• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

@w: Sexuelle Unerfahrenheit mit über 30. Abschreckend für Beziehungspartnersuche?

A
Benutzer34738  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
An die Frauen: Stellt euch vor, ihr würdet einen Mann kennen lernen und euch gut mit ihm verstehen. Er macht auf euch einen ganz normalen Eindruck. Aber irgendwann, bevor es zu mehr zwischen euch kommt, offenbart er euch, dass er noch keine Freundin hatte und begründet dies mit sozialen Phobien, die er in der Vergangenheit hatte und diese erst in den letzten Jahren erfolgreich bekämpft hat und er sich als ein komplett anderer Mensch fühlt als noch vor einigen Jahren.

Würdet ihr das als abschreckend empfinden, weil der Typ nicht "normal" ist? Oder würdet ihr das als eben seine Vergangenheit sehen, mit der er scheinbar abgeschlossen hat?

Es geht jetzt nicht um One Night Stands, sondern um eine richtige Beziehungsanbahnung.
 
Luc
Benutzer72912  (37) Meistens hier zu finden
  • #2
Kleiner Tipp: Warte ganz lang mit diesem Geständnis. Rück am Besten erst damit raus, wenn d ihr auch vertraust! Sonst sieht sie dich nicht mehr als der Mensch, der du bist sondern nur och als der Typ ohne sexuelle Erfahrungen.
 
K
Benutzer88899  Meistens hier zu finden
  • #3
Sexuelle Unerfahrenheit ist mir schnuppe bis sogar ganz lieb - das krasse Gegenteil wäre abschreckend. Ich glaube auch nicht, dass man zwingend "Übung" für guten Sex braucht. Ansonsten kommts nur drauf an, wie er sich präsentiert - solange er sich in der Gegenwart eben tatsächlich nicht mehr wie ein Sozialphobiker oder hypernervös in meiner Anwesenheit verhält, ist ja alles bestens. Ich fänds nur unangenehm, wenn man mir das zu früh, gleich nach dem Kennenlernen, mitteilen würde, so als vorauseilender Gehorsam. Denn wenn mans wirklich überwunden hat, sollte man da ja drüberstehen und es nicht mehr als so wichtig ansehen.
 
L
Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • #4
Naja, ich glaube kaum, dass ein über 30-Jähriger mit mir völlig "normal" umgehen würde, wenn er noch überhaupt keine Erfahrungen vorher mit Frauen gemacht hat. Man merkt das und ich kann mir vorstellen, dass ich allein dieses Verhalten nicht sexy fände. Wäre er allerdings wirklich komplett normal, sollte er mir vielleicht nicht gleich erzählen, dass er eine Soziale Phobie hat/hatte und noch komplett unerfahren ist. Sowas kann man vielleicht sagen, wenn man sich schon besser kennt und die Beziehung einigermaßen gefestigt ist, aber direkt am Anfang würde ich das lassen. Käme bei mir persönlich jetzt nicht so gut an. Ich will den Mann ja schließlich so sehen, wie er jetzt ist und nicht wie er irgendwann mal war, als er noch psychisch "krank" war.
 
A
Benutzer34738  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #5
Mir geht es drum, dass ich denke, dass man (bzw. in dem Fall Frau) es sicher merkt, wenn es dann zum Sex kommen sollte. Und da möchte ich unangenehme Überraschungen vermeiden.
 
squarepusher
Benutzer54457  (38) Sehr bekannt hier
  • #6
[strike]gefühlsmäßig würde ich fast sagen, dass sie das gar nichts angeht. sag es ihr halt aus praktischen gründen, bevor es zum sex kommt.[/strike] oh es geht um beziehung und nicht um sex. naja das würde ich schon irgendwo kommunizieren. du wirst ziemlich viele anfängerfehler machen, besonders in dem heiklen zeitraum, in dem sie sich für oder gegen dich entscheidet. da kann es dir nur nützen, wenn sie "es" weiß.

solange du sie nicht zur heilung deiner sozialphobie "mißbrauchst", wird das schon funktionieren.
 
klatschmohn
Benutzer16100  (42) Meistens hier zu finden
  • #7
Ich bin die erste Freundin meines Freundes, er ist 24. Er hat vor mir noch keinerlei sexuelle Erfahrungen gesammelt und das hat mich nicht im geringsten gestört. Es hat von Anfang an sexuell zwischen uns gepasst.

Sicher ist er noch etwas "unsicher, aber ich finde es sehr spannend dieses für ihn völlig neues Gebiet mit ihm zusammen zu erkunden und zu erforschen :grin:. Das ist meine Meinung.

Ich stehe in meiner Beziehung auch gerade an einem Punkt, an dem ich nicht sicher bin wie viel ich meinem Partner von meiner Vergangenheit erzählen kann/will/sollte. Er hat ein "Bild" von mir, wir haben extrem viel Spaß zusammen und ich glaube wenn er wüsste, was in meiner Vergangenheit passiert ist würde er mich ganz anders sehen und ich denke, dass unsere Beziehung dieser Herausforderung im Moment noch nicht gewachsen ist. Ich frage mich, ob es unfair ist ihm solche wesentliche Dinge zu "verheimlichen" und ob unsere Beziehung gefährdet ist, wenn er es in ein paar Monaten erfährt, ob er mich vielleicht "unehrlich" findet. Ich glaube solche "Geständnisse" sind eine komplizierte Sache.

Ich denke man muss genau abwägen, wann man was anspricht und wieviel der andere tragen kann- aber das beziehe ich jetzt auf die soziale Phobie, nicht auf die Unerfahrenheit in sexueller Hinsicht.

Man kann das nicht verallgemeinern, das hängt natürlich auch immer davon ab, was eine Frau spannend findet :zwinker:. Ich finde sexuell unerfahrene Männer sehr spannend und reizvoll, andere hingegen mögen eben "dominantere" Männer die ihnen zeigen "wo es lang geht" :grin:
 
G
Benutzer Gast
  • #8
Naja, unbedingt attraktiver würde der Typ dadurch für mich wohl nicht. Allerdings würde mich die Sache mit der Sozialphobie an sich wohl eher abschrecken als die sexuelle Unerfahrenheit.
 
xoxo
Benutzer30217  Sophisticated Sexaholic
  • #9
Die Frage hatten wir schon mehrmals - mir wär's egal.
 
