
Benutzer42813 (42)
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- #1
Ich liebe meinen Freund. Er liebt mich. Das ist eigentlich etwas wunderschönes. Wir haben schon die eine oder andere kleine Krise gemeistert und ich bin stolz darauf. Denn er ist es mir wert. Er macht mich (oft) sehr glücklich und ich ihn auch. In vieler Hinsicht tun wir uns gut. Er inspiriert mich für meine Schriftstellerei und gibt mir die Kraft und Sicherheit, die ich brauche, um damit weiter zu machen. Ich tue ihm auch gut, sagt er - ich weiß gar nicht, warum, weil ich leider manchmal ein sehr schwieriger Mensch bin.
Im Moment... da streiten wir leider etwas häufiger. Wir haben gestern auch mal darüber geredet, woran das liegt... Im Grunde ist es einfach die bittere Tatsache, dass ich im Moment an der Hausarbeit für mein 2. Staatsexamen sitze und im Februar Prüfungen habe und ständige Geldsorgen, weil ich zum Ende meines Studiums kaum noch Unterhalt bekommen habe und meinen Job wegen zu großem Prüfungsstress aufgeben musste - und immer noch nicht alle Schulden abbezahlt habe.
Ach ja, und er hat mit seinen Eltern ein Mehrgenerationenhaus gekauft. Die Eltern sind (wegen Krankheit und Berufsunfähigkeit) darauf angewiesen, dass er dieses Haus abbezahlt, sonst müssen die Eltern ihren Traum vom eigenen Haus aufgeben. Aber in seiner Firma drohen nächstes Jahr über vier Monate Kurzarbeit mit evt. nur 67% des Basisgehaltes - und im Grunde ist er, um das Haus abbezahlen zu können, darauf angewiesen, Nachtschicht- und WE-Zuschläge zu bekommen.
Wir stehen also beide im Moment unter einem recht hohen Stresslevel - und so was kann eine Beziehung doch ganz schön belasten. Wie gesagt, ich kann manchmal ganz schön schwierig sein. Explodieren und laut werden. So lange es ihm gut geht, bleibt er dann ruhig und wartet, bis ich wieder runter komme - aber im Moment hat er ja selber große Sorgen...
***
Gestern wollten wir in die Disco, in meinen Lieblingsclub. Tanzen tut mir so tierisch gut - und von meinen Freundinnen mag keine dorthin gehen, es ist ein Gothic-Club. Ich war einfach tierisch erschöpft und mit meinen Kräften am Ende - und dort kann ich mich wieder aufladen. Ich konnte nämlich wirklich nicht mehr.
Das mit der Disco hatten wir schon die Woche davor geplant - da ist es schiefgegangen und wir hatten uns furchtbar gestritten. Richtig furchtbar. Es hat bis zum Samstag nachmittag gedauert. Wir hatten auch viel geredet danach - aber es hatte einfach auch tierisch viel Kraft gekostet. Kraft, die ich eigentlich schon nicht mehr hatte. Wir wollten den missglückten Besuch gestern wiederholen und damit die doofe Erinnerung an die Woche davor auslöschen. (Vorgestern waren wir Eisessen und im Kino und es war richtig, richtig schön...)
Irgendwie ging aber alles schief. Auf dem Weg dahin sind wir noch kurz zu McDonalds, wo er alleine rein ist - und da sah ihn dann ein Kollege, in Bondagehose, mit Wildlederjacket und stark geschminkten Augen, was ihn nervös machte und im Grunde schon wieder stark stresste. Das merkte ich erst auf dem Parkplatz vor der Disse - wo er dann nämlich meinte, er könne jetzt nicht gehen. Er fühle sich zu angespannt, um das Auto zu verlassen. An der Stelle rückte er dann auch damit raus, dass es gerade dieser Club war, in dem seine Ex ihn betrogen habe und wo sie ständig mit oberflächlichen Sauf- und Feierfreunden abgehangen habe.
Ich habe verständnisvoll reagiert - zunächst. Aber dann haben wir wieder gestritten - er bekam nämlich plötzlich Selbstmitleid, weil er Angst hatte, dass ich ihm wieder so eine Szene mache wie am letzten WE, als es nicht geklappt hatte. Wir hatten wieder Streit. Haben uns vertragen. Sind nicht mehr reingegangen, sondern völlig erschöpft nach Hause gefahren.
