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Was bedeutet für euch Geborgenheit?

Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • #1
Hallo ihr Lieben :rose:
ich habe mich in letzter Zeit viel mit der Frage beschäftigt, was für mich eigentlich Geborgenheit bedeutet.

Ich habe dieses Jahr ein paar Dinge durchmachen müssen, die mir mal wieder den Boden unter den Füßen weggerissen haben und episodenhaft die Depressionen wieder hochkommen lassen haben (die Trennung von meinem Exfreund, mein Pferd/mein Pflegehund/mein Hamster sind gestorben, großer Streit mit meiner besten Freundin, Kontaktabbruch zu einem guten Kumpel/F+) . Ebenso kam das Craving wieder hoch, aber da bleibe ich nun schon seit 3 Jahren standhaft. Vor allem seit ich in meinem Beruf als Sozialarbeiterin arbeite, steht es für mich außer Frage noch einmal aus den „falschen“ Gründen zu trinken. Das könnte ich mit mir niemals vereinbaren, somit gibt mir das ganz viel Kraft. So kommen wir aber auch langsam schon zu meiner Frage. Der Alk war ~ 3 Jahre ein wichtiger Faktor, der mir „Geborgenheit“ vorgetäuscht hat, wenn ich mein Leben nicht mehr ausgehalten habe. Nur für Sekunden natürlich, was darauf jedes Mal folgte (Suizidgedanken, Dissoziation ect) kann man sich denken.. nichts Gutes.

Nun gibt es ein paar Faktoren in meinem Leben, die mir Stabilität geben. Diese Dinge habe ich mir die letzten (5) Jahre aufgebaut. Mein eigenes Leben, in dem meine Familie und meine Vergangenheit keinen Platz mehr haben. Das wäre meine Beziehung, meine Tiere, mein Freundeskreis, meine Wohnung, mein Auto und mein Job. Dieses Leben, welches ich mittlerweile führe, das hätte ich mir früher nie erträumen können. Dass man (zu jemandem) nach Hause kommen kann und sich dort sicher fühlen kann, dass man man selbst sein kann und all die Dinge, Menschen und Tiere um sich herum haben kann, die einem wichtig sind. Eine Wohnung, in der ich mich sicher fühlen kann, Menschen um mich herum, dir mir in der Regel nicht wehtun und ein Job, der mir Spaß macht, in dem ich gut bin und der mich erfüllt. Eine Zukunft auf die ich mich freue – früher undenkbar. Nun ist das Leben aber trotz allem nicht immer rosarot und Schicksalsschläge gehören dazu. Leider komme ich mit diesen nach wie vor gar nicht klar und die Einsamkeit holt mich stärker als normal ein...

Stärker als normal, weil ich mich immer einsam fühle. Schon mein ganzes Leben lang. Ich kann mir nicht vorstellen wie es anders sein kann. Das ist so ein permanentes Gefühl, dass mich durch jeden Tag und viele viele Nächte begleitet und das nur mal kurz verschwindet, wenn ich mein Pferd umarme oder in den Armen einer Person liege, die ich liebe.
Jetzt kann man sich fragen sind Einsamkeit und Geborgenheit Gegensätze? Vermutlich kann man das so nicht sagen, fragt man 100 Leute werden sie auch 100 Antworten geben, was für sie sowohl Einsamkeit als auch Geborgenheit bedeutet.

Bloß glaube ich Geborgenheit „falsch“ zu fühlen (ja ich weiß, jedes Gefühl hat seine Berechtigung). Ich verbinde Geborgenheit ganz stark mit Männern. Tatsächlich habe ich glaube ich noch nie im Zusammensein mit einer Frau Geborgenheit empfunden. Na ja vielleicht ganz im Ansatz bei meiner Oma mütterlicherseits, aber auch das nie „ausreichend“ - begrenzt durch seelische Verletzungen. Eine Umarmung von meinen Eltern hat bei mir noch nie ein Gefühl von Geborgenheit ausgelöst. Bei meiner Mutter war es immer ein Gefühl von „ich beschütze sie/ich bin für sie da“, bei meinem Vater war es immer eine kurze oberflächliche Umarmung, von wegen „ist ja meine Tochter, das macht man halt so“. Noch so eine Verknüpfung bei mir zwischen Geborgenheit und „sich beschützt fühlen“. Hat das noch jemand so?

Zu der Beziehung zu meinen Eltern muss ich vielleicht erklären, dass meine Eltern mich nie beschützt haben, nie für mich da waren. Ich habe 20 Jahre geprägt von extremen psychischen Missbrauch und psychischer Misshandlung durch meine Eltern und meinen Stiefvater durchgemacht. Meine Oma und meine Stiefmutter waren zwar nicht „Täterinnen“, haben aber eben auch nicht wirklich was dagegen getan. Meine Großeltern väterlicherseits waren wenn es drauf an kam auch „auf der Seite“ meines Vaters. Mein Opa mütterlicherseits war toll, der ist aber leider gestorben als ich 5 war. Ich hab damals gesagt, dass ich zu ihm in den Himmel will...

Mein Opa väterlicherseits ist kurz darauf auch gestorben. Er war oft aggressiv. Als ich älter wurde erfuhr ich, dass das wohl so war, weil er alkoholabhängig war. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit meiner Mutter als ich ein Kind war, als ich sie fragte, was das für eine Hautveränderung auf meinem Oberschenkel sei. Sie sagte da hätte mein Opa seine Zigarre ausgedrückt. Als ich sie viel später noch einmal danach fragte stritt sie alles ab. Keine Ahnung vielleicht habe ich mir das auch eingebildet, ich weiß es nicht..

Aber ich werde nie vergessen als mein Vater mir nach dem Tod von meinem Opa an den Kopf knallte, dass ich mal mit in den Urlaub (der kurz zuvor stattfand) hätte fahren sollen, dann hätte ich nochmal eine schöne Zeit mit meinem Opa haben können. Ich war nicht mitgefahren, weil mein 6 jähriges Ich in Stress pur ausartete bei dem Gedanken zwei Wochen mit meinem Vater am Stück verbringen zu müssen. Mein Vater war immer sehr arrogant, immer sehr darauf bedacht, wie er (und sein Kind) nach außen wirkt (ich wohlerzogen, gute Noten ect). Gleichzeitig hat er mir nie das Gefühl gegeben sich für mich und das was mich beschäftigt zu interessieren. Daher habe ich ihm eigentlich nie etwas persönliches erzählt. Wusste er aber doch etwas, hat er das für sich genutzt, um mich damit zu verletzen. Auch vor anderen hat er mich regelmäßig bloßgestellt. Beispielsweise, wenn mir ein Missgeschick passiert ist, hat er alle Leute drumherum darauf hingewiesen und mich ausgelacht und allen klargemacht wie dumm seine Tochter doch sei. Ernst genommen hat er mich auch nie, wenn ich mal angedeutet habe, dass ich wegen irgendetwas verunsichert bin, hat er das ins Lächerliche gezogen, ich solle mich nicht so anstellen, wie kann man vor so etwas Angst haben. Ich war dementsprechend immer extrem auf der Hut bloß nichts „falsches“ zu sagen und habe allgemein sehr wenig geredet. Meist habe ich mich mit einem Buch zurückgezogen, wenn ich bei ihm war.
Als ich 12 war wurde meine Halbschwester geboren. Zu ihr habe ich eine sehr gute Beziehung. Zu meinem Vater habe ich jetzt seit 7 Jahren keinen Kontakt mehr. Um studieren und meinen Traumjob als Sozialarbeiterin machen zu können, musste ich ihn auf Unterhalt verklagen, weil er meinte er hätte genug für mich gezahlt. Meine Mutter hatte kein Geld.

Meine Mutter war schon immer eine sehr unselbstständige, regelmäßig depressive und von ihren Männern abhängige Person. Sie hat mich alleine großgezogen und ständig irgendwelche Kerle angeschleppt. Sie hat immer behauptet, ich würde vorgehen und wenn es mir mit einer ihrer Beziehungen nicht gut ginge, würde sie Schluss machen. Später hat sich gezeigt, dass das eine Lüge war. Auf jeden Fall war ich von Klein auf Beziehungsratgeberin und Seelenmülleimer (Freunde hatte sie nie), habe Dinge in der Wohnung repariert (wenn sie gerade keinen Mann dafür verfügbar hatte), ihr was von meinem gesparten Taschengeld geliehen, wenn sie mal wieder am Ende des Monats kein Geld für uns hatte, weil sie sich lieber eine neue Handtasche gekauft hat und habe ihr eine Ansage gemacht, wenn sie einen Job gekündigt hat, ohne eine neue Stelle zu haben. Man bedenke das ging im frühen Grundschulalter los.

Das Schlimmste für mich war damals die Trennung von einem Mann, mit dem sie tatsächlich 6 Jahre zusammen war. Der Mann war der einzige, der jemals irgendwie ein Papa Gefühl bei mir ausgelöst hat. Ich würde sagen er ist der einzige Mensch der mir jemals ohne sexuellen Kontext (dazu später) Geborgenheit gegeben hat. Diese Zeit war verdammt hart, ich konnte mich weder von ihm noch von meinen „Stiefgeschwistern“ verabschieden. Meine Mutter hat sich getrennt, konnte die Trennung dann aber nicht alleine durchziehen. Ich war damals 11, mir gings scheiße, weil ich die einzige Familie, die ich jemals hatte, verloren hatte und ich rannte täglich abwechselnd zum Telefon, um dem Mann klarzumachen, dass die Trennung endgültig ist (weil meine Mutter nicht drangehen konnte) und ins Bad, auf dessen Boden meine Mutter heulend saß. Dass es mir damals selbst nicht gut ging, wusste ich zu dem Zeitpunkt gar nicht. Ich hatte einfach keine Möglichkeit irgendetwas zu fühlen. Ich schätze kurz danach fingen dann die Depressionen an.

Mit 14 (Mobbing in der Schule, Haustiere gestorben, Reitbeteiligung verloren) hatte ich zum ersten Mal Suizidgedanken.
Als ich 17 war zogen wir mit meinem aktuellen Stiefvater zusammen. Ab dem Zeitpunkt lief ich regelmäßig weg und übernachtete bei Freunden, manchmal auch bei meiner Oma. Ich musste die 12. wiederholen, weil ich meist morgens vor der Schule schon weinte und nicht zur Schule gehen konnte. Nach der Schule bin ich direkt eingeschlafen und konnte nicht lernen oder Hausaufgaben machen, weil ich nachts nie schlafen konnte. Ich war schwer depressiv, hatte konkrete Suizidgedanken und trank fast jeden Tag. Alkohol hatten wir immer im Haus, meine Mutter und mein Stiefvater tranken gerne mal (mein Vater im übrigen auch). Tagsüber war ich meist im Stall (wenn ich die Kraft dazu hatte) oder schloss mich in mein Zimmer ein. Weihnachten 2013 verbrachte ich saufend alleine in meinem Zimmer eingeschlossen.

Ich konnte mich in meinem „Zuhause“ nicht frei bewegen, weil ich Angst vor meinem Stiefvater hatte. Er war genauso unberechenbar wie meine Eltern, nur dabei auch aggressiv. Er ist regelmäßig ausgeflippt und hat mich wegen Kleinigkeiten bedroht (beispielsweise habe ich vergessen das Fenster zuzumachen). Er hat mir täglich zu verstehen gegeben, dass ich dort nicht erwünscht bin. Als er mich (betrunken) geschubst und gedroht hat mich zu schlagen bin ich gegangen und nie wiedergekommen. Ich habe in der Nacht noch die wichtigsten Sachen gepackt. Meine Mutter kam erst noch hinterher. Als ich ihr mitteilte, dass ich nun nach 3 Jahren mit diesem Mann in einem Haus an einem Punkt angekommen war, an dem ich nicht mehr konnte und ich den Kontakt abbrechen würde, wenn sie sich nicht von ihm trennt, hat sie mich damit erpresst, dass sie sich umbringt, wenn ich sie vor die Wahl stelle. Ich bin ihr hinterher gerannt und habe den Kontakt nicht abgebrochen. Als mein Stiefvater arbeiten war habe ich noch den Rest meiner Sachen geholt und bin 250km weit weg zu meinem Freund gezogen. Zu meiner Mutter habe ich seitdem aber nur noch sehr reduzierten Kontakt.

Dies nun so kurz es ging zu meiner Geschichte. Nachdem mein Ex Stiefpapa „weg“ war, hat mir zum ersten Mal Aquarium so richtig Geborgenheit gegeben. Bei meinem ersten Freund habe ich noch den Fehler gemacht, mich vollständig anzupassen und ihm permanent gefallen zu wollen, weil ich das halt so kannte, dass man das bei Männern so machen muss. In der Beziehung war auch kein Vertrauen da. Glücklicherweise ist mir das nur einmal passiert und ich habe direkt daraus gelernt. In dieser Intensität wie bei Aquarium habe ich Geborgenheit sonst auch noch nie empfunden. Ich denke das kommt einfach daher, dass es dafür ein Maß an Vertrauen braucht, dass ich in vielen Jahren Beziehung zu ihm aufbaut habe. Ich vertraue keinem Menschen auf der Welt so sehr wie ihm.

In der Gegenwart von Freuden fühle ich mich natürlich auch wohl und bei guten Freunden kann ich auch so sein, wie ich wirklich bin. Trotzdem empfinde ich da keine Geborgenheit. Die gibt es halt bei mir tatsächlich nur bei Männern.

Jetzt kommt das verstörende dabei. Ich empfinde schon ein gewisses Maß an Geborgenheit, wenn ich merke, der Kerl steht auf mich, der findet mich heiß/nett/geil. Dafür muss ICH ihn nichtmal attraktiv finden. Ich denke das ist auch der Grund dafür, warum ich vielleicht manchmal leider Männern Hoffnungen mache, obwohl ich gar nichts von ihnen will. Aber dieses Gefühl, das will ich nicht „aufgeben“. Wenn ich ebenfalls auf ihn stehe ist das Gefühl von Geborgenheit natürlich noch viel stärker, kommt man sich näher noch stärker und je mehr Vertrauen da ist umso stärker. Aber es hat immer irgendwo was mit „attraktiv finden“ zu tun. Entweder eben beidseitig oder nur von der Seite des Mannes aus. Das ist das was ich meine, dass ich glaube da ist in meinem Kopf eine falsche Verknüpfung.

Klar, dass was meine Eltern mir nie gegeben haben, dass suche ich bei irgendwelchen Kerlen. Und das wird mir natürlich kein Mann der Welt geben können und auch keine 10 Männer. Das was in meiner Kindheit falsch gelaufen ist, das ist einfach vorbei. Das ist mir klar. Aber es NERVT mich einfach so unglaublich. Ich will mich nicht zu Männern „hingezogen“ fühlen, Geborgenheit empfinden, wenn ich eigentlich gar nichts von denen will. Und vor allem bin ich dann fürchte ich auch egoistisch, obwohl ich das sonst nie bin. Ich bin in allen anderen Lebensbereichen immer die letzte an die ich denke (ja ich weiß, auch nicht gut, übe ich aber in der Therapie). Aber wenn ich auf jemanden stehe und er auf mich, dann bin ich so süchtig nach diesem Gefühl, danach was mir das gibt, dass ich mir selbst nicht vertraue wie weit ich da gehen würde.
In dem Moment ist vielleicht nicht alles vergessen, aber es fällt mir extrem schwer daran zu denken, ob ich damit vielleicht gerade meinen Freund (polyamore Beziehung) verletze oder ob der andere Typ eigentlich in einer monogamen Beziehung ist. In dem Moment zählt nur dieses Gefühl und ich hasse mich dafür.

Normal bin ich was diese Persönlichkeitsentwicklung angeht sehr weit gekommen. Mittlerweile finde ich mich in der Regel okay, ab und zu mag ich mich sogar mal und ich glaube mittlerweile an mich und daran, dass es Bereiche gibt in denen ich wirklich gut bin. Das war früher undenkbar, früher habe ich mich gehasst. Früher habe ich mich als krank und anders als alle anderen bezeichnet. Jup ich bin sicher anders als manche andere, aber das hat seine Gründe und das ist auch völlig okay so :smile: Ich bin selbstbewusster geworden und habe sehr viel weniger soziale Ängste. Aber dieser Punkt, dieser Teil Egoismus von mir, der macht mich ziemlich fertig und ich weiß einfach nicht, wie ich daran arbeiten kann.

