• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Was ist für euch heute Spiritualität?

Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • #1
Weil gerade (zu Recht) der Thread "vom Islam zum Atheismus" geschlossen wurde, möchte ich diesen hier als Alternative dazu eröffnen.

Was bedeutet für euch heute Spiritualität und der Religionsbegriff?
Ich finde die Fragestellung sehr interessant und extrem spannend.
Vielleicht können wir hier weiter diskutieren.
 
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Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #2
Der Mensch ist nach meinem Verständnis auch ein Möchtegernverstehbär und daher immer auf der Suche nach Erkenntnis.
Seit der Aufklärung und dem Siegeszug der Ratio hat der religiöse Glaube einen Grossteil seiner Monopolstellung als Erklärbär für die Welt und die Menschen stark eingebüßt .
Es ist auch nicht wirklich logisch, dass ein Buch bzw. Gesetzestext aus der Zeit der menschlichen Sesshaftwerdung und Anfangszeit der Staatenbildung (altes Testament) uns heute noch hinreichend unsere moderne Welt erklären kann.
Das gilt übertragen auch für das "Neue" Testament oder den Koran.
Entstanden, als sich die spätantiken Grossreiche bildeten.

Im Grunde genommen, haben sich diese spirituellen Modelle extrem überholt und müssten eigentlich einem neuen passenderen Philosophiemodell weichen.
Doch das ist leider nicht wirklich in Sicht.

Die "Religion" der reinen Ratio und der Glaube an den aktuellen Erkenntnisstand der Naturwissenschaften sind höchst wahrscheinlich auch noch nicht der Weissheit letzer Schluss.
Ausserdem hat die Ratio einen ganz entscheidenden Nachteil.
Es kann vielen Menschen nicht den gewünschten Raum für Spiritualität, Seelenhygiene und Gemeinschaftsgefühl vermitteln.
Das ist mMn. das eigentliche Pfund, mit dem die Religionen immer noch punkten können und so ihre Anhänger binden.

Ich selber habe auch mal ernsthaft versucht, in einer religiösen Gemeinschaft heimisch zu werden, zu verstehen, was daran so attraktiv sein könnte. Ich habs nicht geschafft. Ist einfach nicht meine Welt.
Vor allem mit diesen vielen willkürlichen Verboten und Ritualen (vor allem im Judentum) die ein elitäres Gemeinschaftsgefühl vermitteln sollen... und dadurch doch nur die Menschheit spaltet... , komm ich überhaupt nicht klar.
Aber auf der anderen Seite habe ich auch sehr viel Respekt vor Menschen, die sich in eine friedliche, positive Spiritualität begeben können und damit ihren Seelenfrieden finden können.

Jeder so wie er mag.
Ich will keinem sagen, so wie er lebt, sei falsch. Gleichzeitig will ich diese Toleranz auch für mich als Agnostiker und alle anderen friedliebenden Individuen auf dieser Welt in Anspruch nehmen.
 
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Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Vertrauen ins Universum zu haben, und dass schon alles gut ist, im Grossen und Ganzen, und auf lange Sicht - auch, wenn's manchmal alles andere als so aussieht; das ist meine persoenliche Spiritualitaet.

Ich erkannte diese Einstellung waehrend meiner Zeit in Indien wieder als die der Hindus und der Buddhisten; aber ich muss mir keinerlei Schriften um die Ohren hauen, um das leben zu koennen. Schliesslich bin ich schon von mir aus so.

Und letzten endes ist Spiritualitaet ja die Lebenseinstellung; und die ist bei mir so, dass ich eigentlich keinerlei eigene Agenden verfolge, ausser der, in Ruhe zu leben und zu helfen, wenn moeglich und noetig. Und die Schoenheit wahrzunehmen. Meine Spiritualitaet ist ans Aesthetische gebunden. Wenn es schoen ist, ist es fuer mich irgendwie... spirituell.
 
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Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #4
Spiritualität ist für mich die Suche nach den Antworten auf Fragen, die sich nicht beantworten lassen, oder deren objektive Antworten schwer erträglich sind: Warum geschieht Böses? Was ist der Sinn des Lebens? Wird alles gut? Bin ich wichtig? Was ist, wenn ich tot bin? Gibt es einen Ausgleich für die Ungerechtigkeit des Lebens?
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #5
Meine Definitionen:

Spiritualität = Glaube an nicht nachweisbare Energien und "das grosse Ganze", also mehr als das, was rational zu erläutern ist.

Religion = Glaube, der in gewisse Strukturen gebracht und institutionalisiert wurde.

Ich finde beides massivst unsympathisch.
 
CoreyTaylor
Benutzer129180  (37) Benutzer gesperrt
  • #6
Ich brauche nichts davon. Ich glaube weder an den Weihnachtsmann, noch an Zauberelfen oder an einen Gott. Ich glaube auch nicht, dass irgendwas aus irgendeinem Grund geschieht oder es sowas wie Schicksal gibt. Ich versuche das beste aus meinem Leben zu machen und dabei helfen mir nicht irgendwelche Gottheiten sondern nur ich selbst. Wer etwas verändern will muss es selbst anpacken, das macht niemand für einen selbst. Viel wichtiger ist es auf diesem Weg seine Mitmenschen so zu behandeln wie man selbst behandelt werden will ohne sich dabei naiv ausnutzen zu lassen.
 
