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Warum hat er für die Beziehung nicht gekämpft?

Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • #1
Hallo liebes Forum,

ich hatte zu dem Thema schon eine Umfrage erstellt, aber ich glaube, ich würde euch gerne einmal nach euren Meinungen hinsichtlich einiger individuellerer Probleme fragen. Deshalb hier also der Thread.

Die Kurzversion: Mein Freund beendet unsere mehrjährige Fernbeziehung und löscht daraufhin alle Kontaktmöglichkeiten, nur kurze Nachrichten über Whatsapp sind gelegentlich noch möglich (wobei das jetzt auch nicht mehr der Fall ist). Es gibt keine Aussprache, nichts. Das Ganze passiert nach einer anfänglichen kurzen "Beziehungspause" an meinem Geburtstag, an den er da nicht mehr gedacht hatte.

Mögliche Gründe: 1. Er glaubt, dass ich ihn betrügen würde/betrogen hätte und er mir deshalb nicht mehr vertrauen kann. Dafür gab es aber nie einen Grund, aber er glaubte mir nicht. 2. Wir hatten deshalb oft Streit in den letzten Monaten der Beziehung. Ich selbst hatte in dieser Phase viele jobtechnische Probleme, d.h. ich war auch nicht immer der pure Sonnenschein und seine Eifersuchtsdramen und permanente kontrollierende Nachfragen, wo ich mit wem sei und ob ich mal schnell ein Selfie schicken könne, trugen nicht gerade zu meiner Stabilität bei. 3. Ich wollte mehr Verbindlichkeit in der Beziehung, wir haben uns ohnehin nur sehr selten gesehen, er war da immer sehr unsensibel und sagte mir ständig, dass für ihn aktuell gerade nur die Jobsuche eine Rolle spielen würde. Ich sei ihm nicht unwichtig, aber nicht das wichtigste in seinem Leben. Dass es mir dabei nur mal um einen gemeinsamen Urlaub ging bzw. eine langfristige Perspektive war klar, er hat sich da aber trotzdem permanent unter Druck gesetzt gefühlt.

Mein Hauptproblem ist: Ich habe so viel für ihn getan und gleichzeitig erduldet in dieser Beziehung, so viel, was Verzicht angeht, so viel, was unsere gemeinsame Zeit anbelangt, dass ich es so wahnsinnig gemein finde, dass er diese Beziehung beendet. Und dabei meine ich nicht, dass er mir etwas schulde und das deshalb nicht tun dürfe. Sondern vielmehr habe ich ja auch die Probleme in unserer Beziehung gesehen. Aber ich habe mich dafür entschieden, für uns zu kämpfen und alles für uns zu geben. Warum hat er das nicht getan? Warum hat er nicht halb so viel Mut wie ich bewiesen, warum hat er mich einfach in einem Scherbenhaufen zurückgelassen?

Warum tut jemand soetwas? Und vor allem auf eine so feige Art und Weise? Warum habe ich seiner Meinung nach soetwas verdient?

Ein weiteres Problem ist: Das Ganze fühlt sich für mich wie eine komplette Niederlage an. Ich bin fast 29 und er war erst mein zweiter Freund. Meine erste Beziehung lief sechs Jahre lang und wir sind bis heute gut befreundet, aber damals ging es aus verschiedenen Gründen nicht weiter. Es gab nie böses Blut zwischen uns. Ich war immer so stolz, nicht blindlings in eine neue Beziehung zu stolpern, sondern meine Partner im Hinblick auf eine Langzeitperspektive gut ausgewählt zu haben. Das erste "Scheitern" war schon nicht so toll, aber da waren wir beide der Meinung, an den Umständen einfach nichts mehr ändern zu können. Mein zweiter Freund wusste daher ganz genau, wie wichtig mir der Status unserer Verbindung ist. Erst Monate nach unserem Kennenlernen habe ich mich zu einer Beziehung mit ihm entschlossen, obwohl er mir natürlich von Anfang an gefiel. Erst da wusste ich, dass mehr zwischen uns war als bei einer Affäre oder einer Romanze (die ich vor ihm natürlich auch hatte). Ich sagte ihm, dass ich eine Beziehung mit ihm nur unter der Voraussetzung einginge, dass das etwas Ernsthaftes sei, etwas, für das es sich zu kämpfen lohne. Ich habe da mein Versprechen auch stets eingelöst. Immer. Ich hätte ihn niemals so respektlos fallen gelassen, wie er es getan hat.

Vielleicht ist es auch das, was mich so enttäuscht. Dass ich seine Liebe offenbar nicht wert war. Alle, seine ganze Familie, sagten, dass er so dumm sei, dass er jemanden wie mich nie wieder finden würde. Aber er trennt sich trotzdem.

Und das Schlimmste ist: Das Ganze ist nicht mehr ganz so neu. Und es tut immer noch so wahnsinnig weh. Wie komme ich hin zu dem Gedanken, dass das alles kein Weltuntergang ist. Irgendwie hat das richtig mein Weltbild zerstört. Wenn zwei Menschen beschließen, dass sie zusammengehören, dann verlässt der eine den anderen doch nicht einfach so? Oder? Was habe ich falsch gemacht?
 
The-Finest
Benutzer79820  Meistens hier zu finden
  • #2
Wie komme ich hin zu dem Gedanken, dass das alles kein Weltuntergang ist. Irgendwie hat das richtig mein Weltbild zerstört. Wenn zwei Menschen beschließen, dass sie zusammengehören, dann verlässt der eine den anderen doch nicht einfach so? Oder? Was habe ich falsch gemacht?

Weil es letztlich kein Weltuntergang ist... So einfach und banal sich das auch anhört...
Denn vor eurer Verbindung hattest Du ein Leben und jetzt wo ihr getrennt seit, hast Du ebenfalls ein Leben.

Das Problem was Du meiner Meinung nach hast, ist das Du versuchst, deinen Exfreund seelisch festzuhalten. Dinge und Menschen sowie auch Gefühle, können sich aber im Laufe der Zeit ändern. So wie Du nicht den Tag festhalten kannst, nur damit es nicht Nacht wird, so kannst Du so etwas auch nicht festhalten. Leider wollen wir Menschen rational gesehen meist die erlebte Vergangenheit wiederholen, damit wir uns wieder glücklich fühlen können.

Liebe soll aber schließlich keine Pflicht oder Zwang sein, sondern vielmehr eine freiwillige romantische Entscheidung und die treffen wir jeden Tag aufs neue. Du möchtest doch keinen Partner an deiner Seite, der nur deswegen mit Dir zusammen ist, weil er gesagt hat, dass er mit Dir gemeinsam kämpfen würde, aber Dich in Wirklichkeit garnicht liebt oder?
So gesehen sei doch froh, nun hast Du die Gelegenheit, einen Menschen zu finden der eben genau das tut.

Wenn ich Dir also jetzt sagen könnte, was Du in Zukunft machen könntest, um solche Szenarien zu vermeiden, würdest Du das vermutlich das als Werkzeug sehen, um die nächste Liebe besser "festhalten" zu können. So funktioniert das aber nicht...
Liebe, Freundschaft, Beruf, ja das Leben an sich birgt immer eben ein Risiko, bei der es niemals eine 100% Sicherheit geben wird.

Sei stattdessen lieber dankbar für die Erfahrung, wer weiss, für was sie noch gut ist :smile:
Der momentane Schmerz den Du fühlst, stelle Dich ihm, denn das wird dein Prozess zur Reifung sein.

Eure Beziehung ist gescheitert, nicht Du als Mensch. Also suche nicht den Fehler nur bei Dir... es sollte eben nicht sein...
Menschen sind eben nun mal unterschiedlich, dass macht uns aus, deswegen kannst Du nicht den gleichen Mut haben wie dein Exfreund. Jeder Mensch ist eben anders und genau deswegen hast Du ihn geliebt, weil er so ist wie er ist.

Widme Dir die Zeit, die Du nun vermehrt nutzen kannst für Dich selbst und erforsche Dich ein wenig, arbeite an Dir, triff Dich mit Freunden, habe deinen Spaß und frage Dich, wieso Du Beziehungen, so einen überdimensionalen Stellenwert beizumessen scheinst (nicht das es falsch ist, aber meist ist der "Fall" dann tief...), denn deine Suche nach absoluter Sicherheit ist mir direkt ins Auge gefallen.

Ich wünsche Dir viel Erfolg und Kraft :smile:
 
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Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #3
Du möchtest doch keinen Partner an deiner Seite, der nur deswegen mit Dir zusammen ist, weil er gesagt hat, dass er mit Dir gemeinsam kämpfen würde, aber Dich in Wirklichkeit garnicht liebt oder?
Vielen lieben Dank für deinen Beitrag! Ja, ich weiß eben nicht: Liebt er mich nicht mehr? Oder ist er nur den (seinen) Problemen aus dem Weg gegangen? Das ist für mich gerade so ein Rätsel, was ich nicht lösen kann, und weshalb ich immernoch so unglaublich versucht bin, weiterzukämpfen. Wäre ihm alles so gleichgültig gewesen, hätte er ja möglicherweise nicht so eine Mauer um sich gezogen. Ich kann das einfach nicht verstehen. Er sagte nach der Trennung, jetzt, wo ich nicht mehr in seinem Leben bin, ist er viel ausgeglichener, ist nicht mehr permanent angespannt. Ja, aber hätte man das nicht auch innerhalb der Beziehung ändern können, wenn er sich mir geöffnet hätte? Wenn er doch offenbar Gefühle hat, warum schneidet man jeglichen Kontakt zu dieser Person ab? Das will nicht in meinen Kopf.
Widme Dir die Zeit, die Du nun vermehrt nutzen kannst für Dich selbst und erforsche Dich ein wenig, arbeite an Dir, triff Dich mit Freunden, habe deinen Spaß und frage Dich, wieso Du Beziehungen, so einen überdimensionalen Stellenwert beizumessen scheinst (nicht das es falsch ist, aber meist ist der "Fall" dann tief...), denn deine Suche nach absoluter Sicherheit ist mir direkt ins Auge gefallen.
Ich unternehme tatsächlich viel, habe einen sehr unterstützenden Freundeskreis, habe auch schon den ein oder anderen Mann gedatet. Und es ist gar nicht so, dass es mir so wichtig ist, eine Beziehung zu haben. Ich war zwischen meinen beiden Beziehungen gute drei Jahre Single und war glücklich. Ich bin nur der Meinung: Wenn man eine Beziehung eingeht, dann gehört da doch Verantwortungsbewusstsein dazu oder? Ja, vielleicht suche ich nach Verbindlichkeit, denn wenn ich mich schon auf meinen Partner nicht verlassen kann, auf wen denn dann? Ich brauche dazu auch keinen Ehering, aber doch das Gefühl, wirklich vertrauen zu können. Oder ist genau das in deinen Augen falsch?
 