Also was ist für euch Geborgenheit? Gibt es da bei euch einen Zusammenhang mit Einsamkeit oder einen mit „sich beschützt fühlen“? Und wie kann man in diesem Zusammenhang mit Egoismus umgehen?
Danke fürs Lesen!:rose:
 
G
Benutzer Gast
  • #2
Sun am See Sun am See Respekt :smile: Weiter machen und nach vorne schauen.
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #3
Eine wirklich sehr bewegende Lebensgeschichte und ich kann dir da sehr vieles Nachempfinden.
Geborgenheit ist für mich ein ganz wichtiges Gefühl, da ich es in meinem Leben auch viel zu selten zu spüren bekommen habe oder wenn es mal da war, mir schnell wieder verloren ging/genommen wurde. Immer wenn ich danach gefragt werde, was mir z.B. in einer Beziehung wichtig ist, sage ich als erstes "Geborgenheit". Und Geborgenheit ist für mich immer ganz eng verknüpft mit Zuverlässigkeit und Beständigkeit. Bei Menschen von denen ich weiß, dass ich mich auf sie verlassen kann, bei denen fühle ich mich auch immer ein Stück weit geborgen. Ich habe da zum einen meinen Vater, der für mich durchs Feuer gehen würde, der mir alle Fehler verzeiht und mich nie hängen lassen würde. Außerdem habe ich eine gute Freundin, auch sie gibt mir ein Gefühl von Geborgenheit, da ich weiß ihr kann ich alles erzählen ohne dass sie mich deswegen bewertet oder gar verurteilt. Bei meinem Freund fühle ich mich auch irgendwie geborgen, einfach weil er mich wertschätzt, aber bei ihm ist das Gefühl noch nicht so ausgeprägt, da er sich erst noch "beweisen" muss was die Beständigkeit anbelangt.
Wie ich Geborgenheit empfinde ist wohl mit einem Gefühl von Freiheit zu vergleichen, wenn ich in der Gegenwart von jemanden einfach komplett ich selbst sein kann, nicht nachdenken muss was ich sage oder tue, wenn ich mich auch mal völlig daneben oder verrückt benehmen kann, lachen oder weinen oder mich auskotzen kann, ohne dabei Missachtung oder Scham oder derartiges zu empfinden, dann fühle ich mich auch geborgen.
 
N
Benutzer178204  (22) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #4
Du hast mich mit deiner Frage echt ein bisschen zum nachdenken gebracht.
Erstmal meinen Respekt dafür, wie du es geschafft hast dein Leben in so einen positiven und schönen Weg zu lenken, das schafft nicht jeder und darauf kannst du echt stolz sein.
Für mich hat Geborgenheit sehr viel mit sich beschützt fühlen zu tun, die anderen Aspekte kann ich da gerade nicht so einordnen. Geborgenheut bedeutet für mich sich sicher zu fühlen, sich fallen lassen zu können und einfach man selbst sein können. Um mich bei einer Person geborgen zu fühlen, brauche ich das sichere Gefühl, dass mich die Person niemals absichtlich verletzten würde und mich in jeder Situation auffangen würde. Ich glaube, dass sich Geborgenheit so wie auch Vertrauen mit der Zeit aufbaut und immer stärker wird. Geborgenheit verbinde ich persönlich aber auch mit Körperlicher und emotionaler Nähe.
Bei Personen, die mich aber in der Vergangenheit verletzt, enttäuscht oder so haben, kann und möchte ich glaube ich keine Geborgenheit mehr spüren, da dies für mich ein sehr wichtiges Gut ist.
Es gibt glaube ich erst zwei Menschen in meinem Leben, wo ich wirklich sagen würde, dass ich mich bei denen geborgen gefühlt habe/ mich geborgen fühle. Das ist einmal mein Freund und meine ehemalige beste Freundin, aber dass ist auch ne komplexere Geschichte.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #5
Puh! Ja, erstmal auch Respekt, dass Du das hier so offen, und gleichermaßen gefühlvoll wie reflektiert erzählst! Danke dafür!
Und: solche Geschichten machen mich immer erst einmal nur sprachlos.

Daher möchte ich eigentlich auch gar nichts dazu sagen (ich würde auch keine richtigen Worte finden), sondern nur Deine Frage beantworten, wie das bei mir mit Geborgenheit ist.
Denn bei mir ist es komplett anders. Bei mir ist Geborgenheit im Normalfall verbunden mit Alleinsein und einer örtlichen Gegebenheit. Bis ich mich bei einer Person geborgen fühlen kann, muss sehr sehr viel Zeit vergehen. Und wenn ich so zurück denke, ist es mein bester Freund, es war meine Omi und es war meine Ex-Frau. Sonst niemand.
Ich habe glücklicherweise nicht ansatzweise in Kindheit und Jugend das erleben müssen, was Du erlebt hast. Was Menschen Dir angetan haben. Aber ich hatte schlicht lieblose Eltern. Die nie einen Draht zu mir und meinem Inneren hatten und ich mich ihnen nie öffnen wollte und konnte. Dementsprechend fehlte mir diese Urgeborgenheit, die Kinder oft bei ihren Eltern beschreiben. Seitdem ich 12,13 war, hatte ich nur einen Wunsch: ausziehen. Ich habe sogar mein Taschengeld und Job-Verdienste dafür gespart, die ganzen Jahre, bis ich raus konnte.
Das erste Mal echte Geborgenheit habe ich in meiner ersten Nacht alleine in meinem möblierten Tiefparterre-Minizimmer gespürt. Klein, billig, aber meins. Und niemand, der mir quer kommen konnte.
Das ist irgendwie auch so geblieben die ganzen Jahre. Auch deswegen ist mir eine schöne, wohnliche, gemütliche Wohnung wichtig, weil sie mein - gefühlt - einziger Rückzugsort ist, an dem ich wirklich nur ich sein kann.

Ein "sich beschützt fühlen" habe ich nicht. Ich habe eher Probleme, mich von lieben Menschen beschützen zu lassen. Vielleicht, weil eher ich für andere da war als anders herum. Aber vielleicht ist das auch ein Selbstbild, das falsch ist, keine Ahnung.

Hmm. Über Egoismus habe ich in diesem Zusammenhang noch nicht nachgedacht. Es könnte schon egoistisch rüber kommen, wenn mir meine ich-Zeit wichtiger ist als Zeit mit Partner oder Freund. Aber das hat, glaube ich, bei mir auch nichts mit Geborgenheit oder der Suche danach zu tun.

Ich hoffe, das war einigermaßen verständlich...:ashamed:
 
Might
Benutzer124226  (30) Beiträge füllen Bücher
  • #6
Es tut mir wirklich leid, was dir passiert ist und ich möchte dir meinen vollsten Respekt aussprechen, dass du das hier so öffentlich und sachlich schildern kannst. Dazu gehört eine Menge Mut, Selbstbewusstsein und auch Selbstreflexion. :smile:

Mir fehlen dafür ebenfalls die Worte und es macht mich wirklich sprachlos. :schuettel: Geborgenheit ist meiner Meinung nach ein Gefühl, welches sich durch (Ur)vertrauen entwickelt. Das Vertrauen erlernt man für gewöhnlich in der frühen Kindheit. Du hast vermutlich leider nicht erlebt. Das erste Mal richtiges Vertrauen hattest du daher vermutlich mit einem Mann und assoziierst damit das Gefühl der Geborgenheit mit sexuellen, Gefühl bei Männern. Ist dieses Gefühl der Geborgenheit der Grund für eure polyamore Beziehung? Ich möchte da aber auch gar nicht weiter interpretieren. Das steht mir nicht zu, dazu habe ich keine Fachkenntnisse und das ist auch in meinen Augen ein Fall für eine Therapie. Das waren nur die ersten Gedanken die mir dazu kamen.

Also was ist für euch Geborgenheit?
Geborgenheit habe ich von Grund auf von meinen Eltern erfahren. Es ist für mich definitiv ein Gefühl von Heimat und blindem Vertrauen. Mittlerweile erfahre ich Geborgenheit in meiner langjährigen Beziehung, das hat aber lange gedauert. Es ist für mich kein Gefühl, welches sich schnell einstellt, sondern ist für mich immer mit sehr starkem Vertrauen verknüpft.

Gibt es da bei euch einen Zusammenhang mit Einsamkeit oder einen mit „sich beschützt fühlen“?
Geborgenheit ist für mich immer ein "sich beschützt fühlen". Das hängt unmittelbar zusammen.

Und wie kann man in diesem Zusammenhang mit Egoismus umgehen?
Egoismus bringe ich gar nicht damit in Verbindung. Ich verstehe auch nicht, wie du das genau meinst.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Sun am See Sun am See eine wichtige Frage, die du da stellst. Danke dafür.

Wie du ja weißt, habe ich Ähnliches hinter mir. Nicht dasselbe, klar, aber ich erkenne Vieles wieder. Die Vernachlässigung, die Unzuverlässigkeit und Unberechenbarkeit, die Gefahr sich zu öffnen und "Schwäche" zu zeigen, weil man sonst bloßgestellt und ausgelacht wird. Die viel zu große Verantwortung als Kind. Plus Schläge. Auch kenne ich die beständige Einsamkeit.

Aus dieser Erfahrung heraus und da du so gut für dich selbst sorgst und so stabile Beziehungen in deinem Leben hast, bin ich ziemlich zuversichtlich dass du lernen kannst, Geborgenheit in einem gewissen Maß auch von anderen Menschen als (potentiellen) Beziehungspartnern zuzulassen.

Ich selbst führe mehrere langjährige, teilweise jahrzehntelange Freundschaften. Trotzdem konnte ich diese wertvollen Freundschaften oft nicht richtig sehen, richtig an mich ranlassen und glauben, dass mich da ein paar Menschen ziemlich lieb haben. Seit etwa 2 Jahren arbeite ich bewusst dran, mir vor Augen zu führen, für wen ich so alles dankbar sein kann in meinem Leben. Und ich öffne mich gezielt, wo ich rational weiß, dass ich das kann - aber bisher halt oft zu ängstlich dafür war.
Das hat meine bestehenden Freundschaften unheimlich intensiviert und neuere Freundschaften richtig wachsen lassen. Ich fühle mich mit diesen Freund*innen geborgener als früher.

Trotzdem ist es so, dass Geborgenheit für mich etwas ist, dass erst mit der Zeit kommt. Ich muss jemanden schon eine Weile kennen, bevor ich das Gefühl habe, voll ich selbst sein zu können. Bei mir macht das diese gemeinsame Geschichte irgendwie. Wenn wir gemeinsam ganz viel erlebt haben und die Person mich in unzähligen Situationen erlebt hat und ich sie. Wenn wir quasi schon Insiderwitze haben. Wenn im aktuellen, schönen Moment miteinander noch vorherige, gemeinsame Momente nachschwingen.
Und, anders als Mark11 Mark11 , erlebe ich Geborgenheit ausschließlich mit anderen. Ich kann mir das selbst wohl noch nicht so geben, realisiere ich da. Zufriedenheit schaffe ich mit mir selbst, aber das ist anders für mich. Wobei bestimmte Orte auch eine gewisse Geborgenheit schenken können.

Du bist übrigens nicht allein damit, an Flirts festzuhalten, obwohl du nicht interessiert bist. Das machen doch sehr viele Menschen. Wichtiger, als dich dafür fertig zu machen, finde ich, nach Motiven dafür zu suchen. Zum Beispiel: Menschen mit normalen Eltern hatten von der Aufmerksamkeit, wie es sie in dieser Intensität ansonsten nur noch in der Kennenlernphase gibt, als Kinder viel, viel mehr. Babies bekommen sooo viel Zuwendung und Nähe.
Vielleicht musst du Schritt für Schritt lernen, diese Aufmerksamkeit in dir und in Freundschaften zu finden? Ist jetzt nur eine Überlegung, gibt sicher noch mehr Möglichkeiten.
Ich wünsche dir da jedenfalls alles Gute dabei :knuddel:
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #8
Ich hätte gar nicht gedacht, dass so viele diesen mega langen Text überhaupt lesen :seenoevil: Erst einmal danke euch! Ich werde nach und nach darauf eingehen.
 
Walnuss
Benutzer173995  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #9
Sun am See Sun am See erst einmal vielen Dank für den Einblick in deine emotionale Welt und die Erfahrung die du gemacht hast und leider mit zu machen gezwungen warst. Respekt an deine Entwicklung :smile:.
Ich möchte es Mark11 Mark11 aber gleich tun und deine Frage beantworten, weil es mir so geht wie Ihm.

Geborgenheit ist für mich vieles und wenige zu gleich. Heißt ich brauche nicht viel um mich geborgen zu fühlen.
Geborgenheit habe ich bspw. wenn ich mit meiner Partnerin einfach nur zusammen auf der Couch oder in ihrem Arm liege. Einfach dieses Gefühl zu haben da ist jemand für einen da, egal ob ich grade gute oder schlecht Laune habe.

Geborgenheit ist für mich zum Beispiel aber auch einfach bei den Kaninchen im Stall zu sitzen, zu sehen und zu spüren, wie sie neugierig an einem herumklettern oder sich einfach in der Nähe hinlegen. Dieser Moment, wenn die Welt in Ordnung ist.

Geborgenheit ist aber für mich auch, wenn ich mit der Mannschaft in der Kabine stehe kurz bevor es los geht oder auch wenn auf dem Feld gekämpft wird. Dieses Gefühl der Gemeinschaft.

Geborgenheit bedeutet für mich aber auch durch den Wald zu joggen und die Tiere zu hören und ein Gefühl der Harmonie zu genießen :smile:.

Geborgenheit ist für mich ein Gefühl der Sicherheit, Entspannung aber auch des Wissens, da ist jemand dem du nicht egal bist bzw der grade nur da ist weil er seinen Nutzen aus deiner Anwesenheit hat.
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #10
Du beeindruckst mich immer wieder und ich kann an der Stelle gerade nicht mehr sagen als das - Danke dass du das mit uns teilst - in mir regt das ganz viele Gefühle und das erlebe ich als sehr wertvoll :herz:
 
R
Benutzer167777  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #11
Ein bisschen Egoismus braucht jeder Mensch. Sonst ginge er kaputt. :knuddel:

Ich habe gar keine Verträge mit Gefühlen wie Einsamkeit oder Geborgenheit. Am ehesten würde ich wohl sagen, dass mein bester Freund mir "Geborgenheit" geschenkt hat. Also eine Art Gefühl, dass wirklich "alles" vollkommen gleichgültig was, völlig in Ordnung geht und immer okay ist. Das finde ich bis heute sehr stark - bin selbst aber eben nicht so. Es gibt (viele) Dinge, die für mich persönlich gar nicht in Ordnung gehen. Egal, ob Freundschaft, Partnerschaft, Elternschaft.

Ich habe mich im Leben noch nicht "einsam" gefühlt. Aber auch nicht dezidiert "Geborgen". Bislang gab es für mich immer irgendwo "zwei Seiten der Medaille". Im Nachhinein betrachtet würde ich aber wohl sagen können, dass ich mich in Gegenwart meines besten Freundes "geborgen" gefühlt habe.

Von meinem Partner erwarte ich "Zuverlässigkeit". Was sicherlich in Teilen mit "Geborgenheit" einhergeht. Trotzdem kann ich das für mich gar nicht so genau beziffern.

Du hast bislang einen ganz tollen Weg hingelegt und kannst stolz auf Dich sein :rose:

Vielleicht kannst Du versuchen, diese Gefühle der Einsamkeit oder den Mangel an Geborgenheit genauer zu analysieren, um festzustellen, dass es sich faktisch vielleicht ganz anders gestaltet?
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #12
Sun am See Sun am See Respekt :smile: Weiter machen und nach vorne schauen.
Danke dir das mache ich!