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Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #7
Ich brauche nichts davon. Ich glaube weder an den Weihnachtsmann, noch an Zauberelfen oder einem Gott.
Ach, aber so ein bisschen Weihnachtsmann geht doch?
:grin:
Also, da sag ich nicht nein.
Ist sowieso nur so eine Art veganischer Colonel Sanders, mit seinen Nuessen und Orangen.
 
John_Sheppard
Benutzer161394  (28) Benutzer gesperrt
  • #8
Ich erlebe bei dem versuch über Religion nachzudenken einfach einen übelsten Gehirn-Fick.

In der Religion wird ja die Existenz von allem mit der Erschaffung durch etwas bereits bestehendes erklärt.

Da stellt sich die Frage, wie ist das entstanden, was erschaffen hat und woher wusste es, wie es erschafft? Somit müsste selbst das Göttliche erschaffen worden und belehrt worden sein.

Also stellt sich der Gedanke einer allmächtigen Gottheit von selbst ins Abseits, da auch diese Gottheit eine Schöpfung ist.

Soviel zur Schöpfung.
Aber was ist mit dem Tod?

Religion soll ja die Fragen:

Woher kommen wir?
Wohin gehen wir?
Beantworten.

Von daher bietet es sich an auch über den Tod nachzudenken und da läuft es mir dann richtig kalt den Rücken runter.

Jetzt als lebendes Wesen kannst du fühlen, sehen, hören. Dich in einem Raum bewegen und mit anderen Lebewesen interagieren.

Was ist, wenn das alles wegfällt?
Wenn man einfach in einer endlosen schwärze vor sich hinvegetiert, mit nichts anderem als seinen eigenen Gedanken.

Und wie könnte man sich dem entziehen?

Man begibt sich mit dem Tod in eine Neue Existenzebene und weiss nicht was einen dort erwartet.

Spiritualität verbinde ich mit in erster Linie mit Schlagworten wie Indien, Hippies und Blumenkindern.

Sich quasi solange die Birne mit Substanzen zu zuknalllen bis man irgendwann sagt: Egal was da kommt, I dont give a fuck!

Man versucht quasi seine Seele von allem negativen zu reinigen und diese irgendwie in einen weltlichen Kontext einzuordnen..
 
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (28) Beiträge füllen Bücher
  • #9
Da stellt sich die Frage, wie ist das entstanden, was erschaffen hat und woher wusste es, wie es erschafft? Somit müsste selbst das Göttliche erschaffen worden und belehrt worden sein.

Also stellt sich der Gedanke einer allmächtigen Gottheit von selbst ins Abseits, da auch diese Gottheit eine Schöpfung ist.
Da ist die Naturwissenschaft aber auch nicht besser. Da gibt es auch die Theorie, dass die hochkonzentrierte Masse, die beim Urknall explodiert ist, entweder schon immer da war oder aus dem Nichts entstanden ist. Religiöse glauben eben, dass ihr Gott schon immer da war. Wo ist der Unterschied?
 
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #10
Eine Theorie ist falsifizierbar, Glauben nicht.
 
G
Benutzer Gast
  • #11
Ich finde, dass Spiritualität und Religion (die ja jetzt offenbar zum Thema wird) verschiedene Dinge sind. Spiritualität ist für mich im Einklang mit seinem Geist zu leben. Man lebt ein für sich gutes Leben, erfreut sich an dem, was man hat und ist dankbar dafür. Das mag für manche Menschen auch Religion bedeuten, aber auch Meditation, Sport, soziales Engagement usw. können für den Menschen wichtig sein und sein psychisches Wohlbefinden positiv beeinflussen. Wem es irgendwie Freude bringt, soll halt meditieren, beten oder was auch immer tun.
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #12
Eine Theorie ist falsifizierbar, Glauben nicht.
Moment.
:grin:
Was war das?
  1. eine Theorie ist ja eine Hypothese; das bedeutet, jemand experimentiert mit einem Sachverhalt unter Beruecksichtigung von einigen Fakten, und hofft, eine Hypothese entweder zu beweisen oder zu entkraeften. Man kann eine Theorie "falsifizieren" - ja, indem man sie falsch darstellt. Aber dann hat man halt eine falsche Darstellung geschrieben und fertig, im Gegensatz zu all den richtigen, die ebenfalls existieren.
  2. an einem Glauben kann man aber ganz ordentlich drehen, denn da geht es um Interpretation. Man sehe sich nur mal diverse Fundamentalisten an - da sehen wir aber ganz hallo, wie hervorragend man da aus einem Loeffel eine Kettensaege machen kann.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #14
Sehr komplexes Thema, zu dem ich allesamt Dinge schreiben könnte, mich aber auf zwei Stichpunkte beschränken will:
Spiritualität braucht eine gewisse (theologische) Bildung, weil sonst jeden Fundamentalist einen Spalt in Tür setzen kann. Diese gibt es in jeder Form von Weltsicht.
Vermutlich ist mein Umgang mit diesem Thema etwas wirr. Mir ist ein theologisches Wesen, ein Gott, erstmal unwichtig. Mir ist aber wichtig, dass ich einen emotionalen und ethischen Überbau habe und hier kommt dann eben doch der Protestantismus ins Spiel.
Es geht für mich also eher um Philosophie als um Religion.