The-Finest
Benutzer79820  Meistens hier zu finden
  • #4
Liebt er mich nicht mehr? Oder ist er nur den (seinen) Problemen aus dem Weg gegangen? Er sagte nach der Trennung, jetzt, wo ich nicht mehr in seinem Leben bin, ist er viel ausgeglichener, ist nicht mehr permanent angespannt. Ja, aber hätte man das nicht auch innerhalb der Beziehung ändern können, wenn er sich mir geöffnet hätte? Wenn er doch offenbar Gefühle hat, warum schneidet man jeglichen Kontakt zu dieser Person ab? Das will nicht in meinen Kopf.

Wenn er Problemen aus dem Weg geht, sagt das er ausgeglichener ohne Dich und nicht mehr so angespannt ist, klingt das für mich (entschuldige bitte) nicht wirklich danach, dass er Dich liebt oder siehst Du das anders? Denn sonst würde er doch nicht das als eine Art Last oder Druck empfinden und Dir so erklären. Vielleicht hat er es nur nicht so offen gesagt, aber sein Verhalten jetzt nach eurer Trennung spricht für mich eine eindeutige Sprache. Klar hättet ihr vieles in der Beziehung machen oder verändern können, offensichtlich war nur die Bereitschaft dazu nicht vorhanden. Was wiederrum nicht wirklich dafür spricht, dass er Dich noch liebt. Genauso wie man sich verliebt, entliebt man sich manchmal... Warum das so ist, was die Gründe sind, ob er mittlerweile eventuell eine andere hat oder ob Du das dann im Endeffekt wirklich verstehen kannst oder nicht, sind alles Gründe des Verstandes von denen das Gefühl nicht viel versteht. Durch das Tal bzw diesen Schmerz hindurch zu gehen wirst Du nicht drum herum kommen.

Wenn man eine Beziehung eingeht, dann gehört da doch Verantwortungsbewusstsein dazu oder? Ja, vielleicht suche ich nach Verbindlichkeit, denn wenn ich mich schon auf meinen Partner nicht verlassen kann, auf wen denn dann? Ich brauche dazu auch keinen Ehering, aber doch das Gefühl, wirklich vertrauen zu können. Oder ist genau das in deinen Augen falsch?

Es geht nicht darum, eine Beziehung ernst zu nehmen, sondern viel mehr habe ich den Eindruck, wie Du es bereits selbst schon geschrieben hast, das Du eine Beziehung als verbindlich ansiehst. Was ansich auch nicht weiter schlimm ist, wenn man nicht vergisst, dass man keinen bis auf alle Ewigkeit gültigen Vertrag abgeschlossen hat, der einem die Liebe des anderen garantiert. Wie bereits erwähnt, scheinst Du nach einer Art Sicherheit zu suchen, die aber so garnicht existiert. Und Du scheinst im Vorfeld, bevor sich eine Beziehung anbahnt vergewissern zu wollen, wieviel Risiko deine Liebe die Du investierst möglicherweise bietet. Erst wenn Du von deinem Gegenüber eine positive Rückmeldung darüber bekommst (würde er genauso kämpfen wie ich), gehst Du eine Beziehung ein. Kann es vielleicht sein, dass Du ohne es zu merken, unbewusst eine so sichere Liebe suchst, wie die Nestliebe deiner Eltern?
 
mischaccc
Benutzer90869  (30) Benutzer gesperrt
  • #5
Er sagte nach der Trennung, jetzt, wo ich nicht mehr in seinem Leben bin, ist er viel ausgeglichener, ist nicht mehr permanent angespannt. Ja, aber hätte man das nicht auch innerhalb der Beziehung ändern können, wenn er sich mir geöffnet hätte?

Wenn es einem am Selbstbewusstsein mangelt und du das Gefühl hast, dass deine Freundin in Wahrheit außerhalb deiner Reichweite liegt, hat man ständig Verlustängste, die sich in Eifer- und Kontrollsucht äußern. Mit der Trennung hat er vielleicht nicht dir, aber sich selbst was Gutes getan, was aber nicht an deiner Person liegt.
 
Felicia80
Benutzer135804  (43) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
warum interessiert dich das überhaupt noch?!ich kenne krankhaft eifersüchtige männer,glaub mir.und daher kann ich dir nur sagen:sei einfach froh,dass du ihn jetzt los bist.
 
F
Benutzer85989  Meistens hier zu finden
  • #7
Wenn du deine alte Beziehung und deinen Ex so beschreibst, dann solltest du dir vor Augen halten, was nicht so gut geklappt hat und vielleicht daraus deine Schlüsse ziehen, dass es besser so ist.
Deine Jobprobleme haben dich enorm belastet und egal ob Nah- oder Fernbeziehung, für mich persönlich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass der Partner einen (emotional) unterstützt, aber das hat er nicht getan.
Und auch dass er nicht bereit dazu ist, mit dir über eure Beziehung zu sprechen oder eine Aussprache zu halten und er dir auch noch jegliche Kontaktmöglichkeiten sperrt, sollte dir beweisen, dass du ihm nicht wichtig bist.
Du hast einen guten Freundeskreis und lernst auch neue Männer kennen, nutze das um deine Beziehung zu verarbeiten.
 
Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #8
Danke für eure klaren Worte. Ja, ich weiß, ich muss jetzt mal loslassen, aber es ist so schwer. Vielleicht ist das schon so ein bisschen mit Nestliebe zu vergleichen, wobei meine Familie ganz eng ist und ich diese Nestliebe immer noch empfange und quasi immer dahin zurückkehren kann, daran also kein Mangel herrscht. Vielleicht liegt es auch gerade daran, dass er mir so wichtig war und ist, weil für ihn die Familie ebenfalls etwas so Schönes ist wie für mich. Ich hatte immer den Eindruck, dass wir unsere festen Werte teilen. Nun, jetzt ist er weg und irgendwie ein gutes Stück meines Vertrauens auch.

Ich weiß, letztlich ist es mein Problem, weil ich den Perfektionismus, der mir ohnehin im Leben manchmal in die Quere kommt, offenbar auch in meine Beziehungen einbastele. Bei mir gibt's nur die perfekte Beziehung, in der alles glatt läuft und die fürs Ewige bestimmt ist. Und jetzt ist das auf einmal nicht mehr der Fall. Alle sind für mich da und trotzdem habe ich das Gefühl, in den Augen meiner Familie und Freunde als Versagerin dazustehen. Ich weiß nicht warum. Ich weiß nicht, wie ich diesen Gedanken abstellen kann.
 
The-Finest
Benutzer79820  Meistens hier zu finden
  • #9
Warum sollten deinen Freunden oder deiner Familie, die Dir und denen Du so wichtig zu sein scheinst, der Gedanke kommen, dass Du eine Versagerin bist?
 
Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #10
Weil ich immer die bin, die genau weiß, was sie will. Die zu Familienfeiern nicht jedes mal jemand Neues mitbringt. Meine Eltern haben meinen ersten Freund gemocht, aber den zweiten geliebt. Erst vor ein paar Monaten sagte mir meine Mutter noch, was ich für eine fantastische Wahl ich doch getroffen hätte. Als ich ihr gesagt habe, dass mein Freund mit mir Schluss gemacht hat, musste ich sie fast mehr trösten als sie mich. Ach, ich weiß auch nicht wie ich das beschreiben soll. Es ist mir eigentlich nicht so wichtig, was andere von mir halten. Aber vielleicht, weil ich mich aktuell selbst so unendlich als Versagerin fühle, denke ich, dass andere das wohl auch von mir denken müssten.
 
N
Benutzer Gast
  • #11
Hast du deiner Mutter auch von seiner Eifersucht und dem Druck den er aufgebaut hat erzählt? Davon, dass er mehr Verbindlichkeit, die du gern gehabt hättest, ausgeschlagen hat? Von seiner magelnden Unterstützung / Rücksicht ? Und der fehlenden Bereitschaft, mit dir an diesen Problemen zu arbeiten?

Denn wenn ich das so lese, dann ist das nicht der Schwiegersohn, den ich mir wünschen würde.
 
The-Finest
Benutzer79820  Meistens hier zu finden
  • #12
Weil ich immer die bin, die genau weiß, was sie will. Die zu Familienfeiern nicht jedes mal jemand Neues mitbringt. Meine Eltern haben meinen ersten Freund gemocht, aber den zweiten geliebt. Erst vor ein paar Monaten sagte mir meine Mutter noch, was ich für eine fantastische Wahl ich doch getroffen hätte. Als ich ihr gesagt habe, dass mein Freund mit mir Schluss gemacht hat, musste ich sie fast mehr trösten als sie mich. Ach, ich weiß auch nicht wie ich das beschreiben soll. Es ist mir eigentlich nicht so wichtig, was andere von mir halten. Aber vielleicht, weil ich mich aktuell selbst so unendlich als Versagerin fühle, denke ich, dass andere das wohl auch von mir denken müssten.

Das ist ja alles schön und gut, aber Du tust gerade so, als würdest Du für zwei Menschen entscheiden bzw. dafür die Verantwortung übernehmen können. Du wolltest ja, aber dein ehemaliger Partner eben nicht und daran kannst Du nichts ändern, weder mit Worten noch mit Taten lässt sich diese Liebe entfachen, wenn sie nicht so schon freiwillig vorhanden ist.

Ich bin der Meinung, bei dem was Du geschrieben hast, ein Muster zu erkennen. Du suchst tatsächlich die verlässliche Nestliebe deiner Eltern in einer Beziehung mit deinem Partner. So "sicher" diese Nestliebe deiner Familie auch ist, sollte Dir aber auch bewusst sein, dass sich so eine Sicherheit nicht auf eine Beziehung übertragen lässt. Wie ich bereits geschrieben habe, besteht immer ein gewisses Restrisiko.

Nur weil Beziehungen scheitern können und Du lieber nur 1 statt 2-3 Beziehungspartner deiner Familie vorgestellt hättest, brauchst Du Dich deswegen weder schlecht zu fühlen noch auf die irrsinnige Idee zu kommen, dass deine Famile oder Freunde jetzt schlecht von Dir denken könnten.

Vielleicht hat deine Familie auf die Trennung deines Partner so reagiert, weil sie genau wissen, wie tief verletzt Du innerlich deswegen bist, was denen wiederrum ebenfalls weh tut. Solche Dinge passieren eben, man kann sich vor seelischen Schmerzen nicht völlig schützen.

