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Gast
- #1
Hallo euch allen,
im Laufe der Diskussionen, die ich hier und anderswo hatte, ist mir aufgefallen, dass viele Forenmitglieder nicht wirklich verstehen, warum ich mich nach einer Freundin sehne. Ich bin gesund, im Studium sehr gut, in einer intakten Familie aufgewachsen und kann mich auf die Unterstützung meiner Familie, in moralischen wie in finanzieller Hinsicht, verlassen. Es geht mir gut, habe also allen Grund, glücklich zu sein. Warum verstehen viele Leute nicht, dass das nicht so einfach ist, dass all das nicht genügt, um glücklich zu sein?
Natürlich geht es mir besser, als einem Großteil der Menschheit. Man kann sich allerdings nicht nur mit denjenigen vergleichen, denen es schlechter geht. Es gibt nämlich auch vielen Leuten, denen es besser geht, und natürlich möchte man zu denen gehören. Außerdem ist man nicht unbedingt glücklich, weil es einem materiell gut geht. Ich habe in meiner Familie zum Beispiel eine Person, der es an sich sehr gut geht: Sie hat einen sehr gut bezahlten Job, fährt mehrmals im Jahr in Urlaub und ist auch gesund. Sie lebt aber alleine, und man sieht ihr aber an, dass sie das unglücklich macht: Bei Familienfesten ist sie immer schlecht gelaunt, sie scheint Menschen, die glücklich in einer Beziehung leben, ihr Glück nicht wirklich zu gönnen, usw. Genau so will ich eines Tages nicht sein. Umgekehrt kenne ich eine Familie, die permanent finanzielle Sorgen hat, in der beide Eheleute einen prekären Job haben, aber: Beide sind sehr glücklich. Sie lieben sich, haben mehrere Kinder, helfen gerne Anderen, usw.
Solange ich bei meinen Eltern gewohnt habe, habe ich mir überhaupt keine Gedanken über die Zukunft gemacht. Natürlich wusste ich, dass ich eines Tages selbstständig werden würde, aber der ganzen Konsequenzen, die das hat, bin ich mir erst nach dem Umzug in meine erste Wohnung bewusst geworden. Wenn ich jetzt nach dem Tag in der Uni in meine Wohnung komme, gibt es niemand mehr, der auf mich wartet, auch am Wochenende bin ich alleine. Ich habe zwar mehrere Freizeitaktivitäten, denen ich alleine nachgehe und dir mir trotzdem unheimlich viel Spaß machen, aber irgendwie fehlt mir etwas. Dieses „etwas“ ist ein Privatleben, das seinen Namen verdient. Es reicht nämlich nicht, gut im Studium zu sein. Nehmen wir mal an, ihr kriegt einen guten Job: Was passiert aber, wenn ihr aus irgendwelchen Gründen diesen Job verliert oder ihn nicht mehr ausüben könnt? Was passiert, wenn ihr in Rente geht? Wenn ihr kein richtiges Privatleben habt, steht ihr ohne nichts da. Und ein solches Privatleben besteht nun mal nicht nur aus Hobbys, sondern auch und vor allem aus sozialen Kontakten und aus einer Familie.
Was hat nun die Freundin damit zu tun? Nun, Liebe ist ein wunderschönes Gefühl – ein Gefühl, das ich schon ein paar Mal empfunden habe, auch wenn es bisher nie erwidert worden ist. Warum können viele nicht verstehen, dass ich dieses Gefühl, das positivste überhaupt, empfinden und mit jemandem teilen möchte? Auch da möchte ich nicht missverstanden werden: Natürlich darf man sein Glück nicht von einer Beziehung abhängig machen. Sonst ist es nämlich wie bei dem von mir angeführten Beispiel mit dem Job: Sollte die Beziehung in die Brüche gehen, stünde man ohne nichts da. Andererseits sehne ich mich aber nach einer Person, mit der ich durch so ein starkes Gefühl wie Liebe verbunden bin, mit der ich mein Leben teilen kann. Darauf erhoffe ich mir natürlich auch, dass ich glücklicher werde als jetzt.