Spiritualität hat für mich etwas versöhnliches. Allerdings kann ich beispielsweise Tod und Krankheit nicht hierein einsortieren. Ich finde es meist sehr schwer, wenn mir Menschen erklären, wie wichtig doch eine Krankheit für sie gewesen sei, was man daraus alles kluges lernen könne. Nein, Krankheiten sind mist.
Auch beim Tod, dem spirituellen Mutterthema, bin ich nicht mit an Bord. Der Tod gehört zum Leben und ist somit das natürliche Ende. Dies kann schmerzlich oder erlösend sein, aber bietet mir keinen Raum für eine weitere Ebene.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #15
Allerdings kann ich beispielsweise Tod und Krankheit nicht hierein einsortieren. Ich finde es meist sehr schwer, wenn mir Menschen erklären, wie wichtig doch eine Krankheit für sie gewesen sei, was man daraus alles kluges lernen könne. Nein, Krankheiten sind mist.
Auch beim Tod, dem spirituellen Mutterthema, bin ich nicht mit an Bord. Der Tod gehört zum Leben und ist somit das natürliche Ende. Dies kann schmerzlich oder erlösend sein, aber bietet mir keinen Raum für eine weitere Ebene.
Naja, es geht beide Male darum, etwas Belastendes erträglicher zu machen. Bei der Krankheit ist es ein relativ einfacher Trick, für den es keine Spiritualität braucht: "Sieh es von der positiven Seite".
 
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Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #31
Das hier genannte Beispiel mit dem Urknall. Es ist für mich schlicht und einfach nicht nachvollziehbar, dass irgendwann einmal wirklich nichts, nanda niente da war und plötzlich mit einem Knall von Energie (woher kam die, was aht es entzündet und wieso kam sie?) entstand alles.

So wird es wohl höchst wahrscheinlich auch nicht gewesen sein.
Viele Kosmologen rücken inzwischen immer mehr von dieser These des temporär linearen Universums (und somit der These des Urknalls als Anbeginn von allem) ab.

Realistischer ist imA. eher die Idee eines geschlossenen Denkmodells,
...das Universum quasi als "geschlossenen" Kreislauf zu begreifen, der Urknall wäre hier nur ein Teilbereich eines grossen Zyklus.
Hierbei können die "masseverschlingenden" Schwarzen Löcher event. eine weit aus grössere Rolle spielen, wie bisher immer angenommen.

Interessant finde ich in dem Zusammenhang auch die Idee von Mulitversen, in dem einzelne Universen miteinander in Verbindung stehen.
Unser Universum quasi als eine von vielen "aufpoppenden Blasen" in einem übergeordneten uns noch vollkommen unbekannten Medium.

Auch dass könnte das logische Problem des im Moment diskutierten Urknallmodells lösen helfen.
 
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Mártainn
Benutzer163835  (28) Verbringt hier viel Zeit
  • #32
Ich finde, dass es im großen und ganzen zwei verschiedene Arten von Spiritualität gibt.

Einmal gibt es eine Art Lückenfüllerspiritualität, welche ähnlich wie der "God of the Gaps" die Antworten auf noch ungelöste Fragen im Übernatürlichen sucht. Warum gewittert es? Vor zwei Tausend Jahren hatte man keine Anrwort darauf, also war es Gott. Dieses Prinzip kann aber auch ziemlich gefährlich werden, da anstatt Nachforschungen zu betreiben einfach auf hohere Kräfte verwiesen wird.
"Wieso kriegen Leute Krebs?"
"Keine Ahnung, ist Gott."
"Okay."
Mit einer solchen Geisteshaltung hätte man niemals herausgefunden, was es damit auf sich hat und wie man es behandeln kann. Man stellt keine Fragen mehr und macht daher keine Fortschritte. Wenn es so ausgelebt wird, finde ich Spiritualität kontraproduktiv.

Die andere Sparte ist die Auslegung, dass Gott das Universum ist, d.h. eine Personifikation des Universums mit allem drum und dran, einschließlich seiner Mysterien etc. Die Wissenschaft wäre damit die Siche nach neuen Erkenntnissen über die Natur Gottes und die Naturgesetze wären "Charakterzüge" oder "Ausdrücke" Gottes. Somit hätte man z.B. als Ansprechpartner keine höhere Macht die das Universum kontrolliert, sondern das Universum selbst. Viele spirituelle Wissenschaftler folgen diesem Prinzip.