Verliere bitte nur nicht den Mut für deine nächste Beziehung, auch wenn Du glaubst das Urvertrauen verloren zu haben, denke ich das Du mir zustimmst, wenn ich sage, dass jeder neue Partner eine neue Chance verdient und nicht für die Altlasten deiner bisherigen Beziehungen zu leiden hat.
 
Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #13
Das ist ja alles schön und gut, aber Du tust gerade so, als würdest Du für zwei Menschen entscheiden bzw. dafür die Verantwortung übernehmen können. Du wolltest ja, aber dein ehemaliger Partner eben nicht und daran kannst Du nichts ändern, weder mit Worten noch mit Taten lässt sich diese Liebe entfachen, wenn sie nicht so schon freiwillig vorhanden ist.
Nein, wenn keine Liebe mehr da ist, ist es natürlich quasi unmöglich, sie wieder zu entfachen. Allerdings hatten wir schon ein paar Mal die Situation, dass ich in schwierigen Situationen sehr um uns gekämpft habe und wir wieder zurück gefunden haben in eine liebevolle Beziehung. Wenn ihn Dinge so wütend oder verzweifelt machen, dass ich kaum an ihn herankomme, ist das erfahrungsgemäß eine Phase, die nichts mit (mittelfristigem) Gefühlsverlust seinerseits zu tun hat. In der akuten Situation ist er jedoch gefühlskalt und legt dann eine "Mir ist alles egal"-Haltung an den Tag. Die Male, die das passiert ist und ich ihn nicht habe fallen lassen, war er später sehr dankbar und sagte mir, dass ich ihn nie aufgeben solle, er könne selbst nicht verstehen, warum er so extrem reagiere.

Nun, die Frage, die sich mir gerade stellt, ist eigentlich eher, warum ich immer noch dazu geneigt bin, mir den "Rückeroberungsstress" zu geben. Ich sollte ja eigentlich jetzt mal aufwachen, aber ich fühle mich immer noch so ohnmächtig. Zumal Novembermöwe ja völlig recht hat:
Hast du deiner Mutter auch von seiner Eifersucht und dem Druck den er aufgebaut hat erzählt? Davon, dass er mehr Verbindlichkeit, die du gern gehabt hättest, ausgeschlagen hat? Von seiner magelnden Unterstützung / Rücksicht ? Und der fehlenden Bereitschaft, mit dir an diesen Problemen zu arbeiten?
Er ist alles andere als perfekt, aber es war so aufregend mit ihm, nie langweilig, vielleicht gerade weil er kein ganz einfacher Mensch war. Vielleicht ist es eher der Lifestyle, den ich mit ihm geführt habe, den ich jetzt so unheimlich vermisse. Zu wissen, dass ich mich nicht alle paar Wochen mal aus Deutschland zu ihm wegstehlen kann. Das Exotische, die andere Kultur. Das fehlt mir wahrscheinlich genauso sehr, wie er. Und das ist bestimmt auch ein Grund, weshalb ich mir gerade eine ganz normale Beziehung mit jemand anderem, in der man wirklich einen Alltag miteinander teilt, so schwer vorstellen kann.

Schon verrückt. Ich wäre am Liebsten immer bei ihm gewesen, wollte ja auch, dass wir uns geregelter sehen. Aber jetzt im Nachhinein sieht so vieles von dem, was ich früher als schlimm empfand, doch sehr rosig aus. Ich kapier's nicht.
 
The-Finest
Benutzer79820  Meistens hier zu finden
  • #14
Nein, wenn keine Liebe mehr da ist, ist es natürlich quasi unmöglich, sie wieder zu entfachen. Allerdings hatten wir schon ein paar Mal die Situation, dass ich in schwierigen Situationen sehr um uns gekämpft habe und wir wieder zurück gefunden haben in eine liebevolle Beziehung. Wenn ihn Dinge so wütend oder verzweifelt machen, dass ich kaum an ihn herankomme, ist das erfahrungsgemäß eine Phase, die nichts mit (mittelfristigem) Gefühlsverlust seinerseits zu tun hat.

Sorry wenn sich das etwas böse anhört, aber das klingt ein wenig nach, es sich "schön reden" wollen. Denn die Gefahr dabei ist, dass Du ein endgültigen Schlussstrich niemals anerkennen wirst, da Du immer aufgrund deiner bisherigen Erfahrungswerte mit ihm glaubst, dass es wieder nur eine Phase ist... Um es mal anders zu formulieren, glaubst Du, das so ein Verhalten bzw. Umgang auf Dauer und auch mehrmals von einer gesunden Beziehung zeugt?

Nun, die Frage, die sich mir gerade stellt, ist eigentlich eher, warum ich immer noch dazu geneigt bin, mir den "Rückeroberungsstress" zu geben. Er ist alles andere als perfekt, aber es war so aufregend mit ihm, nie langweilig, vielleicht gerade weil er kein ganz einfacher Mensch war.

Denn "Rückeroberungsstress" gibst Du Dir, weil Du wahrscheinlich denkst, einen Hengst zähmen zu können, dass macht das Ganze wiederrum so attraktiv für Dich. Deshalb kommst Du vermutlich auch nicht von ihm los...

Das fehlt mir wahrscheinlich genauso sehr, wie er. Und das ist bestimmt auch ein Grund, weshalb ich mir gerade eine ganz normale Beziehung mit jemand anderem, in der man wirklich einen Alltag miteinander teilt, so schwer vorstellen kann.

Allerdings ist es auch nicht sinnvoll, dass Du Dir soviele Gedanken über deine Vorstellungskraft machst, denn momentan "klammerst" Du Dich noch zu sehr an deinen ehemaligen Partner und möchtest ihn nicht einfach loslassen und findest dafür sogar Gründe. Denn bevor Du solche Gedanken hegst, wo Du nicht wissen kannst, was Du bei einer neuen Person alles kannst und was nicht, würde ich erstmal die Probleme an Dir selbst in Angriff nehmen, denn die sind nicht so unwesentlich. Machst Du das nicht, werden sich solche oder ähnliche Situationen immer und immer wiederholen, bist Du glaubst, dass der Zustand des "Ohnmachtsgefühls" normal ist.
 
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Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #15
Ich habe nun noch einmal über alles nachgedacht (danke, The-Finest The-Finest für deinen sehr konsequenten Einsatz) und bin nun so weit, dass ich ihm gerne einen Brief schreiben möchte. Einen Brief, in dem ich einfach all meinen Gefühlen einmal freien Lauf lassen möchte, weil ich das ja bislang noch nicht konnte, da er mich ja nicht angehört hat. Es soll kein Abschiedsbrief sein, ich möchte einfach nur, dass er weiß, was er mir bedeutet hat und was er mir noch immer bedeutet. Dass ich so, wie es jetzt ist, nicht loslassen kann. Und dass ich mir deshalb von ihm etwas erhoffe. Entweder, dass er uns noch eine Chance gibt, oder, dass er mir einen ernsthaften und aufrichtigen Brief zurück schreibt und mir erklärt, was genau passiert ist, dass nun alles vorbei sein muss.

Er beginnt morgen seinen Militärdienst und sein Bruder gab mir die Adresse der Kaserne. Er hofft sehr, dass wir es wieder hinkriegen. :cry: Und jetzt finde ich mich gerade selber dumm. Eigentlich sollte ich mir deswegen ja keine Hoffnungen machen. Aber ich habe jetzt seit einer Stunde zum ersten Mal seit Wochen keinen physischen Herzschmerz mehr.

Vielleicht ist der Brief ja eine gute Idee. Hat damit schon einmal jemand gute Erfahrungen gemacht, entweder, um die Beziehung besser verarbeiten oder um die Beziehung wieder aufleben lassen zu können?
 
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Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #17
Naja, ich dachte, ich nutze auch gleich mal die Gelegenheit und packe ein paar Fotos von uns dazu... Vielleicht erinnert er sich ja dann daran, dass es eigentlich keinen Grund gab, das alles auf diese Art und Weise zu beenden.

Gerade bilde ich mir ein, dass selbst, wenn nichts zurück käme, ich mir dann wirklich für immer sagen könnte, dass ich alles versucht hätte. Dass ich ihm einmal alles, was ich zu diesem Thema zu sagen habe, losgeworden bin. Und dass ich dann kein schlechtes Gewissen mehr haben muss, weil er nicht vertrauen kann oder konnte. Ich konnte ihm ja nie wirklich sagen, dass es mich verletzt, dass er mir unterschwellig Dinge vorwirft, die nicht stimmen. Und deshalb muss ich diesen Brief auch abschicken, ich muss ihm irgendwie diese Rückmeldung geben.

Ich habe die Hoffnung, dass er nun wieder so weit klar denken kann, dass er entweder seinen Fehler einsieht oder dass er mir rational seine Gründe für eine Trennung mitteilt. Aktuell habe ich das Gefühl, weil seine letzten Handlungen so wirken, als hätte ich die letzten drei Jahre mit einem Kleinkind verbracht. Ich will, dass er sich dann wenigstens jetzt wie ein Erwachsener verhält und dieses Gefühl des Bereuens und Versagens auf meiner Seite endlich verschwindet. Ich will, dass die Jahre mit ihm, auch wenn das alles ist was uns bleibt, nicht umsonst waren, nicht verschwendet mit jemandem, der keinen Respekt in sich trägt.

Ich weiß nicht, ob das verständlich ist, aber ich habe gerade die Hoffnung, dass es helfen könnte...
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #19
Nimm es mir nicht übel, aber ich habe das Gefühl, dass du dir ein ziemliches Scheinkonstrukt von "Es hätte doch so schön sein können" aufbaust, was gar nicht so viel mit der Realität zu tun hat.

Ich bin der Meinung, dass ihr beide ziemliche Probleme habt, an denen ihr jeweils für euch arbeiten müsst, um jemanden zu finden, der am Ende vielleicht besser passt.

Denn mal ehrlich: Einem krankhaft eifersüchtiger Freund, der sagt, dich nicht zu lieben, der sagt, dass es ihm ohne dich besser geht - dem willst du allen Ernstes noch einen Brief hinterherschicken, damit er einsieht, was er an dir hatte? Wie liest sich das objektiv für dich, wenn du mal davon absiehst, dass es deine Beziehung ist?

