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Warum werde ich in letzter Zeit häufiger angebaggert? Wie davor "schützen"?

Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #1
Off-Topic:
Mein Problem ist ein Luxusproblem, ich gebe es gerne zu - braucht also keiner mehr schreiben. Es ist für mich im Moment trotzdem eines.


Ich habe seit letztem Sommer ein paar Kilos abgenommen, mache mehr Sport, bewege mich anders... Obwohl ich immer noch minimales Übergewicht habe, hat sich meine Ausstrahlung dadurch verändert, dass ich mich selbst wieder sexy finde. Dazu sind privat einige Sorgen weg, so dass ich mehr im Gleichgewicht mit mir selbst bin.

Vermutlich liegt es daran, dass ich in letzter Zeit wieder etwas mehr von männlichen und sympathischen Wesen angesprochen und zurückhaltend-nett angeflirtet werde.

Vielleicht liegt es auch daran, dass mein Freund und ich zwar in 95% der Zeit eine harmonische Beziehung führen, in der ich Tage auffangen kann, an denen es ihm schlecht geht und umgekehrt - dass an 5% der Konflikte aber beide einen schlechten Tag hatten und wir uns dann gegenseitig wegen Kleinigkeiten ein bisschen hochschaukeln und uns das Leben gegenseitig unnötig schwer machen. Es sind dann wirklich Kleinigkeiten, die normalerweise nach fünf Minuten schon wieder vergessen und vertragen sind - nur manchmal wirken sie bei mir noch nach.

Vielleicht strahle ich an den Tagen nach so etwas ja auch unbewusst ein bisschen "ich bin innerlich nicht gebunden" aus, ohne dass ich es merke? Denn an Tagen, an denen mit meinem Schatz und mir alles super gut läuft, passiert es mir irgendwie nie. Offenbar strahle ich da keinen "Hunger" aus...

***

Jetzt sollte man meinen, es ist kein Problem, wenn man hin und wieder ein wenig angeflirtet wird. Wenn es Männer sind, die meinen Schatz und mich kennen und unsere Beziehung respektieren und wirklich nur ein wenig Flirt um des Flirtes willen machen, ist alles gut.

Aber für mich ist es leider doch ein Problem. Ich kann nämlich tierisch schlecht nein sagen. Ich kann es, wenn ich mich darauf konzentriere, wenn ich meine Berufspersönlichkeit "eingeschaltet" habe... Aber sonst eigentlich sehr, sehr schlecht.

Beispiel: Ich hatte heute einen sehr guten, aber anstrengenden Fortbildungstag. Bereits um die Mittagspause herum war ich psychisch randvoll mit Informationen und unglaublich erschöpft - aber es ging weiter und weiter, bis ich um kurz nach fünf so voller Input war, dass mir schwindelig wurde und meine Hände zitterten. Ich merkte, dass ich vor lauter psychischer Erschöpfung auf einmal kurz vor einem leichten hysterischen Anfall war (Schluchzen und Zittern), der etwa zehn Minuten angehalten hätte und dann wieder abgeflaut wäre. Manchmal, wenn ich mich überfordere, kriege ich so was (und in meinem Job überfordert man sich manchmal).

Ich fragte meinen Freund via Handy, ob er heute Nacht noch mit mir tanzen gehen wollte - damit ich mir die ganze Anspannung aus dem Körper tanzen könnte und meinen Kopf auf diese Weise abschalten. Das ganze überforderte ihn so spontan, er hatte einen faulen Tag, und er fragte, ob er bis zu meiner Heimkehr drüber nachdenken könnte. War natürlich okay für mich.

Aber beim Einsteigen in die Straßenbahn merkte ich, wie meine Hände zu zittern begannen. Es war tatsächlich ein sehr harter und langer, dabei aber guter und intensiver Fortbildungstag gewesen.

Ein anderer Mann setzte sich neben mich und begann ein Gespräch, auf das ich dankbar einstieg, weil es mir eine Möglichkeit gab, die Gedanken von der Fortbildung abzulenken. Er war nett, hatte sympathische Augen und eine angenehme Art, das Gespräch verging wie im Fluge. Ich erwähnte meinen Freund nicht - keine Ahnung warum. Ich tauschte mit ihm Handynummern aus - keine Ahnung warum. Er fragte mich danach. Und ich kriegte das Wort Nein nicht raus und gab sie ihm daher. Dabei wollte ich eigentlich doch bloß ein bisschen Gespräch, um eben den Kopf von dem vielen Fortbildungsinput freizukriegen...

Jetzt hat er mir eine SMS geschrieben - und ich frage mcih ernsthaft, warum ich so was bescheuertes eigentlich getan habe? Es ist nicht das erste Mal in den sechs Wochen, dass ich ein wenig fremdgeflirtet habe, eigentlich gar nicht schlimm, und dann schon halb in einer Verabredung zum Kaffeetrinken steckte... Mit einem Typen von der Fortbildung ist mir das auch schon passiert - aber das ist wenigstens ein erfahrener Mann, der die Kunst des Flirtens passiert und bei dem ich die Sicherheit hätte, dass es bei einem gemeinsamen Kaffee zu nichts weiter als einem für beide Seiten angenehmen Flirt käme.

