gilt es zu behandeln, so daß Du wieder fit für den Alltag wirst.

Wäre denn eine Arbeit mit Tieren was für Dich?
 
Zuletzt bearbeitet:
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #13
Hi,

ok, ist ja erstmal positiv, dass Du den Job noch nicht verloren hast. Ist das immer noch der Patient, wegen dem Du fast 'rausgeflogen wärst? Ich denke schon, oder?

Ich denke, mit bißchen laienhafter Psychologie ist das ganz schnell erklärt, was da in Dir "passiert": lies Dir einfach nochmal Deine alten Threads durch (die mit dem anderen Nick). Ich denke, das ist jetzt so ziemlich das erste Mal in Deinem Leben, dass Dich ein Mann nett, toll, super, attraktiv usw findet und das ohne sexuelle Anspielungen auch 'rüber bringt. Du fühlst Dich geliebt und respektiert. Genau das Gegenteil Deiner bisherigen Erfahrungen.

Aber, zum 1000. Mal: er ist verheiratet, er ist ein Patient, er ist Demenzkrank, er ist von Dir (und anderen) abhängig. Also lass es bitte bitte endlich sein!

Zieh für Dich das Positive da 'raus: es gibt auch andere Männer, als Du sie bisher anscheinend wie das Licht die Fliegen angezogen hast. Auch jüngere, auch welche, die nicht von Dir und Deiner Berufsausübung abhängig sind. Du hast es ja jetzt gespürt.
Also lass diesen Mann in Ruhe (kannst Du Dich nicht auf eine andere Station versetzen lassen?) und beginne endlich, Dich wieder in die Realität zu begeben, außerhalb der Heim-Mauern.
 
D
Benutzer122687  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Hallo
Ich würde den rat von Cyria befolgen, den du steckst schon tiefer drinnen als es gut ist. Je länger du es hinauszögerst, desto schwieriger und schlimmer wird es für dich.
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #15
Hallo,

vielleicht habt ihr alle recht und es ist tatsächlich nicht der richtige Job für mich.
Aber an manchen Tagen habe ich eben auch das Gefühl, diesen Menschen etwas positives geben zu können!

Heute z.B. habe ich eine alte Dame beruhigt, dass ihr Mantel immer noch an der Garderobe hängt (sie macht sich oft Sorgen, ihr Mantel könne wegkommen). Daraufhin hat sie mich aus Dankbarkeit umarmt. :smile:
Eine andere Frau konnte ich trösten. Sie weinte die ganze Zeit, weil sie Angst hatte, dass ihre Tochter sie nicht abholen kommt.
Und der alte Herr...
Ich weiß, es ist nicht richtig, aber ich möchte die Zeit, die mir noch mit ihm bleibt, ausnutzen.
Auch wenn ich heute so richtig bemerkt habe, wie krank er wirklich ist. Er dachte zwischendurch mal, ich sei seine Frau und jagte einen anderen Mann weg, der bei mir stand. Er war sehr anhänglich und suchte immer wieder Körperkontakt. Ich habe mich nicht gegen sein Streicheln über meinen Arm und seine Handküsse gewehrt. Es ist nun mal so, dass es bei mir eigenartigerweise ein Kribbeln auslöst. Also Gefühle in irgendeiner Weise habe ich wohl leider für ihn, auch wenn ich gern einen lieben Opa in ihm sehen würde. :confused:
Mag sein, ich bin wirklich nicht ganz normal.
Er sagte auch, er hätte mir gerne ein Kind gemacht. Daraufhin musste ich doch lachen und sagte, dass das dann wohl eher hätte passieren müssen. Er meinte, nun ja, man könnte es auch jetzt noch versuchen. Das fand ich total süß!
Wenn er 20 Jahre jünger und noch klar im Kopf wäre, könnte ich mir durchaus ein Kind mit ihm vorstellen. Wer hat schon das Glück, so einen tollen Mann dafür zu finden. Aber leider ist es zu spät. Er hat sein Leben gelebt.
Von daher glaube ich auch, alles ist in Ordnung. Es wird von seiner Seite weder verbal noch körperlich eskalieren. Wir haben uns einfach lieb und schätzen einander. Wenn er mal seine Launen hat, versuche ich das zu ignorieren und es mit seiner Erkrankung zu entschuldigen.

Mein Vertrag endet im Februar, und ich weiß ja noch nicht, ob ich die Probezeit bestehe. Aber ich würde mich freuen, wenn ich diese Zeit dort noch arbeiten kann. Vielleicht gelingt es mir ja an mir zu arbeiten und in diesem knappen halben Jahr noch ein gewisses Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen zu erlangen. Ganz ohne Therapeuten...
 
Zuletzt bearbeitet:
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Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #33
Danke für eure Antworten!
Ich freue mich über eure Hilfsbereitschaft und Anteilnahme an meinem Thread.

Das Gespräch mit der Teamleiterin war eher negativ. Sie musste bestimmte Punkte mit mir durchgehen und schriftlich festhalten, ob ich in verschiedenen Bereichen den Anforderungen entspreche.
Sie sagte mir, dass ich seit Aufnahme der Tätigkeit zwar etwas schneller bei den hauswirtschaftlichen Arbeiten geworden sei, aber insgesamt zu langsam sei. Sie wünsche sich flotteres und pfiffigeres Agieren. Ich sei insgesamt auch nicht umsichtig genug.Würde mich oft auf einen Punkt konzentrieren und dann andere wichtige Dinge aus den Augen verlieren.
Ab November soll ich eine Stunde früher anfangen und allein das Frühstück für 12 bis 14 Personen zubereiten und beim Frühstück Hilfe leisten. Sie sei in dieser Zeit allein mit mir und könne mir nicht viel dabei helfen. Sie meinte, sie sehe dafür schwarz, dass ich das bewältigen könne. Ich gestand ihr, dass es auch für mich schon ein belastender Gedanke sei und ich mich unter Druck fühle.
Desweiteren kritisierte sie, dass ich nicht aktiv genug sei hinsichtlich der Betreuungsangebote. Das liege sicherlich an meiner zurückhaltenden Art, müsse sich aber ändern. Auch der Umgang mit den Demenzkranken ist in ihren Augen verbesserungswürdig. Ich würde mich übewiegend mit den Menschen beschäftigen, die es mir leicht machen, da sie von sich aus Gespräche beginnen. Meine Antwort, dass es für mich schwer sei, da ich keinerlei Erfahrung mit dementen Menschen habe, ließ sie nicht unbedingt gelten.
Nach der ganzen negativen Kritik hatte ich nicht den Mut, das Dilemma mit dem alten Herrn anzusprechen.
Sie signalisierte nämlich auch, dass sie unter Zeitdruck stehe.
Somit ist das, was mir wichtig gewesen wäre, ungesagt geblieben.