L
Benutzer69426  (35) Benutzer gesperrt
  • #10
Ich wüsste nicht, warum das ein Problem sein sollte. Habe selbst einen 30jährigen im Freundeskreis, der noch keine Freundin hatte, aber so ein netter Kerl ist - ordentlich, zuvorkommend, hilfsbereit - und schlecht sieht er auch nicht aus. Wenn ich meinen Freund nicht hätte :zwinker: Ne, lassen wir das, aber ich hätte kein Problem damit. Ich hätte sogar lieber einen 30jährigen, der zwar noch unerfahren ist, aber dafür noch nicht mit der halben Welt gepoppt hat.
Und mein Freund war auch 27, als ich mit ihm zusammenkam, und ich bin auch seine Nummer Eins. War nie ein Problem.
 
L
Benutzer78109  (38) Sehr bekannt hier
  • #11
Mir geht es drum, dass ich denke, dass man (bzw. in dem Fall Frau) es sicher merkt, wenn es dann zum Sex kommen sollte. Und da möchte ich unangenehme Überraschungen vermeiden.
Dann würde ich der Frau schon sagen, dass du "etwas weniger Erfahrung hast als andere in deinem Alter", den genauen Grund (soziale Phobie) würde ich allerdings weglassen, die meisten können sich sowieso nichts drunter vorstellen und bekommen sowas gern mal in den falschen Hals!
 
S
Benutzer70969  Verbringt hier viel Zeit
  • #12
mich würde es nicht stören, ich fänd es wohl irgendwie sogar schön die erste für ihn zu sein... wenn er sich im normalen umgang nicht merkwürdig benehmen würde, hätte ich also echt kein problem damit.
 
Mikiyo
Benutzer90972  Team-Alumni
  • #13
abschrecken würde es mich wohl nicht. sexuelle unerfahrenheit macht einen charakter nicht besser oder schlechter. und alles was er nicht kann, kann ich ihm beibringen (sollte ich zumindest).
 
CCFly
Benutzer46933  (43) live und direkt
  • #14
mir ist das wurscht, ich hab ja auch spät angefangen. und in der situation wäre es mir auch unangenehm, nur deswegen abgewiesen zu werden.
 
W
Benutzer79369  Benutzer gesperrt
  • #15
Naja, ich glaube kaum, dass ein über 30-Jähriger mit mir völlig "normal" umgehen würde, wenn er noch überhaupt keine Erfahrungen vorher mit Frauen gemacht hat. Man merkt das und ich kann mir vorstellen, dass ich allein dieses Verhalten nicht sexy fände.

ja, da geht es schon los: probleme mit flirten und körperkontakt... zweideutige kommentare würden wohl ins leere laufen, von direkten anspielungen mal ganz abgesehen... damit wäre die sache dann schon gelaufen!
 
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Shiny Flame
Benutzer42813  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #39
Mich würde es stören. Aber ich bin wohl eh nicht dein Typ, Analytiker :zwinker:.
 
D
Benutzer86779  (39) Sehr bekannt hier
  • #40
Das abschreckende ist nicht in erster linie die unerfahrenheit, sondern das damit einhergehende verhalten.

Wellenreiten würde auch nicht nein sagen wenn ein richtiger geiler und charmanter typ ihr beichten würde das er keinen sex hatte weil er mal ein wenig schüchtern war(sry konnte ich mir nicht verkeifen:tongue:).

Da problem ist das das aber meistens nicht der fall ist und die meisten männer dieses typus nicht locker und charmant sondern eher verkrampft und ungeschickt ist.

Also vergiss die sache mit der unerfahrenheit, ich habe schon mädels aus spaß erzählt das ich keinen sex vor der ehe habe:grin:. Das ist scheiß egal.

Was du wirklich hinderlich ist ist es wenn man verklemmt und unlocker ist. Denn das wirkt extrem unsexy keine frau hat bock einem verklemmten typen was beizubringen. Daran muss man arbeiten, der rest kommt das von selber.
 
Caelyn
Benutzer87573  (35) Sehr bekannt hier
  • #41
Ich wäre skeptisch ob derjenige mir im Bett das bieten kann, was ich gern hätte aber ich denke ich wäre dem durchaus aufgeschlossen wenn es sonst menschlich passt.
Das mit den Gründen würde ich wissen wollen, ich bin für Offenheit und Ehrlichkeit zwischen Leuten, die eine Beziehung führen wollen. Allerdings kommt dies stark auf die Person an, nicht jeder Mensch verträgt die Wahrheit. Wobei ich persönlich dann eben diesen Menschen auch nicht für eine Beziehung wollen würde.
 
M
Benutzer69587  Verbringt hier viel Zeit
  • #42
Wieso unterstellt? Der TS hat doch selbst von der Sozialphobie gesprochen.

Ich weiß, mir ist auch klar, daß das die Fragesetellung in einem besonderen Licht erscheinen läßt und für selbige schon einen größeren Teil an Antwort bietet. Aus diesem Grund bin ich auf die Themenüberschrift eingegangen und habe das im etwas allgemeineren Rahmen kommentiert - auch die bereits vorangegangenen Beiträge zum Thema habe ich zu einem großen Teil unter diesem Aspekt gesehen. Möglicherweise sehe ich das aber als einziger so und alle anderen sind ausschließlich ganz konkret auf den zugundeliegenden Fall eingegangen.
Beim nächsten mal werd' ich einfach unter offtopic schreiben.

Nochmal zum Thema:
Ich finde es noch immer erschreckend, wie sehr sich Menschen anmaßen können die Vergangenheit ihres Gegenüber mit interpretativer Spekulation begreifen zu wollen. Merkt eigentlich keiner, daß es richtig dumm ist sich die Gründe für soetwas selbst auszudenken anstatt ein entsprechendes Gespräch zu führen?
 
A
Benutzer34738  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #43
Also ich bin sicher nicht uncharmant, nervös oder versteift, wenn ich mich mit einer Frau auf einen Kaffee oder zum Kinogehen treffe. Ich mache viele Witze und scheine was das angeht auch gut anzukommen. Ich habe sehr viele platonische weibliche Freunde, die gerne mit mir was unternehmen und häufig diesbezüglich auf mich zugehen.

Ich habe mit meiner Traumfrau (die nicht kann) über das Thema gesprochen und sie meinte, sie hätte es mir nicht angemerkt oder bei mir vermutet.

Diesbezüglich habe ich also keine Bedenken. Sondern nur, wenn es halt herauskommt, wenn es mal wirklich ernst wird. Aber es gab ja genügend Stimmen hier, dass es vielen Frauen relativ egal wäre, solange der Rest passt und der scheint bei mir nicht wirklich schlimm zu sein.
 
metamorphosen
Benutzer44072  Sehr bekannt hier
  • #44
Nochmal zum Thema:
Ich finde es noch immer erschreckend, wie sehr sich Menschen anmaßen können die Vergangenheit ihres Gegenüber mit interpretativer Spekulation begreifen zu wollen. Merkt eigentlich keiner, daß es richtig dumm ist sich die Gründe für soetwas selbst auszudenken anstatt ein entsprechendes Gespräch zu führen?