Galileo Galilei soll mal den Bischof Baronius zitiert haben und sagte "Die Bibels lehrt uns den Weg in den Himmel und nicht wie der Himmel [Sternenhimmel -> Universum] funktioniert". Solange man den Spirituelle klar vom Weltlichen trennt sehe ich keine Probleme. In unserer Gesellschaft ist das die dominante Haltung. Napoleon frage Laplace einmal, wieso in seinen wissenschaftlichen Werken nie Gott zur Sprache kommt. Dieser antwortete "Ich habe keinen Bedaef für diese Hypothese" *mic drop*
Das bringt es ganz gut auf den Punkt, finde ich. Um die Welt zu erklären bedarf es keinen Gott.
Meine Haltung zu Gott ist "Weis ich nicht, brauch ich nicht". Da man die Existenz einer göttlichen Entität weder Beweisen noch Widerlegen kann, sehe ich mich als Agnostiker. Für Spiritualität habe ich keinen Bedarf. Ein anthropomorphen Gott, so wie er in der Bibel und co. beschrieben wird, ist jedoch offensichtlich unsinnig.
 
Edelweiss
Benutzer161456  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #33
Meine Haltung zu Gott ist "Weis ich nicht, brauch ich nicht". Da man die Existenz einer göttlichen Entität weder Beweisen noch Widerlegen kann, sehe ich mich als Agnostiker. Für Spiritualität habe ich keinen Bedarf. Ein anthropomorphen Gott, so wie er in der Bibel und co. beschrieben wird, ist jedoch offensichtlich unsinnig.

Damit widersprichst du jedoch deinen Aussage, dass das Universum selber Gott sei. Entweder gilt doch das eine oder das andere, oder?

Ich persönlich bin der Auffassung, dass die Kosmologie "Gott" heute näher auf den Versen ist als die traditionelle Lehre der monotheistischen Religionen.

Vielleicht wissen wir schon bald etwas mehr, das Wissen um unser Universum macht ja gerade durch die vielen digitalen Möglichkeiten atemberaubende Fortschritte.

Bis dahin halte ich es mit Platons Höhlengleichnis.

Das trifft unseren Erkenntnisstand glaub e ich ganz gut.
 
Mártainn
Benutzer163835  (28) Verbringt hier viel Zeit
  • #34
Damit widersprichst du jedoch deinen Aussage, dass das Universum selber Gott sei. Entweder gilt doch das eine oder das andere, oder?

Das Obere war eine Beschreibung eine Sparte der Spiritualität, welche ich zwar interessant finde, der ich aber nicht folge.
Die untere Aussage war auf mich bezogen.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #35
Off-Topic:
Weil mich das gerade gekitzelt hat, aber absolut offtopic ist:
Und wiederum hast du mit keinem Wort erklärt, woher die "Komponenten" kamen oder wie sie aus dem "Nichts" entstanden sind. Du sagst nur "die waren da". Tja, dann kann doch jemand anderes sagen "die waren da, weil das fliegende Spaghettimonster sie da hingestellt hat". Widerspricht sich mit deiner bisherigen Aussage kein bisschen.
Die Antwort auf diese Frage findet sich in der Teilchenphysik. Die Motoren sind im Grunde große Hitze und Druck (durch Gravitation die ihrerseits wieder durch Raumkrümmung entsteht). Ich werde darüber keine Abhandlung hier schreiben, aber in kürze kann man sagen, dass bei Kernfusionsreaktionen Elemente entstehen, die so hochwertig sind, dass sie nur sehr sehr kurz bestehen (Nano bis Millisekundenbereich) und durch ihre große Masse und Energie (Protonen, Neutronen, Elektronen) nicht alleine Bestand haben und zerfallen. Es enstehen aber auch Atome die das können.


Zum Thema:
Weils mich interessiert hat, habe ich mal den Fehler begangen "Spiritualität" nachzuschlagen und habe sofort festgestellt, dass der Threadtitel echt gut ist. Der Begriff ist irgendwie so eine Art Joker-Begriff wo sich jeder selbst überlegen darf, was er darunter versteht. Es gibt scheinbar kein einheitliches Verständnis (mehr) davon. :zwinker:

Mein eigenes Verständnis davon ist eher eine Art Gefühl als alles andere. Ich selbst bin hier im Thread der 6. Ahteist, der den Thread nicht an sich reissen will und ein faible für Teilchenphysik hat.

Ich erlebe Spiritualtität als ein Gefühl, dass ich habe, wenn ich alleine mit meinem Wanderrucksack in den Schottischen Highlands stehe und auf einen See blicke, oder wenn ich auf hohen Klippen am Meer stehe und mir die Wellen ansehe, die sich dort brechen. Am ehesten kann man es als Gefühl der "Einheit" mit Natur und Umgebung umschreiben auch wenn diese Umschreibung irgendwie den Kern der Sache noch nicht ganz trifft.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #36
So wird es wohl höchst wahrscheinlich auch nicht gewesen sein.
Viele Kosmologen rücken inzwischen immer mehr von dieser These des temporär linearen Universums (und somit der These des Urknalls als Anbeginn von allem) ab.