Immer wenn ich danach gefragt werde, was mir z.B. in einer Beziehung wichtig ist, sage ich als erstes "Geborgenheit"
Das kann ich auch so für mich übernehmen.
Und Geborgenheit ist für mich immer ganz eng verknüpft mit Zuverlässigkeit und Beständigkeit. Bei Menschen von denen ich weiß, dass ich mich auf sie verlassen kann, bei denen fühle ich mich auch immer ein Stück weit geborgen
Das finde ich interessant, das habe ich irgendwie nicht so. Diese Zuverlässigkeit und Beständigkeit erzeugt bei mir Vertrauen (beispielsweise so sein zu können wie ich bin) und eine gewisse Stabilität, dass ich die Person nicht so schnell verlieren werde. Das habe ich auch in guten Freundschaften. Geborgenheit empfinde ich dadurch trotzdem nicht. "Nur" Vertrautheit und ein "sich wohlfühlen". Geborgenheit ist für mich irgendwie noch anders und scheinbar noch wichtiger.

Wobei mir natürlich ein Flirt nicht wichtiger als eine gute Freundin ist. Die Geborgenheit bei einem Flirt ist auch eine gänzlich andere als in Anwesenheit meines Freundes (letztere logischerweise viel viel tiefer).
Wie ich Geborgenheit empfinde ist wohl mit einem Gefühl von Freiheit zu vergleichen, wenn ich in der Gegenwart von jemanden einfach komplett ich selbst sein kann, nicht nachdenken muss was ich sage oder tue, wenn ich mich auch mal völlig daneben oder verrückt benehmen kann, lachen oder weinen oder mich auskotzen kann, ohne dabei Missachtung oder Scham oder derartiges zu empfinden, dann fühle ich mich auch geborgen.
Danke dir für den Einblick. So kann ich auch nur bei ganz ganz wenigen Menschen sein. Aber da gibt es glücklicherweise ein paar (jahrelange) Freunde bei denen das der Fall ist :whoot:

Erstmal meinen Respekt dafür, wie du es geschafft hast dein Leben in so einen positiven und schönen Weg zu lenken, das schafft nicht jeder und darauf kannst du echt stolz sein.
Vielen Dank, das ist lieb von dir! :smile: Auch dieses "auf mich stolz sein" habe ich erst im vergangenen Jahr angegangen zu lernen. Da gab es so einen Schlüsselmoment für mich, auf einmal konnte ich dieses Gefühl erahnen. Vorher kannte ich das nicht.

Ich glaube, dass sich Geborgenheit so wie auch Vertrauen mit der Zeit aufbaut und immer stärker wird.
Das stimmt, das ist bei mir auch so.
Geborgenheit verbinde ich persönlich aber auch mit Körperlicher und emotionaler Nähe.
Dann bin ich ja nicht alleine damit. Was mir gerade dazu einfällt wo du es schreibst: Dass ich in Freundschaften niiiie Geborgenheit empfinde stimmt so auch nicht. Wenn mich eine gute Freundin umarmt empfinde ich in dem Moment auch kurz Geborgenheit.
Der Unterschied zur Beziehung ist bei mir vielleicht, dass sich mein Partner nur in der Nähe befinden muss und ich schon Geborgenheit empfinde. Da spielt aber auch wieder dieses beschützt fühlen mit rein. Je mehr ich darauf vertraue, dass er da ist, wenn ich ihn brauche und dass er mich nicht allein lässt, wenn irgendetwas ist, desto mehr fühle ich mich in seiner Nähe geborgen. Desto mehr habe ich das Gefühl egal was kommt, mir kann nichts passieren.
Das habe ich mit Freunden aber gar nicht. Auch wenn die natürlich auch da sind, wenn es mir nicht gut geht. Aber das "reicht" irgendwie nicht.

Puh! Ja, erstmal auch Respekt, dass Du das hier so offen, und gleichermaßen gefühlvoll wie reflektiert erzählst! Danke dafür!
Und: solche Geschichten
Vielen Dank! :smile: Das war tatsächlich gar nicht so ganz einfach, weil mich ja doch einige Leute hier (persönlich) kennen und der Text schon sehr persönlich ist:seenoevil: Aber irgendwie hat mich das jetzt schon so lange beschäftigt, dass ich mal mehrere Meinungen hören wollte. In der Therapie habe ich das auch schon mal besprochen.

Bei mir ist Geborgenheit im Normalfall verbunden mit Alleinsein und einer örtlichen Gegebenheit.
Spannend, dass das so unterschiedlich sein kann! :smile:
Aber ich hatte schlicht lieblose Eltern. Die nie einen Draht zu mir und meinem Inneren hatten und ich mich ihnen nie öffnen wollte und konnte.
Das tut mir leid :frown: Dann ist auch das total nachvollziehbar was du beschreibst.

Das erste Mal echte Geborgenheit habe ich in meiner ersten Nacht alleine in meinem möblierten Tiefparterre-Minizimmer gespürt
Auch das kann ich nachvollziehen. So ein bisschen hatte ich das, als ich mein erstes Auto bekam. Einfach die Freiheit zu haben vor allem davon fahren zu können, wenn einem alles zu viel wird. Ich wollte sogar mal in meinem kleinen Clio pennen, weil ich nicht mehr nach Hause wollte. Eine Freundin hat mich dann aber doch überredet zu ihr zu kommen :seenoevil:
Auch das mit der Wohnung hatte ich später. Zuerst bin ich noch in Aquariums Kinderzimmer bei seinen Eltern eingezogen. Als wir 2018 dann in unsere erste eigene Wohnung zogen hatte ich das erste Mal das Gefühl ein richtiges Zuhause zu haben :love: Leider stellte sich nach ein paar Monaten heraus, dass ich mich dort doch gar nicht so sicher fühlen konnte, aber das ist eine andere lange Geschichte.
Unsere jetzige Wohnung ist perfekt :herz: Und nur für uns. Endlich ein Ort bei dem ich die Tür zumachen kann und durchatmen kann. Hier kann mir nichts mehr passieren. Und wir haben es uns hier richtig richtig schön gemacht :smile:

Auch deswegen ist mir eine schöne, wohnliche, gemütliche Wohnung wichtig, weil sie mein - gefühlt - einziger Rückzugsort ist, an dem ich wirklich nur ich sein kann
Das sehe ich also genauso!

Es könnte schon egoistisch rüber kommen, wenn mir meine ich-Zeit wichtiger ist als Zeit mit Partner oder Freund
Nee das finde ich eigentlich nicht egoistisch. Da hat einfach jeder ein unterschiedlich stark ausgeprägtes Bedürfnis nach.
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Es tut mir wirklich leid, was dir passiert ist und ich möchte dir meinen vollsten Respekt aussprechen, dass du das hier so öffentlich und sachlich schildern kannst. Dazu gehört eine Menge Mut, Selbstbewusstsein und auch Selbstreflexion. :smile:
Vielen Dank dir! :smile:

Geborgenheit ist meiner Meinung nach ein Gefühl, welches sich durch (Ur)vertrauen entwickelt. Das Vertrauen erlernt man für gewöhnlich in der frühen Kindheit. Du hast vermutlich leider nicht erlebt.
Ja das denke ich auch. Urvertrauen (in die Welt) habe ich defintiv nicht. Ich bin bei neuen Leuten immer erst einmal auf der Hut. Auch Freunden habe ich viele Dinge erst nach Jahren (oder nie) erzählt. Ich glaube Urvertrauen habe ich das erste Mal mit ca. 16/17 ergegoogelt (da habe ich versucht herauszufinden was mit mir los ist..) und dachte mir so "ach kacke nö das haste nicht" :grin:

Das erste Mal richtiges Vertrauen hattest du daher vermutlich mit einem Mann und assoziierst damit das Gefühl der Geborgenheit mit sexuellen, Gefühl bei Männern.
Das habe ich auch so schon mal überlegt. Gut möglich, dass das dabei eine große Rolle spielt.

Ist dieses Gefühl der Geborgenheit der Grund für eure polyamore Beziehung? Ich möchte da aber auch gar nicht weiter interpretieren. Das steht mir nicht zu, dazu habe ich keine Fachkenntnisse und das ist auch in meinen Augen ein Fall für eine Therapie. Das waren nur die ersten Gedanken die mir dazu kamen.
Auch darüber habe ich mir bereits sehr sehr viele Gedanken gemacht. Vor allem als ich einmal fast Aquarium und einmal tatsächlich Anfang des Jahres meinen Exfreund verloren habe, weil sie sich keine polyamore Beziehung (mehr) vorstellen konnten. Ich weiß nicht wie oft ich mir die Frage gestellt habe, ob ich ihm die Beziehung hätte bieten können, die er sich gewünscht hätte, wenn ich weniger "kaputt" wäre (meine Worte!). Ich weiß es nicht. Vielleicht ja, vielleicht nein. Vielleicht hätte ich mich auch gar nicht in ihn verliebt, wenn ich diese Geschichte nicht hätte. Keine Ahnung, ich habe irgendwann für mich beschlossen, dass es mir egal ist wo das herkommt, solange ich mit dieser Lebensweise glücklich bin.

Ich war Ende 2013 bis Frühsommer 2015 in Therapie, Anfang 2019 in der Klinik und seitdem wieder in ambulanter Therapie. Und ich bin froh, dass ich eine tolle Therapeutin gefunden habe, der ich vertrauen kann. Und ich bin froh, dass sie nicht versucht zu Tode zu analysieren in wen ich mich warum verliebe. Das spielt für mich auch nicht DIE Rolle.
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Geborgenheit ist für mich immer ein "sich beschützt fühlen". Das hängt unmittelbar zusammen.
Ja das ist bei mir auch so. Nur hat es bei mir nicht immer etwas mit Vertrauen zu tun. Einen neuen Flirt vertraue ich ja nicht gleich.

Egoismus bringe ich gar nicht damit in Verbindung. Ich verstehe auch nicht, wie du das genau meinst.
Mit Egoismus meinte ich den Teil, dass ich zu wenig Rücksicht auf meine Mitmenschen nehme, wenn ich Geborgebheit empfinde. Wenn ich mich bei jemandem geborgen fühle, aber nicht auf ihn stehe und ihm dadurch aber Hoffnungen mache. Oder ich stehe auf jemanden und er auf mich und weil ich mich geborgen fühle ignoriere ich (eine Weile), dass er vielleicht eine Freundin hat die das absolut nicht gut fände oder dass mein Freund gegen Aktion/Typ XY etwas hätte.
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Wie du ja weißt, habe ich Ähnliches hinter mir. Nicht dasselbe, klar, aber ich erkenne Vieles wieder. Die Vernachlässigung, die Unzuverlässigkeit und Unberechenbarkeit, die Gefahr sich zu öffnen und "Schwäche" zu zeigen, weil man sonst bloßgestellt und ausgelacht wird. Die viel zu große Verantwortung als Kind. Plus Schläge. Auch kenne ich die beständige Einsamkeit.
:knuddel:

Aus dieser Erfahrung heraus und da du so gut für dich selbst sorgst und so stabile Beziehungen in deinem Leben hast, bin ich ziemlich zuversichtlich dass du lernen kannst, Geborgenheit in einem gewissen Maß auch von anderen Menschen als (potentiellen) Beziehungspartnern zuzulassen.
Ich frage mich auch manchmal wie ich das eigentlich geschafft habe. Aber ich hatte irgendwie das Glück (meistens) tolle Freunde zu haben und wenn es mal nicht die richtigen Freunde waren, habe ich es (jaa manchmal erst nach Jahren aber zumindest habe ich es) erkannt und einen Schlussstrich gezogen. Auch, dass ich direkt nach der ersten Beziehung gelernt habe, dass es doof ist sich emotional so abhängig zu machen und ausgeglichene Beziehungen viel entspannter sind, finde ich ziemlich cool :smile: Nicht so wie meine Mutter..
Das ist aber optimistisch. Das wäre natürlich wünschenswert.

Seit etwa 2 Jahren arbeite ich bewusst dran, mir vor Augen zu führen, für wen ich so alles dankbar sein kann in meinem Leben. Und ich öffne mich gezielt, wo ich rational weiß, dass ich das kann - aber bisher halt oft zu ängstlich dafür war.
Darf ich fragen WIE genau du daran arbeitest?

Du bist übrigens nicht allein damit, an Flirts festzuhalten, obwohl du nicht interessiert bist. Das machen doch sehr viele Menschen
Das ist wohl wahr :seenoevil:

Zum Beispiel: Menschen mit normalen Eltern hatten von der Aufmerksamkeit, wie es sie in dieser Intensität ansonsten nur noch in der Kennenlernphase gibt, als Kinder viel, viel mehr. Babies bekommen sooo viel Zuwendung und Nähe.
Sehe guter Ansatz, danke dir dafür. Dass das mit Aufmerksamkeit zu tun hat war mir klar, aber so bewusst habe ich mir das noch nie gemacht.
Im Endeffekt weiß ich halt, dass mich sehr viele Männer attraktiv finden und da fühlt man sich natürlich geil :link: Aber gleichzeitig reduziere ich mich selbst da sehr auf meinen Körper und das was ich so erstmal von mir zeige und denke immer direkt "wenn der wüsste wie kaputt ich bin, dann würde er mich nicht mehr so toll finden." Ich denke daher ist bisher auch immer nur was daraus geworden, wenn ich nicht auf eine Beziehung/F+/whatever aus war und ich mehr ehrlich von mir gezeigt habe..

Vielleicht musst du Schritt für Schritt lernen, diese Aufmerksamkeit in dir und in Freundschaften zu finden? Ist jetzt nur eine Überlegung, gibt sicher noch mehr Möglichkeiten.
Möglich. Schickst du mir das 10 Schritte Rezept :tongue:
Nein, danke dir erst einmal!
[doublepost=1590445541][/doublepost]
erst einmal vielen Dank für den Einblick in deine emotionale Welt und die Erfahrung die du gemacht hast und leider mit zu machen gezwungen warst. Respekt an deine Entwicklung :smile:.
Vielen Dank! :smile:

Geborgenheit ist für mich zum Beispiel aber auch einfach bei den Kaninchen im Stall zu sitzen, zu sehen und zu spüren, wie sie neugierig an einem herumklettern oder sich einfach in der Nähe hinlegen. Dieser Moment, wenn die Welt in Ordnung ist.
Süß :smile: Bei meinen Kleintieren ist das für mich eher was entspanntes, auch glückliches wenn mir die Meeris aus der Hand fressen oder der Hamster auf mir rumklettert. Richtig Geborgenheit empfinde ich da aber nicht. Allerdings empfinde ich die, wenn ich mein Pferd oder einen besonderen Lieblingshund umarme :love: Das ist definitiv Geborgenheit. Wenn auch eine andere als die Menschliche. Vor ein paar Tagen habe ich mein Pony auch noch wieder mit all meinen Sorgen zugequatscht. Er wirkte freundlich interessiert :grin:

Geborgenheit bedeutet für mich aber auch durch den Wald zu joggen und die Tiere zu hören und ein Gefühl der Harmonie zu genießen :smile:.

Geborgenheit ist für mich ein Gefühl der Sicherheit, Entspannung aber auch des Wissens, da ist jemand dem du nicht egal bist bzw der grade nur da ist weil er seinen Nutzen aus deiner Anwesenheit hat.
Auch dir vielen Dank für den Einblick! In der Natur fühle ich mich wohl, kann ein bisschen zur Ruhe kommen. Vor allem zwischen meinen Terminen mit den Familien auf der Arbeit tut mir eine Pause in der Natur (und eine Runde PME) total gut. Das baue ich bewusst ein. Geborgenheit gibt mir das aber nicht.
Am ehesten kommt es ohne menschlichen oder tierischen Einfluss noch an Geborgenheit heran, in meinem Bett zu liegen, eingekuschelt in eine Decke, mit Wärmekissen am Körper und einer leckeren Tasse Tee in der Hand.
[doublepost=1590445874][/doublepost]
Ein bisschen Egoismus braucht jeder Mensch. Sonst ginge er kaputt. :knuddel:
Das kann wohl sein, ich hätte ihn nur gerne an einer Stelle, an der er weder meine, noch eine andere Beziehung gefährdet:seenoevil:
In anderen Bereichen könnte ich sicherlich ein wenig Egoismus gebrauchen, bis ich da an mich denke bin ich schon zusammengeklappt :upsidedown:

Am ehesten würde ich wohl sagen, dass mein bester Freund mir "Geborgenheit" geschenkt hat. Also eine Art Gefühl, dass wirklich "alles" vollkommen gleichgültig was, völlig in Ordnung geht und immer okay ist. Das finde ich bis heute sehr stark - bin selbst aber eben nicht so
Das heißt du hast es so empfunden, dass er dir Geborgenheit gegeben hat, aber du konntest/wolltest das nicht zurückgeben?