Für mich klingt es sehr alarmierend. Und was du als "für die Beziehung kämpfen" beschreibst, klingt für mich nach dem verzweifelten Versuch, etwas festzuhalten, was dir entgleitet. Du definierst dich sehr darüber, wieviel du für ihn gekämpft hast. Möchtest du das? Jemanden, den du immer nur mit Kampf und Kraft bei dir halten kannst, und der dir dann noch ins Gesicht, sagt, dass du nicht das Wichtigste in seinem Leben ist? Ich finde das total demütigend. Wieso lässt du dir das bieten? Und redest dir dann noch ein, dass er das nicht sage, weil er es so meint, sondern weil er überfordert ist? Das klingt doch gruselig, findest du nicht? Wärst du meine Freundin, ich würde dich schütteln und nicht noch sagen: "Ach, ihr wart das perfekte Paar! Wie schade!"

Ich habe den Eindruck, dass du für den Schein - für dich (!) und dein Umfeld - bereit bist, enorme Abstriche zu machen, echte Alarmzeichen abzutun, um dann für dich und alle anderen die -vermeintlich- perfekte Beziehung zu leben.

Dass dein Umfeld auf die Trennung geschockt reagiert und möchte, dass ihr euch wieder zusammenrauft, ist klar - die kennen ja nur die geschönte Version. Und du fühlst dich durch deren Reaktion in dieser Version bestärkt, dabei stellt diese Version gar nicht eure Beziehungsrealität dar.

Nach meiner Erfahrung - vor allen Dingen mit mir selbst - ist für Menschen, die perfektionistisch sind, die sich gerne festbeißen und etwas "hinkriegen" wollen, die Tatsache, dass etwas mal nicht klappt, das schlimmste, was passieren kann. Du bist es gewöhnt, Dinge hinzukriegen. Das ist auch eine Frage von Macht und Kontrollgefühl: Deine Beziehung, du willst sie hinkriegen. Dass er da jetzt nicht mitmachen möchte, stellt dich vor einen bodenlosen Abgrund. Die eigene Ohnmacht, das Gefühl, selbst zu versagen, das ist in solchen Situationen einfach übermächtig.

Nachdem meine letzte Beziehung auch eher unglücklich zu Ende gegangen ist, hatte ich das Problem auch. Ich weiß nichtmals, was schlimmer war: Der Liebeskummer und die Trauer oder das Gefühl des eigenen Scheiterns. Das Gefühl, nicht alles versucht zu haben, ob man noch hätte mehr machen können, WAS man noch hätte mehr machen können.

Was du dir aber klar machen musst: Eine Beziehung besteht aus zwei Leuten. Kontrollieren kannst du dich und dein Verhalten, seins nicht. So gern du es möchtest. Eure jeweiligen Verhaltensmuster sind eigentlich geprägt von Verlustangst und Angst vor Kontrollverlust. Er hat seine Notbremse gezogen und möchte es nun alleine probieren. Er hat den Effekt, den mancher beschreibt, der aus solch einer Bindung kommt: Er hat das Gefühl, frei atmen zu können, fühlt sich weniger gestresst. Und du stehst orientierungslos da und möchtest an dem festhalten, was ihr hattet.

Ich glaube persönlich nicht, dass du dir diese Beziehung zurückholen solltest. Ich glaube nicht, dass du noch Briefe schreiben und Bilder verschicken solltest, damit er "sieht, was er verloren hat". Ganz ehrlich, glaubst du, es wäre eine gute Idee? Glaubst du ehrlich, ihr könntest zurück? Dahin, wo alles "so perfekt war"? Wann war das eigentlich? Ich habe damals im Rückblick gemerkt, dass der Zeitraum, von dem ich dachte "damals war doch alles sooo toll!" recht überschaubar war. Und man darf sich nichts vormachen: Mit Menschen, bei denen die Beziehung eine Achterbahnfahrt de Gefühle ist, kommen einem die guten Momente noch toller vor, einfach, weil der Kontrast zu den üblen Momenten und dem ganzen Stress so groß ist. Da werden dann auch unendlich Hormone freigesetzt, man fühlt sich, wie beim ersten Date und ist total glücklich. Die Ernüchterung folgt aber unweigerlich.

Für Menschen, die es gewohnt sind, alles hinzukriegen, alles zu können und alles zu erreichen und die über einen großen Perfektionismus verfügen, ist es die größere Aufgabe, etwas loszulassen, was gescheitert ist, als sich an etwas festzubeißen, von dem sie glauben, es noch hinkriegen zu können. Von daher glaube ich, dass man an der Aufgabe, loszulassen, enorm wachsen kann.

Und ich kann sagen: Es gibt auch Männer, mit denen es einfach ist. Und dann fragt man sich, warum man das nicht ein paar Jahre früher haben konnte. :zwinker:
 
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Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #22
Für Menschen, die es gewohnt sind, alles hinzukriegen, alles zu können und alles zu erreichen und die über einen großen Perfektionismus verfügen, ist es die größere Aufgabe, etwas loszulassen, was gescheitert ist, als sich an etwas festzubeißen, von dem sie glauben, es noch hinkriegen zu können. Von daher glaube ich, dass man an der Aufgabe, loszulassen, enorm wachsen kann.
Liebe Dreizehn Dreizehn , ich habe deinen Kommentar gelesen und musste daraufhin erst mal einige Tage lang klarkommen. Ich glaube, so treffend wie du hätte ich diese Beziehung und auch mein Verhalten darin niemals beschreiben können, im Grunde war jeder Satz so eine Erleuchtung, dass ich nach dem Lesen Tränen in den Augen hatte, weil ich auf einmal so viele Dinge verstanden habe. Das mag jetzt kitschig klingen, aber ich sehe das Ganze seitdem wirklich mit einem anderen Blick.

Ja, ich glaube, ich habe unheimliche Probleme damit, mir selbst einzugestehen, dass mir da etwas entglitten ist, was ich selbst nicht mehr retten kann und dass es an dieser Stelle auch überhaupt nicht weiterhilft, mit Ungerechtigkeit oder mangelndem Kampfeswillen zu argumentieren, weil Gefühle nun mal nichts Rationales sind. Und ich verstehe jetzt auch besser, warum ich immer schon ein Problem damit hatte, vor anderen zuzugeben, dass es in meinem Leben manche Dinge gibt, die nicht perfekt und vor allem auch nicht so, wie ich das gerne hätte, laufen. Zumal es tatsächlich so ist, dass ich im Zweifelsfall deutlich zu viel opfere, um diesem "höheren Ziel" irgendwie gerecht zu werden.

Seitdem ich das verstanden habe, hole ich mir nach und nach meinen Stolz wieder. Ich habe ihm zwar einen Brief geschrieben, aber keinen "Ich will dich wieder zurück haben"-Brief, sondern quasi meinen Part des Trennungsgesprächs, das mir zugestanden hätte. Und nun, nachdem ich alles gesagt habe, was ich noch sagen wollte, sind die Gedanken in meinem Kopf zu dem Thema deutlich weniger geworden, ich denke insgesamt viel seltener an ihn und vor allem denke ich anders über uns. Alles lässt sich natürlich nicht sofort ändern und abstellen, aber mein Kopf versteht langsam, dass es keine Schande ist, hier nun an dieser Stelle alle Bemühungen einzustellen und sich wieder auf die wichtigeren Dinge des Lebens zu konzentrieren.

Vielen Dank an euch alle, ihr wisst gar nicht, wie befreiend es sein kann, sich selbst und eine solche Situation auf einmal verstehen zu lernen.
 
Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #23
Ich glaube, ich muss das jetzt noch mal hervorholen, weil es hier gerade wirklich alberne Züge annimmt. Da versucht man sich schon abzulenken, geht aus, trifft neue Männer, die auch durchaus Interesse signalisieren, nur ich habe keins. Und am Wochenende date ich jemanden, bei dem Omma sagen würde, den musst du dir festbinden, also eigentlich in allen Eigenschaften eine objektive Steigerung gegenüber meinem Ex bis auf leichte Abzüge in der B-Note, was das Aussehen angeht, immer noch überdurchschnittlich, aber halt keine 10 (aber da werde ich realistischer Weise vermutlich ohnehin nie wieder jemanden so Perfektes wie meinen Ex bekommen).

Aber ganz ehrlich: Da könnte mich selbst Brad Pitt küssen und ich würde körperliche Abscheu empfinden. Absolutes Unwohlsein. Warum zur Hölle ist das so? Mittlerweile macht es mich wirklich wütend. Ich sehe ja ein, dass mein Ex in einiger Hinsicht wirklich wirklich nicht der beste Typ auf Erden ist. Ich verstehe das wirklich. Aber warum habe ich trotzdem das Gefühl, dass er mich auf ewig an meinem Glück hindern wird?

Andere können sich doch auch mit Affären oder auch einer neuen Beziehung von Liebeskummer befreien. Und ich konnte das bislang auch immer, das hat garantiert geholfen. Nur warum jetzt nicht? Warum versteht mein Gehirn gerade nicht, dass das Gute vor mir liegt und ich nur danach zu greifen brauche? Denn besagter Typ hat im Gegensatz zu mir tatsächlich verstanden, wie perfekt es mit uns passen würde, und hat beschlossen, auf mich zu warten... Und ich habe gerade das Gefühl, dass er das bis zum Sankt Nimmerleinstag tun muss. Das ist doch echt nicht normal.
 
Rory
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  • Themenstarter
  • #26
Stelle Dich stattdessen eher deinen eigenen Gefühlen, denn bei deinem letzten Post kam es mir so vor als würdest Du deinen Ex wieder idealisieren, da du denn Vergleich mit dem neuen Mann im Puncto aussehen gemacht hast. Und somit denkst das Du niemals mehr so einen hübschen Kerl haben wirst, wie ihn. Erstens weißt Du das nicht und zweitens könntest Du das unbewusst dazu benutzen, um weiter an ihm festzuhalten...
Ja, sag mir mal bitte wie ich das abstellen kann, und ich werde der glücklichste Mensch der Welt sein! Vielleicht kann das gerade wirklich nur die Zeit, aber ganz ehrlich: Alter Schwede, wie machtlos man sich nach einer Trennung fühlen kann, ich hatte ja keine Ahnung! Bislang konnte ich damit irgendwie immer besser umgehen. :geknickt: Schlimm ist das. Und anstrengend.

SchafForPeace SchafForPeace Danke :rose:
 
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Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #30
Siehs mal so: Du hast hierbei eine Menge gelernt, auch über Dich. Gerade weil es schmerzt (was erstmal nicht so schön ist), erfährst Du doch viel über deine Gefühlswelt. Wenn es sehr schmerzen kann, kann es vice versa auch sehr schön sein, so stark empfinden zu können. :smile:
Ja, ich lerne gerade, dass ich absolute Probleme habe, mit der Beziehung abzuschließen. Es gab in der Zeit viel Leid, was ich ertragen habe, und im Gegensatz zu meiner ersten Beziehung gab es deutlich mehr Streits, deutlich mehr Stress und schwierige Zeiten. Und trotzdem habe ich nach der Trennung von meinem ersten Freund kaum gelitten und jetzt heule ich auch Wochen und Monate nach der Trennung von meinem zweiten Freund noch fast täglich wie ein Schlosshund. Wenn Gefühle so ungerecht sind, dann will ich lieber gar keine haben. Echt.