Man hat mir auch oft gesagt, dass ich nicht krampfhaft nach einer Freundin suchen darf. Besagte Personen haben natürlich Recht, aber ohne es erzwingen zu wollen, muss man doch etwas dafür tun. Wenn man passiv zu Hause bleibt und darauf wartet, bis es sich eines Tages ergibt, kann man lange warten! Auch deshalb versuche ich, mehr auszugehen, meinen Freundes- und Bekanntenkreis zu erweitern, usw. Jahrelang habe ich mich nämlich nur auf mich selbst und auf meine Zufriedenheit konzentriert: Es hat nahezu perfekt geklappt, ich war als Einzelgänger auch sehr glücklich, aber diese Art des Lebens hat es mir unmöglich gemacht, eine Freundin zu finden. Und natürlich muss ich auch lernen, meine natürliche Schüchternheit zu überwinden. Das heißt: Ich muss doch aktiver werden. Und genau das tue ich zur Zeit. Oder seht ihr das anders?
Und schließlich: Ist es wirklich so schwierig, zu verstehen, dass man als unglücklicher Single auf glückliche Paare neidisch ist? Es ist nämlich so, dass das Glück seiner Freunde einen auf schmerzhafte Weise daran erinnert, dass man mit seinem eigenen Leben unzufrieden und unglücklich ist. Wenn ich mit einem befreundeten Paar unterwegs bin und sehe, wie glücklich die beiden sind, ist das so, als ob man Salz in eine tiefen und schmerzhafte Wunde streuen würde. Dabei gönne ich ihnen ihr Glück wirklich von ganzem Herzen.
Vielleicht haben einige von euch Lust, eure Meinung zu diesem Thema zu geben und sich mit mir darüber zu unterhalten. Ich freue mich jedenfalls auf eure Antworten!
Schöne Grüße,
Albus
im Laufe der Diskussionen, die ich hier und anderswo hatte, ist mir aufgefallen, dass viele Forenmitglieder nicht wirklich verstehen, warum ich mich nach einer Freundin sehne. Ich bin gesund, im Studium sehr gut, in einer intakten Familie aufgewachsen und kann mich auf die Unterstützung meiner Familie, in moralischen wie in finanzieller Hinsicht, verlassen. Es geht mir gut, habe also allen Grund, glücklich zu sein. Warum verstehen viele Leute nicht, dass das nicht so einfach ist, dass all das nicht genügt, um glücklich zu sein?
Natürlich geht es mir besser, als einem Großteil der Menschheit. Man kann sich allerdings nicht nur mit denjenigen vergleichen, denen es schlechter geht. Es gibt nämlich auch vielen Leuten, denen es besser geht, und natürlich möchte man zu denen gehören. Außerdem ist man nicht unbedingt glücklich, weil es einem materiell gut geht. Ich habe in meiner Familie zum Beispiel eine Person, der es an sich sehr gut geht: Sie hat einen sehr gut bezahlten Job, fährt mehrmals im Jahr in Urlaub und ist auch gesund. Sie lebt aber alleine, und man sieht ihr aber an, dass sie das unglücklich macht: Bei Familienfesten ist sie immer schlecht gelaunt, sie scheint Menschen, die glücklich in einer Beziehung leben, ihr Glück nicht wirklich zu gönnen, usw. Genau so will ich eines Tages nicht sein. Umgekehrt kenne ich eine Familie, die permanent finanzielle Sorgen hat, in der beide Eheleute einen prekären Job haben, aber: Beide sind sehr glücklich. Sie lieben sich, haben mehrere Kinder, helfen gerne Anderen, usw.
