Was ist ein Pedoskop?

E
Benutzer119893  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Ich denke mal, die Allermeisten werden sowas nicht mehr kennen:
Ein Pedoskop (googelt mal danach).

Das waren Röntgengeräte in Schuhgeschäften, angeblich um nachzusehen, ob die Schuhe passen.
Anders als bei normalen Röntgengeräten, die früher auch schon gefährlich waren, haben die nicht nur einmal kurz
eine Aufnahme gemacht, sondern ununterbrochen den ganzen Tag gestrahlt !!!!
Das war natürlich ein extrem gefährlicher Werbegag.
Wir Kinder haben uns "stundenlang" drunter gestellt und uns verstrahlt.
Keiner wusste, wie gefährlich diese Dinger waren.

Irgendwann hat man sie klammheimlich aus den Geschäften entfernt, bevor jemand auf die Idee kam, Regressansprüche zu stellen.
Heute gibt es die nur noch in Museen.
 
Lalilia
Benutzer66067  (39) Meistens hier zu finden
  • #2
Ja, das ist halt der Lauf der Welt.

Jemand hat eine Idee, es stellt sich raus, war nicht so clever, es wird verboten.

Generell war man beim Thema Strahlenbelastung unvorsichtig er, oder hat andere Güter/Ziele höher bewertet, zB auch beim Thema Reihenröntgenuntersuchung:
 
Katzenauge123
Benutzer202690  (40) Öfter im Forum
  • #3
Ich bin Chemielaborantin und im Laufe meines Berufslebens gibt es immer wieder Chemikalien, die dann doch anders eingestuft werden - zuvor hatte man sie jahrelang ohne größeren Schutz hantiert.

Gibt es also für viele Dinge im Leben - ein sehr gutes Beispiel ist auch Asbest.

Und so kommen immer wieder Dinge dazu.
Auch in der Trinkwasserverorfnung werden immer wieder neue Parameter und Grenzwerte eingeführt.
PFAS sind ein großes Thema.
 
Zuletzt bearbeitet:
Faraka
Benutzer146476  (46) Meistens hier zu finden
  • #4
Ich bin ganz froh, dass sich mittlerweile grundlegend der Umgang mit potentiellen Gefahren geändert hat. Risikoanalysen etc. sind mittlerweile Teil jeder Produktentwicklung, was früher nicht der Fall war. Da hat man halt einfach mal gemacht...
 
ProximaCentauri
Benutzer32843  (37) Sehr bekannt hier
  • #6
So ist halt der Lauf der Dinge mit der Wissenschaft - man sammelt neue Erkenntnisse, und stellt dann manchmal fest, dass bisheriges Wissen halt inkorrekt war, und passt sich an. Lohnt sich auch, eine gesunde Skepsis gegenüber neuen Dingen walten zu lassen, nur weil etwas neu und irgendwie cool ist, heisst halt nicht, dass es langfristig eine schlaue Sache ist.
Gibt da in der Medizin viele Beispiele dazu.
 
Faraka
Benutzer146476  (46) Meistens hier zu finden
  • #7
So ist halt der Lauf der Dinge mit der Wissenschaft - man sammelt neue Erkenntnisse, und stellt dann manchmal fest, dass bisheriges Wissen halt inkorrekt war, und passt sich an. Lohnt sich auch, eine gesunde Skepsis gegenüber neuen Dingen walten zu lassen, nur weil etwas neu und irgendwie cool ist, heisst halt nicht, dass es langfristig eine schlaue Sache ist.
Gibt da in der Medizin viele Beispiele dazu.
Das ist genau das, was ich mit meinem Beitrag meinte: Mittlerweile ist man auch methodisch deutlich weiter und viel besser darin, Grenzen des Wissens zu berücksichtigen und Risiken zu bewerten. Das ist in meinen Augen einer der großen Fortschritte zu früher.

Allerdings haben Menschen leider die Angewohnheit, bekannt schädliche oder schlechte Dinge dennoch zu tun, weil sie irgendwie "cool" sind. Doomscrolling bei vielen Apps sei als Beispiel dazu genannt.
 
M
Benutzer207398  (17) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #8
Hab das mal im TV gesehen.
Die Idee an sich war ja nicht schlecht. Man konnte sehen wie der Schuh sitzt. Über Strahlung wusste man noch nichts.
 
Buenosaurus
Benutzer186761  (51) Öfter im Forum
  • #9
Wir Kinder haben uns "stundenlang" drunter gestellt und uns verstrahlt.
Keiner wusste, wie gefährlich diese Dinger waren.
"Drunter gestellt?" Ich dachte, der Kunde sollte sich draufstellen, so dass die Füße von unten her durchröntgt werden konnten.