Heute ist es irgendwie wieder besonders schlimm. Traurig bin ich vor allem dann, wenn mir mal wieder bewusst wird, dass ein Mensch, mit dem ich drei Jahre lang jeden Tag über alles gesprochen habe, einfach von einem Tag auf den anderen aus meinem Leben verschwunden ist. Als wäre er nie da gewesen. Mir bleibt gar nichts mehr von ihm. Er meldet sich mit keinem Wort. Ich habe noch nie eine Beziehung oder eine Freundschaft so beendet. Diese Situation ist völlig neu für mich. Warum ticken manche Menschen so? Wie kann man das machen, vermisst man den anderen gar nicht?
 
Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #32
Vielen Dank für deinen lieben Beitrag! Ich fühle mich mittlerweile so doof, weil ich meinem Umfeld jetzt nach Wochen auch nicht mehr permanent mit dem selben Thema in den Ohren liegen möchte. Deshalb ist es so gut, dass es dieses Forum gibt...

Dein Exfreund hat Dir die Entscheidung über die Trennung abgenommen, daher leidet in dem Fall immer der/die "Verlassene" ein wenig mehr, als die Person die den Entschluss bereits vorher gefasst hat.
Ja, wobei ich zugeben muss, dass ich selbst eine Trennung ja schon in Erwägung gezogen hatte, eben weil ich mich manchmal wirklich nicht gut behandelt gefühlt habe. Allein deshalb kapiere ich meine permanente Traurigkeit einfach nicht. Klar, er hat den Zeitpunkt gewählt, wenn auch aus dem Affekt heraus, und hat diesen Vorteil, aber dass es mich so sehr überraschen würde, wundert mich selber sehr.
Es könnte auch sein, dass Du deswegen über deine vorherige Beziehung besser hingweg gekommen bist, eben weil Du sie beendet hast?!?
Ja, so war es, das mag wohl sein. Aber auch deshalb, weil ich mir mit ihm damals keine Beziehung auf Dauer vorstellen konnte, obwohl er der liebevollste und treueste Mensch auf der Welt ist. Mit meinem zweiten Freund konnte ich mir komischer Weise alles vorstellen, hätte für ihn wohl auch alles aufgegeben, obwohl er menschlich gesehen wirklich schwierig ist. Auch das ist mir rational betrachtet ein absolutes Rätsel.
Bis Du merkst, dass es Dinge gibt die vielleicht noch schlimmer sind...
Ohne Witz, das versuche ich mir täglich zu sagen: Wie viele Menschen auf dieser Welt froh wären, nur mein lächerliches Problemchen zu haben... Klappt manchmal.
Nun frage Dich selbst offen und ehrlich, war der momentane Schmerz über deinen Exfreund nun erträglicher mit der Vorstellung deinen Traumman bereits an deiner Seite zu haben oder nicht?

Wenn ja, dann ist kannst Du somit nun erkennen, dass das Problem nicht dein Exfreund ist, sondern Du selbst.
Denn der Unterschied zwischen beiden Szenarien ist lediglich nur ein simpler Gedanke....
Hm, ja okay, mit meinem Traummann ginge das vielleicht, aber wo soll ich den jetzt realiter her nehmen? :geknickt:
 
The-Finest
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  • #33
Hm, ja okay, mit meinem Traummann ginge das vielleicht, aber wo soll ich den jetzt realiter her nehmen? :geknickt:

Das ist es was ich meine, wenn eben dieser Traumman vorhanden wäre, also böse ausgedrückt ein ERSATZ, dann würdest Du deinen momentanen Schmerz eher vergessen können.

Was wiedderum bedeutet, dass das Problem eher in Dir und deiner Denkweise liegt als in etwas anderem. Denn ob Realität oder Fantasie, allein der Gedanke macht bei Dir einen Unterschied darüber aus, ob Du Schmerzen empfindest oder nicht. Würde mir an deiner Stelle zumindest zu denken geben...

Es geht nicht darum sich darin zu besuhlen, dass es schlimmere Schicksale gibt als deins. Sondern das DU bei deinen vorherigen Problemen auch mit Sicherheit dachtest, dass es das schlimmste auf der Welt ist, zumindest zu dem jeweiligen Zeitpunkt. Bis das nächste Problem auftauchte, was größer war und die anderen ganz klein aussehen hat lassen.

Über seine Probleme zu Schreiben ist übrigens auch eine Form der Verarbeitung eines Problemes. Da Du in Worte und Schrift deine Gefühlslage ausdrücken kannst... Es ist also nicht verkehrt sich an das Forum zu wenden :smile:

Es gibt gute Lektüre zu dem Thema Verlustangst und deren Folgen (Störungen), ich würde Dir raten Dich mal damit zu beschäftigen.
 
Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #34
Für mich ist das einfach das schlimmste aller Statements, wenn ein Mensch dir klar macht, dass er sich nicht mehr mit dir beschäftigen will. Dass er davon profitiert und sein Leben einfach ein besseres ist, wenn man daraus gestrichen wird.
Das habe ich eben in einem ganz anderen Thread gefunden, aber das trifft einfach so gut meine aktuelle Gefühlslage. Ich beneide gerade Menschen, die in ihrem Leben schon mehrere Trennungen durchgemacht haben, weil sie wissen, wie es nun gefühlstechnisch weitergeht. Erst dachte ich, es fühlt sich an, als sei er gestorben, dass ich deshalb keinen Trost, keine Ruhe finden kann. Aber dann las ich das Zitat oben und nun denke ich: Ja, verdammt, das ist es. Ich bin deshalb so völlig schockiert, weil mich jemand ganz bewusst aus seinem Leben ausschließen will. Es geht ihm seiner Meinung nach besser, wenn ich nicht mehr da bin. Und das ist so unglaublich hart. Man schließt doch nur schlechte Menschen aus seinem Leben aus, Menschen, die einem nicht gut tun. Und dann frage ich mich: Warum bin ich ein solcher schlechter Mensch, dass ich das verdiene?
Das ist es was ich meine, wenn eben dieser Traumman vorhanden wäre, also böse ausgedrückt ein ERSATZ, dann würdest Du deinen momentanen Schmerz eher vergessen können.
Ach, das ist es ja. Jeder andere Mann ist gerade nur ein Ersatz, ein Surrogat, so wie Malz für Kaffee. Und ich versuche es ja, ich treffe andere Männer, aber keiner, wirklich keiner interessiert mich, nicht mal so zum Spaß haben. Ich hoffe so sehr, dass es einfach daran liegt, dass mir der richtige andere Mann noch über den Weg laufen muss, damit es klick macht. Das hoffe ich wirklich! Ich brauche gerade echt mal einen Lichtblick.
Über seine Probleme zu Schreiben ist übrigens auch eine Form der Verarbeitung eines Problemes. Da Du in Worte und Schrift deine Gefühlslage ausdrücken kannst... Es ist also nicht verkehrt sich an das Forum zu wenden :smile:
Ja, das ist wahr, das Schreiben hilft, auch zur Erinnerung, bzw. um mir meine Ups und Downs noch mal bewusst zu machen. Manchmal hilft es, Dinge einfach einmal auszusprechen oder aufzuschreiben. Ich hoffe, ich kann mir das alles hier eines Tages mal mit einem Lächeln durchlesen und denken: War gut, dass ales so gekommen ist wie es kommen musste...
 
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #35
ich hab auch eine beziehung hinter mir, die mich mehr als alles andere geprägt hat. ich konnte danach selbst den perfektesten mann nich lieben, weil ich einfach gerade keine kraft mehr hatte zu geben und ich auch nicht einfach nur nehmen wollte.
aber auch das geht irgendwann vorbei. bei mir hat es 2 jahre gedauert, aber danach konnte ich mich wieder öffnen. mir tun nach wie vor die männer leid, die ich zum falschen zeitpunkt getroffen habe. aber ganz ehrlich: man kann sich gegen gefühle, positiv oder negativ einfach nicht wehren. da hilft meiner meinung nach nur durchhalten und daran glauben, dass die zeit es schon richten wird. und ehrlichkeit gegenüber neuen bekanntschaften. andere zu enttäuschen, die einen wirklich mögen und womöglich die welt zu füßen legen wollen tut auch irgendwie weh.
 
Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #36
bei mir hat es 2 jahre gedauert, aber danach konnte ich mich wieder öffnen.
Ohje. Das ist aber wirklich eine lange Zeit. Ohne Witz: Meine größte Hoffnung gerade ist, dass dieser Alptraum bald mal ein Ende hat und ich aus diesem psychischen Loch wieder herauskomme. Ich will nicht jahrelang so weitermachen müssen, das wäre das Allerschlimmste.

und ehrlichkeit gegenüber neuen bekanntschaften. andere zu enttäuschen, die einen wirklich mögen und womöglich die welt zu füßen legen wollen tut auch irgendwie weh.
Ja, das ist wahr. Das ist nicht angenehm, aber ich bin da auch sehr offen und die Ehrlichkeit zahlt sich auch aus, merke ich. Aber irgendwie holt das die aktuelle Situation auch immer ein Stück weit wieder ans Tageslicht, das ist wie eine Trennung im Kleinen und das ist wirklich alles andere als schön. Deshalb halte ich mich von Männern gerade auch sehr fern.

Ich muss gerade noch mal meine Kopfschmerzen loswerden. Das gerade ist die bisher schlimmste Zeit meines Lebens, das sehe ich jetzt ein. Schlimmer, und ich schäme mich fast das zu schreiben, als die Scheidung meiner Eltern oder der Tod meines Opas. Ich war immer ein starker Mensch und deshalb sind alle um mich herum gerade ganz fassungslos, was mit mir passiert. So kennt mich niemand und ich kenne mich so auch nicht. Ich mag mich so auch kein Stück. Ich will wieder so sein wie früher, aber ich weiß einfach nicht, was ich tun kann. Irgendwie hilft gar nichts. Und das Schlimmste ist ja, dass dieser Mensch es offensichtlich nicht einmal verdient, dass ich so um ihn trauere. Gefühle haben was Sadistisches.
 
The-Finest
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  • #37
Ich könnte wetten, dass Du momentan weiterhin versucht Dich abzulenken, das Problem zu verdrängen oder geschweige denn das Ganze insgesamt ausharren zu wollen, bis sich die Wogen von alleine glätten. Ohne dabei wirklich versucht zu haben, die eigentliche Ursache an der Wurzel zu packen.

