• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Was ist LIEBE? . . . zumindest für Euch

G
Benutzer Gast
  • #1
Liebe - Love - l'amour - amore - 愛 - любовь

Ein großes Wort! Ein so oft verwendetes Wort! Ein abgenutztes Wort!

"Liebe machen" - "verliebt sein" - "Liebe des Lebens"

Aber was bedeutet es für Euch persönlich?
Was prägt diesen Begriff in Eurem Leben?
Was wollt Ihr unter LIEBE verstehen?
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #2
Es mag altbacken und verstaubt klingen. Aber ich habe beim philosophie-bewegten Schmökern in einer päpstlichen Enzyklika ("Deus caritas est") eine Definition gelesen, die ich schon ab und an für meine eigene Reflexion anwenden konnte. Sie baut auf den drei (alt-)griechischen Begriffen für "die Liebe" auf: Eros, Philia, Agape

Mithilfe dieser drei Ebenen kann ich bisher alle meine Beziehungen recht gut zuordnen und mir selber besser oder leichter klar darüber werden, was ich von einer Beziehung erwarte, respektive zu erwarten habe.

(1) - EROS - die Lust
Für mich persönlich die Ebene der Lust, des sexuellen Triebes, der Begiehrde und dessen Befriedigung. Müßte ich dem Eros eine Richtung zuweisen, wäre diese "in-mich" gerichtet.

(2) - PHILIA - die Freundschaft
Der Richtungs-Charakter von Philia ist eindeutig ein zweiseitiger Pfeil. Wenn eine meiner Beziehungen einen hohen Pegelwert an Philia auf der Richterskala anzeigt, dann herrscht ein "freundschaftlich", "freundliches" Verhältnis zwischen dem anderen Menschen und mir. Mit ihm oder ihr Zeit zu verbringen erzeugt einfach "Freude".

(3) - AGAPE - die Hingabe
Auf der Ebene der Agape schaue ich mir an, wie viel ich "dem anderen zuliebe" gebe. In der Sprache der Richtungs-Zeichen, geht der Pfeil eindeutig "von-mir" auf den anderen Menschen gerichtet. Dahinter stecken für mich auch die Sorge um den anderen, das um mich kümmern um ihn (oder sie). Wenn der Wert hier zu hoch ausfällt, kann es schon mal in Richtung "Selbstaufgabe" gehen.

Alle diese drei Ebenen zusammen ergeben für mich "die Liebe" zu oder für einem Menschen. Wobei es hier natürlich die Unterschiedlichsten Mischungs-Verhältnisse gibt. Bei der rein sexuellen Liebe etwa ist der Pegel beim EROS wohl am oberen Anschlag, wobei die PHILIA kaum hoch kommt. Der Wert der AGAPE bestimmt, ob's mehr um meine Befriedigung oder die des Gegenübers geht (Stichwort submissiv, wenn's hier recht weit nach oben geht). Bei meinem besten Kumpel nach Hobbit-Art geht der EROS eher gegen Null, dafür rangieren PHILIA und AGAPE in höhrern Rängen, je nach Art und Ausprägung der Freundschaft.

Es gibt noch Tausend andere Definitions- und Beschreibungs-Arten. Allein die Philosophie-Geschichte füllt ganze Bibliotheken mit "LIEBE" Büchern. Darunter sind die ein oder andere, die mir schon auch gefallen. Aber oben beschriebene hat mir, seit ich sie 2005 entdeckt habe, ganz brauchbare Dienste beim Nachdenken über andere Mitmenschen geliefert.

Vielleicht hilft dem ein oder anderen von Euch ja auch.
Mike
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Den anderen/ die andere/ das andere so zu akzeptieren, wie er/ sie/ es ist.

Das funktioniert fuer mich generell im Leben als Definition von Liebe, und geht auch gut mit Autos, Mahlzeiten, Arbeitsplätzen, Kugelschreibern, Computern... man kann die erlernen, auch, wenn anfänglich wenig Herzchen im Raum schweben. Fuer mich ist Liebe also etwas, das nicht auf den ersten Blick da sein muss, und es kann wachsen.