Ich finde Deine "Anklage" etwas an der Realität vorbei und Du vernachlässigst ganz normale menschliche Verhaltensweisen.

Das hat gar nichts mit moralisch gut oder schlecht zu tun. Wenn man jemanden kennen lernt macht man sich ein Bild von dieser Person.

Klar ist das zwangsläufig ziemlich ungenau, gerade am Anfang, und manchmal auch grob falsch. Ich denke aber das ein Mensch gar nicht anders kann als die aufgenommenen Informationen zu verknüpfen und auch zu interpretieren. Das sind Vorgänge die in großer Zahl und auch nicht vollständig bewusst ablaufen.

Sorry, aber wer eine solche Information in einem frühen Stadium des Kennenlernens preisgibt und dann glaubt das so etwas keinen Einfluss auf die Interpretation von Verhaltensweisen und anderen Informationen hat, der ist wohl ein bisschen einfältig.

Das man Menschen erst mal monatelang unvoreingenommen kennen lernt und erst nach stundenlanger Rücksprache zu jedem fraglichen Punkt eine Meinung über diese Person hat, halte ich für unrealistisch. Machst Du das denn in Deinem Umgang mit anderen Menschen?

Also ich persönlich bin da nicht frei davon und gedanklich zu bewerten, sonst würde ich glaube ich gar nichts davon kapieren was in der Welt um mich herum vorgeht, weil alles viel zu kompliziert und unberechenbar würde. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur ein ungerechter A...
 
M
Benutzer69587  Verbringt hier viel Zeit
  • #45
Ich finde Deine "Anklage" etwas an der Realität vorbei und Du vernachlässigst ganz normale menschliche Verhaltensweisen.

Deine Antwort geht - wohl im Gegensatz zu meiner - nicht an der Realität vorbei, aber sie übersieht den Umstand daß diese Verhaltensweisen nunmal sehr unreflektiert sind, ganz gleich wie verbreitet sie sind und wie normal und gewöhnlich sie uns auch scheinen mögen, also zutiefst unvernünftig.

Das hat gar nichts mit moralisch gut oder schlecht zu tun. Wenn man jemanden kennen lernt macht man sich ein Bild von dieser Person.

Klar ist das zwangsläufig ziemlich ungenau, gerade am Anfang, und manchmal auch grob falsch. Ich denke aber das ein Mensch gar nicht anders kann als die aufgenommenen Informationen zu verknüpfen und auch zu interpretieren. Das sind Vorgänge die in großer Zahl und auch nicht vollständig bewusst ablaufen.

D'accord! Am Anfang ist ein solches Bild in fast allen Fällen extrem ungenau, ja. Ich finde es hat etwas von einem Puzzle: Wenn man blind in die Schachtel greift und aus tausend oder mehr Teilen maximal eine handvoll zu fassen bekommt, reicht das ja beileibe nicht aus um das fertige Bild vor Augen zu haben. In unserem speziellen Fall würden unsere Puzzleteile nun einen besonders starken Kontrast aufweisen - vielleicht scheint es uns sogar so, als würden sie gar nicht zusammenpassen... Sollte man jetzt daraus den Schluß ziehen das Bild besonders genau zu kennnen? Das Puzzle aufgeben weil man ja weiß, was herauskommt? Realiter den Menschen den ich da vor mir habe abstempeln und in der passenden Schublade unterbringen? Ich fände das weder logisch noch konsequent und schon gar nicht fair, ehrlich und einem Menschen angemessen.
Und: Sehr viele eigene Vorgänge kann man sich in aller Ruhe bewußt machen, besonders wenn man über andere Menschen nachdenkt, es braucht lediglich die Motivation für einen Moment zu versuchen die eigene Perspektive ein klein wenig zu verschieben - ich weiß, das fällt schwer; man muß sich dazu nämlich ggf. mindestens ebensoweit selbst infrage stellen und das ist unbequem.

Sorry, aber wer eine solche Information in einem frühen Stadium des Kennenlernens preisgibt und dann glaubt das so etwas keinen Einfluss auf die Interpretation von Verhaltensweisen und anderen Informationen hat, der ist wohl ein bisschen einfältig.

Das ist ja der Witz am Kennenlernen! Jede Information - sofern sie wahr ist - ist ein Stück Selbstpreisgabe und da hat alles Einfluß auf eine Interpretation, eben mehr oder weniger. Ich wäre vielmehr über alles überrascht oder besorgt, was keine Einflüsse auf das Denken meines Gegenübers auslöst, zumindest in der Kennenlernphase.
Ach: Und wer quasi mit dem "32 & Jungfrau" - Schild um den Hals meint einen Blumentopf zu gewinnen, hat auch in meinen Augen die falsche Strategie.

Das man Menschen erst mal monatelang unvoreingenommen kennen lernt und erst nach stundenlanger Rücksprache zu jedem fraglichen Punkt eine Meinung über diese Person hat, halte ich für unrealistisch. Machst Du das denn in Deinem Umgang mit anderen Menschen?

Nein. Ist ja auch wirklich unrealistisch. Aber wir reden hier nicht von Kleinigkeiten sondern von einem wahrscheinlich doch zentralen Kriterium, das hier in seiner Ausprägung jemand anderen überrollt und fast zwangsläufig sehr stutzig macht, etwa so als ob man im Puzzle vom Weißen Haus drei Teile mit Graffitti fände.
Das letztlich ist mein Kritikpunkt: Daß Menschen an diesem Punkt zu schnell falsche Schlüsse ziehen oder aus Unwissenheit, bis hin zu Angst, Unfähigkeit, Selbstsucht, Arroganz oder welchem Grund auch immer, die Flucht ergreifen anstatt die Auseinandersetzung, die Aufklärung und Problemlösung zu suchen. Immerhin waren wir am Anfang ja mal auf der Suche nach einem Beziehungspartner - wer weiß wie in einer Partnerschaft der Alltag aussieht, wenn man vor Unstimmigkeiten einfach flüchtet oder sie beiseite schiebt... Oder die Sache mit dem Partnerkandidaten war eben doch nicht wirklich ernst gemeint...
Sicher nicht in jedem Punkt ist eine breitere Debatte vonnöten, aber in besonders gravierenden Fällen - als solchen würde ich den vorliegenden auch erachten - eigentlich unumgänglich, leider ist das Vorurteil oft verlockender.
Was meinen persönlichen Umgang betrifft: Ja. Ich würde bei einem Menschen, der mich als Partner/in interessiert durchaus einmal öfter nachhaken, als die Person sofort in den Wind zu schießen.