Mir erscheint es immoment so, als ob Du wartest, dass sich die Dinge von alleine ändern.
Aber manchmal ist der kürzeste Weg durch den Schmerz nicht das ständige ausweichen, sondern es ist vielmehr der Versuch hindruch zu gehen.

Hast Du denn mal versucht Dich mit deinem Problem in Form von hilfreicher Lektüre auseinanderzusetzen?
 
Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #38
Aber manchmal ist der kürzeste Weg durch den Schmerz nicht das ständige ausweichen, sondern es ist vielmehr der Versuch hindruch zu gehen.
Danke dir! Ich glaube eigentlich nicht, dass ich dem allen ausweiche. Diese ganze Sache ist so dermaßen präsent in meinem Kopf, dass ich, selbst wenn ich wollte, gar nicht davon wegkomme. Ich breche immer noch mitten am Tag, einfach weil es mich überkommt, in Tränen aus, was mich dann wütend macht, weil ich seit Wochen nichts wirklich gebacken bekomme und jeden Tag hoffe, endlich mal wieder mit einem guten Gefühl aufzuwachen. Aber es ist nicht so.

Und ich lese jeden Tag irgendwas, was einigermaßen hilfreich aussieht, morgen kommt ein weiteres Buch... Aber im Endeffekt sind die Tipps ja die gleichen. Du sagst, ich müsse die Ursache an der Wurzel packen. Tja, was genau ist denn die Ursache? Da komme ich leider immer noch nicht weiter...
 
The-Finest
Benutzer79820  Meistens hier zu finden
  • #39
Ich bin kein Psychologe, aber einige Ansätze habe ich Dir zu dem Thema Ursache schon genannt.
Meiner Meinung nach, könnte die Lösung sowohl in deiner Denkweise als auch in deiner Kindheit zu finden sein.

Das Du jetzt so leidest, ist nicht grundlos so. Es bedeutet vielmehr, dass Du Dich damit auseinandersetzen solltest, damit solch eine Wunde auch zukünftig nicht mehr auftreten kann.

Außerdem sollst Du nicht jeden Tag "irgendetwas" lesen, wie zb. dein Horoskop, eine SMS oder sonstiges, sondern eher etwas, was Dich in deinem Problem weiterbringen könnte. Denn lesen ist nicht gleich lesen...
 
Sonata Arctica
Benutzer15049  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #40
Ohje. Das ist aber wirklich eine lange Zeit. Ohne Witz: Meine größte Hoffnung gerade ist, dass dieser Alptraum bald mal ein Ende hat und ich aus diesem psychischen Loch wieder herauskomme. Ich will nicht jahrelang so weitermachen müssen, das wäre das Allerschlimmste.
es ist jetzt nicht so, dass ich die ganze zeit gelitten habe. ich war dann irgendwann sehr zufrieden damit single zu sein, auf niemanden rücksicht nehmen zu müssen, zeit für meine freunde zu haben oder zum beispiel zum reisen.
was mir jedoch immer mal wieder aufgefallen war ist, dass ich mich nicht mehr verliebt habe. hin und wieder jemanden kennengelernt und mich gefragt wieso ich keine gefühle entwickle, obwohl der typ sehr toll war. was das angeht war ich wohl noch nicht soweit. zu dem zeitpunkt hatte ich zwar keine sehnsucht mehr nach meinem ex, aber innerlich war ich trotzdem nicht bereit für was neues.
 
Onkelbaka
Benutzer132677  (42) Meistens hier zu finden
  • #41
warum interessiert dich das überhaupt noch?!ich kenne krankhaft eifersüchtige männer,glaub mir.und daher kann ich dir nur sagen:sei einfach froh,dass du ihn jetzt los bist.

Sehe ich ähnlich. Du bist nicht das Problem, so wie ich das jetzt gelesen habe, sondern er. Bei ihm herrscht das Kopfkino. Das du dich mit Kerlen triffts und durch die Gegend vögelst. Er fühlt sich verraten und hintergangen. Tatsächlich kannst du nur froh sein, das er weg ist. An ihn Zeit und Kraft zu verschwenden hätte nichts genützt, selbst wenn du nochmal mit ihm reden könntest. Für ihn bist du die Böse hier. Er muss erst zu der Einsicht gelangen, das er das Problem ist, und nicht du oder eure Beziehung. Vielleicht sieht er es irgendwann ein. Vielleicht aber auch nicht.

Dir sollte es egal sein, kümm dich um dein Wohl und Lebe! Irgendwann kommt ein neuer Mann in dein Leben, der selbstbewusst ist und nicht hinter jeder Ecke eine Gefahr lauern sieht. Der für dich da ist, aber auch deinen freiraum lässt. Das wird schon^^

PS

Oh, gerade gelesen. Du willst zu ihm zurück? keine gute Idee, er wird sich nicht ändern, zumindest nicht in absehbarer Zeit, oder mitdir/für dich. Das Drama wird weitergehen. Ernsthaft, du solltest das hinter dir lassen.
 
Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #42
Ich möchte Sonata Arctica Sonata Arctica und Onkelbaka Onkelbaka noch danke sagen für die lieben Beiträge. Einige Zeit lang ging es mir wirklich besser. Doch seit ein paar Tagen ist die Grübelei wieder da.

Heute Abend habe ich also dem Bruder meines Exfreunds mal wieder geschrieben, nachdem ich drei Wochen lang Funkstille probiert hatte. Ich hatte einiges geschrieben, gefragt, wie es ihm und seiner Familie und vor allem seinem schwer kranken Vater geht. Nach meinem Exfreund fragte ich nicht mehr explizit. Zurück kam nur: Rory, wir haben meinen Vater vor zwei Wochen verloren, er ist tot.

Das habe ich hier bislang noch nicht erzählt. Als mein Ex sich von mir trennte, hatte er auch objektiv gesehen wirkliche Probleme bzw. war klar, dass er eine schlimme Zeit vor sich haben würde. Er musste kurz darauf seinen Militärdienst beginnen, er wusste, dass er nur einmal wöchentlich mich oder seine Familie anrufen dürfe. Es war klar, dass sein Vater bald sterben würde und dass mein Ex wohl nur im allerletzten Moment dazugerufen werden könnte. Mein Ex ist erst 25. Er hatte zu dem Zeitpunkt bereits seinen Job gekündigt, um noch einige Wochen in seiner Heimatstadt mit seinem Vater zu verbringen.

Jetzt ist sein Vater also schon seit zwei Wochen tot. Ich fühle mich gerade so dermaßen schlecht. Nicht nur habe ja auch ich den Vater gekannt. Er hatte nur Söhne und ich war für ihn wie eine Tochter, er hat mich auch immer so genannt. Ich habe mich nicht von ihm verabschieden können. Wobei ich damit noch am ehesten klar komme, es stand mir nach der Trennung einfach nicht mehr zu, so traurig es nun ist. Viel schwerer wiegt für mich gerade, dass ich das Gefühl habe, meinem Exfreund in dieser ohnehin schon schlimmen Zeit vor dem Tod seines Vaters noch mehr Kummer bereitet zu haben. Und dass ich jetzt nicht für ihn da sein kann, dass ich ihn alleine gelassen habe.

Ja, er hat sich getrennt, aber warum habe ich ihn nicht glücklich gemacht? Ich ärgere mich gerade darüber, dass ich ihn mit meinen eigenen Problemen belastet und in der Zeit nicht einfach mich selbst komplett zurück gestellt habe. Hätte ich ihn mehr unterstützt, hätte ich ihn vielleicht nicht verloren und ich könnte jetzt bei ihm sein und ihn in den Arm nehmen und ihm zeigen, dass er nicht allein ist. Stattdessen bin ich sauer gewesen, wenn er eifersüchtig war. Vielleicht war es ja nur die Verlustangst, die ihn so extrem hat handeln lassen...

Seit zwei Wochen ist sein Vater tot, und ich egoistisches Schaf frage erst jetzt nach. Ich habe dem Bruder gleich mein Beileid ausgesprochen und habe dann direkt versucht, meinen Exfreund anzurufen. Meine Nummer hatte er nach der Trennung damals sofort blockiert und dies blieb auch wochenlang so. Jetzt, wo ich es wieder versucht habe, ihn zu erreichen, ist die Leitung wieder frei. Allerdings ging er nicht ran, aber die Möglichkeit ist wieder da. Vielleicht ist es ein gutes Zeichen, dass er wieder Kontakt zulässt.

Ich bin völlig durch den Wind. Im Moment möchte ich nichts lieber als bei meinem Exfreund und seiner Familie sein. Das trifft mich so hart, obwohl ja klar war, dass es irgendwann passieren würde...
 
The-Finest
Benutzer79820  Meistens hier zu finden
  • #43
Bei allem Respekt und Verständnis für den Tod (gerade ich kann davon ein Lied singen), möchte ich Dir sagen, dass Du gerade dabei bist einen gedanklich und seelischen Rückschritt zu machen, indem Du Dir jetzt Vorwürfe und die Schuld für alles gibst, wofür Du in Wirklichkeit nichts kannst. Dein perfektionistischer Anspruch in jeder Minute und Sekunde richtig zu reagieren und zu handeln zu müssen, ist durch diese Nachricht des Todes und den Versuch des Meldens wieder aufgebrochen und somit ist deine "alte (seelische) Wunde" auch wieder da.

- Ich habe mich nicht von ihm verabschieden
- warum habe ich ihn nicht glücklich gemacht
- Ich ärgere mich gerade darüber, dass ich ihn mit meinen eigenen Problemen belastet
- Hätte ich ihn mehr unterstützt, hätte ich ihn vielleicht nicht verloren
- die Leitung wieder frei / Vielleicht ist es ein gutes Zeichen, dass er wieder Kontakt zulässt

Vielleicht hättest Du ihn nicht verloren, vielleicht ist das ein gutes Zeichen... vielleicht... vielleicht... Aber viel wichtiger ist doch die Frage, was ist jetzt? Rory, bedenke bitte bei alldem, dass er sich für die Trennung voll und ganz entschieden hat und trotz den schmerzlichen Verlust seines Vaters, er es nicht für nötig befunden hat, sich bei Dir zu melden. Einfach weil er es nicht braucht und es auch ohne Dich geht. Du jedoch versuchst ihn immer und immer wieder an die Vergangenheit erinnern, mit der Hoffnung das er doch bitte erkennen möge, wie toll du eigentlich warst bzw. bist, er ist damit schon längst in der Gegenwart. Nur bist Du es nicht, einfach weil Du es nicht respektieren und akzeptieren kannst, das er sich ganz bewusst gegen Dich entscheidet und Dich somit nicht will. Oder aber Du willst es nicht wahrhaben... Deswegen durchlebst Du immer und immer wieder die Vergangenheit auf neue...