Haben uns versprochen, wegen dem ganzen Stress in nächster Zeit besonders lieb miteinander zu sein - weil wir beide Angst haben, dass unsere Beziehung diesen Dauerstress nicht mehr lange aushält. Und bis zu meiner Prüfung müssen wir jetzt einfach aushalten, fürchte ich - an dem Dauerstress auf beiden Seiten wird sich bis dahin einfach nichts ändern.
***
Heute bekam ich einen Nervenzusammenbruch, weil ich meinen Haarreifen nicht fand, anders kann man das im Grunde nicht beschreiben. Ich wollte zur Schreibwerkstatt (auf die ich mich auch gefreut hatte), und hatte mir ein bestimmtes Outfit überlegt - und ohne den Haarreifen passte es einfach nicht. Ich meine, ich weiß, dass der Haarreif nicht das eigentliche Problem ist - aber es war der Auslöser. Ich habe geweint, starr vor mich hingestarrt und hin und hergeschaukelt, meinen Freund angeschrien, er würde mich überhaupt nicht lieben und mich kaputtmachen wollen, sonst würde er mich nicht immer einsperren und am Tanzen hindern wollen...
Ich habe sehr schlimme Dinge gesagt. Der arme Kerl wusste irgendwann gar nicht mehr, was er machen sollte. Trotzdem ist er ruhig geblieben - und als ich dann irgendwann hervorgebracht habe, er solle mich doch endlich in den Arm nehmen, bevor ich noch schlimmere Dinge sage, hat er auch das gemacht - obwohl ich doch mein Versprechen vom Vorabend gebrochen hatte und doch wieder eine Szene machte. Er war für mich da, bis er zur Arbeit musste. In einer halben Stunde oder so wird er wieder da sein. Er hatte mir noch versprochen, mir dann heute abend ein Verwöhnprogramm mit Massage zu geben...
Das macht mir schon wieder ein ganz schlechtes Gewissen - ich bin so biestig, und dann ist er so lieb?
Ich habe mich dann entschieden, die Schreibwerkstatt ausfallen zu lassen - ich habe einfach keine Kraft mehr. Stattdessen habe ich Mittagsschlaf gemacht. Aber ich fühle mich immer noch am Ende.
***
Wie kann ich denn meinen Vorsatz, ein bisschen lieber zu ihm zu sein, umsetzen? Wer hat da Tipps für mich? Weil, ich habe es mir für heute doch vorgenommen gehabt - und dann bin ich doch wieder so furchtbar explodiert...
Und wie können wir beide die nächsten extrem stressigen Monate überstehen? Ich mit Prüfung, er mit üblen Geldsorgen, beide emotional ein bisschen instabil manchmal - aber mit dem ehrlichen Willen, es zu schaffen...
Im Moment... da streiten wir leider etwas häufiger. Wir haben gestern auch mal darüber geredet, woran das liegt... Im Grunde ist es einfach die bittere Tatsache, dass ich im Moment an der Hausarbeit für mein 2. Staatsexamen sitze und im Februar Prüfungen habe und ständige Geldsorgen, weil ich zum Ende meines Studiums kaum noch Unterhalt bekommen habe und meinen Job wegen zu großem Prüfungsstress aufgeben musste - und immer noch nicht alle Schulden abbezahlt habe.
Ach ja, und er hat mit seinen Eltern ein Mehrgenerationenhaus gekauft. Die Eltern sind (wegen Krankheit und Berufsunfähigkeit) darauf angewiesen, dass er dieses Haus abbezahlt, sonst müssen die Eltern ihren Traum vom eigenen Haus aufgeben. Aber in seiner Firma drohen nächstes Jahr über vier Monate Kurzarbeit mit evt. nur 67% des Basisgehaltes - und im Grunde ist er, um das Haus abbezahlen zu können, darauf angewiesen, Nachtschicht- und WE-Zuschläge zu bekommen.
Wir stehen also beide im Moment unter einem recht hohen Stresslevel - und so was kann eine Beziehung doch ganz schön belasten. Wie gesagt, ich kann manchmal ganz schön schwierig sein. Explodieren und laut werden. So lange es ihm gut geht, bleibt er dann ruhig und wartet, bis ich wieder runter komme - aber im Moment hat er ja selber große Sorgen...
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Gestern wollten wir in die Disco, in meinen Lieblingsclub. Tanzen tut mir so tierisch gut - und von meinen Freundinnen mag keine dorthin gehen, es ist ein Gothic-Club. Ich war einfach tierisch erschöpft und mit meinen Kräften am Ende - und dort kann ich mich wieder aufladen. Ich konnte nämlich wirklich nicht mehr.