Du hast bislang einen ganz tollen Weg hingelegt und kannst stolz auf Dich sein
Vielen Dank! :smile:

Vielleicht kannst Du versuchen, diese Gefühle der Einsamkeit oder den Mangel an Geborgenheit genauer zu analysieren, um festzustellen, dass es sich faktisch vielleicht ganz anders gestaltet?
Was meinst du mit ganz anders gestaltet?
[doublepost=1590445908][/doublepost]
Du beeindruckst mich immer wieder und ich kann an der Stelle gerade nicht mehr sagen als das - Danke dass du das mit uns teilst - in mir regt das ganz viele Gefühle und das erlebe ich als sehr wertvoll :herz:
Echt, wieso denn das? :ashamed::seenoevil:
Vielen Dank!
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Wow! Angesichts deiner extrem beeindruckenden Geschichte traue ich mich kaum, hier etwas zu schreiben.
Beim Lesen musste ich teilweise mit den Tränen kämpfen. - Und das passiert mir wirklich nur sehr selten. Was du alles schon mitmachen musstest, was du dir auf dieser Basis aufgebaut hast und wie reflektiert du damit umgehst, verdient wirklich meinen allergrößten Respekt! :anbeten:

Und ich würde dich gerade gerne in den Arm nehmen. :knuddel: - Einfach so. Aber selbst wenn ich es könnte, wäre ich wohl nicht wirklich der richtige Mensch, um deinen Horizont in Sachen Geborgenheit zu erweitern, weil ich ein Mann bin und dich auch durchaus als nicht ganz unattraktiv wahrnehme... :ashamed: (Auch wenn diese Wahrnehmung bei meinem Wusch, dich in den Arm zu nehmen, echt keine Rolle spielt.)


Aber ich wage es, trotz meiner viel harmloseren Lebensgeschichte auch etwas über meine persönlichen Situation in Sachen Einsamkeit und Geborgenheit zu schreiben, da mich dieses Thema sowieso beschäftigt und mich dein Thread nochmal zum Nachdenken aregt.
Auch für mich ist Einsamkeit ein fast dauerhaftes Gefühl. Manchmal belastet es mich ganz akut. Oft ist es nur so als dumpfes Gefühl im Hintergrund präsent (mal mehr, mal weniger) und nur ganz selten wird es auch mal für eine gewisse Zeit von schönen Situationen komplett verdrängt.

Familiäre Probleme kenne ich glücklicherweise so gut wie überhaupt nicht. Meine Eltern sind super und ich verstehe mich sehr gut mit ihnen. Aber trotzdem sind sie nicht unbedingt die Menschen, bei denen ich ein total kuscheliges Gefühl von Geborgenheit habe. Und auch der Rest der Familie ist großteils total in Ordnung.
Aber Geborgenheit habe ich wohl vor Allem bei meinem Opa verspürt, wenn ich mit ihm auf den Sofa saß und mit ihm einfach über alles reden konnte. Es war schön, ihn 20 Jahre lang als den besten Opa überhaupt zu haben. Aber es hätten gerne auch noch mehr, als 20 Jahre sein dürfen.

In der Schule war ich immer ein Außenseiter, wurde lange Zeit gehänselt, oder vielleicht sogar gemobbt und konnte mich nur mit einigen anderen Außenseitern anfreunden, die - genau wie ich - nie so richtig dazugehört haben. (Was diese tollen Menschen nicht abwerten soll.) Erst in der Oberstufe wurde es besser. Da war ich dann zumindest ein akzeptierter und respektierter Außenseiter.
An der Uni war es schon besser. Da wurde ich nie ausgegrenzt, oder nicht akzeptiert, sondern habe mich immer gut mit meinen Kommilitonen verstanden. Aber ich habe zu weit entfernt gewohnt, um beim Studentenleben so richtig dabei zu sein.

Mein erster Sportverein hat mich durch die Schulzeit gerettet. Da war ich vielleicht nicht immer mittendrin, aber habe schon dazu gehört und wurde immer akzeptiert und respektiert. Aber auch da gab es nicht dieses große Gefühl von Geborgenheit, sondern es war eher eine nette, angenehme Zweckgemeinschaft, in der es mehr um den Sport an sich, als um eine enge Gemeinschaft ging.
Einen Einblick in eine richtig schöne, herzliche Gemeinschaft, in der man sich geborgen fühlen kann und wo alle bedingungslos füreinander da sind, habe ich dann durch einen befreundeten, über 500km entfernten Sportverein bekommen. Bis heute habe ich keine andere Gemeinschaft erlebt, in der ich quasi von Anfang an das Gefühl hatte, ich selbst sein zu können, niemandem etwas beweisen zu müssen und genaus so gemocht und akzeptiert zu werden, wei ich bin. - Und das, obwohl ich nicht mal richtig dazugehört habe, sondern nur so was, wie Freund und Gast oder Gastgeber war.
(Die Vereinsgründerin, die einen ganz großen Anteil an all dieser tollen Gemeinschaft hatte, ist vor einer Weile viel zu früh gestorben. Das kann ich immer noch nicht richtig fassen. :cry:)

Mein Wechsel in meinen zweiten Sportverein war ein absoluter Glückgriff. Das ist schon viel mehr eine tolle Gemeinschaft, als nur eine sportliche Zweckgemeinschaft. Leider musste ich den Sport nach einiger Zeit aufgeben und bin jetzt nur noch gelegentlich im Verein dabei. Trotzdem gehöre ich dazu und fühle mich dort pudelwohl... aber auch das ist noch nicht dieses richtig kuschelige Gefühl von Geborgenheit.

Und auch mit meinen Freunden fühle ich mich zwar total wohl, aber nicht richtig geborgen. Da fehlt irgendwie normalerweise dieses warme, kuschelige Gefühl.
Nur als eine gute Freundin für mich da war, als mein Opa gestorben ist und meinte, ich könne mich wirklich jederzeit bei ihr melden, fühlte ich mich schon irgendwie geborgen.
Und bei der Partnersuche war ich auch noch nicht erfolgreich, weshalb ich auch noch nie eine Partnerin hatte, bei der ich mich vielleicht hätte geborgen fühlen können.


Letztendlich habe ich Geborgenheit also nur in homöopathischen Dosen erlebt, während ich schon viel häufiger Ausgrenzung, oder die Rolle als Außenseiter erlebt habe, oder zumindest irgendwie nicht so richtig dazu gehört habe.
Es kann auch gut sein, dass ich an manchen dieser Dinge nicht ganz unschuldig bin, weil es mir oft schwer fällt, mich zu öffnen, Schwäche zu zeigen und Hilfe und Zuspruch anzunehmen. Vermutlich gibt es einige Menschen, bei denen ich das problemlos tun könnte, ohne befürchten zu müssen, dass das irgendwelche negative Konsequenzen hat. Es gibt sogar einige Leute, die ganz toll reagiert haben, wenn ich das mal getan habe. Und trotzdem schaffe ich das nur ganz selten.
Dafür bin ich gerne für andere Menschen da und helfe ihnen. - Einfach so, weil ich es kann, ohne mir davon irgendwas zu versprechen, oder eine Gegenleistung zu erwarten.



So richtig schlau werde ich aus der ganzen Sache auch nicht. Ich habe kein tolles Fazit oder so. Ich weiß nur, dass ich dieses Gefühl der Einsamkeit und fehlenden Geborgenheit selbst ziemlich gut kenne. :ratlos:

Der Definition von Geborgenheit von Art_emis Art_emis kann ich mich durchaus anschließen:
Ich selbst sein können, das tun können, was ich will, genau so gemocht und geschätzt werden, wie ich bin und gleichzeitig bedingungslos füreinander da sein. Das macht Geborgenheit für mich aus.

Alleine kann ich mich nicht geborgen fühlen. Das geht nur mit einem anderen Menschen, oder in einer Gruppe.
 
H
Benutzer67523  Sehr bekannt hier
  • #14
Ich denke auch, dass ich Geborgenheit nicht in einem Mass kenne, wie es in Westeuropa als etwa die Norm angesehen wird. (Ich finde es immer wichtig, sich solche Sachen in Relation anzusehen: Verglichen mit einem 14jaehrigen unbegleiteten Boots-Fluechtling habe ich natuerlich sehr viel Geborgenheit erleben duerfen.)
Die Gruende sind klar ganz anders als bei Dir - Alkohol hat bei uns ueberhaupt keine Rolle gespielt, es gab ueberhaupt keinen Alkohol im Haus, niemand hat je getrunken. Dafuer hatten meine Eltern ein extremes Leistungsdenken und sehr, sehr hohe Ansprueche, und wenn man denen nicht entsprach, sorgten sie sehr aktiv dafuer, dass es einem nicht gut geht. Wir durften zum Beispiel auch keine Mitschueler besuchen, das haette uns von den Bestnoten als Ziel nur abgelenkt.
Das hatte einige Aspekte von Psychoterror, noch staerker bei meiner Schwester, da sie partout nicht studieren gehen wollte.

Seinen Hintergrund (egal, ob Deiner, meiner oder einen anderen) kriegt man nur sehr schwierig aus sich raus - auch ueber Jahrzehnte, doch Distanz und der Versuch, sich selbst zu finden und so zu leben, wie man es moechte, koennen helfen. Ich bin sicher etwas entspannter geworden als frueher, aber alle meine Stresswerte sind nach wie vor sehr hoch. Und ein Kind im "hang loose" Stil zu erziehen, wuerde ich wirklich nicht schaffen.

Wenn ich etwas erreicht habe, fuehle ich mich schon zufrieden, bis sehr zufrieden oder auch stolz. Aber ich merke immer wieder, dass ich viel tue, um irgendwie auch akzeptiert zu werden - ich denke sogar, viel von meiner Kraft, um einfach noch einen Schritt weiterzugehen, noch etwas laenger durchzubeissen, kommt auch daher. Das ist zwar auch positiv, aber nicht nur.

Aber eben - geborgen fuehle ich mich nicht. Ich fuehle mich eher immer etwas unruhig, mache selten wirklich Pausen, da ich irgendwie finde, das macht man nicht, und ab und zu habe ich dann einen "Einbruch", wo's nicht mehr geht. Dann kommen ein paar total energielose Tage, und dann geht's wieder weiter.

Manchmal wuenschte ich schon, dass es etwas anders waere, doch dann denke ich mir auch, dass gar nicht alles schlecht ist, und ich mit einem anderen Hintergrund vielleicht auch nicht besser dastehen wuerde.

Ist ein schwieriges Thema.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Vielen Dank, das ist lieb von dir! :smile: Auch dieses "auf mich stolz sein" habe ich erst im vergangenen Jahr angegangen zu lernen. Da gab es so einen Schlüsselmoment für mich, auf einmal konnte ich dieses Gefühl erahnen. Vorher kannte ich das nicht.
Glaube mir: Du kannst total stolz auf dich sein. Was du alles in deinem Leben schon erlebt und überlebt hast, ohne komplett daran zu zerbrechen, und aus welchen Dingen du dich schon rausgekämpft hast, ist eine unglaubliche Leistung, zu der sicherlich nur ganz wenige Menschen fähig sind.


Ich habe in meinem Leben schon einige Menschen kennengelernt, die in jungen Jahren einige richtig unschöne Dinge erlebt haben (nicht unbedingt in einem Umfang, wie du, aber trotzdem ziemlich heftige Dinge) und die nicht daran zerbrochen sind, sondern die sich durch- und rausgekämpft haben.
Diese Menschen habe ich häufig als ziemlich reife, reflektierte, starke, aber auch sensible Persönlichkeiten kennengelernt, die mich im positiven Sinne beeindruckt haben. - Und du bist da keine Ausnahme (soweit ich mir dieses Urteil nur aufgrund meines Eindrucks aus dem Forum erlauben kann).
 
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ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #23
Ich frage mich auch manchmal wie ich das eigentlich geschafft habe.
Den Gedanken kenne ich. Genau wie du hab ich dann erkannt, dass es ein paar schützende Beziehungen und außerdem noch allgemein schützende Faktoren gab (zB dass wir nicht arm waren). Und stolz auf dich selbst sein darfst du natürlich auch :sulux:
Darf ich fragen WIE genau du daran arbeitest?
Hm. Im Prinzip versuche ich erstmal wahrzunehmen, wofür ich dankbar sein kann. Zum Beispiel, dass bestimmte Freund*innen mich regelmäßig so lang nerven, bis ich endlich was mit ihnen unternehme :grin: (in normalen Zeiten). Das ist einerseits ein guter Schutz gegen meine stets latente Depression und Antriebslosigkeit, andererseits ja auch verdammt süß.
Dann, wenn ich solche Dinge, für die ich dankbar sein kann, sehe, sage ich mir quasi selbst: "Guck mal wie schön, da hat dich jemand so gern, dass er dich nervt bis ihr euch seht." und lasse das auf mich wirken. Ich lasse es zu, das schöne Gefühl dabei zu spüren und zwinge mich ein wenig, diese freundschaftliche Liebe zu akzeptieren. Zwingen deshalb, weil es ja nicht so gut zu meinem niedrigen Selbstwertgefühl passt (das kennst du ja sicher). Ich führe mir das also vor Augen und halte es aus.
Und dann kommuniziere ich auch, dass ich dafür dankbar bin. "Danke, dass du mich zu dir eingeladen hast" "Dieser Abend war echt schön, das war eine gute Idee von dir" "Ich freu mich, dich zu sehen/hören" "Schön, dass du dich so viel bei mir meldest" "Lass uns das nächste Woche (wieder) machen!" etc. pp. Natürlich schlage ich auch selbst Dinge vor :zwinker:
So funktioniert das ganz gut für mich.

Was ich außerdem mache, ist möglichst ehrlich zu sein, was mich gerade beschäftigt und wie es mir geht. Als ich meinen Liebeskummer mit all meinen Freund*innen durchgeheult habe, hat uns das näher zusammengebracht.
Dass ich ständig Fotos von meinem Essen oder lustigen Gegebenheiten versende, bringt ferne Freund*innen näher an meinen Alltag. Wenn ich schlechte Laune habe und total fertig bin, sage ich nicht unbedingt dass ich getriggert wurde, aber eben dass ich schlechte Laune habe und platt bin. Gerne auch weshalb, also ich nenne den Grund (Konflikt auf der Arbeit, schlecht geschlafen). Menschen ohne meinen und deinen Hintergrund kennen die meisten Dinge genauso. Das hilft total gegen dieses Gefühl, dass niemand mich versteht, weil die meisten Menschen (glücklicherweise) eben nicht so eine miese Kindheit hatten.
Klar sind unsere (inneren) Reaktionen darauf heftiger, aber es beeinflusst jeden, wenn es Konflikte gibt oder die Nacht schlecht ist. Außerdem tut es mir gut, das rauszulassen.
Und meine Erfahrung ist, dass sich die allerallermeisten Menschen freuen, wenn man offen Dinge mit ihnen teilt - die Schönen wie die Nervigen.