Ich war heute eh in schlechter Stimmung und ignorierte ihn den ganzen Morgen weitestgehend. Aber er ist schon zu krank, um Stimmungen zu spüren. Er sprach mich immer wieder an und sagte, dass er mich liebe.
Zweimal sagte er auch im Beisein von anderen, dass er überlege, sich von seiner Frau scheiden zu lassen. Dass er ihr das aber andererseits nicht antun könne, da sie so anständig sei. Zwei Frauen, die das mitbekamen, lachten darüber.
Für mich war es mehr als unangenehm. Ich weiß in solchen Momenten nicht, wie ich reagieren soll!
Wenn ich ihm sage, dass er von diesem Thema aufhören soll, hat er es eine Stunde später schon wieder vergessen.

Bei mir fahren die Emotionen Achterbahn.
Ich habe ihn lieb, mag auch seine Berührungen, sofern sie sich auf Handküsse und Streicheln über den Arm beschränken.
Außerdem ist da ein tiefes Mitgefühl und so etwas wie Mitleid und Traurigkeit.
Ich weiß, dass der Zeitpunkt kommt, wo seine Frau ihn nicht mehr abholen wird.
Anfang Dezember wird er für drei Wochen in die Kurzzeitpflege gehen, weil sie ihren Sohn in den USA besuchen wird.
Das wird sehr schwer für ihn. Er fragt doch so schon oft, wann seine Frau ihn endlich abholt und freut sich riesig, wenn sie auftaucht.
Wie wird er sich fühlen, wenn sie ihn abends nicht abholt und er stattdessen im Altenheim zu Bett gebracht wird?
Ich würde ihn dann am liebsten in dem Wohnbereich besuchen, aber das wird mir wohl nicht gestattet sein.
Ich vermute, er wird dann in ein ganz tiefes Loch fallen.

Dieser Job ist seelisch so schwer zu bewältigen. :frown:
 
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Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #35
Alleine dass sie auf deinen Einwand bzgl. deiner Unerfahrenheit mit dementen Menschen nicht eingegangen ist, zeugt für mich von schlechter Führungsqualität und lässt mich auf mangelndes Qualitätskonzept in der Betreuung der Bewohner schließen.

Ich weiss nicht, ob Du diese Arbeit weiterhin machen willst oder kannst.
Solltest Du dich dennoch der widrigen Umstände dazu entschließen zu bleiben, kann ich Dir nur eine Kurzausbildung zur Betreuungskraft nach Paragraph 87b Sozialgesetzbuch empfehlen.

Google ist in dem Fall dein Freund. Informiere dich dort über die Kurzausbildung.

Ich weiß wirklich nicht, ob ich mir vorstellen kann, in Zukunft in diesem Job zu arbeiten.
Die Menschen sind so unberechenbar, und dafür bin ich wahrscheinlich zu sensibel.
Heute morgen war der alte Herr in schlechter Stimmung und meinte mich provozieren zu müssen.
Er mäkelte an allem herum und mokierte sich darüber, wie ich manche Worte ausspreche.
Als dann eine Frau fragte, was wir denn noch machen, zeigte er auf mich und sagte:"Fragen Sie die. Die ist mitverantwortlich für den Blödsinn hier!"
Ich legte mich mit ihm an, weil ich keine Lust hatte mir das bieten zu lassen.

Später sagte er, er habe von uns geträumt.
Ich fragte, was er geträumt habe. Seine Antwort:"Von Dingsbums. Du warst das Dings und zum Bums kam es leider nicht mehr!"
Die Praktikantin, die das mithörte, war schockiert.
Ich habe ihn anschließend links liegen lassen. Er wusste sicher nicht, was er da sagte, aber es war für mich einfach nur abstoßend.

Eine andere Frau giftete mich wütend an, weil sie eine Blasenentzündung hatte und unbedingt nach Hause wollte.
Eine weitere fing eine Diskussion mit mir an, weil sie nicht bereit war, mit dem Kaffeetrinken auf die anderen Patienten zu warten.

Nach einem solchen Tag bin ich einfach nur bedient, auch wenn ich ein ruhiger und geduldiger Mensch bin.
Doch ich glaube, dass ich dem nicht gewachsen bin. :frown:
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #39
Ich glaube sogar sehr, daß Du dem nicht gewachsen bist. Und das ist keine Schande.
Du wurdest in diese Position einfach hineingeschubst, ohne daß den Beteiligten bewusst war was da auf sie zukommt.
Ich finde es in gewissen Maße diese Herangehensweise verantwortungslos. Gegenüber Dir und gegenüber den Bewohnern.

Off-Topic:
Das ist für mich wieder ein schönes Beispiel für den großen Mangel an Fachkräften in der Pflegebranche. Aber das ist ein anderes großes Thema, passt aber hier zu 100% rein.


Das was Du gerade beschrieben hast, ist noch sowas von harmlos. Das fällt unter Messtoleranz :zwinker:

Und das hier -> Ich legte mich mit ihm an, weil ich keine Lust hatte mir das bieten zu lassen
ist grundverkehrt. Sich mit einem dementen Menschen anzulegen führt zu gar nichts. Ich denke, daß Du das aber mittlerweile ja weißt :zwinker:

Wie dem auch sei, ich könnte hier noch ewig weiterschreiben.