Du probierst und versuchst 2-3 Wochen mal keinen Kontakt zu haben, wo Du gleichzeitig das Scheitern bereits mit deinem Versuch miteinbaust.

Ich meine das nicht böse, ich hoffe das weisst Du, aber es wird Zeit auch für Dich endgültig loszulassen und nicht nur zeitweise oder vorübergehend...
 
Zuletzt bearbeitet:
Rory
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  • Themenstarter
  • #44
Du jedoch versuchst ihn immer und immer wieder an die Vergangenheit erinnern, mit der Hoffnung das er doch bitte erkennen möge, wie toll du eigentlich warst bzw. bist, er ist damit schon längst in der Gegenwart.
Danke für deinen Beitrag. Aber nee. Es geht mir überhaupt nicht darum, irgendwas darzustellen, was ich sein könnte. Es geht darum, dass ich mich unendlich mies fühle. Weil ich denke, dass ich ihn im Stich gelassen habe. Weil ich weiß, dass es ihm nicht gut geht, nicht gut gehen kann. Ja, er hat Schluss gemacht vor drei Monaten. Aber soll ich jetzt so tun, als ob mir alles total egal wäre, als ob er mir egal wäre? Ich kann das leider überhaupt nicht. Im Moment habe ich einfach nur unendlich Mitleid mit ihm. Wo soll ich damit hin? Und was, wenn doch noch alles anders wird?

Weil ich ehrlich gesagt Angst habe vor dem Moment, wenn er vielleicht doch in einem halben Jahr anruft und sagt: Rory, mir ging es furchtbar die letzten Monate. Es war wirklich eine schlimme Zeit, aber ich möchte doch, dass wir es noch einmal miteinander versuchen. Ich möchte endlich wieder glücklich sein.

Ich habe wirklich total Angst davor, dass das passiert. Eben weil ich mir gut vorstellen könnte, dass es genauso laufen kann. Wäre nicht das erste Mal, wobei der Zeitraum noch nie so lang war. Und was sage ich dann? Ich habe ein schlechtes Gewissen, mich mit Männern zu treffen, weil ich nicht weiß, wie ich ihm vielleicht eines Tages mal sagen sollte, dass ich versucht habe, Spaß zu haben, während er versucht hat, irgendwie mit seinem Leben klar zu kommen. Es ist ja auch nicht so, dass er mit mir Schluss gemacht hat, weil er eine andere hatte oder so. Er hat mit mir Schluss gemacht, weil er verdammt noch mal verzweifelt war. Ich weiß, ich müsste wütend sein, ich müsste denken, tja, wenn du mich nicht mehr in deinem Leben willst, dann will ich dich auch nicht. Aber ich kann das nicht. Ich bin kein bisschen wütend. Ich bin nur so unendlich traurig, weil er traurig ist. Ich würde mir fast schon wünschen, dass er bald eine liebe neue Freundin findet, wenn ich es schon nicht sein kann, einfach damit ich weiß, dass er endlich mal das Glück findet, das er verdient hat. Und damit ich mir keine Gedanken mehr machen muss. Und damit ich vielleicht auch mal wieder glücklich sein kann und mich nicht völlig herzlos fühle.

Vielleicht habe ich auch Angst davor, dass ich einen Teil meines Ichs aufgeben muss. Die Menschen, mit denen ich Jahre meines Lebens so eng verbracht habe, sind mir immer noch wahnsinnig wichtig, und ich habe ein anhaltendes Verantwortungsgefühl für sie. Ich kann irgendwie nicht einfach aus jemandes Leben verschwinden und mir denken, mach's gut, du bist mir ab jetzt egal und gehst mich nichts mehr an. Vor allem, wenn ich weiß, dass es der Person nicht gut geht. Ich kenne ihn ja. Bzw. liegt mir die ganze Familie am Herzen, ich suche seit Tagen nach den richtigen Worten, um ihnen meine Hilfe anzubieten, ohne mich aufzudrängen.

Wie gesagt, ich erwarte nicht, dass das jemand versteht. Vielleicht sieht das von außen alles völlig übertrieben aus. Ich bin keine dramatische Person. Für mich ist diese Situation auch völlig neu. Aber ich kann mir aktuell einfach nicht vorstellen, glücklich zu sein, solange ich weiß, dass er es nicht ist. Nach wie vor ein einziger Alptraum.
 
The-Finest
Benutzer79820  Meistens hier zu finden
  • #45
Was mir an deinen Beiträgen auffällt ist, dass sich deine Einstellung und Reflekion, sich die Probleme immer und immer wieder zu wiederholen scheinen, ohne eine Form der Besserung. Als ob Du eine innerliche Mauer aufgebaut hast, bei der alles abprallt, nur um im nächsten Moment sagen zu können: "ist halt so, kann man nichts machen." Was Du nicht siehst ist, dass diese Haltung auch keine Lösung für dein bisheriges Problem gewesen ist...

Ich glaube insgesamt schon, dass es da etwas zu machen gibt, nur willst Du aus bisher nicht geklärten Gründen einfach nicht (im Fachjargon würde man vermutlich von Beratungsresitent sprechen). Stattdessen suchst Du Gründe und Argumente, um deine momentane Gefühlslage zu bekräftigen und zu entschuldigen. So gehst Du aber deinem eigentlichen Problem aus dem Weg, was den Heilungsprozess dieser Art von Slalomlauf natürlich unnötig in die länge zieht.

Es geht mir überhaupt nicht darum, irgendwas darzustellen, was ich sein könnte. Es geht darum, dass ich mich unendlich mies fühle.

Ich habe nicht von darstellen gesprochen, sondern davon das Du deinen Exfreund permanent an eure gemeinsame Vergangenheit mit deiner Präsenz erinnerst.

Merke: Du fühlst Dich unendlich mies! +1


Weil ich denke, dass ich ihn im Stich gelassen habe. Weil ich weiß, dass es ihm nicht gut geht, nicht gut gehen kann.

Du hast Recht, aufgrund des Todes seines Vaters, wird es ihm mit Sicherheit nicht gut gehen, stattdessen wir er ziemlich traurig sein. Was aber nichts mit deiner abgeschlossenen Beziehung zu ihm zu tun hat. Der Unterschied ist nämlich sehr wichtig. Also um es konkret und direkt zu formulieren, ihm geht es nicht schlecht, weil ihr euch getrennt habt, sondern ihm geht es schlecht, weil er seinen Vater verloren hat. Ich glaube stattdessen viel mehr, dass es ihm jetzt ohne Dich und abgesehen vom Tod seines Vaters viel besser geht. Denn sonst hätte er sich meines erachtens auch nicht von Dir getrennt...

Merke: Weil Du denkst, ihm im Stich gelassen zu haben! +2


Ich kann das leider überhaupt nicht. Im Moment habe ich einfach nur unendlich Mitleid mit ihm. Wo soll ich damit hin?
Es ist menschlich das Du Mitgefühl für andere Menschen hast und das ist auch an sich nicht schlechtes. Aber wer sagt, dass Du mit deinem Mitgefühl überhaupt irgendwo hin musst? Geht das nicht im stillen für Dich allein? Denkst Du im Ernst, dass dein Exfreund dein Mitgefühl möchte oder anders gesagt ihm das über den Tod seines Vaters hinweg zu kommen, helfen würde? Er hat sich nicht umsonst von Dir getrennt, warum sollte er also das Risiko eingehen, dass Du Dir evtl. aus einer solchen "Notsituation" heraus wieder unnötig Hoffnungen machen könntest?


Merke: Dir ist es nicht egal, es geht um dein Mitleid und die Frage wohin damit! +3

Weil ich ehrlich gesagt Angst habe vor dem Moment, wenn er vielleicht doch in einem halben Jahr anruft und sagt: Rory, mir ging es furchtbar die letzten Monate. Es war wirklich eine schlimme Zeit, aber ich möchte doch, dass wir es noch einmal miteinander versuchen. Ich möchte endlich wieder glücklich sein.

Du hast Angst vor diesem Moment, wünschst Dir diesen Moment aber gleichzeitig, wie nichts anderes auf der Welt? Rory, dass was Du da schreibst ist (sorry) nichts weiter als Wunschdenken. Es gibt keinen Anhaltspunkt, der Dich so denken lassen könnte, ausser deiner eigenen Hoffnung. Willst Du Dich jetzt allen ernstes, für ihn bis an dein Lebensende reservieren? Du denkst tatsächlich, dass glücklich sein nur in Verbindung mit einer Beziehung mit deinem Exfreund möglich ist und nicht anders... Es gab auch ein Leben vor deinem Exfreund und es gibt auch eines danach. Das Problem ist nur, dass Du jetzt die tatsächliche Erfahrung mit deinem Exfreund gemacht hast und Dich einfach nicht davon lösen möchtest.

Merke: Es sind deine Ängste und Wunschvorstellungen und deine Denkweise über dein Glück! +4


Ich habe ein schlechtes Gewissen, mich mit Männern zu treffen, weil ich nicht weiß, wie ich ihm vielleicht eines Tages mal sagen sollte, dass ich versucht habe, Spaß zu haben, während er versucht hat, irgendwie mit seinem Leben klar zu kommen. Es ist ja auch nicht so, dass er mit mir Schluss gemacht hat, weil er eine andere hatte oder so.

Es gibt keinen Grund ein schlechtes Gewissen zu haben, dein eigenes Leben zu führen. Du bist in keiner Beziehung und musst deswegen auch nicht deiner vergangenen Beziehung "treu" bleiben. Du hast nämlich das gleiche Recht mit deinem Leben "irgendwie" klarzukommen wie er. Die ganze Welt dreht sich nämlich nicht nur um deinen Exfreund...


Merke: Du kreeist selbst rationale Gründe, nur um an deinen Exfreund festhalten zu können! +5


Er hat mit mir Schluss gemacht, weil er verdammt noch mal verzweifelt war.
Das war bisher das richtigste was ich von Dir bisher gelesen habe. Mit dem Unterschied der Sichtweise... Er hat wahrscheinlich wirklich die Beziehung beendet, weil er verzweifelt war, nämlich weil er verzweifelt war, mit Dir eine Beziehung zu führen, die er nicht mehr führen wollte.