Solange ich bei meinen Eltern gewohnt habe, habe ich mir überhaupt keine Gedanken über die Zukunft gemacht. Natürlich wusste ich, dass ich eines Tages selbstständig werden würde, aber der ganzen Konsequenzen, die das hat, bin ich mir erst nach dem Umzug in meine erste Wohnung bewusst geworden. Wenn ich jetzt nach dem Tag in der Uni in meine Wohnung komme, gibt es niemand mehr, der auf mich wartet, auch am Wochenende bin ich alleine. Ich habe zwar mehrere Freizeitaktivitäten, denen ich alleine nachgehe und dir mir trotzdem unheimlich viel Spaß machen, aber irgendwie fehlt mir etwas. Dieses „etwas“ ist ein Privatleben, das seinen Namen verdient. Es reicht nämlich nicht, gut im Studium zu sein. Nehmen wir mal an, ihr kriegt einen guten Job: Was passiert aber, wenn ihr aus irgendwelchen Gründen diesen Job verliert oder ihn nicht mehr ausüben könnt? Was passiert, wenn ihr in Rente geht? Wenn ihr kein richtiges Privatleben habt, steht ihr ohne nichts da. Und ein solches Privatleben besteht nun mal nicht nur aus Hobbys, sondern auch und vor allem aus sozialen Kontakten und aus einer Familie.
Was hat nun die Freundin damit zu tun? Nun, Liebe ist ein wunderschönes Gefühl – ein Gefühl, das ich schon ein paar Mal empfunden habe, auch wenn es bisher nie erwidert worden ist. Warum können viele nicht verstehen, dass ich dieses Gefühl, das positivste überhaupt, empfinden und mit jemandem teilen möchte? Auch da möchte ich nicht missverstanden werden: Natürlich darf man sein Glück nicht von einer Beziehung abhängig machen. Sonst ist es nämlich wie bei dem von mir angeführten Beispiel mit dem Job: Sollte die Beziehung in die Brüche gehen, stünde man ohne nichts da. Andererseits sehne ich mich aber nach einer Person, mit der ich durch so ein starkes Gefühl wie Liebe verbunden bin, mit der ich mein Leben teilen kann. Darauf erhoffe ich mir natürlich auch, dass ich glücklicher werde als jetzt.
Man hat mir auch oft gesagt, dass ich nicht krampfhaft nach einer Freundin suchen darf. Besagte Personen haben natürlich Recht, aber ohne es erzwingen zu wollen, muss man doch etwas dafür tun. Wenn man passiv zu Hause bleibt und darauf wartet, bis es sich eines Tages ergibt, kann man lange warten! Auch deshalb versuche ich, mehr auszugehen, meinen Freundes- und Bekanntenkreis zu erweitern, usw. Jahrelang habe ich mich nämlich nur auf mich selbst und auf meine Zufriedenheit konzentriert: Es hat nahezu perfekt geklappt, ich war als Einzelgänger auch sehr glücklich, aber diese Art des Lebens hat es mir unmöglich gemacht, eine Freundin zu finden. Und natürlich muss ich auch lernen, meine natürliche Schüchternheit zu überwinden. Das heißt: Ich muss doch aktiver werden. Und genau das tue ich zur Zeit. Oder seht ihr das anders?
Und schließlich: Ist es wirklich so schwierig, zu verstehen, dass man als unglücklicher Single auf glückliche Paare neidisch ist? Es ist nämlich so, dass das Glück seiner Freunde einen auf schmerzhafte Weise daran erinnert, dass man mit seinem eigenen Leben unzufrieden und unglücklich ist. Wenn ich mit einem befreundeten Paar unterwegs bin und sehe, wie glücklich die beiden sind, ist das so, als ob man Salz in eine tiefen und schmerzhafte Wunde streuen würde. Dabei gönne ich ihnen ihr Glück wirklich von ganzem Herzen.
Vielleicht haben einige von euch Lust, eure Meinung zu diesem Thema zu geben und sich mit mir darüber zu unterhalten. Ich freue mich jedenfalls auf eure Antworten!
Schöne Grüße,
Albus