Frage:
Was mache ich jetzt mit dem SMS-Typen? Warum tue ich so was Bescheuertes wie Handynummer rausgeben eigentlich - nur, weil ich zu bescheuert zum Nein sagen bin? Und wie kann ich es hinkriegen, in künftigen Situationen eben nicht so reinzuschliddern und einen eigentlich netten und sympathischen Mann dann hinterher vor den Kopf stoßen zu müssen?
 
R
Benutzer Gast
  • #2
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Nein, das geht über ein Luxusproblem hinaus!

Denn es ist ein Unterschied ob Du nur leicht und zum Spass angebaggert wirst, oder ob Du auch noch darauf eingehst.
Du wirst das doch nicht mit Deiner Erschöpfung nach dem Workshop erklären können... dass Du da noch fähig warst, eine Nummer in ein Handy mit winzigen Tasten einzugeben, ist erstaunlich?
Ah, ne, Du hast ihm deine Nummer einfach so gesagt? Nur weil er Dich nett angelächelt hat?
Mist, jetzt weiss ich warum ich nie eine Nummer erhalte... ich lächele einfach zu wenig durch die Gegend :ashamed:
Scherz(e) beiseite.

Bist Du denn wirklich sicher dass in Deiner Bezeihung alles ok ist?

So etwas wie "Marktwert checken" liest man doch sonst nur von frustrierten Frauen, deren Kerls angebaggert werden oder die den Macho raushängen lassen :zwinker:

Den SMS-Typen wirst Du doch abwimmeln können, oder nicht?

:engel:
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #4
Nein, das geht über ein Luxusproblem hinaus!

Denn es ist ein Unterschied ob Du nur leicht und zum Spass angebaggert wirst, oder ob Du auch noch darauf eingehst.
Du wirst das doch nicht mit Deiner Erschöpfung nach dem Workshop erklären können... dass Du da noch fähig warst, eine Nummer in ein Handy mit winzigen Tasten einzugeben, ist erstaunlich?
Ah, ne, Du hast ihm deine Nummer einfach so gesagt? Nur weil er Dich nett angelächelt hat?
Mist, jetzt weiss ich warum ich nie eine Nummer erhalte... ich lächele einfach zu wenig durch die Gegend :ashamed:
Scherz(e) beiseite.

Bist Du denn wirklich sicher dass in Deiner Bezeihung alles ok ist?

So etwas wie "Marktwert checken" liest man doch sonst nur von frustrierten Frauen, deren Kerls angebaggert werden oder die den Macho raushängen lassen :zwinker:

Den SMS-Typen wirst Du doch abwimmeln können, oder nicht?

:engel:

Ich habe keine Ahnung, woran es lagt... Aber es ging bei dem Workshop um psychisch sehr belastende Dinge. Das Erlernen von Techniken, um in einer Gruppe gewaltpräventiv zu arbeiten - und die Gastdozentin arbeitet sonst mit Mördern und schwersten Verbrechern und plauderte zwischendurch auch immer wieder ein bisschen aus dem Nähkästchen. Dadurch wurde natürlich auch deutlich, dass diese Methode wirklich "wirkt" und nicht nur Psychoblabla war - aber ich war nicht der einzige Teilnehmer, dem am Ende vor psychischer Erschöpfung wirklich schwindelig war.

Ich musste auf dem Heimweg erst Bus fahren, dann eine halbe Stunde Zuig, und dann noch mal 20 Min Straßenbahn. Vor diesen zwanzig Min. Straßenbahn merkte ich, wie mir schwindelig wurde, meine Hände zu zittern begannen und ich große Angst davor bekam, einfach mitten in der Straßenbahn loszuheulen - kleiner Nervenzusammenbruch eben, habe ich manchmal, aber normalerweise eher abends zu Hause, wenn ich wieder mal drei oder vier Nächte nur fünf oder sechs Stunden Schlaf hatte. Hatte auch nichts zu lesen dabei, um mich ablenken zu können - ging mir also richtig schlecht. Da war ich wohl auch einfach dankbar, dass der SMS-Typ sich mit mir unterhielt und mich so "in der realen Welt" festhielt, dass ich nicht abstürzte - und als er dann fragte, war ich zum Neinsagen nicht in der Lage.

Und ich bin mir nicht "sicher" ob in meiner Beziehung alles okay ist im Sinne von "jeder Zweifel ist ausgeschlossen". Ich halte sie aber für gut.

Ich bin mir aber sicher, dass in meinem Leben andere Dinge nicht in Ordnung sind - nämlich dass ich zu viel arbeite und deswegen zu oft zu erschöpft bin und mich mal wieder nach schönen Dingen sehne. Ich weiß aber auch, dass es gefährlich ist, wenn ich deswegen jetzt meine Beziehung aufs Spiel setze - schließlich sind es nur noch eineinhalb Jahre, dann kann ich Stunden reduzieren, mehr schlafen und werde dann nicht mehr so oft vor Erschöpfung heulen müssen. Eineinhalb Jahre sind nicht viel, die sollte ich eigentlich noch durchhalten können.