Also ich persönlich bin da nicht frei davon und gedanklich zu bewerten, sonst würde ich glaube ich gar nichts davon kapieren was in der Welt um mich herum vorgeht, weil alles viel zu kompliziert und unberechenbar würde. Aber vielleicht bin ich auch einfach nur ein ungerechter A...

Ist auch klar. Du bist nicht frei, ich bin es nicht und die anderen hier wohl auch nicht. Bis zu einem gewissen Grad hilft uns das ja auch unseren Alltag zu rationalisieren. Probleme und Kuriosa zählen für mich allerdings nicht in diesen Alltag, besonders wenn sie eben so seltener Natur sind. Aus diesem Grund hilt da auch keine 08/15-Alltagslösung. Wer das neue und unbekannte wahrnehmen und entdecken will, muß den ausgetretenen Pfad einfach mal verlassen und sich querfeldein vorwagen, der eigene Standpunkt sorgt noch nicht für den Horizont - aus Gewohnheit und Akzeptanz von Routine ist bislang selten eine Innovation hervorgegangen. Kompliziert ist es mit Sicherheit, möglicherweise auch unberechenbar, es kann sogar scheitern - wie so vieles im Leben. Ich finde es lohnt sich, das was uns als Realität erscheint infrage zu stellen.
 
metamorphosen
Benutzer44072  Sehr bekannt hier
  • #46
Deine Antwort geht - wohl im Gegensatz zu meiner - nicht an der Realität vorbei, aber sie übersieht den Umstand daß diese Verhaltensweisen nunmal sehr unreflektiert sind, ganz gleich wie verbreitet sie sind und wie normal und gewöhnlich sie uns auch scheinen mögen, also zutiefst unvernünftig.

Die Verhaltensweisen sind vielleicht "unfair", aber sie sind mit Sicherheit nicht unvernünftig sondern sehr effizient und entsprechen eben den Gegebenheiten wie wir Informationen verarbeiten.

D'accord! Am Anfang ist ein solches Bild in fast allen Fällen extrem ungenau, ja. Ich finde es hat etwas von einem Puzzle: Wenn man blind in die Schachtel greift und aus tausend oder mehr Teilen maximal eine handvoll zu fassen bekommt, reicht das ja beileibe nicht aus um das fertige Bild vor Augen zu haben.

Das mit dem Puzzle ist ein ganz gutes Bild. Wenn wir das Puzzle zusammensetzen wollen, werden wir automatisch versuchen das Motiv zu interpretieren. Diese drei Teile hier könnten eine Parkbank sein, vielleicht sind die blauen Teile ein Fluß an dem diese Bank steht. Dann schaut man ob sich die Arbeitshypothese als brauchbar erweist.

Du erwartest quasi dass man erstmal das Puzzle komplett von der Rückseite zusammenbaut (was wesentlich schwieriger ist weil wir nicht mit Zusammenhängen arbeiten können) und dann umdreht um zu schauen ob einem das Motiv wirklich gefällt. So funktioniert das aber nicht.

Bis heute habe ich das "Puzzle" meiner Partnerin nicht komplett, sondern entdecke immer wieder neue Teile. Und wir sind schon über 10 Jahre zusammen. Soll ich erst in 20 Jahren entscheiden ob ich mit ihr zusammen sein möchte?

In unserem speziellen Fall würden unsere Puzzleteile nun einen besonders starken Kontrast aufweisen - vielleicht scheint es uns sogar so, als würden sie gar nicht zusammenpassen... Sollte man jetzt daraus den Schluß ziehen das Bild besonders genau zu kennnen? Das Puzzle aufgeben weil man ja weiß, was herauskommt? Realiter den Menschen den ich da vor mir habe abstempeln und in der passenden Schublade unterbringen? Ich fände das weder logisch noch konsequent und schon gar nicht fair, ehrlich und einem Menschen angemessen.

Das ist eine Schwarz-Weiß Sicht. Es geht um eine sehr unscharfe Entscheidung, wie die meisten Entscheidungen die man im Leben treffen muss. Man hat nicht alle Information und eben ein vorläufiges Bild und entscheidet aus dem Bauch raus ob man sich weiter mit der Sache beschäftigen will.

Und: Sehr viele eigene Vorgänge kann man sich in aller Ruhe bewußt machen, besonders wenn man über andere Menschen nachdenkt, es braucht lediglich die Motivation für einen Moment zu versuchen die eigene Perspektive ein klein wenig zu verschieben - ich weiß, das fällt schwer; man muß sich dazu nämlich ggf. mindestens ebensoweit selbst infrage stellen und das ist unbequem.

Ich empfinde auch bei bewusster Betrachtung diese Vorgänge nicht falsch. Wie viele andere Menschen bin ich auch bereit die Bilder wieder zu revidieren, aber ganz ohne vorläufiges Bild und ohne Schubladen komme ich nicht aus. Dafür bin ich vielleicht ein zu einfach gestrickter Mensch und nicht nobel genug.

Nein. Ist ja auch wirklich unrealistisch. Aber wir reden hier nicht von Kleinigkeiten sondern von einem wahrscheinlich doch zentralen Kriterium, das hier in seiner Ausprägung jemand anderen überrollt und fast zwangsläufig sehr stutzig macht, etwa so als ob man im Puzzle vom Weißen Haus drei Teile mit Graffitti fände.

Es geht doch gar nicht darum dass man aufgrund eines solchen Details aufsteht und geht. Aber es beeinflusst den weiteren Prozess in dem diese Tatsache mit anderen Informationen verknüpft werden und man sich Gedanken macht die eventuell auch einen spekulativen Anteil haben.

Kennenlernen funktioniert ja eher nicht in gemeinsamen Analysen und großen Rechtfertigungs- und Erklärungsmonologen.

Das letztlich ist mein Kritikpunkt: Daß Menschen an diesem Punkt zu schnell falsche Schlüsse ziehen oder aus Unwissenheit, bis hin zu Angst, Unfähigkeit, Selbstsucht, Arroganz oder welchem Grund auch immer, die Flucht ergreifen anstatt die Auseinandersetzung, die Aufklärung und Problemlösung zu suchen.

Warum sollte man eine Problemlösung suchen wenn noch gar nicht so richtig klar ist inwieweit gegenseitiges Interesse besteht. Tausende Wege trennen sich täglich wieder und das ist normalerweise auch kein Beinbruch, auch wenn es manchmal schade sein mag.

Dir hat gerade eine den Parkplatz weggeschnappt und blökt Dich noch blöd an, aber Du pampst nicht etwa zurück, sondern versuchst innerhalb der nächsten sechs Monate rauszubekommen ob sie nicht vielleicht doch supernett und die Frau Deines Lebens ist?