Ich denke sehr, daß Du jetzt die Reißleine ziehen solltest. Das Vorgehen habe ich Dir ja schön erläutert. Aber es ist an höchster Zeit, daß Du jetzt in eine Richtung aktiv wirst.
Du schadest Dir selbst und Du schadest in gewisser Weise auch den Bewohnern.
Das ist keine fachgerechte adäquate Betreuung so wie sie vorgesehen sein sollte (was jetzt nicht als Kritik an deiner Person ist, sondern Kritik an dem System und der Vorgehensweise dahinter)

Also, lange Rede - kurzer Sinn: Mach was, und zwar noch heute!


Hallo Cyria,

du siehst es völlig richtig. Ich eigne mich nicht für den Job!
Ich versuche mich auf die Menschen einzustellen, aber trotzdem kommt es immer wieder zu unangenehmen Begegnungen. Das ist sicher normal gerade im Umgang mit Demenzkranken, aber es überfordert mich!

Heute war ein schlimmer Tag!
Ich war in der Küche tätig und ging mal kurz ins Betreuungsangebot, um noch mal für das Eindecken der Tische die Anzahl der Gäste/Patienten zu zählen. Als der alte Herr mich sah, verlangte er sofort aufzustehen und mit mir zu kommen. Er war heute morgen ohnehin aggressiv drauf. Als ich allein mit ihm in der Wohnküche war, wollte ich ihn beruhigen und legte ihm meine Hand auf die Schulter. Er griff daraufhin an meine Brust. Es ihm zu verbieten, dafür ist es zu spät. Er hat doch schon längst eine Grenze überschritten.
In der Mittagszeit wollte er, dass ich mich zu ihm setze. Ich versuchte ihm zu erklären, dass das nicht gehe und ich Ärger mit den Kolleginnen bekommen würde. Natürlich verstand er das nicht und meinte, wenn ich ihn nicht wolle, dann solle ich halt verschwinden. Während ich versuchte, ihm das geduldig begreiflich zu machen, tauchten immer wieder verschiedene Gäste auf, die total unruhig waren. Eine Frau weinte bitterlich und sprach nur noch in ihrer Muttersprache, so dass ich kein Wort verstand. Ich konnte nur versuchen sie zu trösten.
Somit konnte ich keine Mittagspause machen.

Außerdem wurde ein weiterer Gast heute sehr anhänglich. Er hielt meine Hand ganz fest und zeigte dabei auf seinen Hosenstall. Mir wurde ganz mulmig, aber ich fragte ihn ganz ruhig, was er denn wolle und konnte mich irgendwie losreißen.
Am Nachmittag wurde ich wieder aus der Betreuung ausgeschlossen und hatte die Aufgabe, die komplette Küche abzuwaschen.
Wahrscheinlich eigne ich mich auch besser als Putzkraft als als Betreuerin für Demenzkranke. :cry:

Mir ist zum Heulen zumute.
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #42
Vermutlich musste er ganz dringend zur Toilette und hat Dich mit einer Schwester verwechselt.



Blödsinn!!
Hinfallen - Aufstehen - Krone richten

Es wäre doch schlimm, wenn jeder für jeden Job geeignet wäre.

Auch für Dich gibt es eine Aufgabe da draußen. Es ist halt nur noch nicht so ganz klar was Dir liegt und was nicht.
Auf jeden Fall beende diese Tätigkeit. Und zwar sofort.
Du brauchst Abstand von all dem.

Ich habe Dich ja schon mal gefragt, ob eine Arbeit mit Tieren was für Dich wäre.
Mehr kann ich Dir da jetzt dann auch nicht mehr raten.


Hallo Cyria,

ich bin halt sehr enttäuscht, dass es dieser Job nicht ist. Ich habe mir vorher so gut vorstellen können, mit kranken Menschen zu arbeiten. Es tut weh zu erkennen, dass man dafür absolut nicht geeignet ist. Denn irgendwie hängt teilweise auch mein Herz an diesen bedauernswerten Menschen.

Ich soll diesen Job nur bis Ende Februar machen, aber nicht einmal das würde ich wahrscheinlich durchhalten. :frown:
Ich denke auch daran, wie andere auf mich herabsehen werden, dass ich es wieder mal nicht geschafft habe!
Meine Eltern, meine wenigen Bekannten...
Ich bin doch ohnehin nirgendwo gut angesehen wegen meines ständigen Scheiterns. Ernte Verachtung oder höchstens mal Mitleid. Sogar ein Mitmieter, der auf meiner Etage wohnt, hat mich schon als "blöde Hartz IV-Empfängerin" beschimpft!

Eine Arbeit mit Tieren könnte ich mir schon vorstellen, da ich seht tierlieb bin.
Nur, was verdient man da als ungelernte Kraft?
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
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  • #44
Ja, ich glaube, es ist an der Zeit einen Schlussstrich zu ziehen!
Heute kam die Mitarbeiterin vom Sozialen Dienst wegen der Urlaubsplanung auf mich zu, aber ich habe mich noch nicht getraut, sie auf meine Problematik anzusprechen. Wobei ich denke, dass meine Teamleiterin sie schon ausführlich darüber in Kenntnis gesetzt hat.

Ich habe den Eindruck, dass ich in einer tiefen Depression stecke.
Heute ging es mir besonders schlecht.
Ich bin dann nicht nur traurig, sondern habe dann auch gewaltige Probleme mein Umfeld zu lesen und zu fühlen.
Gestern wurde ein Kuchen gebacken und als die Pflegekraft ihn da stehen sah, meinte sie mit ernstem Gesicht:"Also nein, den können wir den Leuten nicht vorsetzen. Der sieht gar nicht gut aus."
Ich wunderte mich noch, da der Kuchen in meinen Augen ganz normal aussah. Ich antwortete fragte dann so blöd:"Meinst du wirklich, den kann man so nicht auf den Tisch stellen?"
Erst Minuten später wurde mir bewusst, dass ihre Bemerkung nicht ernst gemeint war. :rolleyes:
Der alte Herr sagte heute etwas im Scherz zu mir, was ich auch voll für ernst auffasste. Als er mein Gesicht sah, lachte er mich aus, dass ich ihm geglaubt hatte. Er bezeichnete mich als "Döfken".
Als eine Pflegekraft mich heute beauftragte neue Knöpfe an Kissenbezüge zu nähen, fühlte ich mich überfordert und hätte fast losgeheult. Ich bin eine absolute Grobmotorikerin und kann nicht nähen. :cry:
Aus Frust ging ich zu der Praktikantin und klagte ihr mein Leid. Ich hatte nicht bemerkt, dass sie selbst nicht gut drauf war. Sie erzählte mir dann von dem Stress, den sie mit ihrem Freund hat.