Für so was riskiert man doch keine respektvolle Beziehung mit gutem Sex mit einem Mann, den man liebt, bewundert, aufrichtig respektiert und mit dem man total viele schöne Dinge getan hat und in Zukunft noch tun wird?

Aber genau das tue ich im Moment, wenn ich unbewusst flirty wirke und dann nicht mehr richtig Nein sage. Für einen schönen Moment ohne Sorgen riskiere ich so viel mehr - einfach nur, weil ich zu Hause und auf Arbeit einfach schon ziemlich lange überfordert bin und es noch eineinhalb Jahre sein werde. Eigentlich will ich aus dem Job raus bzw. reduzieren, aber das kann ich nicht. Soll ich also deswegen das, was eigentlich gut ist (die Beziehung) riskieren, weil ich aus dem Job eben nicht ausbrechen kann und eigentlich daraus flüchten will?

@ darkbluesmile: Ich merke mal wieder, dass es immer viel leichter ist, gute Ratschläge zu geben, als sie zu nutzen... Ich werd mir mal das, was ich dir damals geschrieben habe, selbst noch mal gründlich durchlesen und mir zu Herzen zu nehmen versuchen ^^.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Also ich bin ja meist nicht so gut, wenns zu sehr in emotional irrationale Richtungen geht ... aber ich glaube, wenn du wirklich weißt, warum du nicht einfach die Grenze nach dem Flirt ziehst, kannst du dagegen angehen.

Will dein HERZ denn kein Risiko eingehen, oder ist es nur der Kopf der das für bescheuert hält?

Also versteh mich nicht falsch, aber das mir zu deinen Texten spontan eingefallen, wenn dein Herz und dein Gefühl mit dem was du hast restlos zufirden wäre, dann wäre es im Einklang mit dem Kopf und seinen Argumenten. Dann müsstest du dich doch eigentlich nicht zwingen nein zu sagen - dann hättest du gar keine Lust auf Handy Nummern.
Wenn aber deinen Gefühlen etwas fehlt... was entweder wirklich aus der Beziehung kommen kann, oder eben als Übersprung aus dem Job, dann ist es natürlich so, dass du erstens eine gewisse Offenheit ausstrahlst und zweitens irgendetwas dich abhält die Grenze zu ziehen.

Für mich klingt das - wenn du es wirklich ändern und nicht nur aussitzen willst - nach Selbstananylse und Reflektionsarbeit. Liegt dem ganzen etwas zu Grunde was du mit deinem Freund ansprechen und durchreden solltest, oder sitzt das in dir ohne Bezug zur Beziehung und ihm. Je nachdem varriert natürlich auch der Lösungsansatz.

Ich glaube, dir aus meinem Nähkästchen zu berichten bringt dich nicht viel weiter, da wir (wie mehrfach festgestellt) doch sehr unterschiedlich ticken und gewichten.
Darum belass ichs einfach bei den allgemeinen Gedankenansätzen oben und hoffe ich hab dir nicht nur Dinge gesagt die du eh schon weißt...
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #6
Ich glaube, mein Herz ist sauer, weil mein Freund jetzt gerade richtig "aufblüht", nachdem er die ganzen miesen Dinge seines alten Job und den Ärger mit seiner Familie hinter sich gelassen hat, häufiger was mit neuen Freunden unternimmt und bald auf eine geile Kursfahrt fährt und sich tierisch drauf freut... Weil er häufiger so gut gelaunt und fast ein wenig flirty riecht, wenn er nach Hause kommt.

Ich dagegen muss irgendwie immer nur arbeiten, arbeiten, arbeiten, abends kochen, und dann ist er zu Hause öfter noch mal schlecht gelaunt und explodiert tierisch, wenn unser Kater stundenlang rumjammert und nicht raus darf oder wenn Kleinigkeiten in der Küche schief gehen. Ich finde es dann immer so ungerecht, dass er sich wegen Kleinigkeiten aufregen "darf", während ich mich immer so kaputt schufte und zu wenig Schlaf kriege und in meiner Freizeit fast nur im Internet rumhänge, weil man das auch mal ein paar Minuten zwischen der Weiterarbeit im Home Office machen kann, und meine Wochenenden für Fortbildungen opfere und dann abends noch Wäsche wasche und bügele... Und ich muss die gamze Zeit ruhig bleiben, und wenn ich merke, dass ich wieder vor Erschöpfung heulen muss, gehe ich ins Schlafzimmer oder Bad und mache es ganz leise, damit mein Freund es nicht mitkriegt, weil er sich dann immer solche Sorgen macht und aus Hilflosigkeit dann die nächsten Tage vor mir zurückzieht.

Objektiv betrachtet machen wir gleichviel im Haushalt - eigentlich. Aber eigentlich ist es seine AUfgabe, Frühstück zu machen und meine, abends zu kochen - und er lässt das Frühstück öfter mal weg, wenn er verpennt hat, und wenn ich dann schlecht gelaunt und etwas hungrig heimkomme und mir noch am Bahnhof was kaufen musste am Morgen und er mich fragt, was es heute zum Abendessen gibt, kriege ich schlechte Laune.