Das mit der Disco hatten wir schon die Woche davor geplant - da ist es schiefgegangen und wir hatten uns furchtbar gestritten. Richtig furchtbar. Es hat bis zum Samstag nachmittag gedauert. Wir hatten auch viel geredet danach - aber es hatte einfach auch tierisch viel Kraft gekostet. Kraft, die ich eigentlich schon nicht mehr hatte. Wir wollten den missglückten Besuch gestern wiederholen und damit die doofe Erinnerung an die Woche davor auslöschen. (Vorgestern waren wir Eisessen und im Kino und es war richtig, richtig schön...)
Irgendwie ging aber alles schief. Auf dem Weg dahin sind wir noch kurz zu McDonalds, wo er alleine rein ist - und da sah ihn dann ein Kollege, in Bondagehose, mit Wildlederjacket und stark geschminkten Augen, was ihn nervös machte und im Grunde schon wieder stark stresste. Das merkte ich erst auf dem Parkplatz vor der Disse - wo er dann nämlich meinte, er könne jetzt nicht gehen. Er fühle sich zu angespannt, um das Auto zu verlassen. An der Stelle rückte er dann auch damit raus, dass es gerade dieser Club war, in dem seine Ex ihn betrogen habe und wo sie ständig mit oberflächlichen Sauf- und Feierfreunden abgehangen habe.
Ich habe verständnisvoll reagiert - zunächst. Aber dann haben wir wieder gestritten - er bekam nämlich plötzlich Selbstmitleid, weil er Angst hatte, dass ich ihm wieder so eine Szene mache wie am letzten WE, als es nicht geklappt hatte. Wir hatten wieder Streit. Haben uns vertragen. Sind nicht mehr reingegangen, sondern völlig erschöpft nach Hause gefahren.
Haben uns versprochen, wegen dem ganzen Stress in nächster Zeit besonders lieb miteinander zu sein - weil wir beide Angst haben, dass unsere Beziehung diesen Dauerstress nicht mehr lange aushält. Und bis zu meiner Prüfung müssen wir jetzt einfach aushalten, fürchte ich - an dem Dauerstress auf beiden Seiten wird sich bis dahin einfach nichts ändern.
***
Heute bekam ich einen Nervenzusammenbruch, weil ich meinen Haarreifen nicht fand, anders kann man das im Grunde nicht beschreiben. Ich wollte zur Schreibwerkstatt (auf die ich mich auch gefreut hatte), und hatte mir ein bestimmtes Outfit überlegt - und ohne den Haarreifen passte es einfach nicht. Ich meine, ich weiß, dass der Haarreif nicht das eigentliche Problem ist - aber es war der Auslöser. Ich habe geweint, starr vor mich hingestarrt und hin und hergeschaukelt, meinen Freund angeschrien, er würde mich überhaupt nicht lieben und mich kaputtmachen wollen, sonst würde er mich nicht immer einsperren und am Tanzen hindern wollen...
Ich habe sehr schlimme Dinge gesagt. Der arme Kerl wusste irgendwann gar nicht mehr, was er machen sollte. Trotzdem ist er ruhig geblieben - und als ich dann irgendwann hervorgebracht habe, er solle mich doch endlich in den Arm nehmen, bevor ich noch schlimmere Dinge sage, hat er auch das gemacht - obwohl ich doch mein Versprechen vom Vorabend gebrochen hatte und doch wieder eine Szene machte. Er war für mich da, bis er zur Arbeit musste. In einer halben Stunde oder so wird er wieder da sein. Er hatte mir noch versprochen, mir dann heute abend ein Verwöhnprogramm mit Massage zu geben...
Das macht mir schon wieder ein ganz schlechtes Gewissen - ich bin so biestig, und dann ist er so lieb?
Ich habe mich dann entschieden, die Schreibwerkstatt ausfallen zu lassen - ich habe einfach keine Kraft mehr. Stattdessen habe ich Mittagsschlaf gemacht. Aber ich fühle mich immer noch am Ende.
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Wie kann ich denn meinen Vorsatz, ein bisschen lieber zu ihm zu sein, umsetzen? Wer hat da Tipps für mich? Weil, ich habe es mir für heute doch vorgenommen gehabt - und dann bin ich doch wieder so furchtbar explodiert...
Und wie können wir beide die nächsten extrem stressigen Monate überstehen? Ich mit Prüfung, er mit üblen Geldsorgen, beide emotional ein bisschen instabil manchmal - aber mit dem ehrlichen Willen, es zu schaffen...