Realistischer ist imA. eher die Idee eines geschlossenen Denkmodells,
...das Universum quasi als "geschlossenen" Kreislauf zu begreifen, der Urknall wäre hier nur ein Teilbereich eines grossen Zyklus.
Hierbei können die "masseverschlingenden" Schwarzen Löcher event. eine weit aus grössere Rolle spielen, wie bisher immer angenommen.

Interessant finde ich in dem Zusammenhang auch die Idee von Mulitversen, in dem einzelne Universen miteinander in Verbindung stehen.
Unser Universum quasi als eine von vielen "aufpoppenden Blasen" in einem übergeordneten uns noch vollkommen unbekannten Medium.

Auch dass könnte das logische Problem des im Moment diskutierten Urknallmodells lösen helfen.
Off-Topic:
Die entscheidende Frage ist hier eigentlich die der "Zeit" an sich. Das mathematische Weltbild, das wir nutzen und das unsere Wahrnehmung sehr gut beschreibt, hat keinen "Zeitpfeil", obwohl unsere Wahrnehmung darauf hinzudeuten scheint, dass es etwas in der Richtung gibt. Entweder das mathematische Bild ist irgendwo grundlegend unvollständig...oder unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit ist es. Ganz interessantes Buch dazu: https://www.amazon.de/gp/product/3570552810/ref=oh_aui_detailpage_o01_s00?ie=UTF8&psc=1

Bevor man darüber nachdenkt, was "vor" dem Urknall war ist das imho die grundlegendere Frage.
 
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #37
Ich erlebe Spiritualtität als ein Gefühl, dass ich habe, wenn ich alleine mit meinem Wanderrucksack in den Schottischen Highlands stehe und auf einen See blicke, oder wenn ich auf hohen Klippen am Meer stehe und mir die Wellen ansehe, die sich dort brechen. Am ehesten kann man es als Gefühl der "Einheit" mit Natur und Umgebung umschreiben auch wenn diese Umschreibung irgendwie den Kern der Sache noch nicht ganz trifft.
Das klingt irgendwie einfach schön. :herz:
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #38
Solche Fragen wie "was war vor dem Urknall" und ähnliche Erklärungslücken in den Naturwissenschaften finde ich vielleicht theoretisch-philosophisch interessant (obwohl mir da letztlich das physikalische Wissen für fehlt, mich eingehend mit zu befassen). Aber für mich persönlich hat das nichts mit Spiritualität zu tun.

Spiritualität ist für mich eher etwas Emotionales. Vielleicht die Suche nach meinem Platz in der Welt. Aber es ist für mich kein Instrument, zu verstehen wie die Welt aufgebaut ist. Ich nehme ja auch keinen Hammer, um eine Schraube reinzudrehen. Auch wenn ich damit womöglich sogar ein halbwegs nutzbares Ergebnis erzielen würde.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #39
Ich glaube, dieser ganze Komplex aus Glaube, Religion, Spiritualität, usw. hatte verschiedene Nutzen:
- Den Menschen eine einfache Erklärung für Dinge zu geben, die sie sich sonst nicht richtig erklären konnten
- Regeln für das gesellschaftliche Zusammenleben, in grauer Vorzeit sicherlich sinnvolle Hygieneregeln, usw. etablieren
- als Macht- und Unterdrückungsinstrument für die Mächtigen
- als Ablenkung für die Untergebenen ("Opium fürs Volk")
- als Mittel zur Bildung von Gruppen, die sich den anderen Menschen gegenüber überlegen fühlen, um diese anderen Menschen anschließend zu unterdrücken und/oder mit mehr oder weniger großem Zwang in die eigene Gruppe hineinzuziehen.

Da die ersten beiden Punkte dank Wissenschaft, technischem Fortschritt und den Errungenschaften von Demokratie und Rechtsstaat obsolet sind und die letzten drei Punkte sowieso noch nie wirklich erstrebenswert und sinnvoll waren, sehe ich nun wirklich nicht, wozu wir so was, wie Glaube, Religion und Spiritualität heute noch brauchen.
Viel lieber wäre es mir, wenn wir endlich den Weg in eine aufgeklärte Gesellschaft finden würden, in der es einfach keinen Platz mehr für Glaube und Religion gibt.

Aber diese Theorie wohl nicht.
Sollte sie nicht falsifizierbar sein, ist sie auch nicht wissenschaftlich, sondern höchstens pseudowissenschaftlich.

Mir ist es jedenfalls deutlich lieber, zu wissen, dass ich viele Dinge nicht weiß (wie z.B. die Antwort auf die Frage, was vor dem Urknall war, bzw. was ihn verursacht hat), anstatt an irgendwelche Märchen von allmächtigen Gottheiten zu glauben. :zwinker:

Allerdings stellt sich vor allem auch die Frage, ob die Frage "Was war vor dem Urknall?" überhaupt sinnvoll ist, wenn man davon ausgeht, dass auch die Zeit, die dieses vorher und nachher definiert, mit dem Urknall entstanden ist.
Ich gehe davon aus, dass diese Frage eher ein Zeugnis der begrenzten, bzw. festgefahrenen Strukturen des menschlichen Verstandes ist, der versucht, alle Dinge in eine zeitliche und deterministische Folge zu bringen und deshalb Fragen, wie "Was war vorher?" und "Was hat das verursacht?" stellt, ohne zu hinterfragen, ob es in diesem Zusammenhang so was, wie ein "vorher" oder eine Ursache überhaupt geben kann.