Ich meine, ich habe seinetwegen keine Stunden reduziert, damit er eben seine Weiterbildung machen kann, obwohl ich schon letztes Frühjahr und letzten Sommer beruflich ausgebrannt war... Und jetzt geht es ihm da richtig gut und ich darf mich kaputt schuften und mich immer total übermüdet an meine Brennpunktschule schleppen und dort die ganze Zeit mit Gewalt konfrontiert werden, während er immer als Schüler in die Schule geht, spannende neue Sachen lernt, Erfolgserlebnisse sammelt, neue Freunde findet, mit denen er abends auch mal weggehen kann ? Find ich ungerecht, glaube ich...

Und von dem Mehrgeld durch meine 50-Stunden-Wochen haben wir auch nicht wirklich was, weil ich vor lauter Erschöpfung dann viel Frustshoppen bei Amazon und Ebay mache und wir also trotzdem ständig nur total wenig Geld haben.

Will auch mal wieder Erfolgserlebnisse sammeln! Und auch mal wieder mit Menschen zu tun haben, die kein ständiges Starksein und Kompetentsein von mir wollen und bei denen ich nicht permanent stark sein muss und die Kontrolle über alles behalten muss, während ich das Gefühl habe, dass mir vor lauter Müdigkeit alles unter den Fingern zerbröckelt...
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #7
Ich glaube da hast du einen großen Teil deiner Antwort auf "warum komm ich dauernd in Versuchung."

Ich denke aber auch, dass du weißt, dass Abenteuer und leicht trotzige "ich will aber auch was tolles erleben" die grundlegenden Probleme nicht lösen, die deinen Alltag grade spicken.

Kannst du deinem Freund die Sachlage verständlich machen, ohne dass er sich angegriffen und "bevorwurft" fühlt? Das wäre meines Empfindens nach die erwachsene Variante eines Lösungsversuchs.
Und der nächste Schritt wäre ein Feld, dass dir Bestätigung und Freude bringt, das kein Flirt und mehr Potential mit sich bringt. In Kombination mit ein wenig Entgegenkommen von seiner Seite - solche blöden, sich summierenden Kleinigkeiten zu vermeiden, wie dich hungrig in die Schule gehn zu lassen.

Könntest du dir vorstellen, dass dich das dann wieder ein bisschen ausgleicht?

außerdem, P.S sozusagen, du musst meinem persönlichen Gefühl nach sehr gut aufpassen - was ich immer wieder bei dir rauslese ist eine handfeste Burnout Gefährdung... ohne dir zu nahe treten zu wollen...
 
squarepusher
Benutzer54457  (38) Sehr bekannt hier
  • #8
ein thread zu dem thema ist nicht genug?

ich denke jetzt mal öfter als vereinzelt wird es nicht vorkommen, oder? es ist ja jetzt nicht so als würdest du täglich von aufdringlichen männern angebaggert, die kein nein akzeptieren können.

versuch einfach klar und freundlich zu sein und dir dabei nicht schlecht vorzukommen, es nicht peinlich zu finden oder so.. es ist letztlich dein recht als individuum, zu sowas ja wie nein zu sagen, und auch wenn dein gegenüber dann vielleicht enttäuscht ist: so läuft das spiel nunmal.

sieh es darüber hinaus einfach als kompliment :smile:
 
kami_katze
Benutzer109402  Meistens hier zu finden
  • #9
Ich glaube da hast du einen großen Teil deiner Antwort auf "warum komm ich dauernd in Versuchung."

Ich denke aber auch, dass du weißt, dass Abenteuer und leicht trotzige "ich will aber auch was tolles erleben" die grundlegenden Probleme nicht lösen, die deinen Alltag grade spicken.

Ich finde, das hat caotica gut auf den Punkt gebracht: das eigentliche Problem sind eben nicht die Männer, die mit dir Flirten und deine Nummer wollen. Du willst in dem Moment nicht Nein sagen, weil du etwas zum "Aufbauen " brauchst und hinterher fühlst du dich schlecht damit. Du könntest Nein sagen (Danke, aber ich habe einen Freund), aber dazu fehlt dir die Kraft zur Zeit, du scheinst irgendwie sehr müde zu sein und freudlos.

Die eigentliche Baustelle ist deine Arbeit, die dir augenscheinlich zu viel Kraft und auch Freude raubt und deine Partnerschaft, in der du dich vielleicht nicht mehr so gewertschätzt fühlst. An den beiden Dingen kannst und solltest du arbeiten: schaff dir mehr Freiraum für dich, damit du mal richtig mit Freundinnen shoppen gehen kannst, als mal schnell was übers Internet zu bestellen. Tu dir was Gutes, was dir wirklich Freude bereitet. Und sprich mit deinem Freund darüber, wie du dich fühlst. Versteck nicht deine Gefühle vor ihm, so kann er ja nicht wissen, wie es dir geht. Macht was tolles zusammen mindestens einmal in der Woche, wie Kino oder Schwimmbad.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #10
Kannst du deinem Freund die Sachlage verständlich machen, ohne dass er sich angegriffen und "bevorwurft" fühlt? Das wäre meines Empfindens nach die erwachsene Variante eines Lösungsversuchs.
Und der nächste Schritt wäre ein Feld, dass dir Bestätigung und Freude bringt, das kein Flirt und mehr Potential mit sich bringt. In Kombination mit ein wenig Entgegenkommen von seiner Seite - solche blöden, sich summierenden Kleinigkeiten zu vermeiden, wie dich hungrig in die Schule gehn zu lassen.