An der Schule hatte ich einen Lehrer, der im Biologieunterricht (also an passender Stelle; das war nicht übergriffig) uns erzählt hat, dass er auf natürlichem Wege keine Kinder zeugen und sich seinen Kinderwunsch nur mühsam durch IVF erfüllen konnte (wodurch er dann doch noch zwei gesunde Töchter bekommen hat). Er hat auch erzählt, wie schwer das damals für seine Frau und ihn war.

Er hat gemutmaßt, dass seine Fruchtbarkeit vielleicht deshalb so massiv eingeschränkt war, weil er als Heranwachsender immer wieder auf einem Pedoskop gestanden ist und die Röntgenstrahlen vielleicht durch seine Füße hindurch bis zu seinem Hodensack gestrahlt haben könnten.

Off-Topic:

Ich wiederhole nochmals: er war ein guter Mann. Wenn ein Lehrer vor der Klasse von seinen Hoden spricht, sollten ja Alarmglocken schrillen (selbst damals, in den späten 1980ern) - aber so war es nicht! Sein persönlicher Erfahrungsbericht hat den Lernstoff wirklich bereichert, und es war sogar irgendwie anrührend, einen Mann über das Thema männlicher Unfruchtbarkeit sprechen zu hören.

Ein berechtigter Kritikpunkt kam nach der Doppelstunde dann aber doch von einem meiner besten Freunde, als wir uns in der Pause darüber unterhalten haben: dass der Mann vielleicht zu viel über die Zeugung seiner Töchter preisgegeben und somit deren Recht auf Privatsphäre verletzt haben könnte.


Edit: bißchen Formatierung, Erwähnung der Ehefrau des Lehrers hinzugefügt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Faraka
Benutzer146476  (46) Meistens hier zu finden
  • #10
Ich wiederhole nochmals: er war ein guter Mann. Wenn ein Lehrer vor der Klasse von seinen Hoden spricht, sollten ja Alarmglocken schrillen (selbst damals, in den späten 1980ern) - aber so war es nicht! Sein persönlicher Erfahrungsbericht hat den Lernstoff wirklich bereichert, und es war sogar irgendwie anrührend, einen Mann über das Thema männlicher Unfruchtbarkeit sprechen zu hören.
Off-Topic:
Würde ich auch so unterschreiben. Heute ist man einfach übersensibel, in meinen Augen so weit, dass es das Klima vergiftet.
 
Buenosaurus
Benutzer186761  (51) Öfter im Forum
  • #11
Off-Topic:
Heute ist man einfach übersensibel, in meinen Augen so weit, dass es das Klima vergiftet.
Off-Topic:

Das ist jetzt eine Perspektive, auf die ich gar nicht hinauswollte, und die hier im Forum sicherlich sehr kontrovers aufgenommen werden wird. Vielleicht ist das Stoff für einen eigenen Thread, wenn es dazu nicht sogar schon einen gibt?

Ich bin eigentlich sehr froh darüber, dass das Auftreten von (gerade dem männlichen) Lehrpersonal heutzutage intensiv beobachtet wird, und ich wollte in meinem Beitrag oben wirklich nur diesen einen Biologielehrer in Schutz nehmen, weil er in dieser einen Doppelstunde doch so vieles richtig gemacht und bei aller persönlichen Information die professionelle Distanz gewahrt hat - und das haben viele seiner grauslichen Kollegen damals nicht getan, nicht gekonnt oder nicht gewollt! Wenn ich nur an unseren Sportlehrer denke, den wir alle nur "Sperma-Dieter" genannt haben (ich weiß nicht, warum, aber Dieter war sein Vorname), dann denke ich, dass man das "Klima" in der Pädagogik gar nicht so durch Überwachung vergiften kann, wie es damals so viele Lehrer durch ihr distanzloses Verhalten getan haben.
 
Buenosaurus
Benutzer186761  (51) Öfter im Forum
  • #12
Generell war man beim Thema Strahlenbelastung unvorsichtiger, oder hat andere Güter/Ziele höher bewertet, zB auch beim Thema Reihenröntgenuntersuchung.
Wenn meine Mutter einmal zwischen ihren Depressionen einerseits und ihren Wahnvorstellungen andererseits irgendwie auftauchen konnte, dann war sie eine fantastisch gute Geschichtenerzählerin. 🩷

Und einmal, bei einem Grillfest mit Nachbarn hat sie uns die Geschichte erzählt, wie sie als dreizehn-, vierzehnjährige junge Frau in Reihe anstehen musste für die RRU, mit vierzig anderen jungen Schulmädchen Frauen, alle mit freiem Oberkörper, und alle vierzig von ihnen haben sich bemüht, die Arme vorm Oberkörper so zu verschränken, dass weder Nippel noch Brust sichtbar werden, während der Röntgenarzt und der Schulleiter die Reihe abgeschritten sind, um zu sehen, ob... es da doch was zu sehen gibt?
 
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