Es ist erstaunlich zu sehen, wie Du hier mit zweierlei Maß misst, einerseits würdest Du deinen Exfreund jederzeit für voll nehmen, wenn er sich für eine erneute Beziehung mit Dir entscheiden würde, andererseits nimmst Du ihn aber nicht ernst, wenn der Gegenteil der Fall ist. Dann muss er verzweifelt, einen schlechten Tag, nicht zurechnungsfähig, zuviel Stress oder sonstiges haben, damit Du rational verstehst, dass er keine Beziehung mit Dir führen kann. Auf das einfachste, dass er Dich einfach nicht mehr/ oder genug liebt, kommst Du dabei nicht und ziehst Du auch nicht mal in Erwägung. Das kann schließlich für Dich einfach nicht wahr sein, schliesslich war doch alles so gut...


Merke: Du redest Dir alles was deinen Exfreund betrifft unterschwellig zurecht und schön, so das es für Dich selbst erträglicher ist! +6


Ich würde mir fast schon wünschen, dass er bald eine liebe neue Freundin findet, wenn ich es schon nicht sein kann, einfach damit ich weiß, dass er endlich mal das Glück findet, das er verdient hat. Und damit ich mir keine Gedanken mehr machen muss. Und damit ich vielleicht auch mal wieder glücklich sein kann und mich nicht völlig herzlos fühle.

In Wirklichkeit hoffst Du doch, dass Du die neue Freundin bist und er das "möglichst bald" von selbst erkennt. Geschieht das nicht, meldest Du Dich ab und zu einfach mal, nur um ganz sicher zu gehen, dass er Dich nicht vergessen hat. Übrigens ist das eine Art von Obsession/Manie bzw. um es anders auszudrücken von "klammern". Oder aber es würde ein neuer Thread zustande kommen, evtl. mit dem Titel: "Wie kann mein Exfreund nur ohne mich glücklich sein"...

Du musst Dir auch so keine Gedanken machen, warum auch? Wie wäre es stattdessen, wenn Du Dir mal Gedanken über Dich selbst machst?

Findest Du das nicht ein wenig erbärmlich, wenn Du nur legitimiert glücklich sein "darfst", wenn dein Exfreund glücklich ist? Merkst Du eigentlich, dass Du dein Glück an seines koppelst? Meinst Du, dass dies eine gesunde Haltung ist?

Merke:Dein Glück ist an deinen Exfreund gebunden, erst dann fühlst Du Dich nicht mehr herzlos! +7


Ich kann irgendwie nicht einfach aus jemandes Leben verschwinden und mir denken, mach's gut, du bist mir ab jetzt egal und gehst mich nichts mehr an. Vor allem, wenn ich weiß, dass es der Person nicht gut geht. Ich kenne ihn ja. Bzw. liegt mir die ganze Familie am Herzen, ich suche seit Tagen nach den richtigen Worten, um ihnen meine Hilfe anzubieten, ohne mich aufzudrängen.

Es ist doch auch völlig in Ordnung, dass Dir das wohlergehen eines Menschen, mit dem Du viel Zeit verbracht hast, wichtig ist. Wenn das deine beste Freundin wäre, ein Verwandter oder sonstwas, gebe es nichts gegen dein Verhalten einzuwenden. Aber das hier ist ein Unterschied, weil dein Exfreund Dich nicht in seinem Leben haben möchte und zwar ganz bewusst. Das gilt es zu respektieren, wenn Dir sein Wohl wirklich am Herzen liegt. Er weiss, ganz genau das Du ihn eigentlich noch möchtest, dass musst Du jetzt nicht jede Woche bei ihm erneuern und beteuern. Alles andere was Du aber machst, ist nichts weiter als Dich aufzudrängen, obwohl es genau das ist, was Du eigentlich nicht tun wolltest.

Und nochmal, vielleicht geht es ihm nicht gut, weil sein Vater gestorben ist, aber bestimmt geht es ihm gut, weil er sich von Dir getrennt hat. Für seine momentane Situation hat er seine Freunde, Familie, Kollegen und vielleicht sogar eine andere Dame. Es ist nicht mehr dein "zuständigkeits Bereich", so blöd sich das auch anhört.

Du merkst das aber selbst nicht, weil Du den Glauben und deinen Wunsch hast, einen Grund für dein momentanes Verhalten zu haben. Deswegen blendest Du nach dieser tragischen Nachricht alles aus und lässt deine Gefühle für deinen Exfreund wieder erneut aufflammen.

Merke:Du kannst nicht, Du kennst ihn und Du weisst! +8


Wie gesagt, ich erwarte nicht, dass das jemand versteht. Vielleicht sieht das von außen alles völlig übertrieben aus. Ich bin keine dramatische Person. Für mich ist diese Situation auch völlig neu. Aber ich kann mir aktuell einfach nicht vorstellen, glücklich zu sein, solange ich weiß, dass er es nicht ist. Nach wie vor ein einziger Alptraum.
Ich glaube Du verstehst das ganze nicht mal selbst und ja es sieht nicht nur übertrieben aus, sondern es ist auch übertrieben. Nur siehst Du das eben anders und erhoffst Dir hier Zuspruch, der Dich dann weiterhin darin bekräftigt an etwas festzuhalten, was Dich schon vor einigen Monaten von ganz alleine und entschieden losgelassen hat.


Merke:Du erwartest nicht, trotzdem erhoffst Du Dir etwas bei deinem Exfreund! +9


Fazit:

Ich habe es zwar bereits in einigen Beiträgen beiläufig erwähnt, aber vielleicht hilft es ja, Dir das ganze nochmal ganz deutlich aufzuzeigen. Dabei habe ich jetzt nur auf deinen letzten Beitrag explizit geachtet und die anderen absichtlich ausser acht gelassen. Wie Du siehst, ist das Problem nicht dein Exfreund, sein verstorbener Vater oder sonstiges. Das Problem ist in Dir und deinem Denken, deiner Einstellung in deinem Glauben tief verwurzelt. Und in Dir findest Du auch dafür die Lösung...

Zusätzlich entwickelst Du eine Art Barriere, die Dich und dein Herz schützten soll, nur aus Angst zukünftig evtl. nicht mehr das fühlen zu können, was Du jetzt immernoch für deinen Exfreund "noch" fühlst. Deswegen kannst Du Dich nicht für neue Vorschläge und Ratschläge öffnen und hälst stattdessen lieber an etwas altem und "sicherem" für Dich fest, was in deinem Glauben und Empfinden so perfekt war. Jedoch war es nur für Dich perfekt, nicht für deinen Exfreund, was wiederrum Zweifel an der perfekten Liebe aufkommen lässt.

Zeitweise habe ich übrigens den Eindruck gehabt, dass es Dir insgesamt schlechter mit allem geht, als es deinem Exfreund mit dem Verlust seines Vaters...

Auch wenn ich mich wiederhole, wie ein Kassettenrecorder, aber es wird Zeit, dass gehen zu lassen, was nicht freiwillig bei Dir bleiben möchte. Ich weiss, dass fühlt sich nicht schön an, da alle Menschen von Natur aus geliebt und gemocht werden wollen. Aber Du solltest für Dich positive Entscheidungen genauso respektieren und akzeptieren lernen, wie negative... Das aber auszusitzen und aktiv nicht versuchen, an deinem momentanen Zustand etwas zu verbessern, wird nicht die erwünschte Veränderung für Dich bringen. Wie heisst es so schön, von nichts kommt nichts...

Falls alles nichts helfen sollte oder evtl. das ganze sogar noch größere Ausmaße bei Dir annimmt (was ich nicht hoffe), würde ich mir an deiner Stelle die Option offen lassen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Rory
Benutzer65998  Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #46
Danke für deinen Beitrag, der bestimmt gut gemeint ist, aber der mich jetzt davon überzeugt hat, doch besser nichts mehr in diesem Thread zu schreiben. Denn, Entschuldigung, wenn ich das so sage, aber du versuchst mir nun deinerseits gerade etwas einzureden, was einfach nicht der Fall ist. Und ich kann mir tatsächlich auch vorstellen, dass es nicht einfach ist, meine Gedanken nachzuvollziehen, wenn man noch nie selber in so einer Situation war. Deshalb werde ich jetzt einfach, so wie du es mir in Bezug auf meinen Kummer mit dem Tod seines Vaters und meinem Mitgefühl geraten hast, still für mich alleine bleiben.
In Wirklichkeit hoffst Du doch, dass Du die neue Freundin bist und er das "möglichst bald" von selbst erkennt. Geschieht das nicht, meldest Du Dich ab und zu einfach mal, nur um ganz sicher zu gehen, dass er Dich nicht vergessen hat. Übrigens ist das eine Art von Obsession/Manie bzw. um es anders auszudrücken von "klammern".
Das ist nämlich leider völliger Quatsch. Ich frage mich natürlich, wie es ihm geht, ich denke sehr oft an ihn und seine Familie und ja, ich empfinde unheimliches Mitleid, weil ich weiß, wie blöd die Situation gerade einfach ist. Aber weder melde ich mich ab und zu mal - wir haben seitdem keinen Kontakt mehr und es gab meinerseits auch keine Versuche, den Kontakt wieder aufzunehmen, das war mit dem Brief abgeschlossen - noch enge ich ihn irgendwie ein, wie denn bitte auch. Ich habe mit seinem Bruder gelegentlich geschrieben, um zu fragen, wie es seinem Vater und der gesamten Familie geht, die es, wie gesagt, gerade nicht leicht hat. Mein Beileid auszudrücken gehört dann übrigens zum guten Ton, nachdem man drei Jahre lang so herzlich wie ein eigenes Kind in eine Familie aufgenommen wurde.

Weißt du, wenn jemand mit dir Schluss macht, weil sein Leben gerade aus den Fugen gerät, dann ist das mit Verlaub etwas anderes, als wenn da Gefühle abgeflaut sind oder wenn man betrogen wurde und ein konkreter Grund da ist. Ich weiß nicht mal, ob das wirklich noch Gefühle der Liebe sind, die ich für meinen Ex habe, oder nicht eher Schuld, Gewissensbisse, das Gefühl des Versagens, weil ich ihn vielleicht noch unglücklicher gemacht habe in einer Situation, als er eigentlich nur Halt brauchte und Sicherheit. Und deshalb habe ich auch das Gefühl, dass ich erst dann wieder glücklich sein darf, wenn er es auch ist.

Aber wie gesagt. Ist egal. Da das eher unverständlich bleibt und eher zu falschen Interpretationen führt, soll es an dieser Stelle genug sein damit.
 
S
Benutzer153352  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #47
Ich musste selbst feststellen: Auf gewisse Fragen wird man nie eine Antwort kriegen. Das Grübeln verschwindet aber nicht.
Nichts ist für immer.
 
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