Könntest du dir vorstellen, dass dich das dann wieder ein bisschen ausgleicht?

außerdem, P.S sozusagen, du musst meinem persönlichen Gefühl nach sehr gut aufpassen - was ich immer wieder bei dir rauslese ist eine handfeste Burnout Gefährdung... ohne dir zu nahe treten zu wollen...

Wir haben jetzt versucht, diese Woche ein paar Dinge anders zu machen. Diese Woche habe ich jeden Tag eine tolle Lunchbox und eine kleine Thermoskanne mit zur Arbeit bekommen - ich glaube, er hatte auch ein bisschen ein schlechtes Gewissen, als ich das angesprochen hatte. Außerdem, und da werde ich gerade wirklich verwöhnt, hat er diese Woche an meiner Stelle die Wäsche gemacht und einmal auch gekocht, also meine Pflichten übernommen und seine weiterhin gemacht - gut, ich habe gerade auch eine sehr volle Woche und hätte es selbst kaum geschafft, aber es ist trotzdem lieb von ihm.

Das tat alles schon ganz gut, aber gestern abend mit der Aussicht auf schon wieder nur fünf Stunden Schlaf habe ich trotzdem geheult. Da hatte er eine echt gute Idee: Wir haben die Seiten im Bett getauscht. Sonst schlafe ich immer außen, an der Türseite - letzte Nacht hat er mich "beschützt" und diese Seite übernommen. Wie immer bin ich mehrfach in der Nacht mit Angst und Panikgefühlen hochgeschreckt - aber in dieser Nacht habe ich endlich mal gemerkt, dass es dann besser wurde und ich mich wieder sicher fühlte.

Schon verrückt, wie kleine Dinge so viel ausmachen...

***

Da mit dem Burnout hast du natürlich Recht - ich stehe nicht nur kurz davor, sondern rutsche immer wieder rein, kämpfe mich raus und brauche für diese Kämpfe noch zusätzliche Kraft. Aber was kann ich dagegen tun? Meine Schüler brauchen vollen Einsatz von mir, sie verlangen ihn und sie benötigen ihn auch. Soll ich Internetmobbing in übelster Form einfach so geschehen lassen, wenn ich davon erfahre? Soll ich ein Mädchen kurz vor einer Zwangsheirat, das mir den Kunstunterricht durch ihre Heulanfälle ruiniert, einfach so nach Hause gehen lassen und zur Tagesordnung übergehen? Soll ich ein Ghetto-Mädchen mit Talent zum Malen still in der Ecke sitzen lassen, ohne ihm besondere Fördermaterialien mitzubringen, mit deren Hilfe sie lernen kann, die von ihr so geliebten Mangas naturalistischer zu zeichnen? Soll ich den arabischen Jungen, der jetzt mit dem Schulschwänzen aufgehört hat, der aber häufiger Nähe und Kontakt sucht, auf seine immer noch schlechten Schulleistungen reduzieren und ihn so bald wieder verlieren, oder soll ich Energie und Aufmerksamkeit in ihn investieren, damit er seinen guteingeschlagenen Weg fortsetzt?

Wenn mir all diese Dinge gleichgültig werden - dann mache ich vielleicht keine Überstunden mehr und habe mehr Zeit zum Schlafen - aber dann bin ich doch auch schon mitten drin im Burnout. Das kann es doch auch nicht sein? Dann hätte ich auch an ein Gymnasium gehen können und nicht ins Ghetto, wo ich meine ganzen Fähigkeiten am besten einsetzen kann.

***

Und trotzdem bin ich oft so furchtbar müde... Will einfach raus...

Ich meine, ein anderer Mann wäre auch keine Lösung, niemals. Auch wenn mein Freund mal schlechte Tage oder auch mal eine schlechte Woche hat - er und ich haben schon so viel gemeinsam durchgestanden, kennen uns inzwischen so gut, wissen den anderen so gut einzuschätzen...

Ein anderer Flirt kann wie eine Droge zwar vorrübergehend betäuben oder irgendeine Lücke füllen - aber das ist doch eigentlich gar nicht, was ich will.

***

Aber ich weiß gar nicht, was ich will. Irgendwas, was ich im Moment nicht habe.

Und diese ständige Erschöpfung und mein ständiges Heulen (na ja, alle ein, zwei oder auch mal nur drei Wochen, aber dann manchmal auch drei Mal an drei Tagen) - das macht meine Beziehung ja auch nicht besser und gesünder... Vielleicht versuche ich unbewusst ja auch nur, sicherzugehen, dass mich ein anderer Mann lieben wird, wenn mein Freund mich verlässt, weil ihm meine ganze Erschöpfungs- und Nervenzusammenbruchssymptomatik zu viel wird?
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #11
ich kenne dein problem, und ich hab mich da auch lange mit schwer getan.

inzwischen mach ichs mir da ganz leicht: nebenher ne bemerkung über "meinen freund" einfliessen lassen, das hält die meisten schon von der frage ab, und notfalls bei der frage bezüglich handynummer "nein danke" mit nem freundlichen lächeln und thema wechseln. nach ner weile geht das ganz von selber.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
So, nachdem ich tagelang internetlos war, antworte ich etwas verspätet, aber dafür ausfühlricher, bevor ich in meinem Lernstapel versinke.