Ist also eine Lebensphilosophie, eine Grundhaltung, ein Entschluss.
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #4
Liebe ist für mich Zuneigung eng verbunden mit Vertrauen. Sich fallen lassen können, sich geben wie man ist, ohne Angst vor Zurückweisung. Keine Maske aufsetzen zu müssen oder etwas vorzuspielen um eben diese Zuneigung zu erhalten. Keine wenn-dann-Vorgaben zu bekommen und zu geben.
Das ganze hat aber nichts mit verliebt sein zu tun, das ist was komplett anderes für mich.
Verliebt sein kann zu Liebe werden, aber das ist mir bisher echt selten "passiert".
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #5
Verstehe ich Dich so richtig, KaffeeSchmecktAuchAufgewärmt , dass der Begriff: "jemanden lieben" für Dich ganz klar gezeichnete Erwartungen besitzt ("tiefes gegenseitiges Vertrauen", "keine Angst voreinander", "keine Masken", etc.)? . . . nur wenn diese erfüllt sind und werden, sprichst Du von "Liebe"?
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #6
mike80993 Für eine Person, außer meinem Kind, ja.
Hat auch echt lange gedauert, bis ich "Ich liebe Dich" zu meinem Mann gesagt habe.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #7
Ganz simpel: Liebe ist was wunderbares. Das ich gar nicht analysieren mag.

Ich weiß, im Sinne der Umfrage ne langweilige Antwort. :grin:
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Seit Jahrtausenden schreiben die Menschen über die Liebe und doch ist offenbar nie alles darüber gesagt, es gibt immer neue Ratgeber, Romane, Abhandlungen,... über die Liebe. Ich könnte gar nicht in einem Forumsbeitrag schreiben, was Liebe alles für mich ist.

Sie ist einfach der Grund für mich, zu leben. Liebe geben und empfangen.
Darauf kann ich es in aller Knappheit herunterbrechen.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #9
Liebe: Ich will ihn ficken, beißen und mein Leben mit ihm verbringen.
 
Anila23123
Benutzer167118  (30) Sehr bekannt hier
  • #10
Die Frage würde schon häufiger gestellt im Forum... und individuell beantwortet. Von mir so:


Ist vermutlich eine der schwersten Fragen die es gibt.

Ich denke jeder versteht Liebe etwas anders, aber klar ist:
Liebe ist ein Gefühl.
Ist logisch und überflüssig das zu betonen? Keineswegs!
Es ist wichtig um sich selber zu beantworten was Liebe für einen ist.

Ein Gefühl ist etwas, was in dir passiert und NUR du fühlen kannst. Weder du noch ein anderer kann ein Gefühl "machen", und man kann es nur bedingt kontrollieren, kaum unterdrücken oder ignorieren.

Du fühlst also auch nicht direkt die Liebe eines anderen zu dir, sondern fühlst dich höchstens geliebt.
Ich finde das wird besonders wenn es um Liebe geht oft durcheinander gebracht, deswegen betone ich, dass es wichtig ist es als Gefühl zu begreifen.

Du kannst das Gefühl eines anderen Menschen nicht selber fühlen. Nur das was er sagt und tut als liebevoll oder liebenswert empfinden was sich dann auf deine Gefühle auswirkt und vielleicht so etwas wie Liebe weckt oder auch nicht.

Was du fühlst hat also mit dem anderen wenig, nur was er tut beeinflusst deine Gefühle, in welcher Weise auch immer... Das ist auch der Grund warum wir die Gefühle eines anderen nie nachempfinden können. Wir können es nur versuchen und uns dem annähern, aber nie wirklich wissen was ein anderer fühlt.

Warum war das jetzt wichtig? Weil Das bedeutet das wir die Frage "Was ist Liebe?" nur für uns selbst beantworten können.

Es ist MEIN Gefühl. Liebe fühlt sich sicher für jedem anders an und hat auch viel damit zu tun was du im Leben erfahren hast. Etwa im Elternhaus. Das bestimmt zum einen ob es dir später leicht fällt Liebe zu jemandem zu entwickeln und zum anderen was Liebe für dich ist. Was man erfahren und erlebt hat, kann bei Menschen auch dazu führen, dass allein das Wort Liebe, sie verschreckt, weil sie damit vielleicht etwas negatives verbinden. Wo Liebe hätte herrschen sollen gab es sie vielleicht nicht und stattdessen seelische Verletzungen.
Das was man in dem Fall unter Liebe versteht ist aber nicht Liebe sondern nur die Verknüpfungen.

Wenn ich versuche zu sagen was Liebe für mich ist werde ich im folgenden nur auf die romantisch-sexuelle Liebe eingehen, nicht auf Elternliebe, Geschwisterliebe oder Liebe zwischen Freunden.