Letztlich steht die gesamte Wissenschaft am Ende genauso blöd da, wenn es um die Frage geht, warum es etwas gibt und nicht nichts, und deswegen finde ich allzu viel Arroganz gegenüber alternativen Theorien, sofern diese keinen Anspruch auf Richtigkeit erheben, doof. :tongue:
Ich sehe die Wissenschaft überhaupt nicht als Mittel, um die grundlegende Frage nach dem warum zu beantworten.
Die Wissenschaft versucht, Phänomene zu beobachten, die Beobachtungen möglichst exakt zu beschreiben und Modelle zu entwickeln, mit denen sich zukünftige Beobachtungen vorhersagen lassen.
Ein Stück weit kann man mit diesen Modellen natürlich dann auch begründen, warum irgendein Phänomen jetzt gerade so aussieht, wie es eben aussieht und warum basierend auf irgendwelchen Voraussetzungen jetzt dies und nicht das passiert ist. Aber die ganz grundsätzliche Frage nach dem warum kann und wird man so einfach nicht beantworten können.

Warum? Solange jemand nur still für sich glaubt, was ist für dich daran so schlimm? :ratlos:

Was andere Menschen glauben oder nicht, kann durchaus interessant sein, auch diskussionswürdig. Aber ich finde, alles was friedlich und tolerant gelebt wird, ist prinzipiell in Ordnung. Man muss sich nicht einig sein in diesen großen Fragen.
Was wirklich massiv unsympathisch ist, sind Intoleranz und Überheblichkeit.
Natürlich wäre ein friedliches, tolerantes Zusammenleben der verschiedensten Glaubensrichtungen und Religionen schon ein ganz großer gesellschaftlicher Fortschritt... aber gleichzeitig halte ich das für eine ganz große Utopie, da es ja durchaus das Wesen von Glaube und Religion ist, von seinem persönlichen Glauben überzeugt zu sein und diesen somit auch besser zu finden, als andere Formen des Glaubens, woraus dann auch automatisch ein Konfliktpotential entsteht.
 
M
Benutzer22419  Sehr bekannt hier
  • #40
Off-Topic:
Natürlich wäre ein friedliches, tolerantes Zusammenleben der verschiedensten Glaubensrichtungen und Religionen schon ein ganz großer gesellschaftlicher Fortschritt... aber gleichzeitig halte ich das für eine ganz große Utopie, da es ja durchaus das Wesen von Glaube und Religion ist, von seinem persönlichen Glauben überzeugt zu sein und diesen somit auch besser zu finden, als andere Formen des Glaubens, woraus dann auch automatisch ein Konfliktpotential entsteht.
Die Erfahrung der letzten Jahrtausende gibt dir da sicher recht.
Aber darum ging es mir überhaupt nicht. Ich fragte, weshalb der Glaube oder die spirituelle Ausrixhtug einer Person (unter der Voraussetzung, dass dieser friedlich und tolerant gelebt oder auch überhaupt nicht nach außen getragen wird) „massivst unsympathisch“ sei. Für mich ist das ein Widerspruch zu Toleranz und Offenheit - beides Werte, die die harten Atheisten gerne für sich reklamieren :smile:
Von den meisten Menschen in meinem Umfeld weiß ich zB überhaupt nicht, ob und was sie glauben. Spielt einfach im Alltag keine Rolle.
Persönlich würde ich mich tatsächlich als lose spirituell bezeichnen und mich erschreckt ein wenig die Vorstellung, dass dies allein für manche Leute reichen würde, sich ein Urteil anzumaßen. Dabei merkt mir das niemand an. Ich habe ein naturwissenschaftliches Studium, vertraue der Wissenschaft und der Schulmedizin, meine Kinder sind geimpft und bei uns gibt es weder Pendel noch Engelsfigürchen, Heilsteine oder sonstigen Kram. Ich meditiere nicht und tanze nicht zu Trommelwirbeln.
Wen juckt es, was ich denke, wenn ich einen Berg hinaufsteige? Was ist schlimm daran, dass ich nicht restlos vom großen schwarzen Nichts nach dem Tod überzeugt bin? Macht es mich als Person wirklich so unsympathisch, dass ich den menschlichen Verstand für begrenzt und Vieles für zumindest mal nicht gänzlich unmöglich halte, für das wir Wichte aber keine Beweise haben? :ratlos:
Ich denke, hier wird viel zu sehr in Extremen gedacht.
 