Wir haben jetzt versucht, diese Woche ein paar Dinge anders zu machen. Diese Woche habe ich jeden Tag eine tolle Lunchbox und eine kleine Thermoskanne mit zur Arbeit bekommen - ich glaube, er hatte auch ein bisschen ein schlechtes Gewissen, als ich das angesprochen hatte. Außerdem, und da werde ich gerade wirklich verwöhnt, hat er diese Woche an meiner Stelle die Wäsche gemacht und einmal auch gekocht, also meine Pflichten übernommen und seine weiterhin gemacht - gut, ich habe gerade auch eine sehr volle Woche und hätte es selbst kaum geschafft, aber es ist trotzdem lieb von ihm.

Das tat alles schon ganz gut, aber gestern abend mit der Aussicht auf schon wieder nur fünf Stunden Schlaf habe ich trotzdem geheult. Da hatte er eine echt gute Idee: Wir haben die Seiten im Bett getauscht. Sonst schlafe ich immer außen, an der Türseite - letzte Nacht hat er mich "beschützt" und diese Seite übernommen. Wie immer bin ich mehrfach in der Nacht mit Angst und Panikgefühlen hochgeschreckt - aber in dieser Nacht habe ich endlich mal gemerkt, dass es dann besser wurde und ich mich wieder sicher fühlte.

Schon verrückt, wie kleine Dinge so viel ausmachen...

Das klingt doch super, find ich. Klar fühlen sich solchen kleinen Dinge nicht so schnell euphorisch und erschöpfungsbetäubend an, wie ein Flirt, und geben auch nicht spontan soviel Selbstbestätigung.
Aber es ist viel langfristiger, wenn vom "eigenen" Mann solche Wertschätzungsbeweise kommen. Du musst dir nur klar machen, das was von ihm kommt, ist wirklich für dich, für deine Persönlichkeit, für dein Wohlbefinden, das ihn tatsächlich interessiert.
Während ein Flirt mit einem Fremden primär egoistisch ist. Der ist nicht nett zu dir, weil er dir gut tun will, sondern weil es ihm gut tut. Dabei gehts gar nicht um deine Person, der Fremde in der Bahn sieht nur eine hübsche Hülle.
Zumindest grob vereinfacht :zwinker: Darum tut das "Auffallen und Gefallen" zwar im ersten Moment gut, aber es hat nichts was langfristig hilft - im Gegenteil, du fühlst dich danach auch noch schuldig.
Wäre DAS nämlich nicht, fänd ich an ein wenig herumflirten in den abgesprochenen Beziehungsgrenzen gar nichts Verwerfliches.
Bedenklich ist eben das "Übersehen" der Grenzen und die Schuldgefühle dadurch, die dich dann NOCH mehr beschäftigen und im Endeffekt kommt ein Minusbetrag an "Wohlfühlen" dabei raus.
Daher ... wenn du denkst du kannst mir dem deinen wirklich reden und er stellt nicht schon auf Durchzug, wenn du sagst du bist ko - dann forder solche kleinen Luxusverwöhnungen auch ein und geniße das Gefühl, dass es jemanden gibt, der sich wirklich dafür interessiert und bemüht dich glücklicher zu sehen :smile:


Da mit dem Burnout hast du natürlich Recht - ich stehe nicht nur kurz davor, sondern rutsche immer wieder rein, kämpfe mich raus und brauche für diese Kämpfe noch zusätzliche Kraft. Aber was kann ich dagegen tun? Meine Schüler brauchen vollen Einsatz von mir, sie verlangen ihn und sie benötigen ihn auch. Soll ich Internetmobbing in übelster Form einfach so geschehen lassen, wenn ich davon erfahre? Soll ich ein Mädchen kurz vor einer Zwangsheirat, das mir den Kunstunterricht durch ihre Heulanfälle ruiniert, einfach so nach Hause gehen lassen und zur Tagesordnung übergehen? Soll ich ein Ghetto-Mädchen mit Talent zum Malen still in der Ecke sitzen lassen, ohne ihm besondere Fördermaterialien mitzubringen, mit deren Hilfe sie lernen kann, die von ihr so geliebten Mangas naturalistischer zu zeichnen? Soll ich den arabischen Jungen, der jetzt mit dem Schulschwänzen aufgehört hat, der aber häufiger Nähe und Kontakt sucht, auf seine immer noch schlechten Schulleistungen reduzieren und ihn so bald wieder verlieren, oder soll ich Energie und Aufmerksamkeit in ihn investieren, damit er seinen guteingeschlagenen Weg fortsetzt?

Wenn mir all diese Dinge gleichgültig werden - dann mache ich vielleicht keine Überstunden mehr und habe mehr Zeit zum Schlafen - aber dann bin ich doch auch schon mitten drin im Burnout. Das kann es doch auch nicht sein? Dann hätte ich auch an ein Gymnasium gehen können und nicht ins Ghetto, wo ich meine ganzen Fähigkeiten am besten einsetzen kann.