Sicher nicht in jedem Punkt ist eine breitere Debatte vonnöten, aber in besonders gravierenden Fällen - als solchen würde ich den vorliegenden auch erachten - eigentlich unumgänglich, leider ist das Vorurteil oft verlockender.
Was meinen persönlichen Umgang betrifft: Ja. Ich würde bei einem Menschen, der mich als Partner/in interessiert durchaus einmal öfter nachhaken, als die Person sofort in den Wind zu schießen.

Das hängt aber sicherlich mit dem Grad des Interesses zusammen. Deswegen führt ein späteres Sprechen über solche Dinge zu einer völlig anderen Situation als ein "frühes Geständnis".

Wenn die allerersten Puzzleteile die Du einer potentiellen Partnerin zeigst eine dreckige Straße und ein Mülleimer ist, dann könnte sich dann immer noch eine tolle und ungewöhnliche Perspektive vom Eifelturm dahinter verbergen, aber die meisten sind dann doch erst mal sehr skeptisch. Zumal üblicherweise erstmal die werbewirksamste Postkartenelemente präsentiert werden. (Mir fiel gerade nichts besseres ein, dass soll nicht heißen dass ich persönlich eine längere Beziehungslosigkeit besonders schlimm finden würde)

Wir sind uns da ja einig dass es wirklich nicht clever wäre so vorzugehen. Den "Fehler" dann bei anderen zu suchen finde ich falsch. Schau Dir mal an wie viele Menschen die lange keine Beziehung hatten selbst verunsichert sind, aber potentielle Partner sollen das mit ein paar Erklärungen ohne Verunsicherungen hinnehmen. Auch nicht wirklich fair.

Ist auch klar. Du bist nicht frei, ich bin es nicht und die anderen hier wohl auch nicht. Bis zu einem gewissen Grad hilft uns das ja auch unseren Alltag zu rationalisieren. Probleme und Kuriosa zählen für mich allerdings nicht in diesen Alltag, besonders wenn sie eben so seltener Natur sind. Aus diesem Grund hilt da auch keine 08/15-Alltagslösung. Wer das neue und unbekannte wahrnehmen und entdecken will, muß den ausgetretenen Pfad einfach mal verlassen und sich querfeldein vorwagen, der eigene Standpunkt sorgt noch nicht für den Horizont - aus Gewohnheit und Akzeptanz von Routine ist bislang selten eine Innovation hervorgegangen. Kompliziert ist es mit Sicherheit, möglicherweise auch unberechenbar, es kann sogar scheitern - wie so vieles im Leben. Ich finde es lohnt sich, das was uns als Realität erscheint infrage zu stellen.

Ich finde Deine Wertung unangemessen.

Ich bin ja selber jemand den nicht jeder Mensch und jede Frau auf Anhieb toll findet. Aber warum sollte ich das nicht akzeptieren und wertungsfrei als "normal" hinnehmen? Vielleicht ist es manchmal schade, aber ich kann doch von meinen Mitmenschen nicht verlangen dass sie sich trotz nicht vorhandener Sympathie und Interesse erstmal lang und breit mit meiner Person beschäftigen um mich dann "kompetent" abzulehnen oder mich doch zu mögen. Solche hehren und in meinen Augen nicht realisierbaren Ansprüche habe ich weder an mich noch meine Mitmenschen.
 
M
Benutzer69587  Verbringt hier viel Zeit
  • #47
Die Verhaltensweisen sind vielleicht "unfair", aber sie sind mit Sicherheit nicht unvernünftig sondern sehr effizient und entsprechen eben den Gegebenheiten wie wir Informationen verarbeiten.

Mach mal langsam! Nur weil diese Muster effizient und realitätsnah sind, macht es sie noch lange nicht zu vernunftgeleiteten Entscheidungen. Mit einer Begründung à la: "Es ist halt emotional und weitverbreitet und deswegen auch ok." lasse ich mich nicht davon überzeugen, daß es klug ist so zu handeln, Dein Begründungsansatz ist einfach etwas dünn. Offensichtlich konnte mein Beitrag nich dazu anregen über bornierte stereotype Verhaltensmuster nachzudenken:ratlos:

Du erwartest quasi dass man erstmal das Puzzle komplett von der Rückseite zusammenbaut (was wesentlich schwieriger ist weil wir nicht mit Zusammenhängen arbeiten können) und dann umdreht um zu schauen ob einem das Motiv wirklich gefällt. So funktioniert das aber nicht.

Bis heute habe ich das "Puzzle" meiner Partnerin nicht komplett, sondern entdecke immer wieder neue Teile. Und wir sind schon über 10 Jahre zusammen. Soll ich erst in 20 Jahren entscheiden ob ich mit ihr zusammen sein möchte?

Wie Du hier zu Deiner Interpretation kommst ist nicht nachvollziehbar - von der Rückseite war nie die Rede, auch nicht von vollständig unerkennbaren Dingen, von einem kompletten Puzzle auch nicht.
"Am Thema vorbei" - so würde ich diesen Absatz von Dir hier betiteln.

Das ist eine Schwarz-Weiß Sicht. Es geht um eine sehr unscharfe Entscheidung, wie die meisten Entscheidungen die man im Leben treffen muss. Man hat nicht alle Information und eben ein vorläufiges Bild und entscheidet aus dem Bauch raus ob man sich weiter mit der Sache beschäftigen will.

ergo: unvernünftig

Ich empfinde auch bei bewusster Betrachtung diese Vorgänge nicht falsch. Wie viele andere Menschen bin ich auch bereit die Bilder wieder zu revidieren, aber ganz ohne vorläufiges Bild und ohne Schubladen komme ich nicht aus. Dafür bin ich vielleicht ein zu einfach gestrickter Mensch und nicht nobel genug.

Und deswegen ist es notwendig jeden sofort in einer ganz bestimmten Schublade zu parken? Ich hoffe mal du hast mehr als zwei Kästchen.

Es geht doch gar nicht darum dass man aufgrund eines solchen Details aufsteht und geht. Aber es beeinflusst den weiteren Prozess in dem diese Tatsache mit anderen Informationen verknüpft werden und man sich Gedanken macht die eventuell auch einen spekulativen Anteil haben.

Doch genau darum geht es. Worum denn sonst? Eigentlich stehts schon in der Überschrift. Wenn es nicht so wäre, besäßen ja alle Menschen die Unvoreingenommenheit sich mal mit der Sache auseinanderzusetzen und unsere Debatte hier wäre völlig überflüssig. Scheinbar ist es anders.
Und was genau verstehst Du denn unter "anderen Informationen"? Sofern sie nicht den konkreten Menschen betreffen sind die enstehenden Verknüfungen zu 100% spekulativ.