Diese Freude über meine Offenheit ist dann wiederum gern mal was, wofür ich bewusst Dankbarkeit zulasse :zwinker:

Ich denke daher ist bisher auch immer nur was daraus geworden, wenn ich nicht auf eine Beziehung/F+/whatever aus war und ich mehr ehrlich von mir gezeigt habe..
Das ist doch schonmal eine total schöne und wertvolle Erkenntnis :smile:
Schickst du mir das 10 Schritte Rezep
Höhö, genau :grin:
Ich hoffe, mein langer Text inspiriert dich zu deinen eigenen 10 Schritten :tongue: :bussi:
 
Zuletzt bearbeitet:
R
Benutzer167777  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #29
Ich meine damit einerseits, dass Du Deinen "gefühlten Egoismus" (den als von Dir "negativ empfundenen") hinterfragen solltest.

Ich hatte oft das Gefühl "zu viel Egoismus" zu haben, was mir äußerst unangenehm war. Mein bester Freund hat das aber niemals so empfunden. Im Gegenteil. Er hat noch versucht, das zu unterstützen, weil er der Meinung war, ich sei "zu lieb für diese Welt".

Und in Teilen hatte er auch recht damit. Ich weiß heute ganz sicher, dass ich ein emphatischer, loyaler, liebevoller, verlässlicher Mensch bin. Durch (Ex)+Freunde, (Ex)+Arbeitgeber und alte wie neue Bekanntschaften. Ich habe so meine Macken (wie jeder andere auch). Und ein gewisser Anteil an gesundem Egoismus gehört zu einem gesunden und glücklichen Menschen dazu.

(Hoppla, ich dachte, ich hätte schon geantwortet, bin aber wohl beim Tippen gestern eingeschlafen :ashamed:)

Bei Gefühlen von Einsamkeit und Geborgenheit würde ich versuchen, dass tatsächlich etwas zu "rationalisieren" wenn das irgendwie unglücklich "verknüpft" ist.
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #30
Ich bin gerade am Stöbern in alten Fotos und dachte gerade das passt total zum Thema. DAS ist für mich Geborgenheit: Der allertollste Mann und das allertollste Pony an meiner Seite :herz::herz::herz:

01102106(0).jpg
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Beim Lesen musste ich teilweise mit den Tränen kämpfen. - Und das passiert mir wirklich nur sehr selten. Was du alles schon mitmachen musstest, was du dir auf dieser Basis aufgebaut hast und wie reflektiert du damit umgehst, verdient wirklich meinen allergrößten Respekt! :anbeten:
Oh wow, hätte ich nicht gedacht, dass das so berührend sein kann :seenoevil:
(Ich hab das aber auch die meiste Zeit abgespalten und kann da sehr nüchtern von erzählen als würde ich die Geschichte einer anderen Person erzählen ^^)

Und ich würde dich gerade gerne in den Arm nehmen. :knuddel: - Einfach so
Oh wie lieb, vielen Dank!:rose:

weil ich ein Mann bin und dich auch durchaus als nicht ganz unattraktiv wahrnehme... :ashamed: (Auch wenn diese Wahrnehmung bei meinem Wusch, dich in den Arm zu nehmen, echt keine Rolle spielt.)
Haha alles gut, danke :grin:

Manchmal belastet es mich ganz akut. Oft ist es nur so als dumpfes Gefühl im Hintergrund präsent (mal mehr, mal weniger) und nur ganz selten wird es auch mal für eine gewisse Zeit von schönen Situationen komplett verdrängt.
Das beschreibt so ziemlich exakt das wie ich so durchs Leben gehe. Diese Situationen gibt es bei mir glaube ich gar nicht soo selten, aber sie dauern dann ich sag mal Minuten an und die Einsamkeit halt den Rest des Tages. So ungefähr.

Aber Geborgenheit habe ich wohl vor Allem bei meinem Opa verspürt, wenn ich mit ihm auf den Sofa saß und mit ihm einfach über alles reden konnte
Wie schön :whoot: Das kann ich mir vorstellen. Ich durfte so eine Erfahrung zumindest mit meinem "Ex Stiefpapa" machen. Da gab es in meiner Kindheit ein paar Jahre lang an den Wochenenden die wir gemeinsam mit der Familie verbracht haben ganz viele lustige, alberne, kuschelige, unterstützende, geborgene Momente. Das war toll. Ich bin froh diese Erfahrung gemacht haben zu dürfen. Meine Mutter war in dieser Zeit auch stabiler. Vielleicht wäre ich ohne diese Zeit auch noch anders geworden als ich heute bin. Ich vermisse ihn oft...

In der Schule war ich immer ein Außenseiter
Ich auch. In der Grundschule war ich noch beliebt. 5. und 6. Klasse Gym waren ok, ab der 7. wurde ich immer schlimmer gemobbt. In der 10. habe ich entschieden die Schule zu wechseln und habe mir ein Berufbildendes Gym in der Nähe gesucht (meine Mutter war da wie zu erwarten keine wirkliche Hilfe). Die Schulzeit war okay. War so eine Mischung aus nicht wahrgenommen werden und akzeptiert werden. Ein paar Freunde hatte ich aber immer. War auf jeden Fall sehr viel besser als vorher.
Im Studium ging es mir auch ähnlich wie dir. Ich habe viele Kontakte geknüpft, aber die meisten haben sich nicht intensiviert, weil ich zu weit weg gewohnt habe (90km eine Strecke). Das habe ich aber nie als schlimm empfunden, weil ich immer anderweitig genügend gute Freunde hatte. Eine Freundin aus dem Studium ist mir geblieben :smile:

Dafür bin ich gerne für andere Menschen da und helfe ihnen. - Einfach so, weil ich es kann, ohne mir davon irgendwas zu versprechen, oder eine Gegenleistung zu erwarten
Ja das kann ich auch. Mittlerweile bin ich Sozialarbeiterin, das kann ich halt :cool::grin:

Dafuer hatten meine Eltern ein extremes Leistungsdenken und sehr, sehr hohe Ansprueche, und wenn man denen nicht entsprach, sorgten sie sehr aktiv dafuer, dass es einem nicht gut geht. Wir durften zum Beispiel auch keine Mitschueler besuchen, das haette uns von den Bestnoten als Ziel nur abgelenkt.
Das hatte einige Aspekte von Psychoterror, noch staerker bei meiner Schwester, da sie partout nicht studieren gehen wollte.
Auch heftig. Kann ich mir vorstellen, dass das nicht einfach war... Da lastet ja viel Druck auf einem. Auch logisch, dass man dann perfektionistisch wird und überhöhte Ansprüche an sich selbst hat.
Das habe ich aber auch. Ich denke mal weil ich immer das Gefühl hatte, nicht gut genug für meinen Vater zu sein. Dabei habe ich immer versucht Leistung zu zeigen, alles richtig zu machen, das richtige zu sagen, die perfekte Tochter zu sein. Aber das war halt gar nicht möglich. Leider habe ich das erst mit 18 erkannt, als ich komplett depressiv am Boden lag und mich nicht mehr in der Lage dazu gefühlt habe, mich dem Kontakt mit ihm auszusetzen.

Ich fuehle mich eher immer etwas unruhig, mache selten wirklich Pausen, da ich irgendwie finde, das macht man nicht, und ab und zu habe ich dann einen "Einbruch", wo's nicht mehr geht.
Oh ja das zieht sich auch durch mein Leben. Immer 200%. Gerenne von A nach B, kein zur Ruhe kommen, keine Achtsamkeit bis der Zusammenbruch kommt. Dass ich so nicht weiter machen kann, habe ich erst letztes Jahr in der Klinik gemerkt. Da MUSSTE ich zur Ruhe kommen. Und nachdem dadurch erst ganz viel Schmerz hoch kam, tat es mir danach aber total gut mal auf MICH zu achten. Seitdem bemühe ich mich das im Alltag regelmäßig einzubauen und überlege mir da laufend gemeinsam mit meiner Therapeutin verschiedene Techniken :smile:
Tue ich das eine Zeitlang nicht und übertreibe wieder total mit meinem Pensium, steigern sich wieder die Schlafstörungen, depressiven Phasen, Flashbacks und Zwangsgedanken.
Also besser PME Einträge im Kalender, Post Its mit den Worten "Besser als gut geht nicht" und ähnlichem am Kühlschrank usw.
[doublepost=1590527319][/doublepost]
Glaube mir: Du kannst total stolz auf dich sein. Was du alles in deinem Leben schon erlebt und überlebt hast, ohne komplett daran zu zerbrechen, und aus welchen Dingen du dich schon rausgekämpft hast, ist eine unglaubliche Leistung, zu der sicherlich nur ganz wenige Menschen fähig sind
Ich geb mir Mühe :upsidedown: Ist halt echt nicht so leicht, weil man immer so viele Sätze im Kopf hat, die sagen, dass man selbst Schuld an dem ganzen ist. Dass ich das Problem bin/war. Klar weiß ich das heute besser. Aber stolz zu sein das sozusagen überlebt zu haben, das ist nicht so leicht. Aber wie gesagt ich lerne es :smile:
Vielen Dank!
[doublepost=1590528131][/doublepost]
sondern mit "sich zu Hause fühlen, sich gehen lassen, so sein wie man will, akzeptiert werden."
Ja das auch.
Mit Tieren habe ich das auch, aber halt noch anders. Wie du schon sagst, Tiere nehmen einen halt wie man ist :herz:

Bei mir ist es oft so, das winzig kleine Verletzungen, die für "normale" Menschen kein Problem darstellen, mich in ein ganz tiefes Loch voller Zweifel und Selbstvorwürfe reißen.
Auch das kenne ich. Kleinigkeiten über die man sich wochenlang den Kopf zerbricht, Vertrauen das total schnell bröckelt. Dinge, die vielleicht gar nicht gesagt aber von mir so interpretiert wurden, die mich total verletzen und in der Beziehung zu der Person verunsichern.
Zumindest übe ich mich darin sowas dann auch anzusprechen. Kann die andere Person ja meist nicht riechen :seenoevil: Vor allem nicht warum man für diese so extrem reagiert.
Immer klappt das aber nicht. Oder mir ist lange gar nicht bewusst warum ich jetzt so reagiert habe oder dass das extrem war.

Geborgen fühl ich mich eigentlich bei jedem Menschen den ich kenne und entsprechend gern habe. Ich suche Nähe und fühle mich dort angenommen und geborgen.
Vorausgesetzt ich mag die Menschen und kenne sie.
Spannend. Das klingt irgendwie idyllisch, wie in so nem Kitsch Roman :seenoevil: Nicht falsch verstehen das war nur Spaß :grin: Kann ich mir nur gar nicht vorstellen :seenoevil: Nimmst du diese Geborgenheit denn bewusst war? Oder ist das einfach so normal für dich, dass du das meistens gar nicht wahrnimmst?

Erst recht nicht bei fremden Männern. Da bewirkt die beschriebene Aufmerksamkeit eher Rückzug und Flucht. Ich mag weiche Menschen, die nicht Vollgas geradeaus fahren,damit kann ich nicht umgehen.
Das finde ich auch super interessant. Das ist bei mir irgendwie ganz anders. Wenn ich einen Mann toll finde, dann werfe ich irgendwie alle Ängste über Bord und er kriegt direkt einen totalen Vertrauensvorschuss. Ganz anders bei weiblichen Bekannten/Freundinnen, da zeige und erzähle ich vieles von mir teilweise erst nach Jahren. Keine Ahnung wie das kommt. Bei meinem ersten Freund war das ja auch noch anders. Der wusste praktisch nichts von meiner Familie und meinen Problemen. Im übrigen auch nicht von meinen polyamoren Gefühlen :seenoevil:
Im Nachhinein tut es mir ein bisschen Leid, so wie ich mich verstellt habe konnte das nichts werden. Aber ich konnte halt absolut nicht vertrauen...
[doublepost=1590528592][/doublepost]
Ach Sun am See Sun am See , ich bin nicht gut in sowas, aber fühl dich einfach mal von Herzen gedrückt. :herz::knuddel:
Wie lieb von dir! :smile: Danke :rose:

Bei allem Negativen, von dem hier erzählt wird: was für ein schöner, ehrlicher, rücksichtsvoller Thread!
Das finde ich auch! :smile:

Daher habe ich letzte Nacht noch lange darüber nachdenken müssen
Oha jetzt bereite ich Leuten schon schlaflose Nächte :tongue:

Aber es geht also auch für mich, dass alleine ein Mensch mir absolute Geborgenheit geben kann. Bisher ist es aber nur einem "gelungen".

Sorry, dass ich nochmal so lange von mir erzählt habe! :ashamed:
Was eine schöne Geschichte :love: Das berührt mich richtig.. Ich wünsche dir, dass du irgendwann so etwas noch einmal erleben darfst!
[doublepost=1590529279][/doublepost]
Eine sehr bewegende Geschichte
Danke :seenoevil: Deine aber auch... absolut nachvollziehbar deine darauf resultierenden Ängste...

Meine Mutter kann sich nicht erinnern und meinte: nein so waren wir nicht - dann wären wir ja Rabeneltern gewesen. Sie meint es nicht böse..vermutlich verdrängt/vergessen
Solche Aussagen kenne ich auch zu gut (Mutter, Stiefmutter, Oma) und finde ich tatsächlich fast NOCH verletzender als alles was mir passiert ist. Eindeutig Selbstschutz von ihnen. Aber diese Leugnung, dieses "Das hast du dir nur eingebildet" "Vielleicht bist du da einfach zu sensibel für" "Er wollte dir doch nie etwas Böses" "Gut, dass du SO eine Kindheit nicht hattest" "Wir haben doch immer alles für dich getan" "Seit deinem Auszug ist zwischen uns wieder alles gut"
Solche Sätze sind mitunter das härteste überhaupt. Du bist falsch. Mit deiner Wahrnehmung stimmt etwas nicht. Nein nein nein!
Na ja ich vermeide solche Themen. Ändern werde ich meine Familie so oder so nicht mehr. Ich habe wie gesagt auch kaum Kontakt und das tut mir auch sehr gut.

Geborgenheit fand ich bei meinen Großeltern und im Malen und Träumen und ich wollte oft so gern in der heilen Trickfilmwelt leben. Da waren Drama, aber auch Liebe.
Spannend. Diese "Filmwelt" habe ich seit meiner Kindheit. In jeder ruhigen Minute (beim Autofahren beispielsweise, wenn man auf jemanden wartet oder abends im Bett) spielen sich da ganz viele Filme ab. Ganz viel Drama, ganz viele "selbstverletzende" Storys, die ich zwanghaft in meinem Kopf immer und immer wiederhole. Teilweise fühlt sich das so echt an, dass ich schon wegen etwas geheult habe, was sich nur in meinem Kopf abgespielt hat. Aber diese Geschichten waren auch schon immer meine Flucht vor der Realität. In manchen Geschichten bin ich an einem idyllischen Ort, Sonnenschein und alle Menschen und Tiere die ich gerne habe sind bei mir..
[doublepost=1590529450][/doublepost]
Ich habe Angst vor Kontrollverlust..das ist wohl meine größte Baustelle^^
Bei was zum Beispiel (wenn die Frage ob ist)?
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Vor einigen Wochen hatten wir im engsten Freundeskreis einen schweren "Schicksalsschlag", der seines Gleichen sucht. Da ist ein Loch in unserem Leben und unseren Seelen, dass sich wohl nie wieder ganz schließen lässt.
Das tut mir sehr leid :frown:

Wenn ich irgendetwas "Gutes" aus dem "Vorfall" ziehen kann, dann dass ich eben dieses feste, krisensichere Netzwerk habe. Da sind Menschen, die fangen mich, wenn ich stürze.
Das ist toll! Ich habe diese Menschen auch. Ich habe auch bei einigen jahrelangen Freunden bereits mehrfach die Erfahrung gemacht, dass sie für mich da sind, wenn es mir schlecht geht. Das zuzulassen (oder überhaupt zu erzählen) fällt mir aber schwer. Ich habe halt irgendwie gelernt alles mit mir selbst auszumachen.
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
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  • #40
Geborgenheit ist naemlich genau das, wonach ich mein ganzes Leben lang immer gesucht hatte
Ich hoffe ich trete dir damit nicht zu nahe, aber bei dir hätte ich das nie gedacht. Du wirkst auf Fotos immer so zufrieden, so tiefenentspannt und "in dir ruhend" :smile:

aber "Geborgenheit", fuer mich, bedeutet, dass ich als gesamter Mensch, mit all seinen realen Beduerfnissen irgendwo dazupasse und als zugehörig empfunden werde
Auch das kann ich nachvollziehen. Ich glaube aber das Gefühl ist mir völlig fremd. Einzelne Personen ja, aber dass ich das Gefühl habe 100%ig zu irgendeiner (größeren) Gruppe/Gemeinschaft/Umfeld dazu zu gehören, hatte ich glaube ich noch nie. Ich habe mich halt schon immer irgendwie "anders" gefühlt..