Ok... da ist es schwierig per Ferndiagnose zu raten. Ich hab ne Bekannte, die Burnoutprophylaxe Kurse gibt, für unseren Berufstand. Mein erster Gedanke war also, sowas muss man doch auch für einen emotional so auslaugenden Job haben, wie deinen?
Meine Freundin ist Sonderpädagogin, und die haben auch so Anlaufstellen.
Ich finde, es wäre wichtig, dass du dir Techniken beibringst, die dich zwar mitfühlend bleiben lassen und nicht abstumpfen - aber die eine strenge Grenze zwischen den Ressourcen für DEIN Wohlbefinden und dem Aufopfern und Bemühen für das Wohlbefinden anderer zu ziehen.
Mir hat mal ein weiser Chef gesagt - keine Ärztin die sich kaputt macht kann jemand anderem helfen. Übertragen auf dich - wenn du selbst auf dem Zahnfleisch gehst hilft das keinem deiner Schüler ernsthaft weiter.
Wenn es DIR Nicht gut geht weil alle Energie in andere fließt, hast du eine sehr begrenzte kleine Menge Menschen, denen du weiterhelfen kannst. Wenn du DEIN Energiereservoir beständig erhältst, kannst du viel effizienter arbeiten.
Es ist NICHT egoistisch, dir gut zu tun. Es ist NICHT verwerflich, nur weil es dir "besser geht", du keine Handicaps hast etc- dich auch mal vorn anzustellen.
Du solltest - meiner "Fernempfindung" nach - wirklich Techniken suchen, die dir ermöglichen, Verantwortung abzugeben und nicht alles gefühlt auf deine Schultern zu laden. Das heißt ja nicht, dass du deswegen gleichgültig sein musst. Es gibt auch Graustufen zwischen sich selbst überrennen und abgestumpft herumstehen. Was mir gesagt wurde, ist der Schlüssel eine emotionale Distanz, die von deinen Energievorräten eine Teil für DICH reserviert.

Und trotzdem bin ich oft so furchtbar müde... Will einfach raus...

Ich meine, ein anderer Mann wäre auch keine Lösung, niemals. Auch wenn mein Freund mal schlechte Tage oder auch mal eine schlechte Woche hat - er und ich haben schon so viel gemeinsam durchgestanden, kennen uns inzwischen so gut, wissen den anderen so gut einzuschätzen...

Ein anderer Flirt kann wie eine Droge zwar vorrübergehend betäuben oder irgendeine Lücke füllen - aber das ist doch eigentlich gar nicht, was ich will.

Hmhm, das war das was ich oben meinte :smile:
Das heißt, dein Kopf weiß das eh, du musst es nur ... irgendwie verinnerlichen, damit dein Herz im selben Takt schlägt.

Aber ich weiß gar nicht, was ich will. Irgendwas, was ich im Moment nicht habe.

Und diese ständige Erschöpfung und mein ständiges Heulen (na ja, alle ein, zwei oder auch mal nur drei Wochen, aber dann manchmal auch drei Mal an drei Tagen) - das macht meine Beziehung ja auch nicht besser und gesünder... Vielleicht versuche ich unbewusst ja auch nur, sicherzugehen, dass mich ein anderer Mann lieben wird, wenn mein Freund mich verlässt, weil ihm meine ganze Erschöpfungs- und Nervenzusammenbruchssymptomatik zu viel wird?

Hm, denkst du, dass das mit rein spielt? Ich glaube, dein Bauch weiß auch, dass du eine starke Frau bist, und nicht zwingend einen "Reservemann" brauchst ... nur so ein Gefühl :zwinker:
Mein Eindruck aus deinen Posts ist eher der oben genannte.
Deine Energie ist alle, du hast das Gefühl dein Freund ist schon abgestumpft und nimmt das nicht mehr so ernst, außerdem fehlt dir Wertschätzung von allen Seiten.
Da gibt Bestätigung aus Flirts den schnellen Kick, der das Ego pusht und einem das Gefühl gibt, wenigstens etwas richtig zu machen.
Lässt so schnell nach wie es kam, und wenn man bei diesen Flirts seine eigentlich eigenen Grenzen knapp überschreitet bleibt ein schales Schuldgefühl.
Für mich ist deine Hauptbaustelle die gefühlte Überforderung im nervenzehrenden und auslaugenden Job - und dein dadurch völlig aus dem Lot geratenes Gleichgewicht.
Mein Hauptlösungsansatz der aufkeimenden Beziehungsproblematik wäre also, mich zu informieren, welche Anlaufstellen es zur Burnoutprophylaxe für speziell deinen Job gibt. Außerdem das Verabschieden von Niederlagengefühlen, wenn du die Problemwelt anderer nicht auf deinen Schultern tragen kannst. Aber wie gesagt - da gibt es spezielle Techniken, ich kenn die, die für meinen Beruf so empfohlen werden, hauptsächlich, weil ich mich auch in die Richtung spezialisieren will.

Erzähl ich dir hier eigentlich nur Dinge, die du eh schon weißt, oder bringts dich in Ansätzen weiter?
 