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #41
Sollte sie nicht falsifizierbar sein, ist sie auch nicht wissenschaftlich, sondern höchstens pseudowissenschaftlich.
Das stimmt, aber erstaunlich viel Wissenschaft wird da betrieben, wo es wohl immer pseudowissenschaftlich bleiben wird. Was ich persönlich durchaus interessant finde, so ist es nicht, aber wissenschaftlich ist Vieles nicht.


Ich sehe die Wissenschaft überhaupt nicht als Mittel, um die grundlegende Frage nach dem warum zu beantworten.
Die Wissenschaft versucht, Phänomene zu beobachten, die Beobachtungen möglichst exakt zu beschreiben und Modelle zu entwickeln, mit denen sich zukünftige Beobachtungen vorhersagen lassen.
Ein Stück weit kann man mit diesen Modellen natürlich dann auch begründen, warum irgendein Phänomen jetzt gerade so aussieht, wie es eben aussieht und warum basierend auf irgendwelchen Voraussetzungen jetzt dies und nicht das passiert ist. Aber die ganz grundsätzliche Frage nach dem warum kann und wird man so einfach nicht beantworten können.
Das ist mir schon bewusst, nur reicht das vielen Menschen nicht. Menschen wollen wissen, wieso oder zumindest wie. Das versucht auch die Wissenschaft zu klären. Natürlich kann sie kein Wieso im philosophischen Sinn klären, aber auch beim Wie stößt man sehr schnell an seine Grenzen. Mir persönlich genügt das ja eigentlich, und ich glaube, dir auch, aber das ist ja eher die Ausnahme.

Die Wissenschaft wird uns halt keine befriedigenden Antworten liefern können, da sollte man es den Menschen zugestehen, sich eigene Erklärungen zu suchen. (Solange sich die Leute bewusst sind, dass es nur um Glauben geht. Eine Vermischung mit Wissenschaft ist natürlich der Gau, siehe Homöopathie.) Sicher, ein Gott, der aussieht wie ein alter Mann und sich für unsere Sexualität interessiert, ist nun echt unwahrscheinlich, aber es gibt ja viele Facetten von Glauben und manches davon ist auch nicht viel unplausibler als Paralleluniversen. Manche Menschen sind in ihrem Atheismus so arrogant, dass es schon fast wieder fanatisch ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
H
Benutzer98820  Sehr bekannt hier
  • #42
Off-Topic:
Aber darum ging es mir überhaupt nicht. Ich fragte, weshalb der Glaube oder die spirituelle Ausrixhtug einer Person (unter der Voraussetzung, dass dieser friedlich und tolerant gelebt oder auch überhaupt nicht nach außen getragen wird) „massivst unsympathisch“ sei.
Der Text, den du von babane0815 zitiert hast, hat eine Schwäche mit deinem gemein: Ihr werft beide Begriffe in einen Topf. Sind Glaube, Religion und Spiritualität für euch irgendwie Synonyme?
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #43
Ich glaube, hier redet jeder von etwas anderem. Das, was banane0815 banane0815 etwa zu Beginn seines Beitrags als Nutzen von Glaube, Religion, Spiritualität usw. charakterisiert hat, sind für mich eher Merkmale einer organisierten Religion und betreffen damit lediglich einen Teilaspekt.

Ich habe den Eindruck, dass Spiritualität deutlich indivualistischer geworden ist im Laufe der Zeit. Für Bewegungen wie etwa Neopaganismus liegt es vermutlich auf der Hand. Aber auch bei christlichen Menschen bspw. habe ich den Eindruck, dass - obwohl das Grundsetting natürlich viel stärker standardisiert ist - eine größere Flexibilität herrscht. Aussahen wie "jeder findet seinen eigenen Zugang zu Gott (oder eben nicht) habe ich schon oft gehört.

Zumindest gilt das für Deutschland. Und auch die viel religiöseren USA, in denen es mächtige Bastionen des Betonkopftums gibt, haben traditionell eine sehr große Bandbreite christlicher Strömungen, zumindest innerhalb dieser auch eine relativ große Toleranz für individuelle Wahl der Glaubensform.
 
M
Benutzer22419  Sehr bekannt hier
  • #44
Off-Topic:
Off-Topic:
Der Text, den du von babane0815 zitiert hast, hat eine Schwäche mit deinem gemein: Ihr werft beide Begriffe in einen Topf. Sind Glaube, Religion und Spiritualität für euch irgendwie Synonyme?
Nein, für mich ist es das nicht. Religiosität ist eine Art der Spiritualität und Glaube ist eigentlich noch universeller, wird aber oft mit religiösem Glauben gleichgesetzt .Ich bezog mich nur auf einen Post von HarleyQuinn HarleyQuinn weiter oben, in dem sie schreibt, dass sie beides (Religion/Glauben genauso wie Spiritualität) massivst unsympathisch findet, ohne noch weiter zu unterscheiden.
Tiefer wollte ich eigentlich gar nicht in die Debatte einsteigen :smile:
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #45
Off-Topic:

Die Erfahrung der letzten Jahrtausende gibt dir da sicher recht.
Aber darum ging es mir überhaupt nicht. Ich fragte, weshalb der Glaube oder die spirituelle Ausrixhtug einer Person (unter der Voraussetzung, dass dieser friedlich und tolerant gelebt oder auch überhaupt nicht nach außen getragen wird) „massivst unsympathisch“ sei. Für mich ist das ein Widerspruch zu Toleranz und Offenheit - beides Werte, die die harten Atheisten gerne für sich reklamieren :smile:
Von den meisten Menschen in meinem Umfeld weiß ich zB überhaupt nicht, ob und was sie glauben. Spielt einfach im Alltag keine Rolle.
Persönlich würde ich mich tatsächlich als lose spirituell bezeichnen und mich erschreckt ein wenig die Vorstellung, dass dies allein für manche Leute reichen würde, sich ein Urteil anzumaßen. Dabei merkt mir das niemand an. Ich habe ein naturwissenschaftliches Studium, vertraue der Wissenschaft und der Schulmedizin, meine Kinder sind geimpft und bei uns gibt es weder Pendel noch Engelsfigürchen, Heilsteine oder sonstigen Kram. Ich meditiere nicht und tanze nicht zu Trommelwirbeln.
Wen juckt es, was ich denke, wenn ich einen Berg hinaufsteige? Was ist schlimm daran, dass ich nicht restlos vom großen schwarzen Nichts nach dem Tod überzeugt bin? Macht es mich als Person wirklich so unsympathisch, dass ich den menschlichen Verstand für begrenzt und Vieles für zumindest mal nicht gänzlich unmöglich halte, für das wir Wichte aber keine Beweise haben? :ratlos:
Ich denke, hier wird viel zu sehr in Extremen gedacht.
Da hast du absolut recht!
Ich selbst finde gläubige oder spirituell angehauchte Menschen an sich auch nicht automatisch unsympathisch oder so, sondern kann einfach nur nicht wirklich nachvollziehen, wieso jemand gläubig oder spirituell ist.
Und dazu halte ich vor allem Glaube und Religion eben im gesamtgesellschaftlichen Kontext für ziemlich unschön, weshalb es mir lieber wäre, wenn es all das nicht gäbe.

Die Wissenschaft wird uns halt keine befriedigenden Antworten liefern können, da sollte man es den Menschen zugestehen, sich eigene Erklärungen zu suchen. (Solange sich die Leute bewusst sind, dass es nur um Glauben geht. Eine Vermischung mit Wissenschaft ist natürlich der Gau, siehe Homöopathie.) Sicher, ein Gott, der aussieht wie ein alter Mann und sich für unsere Sexualität interessiert, ist nun echt unwahrscheinlich, aber es gibt ja viele Facetten von Glauben und manches davon ist auch nicht viel unplausibler als Paralleluniversen. Manche Menschen sind in ihrem Atheismus so arrogant, dass es schon fast wieder fanatisch ist.
Naja... ich finde die Wissenschaft in Kombination mit dem Bewusstsein über die Endlichkeit der menschlichen Wahrnehmung, des menschlichen Verstandes und des menschlichen Wissens durchaus befriedigend. Und da ist es mir eben auch sympathischer, wenn andere Menschen das ebenfalls befriedigend finden, als wenn sie sich irgendwelche Hirngespinste zusammenbasteln, um sich all das nicht eingestehen zu müssen. :zwinker:

Off-Topic:
Der Text, den du von babane0815 zitiert hast, hat eine Schwäche mit deinem gemein: Ihr werft beide Begriffe in einen Topf. Sind Glaube, Religion und Spiritualität für euch irgendwie Synonyme?
Ich habe niemals behauptet, dass das Synonyme wären. Aber es ist wohl unbestreitbar, dass all diese Dinge durchaus gewisse Ähnlichkeiten, Gemeinsamkeiten und Schnittmengen haben, weshalb mir auch all diese Dinge - obwohl sie eben keine Synonyme sind - doch allesamt eher unsympathisch sind.


Ich glaube, hier redet jeder von etwas anderem. Das, was banane0815 banane0815 etwa zu Beginn seines Beitrags als Nutzen von Glaube, Religion, Spiritualität usw. charakterisiert hat, sind für mich eher Merkmale einer organisierten Religion und betreffen damit lediglich einen Teilaspekt.
Jein. Der erste Punkt trifft meiner Meinung nach wirklich gleichermaßen auf alle Begriffe zu.
Der Rest betrifft vor allem Religionen als Form von institutionalisiertem Glauben, wobei diese ja auch mehr oder weniger automatisch daraus entstehen, dass sich Leute, die an irgendetwas glauben, gerne Gleichgesinnte suchen.
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #46
Jein. Der erste Punkt trifft meiner Meinung nach wirklich gleichermaßen auf alle Begriffe zu.
Der erste Punkt ist sozusagen der "Gott der Lücke", der Dinge erklären soll, die die Naturwissenschaft (noch?) nicht erklären kann. Finde ich auch nicht unbedingt konstituierend. Spiritualität braucht für mich keine Erklärungen.
 
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