Ich weiß, es ist egoistisch, aber gerade heute hätte mir die Nähe des alten Herrn gutgetan. Leider wurde ich heute ziemlich ignoriert, weil seine Freundin da war.

Vielleicht wäre eine Arbeit mit Tieren wirklich sinnvoll für mich.
Da wäre ich nicht von ihren Stimmungen abhängig und sie wären bestimmt nicht sauer, wenn ich mal nicht so funktioniere.
 
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Stormy
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  • #48
Mmmmm... in deiner Aussage gebe ich Dir schon recht.

Allerdings haben Tiere erwiesenermaßen auch einen therapeutischen Effekt, der der TS auch zu Gute kommt.
Was jetzt nicht im Umkehrschluss heißt, dass die Tiere als Therapeuten herhalten müssen.

Viele Heime und Einrichtungen haben Tiere mittlerweile fest in den Alltag integriert. Und dabei handelt es sich um keine ausgebildeten Therapietiere.
Gerade wenn Menschen schlecht drauf sind und Zuspruch brauchen, helfen Tiere sehr häufig über diesen Tiefpunkt hinweg.
Tiere sind dankbar und machen dem Pfleger keine Vorwürfe, wenn mal nicht alles so am Schnürchen klappt (was natürlich nicht schlechte Pflege bedeuten darf), oder der Pflegende schlecht drauf ist und Aufmunterung braucht.

Ich bin schon noch der Meinung, daß die TS in einer Arbeit mit Tieren gut aufgehoben sein wird.
Allerdings sehe ich trotzdem noch zusätzlich therapeutischen Handlungsbedarf, um die Grundproblematik in den Griff zu bekommen.

Also liebe TS, lass' dich nicht entmutigen!!!


Hallo Cyria,

danke für deinen Zuspruch!
Es ist für mich schlimm zu erkennen, dass ich mich nicht für einen Job mit Menschen eigne, da ich mich selbst als einfühlsam, lieb und geduldig betrachte.
Doch es geht nicht. Ich glaube, dass auch die Demenzkranken teilweise meine Stimmungen spüren.

Ich liebe Tiere und könnte mir gut vorstellen, mit ihnen zu arbeiten.
Danke für diesen guten Tipp!
Schon in meiner Kindheit war ich eine Pferdeliebhaberin und war auch jahrelang aktiv im Reitsport.
Die Pferde gaben mir das bisschen Selbstbewusstsein, dass ich damals überhaupt hatte. Ich denke noch heute ganz gerührt an ein sehr lebhaftes und schwieriges Tier, das bei mir immer lammfromm war und knuddeln wollte.
Ich hatte während meiner Schulzeit in überlegt Pferdewirtin zu werden, aber beim Arbeitsamt riet man mir davon ab, weil ich in dem Beruf doch so wenig verdienen würde. Leider habe ich mich von meinem Berufswunsch abbringen lassen und hängte auch mein Hobby einige Jahre später an den Nagel.
Ich liebe auch Esel, und im Altenheim besuche ich regelmäßig in der Pause das Gehege mit Kaninchen und Meerschweinchen.

Vielleicht wäre es ein Versuch wert sich in diese Richtung zu orientieren.
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #53
Ich finde es wirklich lieb, dass ihr euch so intensiv mit meiner Problematik auseinandersetzt!
Erst einmal ein Dankeschön an Shiny Flame, dass ich deiner Ansicht nach sehr intelligent bin. Ich halte mich leider nicht für besonders klug. Mir ist ja auch schon von mehreren Seiten bestätigt worden, dass ich nicht die cleverste bin.
Trotzdem bin ich für jede positive Meinung über mich sehr dankbar, eben weil die meisten Menschen nicht gut über mich denken.

Vielleicht muss ich ja auch "nur" lernen mich abzugrenzen, und ich wäre dann irgendwann sogar brauchbar für diesen Job?
Was mir wirklich fehlt, ist eine Vorbildung, wo ich den Umgang mit Demenzkranken hätte lernen können.
So muss ich immer nach Gefühl handeln und das führt eben manchmal zu Fehlverhalten. Doch im Grunde bin ich ja ein liebevoller, einfühlsamer und geduldiger Mensch, der sich aufgrund dieser Eigenschaften für diese Tätigkeit eignen müsste.

Ich bin wirklich hin-und hergerissen zwischen dem Gedanken aufzugeben und dem Gedanken mich - wenn möglich- bis Februar dort durchzubeißen. Dann könnte ich zumindest auf mein Durchhaltevermögen stolz sein.
Es ist allerdings fraglich, ob man mir die Chance geben wird. :ratlos:

Heute morgen dachte ich, dass meine letzte Stunde in dem Altenheim bereits geschlagen hat.
Als ich dort ankam, bekam ich mit, dass im Büro ein Gespräch zwischen der Teamleiterin und der Frau des alten Herrn stattfand. Ich hörte nur, wie die Teamleiterin sagte:"Wir versuchen ja schon unser bestes, Ihren Mann von A... (mein Name) fernzuhalten."
Als die Frau das Büro verließ, bekam ich dann mit, dass sie die Mitarbeiterin vom Sozialen Dienst sprechen wollte.
In dem Moment wurde mir siedendheiß!
Ich sprach daraufhin die Teamleiterin an und fragte, ob alles in Ordnung sei. Sagte, dass ich im Vorbeigehen gehört habe, dass mein Name gefallen sei.
Sie antwortete, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauche. Seine Frau habe geweint, weil er sie so schlecht behandele und oft richtig bösartig zu ihr sei. Sie habe es nie leicht mit ihm gehabt, aber seine Demenz habe alles noch verschlimmert. Vor einigen Jahren hatte sie Krebs und er hat sie nicht ein einziges Mal im Krankenhaus besucht. Dabei habe sie immer alles für ihn getan. Mein Name sei nur in dem Zusammenhang gefallen, dass er sich manchmal nicht gleich der Gruppe anschließt, weil er ein bisschen auf mich fixiert ist.
Ich gestand es noch mal ein, dass ich mich oft falsch verhalten und nicht genügend Distanz gewahrt habe.
Trotzdem blieb sie freundlich, obwohl sie mir am Mittwoch noch eine zickige Antwort gegeben hatte, als ich ihn in der Mittagszeit in einen separaten Ruheraum führen wollte. Sie wollte das unbedingt selbst machen.