A
Benutzer84021  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Tut mir leid wenn ich jetzt nicht wirklich tiefgehen auf die Geschichte eingehe, aber da gibt es eine "Kleinigkeit" die besonders ins Auge sticht: Dein Schlafmangel.
An deiner Stelle würde ich wirklich mal versuchen, koste es was es wolle, für mindestens eine Woche 7-8 Stunden pro Nacht klarzumachen in denen du durchschlafen kannst.
Der Unterschied zwischen längere Zeit 4-6 Stunden, und Ausschlafen können, ist einfach riesig. Ich kenne dieses "ach mit 6 Stunden reicht das schon, und 5 geht zur Not auch" von mir selbst, und es stimmt einfach nicht.
Das wäre meiner Meinung nach der erste wichtige Schritt, und dann schau einfach mal wie es dir geht. Eventuell reicht es ja sogar.
 
Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • Themenstarter
  • #14
Hm, denkst du, dass das mit rein spielt? Ich glaube, dein Bauch weiß auch, dass du eine starke Frau bist, und nicht zwingend einen "Reservemann" brauchst ... nur so ein Gefühl

Mein Bauch weiß, dass mein einer Exfreund mir jedes Mal angedroht hatte, mich zu verlassen, wenn ich "zu emotional" wurde, unordentlich war (was ich im Moment vor Erschöpfung oft wieder bin). Ich habe da ehrlich gesagt immer ne tierische Angst vor - einer der Gründe, warum ich im Moment immer nicht ins Bett gehen mag, wenn mein Freund nicht kommt, weil sonst diese ganze Scheiße von damals immer wieder kommt. Dieses "ich bin so wie ich bin nicht gut genug".

Und ich habe ja wirklich häufig so emotionale Ausbrüche, teilweise "grundlose" Erschöpfungstränen...

Mein Freund hat irgendwann mal gesagt, er hat mich auch noch lieb, wenn ich tausend Nervenzusammenrbrüche habe.

Da meinte ich, ja, das glaube ich ihm, jetzt ist ja auch erst der 256., das heißt, ich hätte noch ein paar gut, aber irgendwann...

Da mussten wir lachen, und er fragte dann, ob er denn jetzt gleich Schluss machen sollte... Ich hab dann ganz entrüstet gesagt, dass wir ja wohl noch nicht bei 1000 angekommen sind.

***

Das war zwar nur Geblödel - aber diese Angst sitzt verdammt tief. Dass er irgendwann, wenn ich weiter so anstrengend bin, mit mir Schluss macht. Und ich weiß nicht, was ich ändern kann... Ich müsste Stunden reduzieren und mehr schriftstellern und trotzdem manchmal einfach "frei" haben wie jeder normale Mensch, so mit einem völlig freien Tag pro Woche, an dem man nichts macht als Hausarbeit und Wäsche und vielleicht Freunde treffen und trotzdem genug Schlaf jede Nacht... Dann würde ich wieder ausgeglichener werden.

Aber das alles habe ich nicht.

Was, wenn ich mich jetzt gerade mit diesem Job systematisch kaputt mache (das Gefühl hatte ich schon letzten Sommer) und damit auf Dauer wirklich so anstrengend werde, dass er mich nicht mehr liebt bzw. aus Liebe erträgt, aber eben nicht mehr dieses Leuchten in den Augen hat? Im Moment läuft es bei ihm beruflich gut, da hat er Kraft übrig für mich. Aber das wird ja auch nicht ewig und immer nur Sonnenschein sein.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Was, wenn ich mich jetzt gerade mit diesem Job systematisch kaputt mache (das Gefühl hatte ich schon letzten Sommer) und damit auf Dauer wirklich so anstrengend werde, dass er mich nicht mehr liebt bzw. aus Liebe erträgt, aber eben nicht mehr dieses Leuchten in den Augen hat? Im Moment läuft es bei ihm beruflich gut, da hat er Kraft übrig für mich. Aber das wird ja auch nicht ewig und immer nur Sonnenschein sein.

Dann ist das etwas gegen das du JETZT anarbeiten musst und nicht wenn es zu spät ist versuchen nachzulegen.
Was spricht denn gegen die Aneignung von persönlichen Schutztechniken?
Meiner Empfindung nach ist es eine Typfrage wie man Druck und Belastung aushält, wie man damit umgeht und wie man sich schützt. Seit Jahren "therapiere" ich Freunde, die in unmöglichen Arbeitszeiten von 14 Stunden pro Tag rotieren, und ständig unter dem Erwartungsdruck stehen, nichts umzubringen *seufz* grob vereinfacht gesagt.

Es hört nicht einfach so auf, leider, man muss sich aktiv wehren.
Mit welchen Mitteln können dir ausgebildete Leute besser sagen, aber wichtig ist wirklich dir einen Raum zu schaffen, der nur dir gehört. WIE du das machst ist ... prioritätenabhängig.

Du merkst doch was passiert, deine Erschöpfung streckt ihre Klauen schon nach dem Sicherheitsresort Beziehung aus... auf subtile Art und Weise. Ich glaub schon, dass du das hin bekommst, aber... nur aktiv, nicht passiv :smile:
 
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