Und das fand ich mittlerweile, in Schweden. Die Ecksteine meiner Geborgenheit sind ganz einfach, in Schweden etabliert zu sein. Ich glaube, auf dieser Basis kann ich mit allem, was da kommen mag, klarkommen.
Das klingt super schön :whoot: Wie lange lebt ihr jetzt nochmal in Schweden?

Aber ich glaube, die Wahrheit ist die, dass ich daran zweifle, ob es eine gute Idee ist, die eigene Geborgenheit in die Hände eines anderen Menschen zu legen.
Auch das kann ich gut verstehen. Ich versuche diese eigentlich in die Hände mehrere Menschen zu legen, weil ich auch immer Angst habe mich zu sehr auf eine einzige Person zu verlassen.
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Als erstes möchte ich mich allen anderen anschließen: Respekt, wie du dich mit deiner Geschichte schlägst! Du hast da wirklich schwere Brocken mitgegeben bekommen, und du arbeitest immer weiter daran, sie aus dem Weg zu räumen. Das ist echt super und bewundernswert! :smile::rose:
Wow danke :seenoevil::ashamed:

habe das Glück, aus einem absolut tollen Umfeld zu kommen, was mir bis heute viel Kraft gibt, mit den Dingen des Lebens umzugehen, die natürlich trotzdem passieren und dazu gehören
Ja das ist mein Problem. Ich verkrafte diese Dinge nicht gut.

Ich habe den Eindruck, dass du es in deiner Vergangenheit Leuten (Familie, Schulkameraden...) nie recht machen konntest und irgendwelche Erwartungen ihrerseits nicht erfüllt hast (so falsch deren Erwartungen auch waren!). Also dass die Nachricht an dich oft war: du bist nicht genug, du bist nicht was ich will.
Ja das stimmt.
Für meinen Vater nicht gut genug, nicht die Tochter die er wollte.
Für meine Mutter nicht gut genug. Ich konnte ihr nie helfen.
Für meinen Stiefvater nicht gut genug. Nicht erwünscht im Haus.
Für meine Klassenkameraden nicht gut genug. Zu schüchtern, zu langweilig, zu unsicher.

Beim Flirten gibt es hingegen nicht viele Erwartungen, eben weil man die andere Person erst kennenlernen will; oder Erwartungen, die du erfüllen kannst (hübsche junge Frau, wahrscheinlich freundlich, nett zum Plaudern etc.).
In die Richtung habe ich ja auch schon gedacht, aber du bringt es echt gut auf den Punkt. Da wird mir gerade vieles bewusster. Damit könntest du Recht haben.

Vielleicht nimmt diese Situation Druck von dir, den du sonst innerlich immer spürst aufgrund deiner Lebenserfahrung. Und diese "Schwerelosigkeit" und Entspannung in dem Moment, die sich unkompliziert und unbewusst einstellen, ohne dass du lange eine Beziehung zu der Person aufbauen musst - die verbindest du dann mit Geborgenheit.
Das kann tatsächlich sein. Aber das ist doch dann "falsch". Warum kann ich das so schwer von "echter" Geborgenheit unterscheiden?

wenn man das Gefühl hat, niemand sonst versteht, was man erlebt hat, kann man sich einsam fühlen, wie als wäre da eine Wand zwischen dir und der anderen Person. Hast du Austausch mit Personen, die eine ähnliche Familiengeschichte haben? Ich könnte mir vorstellen, dass das hilft - dass da andere Menschen sind, die genau verstehen, was du meinst, ohne dass du viel sagen musst.
Und ich glaube nicht, dass diese Leute dein vorrangiges Umfeld sein müssen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass die (erlebte, nicht rationale) Erkenntnis, dass deine Geschichte zwar (hoffentlich) nicht die Norm, aber (leider) auch kein Einzelfall ist, diese unsichtbare Wand zwischen den anderen "Betroffenen" verringert, und sich das dann auf andere Beziehungen überträgt.
Ja das mit der Distanz stimmt auf jeden Fall. Daher erzähle ich vielen (nicht allen) Freunden auch nie alles, weil ich denke es "passt" nicht in unsere Freundschaft. Ich hab eher eine Freundin für Beziehungsthemen, eine auch für Themen außerhalb von Beziehungen, eine für Stallthemen, eine eher für Alltägliches, mit einer rede ich auch über mein psychisches Zeug mit einer anderen eher nicht. Klar das vermischt sich auch, man redet ja nicht immer über das selbe. Aber je nachdem wie ich mich in welchem Bereich verstanden fühle (oder auch nicht) rede ich da mehr oder weniger drüber. Witzigerweise hatte ich das "Problem" mit Männern (mit denen ich dann später auch was angefangen habe) noch nie.
Ja ich hatte mal eine Freundin, die ähnliches erlebt hat wie ich. Wir hatten auch engen Kontakt und konnten über alles reden. Klar hat man sich da mehr verstanden gefühlt. Besagte "Freundin" hat sich aber irgendwann einfach nicht mehr gemeldet...
In der Klinik letztes Jahr hatte ich auch ein Grüppchen mit denen ich viel zu tun hatte. Ab und zu haben wir auch jetzt noch Kontakt. Aber da denke ich mir auch immer nicht zu viel, sonst zieht man sich gegenseitig runter.

Wenn ich mit mir im Reinen bin, fühle ich mich mal alleine und vermisse meine Lieben - aber es ist nicht dieses tiefe Gefühl von Einsamkeit, denn "ich habe ja mich". (Wie gesagt, ich spreche vom Fall, dass man "objektiv" nicht einsam ist.)
Das macht irgendwie Sinn. Kann ich mir für mich aber gar nicht vorstellen :seenoevil:


Mir fällt gerade noch was anderes ein: Ich hatte doch mal eine Freundin, bei der ich mich geborgen gefühlt habe. Bei der ich 100%ig ich selbst sein konnte, die immer für mich da war und für die ich wie Familie war und andersherum. Die ganz oft gesagt und gezeigt hat, dass sie mich lieb hat und wenn wir uns umarmt haben habe ich mich verstanden und sicher gefühlt.
Wir waren jahrelang befreundet, haben uns aber vor ein paar Jahren zerstritten. Ich habe danach noch zweimal das Gespräch gesucht, aber das hat nichts gebracht...
[doublepost=1590783755][/doublepost]
Liebe Sun am See Sun am See , ich finde deine Geschichte erschütternd, und deine Stärke inspirierend. Auch ich möchte mehr dazu gar nicht äußern
Danke dir :rose:

Das liegt sicher auch daran, dass ich für mich Einsamkeit aber schon seit jeher eher im romantischen Sinne empfinde: mit mir eins sein. Wenn ich einsam bin, dann bin ich auch geborgen...
Das ist spannend.. und klingt vor allem praktisch :seenoevil:
Mich kostet zwar der Kontakt mit Menschen am Ende des Tages häufig viel Energie, trotzdem verbinde ich mit Einsamkeit etwas absolut Negatives.

Geborgenheit empfinde ich sehr schnell und tief im Beisein von Tieren, insbesondere Katzen und Pferden.
Bei mir sind es Hunde und Pferde :herz:

Harmonie! Die finde ich vor allem in mir, oder durch mich. Und mein Partner kann diese nicht oft herstellen.
Kannst/magst du erklären warum dein Partner das nicht kann? Was genau meinst du damit?
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #47
Für mich sind Einsamkeit und Geborgenheit keine Gegensatzpaare. Geborgenheit ist für mich ein nostalgisches Gefühl, ich verbinde es mit meiner frühen Kindheit. Es gibt einige wenige Menschen in meinem Leben, die können mich umarmen und dann fühle ich mich wie damals als 3-jähriges Kind auf dem Arm meines Vaters, beschützt und getragen durch die Welt. Das ist ein tolles Gefühl, voller Vertrauen, Sicherheit und "Angenommenheit". Aber es ist eben ein "nostalgisches" Gefühl und ich bin mir nicht sicher, ob es als Erwachsene noch erstrebenswert für mich ist, permanent nach diesem Gefühl zu suchen. Zumindest suche ich danach nicht gezielt und sehne mich auch nicht sehr danach. Es gibt für mich wichtigeres. Einsam fühle ich mich deswegen aber auch nicht.

Ich bin wohl eher der Typ, der gerne anderen Geborgenheit schenkt. Auch wenn ich sie gerne empfange, macht es mir viel Freude, sie anderen zu geben und ich definiere mich wohl eher über diesen Charakterzug.
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #50
Auch Jahre nach meinem Ausscheiden als aktiver Sportler werde ich noch als Teil der Mannschaft betrachtet, bin als Helfer bei Veranstaltungen dabei, werde zu Feiern eingeladen, usw. Es könnte wirklich keine bessere und schönere Gemeinschaft für mich geben.
Wow das ist doch toll!:whoot:

Ich glaube, es muss also letztendlich darum gehen, sich trotz seiner Individualität und seiner Unterschiede der Gruppe so richtig zugehörig zu fühlen. Und damit habe ich so meine Probleme.
Das glaube ich auch. Vielleicht ist da ugga ugga 's Ansatz sich die Dinge bewusst zu machen wirklich auch hilfreich für :smile:

als ich sah, wie lang es ist.
Sorry :seenoevil:

Und ich freue mich für dich, dass du dich so sehr darüber hinaus entwickelt hast. Wie viel Kraft du dafür aufbieten musstest, kann ich mir kaum vorstellen.
Vielen Dank dir! :rose:

Wenn ich drüber nachdenke vermutlich deshalb weil ich zu den glücklichen Menschen gehöre, die nie einen gravierenden Mangel an Geborgenheit verspürt haben. Deshalb ist das für mich auch nie ein großes Thema gewesen.
Ich glaube dann macht man sich da tatsächlich sehr wenige Gedanken drüber :smile:

Es tut mir sehr leid dass es bei dir anders ist, und ich stelle mir das extrem anstrengend vor. :knuddel:
Ja das ist extrem anstrengend. Aber ich kenne es ja nicht anders :upsidedown: Deswegen muss ich aber eben auch nach (längeren) sozialen Situationen erstmal wieder "meinen Akku" aufladen. Klassenfahrten zb waren deshalb früher immer ein absoluter Horror für mich. Nie mal 5min seine Ruhe haben, nie runterkommen können und das tagelang. Das hat mich sehr überfordert. Und dann noch die ganze Zeit schauspielern es ginge einem gut..

Zur zwischenmenschlichen Nähe muss ich mir noch mal separat Gedanken machen, glaube ich.
Gerne, da bin ich gespannt!

Mein Freund hat gelegentlich Probleme, sich generell einzufühlen in andere Menschen. Er ist kein Autist, zeigt aber gelegentlich autistische Verhaltenszüge.
Ach krass, damit könnte ich in einer Beziehung zum Beispiel gar nicht umgehen. Ich brauche diese Empathie ständig. Selbst im Streit, wo es ja vorkommen kann, dass der Gegenüber mal ein paar Minuten nicht empatisch ist und mich nicht versteht/verstehen will, weil er einfach sauer ist, komme ich einfach gar nicht klar. Mein Selbstwertgefühl sinkt dann direkt auf 0.
Arbeiten kann ich wunderbar mit einem Austisten, da benenne ich einfach alle meine Gefühle. "Du ich bin gerade echt sauer,..."

Ich liebe ihn, und er mich. Und ich schätze unendlich seine Persönlichkeit und die Aufmerksamkeit, die er mir schenkt.
Schön, dass es trotzdem funktioniert mit euch :smile: Aber kann ich mir vorstellen, dass du dich da manchmal allein gelassen fühlst..

Das ergibt sich wenn alles passt
Nein so einfach ist das nicht unbedingt. Hast du den Eingangspost gelesen?

Fühlt sich diese "falsche" Geborgenheit denn anders für dich an, als die "echte" zum Beispiel mit deinem Partner?
Ja, anders schon. Ich kann aber nicht genau benennen was anders ist. Das Vertrauen dabei ist halt ein anderes.

Wahrscheinlich kann man diesen Prozess auch irgendwie auflösen.
Möglich, müsste ich vielleicht nochmal konkreter in der Therapie ansprechen. Nur muss ich das dann natürlich auch 100%ig wollen. Ich habe bei sowas immer Angst etwas zu verlieren, wenn ich etwas andere.

Umgekehrt könnte ich mir vorstellen, dass du, wenn du mehr "echte" Geborgenheit (er-)kennen lernst, die "falsche" nicht mehr als so positiv empfindest
Das wäre natürlich toll das über diesen Weg zu schaffen!

Könnte es sein, dass du von den Frauen in deinem Leben, mit denen du eine enge Beziehung hast bzw. haben solltest, deutlich und fast durchgängig enttäuscht wurdest?
Joa ich habe so nur meine Oma, die hat mir viel ermöglicht (Klassenfahrten, Reitschule, Führerschein ect.) und mir auch gezeigt, dass sie mich lieb hat und die Tierliebe hat uns verbunden, aber letztendlich hat sie nie verstanden, warum ich unter der Beziehung zu meiner Mutter gelitten habe. Auch laut ihr war immer mein Vater das Problem. Mit psychischen Erkrankungen kann sie halt auch nichts anfangen.
Als Kind hatte ich zwei beste Freundinnen, die eine war absolut manipulativ, bestimmend, gemein. Das hab ich leider erst nach ein paar Jahren erkannt und einen Schlussstrich gezogen. Mit der anderen bin ich immer noch befreundet. Seit sie ebenfalls weggezogen ist, hat die Freundschaft aber nicht mehr die Intensität, die sie früher hatte. Vom Kindergarten bis zur Oberstufe waren wir unzertrennlich und haben uns ALLES erzählt.
In der Oberstufe habe ich die Freundin kennengelernt, die ich jetzt als meine beste Freundin bezeichnen würde. Die letzten Monate hat sie aber auf einmal auch mein Vertrauen enttäuscht.

aber vielleicht war das für dich (Achtung Interpretation!) "mal wieder ein Beweis", dass diese enge Beziehung zu einer Frau nicht von Dauer ist?
Ja vielleicht.

Fehlt es dir in deiner bisherigen Lebenserfahrung an positiven Erfahrungen und Vorbildern für diese engen, warmen Beziehungen zwischen Frauen?
S. O. Ich denke schon.

Ich musste auch daran denken, dass wir über die Medien oftmals Liebesbeziehungen (zwischen Frau und Mann) gezeigt bekommen, in denen der Partner der "Fels in der Brandung" ist - danach sollen wir suchen, weil dann kann man sich dem Leben stellen
Ja das stimmt, diese romantische Vorstellung habe ich auch so ein bisschen drin.

Vielleicht gibt es "Gruppen für Fortgeschrittene"? :grin::seenoevil: Ich weiß leider auch nichts, aber halt die Augen offen nach Leuten, die ähnliche Erfahungen gemacht haben, aber sich gut
Das muss ich mal meine Therapeutin fragen. Danke für die Idee! :smile: Mittwoch habe ich wieder Therapie.

Und wahrscheinlich würdest du dich dafür nicht so sehr loben, wie du solltest. :zwinker:)
Nein würde ich nicht :seenoevil: Aber dir danke ich!

offen zu sagen "ich hatte mit xy zu kämpfen/bin noch dabei, meinen Umgang damit zu finden" - weil ich dann auf einmal auf mehr und mehr Leute in meinem Umfeld gestoßen bin, die das gleiche erlebt haben und mir als positives Beispiel und Ansprechpartner dienen konnten. Dazu musste ich aber vieles für mich erst verarbeiten, um mich diesen Schritt zu trauen - vielleicht braucht das noch etwas Zeit. :smile:
Das mache ich schon bei Freunden. Aber meist brauche ich da viel Zeit für. Eher 5 Jahre als 1 Jahr. Bei Männern an denen ich Interesse habe geht das irgendwie schneller:seenoevil: Aber vielleicht denke ich, dass ich da auch schlechter "was verbergen kann" und er wissen muss auf was er sich einlässt.

die ersten 20 Jahre deines Lebens waren massiv geprägt von vielen negativen Erlebnissen - erst seit 5 Jahren baust du dir Stück für Stück dein selbstbestimmtes Leben auf. Das ist 80% deiner Lebenserfahrung vs. 20%!
Da hast du natürlich Recht.