Man kann sich dem Wort Liebe vielleicht besser nähern, wenn man schaut was Liebe für einen NICHT ist.
Das bedeutet bei mir zum Beispiel:

- Es ist nicht Liebe, wenn du jemand anderen dazu bringen möchtest sich so zu verhalten wie du es möchtest, weil du es für richtig hältst.
- Es ist nicht Liebe, wenn du in ewiger Angst lebst ihn/ sie zu verlieren und danach handelst. (Klammern oder schlechtes Gewissen einreden)
- Es ist nicht Liebe, wenn du versuchst jemanden dazu zu bringen deine Gefühle zu erwidern gegen seinen Willen. Genausowenig solltest du bei dem Versuch dich selbst verstellen und jemand sein der du nicht bist um Zuneigung beim anderen zu wecken
- Es ist nicht Liebe, wenn du dem anderen sagst, dass er dich ändern müsse oder versuchst ihn nach deinen Vorstellungen zu ändern.

Man muss auch unterscheiden zwischen verschiedenen Arten der romantischen Liebe und zwischen Liebe, Beziehung und Partnerschaft. Kurz gesagt: Liebe ist das Gefühl, Beziehung das Zwischenmenschliche und Partnerschaft eine Beziehung die vom Gefühl geprägt ist.
In einer Partnerschaft ist es wichtig, den anderen so zu behandeln wie es die Liebe "verlangt". Das bedeutet ihn auf Augenhöhe zu betrachten, ihn zu respektieren und ihm Wertschätzung entgegenzubringen. Du willst das beste für ihn.

Achtung: Das bedeutet nicht, dass es deine Verantwortung ist den Partner immer glücklich zu machen. Da würde man unweigerlich scheitern. Liebe ist auch nicht, dass ich will, dass es dem anderen immer gut geht. Danach kann man streben, aber man sollte nicht versuchen dass zu erzwingen.
Jeder Mensch hat Phasen vielleicht längere Etappen im Leben wo es ihm nicht gut geht, was möglicherweise sogar wichtig für ihn ist. Versuche ihm beizustehen aber versuche nicht zwanghaft etwas zu tun was dafür sorgt, dass es ihm gut geht.
Das kann schief gehen und in ungewollter Manipulation enden. Gönne dem Partner das beste, nimm ihn an wie er ist und auch seine Verfassung, auch wenn sie dir manchmal nicht passt.

Lieben bedeutet Teilen. Das gute gemeinsam genießen, in einen Team spielen sich gegenseitig inspirieren und zu unterstützen.
Macht man es richtig gewinnt man an Freiheit, Freude und Stärke, was eine Partnerschaft festigt.
In Liebe mit jemandem Verbunden heißt man ist gemeinsam stärker und besser als alleine.

Manchmal funktioniert eine Partnerschaft trotz liebe nicht, wenn die Anziehung und Zuneigung da ist, aber die Bedürfnisse, Wünsche, Träume, Ziele und der Lebensstil nicht zusammen passen.

Liebe ist Akzeptanz und Respekt. Vor der Art, dem Geschmack, den Bedürfnissen, den Wünschen, den Zielen und der Vergangenheit des anderen. Bis zu einem gewissen Grad auch Kompromissfähigkreit.
Was nicht heißt das man irgendetwas erfüllen, ertragen oder an sich selbst verändern oder rechtfertigen muss.

Liebe bedeutet auch zum anderen zu stehen. Ja zu sagen ohne dich selbst zu belügen oder zu verleugnen.

Lieben heißt auch sich selbst lieben, akzeptieren, zu sich selbst stehen, sich selber das beste gönnen.
Wer soll dich lieben, wenn du dich selbst nicht liebst? Denn Liebe ensteht wenn ich Nähe zulasse und mich selbst für "gut genug" betrachte ohne nach Qualifikation fragen zu müssen. Liebe fragt nicht Qualifikationen.

Liebe kann unerwartet entstehen aber ist nie Zufall.

Liebe ist nicht plötzlich da sondern entsteht über einen langen Zeitraum und hört nie auf sich zu verändern und zu entwickeln, sie kann schwächer werden und verschwinden. Sie kann stärker werden aber dabei nie vollendet sein.

Liebe kann nur bestehen bleiben solange die für beide Liebenden geprägt ist von:
Vertrauen
Wachstum
Anziehung
Zuneigung
Akzeptanz
Wertschätzung

Das sind möglicherweise die wichtigsten Pfeiler der Liebe, ohne Anspruch auf Vollständigkeit oder allgemeine Gültigkeit.

Liebe zu einem Partner bedeutet für mich auch Sex mit ihm und bis zu einem gewissen Grad Exklusivität dabei (Ich spreche für mich).
Sex ist mir unheimlich wichtig und gehört zu Liebe und Partnerschaft dazu.
Sex ohne Liebe geht aber Liebe ohne Sex nicht.

Was ist Liebe? Da fällt mir doch direkt ein Gedicht von Erich Fried ein...
Es ist was es ist sagte die Liebe.
Das trifft es irgendwie ...
 
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