Irgendwie glaubte ich, dass man mich jetzt auch darin unterstützen wollte mehr Distanz zu dem alten Herrn aufzubauen. Aber schon eine Stunde später kam die Pflegefachkraft zu mir und sagte, dass sich seine Frau beschwert habe, dass seine Hose gestern wieder mal etwas nass gewesen sei. Ich sollte jetzt die Aufgabe wahrnehmen ihn aufzufordern zur Toilette zu gehen. Dabei weiß jeder, dass er sich von niemandem etwas vorschreiben lässt.
Während der Mittagszeit sollte ich mit zwei schwerdementen Damen und ihm in den Garten gehen.
Den ganzen Morgen hatte ich versucht mir einzureden, dass er im Grunde doch ein Ekel ist und ich mich allein deswegen von ihm distanzieren müsse. Doch als er meine Hand nahm, beließ ich es so, und so saßen wir händchenhaltend da und ich empfand es als romantisch, in der milden Herbstsonne mit ihm dazusitzen. :hmm:
Kann es sein, dass ich tatsächlich nicht richtig ticke?
Als eine Mitarbeiterin des Altenheims mit einer Bewohnerin dazukam, fing er gleich ein Gespräch mit ihr an und stellte mich als seine Frau vor. Für sie muss es sehr befremdlich gewesen sein, dass ich da Hand in Hand mit einem Greis saß! Ich bin dann auch schnell aufgestanden und habe eifrig bunte Herbstblätter gesammelt, die ich den beiden alten Damen in die Hände drückte.

Nach der "Romantik" im Garten verfluchte ich mich mal wieder selbst, denn im Grunde tut mir seine Frau so sehr leid! Sie ist ein liebes altes Mütterchen und hat es nicht verdient, so mies von ihm behandelt zu werden. Am liebsten würde ich sie mal in den Arm nehmen und trösten!

Vielleicht würde ich in einem Beruf mit Tieren glücklich.
Aber trotzdem glaube ich, dass ich nicht ganz ungeeignet bin für einen Job im sozialen Bereich.
Ich war froh zu lesen, dass es auch anfangs für euch - Shiny Flame und Cyria - nicht leicht war und ihr mit so einigen Situationen zu kämpfen hattet.
Eventuell brauche ich nur mehr theoretische Grundlagen und könnte vielleicht als Betreuungsassistentin arbeiten?
Ich möchte mich so gerne um alte Menschen kümmern...
 
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C
Benutzer81026  (44) Meistens hier zu finden
  • #55
Doch als er meine Hand nahm, beließ ich es so, und so saßen wir händchenhaltend da und ich empfand es als romantisch, in der milden Herbstsonne mit ihm dazusitzen. :hmm:

Vielleicht würde ich in einem Beruf mit Tieren glücklich.
Aber trotzdem glaube ich, dass ich nicht ganz ungeeignet bin für einen Job im sozialen Bereich.
Eventuell brauche ich nur mehr theoretische Grundlagen und könnte vielleicht als Betreuungsassistentin arbeiten?
Ich möchte mich so gerne um alte Menschen kümmern...

Wuaaahhhh Stormy, also da hat's mich jetzt gerade echt geschüttelt.... :dizzy: Mal die Hand nehmen ist ja ok, aber net so... :cool:

Also wenn Du jetzt trotzdem an diesem Beruf festhältst, musst Du:

A) Dein Verhalten selbstverständlich ändern
und
B) Unbedingt den Kurs als Betreungskraft/Alltagsbegleiterin nach §83b SGB machen. Unbedingt.
Denn da lernst Du die wesentlichen grundlegenden Sachen.

Ich halte dich auch nicht für dumm, ganz im Gegenteil. Du hast eine sehr gute Selbstreflektion, kannst diese aber noch nicht ganz so gut umsetzen. Sprich dein Verhalten zügig ändern.
Alles andere kommt dann nach und nach. Man reift und wächst an seinen Aufgaben.
Ansonsten informiere dich auch über die versch. Möglichkeiten im Bereich "Tierpflege- und arbeit"
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
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  • #56
Ich bin auch froh, dass mir Selbstreflektion inzwischen ganz gut gelingt. Nur mit dem Umsetzen in die Praxis hapert es noch. :geknickt:

Vielleicht könnt ihr mir auch einen Rat geben, wie ich aus der Rolle des ewigen "Liebchens" herauskomme?
So werde ich nämlich im allgemeinen genannt, auch von fremden Menschen.
Das hängt wohl damit zusammen, dass man mich nicht für voll nimmt.

Habe ich auch gestern im Altenheim wieder mal gedacht. Als ich mit den Leuten in den Garten gehen sollte, habe ich ihnen selbstverständlich ihre Jacken gegeben, weil alte Menschen ja meistens schnell frieren. Als die Pflegekraft sah, dass ich nur in der Bluse rausgehen wollte, sagte sie so tadelnd:"Zieh dir eine Jacke an, Mädchen!"
Aber das Mädchen meinte, sie bei knapp über 20 Grad nicht zu brauchen. :rolleyes:
Kein Wunder, dass der alte Herr mich "Möppelchen" nennt.
 
C
Benutzer81026  (44) Meistens hier zu finden
  • #57
Ich bin auch froh, dass mir Selbstreflektion inzwischen ganz gut gelingt. Nur mit dem Umsetzen in die Praxis hapert es noch. :geknickt:

Vielleicht könnt ihr mir auch einen Rat geben, wie ich aus der Rolle des ewigen "Liebchens" herauskomme?
So werde ich nämlich im allgemeinen genannt, auch von fremden Menschen.
Das hängt wohl damit zusammen, dass man mich nicht für voll nimmt.