Du hast schon Fortschritte gemacht und wahrscheinlich Dinge erreicht, die du dir vor paar Jahren noch nicht hättest vorstellen können
Das auf jeden Fall! :smile: Das Leben was ich jetzt habe hätte ich mir mit 18 nicht erträumen können :herz:

Auch das hägt an meinem Kühlschrank! :smile:

und irgendwann wirst du wissen, was "echte" Geborgenheit für dich ausmacht und wie du sie bekommen kannst
Das ist aber optimistisch. Vielleicht:seenoevil:
[doublepost=1591026524,1591026208][/doublepost]Das kann ich mir nicht oft genug durchlesen..20200601_174726.jpg
[doublepost=1591026905][/doublepost]
Für mich sind Einsamkeit und Geborgenheit keine Gegensatzpaare
Auch spannend! Wie unterschiedlich das ist :smile:

Es gibt einige wenige Menschen in meinem Leben, die können mich umarmen und dann fühle ich mich wie damals als 3-jähriges Kind auf dem Arm meines Vaters, beschützt und getragen durch die Welt. Das ist ein tolles Gefühl, voller Vertrauen, Sicherheit und "Angenommenheit".
Ja stimmt so geht es mir mit einem Partner, der mich liebt und den ich liebe, auch.

und sehne mich auch nicht sehr danach. Es gibt für mich wichtigeres. Einsam fühle ich mich deswegen aber auch nicht.
Dann macht es ja auch keinen Sinn danach zu suchen :smile:

Für mich kam das mit gemeinsamen Interessen, denen ich dann noch mal sehr viel aktiver nachgegangen bin
Wir haben auch eine tolle Stallgemeinschaft. Ich habe meinen Freund und zwei Freundinnen am Stall und mit (fast) allen anderen verstehe ich mich auch gut. Trotzdem ist da für mich kein Zugehörigkeitsgefühl.

Tatsächlich musste ich die ersten 20 Jahre meines Lebens beständig auf der Hut sein und mir wurde aktiv und geplant Böses gewollt. Zur inneren Ruhe kommen und mich sicher fühlen ist deswegen bis heute schwer für mich,
Dito..

Und diese ersten 20 Jahre, die Unsicherheit meiner Anfang- bis Mittzwanziger sind sehr viel mehr in den Hintergrund gerückt
Das klingt toll :smile: Vielleicht komme ich da ja auch irgendwann hin.

Eine Freundschaft zu verlieren ist wie Liebeskummer, finde ich.
Ja so geht es mir da auch :frown:
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #56
5 Jahre klingt viel. Aber das ist nichts. Insbesondere dann nicht, wenn man bedenkt, wie viele Jahre davor du all das nicht hattest. Und was für eine Zeit das war : Nämlich die Zeit, in der du all das am meisten gebraucht hättest.
Du hast ja Recht, das kann man mir glaube ich nicht oft genug sagen :seenoevil:

Ich würde jegliche Selbstzweifel und Selbstvorwürfe da also erstmal für unangebracht halten, auch wenn dich das sehr reflektiert und sympathisch macht. Du hast dir da schon verdammt viel aufgebaut.
Super super schwer, aber ich versuche es..

Menschen brauchen Zeit zu heilen. Und die richtigen Menschen, allgemein ein Umfeld, das das möglich macht. Das aufzubauen und zu halten braucht Energie, die du gar nicht aktiv in deine Heilung stecken kannst. Und die Heilung selbst braucht ja auch viel Energie, wenn nicht sogar die meiste, vielleicht manchmal sogar mehr, als du gerade hast - letzteres insbesondere in Situationen, in denen es dir schlecht geht.
Witzig, etwas sehr ähnliches hat meine Therapeutin auch schon mal gesagt. Danke dir nochmal dafür! Das merke ich aber auch selbst, es gibt Phasen da habe ich das Gefühl voran zu kommen und es gibt Phasen, da bin ich froh, wenn meine Energie gerade so für die Arbeit reicht.

Ich habe nicht ansatzweise erlebt, was du erlebt hast. Und dennoch erkenne ich mich in deinem Text immer mal wieder.
Ich habe deinen Thread gelesen :knuddel:

Ich würde deinen "Egoismus" also erstmal auch nicht als etwas Schlechtes bezeichnen, das man ändern muss.
Puh schwierig, aber ich weiß grundsätzlich was du meinst. Es ist an sich halt ein normales Bedürfnis, was jeder Mensch befriedigt haben möchte.

Warum also nicht sagen "Ich fühle mich so geborgen bei dir, aber ich möchte das nicht ausnutzen"?
Solange du weißt, wer und wie du bist, kannst du damit doch auch offen umgehen? Jeder Mensch hat Macken
Das ist eine gute Idee! Da habe ich noch nie drüber nachgedacht. Ich glaube das ist bei mir aber sehr personenabhängig ob ich das dann ehrlich sagen kann. Da spielt dann wieder meine Verlustangst mit rein bzw. die soziale Angst, dass der andere dann mit Ablehnung reagieren könnte.
Denn wenn ich das anspreche... vielleicht geht es ihm ja 0 so und er findet es merkwürdig, dass ich so empfinde...

Menschen gerne schaukeln, weil es an die Fruchtwasserbewegungen im Mutterleib erinnert, etc.... Kann man glauben oder nicht, ich liebe Schaukeln trotzdem, auch wenn es mir nicht bekommt, meiner Psyche tut das gut
Oh ja, das mache ich mit den Kindern auch immer gerne, auch wenn mir davon schnell übel wird :grin: Manchmal wenn es mir schlecht geht (und ich allein bin), fange ich auch unbewusst an mit dem Oberkörper zu wippen. Nennt sich glaube ich "Jaktation". Scheint auf jeden Fall unbewusst beruhigend zu sein.

Dann gibt es ja noch Kuscheltiere, Kuschelhöhlen...alles was weich ist, ist toll.
Da nehme ich lieber ein Wärmekissen. Oder früher einen echten Hund :grin: Ich hoffe es dauert nicht mehr allzu lange, bis ich mir den Traum vom eigenen Hund erfüllen kann. Mit einem Hund auf dem Sofa zu kuscheln tut auch soo gut :love:

Außerdem könntest du gedankliche Kontrollmechanismen etablieren, bis sie irgendwann zu einem Bauchgefühl werden: Was brauche ich gerade? Was würde mir jetzt gerade guttun? Bekomme ich das gerade, und wenn ja, ist es mir das wert?
Ja das ist glaube ich ein langer Weg, aber sowas versuche ich schon regelmäßig. Beispielsweise habe ich mal eine Zeitlang jedes Mal, wenn ich ins Auto gestiegen bin (mache ich beruflich bedingt zig mal am Tag), mich gefragt wie es mir eigentlich gerade geht und eine kurze Notiz dazu gemacht. Achtsamkeit ist DAS Stichwort. Das kann ich halt gar nicht. Aber ich arbeite dran. In der Regel weiß ich nicht wie es mir geht, wenn mich das jemand fragt. Da muss ich dann erst länger drüber nachdenken... Deine Fragen zusätzlich dazu sind auf jeden Fall auch gut und sprechen meine Bedürfnisse darüber hinaus nochmal an. Danke für den Tipp :smile:

Unabhängig von allem wünsche ich dir alles Gute, davon kannst du viel gebrauchen, und mehr von der Kraft, die du bisher an den Tag legst. Du darfst dich gedrückt fühlen, wenn du es möchtest.
Vielen Dank :rose: Da du ja auch gerade eine schwere Zeit durchmacht wünsche ich dir das auch :knuddel: Ich weiß genau, wie schwer es ist sich von den Eltern abzugrenzen und ihre Probleme nicht zu den eigenen zu machen. Alles Gute!
[doublepost=1591349130,1591348201][/doublepost]
Und was ist wenn ich irgendwo im Ausland im Urlaub bin? Dann bin ich ja auf dem Flieger angewiesen um nach Haus zu kommen.
Oh das glaube ich, das muss verdammt stressig sein, wenn man dann weiß es gibt auf jeden Fall keinen anderen Ausweg :frown:

Lieber mit dem Auto und wenn dann selbst.
Zum Glück kann man ja auch an ganz viele Orte mit dem Auto reisen!:smile:

Diese Ängste entstehen nur in meinem Kopf..ich habe kein Vertrauen in die Welt und z.T. auch in mich selbst aufbauen können (das ich das alles schaffe)
Das kenne ich nur allzu gut.
Darüber hinaus, dass man bei irgendwelchen Dingen nicht an sich selbst glaubt (Bewerbungsgespräche, Prüfungen ect): Darüber hinaus vertraue ich zum Beispiel auch meinem Körper nicht. Ich kann beispielsweise auf dem Jahrmarkt nicht durch ein sich drehendes Rad laufen, weil ich nicht glaube, dass meine Beine mich da sicher durch tragen. Oder ich kann keine Rolle am Reck machen, weil ich meinem Körper nicht traue, dass er mich halten kann, gleiches beim Hochklettern einer Kletterwand. Da vertraue ich weder meinem Körper noch den Seilen, die mich halten (sollen).

nicht.Habe Angst mich vor den Menschen zu blamieren, wenn ich Angstschübe kriege (Sozialphobie)
Auch das kenne ich nur allzu gut. Referate, mündliche Prüfungen, Gespräche in großen Gruppen. Mein Alptraum. Irgendwann kam dann die Angst vor der Angst dazu. Wenn man weiß es wird auf jeden Fall schlimm werden, man wird rot werden und schwitzen, man wird nicht mehr richtig atmen, dadurch wird sich die Stimme irgendwann nur noch piepsig anhören, man wird zittern, danach wird man sich mit Bauchkrämpfen hinlegen müssen, das geht aber aus Grund A, B, C nicht und man muss dann ja auch noch irgendwie nach Hause kommen....
Ja ich kenne das. Zum Glück ist es in einigen Situationen viel besser geworden. Früher konnte ich nicht mal Arzttermine telefonisch vereinbaren, heute telefoniere ich zig mal am Tag beruflich. Früher habe ich im Zug 20min bevor ich raus musste immer wieder im Kopf eingeübt, wie ich am besten gleich anspreche, dass ich raus muss. Auch im Supermarkt hätte ich früher nie gefragt, wenn ich etwas suche. Die Liste ließe sich noch ewig weiterführen.
Viele Sachen waren bei mir tatsächlich Übungssache. Ganz weg ist die Angst glaube ich in keinem Bereich und in manchen Bereichen ist es auch noch ganz schlimm. Aber es kann nur besser werden :smile:
Ich wünsche auch dir alles Gute :rose: Ich weiß sehr gut, wie solche Ängste das Leben total einschränken.
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #59
Ich liege gerade weinend schlaflos im Bett und musste an diesen Thread denken.. Mir ist noch was eingefallen, wann ich Geborgenheit empfunden habe.
Im Haus der Eltern meines Exfreundes. Diese Nachmittage mit seiner Familie an dem Holztisch sitzend, ein Tasse Kaffee in der Hand und die Hunde zu Füßen liegend. Zwischendurch ein Hundeöhrchen gekrault, mit seiner Schwester über unseren Job gequatscht. Er hat sich stundenlang mit seinem Vater über Musik unterhalten, mit seiner Mama habe ich viel über den Tierschutz gesprochen. So ein gemütliches Haus, voller Wärme, eine glückliche Familie in der ich absolut Willkommen war. Lange wollte ich dieses "Familiengefühl" nicht zulassen, aus Angst... Er wollte mich unbedingt in seine Familie einbinden, weil er wusste, dass ich nie so wirklich eine hatte. Ich wusste es würde ein Fehler sein. Und nun liege ich hier weinend im Dunkeln und mir fehlt das alles so...
 
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Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #63
großer Streit mit meiner besten Freundin

Sie ist dieses Wochenende das gesamte Wochenende bei mir und es hat sich jetzt wirklich das letzte bisschen aus der Welt geräumt :smile: Ich denke wir hatten uns einfach zu lange nicht gesehen, wir brauchten das. Haben super viel Spaß und können wieder über alles sprechen. Total entspannt :smile:

Kontaktabbruch zu einem guten Kumpel/F+
Er hat sich auch letztens wieder gemeldet und entschuldigt. Mal sehen.. wie viel Kontakt da in Zukunft sein wird.
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Und auch jetzt fällt mir nicht viel dazu ein...
Dafür hast du gar nicht so wenig geschrieben :upsidedown:

aber ich möchte auch nicht, dass dein Beitrag überhaupt keine Reaktion bekommt und du vielleicht glaubst, das wäre hier Allen egal.
Wie lieb! :whoot: Aber das denke ich nicht. Wenn dann, dass keiner weiß was er dazu sagen soll. Und das ist auch völlig ok, ich wollte es mir nur mal von der Seele schreiben.

Einerseits sollte es ja etwas schönes sein, wenn du endlich mal irgendwo diese Geborgenheit erfährst. Von daher weiß ich auch nicht, ob es wirklich so ein großer Fehler war, so in diese Familie eingebunden zu werden.
Eben, wenn ich nicht gerade am Boden liege, empfinde ich das auch nicht als Fehler. Nichts von alldem war ein Fehler. Die Zeit, die Momente das war es auf jeden Fall wert.

Aber andererseits ist es natürlich auch schmerzhaft, vor Augen geführt zu bekommen, dass andere Menschen diese Geborgenheit schon ewig in ihrer Familie erfahren
Das eigentlich gar nicht. Das ist eher außerhalb meiner Vorstellungskraft. Das nehme ich als Gegeben an aber da kann ich mich gar nicht reinversetzen.

und es ist sicherlich noch schmerzhafter, diese Umgebung der Geborgenheit dann wieder zu verlieren.
Ja :cry: Ähnlich wie damals mit meinem Ex-Stiefpapa und seinen Kindern... :schuettel:
Das ist nach wie vor nicht "verheilt".

Ich wünsche dir jedenfalls von ganzem Herzen, dass du einen Weg findest, mit der ganzen Sache zurecht zu kommen und dass du es irgendwie schaffst, dauerhaft diese Geborgenheit zu erfahren
Vielen lieben Dank dir! :rose:

die Null Vorbehalte gegen den 32-jahrigen Studenten und ersten Freund ihrer 18-jährigen Tochter hatten
Oder gegen die Frau, die bereits einen anderen Freund hat :grin: Kenn ich :seenoevil:

Lange habe ich gebraucht, um meine präventive Distanz zu Allem, was Familie ist, abzubauen. Aber es fühlte sich einfach zu gut an, wohlig weich eingebettet zu sein in ein kleines Netzwerk total lieber Menschen
Ich glaube komplett abgebaut habe ich die in dem Jahr auch nicht. Aber sie ist halt merklich gebröckelt. Gefährlich.
Ja richtig.

Und trotzdem fühlt es sich jetzt wie ein Fehler an, denn ich habe nicht nur meine Frau "verloren", sondern auch die einzige Familie, die gut zu mir war. Was ich immer mal wieder ganz schön vermisse.
Ach ich fühle mich verstanden... danke. Und tut mir auch für dich total leid :frown:
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #64
Hat gar nichts mit dem Thema Geborgenheit zu tun, aber ich wollte trotzdem kurz berichten :seenoevil:
Ich habe heute meine Therapie abgeschlossen. Ich hatte die letzte Zeit schon das Gefühl, dass es gar nicht mehr so viel gibt, aber ich hatte immer irgendwie noch Angst, dass es mir nochmal wieder schlechter gehen wird und die Hürde dann so groß sei wieder anzufangen und alles wieder ganz schlimm werden würde, so wie früher...