Warum sollte man eine Problemlösung suchen wenn noch gar nicht so richtig klar ist inwieweit gegenseitiges Interesse besteht. Tausende Wege trennen sich täglich wieder und das ist normalerweise auch kein Beinbruch, auch wenn es manchmal schade sein mag.

Dir hat gerade eine den Parkplatz weggeschnappt und blökt Dich noch blöd an, aber Du pampst nicht etwa zurück, sondern versuchst innerhalb der nächsten sechs Monate rauszubekommen ob sie nicht vielleicht doch supernett und die Frau Deines Lebens ist?

Wenn die allerersten Puzzleteile die Du einer potentiellen Partnerin zeigst eine dreckige Straße und ein Mülleimer ist, dann könnte sich dann immer noch eine tolle und ungewöhnliche Perspektive vom Eifelturm dahinter verbergen, aber die meisten sind dann doch erst mal sehr skeptisch. Zumal üblicherweise erstmal die werbewirksamste Postkartenelemente präsentiert werden. (Mir fiel gerade nichts besseres ein, dass soll nicht heißen dass ich persönlich eine längere Beziehungslosigkeit besonders schlimm finden würde)

Wir sind uns da ja einig dass es wirklich nicht clever wäre so vorzugehen. Den "Fehler" dann bei anderen zu suchen finde ich falsch. Schau Dir mal an wie viele Menschen die lange keine Beziehung hatten selbst verunsichert sind, aber potentielle Partner sollen das mit ein paar Erklärungen ohne Verunsicherungen hinnehmen. Auch nicht wirklich fair.

Da sind wir uns in der Tat in weiten Teilen einig, aber ich finde nicht daß das der Kern des Problems ist. Daß der Vergleich mit dem Parkplatz schief steht, weißt Du ja selbst - schließlich wäre die Unerfahrenheit ja auch kein willentlicher und gezielt eingesetzter Affront gegenüber einem anderen Menschen.
Richtig, den Fehler bei anderen zu suchen ist falsch. Und deswegen ist es auch falsch jemanden ausschließlich aufgrund seiner Unerfahrenheit in die Wüste zu schicken, die persönlichen emotional-unsachlichen Motive für diese Entscheidung außer Acht zu lassen und sich dabei auch noch gut und im Recht zu fühlen.

Ich finde Deine Wertung unangemessen.

Mag sein. Ich nicht. Und ich weiß auch nicht was daran verkehrt sein soll. Aber es kann schon sein, daß sie nicht besonders praktisch und simpel ist, wer diese Tatsache kritisieren will - bitte!

Ich bin ja selber jemand den nicht jeder Mensch und jede Frau auf Anhieb toll findet. Aber warum sollte ich das nicht akzeptieren und wertungsfrei als "normal" hinnehmen? Vielleicht ist es manchmal schade, aber ich kann doch von meinen Mitmenschen nicht verlangen dass sie sich trotz nicht vorhandener Sympathie und Interesse erstmal lang und breit mit meiner Person beschäftigen um mich dann "kompetent" abzulehnen oder mich doch zu mögen. Solche hehren und in meinen Augen nicht realisierbaren Ansprüche habe ich weder an mich noch meine Mitmenschen.

Wie schon angedeutet: Es geht mir nicht um jeden beliebigen Menschen mit jeder beliebigen Sympathie in jeder beliebigen Situation, sondern um potentielle Beziehungspartner - die haben sich ja bereits einen gewissen Status "erarbeitet".
 
metamorphosen
Benutzer44072  Sehr bekannt hier
  • #48
Da der Thread in einem aktuellen verlinkt ist werde ich doch noch mal versuchen ein paar Dinge klarzustellen.

Mach mal langsam! Nur weil diese Muster effizient und realitätsnah sind, macht es sie noch lange nicht zu vernunftgeleiteten Entscheidungen. Mit einer Begründung à la: "Es ist halt emotional und weitverbreitet und deswegen auch ok." lasse ich mich nicht davon überzeugen, daß es klug ist so zu handeln, Dein Begründungsansatz ist einfach etwas dünn. Offensichtlich konnte mein Beitrag nich dazu anregen über bornierte stereotype Verhaltensmuster nachzudenken:ratlos:

Ich fürchte Du hast das falsche Feindbild wenn Du mich als engstirnigen und etwas minderbemittelten Denker zu einem besseren Menschen machen willst. Ich komme doch ganz gut zurecht damit, nicht nur damit selbst mal falsche Schlüsse zu ziehen oder in stereotypen zu denken, sondern auch damit das andere das bei mir eben auch machen.

Wie Du hier zu Deiner Interpretation kommst ist nicht nachvollziehbar - von der Rückseite war nie die Rede, auch nicht von vollständig unerkennbaren Dingen, von einem kompletten Puzzle auch nicht.
"Am Thema vorbei" - so würde ich diesen Absatz von Dir hier betiteln.

Das ist nicht am Thema vorbei, sondern der Kernpunkt. Wenn jemand am Anfang das Puzzleteil mit der Jungfrauensache gereicht bekommt, wird er natürlich versuchen das mit anderen ähnlichen Puzzleteilen zusammenzubasteln. Ich versuche Dir nahezubringen das es nicht daran liegt dass diejenige ein Ar... wäre, sondern dass es objektiv nachvollziehbar ist. Man will sich nun mal ein Bild von demjenigen machen den man kennen lernt und ist manchmal auf wenige Teile und Spekulation angewiesen.

ergo: unvernünftig

Kann man so sehen, keine Frage. Nur was bringt uns diese Erkenntnis? Daran das die Welt voller Unvernunft ist habe ich nicht den geringsten Zweifel, aber damit muss ich halt zurecht kommen.

Und deswegen ist es notwendig jeden sofort in einer ganz bestimmten Schublade zu parken? Ich hoffe mal du hast mehr als zwei Kästchen.

Jo, hab ich. Stell Dir vor, es kommt sogar nicht alles in eine Schublade, sondern bei vielen Menschen setze ich sogar mehr meiner geistigen Kapazität ein und versuche sie genauer zu erfassen.

Und deswegen ist es auch falsch jemanden ausschließlich aufgrund seiner Unerfahrenheit in die Wüste zu schicken, die persönlichen emotional-unsachlichen Motive für diese Entscheidung außer Acht zu lassen und sich dabei auch noch gut und im Recht zu fühlen.

Keine Ahnung ob es "falsch" ist. :hmm: Muss ja jeder selber wissen mit wem er sich eine Beziehung vorstellen kann und will.

Aber wenn es jetzt nach meiner persönlichen Meinung gehen würde, dann gebe ich Dir absolut recht das die Unerfahrenheit nichts negatives sein muss. Es kann eine ganze Reihe völlig harmlose Gründe haben und sich zweifellos um tolle Menschen handeln. Wenn man sie genauer kennt sind doch oft Menschen mit Eigenarten und ein klein wenig ab vom Durchschnitt die interessantesten.