Habe ich auch gestern im Altenheim wieder mal gedacht. Als ich mit den Leuten in den Garten gehen sollte, habe ich ihnen selbstverständlich ihre Jacken gegeben, weil alte Menschen ja meistens schnell frieren. Als die Pflegekraft sah, dass ich nur in der Bluse rausgehen wollte, sagte sie so tadelnd:"Zieh dir eine Jacke an, Mädchen!"
Aber das Mädchen meinte, sie bei knapp über 20 Grad nicht zu brauchen. :rolleyes:
Kein Wunder, dass der alte Herr mich "Möppelchen" nennt.

Das hat natürlich sehr viel mit deiner Ausstrahlung und Wirkung auf deine Mitmenschen zu tun.
Ich war bis vor ein paar Jahren auch so ein ja-sagendes mimimimi Mädchen.
Bin erst durch meinen Beruf einfach konseqenter, selbstbewusster und kämpferischer geworden. Konnte ganz früher auch nie wirklich meine Meinung vertreten, hatte immer Angst was andere von mir denken könnten (ist zu einem kleinen Teil auch heute noch so).

Das alles ist ein Entwicklungsprozeß, bei dem auch ganz viel Wirkung von Außen eine Rolle spielt. Da kommt man nicht von heute auf morgen raus. Gewisse Rollen kleben an einem wie Sch...e am Hacken...
Immer wieder hier mal ein Stückerl dran arbeiten, dann da mal wieder. Und irgendwann wird ein Schuh draus.
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
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  • #58
Nach dem heutigen Tag habe ich wieder mal meine Zweifel, dass ich auf Dauer in diesem Job glücklich werden könnte.
Ich stand kurz davor loszuheulen.

Es ist so schwer, wenn man zu jemandem eine Bindung aufgebaut hat und derjenige durch krankheitsbedingtes Verhalten alles kaputt macht!
Ich spürte heute morgen direkt, dass der alte Herr komisch drauf war. Ich stolperte am Frühstückstisch kurz über seine Krücke, wobei er mich gleich anmaulte:"Du bist an Ungeschicklichkeit nicht zu übertreffen. Ich pack dir gleich an die Brust!"
Ich wurde wütend und sagte ihm, er solle nicht so frech sein. Er ließ sich natürlich nicht einschüchtern und ich war dann ziemlich unfreundlich zu ihm. Ich wollte mich zusammenreißen, aber es gelang mir nicht.
Nach dem Frühstück wurde es schlimmer. Er ließ sich noch dazu überreden, bei der Sitzgymnastik mitzumachen. Dabei störte er die ganze Zeit mit rotzfrechen Bemerkungen. Als die Pflegekraft seine Krücken zur Seite legen wollte, schrie er sie an. Sie solle die Krücken in Ruhe lassen, sonst würde er ihr den Schädel einschlagen.
Natürlich ist eben auch das seine Erkrankung, aber ich habe ihn in dem Moment so verachtet! Gleichzeitig habe ich ein tiefes Mitleid mit seiner Frau, dem lieben alten Mütterchen, empfunden.

Eigentlich sollte ich nach dem Mittagessen mit der Praktikantin und den alten Leuten in den Garten gehen. Da sich mein "Verehrer" aber so daneben benommen hatte, durfte ich ihn und seine Freundin drinnen beaufsichtigen. Er war weiterhin fies zu mir und mokierte sich darüber, dass es mir nicht gleich gelang, beim Nähen den Faden einzufädeln.
Zwischendurch fragte eine alte Dame mindestens zwangzigmal, ob ihr Mantel noch an der Garderobe hänge.
Anschließend sollte ich einen Herrn auf einen Stuhl plazieren, der aber immer wieder aufstand, wirres Zeug dahermurmelnd. Dann kam mein "Verehrer" dazu und brüllte ihn an, er solle sich setzen und versuchte mit Gewalt den Armen auf den Stuhl zu drücken.

Ich dachte, ich sei im Irrenhaus! Dabei bin ich schon ein geduldiger Mensch, aber was zuviel ist, ist zuviel!
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #59
Willkommen in der Pflege und der Arbeit mit psychisch kranken Menschen...

Klingt wirklich nach einem anstrengenden und üblen Tag, wenn man noch keine Routine hat und bei jedem Handgriff nachdenken muss, wie man damit umgeht! Du kannst dir wahrscheinlich noch gar nicht vorstellen, dass man tatsächlich lernen kann, mit solchen Situationen gelassen umzugehen und sein inneres Zentrum zu behalten. Es ist möglich.

Such nach dem Weg, wie du es schaffen kannst.

Im Forum Dampf abzulassen ist immer ein guter erster Schritt!
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #60
Willkommen in der Pflege und der Arbeit mit psychisch kranken Menschen...

Klingt wirklich nach einem anstrengenden und üblen Tag, wenn man noch keine Routine hat und bei jedem Handgriff nachdenken muss, wie man damit umgeht! Du kannst dir wahrscheinlich noch gar nicht vorstellen, dass man tatsächlich lernen kann, mit solchen Situationen gelassen umzugehen und sein inneres Zentrum zu behalten. Es ist möglich.

Such nach dem Weg, wie du es schaffen kannst.

Im Forum Dampf abzulassen ist immer ein guter erster Schritt!


Hallo Shiny Flame,

ja, der heutige Tag hat mir echt zugesetzt und ich bin auch sehr deprimiert!
Ich habe meine Kollegin bewundert, wie gelassen sie mit seinen Aggressionen und seiner Drohung umging. Ich wäre wahrscheinlich in Tränen ausgebrochen.
Es war für mich schon schwer genug, dass er mir gegenüber so frech wurde und sich auch den restlichen Tag über nicht anhänglich zeigte. Anscheinend bin ich nicht mehr sein Möppelchen.
Dann noch die anderen nervenden Situationen dazu...