Jetzt fühlt es sich zum ersten Mal richtig an :smile: Ein runder Abschluss. Ich habe das Gefühl ganz viel an der Hand zu haben, ich weiß was ich machen kann, wenn ein Trigger kommt, ich habe ganz viele Sätze am Kühlschrank, die ich mir immer wieder bewusst mache, ich habe Pausen in meinem Kalender in denen ich Achtsamkeitsübungen mache und auf mich und meine Bedürfnisse achte. Ich weiß ganz viel über mich und meine Geschichte und habe mich die letzten Jahre total weiterentwickelt.

Ich habe nur noch eine Sache, die mich nervt und zwar, dass ich schon wenn ich an meine Eltern denke geschweige denn, wenn ich sie doch mal sehe, dass ich mich dann direkt wieder super gestresst, extrem verletzlich und ohnmächtig/machtlos fühle. Die 5 Jährige Sun am See Sun am See . Klar mit den Jahren wenig Kontakt denke ich immer weniger an sie, aber trotzdem spielen sie eine Rolle und es kommen direkt negative Gefühle auf und der Selbstwert und das Selbstbewusstsein, das ich gestärkt habe, verschwindet. Das ist so schade, weil ich eigentlich mittlerweile ein Leben habe, was ich mir nie hätte erträumen können und was mich absolut glücklich macht. Diese negativen Gefühle will ich noch verbessern, deswegen werde ich noch eine Familienaufstellung versuchen.
Darüber hinaus kann ich die drei noch offenen Sitzungen noch nehmen, wenn innerhalb eines halben Jahres nochmal was sein sollte.
Wenn später nochmal was ist muss das wieder neu beantragt werden, das ist aber kein Problem, die 2 Jahres Sperre gibt es nicht mehr. Ich rutsche dann auch direkt auf Platz 1 der Warteliste, weil ich schon mal bei ihr war :smile:
Fühlt sich gerade richtig gut an! Ich hätte nicht gedacht, dass ich all die Scheiße, die Anfang des Jahres passiert ist doch so gut überstehen. Auch wenn einiges noch weh tut, aber ich komme klar :smile:
[doublepost=1593502031,1593501529][/doublepost]Übrigens bin ich stolz auf mich :eek: Was ein cooles Gefühl :whoot:
 
Might
Benutzer124226  (30) Beiträge füllen Bücher
  • #65
Sun am See Sun am See Das ist doch toll! Freut mich sehr für dich! :smile: :knuddel:

Diese negativen Gefühle will ich noch verbessern, deswegen werde ich noch eine Familienaufstellung versuchen.
Eine Familienaufstellung kann ich dir absolut empfehlen. Ich habe zwei sehr enge Freunde denen das als Ergänzung zur Therapie extrem gut geholfen hat. :smile:
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #66
Sun am See Sun am See Das ist doch toll! Freut mich sehr für dich! :smile: :knuddel:


Eine Familienaufstellung kann ich dir absolut empfehlen. Ich habe zwei sehr enge Freunde denen das als Ergänzung zur Therapie extrem gut geholfen hat. :smile:
Dankeschön! :rose:

Ah cool danke dir für den Erfahrungsbericht! Ich habe sowas bisher nur als Rollenspiel mit einer fiktiven Familie im Studium gemacht.
Weißt du ob sie das bei einem Psychotherapeuten oder bei einem Coach gemacht haben?
 
Might
Benutzer124226  (30) Beiträge füllen Bücher
  • #67
Weißt du ob sie das bei einem Psychotherapeuten oder bei einem Coach gemacht haben?
Bei einer Heilpraktikerin für Psychotherapie! :smile:

Ich weiß nicht inwieweit du für so etwas offen bist oder schon Erfahrung damit hast, aber vielleicht wäre auch eine kinesiologische Behandlung etwas für dich? Die wird häufig als Ergänzung oder im Anschluss zur Psychotherapie genutzt. Damit kann man gezielt an solchen "Rückschlägen" arbeiten.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #68
meine Eltern (...) dass ich mich dann direkt wieder super gestresst, extrem verletzlich und ohnmächtig/machtlos fühle
Ist glaub ich ganz normal. Hab mehrfach gehört, dass die traumatische Vergangenheit erst mit dem Tod der Täter*innen/Misshandler*innen abgeschlossen werden kann. Davor kann es immer wieder zu traumatischen Erfahrungen kommen und richtig vorbei ist es ja dann auch nicht. Ich hab letztens einen Brief meiner Mutter wiedergefunden und ihn ganz bewusst nicht gelesen. Vielleicht tu ich das noch, um mich nochmal in meiner Position zu Stärken, vielleicht werf ich ihn eines Tages auch ungelesen weg.

Du könntest auch nochmal eine gezielte EMDR-Sitzung zu diesen Gefühlen machen, wenn/falls du deinen Eltern wieder begegnest. Das geht auch zukunftsgerichtet und kann die Perspektive auf die Situation entspannen.
Übrigens bin ich stolz auf mich :eek: Was ein cooles Gefühl
Find ich auch supercool :smile: Du bist zu Recht stolz! :rose:
 
Zuletzt bearbeitet:
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #69
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
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  • #70
Ich weiß nicht inwieweit du für so etwas offen bist oder schon Erfahrung damit hast, aber vielleicht wäre auch eine kinesiologische Behandlung etwas für dich?
Ich hab es gegoogelt, aber bin nicht so wirklich schlau draußen geworden. Das scheint ja total unterschiedlich und bei total unterschiedlichen Sachen angewandt zu werden. Kannst du mir kurz erklären worum es dabei geht?
[doublepost=1593634892,1593633733][/doublepost]
Davor kann es immer wieder zu traumatischen Erfahrungen kommen und richtig vorbei ist es ja dann auch nicht.
Das stimmt, deshalb habe ich auch seit Jahren den Kontakt zu meiner Familie auf ein absolutes Minimum reduziert.

Vielleicht tu ich das noch, um mich nochmal in meiner Position zu Stärken, vielleicht werf ich ihn ein
Krass verstehe ich total, aber dafür bin ich zu neugierig :seenoevil: Mein Vater hat mir auch mal einen geschrieben. Stand nur arroganter Müll drin..

Du könntest auch nochmal eine gezielte EMDR-Sitzung zu diesen Gefühlen machen
Das habe ich auch mal vor Jahren überlegt. Habe aber total Angst, dass das Trauma dadurch wieder so real wird, dass ich wieder extrem instabil werde.. Hast du damit Erfahrungen?

Find ich auch supercool :smile: Du bist zu Recht stolz!

Und so solltest du dich auch weiterhin fühlen :jaa:
Danke euch! :smile: Irgendwie hat das letztes Jahr auf einmal Klick gemacht. Als ich den Bachelor in der Tasche hatte, war ich zum ersten Mal in meinem Leben richtig ("echt") stolz auf mich. Das war irgendwie so ein Schlüsselerlebnis, auf einmal war ich auch auf viele Sachen zuvor stolz. Aber ist immer noch ein ungewohntes Gefühl :seenoevil:
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #71
Habe aber total Angst, dass das Trauma dadurch wieder so real wird,
Dadurch dass es real wird, besteht aber auch die Möglichkeit den Gedankengang zu modifizieren und danach einen entspannteren Umgang damit zu haben :smile:
Soviel jedenfalls zur Theorie :zwinker:
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
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  • #72
Dadurch dass es real wird, besteht aber auch die Möglichkeit den Gedankengang zu modifizieren und danach einen entspannteren Umgang damit zu haben :smile:
Soviel jedenfalls zur Theorie :zwinker:
Ja klar, das im Kopf so umzuverknüpfen ist ja Sinn der Sache.. Schwierig.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #73
Danke euch! :smile: Irgendwie hat das letztes Jahr auf einmal Klick gemacht. Als ich den Bachelor in der Tasche hatte, war ich zum ersten Mal in meinem Leben richtig ("echt") stolz auf mich. Das war irgendwie so ein Schlüsselerlebnis, auf einmal war ich auch auf viele Sachen zuvor stolz. Aber ist immer noch ein ungewohntes Gefühl :seenoevil:
Und jetzt hast du mit dem Abschluss der Therapie einen weiteren Meilenstein erreicht. Auch da kannst du wieder richtig stolz auf dich sein.
Ich wünsche dir jedenfalls noch viele weitere Erfolgserlebnisse, so dass es für dich im Laufe der Zeit immer mehr zur Gewohnheit wird, stolz auf dich zu sein.
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #74
Vielen lieben Dank banane0815 banane0815 :rose:
 
Might
Benutzer124226  (30) Beiträge füllen Bücher
  • #75
Kannst du mir kurz erklären worum es dabei geht?
Das ist relativ komplex und schwierig zu erklären. Es basiert darauf, dass angenommen wird, dass (schlechte) Erfahrungen von Menschen im Nervensystem gespeichert werden und das soll korrigiert bzw. gelöscht werden. Es wird am Anfang ein sogenannter Muskeltest gemacht, der die Blockaden oder Belastungen definiert. Du gibst grob einen Bereich an der dir Probleme bereitet und wirst dann „abgefragt“ während sie den Muskel testet. Danach wird ein Behandlungsplan entwickelt. Die Behandlung ist ganz unterschiedlich. Klingt sehr nach „Hokuspokus“. Ich habe damit aber bereits sehr gute Erfahrungen gemacht, obwohl ich am Anfang nicht überzeugt war. Es fällt auch nicht unter de Kategorie „Hand auflegen“.
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #76
In einer Woche sehe ich meine Mutter und Oma nach 9 Monaten wieder. Irgendwie komisch, ich habe mich tatsächlich dran gewöhnt meine Mutter nicht mehr zu sehen. Vor Corona haben wir uns schon so alle 3-4 Monate gesehen, aber halt von meiner Seite aus eben mehr aus Pflichtgefühl. Anfangs dachte ich noch mhm wärr nett sie mal wiederzusehen, aber mittlerweile empfinde ich gar nichts (positives) bei dem Gedanken sie nächstes Wochenende zu sehen. Nur Stress, weil Trigger entstehen könnten. Aber ich vermisse sie nicht und freue mich auch nicht auf sie. Witzig wie man sich daran gewöhnen kann. Ich glaube Corona hat mir da total geholfen, weil ich mich so noch mehr distanzieren konnte, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Auf meine Oma freue ich mich schon. Auch wenn sie auch immer mal Dinge sagt, die mich verletzen, aber irgendwo gibt sie mir noch was. Ab und zu rufe ich sie ja auch an und das ist immer schön. Vor ein paar Wochen habe ich das erste Mal gedacht, dass es jetzt doch mal schön wäre sie wiederzusehen.

Beim letzten Telefonat sagte sie aber, dass sie wegen Corona keine Umarmung möchte. Das macht mich schon sehr traurig :schuettel: Auch wenn ich es natürlich verstehe.
Hat aber den Vorteil, dass ich auch meine Mutter nicht umarmen muss. Das beruhigt mich, da mich das mehr Kraft kostet, als dass es mir irgendwas gibt.

Anfang Oktober sehe ich auch meine kleine Schwester für ein ganzes Wochenende wieder:herz:Nach langen 11 Monaten und dann auch noch ein ganzes Wochenende :whoot: Zum ersten mal werden wir uns so lange sehen, seit ich vor 7 Jahren den Kontakt zu unserem Vater abgebrochen habe.
Ich freue mich sooo sehr auf sie :herz: Werde vorher erstmal die ganze Wohnung putzen und ganz viel vorbereiten und einkaufen und wir haben auch schon einiges geplant, ich hoffe es wird toll :whoot::whoot:
Da wir uns aber die Fahrtstrecke teilen und sie somit von unserem Vater und meiner Stiefmutter gefahren wird, können mein Vater und ich uns nicht aus dem Weg gehen. Außer er bleibt im Auto sitzen, weil er mich nicht sehen will. Traue ich ihm auch zu. Keine Ahnung ob es mir damit besser gehen würde. Auf jeden Fall stresst mich die Situation jetzt schon dermaßen. Das macht mir einfach Angst :eek: Hoffentlich passt das alles zeitlich und Aquarium kann mitkommen...
 
Sun am See
Benutzer138543  (28) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #77
Gestern war ich mit meinem Ex-Stiefpapa verabredet. Der, der meine einzige sichere Bindungsperson als Kind war, die einzige Bindungsperson bei der ich mich je geborgen gefühlt habe.

Wir hatten auf einmal wieder viel Kontakt in letzter Zeit und er hatte vorgeschlagen sich mal wiederzutreffen. Ich war darauf vorbereitet, dass er absagen würde, habe sogar doppelt geplant. Denn das ist nichts Neues, Jahre haben wir uns nicht gesehen. Er ist halt sprunghaft, unzuverlässig. Einerseits extrem lieb(-evoll), gibt total viel, aber ich weiß auch, dass er am nächsten Tag wieder für Monate unerreichbar sein kann.
Trotzdem hat es mich getroffen. Und wenn es nur für 5min gewesen wäre, ich hätte dringend mal wieder eine Umarmung von ihm gebraucht. Eine Dosis Geborgenheit nach Jahren. Schon seine Stimme die Tage auf einmal auf der Mailbox zu hören, hat mich so berührt...
Na ja das war wohl nix.

Dann auch am Wochenede eine Frage bei einem Spiel mit einer Freundin: "Was war der schlimmste Tag in deinem Leben?" Das ist einfach. Der, an dem mein Stiefvater (der andere) mich bedroht und aus dem Haus geworfen hat. Der, an dem meine Mutter in Folge dessen auf meinen Wunsch, ein einziges Mal zu mir zu stehen, mit einem Suizid gedroht hat...

Ich habe die letzten Jahre wirklich gut Abstand zu meiner Familie bekommen, aber manchmal holt es einen dann doch ein...
Meiner Mutter habe ich gar nicht erzählt, dass ich am Wochenende in der Heimat, direkt in ihrer Nähe war. Auch ihre Nachrichten habe ich wieder tagelang ignoriert. Ist mir zu viel, sie kann es mir nicht Recht machen.

Erstaunlicherweise scheint mein Vater seit wenigen Monaten auf einmal zu versuchen sich anzunähern. Aber ich kann das auf keinen Fall annehmen. So viel passiert, unverzeihliches über das wir nie gesprochen haben. Mir ging es gut die Jahre ganz ohne Kontakt. Ich weiß nicht was ich jetzt damit anfangen soll.

Und doch berührt mich jede Aktion meiner Eltern. Ich habe halt leider keine anderen....

Geborgenheit - es ist und bleibt ein Thema, mein Thema.
 
Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #78
Ich habe die letzten Jahre wirklich gut Abstand zu meiner Familie bekommen, aber manchmal holt es einen dann doch ein...
Das kann ich absolut nachvollziehen und ist mir auch mehr als bekannt. Da kann es einem noch so gut gehen und es kann noch so viel Zeit verstreichen, eine Kleinigkeit reicht und man ist wieder voll drin in den Gedanken.
Lass dich davon nicht unterkriegen. Ich hoffe zwar selbst noch darauf, dass es mit ausreichend Zeit tatsächlich leichter wird, aber das wird es irgendwann ganz bestimmt. :knuddel:
 
Sorceress Apprentice
Benutzer89539  Team-Alumni
  • #79
Geborgenheit - es ist und bleibt ein Thema, mein Thema.
Ich habe leider keine Ratschläge zur Hand. Aber ich hoffe wirklich, dass dein Weg dich dahin führt dass es mehr und mehr einfach passt, dass diese Lücke in deinem Leben sich schließt. Natürlich geht das nicht für die Vergangenheit, die ihre Spuren immer hinterlassen wird. Aber ich bin mir sicher, eines Tages wird das weniger weh tun, du wirst deinen Frieden damit machen und dir ein Hier und Jetzt aufgebaut haben, das besser passt. Die richtigen Menschen hast du ja bereits um dich herum (dürfen natürlich trotzdem mehr werden :zwinker:). Und du bist so ein lieber Mensch dass du auch immer liebe Menschen um dich haben wirst!
 
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