Aber ich fürchte von meinem Verständnis und meiner Sympathie hast Du wohl sehr viel weniger als Du davon hättest, wenn Du versuchen würdest meine anderen Ausführungen ein klein wenig zu verstehen ohne sie als angreifend und "böse" zu werten.

Wie schon angedeutet: Es geht mir nicht um jeden beliebigen Menschen mit jeder beliebigen Sympathie in jeder beliebigen Situation, sondern um potentielle Beziehungspartner - die haben sich ja bereits einen gewissen Status "erarbeitet".

Wenn der Status tatsächlich schon so weit ist wird das Problem gar nicht existent sein und genügend Info da sein um nicht in eine falsche Schublade gesteckt zu werden. Mir geht es nur darum nicht unclevererweise zu früh mit einer solchen Information hausieren zu gehen und sich damit Chancen zu verbauen und sich danach über die Schlechtigkeit der Welt zu beklagen.
 
brainie
Benutzer10802  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #49
Mach mal langsam! Nur weil diese Muster effizient und realitätsnah sind, macht es sie noch lange nicht zu vernunftgeleiteten Entscheidungen. Mit einer Begründung à la: "Es ist halt emotional und weitverbreitet und deswegen auch ok." lasse ich mich nicht davon überzeugen, daß es klug ist so zu handeln, Dein Begründungsansatz ist einfach etwas dünn. Offensichtlich konnte mein Beitrag nich dazu anregen über bornierte stereotype Verhaltensmuster nachzudenken:ratlos:
Das sagt doch keiner. Es geht hier in meinen Augen nichtmal um Stereotypen. Genausowenig wie um unvernunft. Es ist doch komplett utopisch zu sagen "ich verbiete mir jegliches einordnen und interpretieren, bis ich diesen Menschen perfekt kenne". Jemanden WIRKLICH komplett kennenlernen dauert eine verdammt lange Zeit - und selbst dann haben die meisten noch ihre Geheimnisse. In dieser Zeit wird das Bild das wir haben immer genauer. Nur weil wir die Informationen die wir haben interpretieren, macht uns das noch lange nicht unvernünftig. Es geht schlicht nicht anders. Und nachdem sich kaum einer 10 Jahre Zeit läßt, den potentiellen Partner kennenzulernen, bevor er entscheidet ob's was sein könnte oder nicht, sehe ich wenig Alternativen. Die Informationen die wir bekommen beeinflussen nunmal unser Bild von einem Menschen. Und damit auch ob unser Bauch sagt da wär was möglich. Oder eben nicht.

Blödes Beispiel (Und nein, ich will nicht Jungfrauen mit Mördern vergleichen): Du lernst XY kennen. Wenn Du weißt dass XY für Mord im Gefängis saß, siehst Du ihn mit anderen Augen, als wenn er das nicht getan hat. Automatisch. Du wirst diese Information interpretieren. Es wird Dich beeinflussen. Auch wenn Du ganz unvoreingenommen rangehen willst, auch wenn Du bewusst versuchst nicht zu werten - es wird Dein Verhalten, deine Gedanken und Deine Sicht auf XY verändern - wie ein Filter vor der Brille. Der erste Eindruck macht etwas aus. Und ich kann ihn nicht komplett negieren. Sicher wird sch dieser Eindruck sich im Laufe der Zeit ändern, genauer werden, dem wirklichen Bild annähern - die Frage ist aber doch: nimmst Du Dir diese Zeit? Und ab welchem Punkt kannst Du Dein "Urteil" fällen? Wird es nicht vielmehr in einem Prozess gebildet - in dem mich unterwegs entscheide, ob ich ihn fortführen will oder nicht?
Und deswegen ist es notwendig jeden sofort in einer ganz bestimmten Schublade zu parken? Ich hoffe mal du hast mehr als zwei Kästchen.
Es ging doch nicht um Schubladen. Es geht darum dass Du eine Information bekommst, diese Dein Bild beeinflusst und Du Dir - ob Du willst oder nicht - Fragen dazu stellst. Warum ist das so? Etc. Um beim Puzzle-Bild zu bleiben: Du kannst nicht erst alle Teile sammeln, zusammensetzen und dann mit einem Schlag erkennen was drauf ist. Es ist ein Prozess. Mit jedem gelegten Teil kommst Du der Sache näher. Man kann und wird sein Bild von einem Menschen ändern. Einen Eindruck haben wirst Du trotzdem sofort. Auch wenn Du das nicht wahrhaben willst. Du siehst, Du hörst, Du denkst, Du interpretierst, Du fühlst. Manche Information beeinflusst Dich unbewusst. Und je nachdem hörst Du auf der Partnersuche irgendwann nach 40 gelegten Teilen auf und sagst, nee, passt nicht. Auch wenn noch 10000000 Teile warten.

Das Ganze ist keine rein rationale Geschichte - Diese Informationen beeinflussen auch unsere Gefühle. Oder ob sie entstehen oder nicht. Ich vermute wenn der Rest stimmt, machen sich die meisten die Mühre, erstmal weiter nach Puzzleteilen zu suchen, bevor sie sagen "nee, sorry, Du nicht". Trotzdem liegt das Puzzleteil auf dem Tisch. Der Eindruck ist da. Und je weniger andere Teile auf dem Tisch liegen, desto mehr beeinflusst es wahrscheinlich das momentane Gesamtbild.Und die Augen zumachen und nicht drauf schauen kannst Du nicht.
 
D
Benutzer29904  Beiträge füllen Bücher
  • #50
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Benutzer69587  Verbringt hier viel Zeit
  • #51
Das ist nicht am Thema vorbei, sondern der Kernpunkt. Wenn jemand am Anfang das Puzzleteil mit der Jungfrauensache gereicht bekommt, wird er natürlich versuchen das mit anderen ähnlichen Puzzleteilen zusammenzubasteln. Ich versuche Dir nahezubringen das es nicht daran liegt dass diejenige ein Ar... wäre, sondern dass es objektiv nachvollziehbar ist. Man will sich nun mal ein Bild von demjenigen machen den man kennen lernt und ist manchmal auf wenige Teile und Spekulation angewiesen.

Kann man so sehen, keine Frage. Nur was bringt uns diese Erkenntnis? Daran das die Welt voller Unvernunft ist habe ich nicht den geringsten Zweifel, aber damit muss ich halt zurecht kommen.