Im Moment kann ich es mir tatsächlich noch nicht vorstellen, dass es gelingen kann, ruhig mit solchen Vorfällen umzugehen. Doch das muss man wohl oder übel, um in diesem Job bestehen zu können, sonst artet es nur in Frust aus.
Ich hoffe, ich habe die Stärke das zu lernen!
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #61
Ja, du bist nicht mehr sein Möppelchen, und das ist gut. Sehr gut sogar. Es macht dich ein Stück weit professioneller.

Lass mich dir eine Frage stellen: Stelle dir vor, das Wunder passiert und morgen bist du in der Lage, den Beruf genauso souverän wie die Kolleginnen zu verrichten. Gleichzeitig bist du immer noch du selbst und lebst in deinem eigenen Körper und löst die Dinge auf deine eigene Art.

Was musste die gute Fee in der Nacht anstellen, um dieses Wunder zu ermöglichen? Welche Ressourcen in dir musste sie wecken? Was hat sie an deiner Körperhaltung verändert? Welches Geschenk hat sie dir hinterlassen?

Ich bin gespannt auf deine Antwort!
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #62
Ja, du bist nicht mehr sein Möppelchen, und das ist gut. Sehr gut sogar. Es macht dich ein Stück weit professioneller.

Lass mich dir eine Frage stellen: Stelle dir vor, das Wunder passiert und morgen bist du in der Lage, den Beruf genauso souverän wie die Kolleginnen zu verrichten. Gleichzeitig bist du immer noch du selbst und lebst in deinem eigenen Körper und löst die Dinge auf deine eigene Art.

Was musste die gute Fee in der Nacht anstellen, um dieses Wunder zu ermöglichen? Welche Ressourcen in dir musste sie wecken? Was hat sie an deiner Körperhaltung verändert? Welches Geschenk hat sie dir hinterlassen?

Ich bin gespannt auf deine Antwort!


Hallo Shiny Flame,

deine Frage ist sehr interessant und doch so schwer zu beantworten!

Da ich ein sehr gefühlsbetonter Mensch bin, ist es erst mal schwer akzeptieren zu müssen, dass die Möppelchen-Rolle der Vergangenheit angehört.
Es war ein großer Fehler eine Bindung zu diesem Mann aufzubauen.
Es ist nicht schön das zugeben zu müssen, aber er war mein Rettungsanker in einem schweren und nervenaufreibendem Job. Seine liebevollen Blicke und Berührungen haben mir oft Kraft gegeben.

Jetzt muss ich selbst mir diese Kraft geben.
Wie soll ich das schaffen?
Ich muss zuerst einmal meine Emotionen ad acta legen. Muss lernen, mich nicht von irgendwelchen Launen und eigenartigen Verhaltensweisen so runterziehen zu lassen. Auch lernen, die Schicksale dieser Menschen nicht so nah an mich rankommen zu lassen.
Schaffe ich das ohne seine "Liebe", denn ich habe ihn immer noch lieb.

Aber wahrscheinlich hast du sogar recht, wenn du schreibst, dass es besser so ist, dass er sich von mir entfernt hat.
Das wird auch am Arbeitsplatz so gesehen.
Die Pflegekraft fragte mich heute, wie er denn sei, wenn ich mit ihm allein sei. Ich sagte, es gehe halbwegs, aber dass er heute morgen auch mir gegenüber aggressiv gewesen sei. Ihre Antwort war, dass es das beste für mich sei jetzt auch mal seine andere Seite zu sehen.
Zuerst fand ich ihre Antwort total blöd, jetzt aber ist mir bewusst, dass die Kollegin meinte, dass ich dadurch endlich Abstand gewinne.
Doch es tut verdammt weh!
Auch wenn ich es schon rührend fand, wie die Kollegin versuchte, mich einem anderen Herrn näherzubringen. Es kam mir vor wie ein Versuch mich zu trösten und Ausgleich zu schaffen.

Das ist es also, was die gute Fee mit mir anstellen müsste, damit ich diesen Beruf so souverän wie die anderen Mitarbeiterinnen meisten könnte. Sie müsste mir meine Emotionen nehmen, die ich in dem Job zu viel einbringe.

Ich weiß nicht, ob das jetzt für dich eine zufriedenstellende Antwort ist.
 
Firebird
Benutzer38570  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #63
Nun, so schwer wie das sicher alles ist: Aber ist es nicht übertrieben, wegen dem einen Fall gleich die komplette berufliche Eignung in Frage zu stellen? Du bist gerade mal zwei oder drei Monate dort...
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #64
Nun, so schwer wie das sicher alles ist: Aber ist es nicht übertrieben, wegen dem einen Fall gleich die komplette berufliche Eignung in Frage zu stellen? Du bist gerade mal zwei oder drei Monate dort...


Ich habe gerade noch mal intensiv über alles nachgedacht.
Ich werde dafür kämpfen, in diesem Job zufrieden arbeiten zu können. Denn im großen und ganzen habe ich für mich erkannt, dass der soziale Bereich DIE Berufsrichtung ist, in der ich langfristig tätig sein möchte.
Wenn ich genügend an mir arbeite, kann ich das auch ganz bestimmt schaffen.
 
Firebird
Benutzer38570  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #65
Ich habe gerade noch mal intensiv über alles nachgedacht.
Ich werde dafür kämpfen, in diesem Job zufrieden arbeiten zu können. Denn im großen und ganzen habe ich für mich erkannt, dass der soziale Bereich DIE Berufsrichtung ist, in der ich langfristig tätig sein möchte.
Wenn ich genügend an mir arbeite, kann ich das auch ganz bestimmt schaffen.
Eben... Du solltest Dir einfach noch etwas Zeit lassen...
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #66
So langsam scheinst Du Dich wieder auf dem richtigen (?) Weg zu befinden.
Aber mach Dir mal nichts vor, es wird noch viele andere geben, die Dich gleichzeitig lieben, hassen, kränken und verwirren werden.
Darüber musst Du stehen, mit dem Wissen dass diese Personen leider am Ende ihres Lebens sind,
und teilweise gar nicht mehr wirklich begreifen, was sie sich und Dir damit antun.
Du darfst das eben nicht mehr so sehr an Dich heran lassen, auch wenn die Einzelschicksale bestimmt tragisch sind und Dich trotzdem berühren mögen.
Begleite diese Menschen so gut Du kannst, mit entsprechend Respekt und doch mit Hingabe, ohne Dich dabei selbst aufzugeben. Du wirst es schon schaffen!:knuddel:

Also doch nichts mit Tieren? :whistle:
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #67
So langsam scheinst Du Dich wieder auf dem richtigen (?) Weg zu befinden.
Aber mach Dir mal nichts vor, es wird noch viele andere geben, die Dich gleichzeitig lieben, hassen, kränken und verwirren werden.
Darüber musst Du stehen, mit dem Wissen dass diese Personen leider am Ende ihres Lebens sind,
und teilweise gar nicht mehr wirklich begreifen, was sie sich und Dir damit antun.
Du darfst das eben nicht mehr so sehr an Dich heran lassen, auch wenn die Einzelschicksale bestimmt tragisch sind und Dich trotzdem berühren mögen.
Begleite diese Menschen so gut Du kannst, mit entsprechend Respekt und doch mit Hingabe, ohne Dich dabei selbst aufzugeben. Du wirst es schon schaffen!:knuddel:

Also doch nichts mit Tieren? :whistle:


Ich bin auch nach dem heutigen Tag wieder hin-und hergerissen, ob ich das bewältigen kann.
Der geistige Verfall des alten Herrn scheint rapide zuzunehmen, und ich habe das Gefühl, das nicht mehr lange mitansehen zu können! Wenn ich morgens komme, grüßt er nicht mehr freundlich mit:"Möppelchen, schön dich zu sehen." Er scheint mich erst mal nicht zu erkennen und siezt mich dann.
Seit einigen Tagen ist er auch nicht mehr auf mich fixiert. Er wird insgesamt unzufriedener und gleichgültiger.

Der entgültige Abschied von ihm steht eh bald bevor, und ich darf gar nicht daran denken. :cry:
Anfang Dezember fliegt seine Frau zu ihrem Sohn ins Ausland, und der alte Herr wird in der Kurzzeitpflege untergebracht.
Heute morgen bekam ich mit, dass er anschließend auch nicht mehr von uns betreut werden wird, sondern dann einen Altenheimplatz haben wird. Wahrscheinlich in unserem Haus, aber ich werde ihn dann nicht mehr sehen.
In der Mittagspause habe ich geweint und mir mal wieder Vorwürfe gemacht, dass ich so eine innige Bindung zu ihm aufgebaut habe.
Es tut mir auch leid, da ich weiß, dass seine Frau Angst hat vor diesem Schritt.
Die Pflegekraft bestärkte sie heute darin es durchzuziehen, weil er sie angeblich in der Tagespflege ja auch nicht vermisse. Dabei stimmt das nicht, denn er fragt ganz oft nach seiner Frau.
Welche Panik muss er ausstehen, wenn sie ihn bald nicht mehr abholen kommt!

Wenn bald der Abschied bevorsteht, sollte ich mir vielleicht auch die negativen Momente vor Augen führen.
Heute war er z.B. sehr sexuell drauf. Er sagte zu einer Frau, er könne sich mich als Geliebte vorstellen.
Später sagte er, er denke gerade daran, was er gern mit mir machen würde. Ich wisse schon, was... Er wolle mir dabei auch nicht wehtun.
Ich fühlte mich abgestoßen, aber andererseits konnte ich es ihm auch nicht übelnehmen. Er war total unglücklich, nachdem eine Pflegekraft ihm beim Toilettengang geholfen hatte, weil er sich seiner Würde beraubt fühlte. Er weinte fast und ich versuchte ihn zu trösten, indem ich ganz lieb seine Hand streichelte.

Eine andere Frau vertraute mir an, dass sie von ihrer Betreuung nur angeschrien wird.
Auch das ging mir an die Nieren, weil sie so nett und ruhig wirkt. Auf meinen Rat hin, hat sie sich an die Mitarbeiterin im Büro gewandt, die das weiterleiten wird. Ich hoffe sehr, dass dieser armen Frau bald geholfen hat und sie eine menschlichere Betreuung haben wird.

Es gibt Tage, da kann ich mit solchen Geschichten halbwegs gut umgehen.
Aber heute habe ich wieder so einen Tag, wo es mich umwirft. :cry:
 
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einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #68
Wie gesagt, Du darfst Dir das alles nicht so sehr zu Herzen nehmen, und Du solltest daheim davon Abstand nehmen, abschalten. Kannst Du das? Oder hast Du zuwenig Ablenkung?
 
Stormy
Benutzer120069  (43) Benutzer gesperrt
  • Themenstarter
  • #69
Wie gesagt, Du darfst Dir das alles nicht so sehr zu Herzen nehmen, und Du solltest daheim davon Abstand nehmen, abschalten. Kannst Du das? Oder hast Du zuwenig Ablenkung?


Ich weiß, dass ich mir das alles nicht so sehr zu Herzen nehmen sollte.
Das klappt an manchen Tagen auch relativ gut und an anderen gar nicht.

Was mir wahrscheinlich auch besonders zu schaffen macht, ist, dass ich jetzt erst erkenne, wie krank der alte Herr wirklich ist. Der geistige Abbau ist jetzt von Woche zu Woche spürbar, und das finde ich erschreckend.
Heute war er auch wieder völlig verwirrt. Fragte mich ständig, wann denn der Besuch kommt. Er fragte schon gar nicht mehr nach seiner Frau!
Seine Frau tut mir wirklich wahnsinnig leid! Als sie ihn am Morgen brachte, hätte ich sie am liebsten mal in den Arm genommen. Sie sah so mitgenommen und traurig aus.
Ich glaube inzwischen auch, dass er nicht mehr lange leben wird. Es ist schwer damit umzugehen!

Ich denke auch, dass der Job mir leichter fallen würde, wenn ich privat mehr Ablenkung hätte.
Da ich aber nur wenige Bekannte habe, sitze ich oft allein zu Hause.
Ich war sicherlich aufgrund meiner Einsamkeit auch so süchtig nach seiner Zuneigung und Anerkennung.
 
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