Ich hab schon weiter oben geschrieben, daß es in meinen Augen ebenso unklug ist diese Sache jemandem schnell auf die Nase zu binden. Ich habe auch meine Gründe hier in einem anonymen Forum zu schreiben. Expressis verbis hab ich diese Thematik noch nie mit einem Menschen aus meinem näheren Umfeld auseinandergenommen - evtl. können gute Freunde diesen Umstand bei mir in Betracht ziehen, ich weiß es nicht...

Und das mit der Unvernunft finde ich noch immer grob unvernünftig. Warum zum Teufel sollte ich mir wider mein Denkvermögen Vernunftlosigkeit aufoktroyieren lassen und dann diesen Zustand dulden oder gar mittragen. Diese Umgangsweise will ich nicht hinnehmen.

Aber ich fürchte von meinem Verständnis und meiner Sympathie hast Du wohl sehr viel weniger als Du davon hättest, wenn Du versuchen würdest meine anderen Ausführungen ein klein wenig zu verstehen ohne sie als angreifend und "böse" zu werten.

Mir geht es nicht um moralische Urteile. Ich habe Deine Argumentation - und damit ggf. auch das Denkmuster dahinter, kann sein - lediglich als stellenweise unpräzise und inkonsequent empfunden. Je mehr Du zu der Thematik schreibst, desto klarer wird mir, daß wir uns in vielen zentralen Punkten recht einig sind, wenn auch aus einer völlig anderen Perspektive und über einen grundverschiedenen Zugang.

Das Ganze ist keine rein rationale Geschichte - Diese Informationen beeinflussen auch unsere Gefühle. Oder ob sie entstehen oder nicht.

Das wiederum halte ich für bedenklich. Inwiefern ist die Tatsache ob Jungfrau oder nicht ein Gefühlsfaktor, wie kommt es, daß ein sehr simples Faktum (0 oder 1) seine sachliche Konkretion verliert und unbemerkt (wirklich unbemerkt und auch unbedacht?) in eine Emotion transformiert wird? Welche Prägungen, Einflüsse und Erfahrungen stehen hinter diesem Vorgang? Diese Frage finde ich nicht weniger zentral als die nach den Hintergründen der Jungfräulichkeit.

Ich denke nicht, daß sich dieser Prozeß am jungfräulichen Menschen selbst festmachen läßt und deswegen sollte dieser dafür (alles andere lassen wir jetzt mal hypothetisch auer acht) nicht zur Verantwortung gezogen werden.

Meine Vermutung geht dahin, daß Jungfräulichkeit nur durch eine subjektive Voreingenommenheit - die wiederum nicht unbedingt persönlich prädisponiert sein muß, sondern, auf welchem Weg auch immer und ebenso wie die Jungfräulichkeit, ein gewachsener Zustand geworden sein kann - negativ konnotiert wird. Man sollte also nicht nur über mögliche psychische Abgründe der Jungfrau wild spekulieren sondern auch selbstreflexiv die Ursachen für eine Abneigung analysieren, denn eine unreflektiert ablehnende Haltung per se ist sicherlich nicht minder erstaunlich und ablehnenswert.
 
brainie
Benutzer10802  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #52
Das wiederum halte ich für bedenklich. Inwiefern ist die Tatsache ob Jungfrau oder nicht ein Gefühlsfaktor, wie kommt es, daß ein sehr simples Faktum (0 oder 1) seine sachliche Konkretion verliert und unbemerkt (wirklich unbemerkt und auch unbedacht?) in eine Emotion transformiert wird? Welche Prägungen, Einflüsse und Erfahrungen stehen hinter diesem Vorgang? Diese Frage finde ich nicht weniger zentral als die nach den Hintergründen der Jungfräulichkeit.
Die Frage nach dem "warum" ist denke ich das Problem. Wenn man einen Menschen noch nicht gut kennt, wird man ihn, gerade wenn diese Information früh kommt, teils durch diese "Brille" betrachten. Wie sehr es einen stört oder verunsichert, wie stark das Bild verfärbt wird, hängt sicher vom einzelnen ab. Dass es in einer frühen Kennenlern-Phase aber auch als so etwas wie ein Warnschild wahrgenommen werden könnte, denke ich schon. Der Gegenüber wird in diese Richtung sensibilisert. Dabei geht es wie gesagt weniger um den Fakt als die damit verbundenen Fragen, die im Hintergrund lauern - und gerade am Anfang eben das Bild etwas färben, das wir erhaschen. Man sieht anders, achtet auf andere Dinge. Und das kann sich durchaus auf die Gefühlswelt auswirken. Die ist ja nicht komplett abgekoppelt von den Informationen, die wir bekommen.

Ich denke nicht, daß sich dieser Prozeß am jungfräulichen Menschen selbst festmachen läßt und deswegen sollte dieser dafür (alles andere lassen wir jetzt mal hypothetisch auer acht) nicht zur Verantwortung gezogen werden.

Meine Vermutung geht dahin, daß Jungfräulichkeit nur durch eine subjektive Voreingenommenheit - die wiederum nicht unbedingt persönlich prädisponiert sein muß, sondern, auf welchem Weg auch immer und ebenso wie die Jungfräulichkeit, ein gewachsener Zustand geworden sein kann - negativ konnotiert wird. Man sollte also nicht nur über mögliche psychische Abgründe der Jungfrau wild spekulieren sondern auch selbstreflexiv die Ursachen für eine Abneigung analysieren, denn eine unreflektiert ablehnende Haltung per se ist sicherlich nicht minder erstaunlich und ablehnenswert.
Ich gehe völlig mit Dir d'accord, dass es kein KO-Kriterium sein sollte - das Gesamte sollte zählen: Wie der Mensch der vor mir steht hier und jetzt ist. Ich gehe aber durchaus davon aus, dass es sowohl Ursachen als auch Auswirkungen der Jungfräulichkeit gibt, mal stärker, mal schwächer spürbar - und sei es nur mangelnde Erziehungserfahrung und Kompetenz. Ob das jetzt störend, egal, oder vielleicht sogar anziehend wirkt, hängt vom gegenüber ab. Es ist auf jeden Fall eher "ungewohnt" und in wird in sofern einen tieferen Eindruck im ersten Bild hinterlassen dass man sich macht, als viele andere Informationen.
 
Soraya85
Benutzer73266  (38) Meistens hier zu finden
  • #53
Ich dachte es passt zum Thema des Threads, darum posts ichs mal (ich hoffe das ist im Forum erlaubt, bitte warnen falls nicht!):

Heute (Di) auf VOX 22:15 Uhr Stern TV-Reportage ,,Will mich keiner?-Mit 30 noch Jungfrau"

http://www.vox.de/eoa/tvplaner/content/detail_r.php?id=120&event=40517

Stern TV-Reportage begleitet zwei Jungfrauen und zwei Jungmänner in ihrem Alltag.
 
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